PlrNgiN. (10. Hprtsetz»ng^ Als er zurück in fein Zimmer trat, sah er Angelika noch immer wie gelähmt aus ihrem Platze sitzen, beide Hiinde vor da« todtenblasfe Angesicht gepreßt. Bei dem Geräusch seiner Schritte zuckte sie bang zusammen, ließ die Hände sinken und Lindemann zog seinen Stuhl näher zu dein Sitze der Frau heran und ließ sich nieder. „Gestatten Sie mir, als aufrichtiger und wohlmeinender Freund zu Ihnen zu reden," sagte er in mildem, von Herzen kommendem Ton. .Es mag ja richtig sein, daß der Beruf eines Unlersiichungs richlers eine gewisse Ueberlistung mancher Verbrecher ersevdert und daß demzufolge rin gewisses Mißtrauen gegen die Worte eines solchen richterlichen Beamten im großen Publikum herrscht aber sicher lich mit Unrecht Denn ist es auch un sere Pflicht, unerbittlich das Beste dige Frau, wenn ich versichere, der Kum mer, der nur zu ersichllich Ihre Züge verdüstert und aus Ihren Blicken spricht, redet zu meinem Herzen schenken Sie mir Zutiauen, Sie werden es sicherlich «icht zu bereuen haben " „Mein Gott!" stöhnte Angelika in schmerzlicher Zerrissenheit auf, während verzweifelle Angst aus ihren erloschenen Blicken leuchlete, „es ist mir unmöglich '' 'Beantworten Sie mir meine Fragen gern Ihrerseits «in Verbrechen!" „Aber, mein Gott ...was soll ich thun " schluchzte Angelika fassungs los auf. „Wahrheitsgetreu mekne Fragen be antworten^" . sort: „Es besteht ein Geheimniß zwischen vonSeucken?" stieß sie mit heiser Hin wieder in Freiheit und zu verhasten Befehl gegeben habe, da die Beweise sür seine Schuld geradezu nie derdrückende geworden sind, genügend Zartgejiihl besitzen wird, um Sie zu schonen? .. .Alsdann", sügle er mit ei nem Achselzucken hinzu, „werde ich frei lich nicht mehr in der Lage sein, Ihnen nochmals den Vorzug einer unverbindli chen Privaliinterredung ciiiziiläumcn. ti. Ein leises Stöhne» glitt übe« die asch sarbenen Lippe» Ängelikas. „O, mein Gott!" ittttrmeile „ist denn gar kein Ausweg mehr vorhanden ....?" flnd. aus sich . sein kann, der unter fremdem Namen dein Mordanfchlag feines Bruders erle gen ist, so besitze ich den untrüglichen Brust des Todten ..... . kennen Sie ihn vielleicht?" Als Niigclika so unvcrmuthkt den Stnhl zurück. Es dauerte eine geraum« Weile, bis sie den Mund zn einer Ent gegnung zwingen konnte. Wohl öfsiiet« hervorznbliugeii. Lb sie den Ring kannte, den der scharstsichtige Jurist ihr so plötzlich und unvci inuihct vorgezeigt halte? Weh müthig dämmerte vor dem geistigen Blicke der unglücklichen Frau die Ver gangenheit wieder heraus nnd sie sah sich gefallen, den KausprciS dafür zu er schwingen Dafür hatte sie haiteWort gehalten... .von seiner erkal teten Brust hinweg hatte ihm der Unter suchungSlichier erst de» Ring genommen, z» verleugnen wagte, senkte man diesen in seilt stilles Grab! Gewaltig däm merte daS letzte Wiedersehen, das sie am verflossenen Abend mit Werner geseiert, wieder in ihrem Innern auf. Wie groß, wie erhaben hatte der Todte gehandelt gegen ihre feige, selbstsüchtige Schwäche; wie klein und beschämt fühlle sie sich ge gen diesen! soschrie es in dem Her zen der Gegiiällen machlvoll nach einer erlösenden Thal! sie rassle all ihren Muth zusammen und sah den Untersu chungsrichter mit einem eigenlhüinlich 5ei..... .Mein Gott, wie soll ich es gehabt... ich trat zum zweite» Mal als Angelika von Walden vor Gottes Trau- schuldbewußt dein Beamten in