Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 15, 1890, Page 4, Image 4

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    4
Wochen-Rundschau.
Wieder kommt der bekannte älteste
Einwohner und erzählt uns, daß ein
solches Frühjahr noch gar nicht dagewe
sen. Die Witterungsverhältnijse sind
in der That ganz abnorm. Auf einen
ungewöhnlich milden Winter folgt ein
ebenso ungewöhnlich kühles Frühjahr.
Nominell befinden wir uns schon in der
siebenten Frühjahrswoche, thatsächlich
hat der Frühling kaum angefangen.
Märzfröste im Mai, so daß selbst in den
Südstaaten die Kaminfeuer wieder an
gezündet werden mußten, während im
Nordwesten theilweise fußtiefer Schnee
fiel. Das ist Unnatur.
Die Stürme haben sich auch noch nicht
ausgetobt und vom unteren Mississippi
werden neueUeberschwemmungen berich
tet. Das texanische Städtchen Wills
Point wurde von einem schlimmen Or
kan heimgesucht, jedes Haus mehr oder
weniger beschädigt, mehrere Personen
getödtet und eine Anzahl schlimm ver
letzt. Ebenso schlimm wurde die Ort
schaft Salt Creek in Hood Conuty,
Texas, heimgesucht. Dort stürzte ein
Haus über den Köpfen einer lleinen
Gesellschaft zusammen und mehrere
Personen verloren ihr Leben. Aehn
liche Erfahrungen machten etwa ein
Dutzend andere Oerter in Nord-Texas.
Im Repräsentantenhause des Con
gresse« hat die Tarif-Debatte begonnen.
Die Tariffrage ist an und für sich wich
tig und interessant. Aber die Tarif-
Debatte ? Wird ein Mensch durch all'
die Reden von seinen vorgefaßten An
sichten und Ueberzeugungen abgebracht
werden? Wird auch im Congreffe selbst
nur eine Stimme sür die andere Partei
gewonnen werden? Schwerlich! Wir
möchten den Gesetzmachern rathen:
Eure Rede sei ja, ja, nein, nein. Was
darüber ist, ist vom Uebel.
Die Bill, welche den Trusts im Lande
ein Ende machen soll, ist in der Woche
Gesetz geworden. Daß das Gesetz eine
praktische Bedeutung oder Wirkung ha
ben wird, ist kaum anzunehmen, war
auch wohl nicht erwartet worden. Man
wollte nur die öffentliche Meinung be
friedigen und paffirte die Bill, während
eine andere, welche zum Schutz des gei
stigen Eigenthums bestimmt war, ver
worfen wurde.
Der Tod räumt unter unseren parla
mentarischen Größen stark auf. Auf
Cox und Randall ist Senator James
B. Beck von Kentucky gefolgt. Eine
Herzlähmung machte seinem Leben ein
jähes Ende. Der Verstorbene galt als
einer der hellsten Köpfe im Senat.
Kaum hat sich über ihm das Grab ge
schloffen, so beginnt auch schon der
Kampf um die Nachfolge. Ex-Spre
cher CarliSle, Gouv. Buckner unv Proc
ter Knott sind die Haupt-Candidaten.
Der Strike der Zimmerleute in Chi
cago, welcher sich um die Gewährung
des Achtstundentages drehte, ist durch
Bewilligung der Hauptforderung seitens
der Meister beigelegt worden, dagegen
ist ein Strike der Böttcher in den Groß
schlächtereien ausgebrochen. In Illi
nois ist infolge des Ausstandes der
Kohlengräber wegen Nichteinhaltung
der in ColumbuS festgesetzten Lohnscala
eine Kohlennoth entstanden. Nach ei
ner Erklärung des Präsidenten Compers
von der „Federation of Labor" sollen
die Kohlengräber die nächsten sein,
welche für die Allgemeingewährung des
Achtstundentages einzutreten haben.
Durch einen Habeas-Corpus-Befehl
ist der Fall des Buffaloer Frauenmör
derS Kemmler vor das Ober-Bundesge
richt gebracht worden, welches über die
Constitutionalität des Gesetzes entschei
den soll, das die Hinrichtung mittelst
Elektrizität im Staate New Aork ver
fügt. Eine Entscheidung soll noch in
der laufenden Woche zu erwarten sein.
Die großen Fichtenwaldungen auf der
Red Lake Reservation in Minnesota
find ein Raub der Flammen geworden.
Millionen Fuß Bauholz wurden zerstört.
Der Schneefall that dem Feuer Einhalt.
