2 «ntttüllunt, dt« vutfterdenkmalS in Erfurt. Erfurt, 31. October. uud werde», von dem durch Professor SchapersMeisterhand geschaffenen Werke frisch erhalten, so bald nicht wieder er blassen. Ersurt ist mit dem heutigen Tage in die Reihe der Luther-Städte eingerückt, welche dem Andenken des großen Refor mators ein sichtbares Ehrenzeichen errich tet haben. Hatte sich Luther bisher nur mit einem ganz bescheidene» Plätzchen übe» der Eingangsthür Kaufmänner kirche ein prangendes Denk mal erhalten, das die Blicke jedes Vorü bergehende» auf sich lenken muß. Und Evangelischen Vereins im September 1881 in Erfurt gab, fiel auf guten 80. den, und unter der Führung des that- Ichen Ministeriums, Pastors Dr. Bär- DaS Luther-Jubeljahr 1883 brächte hervorragende Zierde unserer Luther- Stadt. tI"U k aus Gotha, der Geiiernlsuperiuteudent und Oberhosprediger Dr. Hesse aus Weimar, die Professoren Beyschlag, Hciuig und Lastig als Vertreter der Uni che, aus Magdeburg. Von hier nahmen als Ehrengäste an den Festlichkeiten thei! der Regiernngspräsidcut v. Brau rallieutena»! v. Blume nnd dcr General mnjor v. Briese». Die Stadt war prächtig geschmückt. Fahnenmasten mit Laubgewiuden umgaben den Festplatz, vor dem Denkmal war eine Tribüue und eine prächtig ausgezierte Rednerkanzel errichtet. Beim Festgottesdienst iu der Barfüßcr- hielt Generalsuperintendent Dr. Schnlhe die Festpredigt. Dann folgte die Enthüllungsseier. Nach einer Fest rede des Dr. Bärwinkel wurde das Denkmal au die Sladl durch de» Regie rungspräsidenten v. Brauchitsch über geben uud von Bürge,meister Kirchhoff übernommen. Nach den. Schlußgebet und dem von dem Generalsupcrintenbcu ten Schultz- gesprochenen Segen beendete die Absingung des Chorals „Nun danket alle Gott" die vom schönsten Wetter be dev dort versammelten, »ach Taufenden zählenden Menge hielt Hosprediger Dr. Rogge aus Potsdam die Festrede. Friedrich Wilhelm IV. Sein Geheimnis;. Die Ruhe eines Herbslabends liegi kber Chicago. Tiefe Stille ist dem lau ten lärmenden Treiben des Tages ge folgt. Wie in Schweigen gehüllt liegt die Stadt. Ab und zu nur tönt es wie das dumpfe Rollen eines Eisenbahnzuges aus der Ferne herüber, dann ist Alles wiedcr still wic vorher. Süße, friedvolle kleine» Schläfer gedengt, ausinerksam lauschte, lag ein Lächeln der Befriedi gung. Leifc hauchtcn die frischen blühenden Lippen einen Kuß auf das Goldhaar ihres Lieblings. In demselben Augen blicke fühlte sie wie sich ein Arm um ihre Hüste schlang. Ausblickend sah sie über sich die Auge» ihres Gallen, die mit dem „Unser Kind!" sagte er innig. Einc ganze Welt von Stolz lag in den Wor ten. „Gott erhalte es uns!" kam es von den Lippen der junge» Frau, leise, wie im Gebet. „Ob es wohl noch mehr Menschen gibt auf Erden, Walter, die so glücklich sind wie wir?" Er zog die sich innig an ihn Schmie gende fester in seine Arme. schastliche Stellung, die du dort ein nahmst, die l-ller» und Geschwister selbst, kurz alls Das, was du damals freudiger lind NU» erst gar ihre Slelluug i» der Gesellschast. Als ob sie jemals hätte Geschmack suide» könne» an jenem res GlückeS drängte. Und doch hoffte sie, daß der Groll der Ihren endlich eines Tages schwinden würde. Kanuten sie ihr denn »och zürnen, wenn sie sahen, wie glücklich sie war? Glücklich! Ach ja, sie war es, unsäglich glücklich! Ob es wohl Ei» heißes Aiigstgesühl bei diesem Gedanken. Großer Göll, bc». ch Sie snhr sich mit dem Taschentuch über das beiß erglühte Gesicht. Wie sie nur aus solche Iveen kam, sich selber so zu ängstigen! Und über ihre Thorheit !a- gewöhnliche Zeit harret