2 Dt« Schreibmaschin«. ! Im Mittelalter gehörte das Schön schreiben zu den Künsten. Die in Zier schrist ausgeführten Bibeln und alten Bücher mit ihren Schmuckmalereien, «eiche aus jener Zeit erhallen gebliebe», wc-den oo» de» Bibliotheken, wo sie «usbewahrt sind, als Schätze gehütet, denn sie sind wahre Wunder der Schieib kunsr, ganz besonders die ans den Klö »ristirten gioße 'VerlagshSuitr, gerade ivie im allen Alhen u»d in Rom, doch wurden die Bücher nichl stapelweise, nicht in hunderttausende» vo» Eremplaren an gefertigt, sondern nur »ach Bedarf, und zwar aus folgende Weise: Ein VerlagS haus beschäitigt« etwa ein Dutzend Schreiber. Diese arbeiteten alle in einem Zimmer. Ei» Vorleser las das Manu script mit klarer, vernehmlicher Stimme «b und die Schreiber schrieben das Ge lesene ebensoschnell nieder. Durch die Erfindung der beweglichen Lettern und der Druckkunst verloren die Scribenten ihre einträgliche Beschäftigung, aber di« Schreibkunst theilte nicht das Schicksal der verlorenen Künste, im Gegentheil, sie wurde bald Allgemeingut der Mensch heit. Jetzt droht auch ihr Gefahr. Es ist in der That wohl nur eine Flage der Zeit, daß sie von der Schreibmaschine verdrängt wird. Je mehr die letzlere vervollkommnet nnd je billiger sie wird, desto rascher wird sie die mühsame und zeitraubende Arbeit der Feder ersetzen. Es ist erstaunlich, welche Fertigkeit der Typeilschreiber ans seinem Instrument erlangt. Die Typcnschrift ist viel leier- Lettern dreimal mehr schreiben, als mit der Feder. Man spart in einem Jahr «n Federn, Tinte, Papier, Couverts nnd Porlo soviel, als eine Schreibmaschine kostet Außerdem biauchl der Brief nichl iopirt zu werde», denn auf der Schreib gleich die Ecpie hergestellt. Jetzt ist die Schreibmaschine sast aus schließlich aus das Bureau und Eomp- Aber die Eoncurren; wird auch hier bald Abhilse schassen, sobald das Palent ab gelaufen ist. Die Maschinen, welche jetzt bis Reihe gestellt we>de» wird. Der Roman «in«r Artistin. Als sie das Hau-Z ihres Gatten ver .ieß. um dein Periührcr in die Fremde häng'. j - Wortwechsel enisiand, der Geliebte dei Artistin mischt sich in den Streit, ein Moment, da enöut ein furchtbarer gelingt nichl siüher, als bis Beide lödl tich verletzt, aus zahlreiche» Wunden dluleiid, zu Boden gestürzt sind, liebe, dieiein Romane aus dem Eircus zu er zählen wissen, jüqen hiinu, daß der Aihlet seinen Wunde» unreitbar e,liegen «rhebliche Verletzungen »'hallen hätte, daß an seinem Auskommen gezweisell wird. Gutmüthig. „Aber Männ chen, hast Du Dir denn wirtlich keinen einzigen Preis in Berlin erschossen?"— Weißt Du, Fiau ick wcllle keinen Änderen darum bringen!" v a s s «. Ein Frauenbild aus Ostafrika. weißen, sast geisterhasten Gestalten be wunderte», knistert« der Kies aus dem Wege hinler uns. Wir wandten uns um und mein Freund grüßte vertraulich und lächelnd eine verschleierte Dame, die langsam vorüberkam. selbst hier in Paris, wo man gewohnt ist, bei Hellem Tage Menschen der fern sten Länder und siemder Zonen in ihrer gewohnten Tracht, u»S als ebenso viel Masken erscheinend, vorüberziehen zu sehen. Ihrer Tracht nach schien sie eine Tür kin, denn sie trug keinen Hut, sondern einen weißen algierischen Schleier, dei ihren Kops ganz umhüllte, und ihre fehl schlanke Gestalt war bis zu de» Sohlen hinab in einen langen Haremspelz ge hüllt, persischer, goldgestickter Stoss mit dunklem Zobel besetzt. Sie ging vorüber, kehrte dann plötz lich uin, blieb vor dem Maler stehen und begann: „Monsieur, wollen Sie mich malen?" „Soll ich Sie vielleicht als Modell zu einer schwarze» Katze benutzen?" erwi derte mein Freund lachend. „O, Sie Böser!" rief es aus dem Zobelpelz und Schleier heraus. „Ha ben Sie meine Krallen noch immer nicht vergessen? Aber Sie haben eS verdien», und ich sreue mich, daß ich Sie so zer kilitzt habe." „Soll ich vielleicht Ihr Portrait ma len, Vassa?" „Für wen?" „Für Jemand." Sie lachte wieder und zuckle die Achseln. „Da werde ich viel Schwarz