k «in Tag in Samarkand. In den Jahren, wo andere den Homer «rst zu lesen beginne», habe ich die von ihm erzählten Abenteuer des Odysseus bereits erlebt, und gleich diesem ward ich von seltsamen Schicksalen in tausenderlei suchen. Wie in ein Märchenland glaube ich Mich versetzt, da ich nach langer, trostlos Himmels. Schlaftrunken schütteln die Mächte des Dunkels ihr Haupt und ziehen sich allmählich in ihre düstern lings zuckt ein feuriger Glanz am Him mel auf und überströmt Wolken, Berge und Oase mit goldigrother Flulh, in Welcher sich alles wollustvoll badet, i Mein Auge ist geblendet von all der Pracht. Noch gestern durchzog ich die todte Steppe. Mit verzehrender Gluth Und nun! Plötzlich ist alles Reis, Arbusen, bald schlanke Pappeln mit silbergrauen gezähnten Blättern, bald dunkle Kara galschen mit runden ballonsörmigen Kronen oder Fruchtbäume mit saftigen Aepfeln und Birnen, Pfirsichen und neckisch winkend herüber- Nähe von Samarkand. Inmitten von Culturstätien, vou hehauien Gegenden irisst man Wüsten, welche stundenlang Houern und noch vor wenigen Jahrhun derten Salzseen waren. Die Berawel len nördlich und südlich vom Serasschau mit einem fetten Lehmboden bedeckt, welcher bei der starken Hitze »ud Trocken heit des SommerS eine Menge Wasser braucht, um überhaupt nur irgtndwelcheS Pflanzenleben zu erzeugen. Und sehr reich an Wasser ist das Land keines wegs. Aber die Bewohner dieses Landes die Araber nannten es ein „reines hell glänzendes irdisches Paradies" und stell ten es in eine Reihe mit dem Biwan in Fars, dem Ghawla bei Damaskus und d'in Obullah. blühlen Kreis setzt, zu bezaubern uud hin zureißen Durch Gewirr der dunkelgrünen Von seltsamem Schauer ersüllt nähere ick mich den Thoren. Ist doch das Ca pitel von Samarkands Geschichte eines sten bekannten in der ganze» Weltge schichte! Aus den meisten Blättern die ses Capitels liegt ein Schleier, welcher Forscherailge verschlossen blieb und der europäische Wissensgeist die innersten Winkel Indiens und Chinas, Americas und Australiens, des centralen Asrika und des nördlichen PolarmeereS aufstö berte blieb Samarkand im tiefsten Dunkel und war bis noch vor wenigen Jahrzehnten selbst dem bloßen Besuch« Fremder unzugänglich. ln den Jahrtausenden des Dasein» liche Nicsenmauer des heilige» Blumen reiches der Mitte. Endlose Wüsten »nd Salzsteppen umschlossen das Thal des teil, die früher in blutgieriger Weise das Mark des Volkes ausgesaugt, besorgen jetzt russische Bureaukraten dies Geschäft, Dampf, in eisernes' Joch geschirrt. Leute aller Länder mit schwindelnder Eile da hinträgt. Und der Zeitpunkt ist nicht fern, wo der Schweiz und Italien, nach den mit telasiatischen Wüsten „Ausflüge" unter nehme» werden. Ich sehe iin Ge^'^ mit der TranSkaspi- Bahn nach Samar kand, nnd dann über Indien oder China nach Gan Francisco, quer durch die Ver. zurück! Fast wie im Trältme schaue ich von Minaret der Ulug-Beg-Medresse über sie Dächer und Kuppeln der altehrwür digen „himmlischen" Timuridenresidenz. Zioch ruhen die Schleier der ersten Mor genröthe auf der Wunderstadt. Im heben dichtbewaldeten den Blick nach Westen, so sehe ich dort der und hinter die sem das Chodscha-Achrar-Thor. Licht und lichter wird es. in das Slraßengewirr zu verlieren, und planlos durchstreise ich die Markthallen, die Plätze, die engen Gassen der Einge borenen und die breiten der Europäer, Noch ist alles todt kein Laut stört die Morgenstille. Aber plötzlich tönt Allah und Mohanied ist sein Prophet!" Dai Leben der Stadt, das noch vor einer Stnnde keinen Laut von sich gege- durch die Adern derselben dahin, und dröhnendes Geschrei ersüllt die Wege und Plätze. Durch