2 Englische Wohlthätigkeit. wird, zum Bau von Arbeiterwohnnngen eine Schenkung von 25i),vc>» Pfund Sterling (mehr als fünf Millionen Mark) gemacht. Der großherzige Geber gehört der bekannte» Dubliner Brauerei- Familie an, welche in Lord Ardelaun seit 1880 schon einen Vertreter im Oberhanse sitzen hat Die Quelle ihres Glücks bil det das weltbekannte Gninneß' Stout jenes dunkle, starke, schäumende Bier, das dem Anstern-Esser als Begleiter sei ner Leibspeise unentbehrlich ist, die Blut leere wirkttngsvoll bekämpft uud mit den, hellgelben Ale die Zweitheilung darstellt, die der Brite »ach dem Muster seiner beiden oerfassungsgetrenen Parteien in alle Verhältnisse hincinzntrage» liebt. Vor drei Jahre» übernah», eine Actien gescllschast das Geschäft und zahlte den Inhabern der Firma als Kaufgeld die cuorme Summe von ,'>,»oti,<Zoo Pfund Sterling aus. Die Freigebigkeit ist in der Guinneß'schen Familie e, blich. Der verstorbene Sir Benjamin Lee Gninneß schenkte Ivo,»»« Psuud Sterling zur Reparatur der St. Patricks Kathedrale in Dublin. Die Guiuneß'sche Brauerei wurde im Jahre 175!>von Arthur Guin neß gegründet. Sie ist jetzt die größte der Welt und bedeckt einen Flächen,«»», von fast 42 Acres. Sie beschäftigt bei nahe 3000 Leute. Obgleich ihr Capital werth auf U,000,000 Lstr. angeschlagen wurde, ist der Marktwerth heute viel höher. Die Actien notiren zum drei fachen Nominalwerth. Ritchie und Plunre.' ;Ritchie ist der Prä- Sir S. Waterloo gestiftete» Jmprovcd Jdustrial Dwellings Company ausge schlossen blieben. Peabody, ein cdclinü- Ztt W>rsser nach Ventra,. Afrjxa. ringen Nutze», den ein solcher Canal bie ten könnte. D i e „R hei nisch - West fäl i- Meister bei der Compositio» seine ganze Eigenart sorgsam verschlossen hätte, wenn er, der heißblütige Italiener, dessen M.lodie» gerade diese Eigenschaft, und gewiß »icht zu ihrem Rachtl.e le, lraner nd i 11^» a>>p ver- Gedanken verjagt odecj„gege» de» Strich gebürstt!" hätte. Derselbe Schriftsteller berichtet über eine Sängerin, deren „meisterlich geschulter Soprau mühelos hübsch sein! Auf Wache. Eine Weih Nachtsgeschichte. Zeit, da kein Fernsprcch-, kein Blitz schrist-Draht an hohen Stangen die Straßen enilang lief; da aus dem Thurm Phosphor- und schivefelbctupftkn Zünd hölzer noch in ein Fläschchen tauchte, das mit augeseuchteter Asbestmass« ge füllt war. In dieser guten, alte», ge duldigen, glaubensstarken Zeit gab es auch noch Lieutenants mit einer Glatze ans dem Schädel und mit dem Anszeich niiiigskreuz für fünfundzwanzigjährige Diensttrene auf der Brnst; ja, eS ist Lientcnanis, die zum Zwecke der Ablö sung mittags IU Uhr auf der Hauptwache vor einander den Degen senkten, Vater und Sohn waren. Ein solcher betagt«r Lieutenant mit j« einem Sternlein im Epaulett saß in der Festung G. an einem frostklaten Weih nachtsabend als Wachthabender in der öden ungcniüthlichen Wachtstube. Das gelieferte Talglicht brannte auf dem rohen eichenen Tische; neben dem Leuchter lag auf eisernem Untersatze die vorschrifts mäßige Lichtschere, ein Jnstrnment, mit dem der Herr von Schöppenheim ab nnd zu die verkohlte und aus dem Flammen kegel seitlich herausstarreude „Licht schnuppe" wegputzte. Der hohe mächtige Kachelosen war mit gutgetrockneten Holz scheiten vollgepfropfi, welche lustig knat tert«» und prasselten; Kohlen kannte man »och nicht; die vaterländisch«» Waldungen lieferte» »och Holz genug und zu so billigem Preise, daß selbst der haushälterische Herr