4 Wochen-Rundschau. Noch immer Sturm und noch immer Regen. Die Vegeration ist in ihrer Entwickelung weit zurück. Die Farmer klagen über zu große Nässe und die Städter über schlechte Geschäfte. Mis souri, Illinois, Ohio und Pennsylva nien wurden zu Anfang der Woche von einem schlimmen Orkan heimgesucht, der besonders im nördlichen Theil des ersteren Staates und in Akron, 0., und Umgegend beträchtliche Verheerungen verursacht hat. In Pennsylvanien kam zu dem Sturm ein Wolkenbruch hinzu, welcher die Stadt Greenville zeitweilig unter Wasser setzte. In die Einförmigkeit der Tarifde batte im Repräsentantenhaus« des Kon gresses hat Ben. Butterworth von Ohio durch Stellungnahme gegen den Zoll für Zmnplatten und ein auffallend un abhängiges Auftreten eine für die Schutzzoll-Leute unangenehme und für ihre Gegner um so angenehmere Ab wechslung gebracht. Das Echo klingt jetzt in der Presse des Landes nach, welche dadurch Stoff zu endlosen Leit artikeln erhalten hat. Der Pensionsausschuß des Senats hat sich entschieden gegen Genehmigung der vom Hause für die Senatsbill sub stituirten Pensionsbill, welche die Pen sionirung aller Unionskämpfer mit 60 Jahren verfügt, sowie ihrer Wittwen, wenn sie dasselbe Alter erreicht haben, oder auch früher, wenn sie mittellos sind, ebenso ihrer Kinder, ohne Rücksicht auf Dienstdauer, selbst wenn sie nur 9V Tage eingereiht waren, erklärt. Das Repräsentantenhaus besteht aber auf seiner Bill und dieselbe geht jetzt an ein Eonserenz-Comite. Im Bundessenat ist eine Bill einge bracht worden, welche die Entscheidung des Bundesobergerichts, daß der Im port von Getränken in Originalverpack ung in Prohibitionsstaaten nicht verhin dert werden kann, unwirksam machen soll. Sowohl in Kansas, als in lowa haben mittlerweile zwei Richter die dor tigen Prohibitionsgesetze aus ähnlichen Gründen, wie das Oberbundesgericht, als verfassungswidrig erklärt. Die Behrings-Meer-Frage ist durch gütliches Uebereinkommen zwischen den britischen und amerikanischen Bevoll mächtigten gelöst worden. Ueber den Robbenfang sollen internationale Be stimmungen aufgestellt werden, Be schlagnahme britischer Schiffe soll vor läufig nicht mehr stattfinden. Die Wiederaufnahme des Anarchi sten-Prozesses steht in Aussicht. Gene ral Butler, welcher als Anwalt von Fielden, Schwab und Neebe engagirt worden ist, wird ein Habeas-Corpus- Verfahren zur Freilassung der Anarchi sten einleiten und sich darauf stützen, daß weder die Verurtheilten, noch ihre Anwälte zugegen waren, als das Ober gericht den Urtheilsspruch der unteren Instanz bestätigte. Ein Unterfuchungs-Ausschuß des ca nadischen Unterhauses hat erklärt, daß General Middleton, welcher während der Riel'schen Rebellion die canadische Mililiz befehligte, von den Halbblut- Indianern Felle im Werthe von KSOOV gestohlen habe. Es hieß zuerst, Gene ral Middleton, der noch heute canadi scher Kriegsminister ist, werde sein Amt niederlegen, doch hat derselbe beschlos sen, es darauf ankommen zu lassen, ob man ihn kassiren wird, oder nicht. Seitdem Gouverneur Nicholls von Louisiana in einer Botschaft an die Le gislatur sich gegen Erneuerung der Con cession für die Louisiana-Lotterie aus gesprochen, hat die letztere ihr Angebot dafür auf eine Million Dollars erhöht. In New Aork ist eine große interna tionale Bank - Gesellschaft organisirt worden, welche Filiale in allen europäi schen Finanz-Centren haben wird.— Der Schulbuch-Trust hat sich ebenda selbst organisirt.—ln Oklahoma ist un ter Gouverneur Steele die neue Terri torial-Regierung organisirt worden.— Störungen im Silbermarkt werden aus Mexiko berichtet.—Ein Eisenbahnkrieg zwischen den westlichen Bahnen hat die Fahrpreise beträchtlich herabgedrückt.