die Thore ziehen in Schaaken Gäste aus der Ferne ein, uni len allerlei Waaren, Holz und Getreide, Gras und Milch. Der Melderus des Verkäufers mischt sich in das Päcken und Päckchen, mit Stange» und Stückchen: da sind die Kleinkrämer, welche ihr transportables stelle». Frauen sieht man in Sa»iarkant sel ten, da sie hier sehr streng gehalten sind, sast noch strenger, als es bei anderen aufs abscheulichste zu vermumin«i. Das Gesichi bedeckt dann tin grober und so dicker Schleier, daß eine Europäerin un ier demselben unbedingt ersticken müßte. Doch verstehen sie es, wenn sie sich von ihrem Gatten und silnen Spionen unbe- wissen, Lüften diese» striN und enthält Skizzen, wie Rustem mittels Eisenbahn und Dampfschiff aus seine Heldenabentcuer auszieht!! tische» Worten ihre Waaren an unt schimpfen in gröbster Pros-, wenn du Käufer ihnen zu wenig bieten.... Und recht in der Mitte all deS Geschreis und Streitens und Drängens befindet sich aus die Lehrer Glicht die Schüler und die Schüler nicht die Lchrer verstehen und die Stöcke det letztern deshalb häusig aus unglückliche, unschuldige, kleine Köpfe und schwache Schultern sausend nieder fallen Aehnlich wie in den Bazaren geht e? in den Höfen der Moscheen zu. Die rei zcnden Gärten in de» Bethänsern und um dieselben, mit Wasserbehälter» und schat tigen Alleen aiiSgestattet, sind ein ange nehm lockender Aufenthalt. Hier finden sich HandelSleule ein, um wichtige Ge lindere verzehren fröhlich ihr Mahl aus Brot und Früchten. Di- Menge wogt rastlos hin und her und man würde kaum Teppich kniet Gegen Mittag tritt im öffentlichen Leben etwas Ruh? ein. An den Usern der Straßencanäl,: und an den schattigen Wasserbehälter» der Moscheen lagern sich die Gläubigen zu den heiligen Waschun- Wasier benutzen gleich daraus ander« Gläubige zum Ausspülen des Mundes oder gar als Crquickung spendenden Ich benutze den Nachmittag zu eine« Wanderung durch die russischen Straßen. Im Gegensatz zu der Dumpfheit und Enge, welche in den Stadttheilen der Eingeborenen Herz und Sinn bedrücke», »nd die graden, von Alleen beschatteten Wege erfreuen das Auge. Ich bemerk« eine Apotheke und große, schöne, rein- und Easernen, ein Ossiciercasino, den reizende» Palast des Gouverneurs, ein« Menge heilerer Privatgebäude, Fabriken, Werkstätten und Webereien. Die Ge sammtzahl der Häuser in Samarkand In der Stadt der Timuridcii wird es, sobald die Sonne ihr das Licht entzogen hat, stockfinster, denn die künstliche Er hellung der Nacht ist hier noch nicht be deutend. Das stürmische Leben des Tages verrauscht ebenso jäh, wie es in Abendgebet vorüber, der letzte Ton vom Minaret in der stillen Lust verhallt ist, legt sich eiue seltsame Ruhe über die Straßen. Nur hier und da eilt ein Nachtschwärmer in die Theestnben; die meisten aber ziehen sich in ihre Woh- Der englische Jurist Holt, Ser im Jahre I7VN Lord-Oberrichter an dem Gerichtshöfe King's Bench in Lon don war, hat sich »in die englische Rechts pflege dadurch unsterbliche Verdienste erworben, daß er die Herenprocefse als ungerecht und thöricht angriss; er hatte fen sei. Holt, der die Wuth des PöbelS ist es Euer Glück. Ich kaun also Euch Es lebe die Freiheit Alt - Englands!" Holt!" Aus de r Instruk t i onS- Arm einem Unterosfizier begegnen, was haben Sie dann zu thun? Müller: Dann habe ich daraus zu achten, daß meine Braut sich nicht in den Herrn Un Geld und Ehre. Bankier: Ja, ja, Herr Lieutenant, so is halt auf der Welt: Mir hab'n das Geld un> Sie hab'n .Die Eki l* ... Ungarisches Magnaten-Leben. Stolz wehende Ncihcrbüfche an den mit schimmernden Agrassen geschmückte» Kalpags, sarbeiiprächtige Gewänder, che» venetianischcr