Die Langlleiner. (11. Fortlepung.) Während sie sprach, halte sie bald de» Kops gesenkt, bald rasch gehoben, n»d je nen bestrickenden Blick in, Auge, hatte si« dann in gan» seltsamer Weise eine Bewe gung gegen Ritter gemacht, welche^ ihr Athem spurte. Gnädige Frau —, sagte dieser in ei nem Tone, der mehr bittend, als abweh sie!'. Was Sie j-tzt aus B-sch-idcnheit ab- c di« iliecht habe». Ich aber habe vor alle»! di« dieses geivahren, nls einfache Dankbarkeit zu erfüllen. Es ist die Pslicht ehrliche», selbst langer den jungen Gefühlen zu gebie ten. > > t . Brus.' > re»! Re?e wohl thut, loie ei»e warme Suppe Aber sie liebt— Sie liebt d.» Treulosem! Was heißt nicht! ersticken, di/sie stärker als ihre» Wille» sükltc. »lannle sie ihre Pslichl/ so nnißte diese stehe». de, aber geduldig leidende Frau dargestellt hätte. ausgelegte» Zustand versetzt, de» sie nicht verbergen lon»te. Die Eltern sahe» sie darum öfter besorgt, ja, angstvolt an. Sie brachte» die Unruhe, die sich bei der Tochter kundgab, damit in Zusammen bang, daß Ritter gegen seine sonstige Ge len Tage erschien er und emschuldigte sich lächelnd, eine lebhafte Fröhlichkeit i» sei »em Wesen, die allen aussiel, daß er zu cin ucueS, rentable» Geschäft aiizu- lch? rief der Brauer lebhaft. Was für ein Geschäft ? rief die Brau en», näher zu Ritter tretend. Auch Äugufte sah gespannt aus Rit ter. Jch kenne in der Residenz ei» Wenige-' schasl init guter, hoä/st anständiger >!und- schast anlegen wurde, so Ware tresslich ge- Brauerei hatte mit wachsender Erregung zugehört. ?tachden> nur ganz slucht>g einem sreundlicher» Zuge Äauni gegönnt, lag jetzt ein leb haftes Feuer, eiue beinahe ungestüme Belveglichkett in seinen! Antliy und sei ner ganzen Haltung. Wie eine Zentnerlast aelegen. Wa« »n d<r Z s Ein« seine Kundschaft also? fragte er jetzt. Ganz gewiß! antwortete Zlittcr. Das Geschäft wird namentlich von Hilter» Her würdige» wisse» und auch geneigte Kenner " sagte jetzt di- Brauerin. würde eS auch künilig nicht fehlen. Aber Das wird sich lerne» lassen! sagte der Brauer. Und wen» ma» vorsich tig ist, wird mau nicht so leicht betro- die Brauerin musite mit Ritter und August- bei diesen Worten schmerz lich >n ch i ch k''n ' a>- Dari» läge keine unüberwindlich« Ki.'tzcr. bisherige Besitzer geh« Ih ne» ledeiisaUZ gern an die Hand, nnd sübrer anstelic» ! Gelr'is!, geiviß! sagte der Brauer, von seine» Gedauleii sorigerisscn. DaS läßt sich alles inacbe». Für einen gebildeten Mensche» ist eS keine Unmöglichkeit, ein Weinkenner zu werde». Das Geschäft ist also s-br besucht? Ei»eS der belebtesten der Residenz, und was die Hauptsache, von treuen Stamm lajjen ! entgegnete Ritter. Ei» Geschäst in der Residenz! sagte der Brauer vor sich hin, daß -S sich einmal in di- Sache eing-lebt hat— die Platzverhältnisse kennt Welnge schäste sind im großen betrieben eine Du! unterbrach in gedehntem Tone die Brauen» dieses Selbstgespräch. Nu», man hat nur so seine Gedan ken ! wandte der Brauer jetzt schüchtern «in. daraus. Doch ich bi? gewitzigt mid so haben, so lange sie nicht ausgeführt iverden sollen ! Wenn's daraus hinaus lch würde .dir auch rathen, lieber