— Für Abschaffung der Cantinen aus den Militär-Stationen hat der Ver. St. Senat gestimmt. Nicht nur Whiskey, sondern auch Bier und Landwein sind verspönt. Zur Verhütung von Deser tionen wird diese drakonische Bestim mung wohl nicht viel beitragen. Strauß's Walzer-Orchester ist in New Jork unbeanstandet die Landung gestat tet worden. Dasselbe hat bereits in Boston vor einem großen Publikum ge. spielt, welches dem Walzerkönig eine großartige Ovation bereitete. An Unglücks- und Mordfällen war die Woche reich genug. In Buntleys ville bei Hillsboro, Pa., wurde der 76- jährige Farmer John Crouch, seine 70- jährige Frau und ihr Sohn todt im Bette gefunden. Man vermuthet einen Raubmord.—Die großen Mühlenanla gen der Winona Mill Co. in Minne sota sind zum größten Theil niederge brannt. —Eines der beim Bau der neuen Brücke über den Ohio in Louisville ge brauchten Caissons schlug um. Von den 14 Leuten, welche sich darin befan den, retteten sich alle bis auf den Su perintendenten, welcher ums Leben kam. Der Liverpooler Allan - Dampfer „Parisian" eollidirte auf hoher See mit einem Eisberg und lag eine Minute lang vollständig auf der Seite, richtete sich aber wieder auf.—Das große Ma rine-Arsenal auf Long Island ist mit Vorräthen, werthvollen Torpedo-Appa raten, neun Fischtorpedos und Ponton- Brücken bis auf den Grund niederge brannt. —Bei dem Versuch, seine Groß mutter aus einem brennenden Hause zu retten, büßte in Campbellford, Ont., ein Knabe sein Leben ein. Auch die alte Frau verbrannte.—Eine schrecklich verstümmelte Leiche wurde in einer Holzkiste, Frachtgut der Wabash Bahn aus St. LouiS, auf dem Central-Bahn hof in Kansas City gesunden.—Sala manca, N. A., ist von einer verheeren den Feuersbrunst heimgesucht worden. —Auf der St. Louis, Kansas City Colorado-Bahn wurden bei der Ent- Forepanghs Großer Mcrlvelts Circus und „Wilder Westen" vereinigt. , Auf dem Fairgrunde, Scranton, Mittwoch, 28 Mai. am Nachmittag und Abend. Die größte Schaustellung in der ganzen Welt! Besondere Forepaugh Wild West Combination wird die einzige Zelt-Exhibition von irgend einer Größe sein, welche während dieser Saison in diesem Staat und County anwesend sein wird. Sheridans samoser Ritt, Der größte Ausflug in der Geschichte. 200 echte Sioux Indianer, Cowboys, Scou!s u. Soldaten Custer s letzte Sammlung; oder, die Schlacht vom »Little Big Horn.* Ebenen verlassen hat—Chiefs, Bucks/ Triumphirend »erstärkt mit Capt. A. H. BogarduS, der berühmte Ex-Ehief der Regierungs-Kundschafter u. Todschuß der Grenz«. und Pyramiden-Elephant«!; zusammen mit Adam Forepaugh, jun.'s neuester Sensation, „Ellipse," das Trapezpferd, und die weltberühmte PAI.UIXI Truppe von Ranch-BronchoS. Sehet den vereinigten „wilde« Westen" und Forepangh's Parade, um ti) Uhr Vormittags am dem Tage der Schaustellung. Positiv die bemerkenswerthelle professionelle Schaustellung welche >e auf den Straßen einer amerikanischen «-todt gesehen wurde. vollständige Vorstellungen täglich zu den gewöhnlichen Stunden. Ein tritt Cents, Kinder unter neun Jahren 2S Cents. Sipe. aM"B!lligc Ercursions Raten auf den Eisenbahnen. gleisung eines Arbeiterzuges Conduk teur, Maschinist und Heizer getödtet. Der Friede Europas steht auf sehr schwachen Füßen. Das ist durch die Debatte im deutschen Reichstag über die neue Militärvorlage wieder einmal sehr deutlich illustrirt worden. Die deutsche Regierung verlangt die Mittel zu einer wesentlichen Vermehrung der Armee und begründet dies damit, daß Deutsch land von seinen Nachbarn, namentlich Frankreich, beträchtlich überholt worden sei. Es macht einen eigenthümlichen Eindruck, aus dem Munde des Kaisers immer von Friedensliebe zu hören, und dabei von Moltke im Reichstage die nicht mehr neue Redewendung verneh men zu müssen, daß ein einziger Funke, welcher in