s tenhaus». Anläßlich der tumultuosen Scene», Weife mit einander zu verkehren und sich zu zerstreuen pflegte». Heilerer —so er zählt Nenwnyi—war das Haus niemals, als an dem Tage, wo der Nogylaker Ab geordnete Szebervnyi sich in einem hesti gen Gegensatz zu Aesop und zu Beöthy stellte. Das war in der lang wierige» Adrcßdcbatle, welche de» 1879 er Reichstag einleitete. Die Debatte war schon zu weit gediehe», es nmrde in ihr nur mehr leeres Stroh gedroschen. Eine Wolke der Langweile hing über dein er matteten Hanse und schläfrig senkte sich manches Lid über das müde Landesvattr- Auge. Da erhob sich, zum Worte auf gerufen, der Abgeordnete Szeberönyi, ein Hüne an Gestalt, mit seinen stacheli gen, spröden Haaren und seinem kupse.- l>»b er au, die Regierung zu vertheidige». Gähnend hörte» ihn die Wenigen, die «och wachten, an. Da kam der Redner z» einem Gleich niß: er erzählte die Aesop'sche Fabel von dem Fuchse, der dem Nabe» gar so gern das Stück Käse, das dieser im Schnabel hatte, hätte entlocken mögen. Nur wi derfuhr ihm das Malhenr, statt „Käse" irrthümlich „Aleisch" zn sagen. Mit seiner schrillen Diskantstimme rief Akos Beöthy dazwischen: „Käse!" (Heiterkeit.) Ii» Eiser der Rede überhörte Szeberönyi die Richtigstellung und fuhr fort: „Der Rabe, der im Schnabel das Fleisch hatte " Wieder erscholl der schrille Zwischenruf: „Käse!" (Große Heiter keit.) Szeberönyi verstand die Rectifi ration abermals nicht und setzte seine Rede fort : „Der lüsterne Fuchs blickte »»verwandt aus das Stück Fleisch...." Zwanzig Stimmen riesen nun im Chor: „Käse! Käse! Käse!" Und ein u»bä»di ges Gelächter schallte, die crschlassten Le bensgeister dcsHanscs elektrisirend, durch den Saal. Verblüfft blickte der Redner in's Haus; er schrieb diesen Effect seiner Fabel zu nnd fuhr fort: „Die Opposi tion gleicht dem Fuchse; sie möchte gern das Fleisch " Abgeordnete, Gale rien, Stenographen riefen in Lachkräm psen: „Käse! Käse! Käse!" ES lachte alle Welt; das war cin Keuchen, ei» Stampfen, ein Schreien, ein Brouhaha, wie es nie vorher und »ie seither i» die sem Hause erlebt worden. Wo sind die guten Zeiten, wo solche Heiterkeit in »n- Türkisches. Constanlinopel antwortete, nnd blieb bis zum Schlußzeichen daneben sitzen. öffnet werden, und es sei«» iür die Gerichtskosten bereits ISO,ovo Psund Slcrling verbürgt. Cr unterließ es in seien, welche Geld für diesen Zweck her zugeben gesonnen sind. tograpb (z»m aufzunehmenden Clienten): „Das Gesicht ernst, wenn ich bitten darf im Ilcbrigen aber heiter!" L««re»ta. Sie war eine der vorzüglichsten Sän gerinnen dieses Jahrhunderts. Di« Kunstgeschichte hat ihren Name» mit Künstlerthttms sind. Hoch und »01l von Wuchs, einer Jun» vergleichbar, edel in ihre» Bewegungen, Valentine, Necha, Jsabella, Elsa Leo gen dürste. Lucrezia Borgia! Welch' anderes Weib konnte wie sie die Qualeu verste hen, die der Dichter in das Herz dieser Mutter gelegt, welcher anderen Tragödin war es beschieden, ihre eigene Lcidensge liebe und Glückssehnsucht statt des Lor beers der Myrthe beugte? Wer wird es nicht tief beklagen, daß der der den Aliar ihrer geschrien: „Weib, wo ist Dein Gatte, Kind, wo ist Dein Vater?" Der eiste Thränenslrom löschte di« Aber nie siel ihrem hohen