Freund, sagte jetzt Ritter, zu kühne Pläne beiseite zu lassen. Wenn sie sonst nichts schaden, baben sie doch wenigstens de» Nachtheil, daß man nie so recht zu gehe» ! Nimm'S nicht so ernsthaft! sagte der Brauer daraus. Ich will wohl zusriedci, dieses lohne Pläneschmieden, dieser Drang, seinen Wirkungskreis zu erwei lern, das Deiche» eines .'iopieiv ben zuweilen kostet, das jeder für Fisch blutigkeit oder geistige Armuth nimmt. Aus Schlachtgemäldc» siehst du die Ta hinsliegcnde» Rosse». Und doch habe ich mir sage» lasse», eS gebore mehr Man neokrait dazu, unbeweglich, Gewehr dei Eine Pause trat ei». Der Brauer >md dk' Braueriii Wichten sich ttnesincht, da» Auguste, einem fluch tigen Blick Ritters begegnend, sich rasch gegen das gewandt Hatte, WcUe^ Besuchs x - t d' liittcr nannte die Adresse jenes einigen seilen das Ergebnis! zu schrei überinorge» gleich selbst berichte», wie es uns in ter Residenz gegange» ist! sagte d.r:l!ei>d Äuzuslc blieb alle»» zu ° »iur, »ach Mittag lieb Ritter durch eine Mazd t'uten, emize Minute» mit Frau Augusie batic Äiubc, ihre Erregung vor d»>» Tienstmädchcn zu verbergen. sprechen woiltei nach dem Borgefallenc» i!,n>, sich dein verdacht« auszuse»en, als harmlvZ gewesen Ware, erschien jetzt zwei' deut ig. Es lag eine fast Vvrwiirfsvvlle welche ihre innere Erregung verberge» sollte. . Wie so? Ich babe gestern Ihren Eltern so dring- h.u^imch^^ h chen ? sagte daraus Auguste halblaut u»'d das Köpsche» senkend. Er sprach so treu herzig und lächelt« dabei so arglos, daß lichkeit gelegen Halle. Dars ich Ihne» das vielleicht erst spä ter sage», weuu ich vorher gejagt liabe. Ein Auftrag? sragte Auguste gedehnt, und von einer Ahnung ersaßt, machte Ja! Der Name Doetor Ratzeuberg ist Schwiegereltern. Er horte zu, als ich mil diesen wegen dieses Verkaufes sprach und ich ersuhr nu» —> l s dl Nach mir? Ja! Sie habe» ihm voreiliger Zeit erst lieft d sich l>ielt. Und? . , llrsaile du,er ung.jtu.ne» Kippen, sonderbarsten und Zweisel» seine Pslicht, grade jept zu Jh neu zurückzukehren, uni als echter Sohn am Handeln, wie ih» jrüher anderes h>» derte. keiner Bltlerleit begegnen! Ries Au guste. wird voll Katzcnb-lk m dir Vcrlanimllmg Verlaffen Si« sich auf Doetor Rat zenberg. der alles tresslich veranstalten Ich möchte wohl stammelte Au guste und brach dann ab, indem si« in ('ieduld saisen. Es ist so sür Ernst am Besten! ges entledigt und es bleibt mir »iir noch, Ihnen Gluck, alles denkbar- Glück für diese neugestaltete Zukunst zu wün sche»! Mit dieses Worten, loelche überhastiz Weil ich mich selbst als Vermittler an- lch dachte es mir! Sie hätten es nicht ich was Ihne» dieser Dienst kostet ? Ich konnte eS eine» Augenblick wohl ver gessen, wahrend Sie mir die Erftlllung tc». Jetzt, da Sie vo» mir gehen wol len, fällt es mir wahrlich schwer anfs Herz, nicht einmal danken zu kön nen, weil mein Dank Ihnen weh thun mich. Wellleute schweigen über gewisse Dinge. Wir sind cinsache Menschen u»d mir widerstrebt es, Sie so Von mir gehe» gesprochen zu haben. Sie lieben mich, 'Ritter? Ritter bebte zusammen und saßte Au gustenS Hand, die er »»t zitternden Lip- weil ich sie frei gemacht