2 Feine Leute. Der aufsehenerregende Strafprozeß Kleist von Loy zn je sl)v M., sowie der Kansmann Ernst von Etlliliger zu 1000 M. Geldstrafe. Die Sliaslhaten, we den aus die Friedrichstraße entlang nach dem Halleschen Thore zu. Als sie dann in die Mohrenstraße einbogen, trafen Marenholtz und Ettlinger auf einen ih nen »»bekannten Herrn, den Bankbeam gerade mit einer ihni bekannten Dame sprach. Marenholz rief nun den übri gen zu: „Augen rechts!" und unmittel bar daraus stieß Ettlinger de» Eisen dem heftig en Uiigehvrigkeil! Probiren Sie das nicht noch einmal!" Als Antwort er hielt er aber nur einen heftigen Stoß schlag ins Auge, so daß er sich mit sei nem Stocke wehren mußte. Sinn kam Herr von Kleist, welcher sich inzwischen enisernt nnd seine „Dame" in Sicherheit gebracht hatte, seinen Genos sen zu Hilse uud hieb mit seinein recht dicken Stocke Herrn Eisen über den Kops, so daß er einen Augenblick die Besiunung Raufbolde zur Wache geführt wurden, rühmte sich Graf Kleist »och, daß er dem Eise» „ordentlich eins versetzt" habe nnd Hauplverhandlung geltend gemacht hatte. Er stellte die Sache so dar, als ob er, der von dein ganzen Streite nichts ge- Der letzte Republikaner in Grie chenlnno ist am 20. Mai gestorben. Es ist dies der rhemalige Depulirte im Rede und so blieb nur das Dritte übrig, die Sitzung aufzuhe ben und die Discufsion zu vertagen, wo oratorischc Leistung der vorigen Sitzung fortsetzte. Gemeinheit. Bertha (zu ihrer Erzieherin, als sie einen Igel be merkt, der eben im Begriss ist, Eier aus einem Vogelnest auszuschlürfen): „Sehen Sie nur. Fräulein, das abscheuliche Thier! Da ili es kein Wunder, daß es in der Naturgeschichte als „gemeine" Igel bezeichnet wird!" Kasernenhofblüthe. Unterofficier (beim Turnen): „Gefreiter Mayer lehnen Sie sich doch nicht im mer so herum wie ein Zebra, was sich drüben in det olle Afrika am Junimi danin Streifen ausradirt!" Et» Geigen-Solo. Episode aus dem Leben eine? Künstlers. cher MuSjö, d.>r weder Sinn noch Ta lent für Musik besitzt, will meine Toch- Knir, aber abgewandtem Gesichle, dem Gaste überreichte. Dieser schlürfte den erquickenden Trank in einem einzigen Hebe zn folgen, über deren jungfräuliche Gestalt der ganze unbeschreibliche Zauber echter Weiblichkeit ausgegossen lag. so nie!, wie die Eule vom Schwimm.,'». Und das ist vom Uebel." Der Gast des Wirthes konnte sich eines leichten Lächelns über diesen seltsamen Vergleich nicht erwehren, „Vom Uebel?" fragte er dann einiger maßen erstaunt. „Aber warum denn das, Des Wirthes Gast schüttelte leicht den Kopf. tüchtig war." Der Wirth sah seinen Gast mit großen Augen verwundert an. Der Gast schien einen Augenblick nach zudenken. „Ich werde Viotti herbrin gen,' sagte er dann lächelnd. „Aber da mit er seine Geige nicht mitzubringen braucht, so lassen Sie mich die Ihrige versuchen, damit ich mich überzeuge, ob sie ihm gut genug ist, um darauf zu spielen." Mit großer Dienstsertigkeit beeilte sich der Wirth feinem Gaste das Instrument zu behändigen. „Es ist ein altes Fami lieninventar," sagte er mit sichtlichem es, und wie meine Mutter mir oft er zählte, hatte es deffen Großvater schon besessen. Es muß daher gut sein." Der Gast erwiderte kein Wort. Das „Wie, Viotti ist Ihr Freund!" unter brach ihn der Wirth entuickt. „Violti, in den alle Welt vernarrt ist, Violli, kein Herennicister bist? —Das Herz stand mir still, als Du spieltest, und nie hätte ich es für möglich gehalten, daß ein wenn ich es nicht von Dir gehört hätte. Mein Gott, Du bist doch nicht am Ende gar der große Geigenknnstler, der aus Viotti!" Der junge Mann lächelte. „Ich glaube, daß ich mich meines Namens Euch gesaUcn befehlen! Gott, diese Eh» ! Was wild der korpulente Besitzer der Schenke