ZNe arme Schneiderin. (7. Fortsetzung.) durfte jetzt anklopsen wo er wollte. Eine Adelige? Nun, dazu verspürte Storzing allerdings keine Lust, besonders sar doch auch wirklich keine Kleinigkeit, statt der trostlosen Aussicht auf einen langen broilose» Sommer, plötzlich sor- neu Mitteln angepaitt war/.... Haupt sächlich weshalb hatte er nicht geheira thet?.... Nachvem Storzing seine Mahlzeit be endet und den Kafsee getrunken, zündete er sich eine Cigarre an, und ging zu He.rn von Lohr Hinuber, setzte sich an dessen Tisch, nnd sprach ihm ziemlich unumwun- Der alte Rentier lächelte und meinte: „Sie sragen mich da ein Bischen viel, bester Storzing. indeß ich will versuchen, so gcnan als ich vermag, Ihne» zu ant „Sie scheinen mir keine Ahnung davon zn haben, d.iß meistentheils eines alten Junggesellen zwischen «cylla und CharyboiS schwankt. nämlich zwischen tödtlicher Einsamkeit oder unerträgliche? ich mir weder eine Köchin, noch Reprä sentantin, oder Dame d'Honneur. Denn wer das Feuer des häuslicyeii Heerdes hütet, der regiert auch im Hause, darin ist die ganze Scala der weiblichen Wür denträger der Küche einig, von der höch sten Spitze der lieben Gattin und HauS trau bis zum „Mädchen sür Alles" herab. So lasse ich mir also nur von einem einzigen Diener aufwarten, den ich leicht wechseln kann, wenn ich mit ihm unzusrieden bin. Dieser könnt« mir jn nun freilich auch allenfalls mein Mntagessen ins Hans holen, aber bedenken Sie, lieber Storzing, wie trostlos »nd langweilig das für mich sein würde, so allein zwiichen meinen vier Wänden zu speisen! Darum komme ich hierher, in dies gute, anständige Re- Anschliiß" deshalb, weil ich nie den tap feren, frisch fröhlichen Entschluß fassen konnte, ausschließlich der Stimme mei nes Herzens zu solgen. Schwierigkeiten gibt es ja - überall, und diejenigen, schönste Porcellan und die herrlichsten Krystallsachen. Außerdem suchte er sich n^> e> ni rach^t ühle ü^i^e^ „Aber Werthester, Geld Kern aber ist, weshalb ich Ihnen dies Alles erzähle, daß selbstverständlich so einen kleinen angenehmen und di« schönsten und kostbarsten Sachen wer d,n dann rein verschleudert! .... Nun, «» thut mir leid, wenn es hkr also dies mal nichts ist nnd ich Sie nnnützerweise belästigt habe. Aber /chade, ewig schade, die köstlichen blauen iiklasmöbel würden bin ich keineswegs in der Lage, mich sür Ihre gewiß sehr schätznngs wcrthe und bezauberiid« Frau Agues auf zuopfern.« meinte der verschmähte Käufer, nicht im mindesten oerletzt. „Ich begreife aber eigentlich nicht, weshalb Sie Ihren Haushalt zeritöreu und Ihre reizende» werthvollcn Sachen verkaufen wollen? An Ihrer Stelle ließe ich alles fortbe stehen und setzte meinem Werk die Krone riiigloscn Finger, daß eben dies« Krone hier noch fehlt! Ich würde mich recht bald verheirathen und eine liebliche Gat- die Reise? Ohne Lust, ohne heiinathslos, denn da war allerdings kein Punkt, ans dem sein Auge Hossend blickte! Ihn lockte nicht das interessante nnd pi- diesen dadurch seinen Grübeleien. Der „umiusstehliche Mensch" erlaubte sich, zu ob nicht wieder zu Quälgeist, und die Equipage sammt den Nossen für sehr lästige Vesitzlhümer halte. „Das Fräulein jestern