Fiscns dieses Heiz material den Truppen in die Cafernei' lieferte. Herr von Schneppenheim saß fcitlings am Tische, die langen Beiue ausgestreckl, uud seufzt wiederum wie ein Edelwild' ' das den tödtlichen Blattfchnß erhalten " hat. Hente vor zwanzig Jahren 0, I er erinnert sich noch ganz gena» des ge- segneten Abends! haben ihm liebe ! Hände diese Pfeifenfchnur geschenkt. Ein herziges, süßes Kind von sechzehn ' Lenzen hatte sie ihm unter den Christbaum ! gelegt, der im Hause des „Ingenieur- > OfficierS vom Platze" brannte. Er, > förderte, Lieutenant, war Gast in diesem ' Hause. Wie doch die Jahre enteilen! Der Jngenieurofsicier schlummert längst ' unter dem Ephenhügel da draußen auf - dem Garnisonsriedhose im Glacis, uud " Anna, sein hinterlassenes Töchterlein, ist ' unn ein sechsuuddreißigjähriges reises, sehr reifes Fräulei» geworden, das mit ihrer greisen Mutter von einer knappen Wittwenpension bescheiden und ansprnchs- l les dahinlebt. Aber dem braven Herrn von Schöppenheim erscheint das reife I Fräulein Anna von Ziegner immer »och i an jenem fernen Weihnachtsabende, da der erste Fnnke der Liebe in fein jugend liches Herz sprühte. Durch lauge zwanzig Jahre hindurch ist «r ihr treu gebliebeu, ohne durch ei» ' ausgesprochenes Gelöbniß gebunden zu fein. Wie hätte er, der aussichtslose, wagen sollen, der armen, 'ebenso aus sichtslosen Oüicierslochter einen Antrag zu stellen? Da<» würde einmal Zeit Lage besäilde, einen eigenen Herd zn gründen.... aber, du lieber Gott! Das kaun immer noch ein, auch zwei Jahre dauern, wenn sich nicht der taube Schmett- witz, der älteste Eapiiäu des Regiments, schon früher entschließt, seinen Abschied zu denn da« Avancement pflegt in solche», ' Falle durch die Gnade Sr. Majestät dem betreffenden Truppeniheile zu verbleibe», teu. ! ! ch auch im Laufe der Jahre mit einem ge stickten Tabaksbeutel, mit gestickten Pan toffeln, mit einem gesticklenHauskäppchen, an's Her» sinken und sich sofort bereit er klären wird, Freud und Leid des Lebens mit ihm als Gattin zn theilen. Denn Beunruhigt thut sein Herz einigc stäikere und rhythmisch ungleiche Schläge; er fühlt glänze wonnig,! Pein der sich mit Stille des abendlich todten Städtchens. Herr von Schöppenheim stellt die Pfeife hinter sich gegen die Stuhllehne, schnellt empor, stülpt den Ezako aus das Haupt, zieht schnell die weißen wasch ledernden Handschuhe an (in welche Anna ebenfalls die Büchstaben O. v. S. er heißt Otto gestickt hat) uud stürzt in vorschriftsmäßiger Eile aus der fchaft schon ausgerichtet im Gewehr. Der Unterofficier flüstert ihin zn: „Ab lösung, Herr Lieutenant." Eben ver- Herr Premier - Lienlenant comniandirt: „Gewehr auf!" „Gefreiter vor!" „Ab lesung vor! und wie immer schwerer' Alle Welt erfreut sich heute im Kreis, > der Lieben, und er hat das Pech, daß er sa»d, gern den ander» Damen über- l lassen will? Er erschrickt über diese < bescheidenen Verhältnissen angcmessene , Gabe eine Fou'e zu bereiten gesucht. I» , jedem Menschen, der sich ein fühlendes > Herz bewahrt hat, lebt der Drang, die Freude mir anderen zu theilen, auch der > Aufgeklärteste hofft den Zorn der ewige» , Gewalten durch ein Opfer auf dem Altar s der Nächstenliebe mildern oder gänzlich j abwenden zu könne». So will auch heut« , Herr von Schöppenheim eiwaS Gutes , thun, damit ihm die göttliche Gnade den j Sonnenschein aus Annas Augen erhalte. 