habe von allem, dem Wunsche. Wunschlos, verzichtend, Erinnerung an mich mit Bitt-rkcit be gleitet. ES ist recht eitel von mir, zu glauben, ein Man» wie Sie konnte so Aber ich lause lieber Gesahr,' saljch benr theilt zu werden, als Ihne» zu verheimli che», wie ich denke, den» ich wäre sehr glncklich, wenn dieses Geständnis! Ihnen MalS nber mich gebracht, wenn nicht Tie selbst mich gelehrt hätten, so zu Han del» ! dei LebeiiS gefalle» und die Tugend in der selbstgefällige» Betracht eine <<ra» den Weg deS Handelns ge- Auftrag. und das Bittere, was er sur tzt noch sie sagen mir Lebewohl? fragte Äuguste wehmnihig. Wir sehen uns toch bei je- Ich wcrtc »ich! zr.zcze» sei» ! aulwo» tele Ril!>r. Nicht? U»d Sic i'abcn so viel Tbcil dicht zu komm«» und ihm ausführlich al les zu erzählt». Cr erwartete ihn mit hast. ü > TrugS, Unterschlagnng, betrügerischen BankcrottS und Versuch der Unterschla gung «i Jahre Zuchthaus, der Herr Rent beaintc wegen Beihilfe zum Betrnge und Mißbrauch des Amtes fünf Jahre Ge sängniß. Müller zwe^Jahr-^»»d^der Jahr. D-» Schurken ist recht geschehen, sagt« Ernst darauf. Aber das ist mir Rebeii vater jetzt steht? Das ist allerdings sehr klar gewor- Mcin lieber sreuiid ! Da ist wenig An n^e^^ weil sie bei der großen Lasern« liegt, also immer aus Znspruch rechne» st« Jener Herr Ritter hat mir darüber Auskunft gegeben, ivie wird dich bit ten lassen, ihr die Hälste der Mitgist zn überlassen, die sie ins elterliche Ge schäft gibt. Di- andere Hälste läßt sie > ll ls v garnicht« mehr wisse» ? Ihr geht es eben ähnlich wie dir. Der Zusammenbruch des elterlichen Vermö gens läßt sie besürchten— Ich sei ei» Niederlrächtiger! Mein Gott, was soll ich thun? Was wird aus ihr, wen» ich nicht beispringe? ' Sie ist sest entschlossen, den Elter» beizuhelse», das, sie eine Kellncri» erspa re». . . Ein heiserer Wehruf kam von ErnslS Lippen. Mensch, sagt- er. Nützenbergs Schul ter» schüttelnd, du bringst mich um! Zum Kuckuck! antwortete Ratzenberg. Was willst du den» ? Ich bin an dieser traurigen de in e I nichl sih u Id^! Wenn ich nicht helfe! Du hast recht! Natürlich, natürlich helfe ich! Gott sei das! ich während diejer^srhliiiinien Borsch»!, gebe», wen» <» nöthig ist. Aber -s ist nicht nöthig. Ich brauche jä so viel Äeld nicht allein. An,',»sie wird von mir Ernst Sturm hatte dies in wilder Auf reguttg.mit lebhaften Bewegungen gespro chen. Das also ist eS! Zahle» willst du. mitseid die ganze schllmuie Gej^ichle wen» die andere, ihr wichtigere Pflicht ersüllsl! autwortete Ratzenberg jelu. Weißt du das gewiß ? fragt« tarnst sagte : Mit auSgebreUcte» Arm)» erwarte: ? Bor mit mir und Wils tich ihrzuFüßei. Sie »imml dich in Gnaden au>; ich aber dre he dir i» U»g»ade» dc» Mckcn, weil» d» nicht mitgehst. Jetzt hast d» die Wahl. Mit mir z» ihr oder ohne mich wo ° Ja, ist den» Auguste hier? sragte Ernst. sprach. g l e dir-Z an, »>esichle a» ! Darum also las» du deine Arau leiden, sclost (Fortsetzung folgt.) Rü cksichtZv ol I.