Eine grausige Katastrophe hat sich in
der Nähe von Montreal, Canada, er
eignet. Dort ist die Irrenanstalt von
Lonßue Pointe, welche unter geistlicher
Aegide steht, am vorletzten Dienstag
Mittag niedergebrannt. Ein Patient
hatte durch Unvorsichtigkeit einen
Schrank in Brand gesteckt und das
Feuer verbreitete sich mit einer solchen
Geschwindigkeit, daß das Gebäude in
Flammen stand, ehe die ersten Spritzen
zur Stelle waren. Der Verlust an
Menschenleben ist noch nicht festgestellt,
doch sollen nicht weniger als ISO Per
sonen umgekommen sein. Das gräß
liche Ereigniß hat begreiflicher Weise in
Canada große Aufregung und in den
Ver. Staaten beträchtliches Aufsehen
erregt.
Noch spricht alle Welt darüber, da
kommt schon wieder eine ähnliche
Schreckensnachricht. Das Armenhaus
und die Irrenanstalt von Chenango
County, New Z)ork, in der Nähe von
Norwich gelegen, ist in der Donnerstag
Nacht vollständig niedergebrannt. Da
bei ereigneten sich furchtbare Scenen.
Die alten Holzbauten brannten wie
Zunder und zwölf irrsinnige Insassen,
meist Frauen, wurden buchstäblich le
bendig geröstet. Bei beiden Katastro
phen, in der New Aorker Anstalt sowohl
wie in der Canadischen, fanden die Op
fer ihren Tod, weil sie sich sträubten,
das Gebäude zu verlassen, in ihrem
irren Sinn die Gefahr nicht begreifend.
DaS sind Schrecken genug für eine
Woche.
Die großartige Nähmaschinen-Fabrik
von Singer, eine der ältesten und be
deutendsten in den Ver. Staaten, ist
eingeäschert worden. Der Schaden
wird auf zwei Millionen Dollars ge
schätzt. Mehr als 3000 Arbeiter ver
lieren Lohn und Brot.
Der neue deutsche Reichstag, der erste
fünfjährige, ist zusammengetreten und
vom Kaiser in Person eröffnet worden.
Wie sich erwarten ließ, war die Thron,
rede zum größten Theil der Sozialpoli
tik gewidmet. Sie führte aus, die
Streiks des vergangenen Jahres hätten
die Frage nahegelegt, ob die Gesetze und
die bestehende Gesellschaftsordnung den
Forepanghs
Großer Allerlvelts Circus
und
„Wilder Westen"
vereinigt.
Ans dem Fairgrunde,
Scranton, Mittwoch, 28 Mai,
am Nachmittag und Abend.
Die größte Schaustellung in der ganzen Welt!
Besondere Nachricht.— Die Forepaugh Wild West Combination
wird die einzige Zelt-Exhibition von irgend einer Größe sein, welche während
dieser Saison in diesem Staat und County anwesend sein wird.
Sheridan's samoser Ritt,
Der größte Ausflug in der Geschichte.
20V echte Sioux Indianer, Cmdoys, Scouts u. Soldaten
werden »orgebracht in der großen, patriotischen und herzergreifenden Darstellung
Cnster s letzte Sammlung;
oder, die Schlacht vom »Little Big Horn."
Meisterbafte Repräsentation des graßlichen Mountain Meadow Massacre. Ponv-Erpreß-
Reiten. Ein Virginier Tanzzu Pferde. Fort-Leben. Ein Eowbov-MusikcorpS
in lvpischem postume. Der famose
verlassen hat—Chiefs, Bucks,
Triumphirend verstärkt mit Eapt. A. H. VogarduS, der berühmte
Ex-Ehief der Regierungs-Kundschafter n. Todschufi der Grenze.
Adam F-rep-ugh. Jr.'s
wurde, auf dem Sei! zu gehen; Somersault Hunde; Tan,-, gecht-, lilown-, musikalische
und P,ramiden.El«phanltn; zusammen mit Adam Forepaugh, jun.'S neuester Sensation,
„Eklipse," das Trapezpferd, und die weltberühmte Hüv.ilvtl Truppe von Ranch-BronchoS.