Größe gemahnen, geben dem ungarischen Aristokraten schon äußerlich ein eigenartiges Gepräge in mitten der Einförmigkeit moderner euro päischer Trachie», weiche die Maler un serer Tuge zu gelinder Verzweiflung bringen. Diesem schimmerndem Glänze der Erscheinung entspricht auch das ran schende Lebe», das die uilgarische Aristo kratie führt und das ihren Hauptvertre tern fast den Charakter kleiner Dyna stien des vorigen Jahrhunderts verleiht. Wie sie da unten die mächtige Via triumplüilis, genannt Andrassystraße, entlang mit ihren prächtig ausgeschirrten Vicrerzügen dahinjagen, um den Rcnnen den eigentlichen Glauz zu gebe», und die Tausende der neugierigen Menge, ein lebendiges Spalier bildend, sie begass-n, zeigen sie uns ein Bild der lange »och ungelösten socialen, soll heißen: gesell schaftlichen, Frage. Von meiner hoch gelegenen Arbeitsstube aus kann ich das buuie Treiben aus einmal überblicken, und so sehr ich über die staunende Neu gier von meiner hohen Warte aus lächeln mag, finde ich sie doch menschlich begreif lich, weil uns ja allen der Trieb i»»e drängen. Und auch sür die deutschen Leser wird es wohl von Interesse sei», das Leben dieser großen Herren, von denen mehr als Einer Ländereien von der Ausdehnung kleiner Staaten besitzt, ein wenig näher kennen zu lernen, Einblick zu gewinnen in das Thun und Lasse» des ungarische» Hochadels. Ohnehin hat die deutsche Dichtung seit Nicolaus Lenau und Karl Beck die »»- garischcn Motive, die in deutschen Kläu last gänzlich sollen lassen, und brächte» nicht unsere Maler in ihren Sittenbil dern manche frische, originelle ungarische Figur zur Darstellung, die noch unver sätschtcn Züge unseres nationalen Lebens kämen in Deutschland gar nicht mehr in Betracht. Lassen Sie mich also auf's Geralhc wohl einige charakteristische Typen her ausgreifen und in ihnen eine Schilde rung des ungarischen Magnatenlebens versuchen. Bc>i»c»icr deu» jetzt könnte blickeaufiiahme» kaum haben. Far benglanz, den sie bei festlichen Anlässen entsalten, fehlt natürlich jetzt, da sie auf dc n^Ra seil ' n" a Backenbärlchen, dem der lies i»S Gesicht iel bedeckt, ist Fürst Panl Eßterhüzy, der Obergespan des Oedcnburger Komilates. schwcndungen des früheren Fürsten unter Pfand sind, hat Fürst Paul doch noch ein Jahreseinkommen, das sür den Be darf manches kleinen Landes genügen schmiedekunst-Aussteliung das fürstliche Haus Eßterhazy allein eine ganze Schatz kammer einschickte. Da gab es silberne Tische und Lehn stühle seinster getriebener Arbeit, Wun der von Emaille, wie sie einst in Sieben bürgen, wo byzantinische Arbeiter diese Kunst heimisch gemacht, verfertigt wur den, mit Edelsteinen besetzte Schabraken, Toledanerklingen mit Goldgrissen und sonstige erlesene Kleinode. Doch nicht allein blendet den Gast, sondern auch die »eiche Dienerjchaar, die bei Tische auf wartet. Außer deu befrackten Tafel mcistern, seidenen Strüinpsen sie hinter den Stühlen der Speisenden starr ausgepflanzt Wache halten. Dabei gemahnen die in den Farben des Hanfes gehaltenen engen Beinkleider an Trachten aus der Nenaissancezeit. Der mittelgroße Cavalier mit dem kurzen, bereits ins Graue spielenden Schnurrbart und dem srischen volle» Ge sichte, der ein seuriges Zweigespann aus den Turf hinausbriugt, ist ein Vetter uud Namensbruder des vorige», der Gewin ner des diesjährigen Derby: Gras Niko laus Eßterhazy, der reiche Schloßherr zu Totis. Graf Niki, wie seine Freunde ihn mit dem Kosenamen nennen, ist Ha gestoly, ein Förderer aller edlen Sport galtungen und der Bühnenkunst. Sei» Rennstall in dem schönen, durch einen herrlichen See mit lauem Wasser beson ders interessanten Städtchen, einst