Sinn ein, daß sie selbst das Opser des gewissen losen Mennes geworden; sie klagte stets sie wollte büßen. Und weil sie vor der Welt sich den Nimbus der Reinheit gc- ihre parteiliche G^rech- Augen sich »ach einer besseren Heimalh »inzuschank» schienen. Cr lernte schwer, weil er ewig träumte, aber schon als der Erlaubniß, am Klavier träumen zu dürfen. Che seine Begriffe den Sinn der Noten faßten, spielte er bereits wit ein Künstler. gendlichen silaviervirtiiofc», sie ahnte nicht, daß es ihr Schmerzenskind sei, dem die Welt zujauchzte denn er halte auf den Rath seiner Pflegeeltern einen Pseudo- Künstlernamen gewählt. In London führte der Zufall sie zu saminni, Der bleiche Träumer wu>de in ihrer Nähe gesprächig, denn sie verstand jede Regung seiner hohen Seele ihr ge stand er zuerst den Wunsch, seine Bega bung für Gesang auch aus der Bühne zu erproben. Mit Eiftr ergriff sie diesen Gedanken, sie gab ihm Unterricht im Vortrag, in der Bühnentechnik, sie rieth ihm der Routine wegen zu kleineren Par tie». Cr befolgte ihren Rath, und, mit der Nolle eines Choristen beginnend, überwand er seine erste Schüchternheit, dann folgten kleinere Partie» und eines Abends «ach fast dreinionatlichem Zeit verlauf trat er zum ersten Male der Rolle des Gennaro in der Oper „Lucre gcistert, inipirirt wie nie znvor, war ein Gennaro, wie ihn der Poet vielleicht nicht gezeichnet, weicher, melancholischer, aber unendlich ergreisend und rührend, und sein- jugendlich helle Stimme drang in das Herz der Hörer mit zwingender entlegenen Vorstadt, wo sie in ländUcher Sülle wohnte. Cr hatte ihre Hand er grissen, welche sie ihm lieft, und zum er ste» Mal in, Lebe» sprach er von seine» Familienverhältnissen. Cr klagte ihr das seltsame Gefühl. Cltern getrieben, um ein unbekanntes, nur geahntes Glück zu suchen, welches er weder in der Ausübung seiner Kunst, noch heute Abend cklif der Bühne ge sunden, u»d als die hohe Frau ihn freundlich neckte und sein Sehnen den» Drange nach Liebe »nd Glück zuschrieb, sauk er laut weinend zn ihren Füßen Liebe. ihrem Freunde gemacht. Die Heftigkeit seines Geständnisses schreckte sie aus ihrer Ruhe. Daß eiu sll tief angelegtes Ge- Ohne cin Wort des Widerspruchs hörte sie ihn an, hauchte einen Kuß ans fast noch ein Kind, ich bin eine alte Frau, die bereits die Mitte der Dreißig erreicht hat. Wir wollen treue Freundfchaft vorwurfsvollen Blicke fliehend. Sie stand zu hoch, daß üble Nachrede sich an sie gewagt hätte, dennoch war ist identisch mit dem berühmten Künstler Robert K,... „Mein Sohn er, mein Sohn! Erlöst. gerettet! —Fahre hin, jalscher Stolz! Mein geliebtes Ki»d, Dn wirst Auch Genuaro ist elektrisirt durch die Magie ihrer Blicke. Nein, das ist nicht Spiel, das ist Leben, das ist Wahr heit. fälliges Aufschlagen irgend eines bedeu tenden Werkes gesucht. Auch heute will sie es thun. Ihre zitternde Hand greift »ach einem der gleichfarbig gebundenen Bände, die Us > . d ' d d' er >"e st der Natur lehrt. D' d ' d ' 'cht' unabweisbar seine Rechte sorderle. Welch' ein Abend, welch' ei» Crfolg! Und doch, und doch, er erfüllte ihre ter! " Cr hielt es aber für die Worte ihrer Rolle. Sohn!" nichts, als das rasende Verlangen, wie der ihre Küsse zu fühlen, ihre