eines der zahlreich umherste henden Pulverfässer falle, eine den gan zen Erdtheil erschütternde Explosion verursachen könne. Während Moltke bei der Militärvor lage als Exponent der Regierung auf trat, fiel in der Colonial-Debatte diese Aufgabe dem Kanzler Caprivi zu. wel cher sich nicht gerade als begeisterter Anhänger derselben dokumentirte, aber trotzdem für eine kräftige Fortführung des begonnenen Werkes „mit der Flinte in der einen und der Bibel in der andern Hand" eintrat. Die englische Presse ist der Ansicht, daß der neue Kanzler durch diese Rede mit einem Schlage in die Reihe der modernen Staatsmänner getreten sei, und die „Times" stellt ihn sogar über Bismarck, natürlich nur, um diesen zu ärgern. Das britische Parlament beschäftigte sich mit der Bill zur höheren Besteuer ung der Wirthschaften und pafsirte die Bill zur Verwendung des überschüssigen Kirchen-Fonds für den Bau von Arbei terwohnungen, wobei die Confervativen von den Parnelliten überrumpelr wur den. Hamburg war mehrere Nächte in Dunkelheit gehüllt, da die Gasarbeiter an den Strike gegangen waren. Es kam zu Ruhestörungen und zu einem blutigen Zusammenstoß mit der Polizei. Auch in Prag fanden wieder Excesse statt. In den portugiesischen Erzgruben feuerte das Militär auf die Striker und verwundete eine Anzahl derselben. Gleiche Vorfälle werden aus den Gru ben bei Bilbao, Spanien, berichtet. In beiden Fällen unterlagen die Stri ker. Auch in Mähren haben sich die Arbeiter-Unruhen wiederholt. Papst Leo soll ein Rundschreiben an alle Bischöfe der Welt bez. Wiederher stellung der weltlichen Macht des Papst thums gerichtet und 66 zustimmende Antworten erhalten haben. Die Jesui ten sollen in ihn dringen, die Frage zum Dogma zu erheben. Kaiser Wilhelm hat den Ostmarken seines Preußenreiches einen Besuch ab gestattet und ist von den Königsbergern sehr loyal empfangen worden. Bei dem Bankett brachte er einen Trinkspruch aus, in welchem er Rußland durch die Blume zu verstehen gab, daß man sich nicht vor ihm fürchte. Premier.Minister Crispi beseitigte in der italienischen Deputirtenkammer alle Zweifel über den Fortbestand des Drei bundes durch die bündige Erklärung, daß die Politik der Tripel-Allianz unverän dert sei. In Wien und London gingen sehr unbestimmte Gerüchte über eine russisch-deutsche Allianz um. Der König von Dahomey setzt den Krieg gegen die Franzosen fort.—Die Deutsch-Ostafrikanifche Dampfergesell schasr hat eine Regierungs-Subvention von 90<Z,()V(1 Mark erhalten und muß dafür eine Linie nach der Delagoa Bai einrichten. Das Defizit im italienischen Budget soll durch Herabsetzung der Armee» und Flotten-Etats vermindert werden. Emin Paschas Zug nach den Aequa tor-Seen soll durch Desertion vieler sei ner Leute in's Stocken gekommen sein. So berichtet eine unverbürgte und un glaubwürdige Nachricht. Der Pariser Credit-Foncier war stark in der Klemme und hat nur durch das Eintreten der Bank von Frankreich ge rettet werden können. Der Vizegouver neur Leveque gibt dem Chef des Jnsti tuts, dem bekannten Finanzier Ehri. stophle, die Schuld und macht sehr er bauliche Enthüllungen, welche den Herrn Christoffel als einen Menschen mit sehr weitem Gewissen und kostspieligen Pas sionen hinstellen. Es stehen weitere pi kante Enthüllungen in Aussicht. E. Robinson s Bierbrauerei, Seranton, Pa. Wir werden stets bemüht sein, ein vorzügliches Fabrikat zu liefern, mit dem das Publikum zufrieden sein soll. «in guter Rath für die Frühjahrszeit. Ä'ist db ' d wlchtt Kit zu wllchi» Mittel Dr. August König'» »Hamburger Tropten» Vret» SO ««>>,,! >»«q.le» N«I «, »ooii.» eo.. E. Stegmayer u. Bohn'S Bier-Brauerei Wille»darre, Po. Kran? Stetter, je., Hotel und Bäckerei, MainstraHe, Hyde Park, Va. alle Bestellungen promvNmd besorgt.