be rühmt als Erzcugnißstätte »ngarjscher Fayencen—bildet eine Sehenswürdigkeit sür sich und die edlen Thiere, die hier herangezogen werden, erhalten eine Pfle ge, um die manches Menschenkind sie be neiden dürste. Doch der eigentlich- Stolz des Grafen ist sein Haustheater, ein mir ein wahres Juwel des Nococostyls. Schon im vorige» Jahrhundert halten die Eßterhazys sich durch ihre Liebe zur Kunst ausgezeichnet und ein Eßterhazy war's,der Joies Haydn zu seinem Kapell meister nach Eisenstadt berief; in unseren Tagen hält Graf Nikolaus die Ueberlie ferung der Familie in Ehren. Er läßt auf feine Kosten eine ganze Schaar jun ger Künstler am Wiener Conscrvatorium studiren und die Uebungsstätte ist das Totiser Theater, das seinen eigenen Di rektor, seine eigene Kapelle, ja, selbst seinen eigenen Dichter hat, dem der Lebensfreudigkeit der Gesellschaft, die stets schweren Herzens von Schloß Totis scheidet. das schöne Kirchlein i» F>'>th von dem Wiener Maler Karl Blaas mit Fresken Anlon Ligeti der vor Kurzem, ticf betrauert gestorben ist große Studien reisen. Die Söhne sind, wie gesagt, tüchtige Wirthe und wissen das ererbte Gut zu erhallen. Daß sie trotzdem allen Glanz entfalten, den ihr Name ihnen auferlegt, versteht sich von selbst, und daß sie hohe Gäste zu empfangen wissen, bewies der Besuch, den Kronprinz Rudolf einst beim Grasen es ist noch allen erinnerlich, wie^der eng lische Thronsolger sich vor einigen Jah ren mit einem lautgerusenen „tiooä dxo, Kosenamen sür Stefan vom Grasen Karolyi verabschiedete. In der Politik gchören die ineisten Mitglieder dieses g äslichen Hauses der Opposition an, — Graf Gabriel sogar der äußersten Linken. Dieser spielt sich auch sonst aus den Demokraten hinaus und ist eine eigenartige Erscheinung in der ari stokratischen Welt. Wer all' die Träger der stolzen unga rischen Magnatennamen: die Andrässy, Szöchenyi, Batthyany u. s. w. an einem Brennpunkte versammelt sehen will, muß sich in's Nationalkasino einführen lassen. Dort sind die Herren ungestört unter sich, dort werden oft politische Beschlüsse von großer Tragweite erwogen, doch auch fröhliche Symposien und wie Fama zu erzählen weiß hohe Spiele veran staltet, bei denen während weniger Nacht stunden manches kleine Vermöge» wech selt. Möglich, daß dies nur während der Anwesenheit hoher Gäste geschieht, die vom Auslande her an die Riesenei»- sätze gewohnt sind, die Thatsache wird verbürgt, daß mancher Prinz, (Wales, Ferdinand etc.) aus den eine Krone war tet, hier Summen gewonnen oder auch verloren hat, bei deren Nennung es uns einfachen Slaubgeborenen kalt über de» Rücken läuft. Doch muß man es dem Nationalkasino auch nachrühmen, daß es fleißig gelesen werden von den nicht aristokratischen Mitgliedern des Kasinos. Flttterfrensen. Eine drastische Scene spielte sich am Abend des dritten Psinqst-Feiertages auf dem Lehrter Stadlbahnhofe i» Berlin ab. Am Billetschalter erschien eine Frau Aussehen. Die Kleider der Frau wäre» zerrissen, im Gesicht hatte sie blaue Flicke und die Haare ihr wirr vom Cylinder, den er trug, zeigte deutliche Spuren einer energischen Antreibung. Augenscheinlich waren Beide auch im höchsten Grade erregt. Die Billetver käuferin am Schalter bemerkte, daß der letzte Nordringzug die Station bereits passirt habe und daher keine Verbindung mehr nach Ricksdorf wäre. „Na siehst-, Schwager Thomas, nun können wir heute nicht mehr nach Kir dorf fahren, meinte die Frau, nnd tei meinem Manne kann ich doch nicht fchla- i fen! Denke» Sie sich, Fräulein, —so wandte sie sich an die Schaltcrdame heute Nachmittag um drei Uhr habe ich mich mit meinem Manne trauen lassen lind jetzt hat