zärtliche« Worte zu Hsre«. gebreitete» Armen stand Lucretia. Cr stürzte sich hinein—sie hielten sich laullos «iiiichluiigcii! t a lle S. ans: „An meine!» Herze» ist Dein Platz, dort ruhst Du sicher!" Uiid eng verschlungen ruhten sie Herz „Cr stirbt, o mein Gott, er stirbt!" Wie himmlisch und verklärt, wie echt mütterlich und kindlich ihre gegenseitige Liebe geworden, erklärt» der Umstand, alter Ncbclhülle dahingeschieden. Histo risch ist die Thatsache, daß ihre letzt» Rolle die Lucrezia Borgia war. «m Phonographen. -Jahres IS2O. Herr I. H, Cott in New ?)ork erhob /ich mißvergnügt von feinem Lager. Hatte in der Nacht schlecht geschlasen. Schwere Sorgen hatte er auch. Dazu war der Appetit schlecht, schlechter als je. Kränkle ihn besonder«, dieser schlechte Appetit. Und in Wahrheit, was konnte einem Millionär Schlimmeres wieder sahren? Herr I. H. Cott. Zwar ei» ganz ge wöhnlicher, einfacher Millionär. Aber doch eiu Millionär. In seiner Verzweiflung trank er, der Herr I. H. Cott, ein Gläschen Liqueur. Es war kein gewöhnlicher Liguenr. Ei» neuerfundener Liqueur. Ein halbver hungerter Arzt hatte den, Millionär den Liqueur als Lcbenüelirir verkauft. Der Millionär war »»,> sehr überrascht, denn er glaubte, betrogen worde» z» sein. Das war aber nicht der Fall. Der Li queur hatte nämlich ein»! wunderbare ter Zeit epidemisch aufgetreten, die Migräne. Die Wissenschaft hatte zwar de» Migräne-BacilluS entdeckt, konnte aber der Krankheit nicht beikommen. Und der Liqueur half. HerrJ. H. Cott beschloß, dein Arzte die Erfindung um Der Liqueur hals. I. H. Colt fühlt« sich ganz frisch. Er empfand sogar Ax- Petit. Ließ sich eine Kalbskeule dringe» »nd aß alles auf. Immerhin eine Leistung für den Magen eines Millio närs. Herren Beeks in Sa» Francisco waren dem Concurs nahe. «l) 0,000 Dollars standen bei ihm. Cott junior, war ab gereist, um zu retten, was noch z» retten war. Mußte aber schon Tags zuvor iu San Francisco angekommen sein, Cott senior trank in seiner Verzweif lung noch drei Gläschen Liqueur. CS wurde 11 Uhr. Da traf die Dep-sch ein. - gehenre Börfengewinnste. Zahlte 800- cwl) in gute» Äctien. Reise noch heute heiin. Bob". Der Millionär war entzückt. „Teufelskerl, dieser Bob!" sagte er. „Alles glückt ihm. Vermögen ist geret tet. Werde es nicht mehr in Gefahr be geben, das Vermögen." pesche. Der Millionär erbleichte. Sollte verspielt? Meldete Bob ein Crdbeben? Bob. War von Gibbs, Tonny Gibbs, Die zweite Depesche lautete: „Auf angekausten Territorien große Bleilager entdeckt. Ungeheure Reich thümer. EnipsehleGrünvuiig von Acticu gesellschaft. Gibbs." „Hm", machte der Millionär. „GibbS ist zweifelhaft. Hat vielleicht zwei Dutzend Bleistikte entdeckt. Tbut nichts. Für Aktiengefellschasten ausreichend. Tele graphirt aber: Große Reichthümer! Hehe,. Idee ist gleichfalls eine Million werth!" Herr I. H. Cott war freudig bewegt. Trank «och ein Gläschen Liqueur. Da betrat Fräulein Mary, seine Toch ter, das Gemach. Brachte ein Paar „WaS?" rief I. H. Cott, „ist heute mein Geburtstag?" „Gewiß, Papa." „Hehe., Habe ganz vergessen. Immer Geschäfte im Kopf. Aber sehr gelungen, Geschäfte, will sage», Pantoffel. Bin „Nun, was ist's? Neuer Schmuck? Neuer Wagen? Neue Pferde?" „Vater —" „Was kostet's? Heraus damit!" „Vater ich bin verliebt." „Verliebt! Sowas! Das kommt zu hoch, Kind, das geht nicht. Wozu bist Du verliebt? Bist Du Fräulein MeekS, spielt, daß Du verliebt bist! Bist Fräu lein Mary Colt." „Papa —es nützt nichts. Darf ich „Aatal, satal", H. Cott. „Wer?