Sehet den vereinigten „wilden Westen"
und Forepangh'S Parade,
um 10 Uhr Vormittags am dem Tage der Schaustellung. Positiv die bemerkenSwertdeNe
professionelle Schaustellung, welche >e auf den Straßen einer amerikanischen Stadt gesehen
wurde. vollständige Vorstellungen täglich zu den gewöhnlichen Stunden. Ein
»ritt SV Cents, Kinder unter neun Jahren LS EentS. Sitze. «W-Billige
Ereursions Raten aus den Eisenbahnen.
berechtigten und durchführbaren Wün
schen der arbeitenden Klassen genügend
Rechnung trügen, und diese Frage habe
verneint werden müssen. Der Kaiser
kommt dann auf die Vorschläge der Ar
beitskonferenz und die dem Reichstag
vorliegenden Gesetze zurück und schlägt
weiter die Einsetzung von Schiedsgerich
ten zur Beilegung aller Arbeiterwirren
vor, in welchen Arbeiter, Arbeitgeber
und auch der Staat vertreten sein sollen.
Das klingt vernünftig weniger plausi
bel erscheint indeß die Aufwendung neuer
Geldsummen zur Wiederherstellung des
Gleichgewichts, welches durch die Ent
wickelung der militärischen Organisation
in Deutschlands Nachbarstaaten gestörs
sein soll. Den Arbeitern wird durch die
Verewigung der ungeheuren Militär-
Lasten doch mehr genommen, als ihnen
durch alle Schutzgesetzgebung gegeben
wird.
Der Reichstag hat den Präsidenten
des alten Reichstags, v. Levetzow, wie
dergewählt. Betreffs der bevorstehenden
Gesetzgebung verlautet, daß Freisinnige
und Volkspartei eine Bill auf zweijäh
rige Dienstzeit und die Sozialisten ein
Gesetz auf einen Zehnstundentag und
völlige Aufhebung der Getreidezölle ein
bringen werden.
Die Munizipalwahlen in Paris sind
republikanisch ausgefallen. Nur ein
Boulangist wurde in den Munizipalrath
gewählt.
Die Franzosen haben Wydah, die
Küstenstadt von Dahomey, bombardirt
und vom König des Barbarenreiches die
Auslieferung der gefangenen Europäer
verlangt. Die Bewohner der bedräng
ten Stadt sind von panischem Schrecken
ergriffen, ihr König bewahrt aber den
alten Trotz. Er bedroht noch immer
Porto-Novo, die französische Beste.
Von weiteren Unruhen in den franzö
sischen und spanischen Fabrikzentren hat
man nichts gehört. Die Bäcker-Streiks
in Wien und Pest sind beigelegt. Im
Hyde-Park zu London hat am Sonntag
eine großartige Arbeiterdemonstration
für den Achtstundentag stattgefunden,
an welcher eine halbe Millionen Men- >
fchen theilnahmen. Die Kundgebung
nahm einen durchaus friedlichen Verlauf
und hielt sich streng innerhalb der gesetz
lichen Schranken. Der bekannte Sozia
list Hyndman nahm für die sozialistische
Arbeiterpartei den Credit in Anspruch,
die Achtstundenbewegung in Fluß ge
bracht zu haben.
Dem Berliner Emin-Comite ist ein
Schreiben des AsrikasorscherS Dr. PeterS
vom Tana-Fluß zugegangen. Stanley
wird in London noch immer setirt. Ma
jor Wißmann ließ Kilwa durch die
Kriegsschiffe bombardiren und nahm den
Ort dann ohne Widerstand. Er läßt
ihn aus Furcht vor neuen Angriffen be
festigen.
Die Strikes in Mähren und Böhmen
sind beigelegt. Die Striker haben die
Arbeit zu den alten Bedingungen wieder
aufgenommen; in Hamburg ist ein
Massenstrike der Bauhandwerker ausge
brochen.
Die deutsche Colonial-Politik soll nach
einer Erklärung des Kanzlers Caprivi
unverändert bleiben.
Der Etat für das Cultusministerium
hat in Italien Anlaß zu einer Reibung
zwischen Kammer und Cabinet gegeben
und Crispi drohte infolge dessen mit sei
nem Rücktritt. Der Minister blieb sieg
reich. Das Ministerium gab nach, der
Cultus-Etat wurde angenommen, so wie
er vom Ministerium normirt worden
war.
«S'Bestellt das „Wochenblatt"—es
enthält alle Nachrichten—nur <2.00.
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I» «»I« z w «>«> „ »«>«>,
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Da» iroß, Sch»»»»ei>h«U«t«t«l zeg»»
Rheumatismus,
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Wuudsalbe für Bieh.