einen so komischen Lustsprung, daß Viotti, trotz der Rührung, die ihn bei der naiven Ihre Tochter, die Madelaine ah, da kommt sie schon zurück und sich selbst und Alles was Sie haben, mir zu eigen Geben —denn wie ich Ihnen bereits sagte: ich bin Viotti." „Recht so!" rief der Wirth begeistert, Philibcrt'S, die sie fest in der ihrigen preßte. „Doch, Vater", sagte sie dann be- Hand erfaßt und ihre schwellenden Lp gepreßt. Philibert klatschte jubelnd in dii kuns ." -- c nehmen, entfernt. Meine Wohnung befindet sich im «I'ltnlio in Paris. Wenn Hochzeit ist, hoffentlich in acht licheS Wiedersehen. Für Eure Lieb« Euer Viotti. Papa Meunier hielt Wort. und Duette heute noch den Violinspielern nnentbehrljch. Der große Künstler er reichte ein hohes Alter; er starb am 3. Jahre seines Lebens. Natürliche Folgen. Dok tor: Mein Fräulein, weshalb sind S-i eigentlich sitzen geblieben? Alte Junge ser: Einsach, wei? mich Niemand zum Ehestand aufgefordert hat. LluS der vierte» Dimension. In einem Schreiben über den Resau« Sp>< welches Herr Dr. Egbert Müller Hai, stellte derselbe in Aussicht, über Manisesralionen zu berichten,durch welche ein bekannler Jurist und Kriminalist zum Spiritismus bekehrt worde» ist. Herr Dr. Egbert Müller gibt die belref fende, überaus lustige Geschichte in einem zweite» Briefe zum Besten, aus dem wn Folgendes herausheben: kundigen, der das neu erstehende Äediüin (besagte.- Jur- und Kriminaliste) zu kon- Irolirc» suchte. Nach Verständigung Egbert Müller, wir meinen den Name» Moselhorheiten. Die Berliner „Tägliche Rundschau" erhält folgende sicherlich zeitgemäße Zu schrift: Wie oft spottet man über die pel und—das Bild ist fertig, das Bild licher Greisenhaftigkeit. Die Heimath dieser Mode ist England. Von dorther stammen namentlich auch allen Ernstes, daß die Betressenden über haupt preußische Ossiciere seien. Ich konnie es ihm nicht verdenken." Wiener Geschichten. Mar. schreibt aus Wien: Eine Ge richtsverhandlung, die hier vor einigen Tagen durchgesührt wurde, bat heileres Aufsehe» erregt. Ein Flickschneider, der. so lange er ehrlich arbeitete, nur kümmerlich sich zu erhalten vermochte, kam im Augenblicke der höchsten Noch, als ihm und seineii vier Kindern die Obdachlosigkeit drohte, aus den Gedan ke», sich als Abkömmling und Erben eines der reichsten Fürstengeschlechter zu bezeichne». Er erzählte Jedem, von dem er erwarten konnte, daß er das achtundueunzig Guter nebst einer öfter- * reichische» Grafschaft geerbt unv in allere nächster Zeit die Erhebung in den Für stcnstand zu gewärtigen habe. Das Atärchen wurde geglaubt, und von diesem GutsveiWalter ihre ganze Habe als Vei trag zn den Kosten der Behebung seiner gewaltigen Erbschaft anzubic'.cn. Aller eincm Anonymus nicht wenigei als 1U5,- WV Guide» gespendet. Als es nach Ue berwindung von Schwierigkeuen gelun gen war, die Persönlichkeil dieses Men selle, Namens Anglist Göltl, sei, der hier in strengster Zurückgezogenheit lebte, so wurde, hat dieses Werk vorgestern hier im Deutschen Volkstheater den stärksten En'otg der diesjährigen erzielt^ SchS« Zr«entraut. Ob auch von Scherzen ringS um sie Di: Lippen überflösse», Schön Jrmentraut hat nie gelacht, Ihr Mund blieb streng geschloffen. Es lag in ihrem Antlitz stets Sie wählt' für ihre Freude selbst Schön Jrmentraut hat nie gelacht, Sie hatte schlechte Zähne. Schmeichelhaft. Ein» über Land gereist war: „Ich schreibe Dir bloß,weil ich nichts zu thun hate.u. muß schließen, weil ich nichts zu schreiben habe. Gewagte Vermuthung. Fräulein: Ich bitte um ein Paar He ringe, einen rogenen und einen milche nen. Eommis: Ah, ein Pärchen! Gnädiges Fräulein wollen gewiß ei» Vielliebchen essen!
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