deiner Deine Nosa. Alles, Alles geopfert." Ihre Hände »neu Augenblick das Herz iu ihrer Brust, ?as Blut iu ihren Adern still stehe» machte Wett» er starb Barmherzi- reibendster Sorge. Trotz der gewissen bastesteu Behandlung, der sorgfältigsten Pücgc war Ziistaild des kleine» der quälenden Ungewißheit ein Ende „Das Kind ist außer Gefahr!" das waren die Worte des Dr. Werner an leichlcrung hob die Brust der jungen Frau. Mit ausgestreckter Hand trat sie auf den alten Herrn zu. Plötzlich aber, Der Doktor schickie sich jetzt zum Gehe» an, nachdem er der Wirthin, Frau Leh- ' ' „Hin! Ich habe jetzt nicht länger Zeit. Also pflegen Sie de» Kleinen Bild eines j»»gc», lachenden, blühenden Mädchens stieß. „Wahrhaftig," rief er, „sie ist es. Daher also war mir das Gesicht so be kannt." Und zu seiner ungeduldig wer denden Frau sich wendend: „Warte nur, Dorchc», gleich sollst Du Alles hö ren." zur Seite die Mutter, ein zufriedenes Lächeln anf den Lippen. Dennoch ent ging den, scharse» Auge des AnteS nicht d A chelnd hinzu, „hätte ich Lust, dieses Ge- Bitte erfüllen?" „Schön. Von Frau Lehmann erfuhr ich, daß Sie Stellung suchen. Meine Frau befindet sich in der eiilgegengesetzten Lag», d. h. sie wünscht eine Gesellschaf terin zu engagireu. Wenn Sie es ein mal versuchen wollten Sie können ja, wenn sich etwas Besseres bietet, jederzeit Wechsel»." blaffe» Wangen. „Ich erkenne Ihren Edelmuth," sagte sie, ihm voll in's Gesicht 'sehend, „Sie neu Waller war Leben i» das stille Haus des Doctors gekehrt. Er Halle sich alle Herze» im Sturm erobert. Dem Onkcl plauderte mit ihr in seinein kindlichen Kauderwelsch. Selbst mit der allen Lene Halle er Frenndschast geschlossen. Aber die dunklen Augen seiner Main» denselben müden Blick. Wohl glitt zu weilen ein mattes Lächeln über ihr Ge sicht, aber man sah es ihm an, das Herz Halle keinen Theil daran. Es war am dritten Tage seit dem Ein züge ius Doktorhaus, einem klaren, kal ten November-Nachmitlage. Die beiden Franen saßen über ihre Handarbcilen im Wohnzimmer. Es war etwas Ruhelo ses, UnsläleS heute im Wesen der alten Dame. Ihre Auge» schweiften auffal lend oft nach der Uhr aus dem Marmor kainin hinüber, dauu wieder flog ihr Blick durch s Fenster auf der Straße hinaus. Plötzlich legte sich ihre Hand aus die der juugeu Frau. „Nein," sagte sie, „eiu solcher Fleiß ist unerlanbt. Man sollte meinen, das Wohl des Vaterlandes hinge von Ihrer Arbeit ab. Lassen Sie das jetzt, liebes Kind, ich möchte ein we nig mit Ihnen plaudern." Die Angeredete lächelte traurig. „Ich sürchte nur, ich tauge schlecht zur lliiter halluiig," sagte sie mit einem leisen Seuf zer. „Ja, sehen Sie, darüber gerade wollte ich mit Ihne» sprechen. Sie sollten Ih re» Kummer nicht so in sich verschließen. Ein osjcnes Aussprechen bringt immer Erleichlerung." Das Gesicht der jungen Frau hatte jetzt wieder de» Ausdruck starrer Ver zweiflung. „Ich dauke Ihne» für Ihr Wohlwollen," lagle sie tief aufathmeild, „aber es ist besser, je weniger daoou ge- „Meinen Sie?" sagte die Doktorin mit einem seine» Lächeln, „Wenn ich nun iu der Lage wäre, Ihne» Helsen zu Die junge Frau schüttelte langsam traurig de» Kopf. „Mir kann Nie mand helfen," sagle sie in dumpser Rc signaiion. „Ei, ei, das soll man niemals sagen," versetzte Jene. „Es gibt Fälle, die ein ganz verzweifeltes Ansehen haben und wo doch Alles nur auf einem Irrthum oder einem Mißverständniß beruhte." Die junge Frau seuszte. „Wenn man Beweise hat, wie ich, schwarz aus weiß —* „Uud selbst diese können trügen," siel die alle Dame ihr ins Wort. „Davon kann ich Ihnen ein