die Augen sah, ergriss dieser mit herzlichem Mitge fühl ihre Hand. ~Arme Frau!" ver setzte er, Sie durchs die Sie Strase verdient meine gnä dige Frau, so habe» Sie dieselbe durch die erlittene Bedrängniß schon mehr als zu viel erhalten ...... o, mehr Sie sich erspart" ~Mei» Gott, ich verstehe Sie nicht wie meinen Sie das " „Nichts einfacher!" selbst wenn Sie mit Werner von Senckcn ehelich ver ist aus Antrag seines eigenen Bruders sür todt erklärt worden Der Elende hat Ihnen sicherlich nicht gesagt, daß das durste. immer hielt sie beide Hände vor die Au gen gepreßte und schluchzte bitterlich. Lindenau» deutete mit der Hand auf ließ sie jäh verstummen. „Anzelika...." sagte Spindler wie der ergriffen. „Mein armes, armes Weib...." aus. „Nein, nicht diesen Ton!" flehte sie mit zuckenden Lippen. „A11e5.... n.ir nicht diesen Ton ... schilt mich.... flnche mir, denn ich habe es veroient, aber " Ihr Glatte hatte sich z» ihr hcrabge sieh', ich " weiß Alles, der Unter theilt ...." „O, lasse mich ' stöhnte Angelika mit verstörter Miene. „Deine mildem Brust.... zn deinen Füßen ist mein Platz.... ich " „Mein süßes, holdes Weib!" versetzte Spindler wieder, während er die Er schauernde nur noch enger und inniger an sich zog. „Ich weiß A11e5.... habe es längst gewußt Deine Mutter hat sie rannte Dein Geheimniß ja schon lange sie halte Briefe des Todtge- an gerichtet gewesen nm Dich sür deinen Heimlichen Schritt nichts vo» ihrer Wissenschast.... sie wußte ja, daß Dein erster Gatte todt er war und als sie nach Jahr und Tag angesichts des Todes mir ihre Wissen schast gestand, da sah ich Dich glücklich die Demüthigung Dir meine Mitwissenschaft zu verkünde» sollte ich in Deinem Herzen längst vergessene Gesühle wieder in der Erinnerung auf erwecken?...... Nein, ich schwieg.... ich hatte Dich nur noch um so lieber seit jener Zeit freilich! hätte ich ahiieii können,^da cm Schurke es wa-^ schultert. Jetzt brach sie von Neuem in krainpfigeS Schluchzen aus. ,Mein Gott!" murmelte sie. „Du weißt Alles hast es längst gewußt uud dennoch behieltest Dil mich gleich daraus. „Warum saßte ich nicht Vertrauen zu Dir Weshalb ließ ich mich unterjochen von jenem fatani- Glück dahin, denn Du kauust mir nicht verzeihen, was heute Nacht ge schehen ist.'... o, ich flehe Dich an, sei barmherzig und entlasse mich aus Deinen Armen, denn ich bin Deiner Güte »icht werth... .dies Uebermaß vvn Liebe tödtet mich!".... Aber init starkem Arm hielt ihr Gatte sie vor wie nach umschlungen. „Ich lasse Dich nicht!" sagte ei mit freund lichem Ernste, während er die Wider- Gut? .... was thatest Du anders, als so sein aiigelrgien Pläne durchkreuzt halte. „Den Beweis hat mir dirseDanie selbst in die Hand gegeben." rnin und um ihren hoch sin in gen Gatte» zu schonen, ist sie zuJhrer bedingungslo sen Sklavin gewolbe». ... Ket tungswerihe Dame hervorzubringen im Stande sind, ist bereits zur Kenntniß de? Gerichts gekommen. Trotzioen Blickes stampfte der Verhaf tete mit dein Fuße aus den Boden. oft soll ich Ihnen sagen, daß dies eine Lüge eine ganz schamlose Verleum dung ist?" „isagen Sie dies den Geschworenen! lFortsetzuug folgt) Veit, der sterben wollte. Tanzpaitsen nicht mehr aus sein Bier war tele, den» jetzt zahlte der Peter. Mit der Zeit»ahm Veit sich das so zu Her- Brust. ' das schnldbeivnßic Herz Trinchens zu- Nachricht. Er sah sie laut ausschluchzen und sich die Haare