Es giebt der Arzneimittel in Hülle
und Fülle für Wunden, allein keine ist
so ausgezeichnet für alle äußerlichen
Wundschäden am Vieh, wie gerade nach
stehende Salbe, deren Bereitung, An
wendung und Erfolge man bei den Kal
mücken an der unteren Wolga kennen
gelernt. Die Bereitung der Salbe ist
einfach, wie auch die dazu genommenen
Bestandtheile. Sie besteht aus Schieß
pulver und Fett, wobei ersteres, sein
pulverisirt, dem Fette untermischt wird.
Da die Kalmücken Mohammedaner sind,
so nehmen sie zu diesem Zweck nicht
Schweinefett, sondern Hammeltalg.
Doch ist das unwesentlich, man kann
auch Schweinefett verwenden, da das
Fett nur als Bindemittel zu betrachten
ist. Die im Schinßpulver enthaltenen
Theile (Kohlen und Salpeter) wirken
antiseptisch, d. h. arbeiten dem Fäulniß
prozesse entgegen. Wenn sich z. B.
Rosse in Folge starken Schweißes wund
gerieben haben, so ist nichts bester, als
die Salbe, die nicht nur die wunden
Stellen schnell heilt, sondern auch an
den haarlosen Stellen glänzendes Fell
erzeugt, d. h. Haarwuchs hervorruft.
Ferner, wenn man Pferde im Sommer,
selbst wenn sie gesund sind, mit dieser
Salbe gut einschmiert und sie darauf in
der Schwemme mit Seife und Bürste
abwäscht, so bekommen sie nicht nur ein
glänzendes Fell, sondern werden von
Fliegen und anderen Insekten wenig
oder fast gar nicht belästigt.
Eierproduktion.
Folgende interessante vergleichende
Zusammenstellung über die Legefähig
keit verschiedener Hühnerraffen ist von
einem Hühnerzüchter gemacht worden.
Gewählt wurden Hennen aus den fol
genden Raffen: Langhans, Brahmas,
Wyandottes, Plymouth Rocks, Hambur
ger, Cochinchinas, Schwarze spanische,
Leghorns und gewöhnliche Hühner. Die
Hennen wurden unter denselben Beding
ungen acht Monate lang gehalten und
lieferten im Eierlegen das folgende
Resultat: Langshans, 9 Hennen, 1,21 S
Eier oder 136 per Henne ; Light Brah
mas, 8 Hennen, 983 Eier oder lllj
per Henne; G. L. Wyandottes, 10 H.,
1,37 l Eier, oder 137 per Henne; B.
Plymouth Rocks, 1V H., 1387 Eier,
oder 138 per Henne; W. F. schwarze
spanische, 12 H., 17K4 Eier, oder 147
per Henne; Brown Leghorns, 12 H.,
1,935 Eier, oder 161! per Henne;
White Leghorns, 12 H., 1,879 Eier,
oder ISVj per Henne; S. S. Hambur
ger, 12 H., 1991 Eier, oder 166 per
Henne; Cochinchinas, 6H , 370 Eier,
oder 61Z per Henne; gewöhnliche Hen
nen, 40 H., gelegt im Ganzen 3,440
Eier, oder 86 per Henne.
Milch bei Gewitterluft.
Warum die Milch bei Gewitterluft
zusammenläuft, erklärt die „Ack.-Ztg."
mit wenigen Worten folgendermaßen:
Die Luft besteht aus Sauerstoff und
Stickstoff. Der erstere ist es, der sich
mit allen Körpern stets innig zu verbin
den sucht, sie durchdringt und dadurch
Veränderungen (chemische Prozesse) her
vorbringt. Dies geschieht auch bei der
Milch und darum wird sie bei norma
len Temperaturverhältnissen allmählich
sauer und dick. Bei Gewitter ist die
Luft aber mit doppeltem Prozentgehalt
an Sauerstoff, dem sogenannten Ozon
angefüllt, deshalb ist die Verbindung
stärker, die chemischen Prozesse gehen
rascher vor sich, und aus der Milch schei
det sich der Käsestoff; sie wird dabei
aber nicht sauer, sondern bleibt süß,
wird auf die Dauer aber bitter.
Der Meerrettig
ist eine« der kräftigsten inländischen
Gewürz« und wird geschabt und mit
Essig und Zucker angemacht als Gemüse,
besonders zu Rindfleisch genoffen. Er
erregt die Verdauungsorgane, wärmt,
erhitzt, beschleunigt den Puls und beför
dert die Darmausleerung. Für träge
und schwache Verdauung ist fem mäßi-.