5 Aber wie und auf welche Weife konnte ei , das thu»? Er hatte nnr noch wenige Groschen und der December währte »och sieben l Tage lang, bevor der Erste und mit dem- i selben ein neues monatliches Gehalt da i ist. Er sinnt und sinnt. Da hört er < von der Apotheke her liebliche Kinder- 1 stimmen, die das Bibelwort singen: „Friede auf Erden und den Menschen ei» i Wohlgefallen! auch den Armen, Gedrück ten, der Freiheit Beraubten! Er weiß, I was er zu thun hat. i Auf dem Absatz macht er Kehrt und i wendet sich wieder dem Wachtgebäude zu. Er betritt aber nicht sein Zimmer, fon- < dern ruft sich aus der Mannschaftsstube de» Unterofficier heraus. 1 Holen Sie mir den Schließer. Ich j will die Arrestanten revidire». Zu Befehl, Herr Lieuleuaut. Wenige Minuten später schreitet Herr i oon Schöppenheim neben dem mit einer schmalen, lange» Gang, aus dessen bei- den Seite» sich die Thüren zu den »er- , schiedcnen Arrestzellen befinden. Es > gibt hente nur drei Arretirte: die Weih- nachtszeit hat entweder auf die Disciplin z der Truppen oder auf die Milde der Befehlshaber den günstigsten Einfluß geübt. Zwei Arrestanten hat der Ofsicie» 1 schon gesehen und ihnen durch freundli- l gefsen und des Antheils ihrer Vorgesetz ten noch würdig sind. Er bleibt jetzt vor der dritten Thür stehen und sieht den Schließer sragendan.^ Schließen Sie auf! befiehlt er. Der Schlüssel kreischt im Schlosse. Der Unterofficier reißt die Thüre auf, Schloß. Der Herr Lieutenant sind sehr gütig Nun ? Was ist'S? Heraus mit der Sprache! in meiner Gegenwart mit ihr sprechen .Ach, du lueiu Gott! stieß der Sträf ling lachend nnd schluchzend hervor uud Rechte mit Küssen und Thränen. Welche Freude! das wird Ihnen der liebe Galt lch soll meine Marie wieder- vollen Irrthum begriffen! Sie kenne» ja das Mädchen ; es ist die TochterJhrer Wafchfra» . Er predigte tauben Ohren. Die Dame in seinen Armen war ohnmächtig. Mein Gott! dachte er in höchster Be sorgnist, ich kann sie doch nicht hier in den Schnee legen. Sie muß iu die warme Wachtflube Noth kennt kein Gebot! —so wird sie ant ehesten wieder zu sich kommen. Er trug die süße Last in sein Zimmer. Dort legte er sie aus das mit Leder be zogene Wachtsofa und spritzte ihr kaltes Waffer Gesicht. kuicle er wieder die Angen aufschlage» und ihn nicht der Äugst und Verzweiflung über lassen. Endlich erwachte sie aus ihrer todt ähnlichen Erstarrung. Mit mattem Augenausschlage sah sie ihn au und da Lassen Sie mich! Rühren Sie mich nicht an I Ich will nach Hause. Sie versnchle aufzustehen. im Arrest befindlichen Vater besucht hat und die ich dienstlich ans der Wache zu rückgelcite» mutzte; ich habe zum Wange auf. ' Die Tochter eines Sträf lings? So ist es, bei meiner Ehre! Sie heißt Greif; die Mutter derselbe» ist Ihre Waschfrau. Beschämt uud verwirrt, und doch im gesehen, vielleicht auch erkanntmorgen der Wachtstube besucht hat. Barmherziger Gott! dann ist mein Nun? was für ein Aber? Seins? Was sollen wir sagen, wenn Nichts einfacher als dieses! Du hast mich dringend sprechen müssen; hast l plötzlich so unwohl geworden, daß ich ! dich iu die Stube geleite» mußte. WaS ! hat dich eigtiillich in das kleine Gäßchen ! geführt, Geliebte ? i fchehen? l Schmellwitz? Ist das richtig? fragte Ja, Geliebter. Frau von Schinett- d witz hat eben meiner Mama geschrieben; er hat 10,000 Thaler von einer Tante h geerbt, und nun reicht es mit setner Pen- k Dann bin ich im Januar Eapitän. Z Hurrah! Im nächsten Frühling ist unsere o Hochzeit! i und schmeckte noch immer den Abschieds- s