—„Entschuldig borsch." „Was. Cr Unverschamier, l-»lajje.l!" <?in Musterbankerott. Der Zuzug so vieler Schwindler von den Ver. Staaten nach Canada scheint bereits dort seine Früchte zu tragen. Es j sinden sich immer mehr Individuen da- selbst, welch« diesen edlen Vorbildern, die in ihrer Mitte weilen, nach Kräften nacheifern. Gerade die gemeinst«» Schwindeleien vermehren sich jetzt auf- fallend. So macht jetzt in Halifax. N. z, S., der betrügerische Bankerott eines der hervorragendsten Geschäftsleute und die Lerurtheilung des Ehrenmann-s zu ei- „ nein halben Jahr Gesängniß—dem hoch- z, sten N!aß, das ihm nach dem sehr laxen Gesetze zudiclirt werden konnte unge- heures Aussehen. Die näheren Umstände dieses Bankerolts sind nicht ganz ge -z wohnlicher Art. Vor sieben oder acht Jahren errichteten George Zlupert Johnson und B. A. Rum sey in Halisax unter der Firma Numseh, q Joknson k Co. ein Engros-Geschäst, das bald groß- Bedeutung gewann. Im April l»»l ging«n si« „Pl«ite" und nah- men eine Eigenthum-Übertragung an ! zwei sebr angesehene Bürger der Stadt vor. Neuerdings ist es nun an den Tag , gekommen, daß die Gläubiger der Firma, , unter denen sich eine große Anzahl Kaus- , leut« in den nördlichen Provinzen be- , sand, sämmtlich, ausgenommen einige , >ersönliche Freunde Johnsons, von die ei» um ibre Ansprüche betrogen worden j >nd. Johnson reichte bei der sich sehr , lange hinziehenden Massenablechnung theils selber betrügerisch« Ansprüche «in, theils veranlaßte er mehrere Kumpane, solche einzureichen; in Folge dessen er hielt die Masse der Gläubiger nicht einen > einzigen Cent. Aus die Einzelhellen die es Schwindels sowie die Art, aus welche ich Johnson wieder in den Besitz des lie gende» Eigenthums der Firma setzte, ohne dasür zu zahlen, könne» wir hier leider nicht eingehen; es genüge, zu con statiren, daß die Betrügereien mit un erhörter Rassinerie und Frechheit aus geführt wurden. Unter den von Johnson am meisten 'Reingelegten befand sich seine leibliche Mutter, welche er kurz vor den, Schwin dclbankerott veranlaßle, ?l4,öl>ö in das Geschäft zu stecken, unter dem Verspre chen, ihr 10 Proe. Dividende zu zahlen; sie ist um die Dividenden sowie um das ganze Capital gekommen. Kurz nachdem der Bankerott erklärt i war, verließ der ebenfalls stark compro , mitlirte Rumsav die Stadt ; er wohnt - jetzt in Lhnn, Mass., wie es ja über haupt nicht mehr als billig ist, daß sür > die vielen genialen Schwindler, welche die Ver.Staaten an Canada abgeben, letz - teres an die Ver. Staate» einig« Exem e Johnson beging die Unklugheit, sich > etwas länger in Halifax auszuhallen, als es absolut ersorderllch war. Der Ge ruch seiner Schwindeleien verbreitete sich - rascher, als der Schwindler erwartete; - die geleimte» Gläubiger traten mit ein ander in Verbindung und riesen die Ge r richte an. Eine krumme Geschichte um die ander- obige Fälle sind nur wenige > Beispiele gewesen wurde an's Tages - licht befördert, und Johnson mußte trotz « aller juristische» Winkelzüge in das Loch spaziere». Bei Verkündigung des Ur » tbeils sprach der Richter die bezeichnenden Worte: „In meiner ganzen Praxis ist r mir noch kein Fall vorgekommen, wo je " der einzelne Schritt des Angeklagten von Anbeginn der Geschichte ein so unzwei » felhasler Schwindel war, als im vorlie -6 genden