er mich scho» verhauen! Sehen Sic 'mal, wie ich aussehe! Ich hab' mich zwar derbe gewehrt, aber es iiischl. Sein Schwager hier, kriegte och Keile! Und das Alles bei der Hochzeit! Nich wahr ? Bei so 'nein Manne kann ich doch keine Nacht blei be»? Aber ich Hab'S 'in eiiigeiränkt! Ich hab' einem Soldaten 75 Psennig gegeben, daß er meinen Man», der uns bis aus'» Bahnhof nachkam, orntlich verhall» sollte. Der Soldaie hatte sich das Geld auch ehrlich verdient »nd mei nen Mann hier oben auf der Jnvaliden straße windelweech geprügelt! „Aber, Schwager Thomas, was mache» wir denn nu!" Schwager Thomas zuckte unschlüssig mit den Schultern. „Nu wccste 'was, Schwager? Wir fahren bis zum Schles'schen Bahnhos,von da loosen wir nach Ricksdorf, Du gehst mit und bleibst bei mir über Nacht! Fräulein, zwei Billets nach'n Schleichen Bahn hof!" Der Schwager Thomas nickte, sie saßte ihn »nler den Arm, nahm die Billets nnd trollte sich mit ihrem „Schwa ger Thomas" unter dem bisher verhalte nen, jetzt aber voll ausbrechenden Lachen der Schalterbeamten. AUS dem Leb»,» Sir Moses Man tefiores. Die längst erwarteten Tagebücher Sir Moses Montefiores sind soeben in Lon don erschienen. Sie umfassen den Zeit raum von 1812—1833 und enthalten eine Fülle interessanten Stosses, da der berühmte Philantrop und seine Gattin mit großer Genauigkeit alle Ereignisse ihres dem Wohlthun geweihten Lebens verzeichnet haben. Moses Monicsiore wurde im Jahre 1784 zu Leghorn ge boren, von wo seine Familie nach dein Ausbruche der sranzösischen Revolution nach London übersiedelte. Der spätere Millionär begann seine Lausbahn mit sehr geringe» Mitteln; er mußte »och um Mitternacht die Briefe des Geschäfts hauses, in welchem er angestellt war, zur Post trage» »nd dann beim fürchter lichsten Welter in seine anßerhalb der Stadt gelegene Wohnung nach Kemung ton wandern. Doch schon damals war es sein Grundsatz, jeden Tag den Ar schwer du kannst, damit du der Anderen Loos erleichterst." Als xr durch seine Heirath mit dem Hause Nothschild in nahe Verwandtschaft kam, w.ird er bald Theilnehmer an großen Geschäften und ein reicher Mann. Allsonntäglich machte er dann mit seiner jungen Frau, die Als er Hittihe Scheikh um de» Preis des Baugrundes fragte, sagte dieser: „Du bist mein Freund, mein Bruder, mein Augapfel, nimm den Grund in Besitz. Ich habe dieses Land als Erbschast von meinen Vorfahren erhalten, ich würde es keinem Menschen selbst nicht sür Tau sende von Pfunden überlassen, Dir aber er nwge mir ein Andenken von tausend Psund Sterling geben." Die Bemü hungen Montesiores in dem bekannten ebenfalls eingehende Erwähnung in den „Auszeichnungen". ln Damaskus war es am schwersten, geschrieben wurde. Als Montesiore nach London zurückkam, erzählte er seinen Freunden, daß auch in der englischen Hauptstadt ei» Täselchen lange Zeit seine Ruhe und' seinen Schlaf gestört habe; das war die in Guildhall angebrachte Ta'el „Judensteg". Auf fei» Ansuchen entfernte der Lordmayor dieselbe und gab sie Montesiore zum Geschenk. Dieser überschickte die Tafel an das jüdische the ologische in RainSgate, wo die i!oll Lebendigkeit sind iii den Tagebü chern die Tage des Aufenthaltes Monte siore's in Bukarest geschildert, wo der Pöbel ihn im Hotel bedrohte, bis Mon tesiore die Fenster ausriß und hinunter rief, wer etwas gegen ihn habe, möge nur heraufkommen. Der Tumult ließ nun nach, und Montesior fuhr bald darauf im offenen Wagen unbehelligt durch die Stadt. Viele Gedanken sind nur deshalb zollfrei, weil sie Muster ohne Werth sind. Armuth ist die einzige Last, die schwerer wird, je Mehr' daran ragen.
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