kuß, den ihm die scheidende Braut auf die Lippen gebrannt hatte. Z sichere Anwartschaft auf das so lange heißerfehnte Eapilänspatent! Noch als hochbetagter Oberst a. D. pflegte der Herr von Schöppenheim mit Vorliebe von diesem wunderbaren heili gen Abend zu erzählen; er warder festen Ueberzeugung, daß die frohen Ueber raschnngen desselben nur ein Himmels l«hn für das LiebeS»erk gewesen waren, ' init dem er den armen fehnftlchtgequälten Sträfling beglückt hatte. Und in diesem Punkte irrte er sicher nicht. Jede Gut iliat, die mir andern erweisen, trügt auch sür uns selbst ihre herrlichen Früchte, nid das nicht nur am heiligen Abend, Vom Schenken. Das älteste Schenken war zweifels shne der Tribut. Alle die vielgestaltigen normen, welche der Starke erfand, um Schonung auszuwirken, von den Opfer lhieren, welche vor zehntausend Jahren auf de» Allüren der gefürchteten Götter geschlachtet winden bis zu dem Trut hahn, den der Bauer dem Pfarrer noch heute iu die Küche bringt, sind nur ver schiedene Gestaltungen desselben Gedan kens. Bei den orientalischen Böllern gehört das Schenken der Kleinen an die Großen von jeher zu den Formen des Staatsverkehrs und die regelmäßigen Zwangsgefchenke des Vasallen an den Lehnsherrn spielen dieselbe Nolle in unfercm Fendalwesen. Zwar sind die P h Sache dem Sinn nach so ganz und gar zusammen, daß man sich durch kleine Zweifel, die aus den Gesetzen der Laut umbildung gezogen werden, daran nicht irre machen zu lasse» braucht. An die größten Sultane nnd die kleinsten Neger sürsten tritt man bis auf diesen Tag zur erste» Anbahnung der Beziehungen mit Geschenken heran. Jedes Palaver mit König Coffi und König Bell, wurde mit einem Geschenk eröffnet. >en Andern lauern Klippen. Ein füd- > »entfches Vol'ksfprichivort sagt: „Zu viel > Khr' ist eine halbe Schand'." Mai»! < »arf den Empfänger nicht unter der ' Wucht des Wohlwollens erdrücken. Zkich >u viel Dank ist «ine Quelle < »ank. ' Die deutsche Sprache ist von den gre- ! jen europäischen nebst der griechischen s »ie einzigste, welche ein besonderes Zeit- l dort für Schenken hat. Die Lateiner i wie die Romanen gebrinlchen dafür n»r das Wort Geben, wogegen es an Sub stantiven nicht fehlt, wie i're^ent Liebesdienst zn erweisen. Der Stimuli des Wortes ist das ausgehöhlte Bein, »coonea, welches als Lausrohr am F«ß Sie weiß ihn ja so gut, Deu kleine» frische» Hügel, Darunter ihr Kindleiu ruht. Hier pflanzt sie in heil'ger Stille Nnd so in sicher Hoffnung Allabendlich schlief'st Du ein. Nun ist es heil'ger Abend, Dich aber deckt das Grab; Doch kam ich. Dir zu hallen, Was ich versprochen hab! O freue Dich, lieber Knabe, Der Du im Himmel bist! Und so selig' auch zugleich. So Mancher zieht zur Glücks jagd aus leiten im Dorsc ein unentbehrlicher Gast 11. April 1733 kam sein Weib vom Felde nach Hanfe nnd fand die Stubenthüre verschlossen. Als diese zuletzt mit Ge- wurde bot^ sie den^Em^re ten in dem SonntagSmuff der Frau. Wie zn einen, Maskenscherz, hatte sich Johann Böhme zum Tod« bereitet. Weil er immer in gutem Rufe gestände» und einen christliche» Lebenswandel geführt, wurde fein Leichnam nicht unter dem vom Apfelbaum herunterfielst?" Fritz (kläglich): „Nein, das nicht, aber einen spanischen Stecken!" ' --5 Ni r Ordentl i ch e s. Seht, da behalte ich wieder einmal recht. jagt, ans dein wird im Leben nir Ordent liches ! Nun, was ist er denn gewor» den? Staatsanwalt I
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