Aalle. Ich kann daher gar nichl andeis, als das höchste vom Gesetze ge » währte Strafmaß zu verhängen." John l- sons Kumpanen sämmtlich „Promi nente" der dortigen Gesellschaft soll es, soweit sie »och zu erreiche» sind.gleich falls an den Kragen gehen. Aus Greenville, S. C>, kommen em pörende Nachrichten über die Behand lung farbiger Arbeiter, die von dort durch Agenten nach den großen Kie ferwäldern Georgias gelockt wurden. Wen» diese Berichte nicht übertrieben sind, so herrschen in letzterer Gegend Zu stände, welche der Negersklave«, so ähn lich sehen, wie ein Ei dem andern. Kurz vor Weihnachten verflossenen Jahres kam nach »Lreenville ein Ma^n, von SIAPro Monat erhalten solle. Einer dieser „Arbeiter", Logan Walker, ist nun dieser Zage in furchtbar heruntergekom menem Zustande »ach Greenville zurück gekehrt und erklärt, er sei froh, mit dem nackten Leben davongekommen zu sein. Seinem Bericht zufolge werden die Män ner mit dem Auslasse» von Terpentin aus den Kicferbäuine» beschäftigt und erhalten keineswegs einen Monatslohn, lo hn, nämlich Cents für jedes Käst chen Telpentin; dabei können nur 20 Cents pro Tag verdient werden, und die Arbeit ist außerordentlich schwer. t>ug eine schwere Wunde davon ! man lirs! ihn schließlich zum Teufel lausen, weil man fürchtete, der Verwundete möchte den Peinigern noch unter den Sein Bruder Alfred, ein intelligenter in Greenville, de^n sächlich Sklaven. Man hält ihnen kein Wort, verlangt aber, daß sie das ihre halten. Alle werden schrecklich behan delt, nur Wenige aber wagen einen Fluchtversuch, weil sie wissen, daß man sie wegen verfolgen, > von ihren Herren kaufen müssen, werden ihnen so Hobe Preise angerechnet, daß si« beständig i» der «chuld bei dem Arbeit > geber bleiben und wenig oder gar nichts > am Schlüsse übrig behalten. Die armen Kerle würden gerne für Jemanden, bei sie auslöste und ihnen das Geld für dii Heimkebr zahlte, ein Kalbes Jahr um , sonst em solcher Zleltei SanJaeinto in San Diego, Co.,Cal.,besitzt 2 artesische Brunnen, von denen der eine 1,55V,80i), der andere 0W.4V0 Gallonen Wasser per Tag lie s-rt. Ueber den Putsch in Car agena am 11. Januar wird folgende« »jähere gemeldet: Gestern haben vier ig Bewaffnete, Von einem Sergeanten >eS Princesa - Regiments befehligt, die Zitadelle von San Julian in^Cartagen« >ie gefangen genommen und »er Gouverneur des Forts gebunden worden, feuerten die Insurgenten einen lkancnenschuß ab, um durch dieses Sig nal die anderen Forts, die ebenfalls im Komplotte waren, zu avisiren, woraus diese mit Signalleuchte» antworteten. Die das im Hafen «nlernde Putsche betheiligten. Der Militär,Gou vier Gendarmen begleitet, vor den Tho ren des Forts, um die Aufständischen zu haranguiren, wurde jedoch von denselben mit Flintenschüssen empfangen und drei' mal verwundet, so daß er mit zerschmet tertem Beine aus einer Tragbahre hin weggetragen werden mußte. Heut« mußte sich der Schwerverletzte der Ampu tation seines Beines unterziehen. Oberst Meras griff hieraus an dec Spitze von aufbin vor der Festung vor Anker lie gendes Schiff flüchteten. Die Truppen belebten hierauf das Fort und Versolg ten die Flüchtlinge. Der