^ I. A. Duckworth, Architekt, Office im Coal Exchange Gebäude, Fritz Düre s u » tou Restauration <K S ilou 813 Lackawanna Avenue. 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Dem Drücken der Schuhe abzu helfen. Mein Schuhmacher—schreibt ein Mit arbeiter der „Dresdener Sonntagsblät ter"—brachte mir ein Paar neue Stie fel, welche mich, als ich sie anzog, drück ten. Da machte ich den Versuch, sie mit Glyzerin einzuschmieren, welches ich auf ein Stückchen Zeug yetropft hatte; rieb das Oberleder sowie die Sohlen damit ein und ließ es eintrocknen. Die ses Verfahren wiederholte ich drei bis vier Mal und rieb die Schuhe dann mit Stückchen Zeug ab, so daß ich bequem gehen konnte. Seit dieser Zeit lasse ich das Schuhwerk nicht mehr wichsen, da durch das Wichsen das Leder hart wird, leicht bricht und zerreißt. Bei Gebrauch von Glyzerin dagegen behält es sein neues Ansehen, wird weich und ist halt barer. Auch dringt bei feuchtem Wetter die Nässe nicht durch. Reuer Anstrich für Pfähle. Man nimmt SV Theile Harz, 40 Theile seingestoßene Kreide, SM Theile feinen weißen und scharfen Sand, 4 Theile Leinöl, 1 Theil natürliches ro thes Kupferoxyd und 1 Theil Schwefel säure. Zuerst erhitzt man das Harz, die Kreide, den Sand unv das Leinöl in einem eisernen Kessel, dann setzt man das Oxyd und mit Vorsicht die Schwe felsäure hinzu, mischt alles sehr sorgfäl tig und streicht dann mit der noch heißen Masse das Holz mittelst eines starken Pinsels an. Zeigt sich die Mischung nicht flüssig genug, so verdünnt man sie mit etwas Leinöl. Ist dieser Anstrich abgekühlt, so bildet er einen steinharten Firniß, der keine Feuchtigkeit durchdrin gen läßt. Zahnen und Bettnässen. Wenn die Kleinen im zehnten oder elften Monat schon Zähne machen, so freut das die Eltern und sie meinen, nun müßten sie ihnen eine tüchtige Freude machen, gehen hin, holen und nehmen allerlei harte Sachen, Nüsse, die sie ausbeißen müssen, harte Messerschalen, Löffelstiele, vielleicht aus Holz, welches alles die Kinder zum Munde bringen. Auch bei größern Kindern ist dies noch schädlich. Man wechsele auch oder lasse wechseln zwischen heiß und kalt beim Essen, oder man lasse die Zähne mit öf ter» Süßigkeiten traktirt werden und versäume, sie alle Morgen mit einer weichen Zahnbürste auszubürsten und den Mund auszuspülen, so wird's an Zahnschmerzen nicht mangeln. Um je den Zahn sitzt eine schützende Glasur; sobald diese geborsten ist, kommt Zahn schmerz und bald werden die Zähne schwarz und steckt ein Zahn den andern an. Es ist ein Jammer, wenn Schul kinder schon ihre Jugendjahre mit Zahn schmerzen verbringen. Ein künstliches Zahngebiß ist Thorheit, denn so lange man zunimmt, nimmt das Zahnfleisch auch zu, das Gebiß wird in jungen Jah ren zu klein, im Alter aber zu weit. Dann aber kann man die Speisen nicht mehr zerkauen und hat keine Verdauung. Verstopfung oder Durchfall und allerlei Hinfälligkeiten und Krankheiten sind die Folge. Bettnässen.—Wie kommt das ? Zu nächst handelt es sich um die Blase des Menschen. Man besehe eine Blase vom geschlachteten Schwein. UmdenSchlund der Blase liegen Fleischfäden; diese können und müssen den Schlund der Blase zuschließen und das thun sie auch bis sie voll ist. So lange die Blase nicht erkältet ist, halten die Fäden das Wasser zurück ; der Schlund ist geschlos sen. Nun läßt man die Kinder oft in ihrer Wiege und in nassen Windeln lie gen, ohne mit trocknen zu wechseln, und läßt sie dann oft mit ihren nassen Lap pen auf dem Boden Herumrutschen. Wenn sie nachher das Bett naß machen, so soll Schimpfen und Schlagen wieder gut machen, was die Mütter verdorben haben, und man meint, die Kinder seien schamlos. Sollte man da nicht die Mütter herkriegen und durchbläuen? Die Betreffenden wissen gar