^" Liqucur. „Du bist nicht böse, Papa?" spiele. Aber ihr thatet so kalt so Schclmin! Gut gespielt, Fräulein MeekS, will sagen, Fräulein Colt.' Ich mache Dir den Mann zum Geschenk." Gleich?" „Ja. ja...." „Wie er sich freuen wird! Wie glück lich ich bin! Papa, da hast Du eine gioftarlige gehabt!" Herr I. H. Cott war sehr vergnügt. „Vortrefflicher Junge, dieser Francis Brower," murmelti der Millionär. weit bringen, der Junge." Herr Cott zündete sich eine Cigarre an. Fühlte sich sehr behaglich. lvrach er zu sich selbst. „Alle Sorgen »erstreut. Alle» Unheil wird Segen. Alle Wünsche überflügelt. Zu viel bei nahe des Glücks Mir fällt der alte Grieche ein ich glaube, es war Poly krateS ...Man hat ihn schließlich ge kreuzigt... .Man muß dem Glück die Schuld bezahle», de» Neid der Gölter entwassne»,.. .Wie fange ich das an? Brauche rechte Bitteruiß, rechte Höllen qual. Wie verschaffe ich mir die?" Plötzlich leuchtete fei» Auge auf. Er in der Ccke. In der letzten Schublade Wie fatal! Hatte ja den Schlüssel zu der Lade in das Meer geworfen. An ist. '' ° Doch siehe da! In der Schublade .. Ein MauSloch! Vortrefflich. I. H. Mäuse» angenagt, aber nicht alle. Auf diese Wachsrollen hatte Herr Phonograph die Gespräche des modernen Cr ergriff eine der Rollen, fügte sie in den Phonographen ein. Eins, zwei, Ohr. Herrn Cott drohte bei dein Klange das Herz stille z» stehe». Wurde sehr bleich. Athmete mit Anstrengung. Trocknete halben Satz kostete, lind diese Stimme fuhr fort: „Wollen Sie d'eu Wunsch .»einer erfülle» oder nicht?" fcn. Möbel »ach dem 'Muster jenes Ludwig XIV. im Verfailler Schloß! Kaufe meiner Frau, wen» sie will, Mö- „Nur zu! Meine Tochter soll Ihre Schwiegermutter. ,„Zn Hilfe! Zu Hilse! Sie stirbt! Cr tödtet sie! Fort, mein Herr! Rühren Sie sie nicht an! nämlich eine gewisse Stimme in seinem Ohre. Aber er war trotz alledem zu frieden. „Ich glaube," sagte er zu dein seither ans St. Lawrence in New Aork einge- Schuld bezahlt zu haben. Der Neid der GZtter mußt« wohl entwaffnet sein. Schade, daß jener alte Herr PolykrateS den Herrn Phonograph nicht gekannt hat. Er kälte sich beruhigt von den Geschäften zurückziehen können, ohne cin trauriges ausschließlich Monte Carlo znm Schau platz feiner Thätigkeit gewählt. Und Derjenigen, die ihn kannte», war eine beträchtliche Anzahl, sei es, daß sie sich seiner erinnern, wie er noch vor einem ArüvUngölted. «za<sl>lch> .<<wcc Fräiche säße» zur FrühlingSz:id bei!" inen?"— Schülerin: „Js er leicht in Boaru (Bayern)!" „Hättest g'fragt, nit z'letzr l" Das rettende Wort. Vor Stentorstimme: „CS ist frisch ange steckt!" Im Nu ruhen Fäuste unv Knüp pel, zerbläut und blutend, aber der Macht dieses rettenden Wortes sich beugend, zieht die Schaar einhellig in'« Wirthshaus, das beim frischen Stosse seinen Namen „zur Cintracht" wieder »erdient. Schmeicheleien kommen öfter aus leerem Magen, als aus vollem Herten.
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