verwundet! Handlung nach Cartagena abgereist, wc der Belagerungszustand proclamirl wurde. Gerüchtweise verlautet, zwe die einzigen öompromiltirten in diese« Affaire verhaftet worden. Der ganz, Putsch wird für föderalistischen Ur sprungs gehalten. Aussehen erregt inßer lin die Ausweisung des dänischen Schrift stellers Bang. Bang soll im voriger Sommer von Hamburg aus einen Arti an die Portraits der »aiserfamilie einig, Bemerkungen enthielt, die für unpassen! hens hinreichen. Fast noch beklagens werther als die Ausweisung selbst, schreib das „Berliner Tageblatt", ist aber dil Art, wie sie vorbereitet und in's Wer den Zweck seines Berliner Ausenthaltcs über seine schriftstellerisch« Thätigkeit deren Umfang, Richtung u. s. w. auszu fragen. Räch 3 Tagen kam dersekb Beamte in früher Morgenstunde wieder aus die Mittheilung, daß Herr Bang lei dend und noch nicht zu sprechen sei, ent sernte er sich, kehrte aber später, gegei v Uhr Vormittags, zurück und dranj darauf, daß Bang sofort das Bett ver lasse und P^ol izeibur^au^s^l^ Wendung, sei, würd ihm schließlich eine Frist von 48 Stun AusSulwalki in Polei bringt der „Dziennik Poznanski" di, hallener kaiserlicher Ukas, ivelcher »all dem lÄ. Jan. russischen Stils publicir werden und die Ausweisung aller preußi schen Unterthanen, die bis t. Jan. l»8« nicht russischeUnterthanen geworden seien anordnen sollte. Den Gutsbesitzern wer den 8 Monate, den Fabrikbeutzern « Monate, den Fabrikarbeitern V bis k Wochen, den Landarbeitern «i Wochen den Handwerkern l Woche Frist zur Re gelung ibrer Bermogensverhältniffe ge währt werden. Dem „Dziennik" zufolg würden 100,000 Personen von diese! Maßregel getroffen werden. —Des.'Mel Wohl nichts weiter als rinc^pol russisch?» Negierung schließen ließe, Re prcjsalien gegen die deutschen Auswei sungen zu ergreifen. Das ist allerding, nichts ReueS und wurde in Rußlanl lange vor der preußischen AuSwei sungsmaßrcgel praktisch gehandhabt eine Rvthigung der Deutschen russisch Unterthanen zu werden, also ein Los steuern aus das entgegengesetzte Ziel. Die serbische Kriegslei tung geht jetzt mit außerordentliche! Strenge gegen alle diejenigen Bürge! vor, welche mit den Bulgaren gemeinsa Land besetzt hielten. Das serbisch Standgericht in Pirot hat seine Thätig keit begonnen. Es werden, der „R. Fr Pr." zufolge, zahlreiche Berhaftunge, vorgenommen. Das Verfahren bei Standgerichts ist vorzugsweise gegen de, HochverrathS angeklagte Piroter bulga leistet und aus serbische Soldaten au, den Fenstern geschossen haben sollen, ge richtet. Der Bürgermeister von Piro wurde ebenfalls verhaftet und in Kelter gelegt. Man beschuldigt ihn, den bul garischen Truppen den Weg über der sast unzugänglichen Jzvor gezeigt zu ha ben.wodurch es den Bulgaren ermöglich werden, übrigen Beförderungen vertheilen sich auf die verschiedenen Waffengattungen fol gendermaßen : Infanterie 38 Obersten, 48 Oberstlieutenants, 110 Majors, IS2 Hauptleute, 24« Premierlieutenants, 422 Sekondelieutenants. CavaUerie: 10 Obersten, 18 Oberstlieutenants, 32 Majors. L 0 Rittmeister, 82 Premier lieutenants, I2V Sekondelieutenants. Artillerie: w Obersten, l t