nichts da von, wenn das Wasser wegläuft. WaS wird aus den Bacillen? Fast jede von den Krankheiten, denen die Masse der Menschheit endlich zum Opfer fällt, hat schon ihren Bacillus aufzuweisen, und bei den zahllosen Mas sen, die den Leib eines jeden Opfers er füllen, ist eine Gefahr von der ungeheu ren Verbreitung von solchen durch kleinste Lebewesen verursachten Krankheiten vor handen. Die Frage nach dem Schicksal dieser selbst liegt daher nahe. Neuere Untersuchungen geben darüber einigen Aufschluß. Esmarch hat mit neun Arten von Bacillen Versuche angestellt, indem er Körper, die ihnen unterlegen waren, theils in der Erde, theils unter Wasser, theils an der Luft der Verwesung aus setzte und dann von Zeit zu Zeit Theile derselben genauer Untersuchung unter zog. Er fand, daß der Milzbrand Ba cillus sich sieben Tage hielt, der der Hühnercholera selten länger als drei Wochen, der Bacillus der Blutvergift ung neunzig Tage, der Schwindsuchl- Bacillus aber 204 bis 252 Tage. Alle andere Bacillen, einschließlich derer des Typhus, der Cholera und des Starr krampfes, verschwinden schon nach drei bis sieben Tagen. Im Allgemeinen verschwanden die Bacillen um so schnel ler, je schneller die Zersetzung des Kör pers vor sich ging. Von diesem Stand punkt wäre also für menschliche Leichen das Verbrennen die zweckmäßigste Be stattungsart. Von anderer Seite, durch die Dokto ren Straus und Wurtz, sind Versuche I über die Widerstandskraft von Bacillen gegen den Prozeß der Verdauung ge macht worden. Sie benutzten zu ihren Versuchen den Magensaft von Hunden, Schafen und Menschen und fanden, daß alle organischen Krankheitskeime den Wirkungen desselben nach kürzerer oder längerer Frist unterliegen. Bei einer Temperatur, die der des menschlichen Körpers nahe kam, zerstörte der Magen fast den Milzbrand-Bacillus in einer halben Stunde, den des Typhus und der einheimischen Cholera in weniger als drei Stunden. Der sehr wider standsfähige Tuberkel»Bacillus hatte nach sechsstündiger Einwirkung noch die Kraft, eine allgemeine Tuberkel-Krank heit zu erzeugen, während er sogar nach acht» bis zwölfstündiger Einwirkung noch lokale Erkrankungen (Geschwüre) hervorrief, denen aber keine allgemeine Erkrankung mehr folgte. Diese Wirk ung des Magensaftes scheint allein aus seinem Gehalt an Salzsäure zu beruhen, denn eine Lösung von Salzsäure von gleicher Stärke wie der Magensaft (Ijs Prozent) hat die gleichen Wirkungen. Es ist selbstverständlich, daß die mit Speisen verschluckten Krankheitskeime nicht in eine so innige Berührung mit dem Magensafte kommen, wie die bei den Versuchen benutzten, sondern unter Umständen in einer Umhüllung von Speisetheilen weiter in den Menschen hinein und schließlich wohl auch in die Gewebe gelangen können. Zu frühe Benutzung der Pferde. Vielfach tritt neuerdings in der Pfer dezucht ein Fehler zutage, dessen Besei tigung nicht dringend genug angestrebt werden sollte, nämlich der, daß man die jungen Pferde zu früh, oft sogar schon mit 2 Jahren, zu schweren und anhal tenden Arbeiten benutzt. Wenn es auch schwierig ist, genau das Lebensalter und den Ausbildungsgrad des Pferdes zu bestimmen, bei welchem dasselbe ohne Nachtheile für die Entwickelung zum Arbeiten verwendet werden kann, so darf doch wohl als sicher hingestellt werden, daß durch nichts die jungen Pferde mehr ruinirt werden, als durch zu frühes starkes Arbeiten. Wenn selbst von Anfang an gut genährte Füllen mit 3 oder sogar 3j Jahren noch nicht völlig ausgewachsen sind, deshalb selbst dann nicht zu schweren, wohl aber zu leichten landwirthfchastlichen Arbeiten vortheil haft zu benutzen sind, so ist Arbeiten bei zwei Jahren und besonders wenn nicht durchaus rationelle Pflege vorausging, vollständig zu verwerfen. Wird