war anderer hinausgetreten. Obgleich die Vorhänge LcivettstosskS Welches Ei^t init ihm theilte! Diese Möbel hatte er, vervollständigt dies« Wohnung hatte er mit Lust und Liebe ausgeschmückt und zu einem eleganten, behaglichen und künstlerisch ausgestatteten Nestchen einge richtet, um eine verwöhnte Kokette da rüber zu setzen, um Adelaide Rodeck hier als wohlbestallte Frau Storzing schalten und walten zu lassen. Wie durste er sich aber doch eigentlich beglückwünschen, daß das nicht geschehen war I Er mußte der Falschen im Grunde noch danken, daß st« wenigstens im Puithe der Liebe aufrich-' tig gewesen war, und ihn nicht etwa be logen, sondein den Schach ihres Herzens, den jungen Ehes erwählt hätte. Storzing mochte es nicht ansdenken, was für ein Unglück hätte über ihn konnnen können, wenn dies saubere Pärchen noch »in einige Linien schlechter von Charakter gewesen wäre wenn die schöne Frau ihn ge nommen hätte nnd dann gemeinschaft lich betrogen mit ihrem Galan! Ja, das wäre freilich schrecklich gewe sen, aber der Buchhalter mußte sich doch auch cbe»salls sagen, daß er Thür und Thor jubelnd würde geöffnet haben, um, von Blindheit geschlagen, dies Unglück freudig bei sich einziehen zn lassen! Und nun er ebenso so recht in die Schlechtig keit und 'Richtigkeit der Welt tief einge taucht worden, da hatte er noch nicht ein mal soviel gelernt, daß er die Lauterkeit und NaivetZt eines jungen unverdorbenen Gemüthes über alles hochschätzte? Da zögerte er noch, der Stimme seines Her zens zu solgen? ... Denn war es nichi sein Herz, welches da pochte, laut 'und deutlich für Elfe? .... Was hatte dei alte Oberstlieutenant vorhin gesagt? .Wenn man liebt, und wenn man ge- — wenn nur einer diese^ holde Wirklichkeit? .... Plötzlich schien that er Leides! ' > 10. Capitel. halb siirchtete er sich plötzlich vor diesem hatte? Stolz suhr der Wagen am Ziele voi Klafter tief!" Glücklicherweise Hirte Storzing diesen unsreundlichen Ausspruch nicht, den die Vertreter der neidischen Gottheit ihm nachsandten. Er war auch viel zu seht /Fortsetzung folgt.) Eine V<kan»tschaft. des Dasein vernichtet zu habe», wurde ihr von Tag zu Tag gleichgilliger. Ihre Seele flog auf de» versührerischen o. St., sich eines bierverlegenden Gatte» schämte und weil im Wiltwcnjchleier ihr hübsches Gesicht pikanter erschien, die Wahrheit konnte sie ja immernoch später sagen. Sie erhob sich. „Gute Nacht," sprach sie gedehnt und schläfrig. Der (bemahl brnmittte gelangweilt etwas ZlehnlicheS. während sich hinter seiner Frau die Thür schloß. Einige Tage später machte Gabriele bewohnte der Stadt in hinein herrschastlichen Hause die erste Etage. In dem mit Blattpflanzen ge ! schmückten Flur schritt der Fuß über > Teppickstosse lautlos nach oben. Hier ! stand aus eiuem großen Messingschild« der Name 5 Frau Dr. Agnes S. Ga> wandten Zofe jn de» Empsangssalon geleitet. Welche Pracht der Ein, ichtung! Diese Möbel, diese Portieren, diese Ta pete» ! Das ehemasilje Fränlein v. M. teil als Wirthin, die sie zunächst allein trasen, mit ebenso viel Geschick als An muth. Herr vor ihr. Seine Blicke umsassen ihre Gestalt heut mit doppelter Zärtlich keit. Er setzt sich neben sie, er spricht— schnell, leise, eindringlich. „Angebetete L, betreibt!" Ein Geschäft?" rnst Alles Gescheidt« ist schon 3 Zunahme d«< Irrsinn». Dem den Irrenärzten wird feit einigem häufigsten Formen, die sogenannte pro»j gressive Paralyse (sortschreitende Läh-> mung) der Irren sich stetig vermehrt. Man weih langer daß die hältniß 7 zn I, aber bei beiden Ge schlechtern hat sie im letzten Jahrzehnt erheblich zugenommen. So kani z. B. IB7S lrre, im Jahr« 1883 schon! 