Ger Genuß oft dienlich. Dagegen scha»
det er, wenn Magen und Darmkanal
sich in einem reizbaren Zustande befin
den. Für im jugendlichen Alter ste
hende Personen und namentlich für Kin
der ist er nachtheilig. Man kann den
Meerrettig, mit Essig angerührt, wie
Senfpflaster benutzen.
DaS gesündeste Brod
ist nicht das feine Weißbrod, sondern
dasjenige, in welches das ganze gemah
lene Korn verbacken wurve, also das
sogenannte Schwarzbrod. Grade dieje
nigen Bestandtheile, welche Gehirn- und
Nervensubstanz nähren, werden mit der
Kleie vom Mehle abgesondert. In den
Ländern, in welchen vorzugsweise das
Schwarzbrod genoffen wird, findet man
lange nicht so viele Idioten und Wahn
sinnige, als z. B. be» den Franzosen, die
nur Weißbrod essen. Ein gutes nahr
haftes Brod hat mehr mit der Gesund
heit und Kraft eines Volkes zu thun, als
mancher meint.
Talgige, speckige Butter.
Dieselbe bildet sich erst nach längerem
Lagern und besteht, wie die Bezeichnung
schon besagt, darin, daß die Butter einen
talgigen, speckigen Geschmack annimmt.
Zu gleicher Zeit verändert sich auch die
Farbe der Butter in der Weise, daß be
sonders von den Wandungen des Gebin
des an nach dem Innern zu vorschreitend,
dieselbe weiß und talgig wird, wie man
das an Butter, welche einige Zeit der
Sonne ausgesetzt war, ebenfalls beob
achten kann. Die Ursache dieses Feh
lers liegt wahrscheinlich in einer zu star
ken Säuerung des Rahmes, bei welcher
die Zersetzung des Käsestoffes und auch
des Butterfettes schon weit vorgeschrit
ten ist, um sich hinterher in der fertigen
Butter noch weiter auszubilden. Die
weiße Farbe ist vielleicht eine Folge der
durch die vorgeschrittene Zersetzung ent
standenen freien Fettsäuren, welche ih
rerseits wieder eine Umwandlung des
Butterfettes hervorbringen. Sorgfäl»,
tige Ueberwachung des Säuerungsvor
ganges, peinlichste Reinlichkeit in allen
Gerathen sind die Mittel, welche die
wirksamsten Waffen gegen diesen Fehler
in die Hand geben.
Ledertiicher sind zum Abreiben feiner
Möbel, Silber- und Goldsachen, allen,
selbst den wachsten Staubtüchern vor
zuziehen, zumal die praktische Erfahrung
lehrt, daß sie trotz der höheren Anschaf
fungskosten durch ihre Unverwüstlich
keit nicht theurer als Staubtücher sind,
da sie sich nach dem Schmutzigwerden
—trotz oft entgegengesetzter Meinung—
einfach und vorzüglich waschen lassen.
Man löst ein Stückchen Soda in heißem
Wasser auf und fügt soviel kaltes Was
ser hinzu, bis die Lösung lauwarm ist.
Dann seift man die Leder an den beson
ders schmutzigen Stellen mit wenig wei
ßer Seife ein, wäscht sie in der Lösung
so lange tüchtig, bis sie rein sind und
wringt sie fest aus. Man trocknet sie,
ohne sie zu spülen (Spülen macht sie
hart) an einem warmen Orte und zieht
sie nach dem Trocknen tüchtig hin und
her, bis sie wieder so weich sind wie
beim Einkauf.
Ein neues Mittel gegen Feldungezie
fer bringt ein Farmer in Kentucky in
Anwendung. Er hing einer alten Trut
henne, welche Küchlein hatte, eine Glocke
um, und als die Jungen heranwuchsen,
folgten sie der Glocke noch lange, nach
dem sie groß genug geworden waren,
um der Alten nicht mehr folgen zu müs
sen. Als der Farmer dies merkte, band
er sich die Glocke selbst um den Hals,
wenn er in's Feld pflügen ging, und die
Puter folgten ihm die Furchen auf und
ab, Käfer, Larven und andere» Ungezie
fer beseitigend.
Zur Vertreibung von Motten aus
Bettzeug, Polstermöbeln, Kleidungsstü
cken zc. gieße man warmen Essig auf
einen heißen Stein oder ein Bügeleisen
und lasse die Dämpfe durch die betref
fenden Möbel, Kleider:c. zieh«». Aus
Betten vertreibt man die Motte»., indem
man gepulverte Koloquinten aus der
Droguenhandlung unter die Bettfedern
streut. Die größten Feinde aber dieses
und allen anderen Ungeziefers sind fri
sche Luft und Sonnenlicht.