verbrau che»." „Jmmer diese Anspielungen," erwi derie Vassa jelzt ruhig, sast gekränkt, „schwarz bin ich allerdings, das läßt sich nun einmal »ichl ändern, aber bin ich nicht schön? llriheilen Sie selbst, mein Herr," wendete sie sich jetzt zu mir und schlug den Schleier zurück. Zu meiner Ueberiaschung blickle ich in ein schwarzes oder vielmehr dunkelbrau nes Gesicht, aber dieses Gesicht war wirklich vom chisch, die Augen von einem Ausdruck, der an Seele nichts zu wünschen übrig ließ. „Gewiß, Madame, Sie sind eine schwarze Venus', sagte ich. Diele Wendung schien ihr zu gefallen, blühten und gleich Blumen verwelkten, wenn der Sommer zu Ende war. Diese Frauen hatten keine Seele. Als ich Vass? ansah, erinnerte ich mich plötzlich jenes Abenteurers des macedo »ifchen Napoleon. Auch sie hatte Auge», in denen keine Seele lag, in die man sich vergebens bemühte hineinzusehen, die aber nm so lebhafter, mit einer Art Raubgier in die Welt hinausblickten und uns zu Zeiten zu zerfleischen drohten. Sie war sehr gut ausgelegt an Heseln ich etwas Licht über ihre gewiß »ngk wöhnlichen und interessante» Schittsale zu erhalten hoffte, rief sie lachend: „W ese^ Umschwei se! Sie möchte» und Dörfer seines Reiches verlheilt wa ren, seine Agentin sein. Ein Gesetz aus uralter Zeit bestimmt, daß jeder freie Mann, der seine Augen zu einer Frau des Königs zu erheben wagt, Sclave des Königs wird. Di« königlichen Frauen hatte» also nichts zu auszuUefern, und die Sclavenmärkte blieben stets gesüllt, auch ohne Sclaven jagden und blutige Kriege. .Ich muß gestehen, daß ich meine Pslichl mit einem Vergnügen Laler in einer Sladt am Meere eine große Handelssaktorei besaß. Oh! wie war ich damals bedacht, mich zu schmücken, mehr als jetzt. Ich selbst vcrlertigle mir den herrlichsten Schurz aus flimmernden Vogelfedern, ich legte silberne und goldene Ring« um Arme und Beine, hing rolhe Koral lassen sollte. Zuletzl wählte ich den minder gesähr- lichen, unblutigen und vor allem sicheren geschenkt hatte, und über die Teppiche die kostbarsten Felle. Ich selbst schmückte rmch mit gelbe» und blaue» Glasperlen, inen, die kinler meiner Hülle stände». Die zehn Fuß hohe» GraSwälder rings um rauschten leise wie ein ruhendes Es war eine Stunde, erschossen zur Freide, die ich aber durch teuflischen Verralh «tti^echle.^ und kiißte zärtlich meine Fußsohlen. „Liebst Du mich wirklich so sehr?" fragte ich. „Wiedas" mit einem Lächeln, das der Arme nichl ve'. stand. Heinde aus den Rücken. Noch einen 'Zlick »01l Wiilh nnd Schmerz und Liebe lvars er ans mich, dann sührten sie ihn lius die Wange» und sprach: „Eine schöne Waare! Das gibt reichen Antheil sür Dich." K>ort zu verlieren, Halle er in aller Stille beim Barle des Propheten ge schworen. seinen Freund zu rächen. Es währte ni ht lange, so gab es eine Palastrevolution, die der Araber ange bettelt halte. Der König siel unter den Streiche» der Ausrührer und sein Kops solgers. Mich faßte eine schreckliche Angst bei ziese» Ereignisse»; ich wußte, daß ich -nich gar nicht mehr aus meiner Hütte. Doch alle Vorsicht war vergeblich. Eines Abends drangen sieinde Krieger n unsir D oif, zündele» die Hütten an, letzelle» Greise und Kinder nieder und iührlen Alle, die gute Sklaven zu wer >en versprachen, mit sich fort. Ich wurde sogleich von den Anderen ibgesondert und durch eine kleine, eigenS viahmud Hasari ausgeliefert. „Weshalb hast Du Bog Mari verra ten?" fragte er mich, während seine !lugen mich d»rchbohr:e». „Ich w.il vom dösen Geist besessen/ iianlmelte ich und begann um Elbarme» „Das glanbe ich auch," erwiderte >er Araber, „deshalb will ick Dir vor illlem diesen bösen Geist austreiben." Man band mich auf sein Geheiß an nne» Psahl, uns zwei schwarze Weiber »earbeilele» mich mit Peitschen aus ithlnozeroshaut, bis ich nur noch ein juckender, dluliger Klumpen war, der vimmernd zu Mahmuds Füßen lag. Als meine Wunden geheilt waren, vurde ich von Madmud an einen arabi chen Sklavenhändler verkaust, der mich