bei drei Jahren schonend, unter gehöriger Be rücksichtigung der Leistungsfähigkeit ver fahren, so sind leichte Arbeiten dann so gar eine sehr wohlthätige Körperübung und die weitere Ausbildung fördernd. Bei Thieren von zwei Jahren dagegen erscheint solches als das sicherste Mittel, dieselben in kurzer Zeit ganz zu verderben. In ländlichen Kreisen entschuldigt man sich nur zu gerne damit, daß die Thiere kräftig, übermüthig seien; klagt dafür aber regelmäßig bald über Späth, Gal len und verkrüppelte Füße. Und wird zudem bei der Fütterung, namentlich auch beim Tränken, nicht mit der größ ten Aufmerksamkeit verfahren, so ist es um die Gesundheit der Thiere und deren volle Entwickelug in kurzer Zeit gesche hen. Würde man stets bedenken, daß das in der Jugend gut gehaltene Thier sich vollkommener entwickelt und seine Brauchbarkeit meistens bis ins späte Alter hinein behält, während das schlecht gezogene nach kurzer Zeit unbrauchbar wird, so läge die Sache jedenfalls be deutend besser. (Rundschau.) DaS Sandbad des Geflügels. Während der kalten, stürmischen und regnerischen Zeit des Jahrs, wo das Geflügel sich in das Innere der Wohn ungen zurückzieht, nimmt das Ungeziefer desselben vorzugsweise zu. Manche Hühner und Tauben, welche innerlich gesund sind, nehmen dann keine Nahr ung zu sich, und man entdeckt bei nähe rer Untersuchung, daß sie von Insekten fast aufgezehrt werden. In der wärme ren Jahreszeit, wo die Vögel sich haupt sächlich im Freien aufhalten, tritt dieser Uebelstand seltener und nur bei einer Beschränkung auf engem Raum hervor. ES fragt sich, welchem Umstände dieser Vorzug zu verdanken ist, da doch die Sommerwärme der Vermehrung der Infekten besonderen Vorschub leistet. Die Beobachtung der Vögel während jener Zeit zeigt, daß dieselben mit unge meiner Vorliebe die Orte aufsuchen, wo sie sich in dem flüssigen Element ein Bad nehmen können. Sie werfen den Staub sogar in die Höhe, bedecken ihr ganzes Gefieder damit und suchen ihn durch Sträuben der Federn möglichst unmittelbar an die Haut zu bringen. Nach diesem Staubbade schütteln sie die erdigen Theile und damit zugleich die daran haftenden Infekten wieder ab und bringen endlich nach der Säuberung ihre Deckfedern wieder in den alten Zu stand. Während der Periode, wo die Hühner sich ein solches Staubbad nicht verschaffen können, suchen sie in den Ställen jede Gelegenheit zum Ersätze eines solchen auf. Wo irgend eine An sammlung von Sand stattfindet, benu tzen sie denselben, um ihrem Instinkte gemäß sich damit zu bestreuen. Ein solches Sandbad ist eine Gesundheits maßregel von ganz besonderer Bedeut ung. Das Huhn badet sich im Sande, wenn es Reinigung der Haut und Be freiung von Hühnerläusen und Zacken fucht. Es ist deshalb für jeden Geflü gelzüchter eine Pflicht, diesem Mittel zum Wohlbefinden des Geflügels durch eine zweckmäßige Anlage von Badeplä tzen eine erhöhte Wirksamkeit zu geben. Erfahrene Hühnerzüchter bringen eine Mischung von trockener Erde, gestoßenen Coaks und einen geringen Zusatz von Schweselblüthe in die Geflügelställe, in denen die Hühner dann um den Vorrang bei der Benutzung dieses Materials förmlich kämpfen. Falls Coaks nicht zu haben ist, benutze man Ka>k. Die Bestandtheile eines solchen Erdbades geben, mit den Exkrementen der Hühner vermischt, einen sehr werthvollen Dün ger, welcher dem Guano ähnliche Wirk ungen hervorruft. Naphtalin, in Benzin ausgelöst, ist ein ausgezeichnetes Mittel, Thierbälge und Felle zu conserviren. Ebensn ist es auch ein sicheres Mittel gegen Motten, fraß, wie es auch andere Insekten ab hält. Theeöl, mit gleichen Theilen Süßöl gemischt, ist ein vorzügliches Mittel gegen die Räude der Hausthiere. Südseite Anzeigen. 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