rausen. Er nahm sein Horn und sehte es an den Mn»d, es sollte sein letzter Gruß sein. „In einem kühlen Grunde" zog im tiesen Bah die Melodie durch die Stille. Als die sünf schönen Strophen zu Ende waren, gab er noch eine Art Jodler zu. Dann ging er. Kein Licht schimmerte mehr im Dorf«, kein Auge folgtest» Schrillen des Ver lorenen. wirksam sür das Gewissen Trittchens. Aus der Tasche zog er ein Blatt Pa pier und einen Stist. Dann zündete er ein Hölzchen an und schrieb aus dein Knie: „Ich sterbe um Dich, Du Treulose! Sei glücklich!" Dann befestigte er das Blatt mit einem Acstchen im Knopfloch anf seiner Brust. Seinen wohlgebauten Körper wollte er nicht entstellen lassen. Deshalb streckte er sich so außerdem Geleise aus, daß nur brauste der Zug um die Bergt Lichter der Maschine. Er schloß die Augen nnd preßte die Hand aus die Brust kam wieder langsam hervor und beleuch te!- die Landschast. Er beschien einen dunklen Körper, der aus dem Damm lag, Augen. Und jetzt bewegte sich die Hand deS Liegende» mif der Brust, es legiri^l sicht. Venn er Halle sich's ein wenig anders gedacht; sein Erstaunen wuchs er gab sich einen Ruck nnd r>ch- Da saß er nnn und b-trachtete die mondhelle Gegend. Er sah sein Blech- Horn liegen und die Schienen ans der Bahnstrecke glänzen. Er zählte ihrer vier neben einander, ein Umstand, den er sich srenen oder nicht; aber ihn schauerte, als er des Geschehenen gedachte. Wie er so saß und über die Fügungen des Schicksals nachsann, kam es wieder wie Heiterkeit in sein Herz. Das falsche Mädchen schien ihm seines Opsels gar nicht werth. War es nicht lächerlich, sich ihretwegen umzubringen? Ja er entrü stete sich über diesen Gedanken! Wegen hatte sein können. Herrgott! da i'aß er ja noch auf den Schiene», wie leichj.könnte gerade jetzt ein neuer Zug! Und Veit sprang auf, nahm den Zet tel von der Brust, erwischte das Horn, stieg de» Damm eilig hinab und lief dein Dorfe zu. Ein S!a<dtl«a«r. Der HandwtlkeburscheFridolin Wamb« Tags über müde wie ein gehetztes Wild und sehnt sich nach Nuhe. Vo» sich sieht er uun ein Eanalisationsrohr liegen, daS zu vielen anderen gehört, die sich in un absehbarer Länge die Straße entlang hinziehen. Dieselben sind ganz dicht an einander und nur daS der Neihe der übrigen entfernt Das isolirte Rohr ist etwa drei Meter lanz und seine Höhlung ist so hoch und breit, daß ein Mann ganz bequem in dieselbe hineinschlüpsen und darin liegen kann. Theils seiner Müdigkeit wegen, theils »m das Herberggeld zu sparen, benntzt Fridolin Wambsenstabler diesen Umstand und kriecht in die Röhre, »m in derselben mer, und er ist nicht wenig erstaun/, als um ihn her eine Finsterniß herrscht, wie im Grabe; ist der^«ss^ Rohr an die übrigen wieder anzuschlie ßen. Vergeblich wälzt sich nun Fridolin Gegenbeweise. PS gib' Sprichwörter, von deren Nil-. viel braiicht, kann wenig entbeh ren. Rothschild, der ungezählte Tau sende jährlich kann mehr enibeh helsen. 1770) Wunderdinge. Als derselbe Itiftl Japan besuchte, beherrschte das Inselreich .Dank Gott, Bruder, daß der Kaiser blut, und nur wenige der geister entgingen den Händen der erbit terten Japaner. An die Stelle der Hunde trat von nun an die Katze, welch« von den japanischen Damen als Lieb. lingS- und Schooßthier feierlich auf den Deutlich. Der Hsmptspaß bei dem Spaß ist, daß der spaßeshalber »e,paßt ha«!
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