18,3 auf 17 Kranke, 1583 aus 4 Kranke der Zunahme jener Geisteskrankheit lau fen in letzter Zeit fast aus allen Irren anstalten ein. Die progressive Paralyse tritt in dem Alter der vollsten Lebensent- (zwischen 35 und llihren) erschwerten Kamps »m s Dasei», i» der fieberhaft betriebenen Jagd nach Glück! und Reichthum zu suchen sind. Wie ken, daß die Krankheit unter deii Land bewohnern sehr selten ist? Ja, in den schottischen Hochlanden und in den länd- N«»tcr Alpenttubisten. Unglück! sirl? zurück: Älpcnklubisten dürfen nie zu sammen fahren, sondern nur zusammen gehen. Nagelschnh. So meinte ich eS; es ist! ein entsetzlicher Gedanke, daß die „Jung-, frau" in Zukunft Dividenden bringen soll! Klimmski. Das ist überhaupt keine Bahn, sondern eine eingleisige Geinein heit ; eine Naturschändung mit Dampf betrieb ; eine schmalspurige Prosauation I. Steigl. Hat denn das Project Aus sichten, angenommen zu werden ? Krar. Leider; Bergbahnen haben ja immer Aussichten. Nagelschuh. Ich weiß schon, wie es kommen wird: erst werden die Aktiem über Pari steigen und dann werden sie fallen. Präses. Bitte: das Steigen und Fal-, len ist unsere Sache. Nagelschnh. Gewesen. Künitig wird! es nicht mehr heißen : Steigen, sondern :j Einsteigen. Steigl. Was soll denn nun aus uns«-, rer schönen Clubhütte am Jungfrau- Gletscher werden? Fer. Eine Warte-Halle. Steigl. Und was werden die Führer von Lauterbrunnen und Grindelwald anfangen? Krar. Die Führer? Die werden eben Locomotiv-Führer! Ländlich-sittlich pflegt« sich der südafrikanische Bauer noch vor wenigen Jahrzehnten mit vollem Anzug« in sein Beil zu leg«», dessen schwache Decken ost bei der empfindlichen Kälte der Nächte keine» genügende» Schutz ge« währten Als noch keine Gasthäuser im Lande waren, mußten die Reisenden, wenn sie nicht im Ochsenwagen logiren wollten, die Gastsrenndschast jener! Leute von kernigem, geradem nieder deutschen Schlage i» Anspruch nehmen, die auch iinnier bereitwilligst gewährt? wurde. Ein Missionär, der auch oft solcher Lage war, berichtet solgend«! charakteristische Aeußerung solches bieoe-! Ren Bauern, der seinen Gast in das Lo-» gir,immer begleitet hatte und, als jener! Anita» machte, sich zu entkleiden, mit« enlrnstuugSvollem Staunen auSries:' äs <,nbe»vk»»käv kcerl treckt !>ok uit," d. h. „Sieh, der ungebildet, Kerl zieht sich aus!" In d«r serbischen Skup-> schtina. Erster Abgeordneter. ES wird immer schöner: da haben die libe ralen Wähler beschlossen, bei der näch sten Ersatzwahl unseren Erkönig Milai» als Eandidateu sür die Kammer auszu stellen! Ist etwa? Aehnliches je erlebt worden. Zweiter Abgeordneter. O Kegelbahnen, daß der König auj» gestellt «>rd!
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