Beispiel erzählen. Wollen Sie mir ein paar Minute» Auf merksamkeit schenken?" „G-rii," war die leise Erwiderung. „Schön. Hören S« aber gut ei einer alte» Familieiitraditio» abweichend, das Studium der Philologie ergriffen und folgte vor fünf Jahren als Docent einem Rufe »ach Amerika, und zwar an die Universität Ehicagos." Es Nanz wie ein leiser, unterdrücktet Schrei von den Lippen der jungen Frau. Aber die Doktorin fuhr ruhig fort : Zwei Jahre später erhielten wir di« Nachricht von seiner Verheirathnng. Diese Heiraih wurde jedoch gegen den Willen der Eltern der Brant geschlossen, die de». Manne ihrer Wahl zuliebe allen Ansprüche» aus das elterliche Vermögen eutsagtc. Etwa ein Jahr später traf ein Brief ein, der uns die Geburt eines Hier hielt die Doctorin einen Augen blick inne. Die junge Frau hatte sich während der Erzählung der allen D-mi weise aber siel eines derselben während seiner Abwesenheit durch einen b'öjen Zu fall in die Hände —" Ein gellender Schrei unterbrach hier oie Worte der Erzählerin. Ans tiefster Seelze kain wie cin^lnbellaut, teil. ' i ls hs G „Was Du aus Irrthum gefehlt, hast Du beinah' unser Glück gekostet," sagte er mit tiefem „Aber nun ist Alles ««zogen. kl ' t l d durch ei» hiiigeworfenes „Lasse Sie dem Dienstiuann sei' Ruh'!" aus dem Muude dis alte» Herr». Der Auftrag seme Pflicht und wird zuletzt förmlich unangenehm. Da auf einmal springt der alle Herr, erzürnt über die Störung thend auf und ruft: „Wolle Sie jetzt dem Mann fei' Ruh' lasse! Ich hab' ihn ans drei Stunde» täglich zum Sechsuud- Mark'l h H Ueber die Heirathswuth der jungen Officiere klagt eine von dem Oberstlieutenant a. D. Kölschen versaßte Schrift „Ueber die Irrthümer des Frie dcnsfoldateu im Felde." Die Haupt ursache, welcher die Umwandlung der einfachen Sitten znzuschreibc» ist, sei die Heirathswuth der jungen Officiere. Schnn die Möglichkeit, zerrüttete Ver hällttisfe durch eine Geldheirath zu ord nen, wirkt etwa wie die Aussicht ans ein nicht ganz sicheres reiches Erblheil: sie beschönigt die Schulden in den Augen Weise. Friedrich der Große gestattete das Nachsuche» des Heiralbsconseuses sür Uebcrfl ü 112 112 i g. ?tächsten Sonntag konimt der ganze Vcrei» mit »lind und Kegel heraus, Herr Wirth. Mit den Kegeln brauchen Sie sich nicht zu schleppen, die haben wir hier selber. Wt« kann man bei Herren Gefalle» erwecken? Die seltsamste Frage, die man den von einer Dame nicht beaniwoitet werden könne»? Ich glaube Ihre Intentionen zn errathen. „Frauen sind niemals so Aenßernnge», als in Momente» des Zornes", dachte» Sie uns schrieben die „Lockphrase" nieder. Und doch sollen Sie nichts erfahren. Eine zartfühlende Fran wird nicht erzählen, durch welche Eigenschaften sie das Gefallen ihres Ge mahls erweckt. (Ein iudiscretes Wort und der heilige Zauber der iüebe ent flieht.) Die «rrölhende Braut wird Fremden nicht verrathen, was ihr der „Schönheit" eine Hauplbevingung ist, .Herren zu gefallen," darüber sind ja längst auch die Häßlichste» unter uus sei», wenn sie nur das Glück Halle, als Millionen-Erbin das Licht der Welt zu erblicke». Terik.-. Bei Herren? Gleich der Plural! Ich Bertha v. I. terie und Selbstbewußtsein, und zum Mindesten eine stattliche Mitgift (Nullen sind hier sehr geschätzt) jede einzelne Sturme erobern. Sofie F. Es gibt ein gutes Mittel, Gefallen zn erwecken und das ist: es nicht zu wollen, rechtigttng der holde» Eorrespondeiiiin Gewißheit verschaffen müsse. Schließ- sagt er: .Führen Sie vielleicht Gruiive die Buchstaben „A. H." Voll^
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