In der „Internationalen Fleischer-
Zeitung" äußert sich ein Vertreter des
Fleischer - Gewerbes: Bei lebenden
Schweinen kann man die Qualität des
Fleisches ziemlich sicher durch Anfühlen
und durch den Augenschein ermitteln,
und die Wurstfabriianten Frankfurt's,
die durch die Herstellungsweise ihres
Hauptartikels der sogenannten Frank
furter Bratwürstchen, ganz besonders
darauf angewiesen sind, auf gutes Fleisch
zu halten, üben auch diese Praxis und
kaufen nur solche Schweine, bei denen sie
überzeugt sind, daß das Fleisch diesen
Anforderungen entspricht. Ein Schwein,
welches, trotzdem es fett ist, sich auf
dem Rücken fest anfühlt, dichte Behaar
ung und einen nicht übermäßig feinen,
sondern einen gedrungenen Körperbau
ausweist, wird fast ohne Ausnahme ein
Fleisch liefern, wie man es zur Wurst
fabrikation nicht besser wünschen kann.
Jeder einigermaßen erfahrene Fleischer
kann schon bei dem lebenden Schweine
vorhersagen, ob es sich leicht brühen
wird oder nicht. Letzteres ist gewöhnlich
bei den Thieren, welche die angegebenen
Merkmale an sich tragen, der Fall, und
es ist Thatsache, daß ein nicht übermä
ßig altes Schwein, welches sich nur
schwer brüht, das beste, bündigste Fleisch
und den besten und kernigsten Speck lie
fert. Auch zum Pökeln eignet sich sol
ches Fleisch und solcher Speck viel besser,
als das von mit Kraftfutter gemästeten
Thieren. Letzteres verliert im Pökel
und beim Räuchern oft doppelt so viel
an Gewicht, wie gute Waare; der
Speck wird leicht gelb und thranig und
die Schinken zäh und holzig. Solches
Fleisch zu Wurst verarbeitet, liefert, wie
schon erwähnt, ein höchst mangelhaftes,
dem Verderben leicht ausgesetztes Pro
dukt. Die daraus hergestellte Dauer
. Wurst wird leicht grau, bröcklich, und
äußerlich nimmt sie statt der gewünsch
ten rothbraunen eine graubraune oder
gelbliche Farbe an. Da das Fleisch
durch Verdunsten des übermäßigen
Feuchtigkeitsgehaltes stark zusammen
schrumpft, so wird eine solche Wurst
entweder innen hohl, oder die Wurst
löst sich vom Darme ab, in beiden Fäl
len wird aber die Wurst ranzig.
Ist das Radfahren gesund?
Unter dieser Ueberschrist veröffent
lichte der wohlbekannte Geheimrath von
Nußbaum zu München einen längeren
Aufsatz in der „Gartenlaube", und ruft
den Damen zu: „Aufs Rad!" meine
Damen ! Hinaus ins Freie, in die herr
liche, göttliche Natur, wo Leib und
Seele gesunden! Schon regen sich die
<srühlingsdüfte draußen, und die kleinen
Sänger sind erwacht. Und Sie wollten
immer noch mißmuthig in Ihren über
heizten Zimmern mit kalten Füßen und
kalten Händen sitzen? Hinaus! hin
aus ! rufe ich Ihnen Allen zu. Jetzt
ist die schönste und geeignetste Zeit znm
Ueben und Erlernen des Radfahrens.
Machen Sie wieder gut, was Sie den
Winter über hinter dem Ofen und im
heißen Tanzsaal gesündigt haben. Wer
weiß, ob die geplante Badereise aus
führbar sein wird und ob dieselbe wie
der gut machen kann, was schon bis in
die Wurzel verdorben ist. Wer noch
kein Rad kaufen känn, wiethe eins;
fast überall giebt es jetzt Leihanstalten
für Räder. Auch wird es an älteren
Damen nicht mangeln, welche sich als
Schutz und Fühierin den jungen an
schließen."
Carpets reibe man tüchtig mit starkem
will man ihnen wieder
Frische und Farbe geben. Dunkle Blu
men in demselben reibe man später mit
Essig.—Ein gutes Zahnreinigungspul
ver bildet ein Gemisch von feinem Salz
und feinem Borax. Gleiche Theile
Leim und Alaun mit Essig gekocht, ge
ben einen feuersicheren Anstrich.
Südfeite Anzeigen.
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