lach Konslantinopcl sührte. Hier erregte ch aus dem Sklavenmarkt die Ausmerk iamkeit eines Beamte» und wurde von litsem gekauft und der Sultanin Valide jum Geschenk gemacht. Diese Zeit im Harem war die schreck ichsie meines Lebens, weit entsetzlicher ils jene, wo ich halblodl in ein-r Scheune Mahmuds aus einer Rohrmalte ag. Damals erst habe ich meine Schuld loUkommen abgebüßt. Schein. Ich gefiel der Gemahlin eines russi schen Diplomaten. und die Sullanin »eolle sich, da sie gerade guler Laum oar, mich derselben zu schenken. Wie staunte ich, als meine neue Herrin mir erklärte, daß ich gan; frei ei. Ich begriff den Sinn dieser Worte Kammersräu bei ihr. Mit ihr kam ich erst nach Petersburg und dann nach Paris. Sie erzog mich und ließ mich im christlichen Glauben unterweisen. Indeß halte ich jedoch Manches gelernl and begrissen, worin man mir keinerlei llnterweisung gegeben hatte, und ver stand endlich auch, was das heißt, frei lsloh ich d , ' s T sde lieble. „Und denke» Sie »och manchmal an den armen Bog - Mari?" siel ich jetzt ein. - der Rillen juckt." Tie E,»olungöreise. Dieser Tage ist ein Ehepaar in Wien doch iveiler. als ich dachte. Wir wer dort ist. Das ist so eine Weller schnde," wissen. Es war rein, als ob wir ein Ruiidreisebillet gehabt hätten, das nnr bei Regenwetter gilt. Mir soll mein diese Rmcl'kichreib'iing sür den Sommer ivsu typisch ist. <R. Wiener Tagbl.) Bei einem Stiergefecht in Rimes (Süvsrankreich) kam es zu ausregenden Scene». Ein Stier, der Thier von seinem Opser zu vertreiben und eS schließlich in H-!» Stall zurückzu führen. Die Einwohnerschaft von Rimes ist entrüstet, daß man so mangelhafte Vorsichlsmaßregeln bei diesen gesährlichev Spielen getroffen hatte. ~«chmi«r««" und „ZN««rschw«»«- ch«u" nehmen den untersten Grad unter den Wanderbühnen ein. Der Unterschied zwischen den beiden besteht darin, daß Thür. Ost wurden vier bis süns Näu- Schillers „Räuber" und Goelhes „Faust". Ein Platz aus der Galerie Wunsche des Vaters gesüg«. Allein als machle Schulten, die sich sehr bald aus 7t>,voo Mark brtiesen. Der Papa war daiüber nicht weiter böse, sondern ihin aus emein großväierlicheu Legat ein ZinSgenuß von I, bis Mark zustand. Hierbei Halle er »bei die Rech bezahllen 7»'«>cio Mark cebst Zinsen und hat aus diesem A:.laß bei der Eivil- ibm von den ibm ziislehende» Le galziiisen mindestens jährlich 6,v1>0 Mt. zu gebe», d>> lau! Rtichsgerichls Entschei scheiilt Sie mächtig zu ergreifen Sie weinen wohl?" Nein, ich schwitz'!" ««spräche vom Aried««»eongr«t. A. Der Krieg muß mit allen Mitteln der Gewalt und der List bekämpft wer- B. Zuerst müssen wir in die alten Voruriheile der Menschheit Bresche schie ßen. E. Besser »och wäre ein verein gter Stlirmaiigriff sämmtlicher Friedens freunde gegen die Festung des Militaris muS. H. Soweit das Ohr reicht, wird man das Röcheln des Militarismus hören. I. Run kann der Schlachleiidä keiint der Friedessreund keine Schonung. Neuest« Nachrichten. (Nach Schluß der Redaclion aus der Lust gegrissen.) Nudeln, Gries und Erbieii. Er wird uns doch nicht slerbsen?!" Beim Wort genommen. irifjt): „Da hört sich doch Alles aus! Jetzt hockl der Mensch, anstalt zu studi ren, wieder im Keller und probirt meine feinen Weine!" Sohn „Student): „Ist das was Unrechtes? Ich besolge nur biren gehl über Studiren!" Eingegangen. Alte Coquette (in Gesellschaft): „Sehen Sie doch was für einen aussallend roihen Kops heul, deres los sein!" Arzt: »Das ist auch der Fall er hat jetzt endUchein- R«i qeihast gesüllt. Woran liegt das? Lieutenant: Zu Besehl, Herr Oberst, es wird zu wenig Stroh geliesert.—Oberst: Stroh zu nehmen, als ihnen nöthig er scheint ! Bedenkliche Sparsam — An? der Reitschule.— Sergeam: „Tempo, Einjähriger, unt gkhc» Sie nlir nicht so riickiichlslos mit tein Gaul um! Sie sind hier nicht im Baaliaal, uns ein königliches Dienst pierd ist keine käme, t»e man beliebig umeinander jagen und herumreiße» taun.
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