Oberstlieute nants, 18 Majors, 32 Hauptleute, 4«; Premierlieutenants, 102 Sekondelieute nants. Ingenieur- und Pioniercows: jors, 10 Hauptleute, 28 Premierlieute nants, 3<Z 'Sekondelieutenants. Ein- und Ausfall« im L»ck«ubüS«r» Di« Vorsätze der meisten Menschen werden Makulatur, weil die Auflage, dl sie davon machen, mit der Möglichkett des Absatzes in keinem Verhältniß steht. * . * Das Glück paßt ordentlich die Stunde ab, wo wir nicht zu Hause sind i dann kehrt eS bei uns ein und hinterläßt uns höchstens «i»e werthlose Visitenkarte. Ge wöhnlich bekommen wir daS Glück dann in unserem ganzen Leben nicht wieder zu sehen; wir Mühlen ihm allenfalls beim gedankenlosen Umherschlendern aus der Straße einmal begegnen. Aber dazu gehört auch Glück. Bortrefflich verstehen die Frauen di rassinirt« Grausamkeit, einein Hungri gen, dem sie alles versagen, statt sätti gender Speise ein Kochbuch in die Hand „Eines schickt sich nicht für alle !" Es giebt aber auch «in«S, daS sich für alle nicht schickt : «inent Unglücklichen, dem man nicht Helsen kann oder will, noch «ine Strafrede halte». Das ist «in Tropfen Werinulh.in eine Flasche Bitter wasser g-gossen. * 4 * Der antike Patriotismus verstand sich dazu, sürS Vaterland zu sterben, der mo derne will vom Vaterland« leben. Guter Bei Männern, welche Liebe fühlen, Fehlt auch der gut- Magen nicht. Hort denn, Ihr jungen Frau n. Wa« die Erfahrung zu Euch spricht: Wenn sie vorbei, die Flitterwochen, Zu fliehen scheint der Liebe Glück, So sangt nur an, sehr gut zu lochen. Und sicher, Amor kehrt zurück. Berliner Witz. Daß bei der Illumination der Neichshauptstadt zu Ehre» de« Regierungsjubiläums des Kaisers Berliner Witz und Boltspoesic mannigfache Blüthen treiben würden, war wohl anzunehnien. Mögen hier einig- derartige poetische Aeußerunaen eines naiven Patriotismus folgen. Em Metzger halte sein mit appetitlichen Fleischwaare» ausgelegtes Schaufenster mit folgenden Versen geschmückt: „Was Ihr hier seht, verlor ein Blut. Schrie dab«, sich heiser! Jeder Deutsche dasselbe thut Eiern für seinen Kaiser!" Aus einem Kellersenster leuchteten di« „Alls schreien, ich schrei ooch: Kaiser Wilhelm lebe hoch!" Und im Centrum der Stadt entzifferte man an einem Fenster der ersten Etage eines Hauses folgende Worte: „An de» Häusern Flaggenschmuck, In den Fenstern Kerzen, „Kaiser Wilhelm lebe hoch !" Steht in allen Herzen." An einen, Fensler einer kleinen Man sardenwohnung las man das solgende Aber meinem Kaiser und Herrn be leucht' ich'S doch! Verhinderter Gruß. Lieb im Thal, vom Tannenhügel Schickt' ich gern Dir einen Gruß, Doch ich hab' kein Taschentüchel, D'rum ich'S bleiben lassen muß. „Wer langsam geht, kommt auch zum Ziele" Wie kommt eS denn, daß es politische Candidate» oft nicht er reichen, selbst wenn sie „lausen" ? Ein klassischer Schwere n öthc r. „Na, Kamerad, schon so früh zu Pferde? Wobl spazieren jewesen „Ja, 'n bischen um'« Morjenroth je trabt."—„Lenore nich jesehen?" Späte Wirkung. Oberst: „WaS haben Sie zu lachen?" —Einjäh riger: „Berzeihung, Herr Oberst, habe soeben einen köstlichen Witz eapirt, den ich gestern gehört habe!" ,WaS sehe ich. Du kommst au-Z dem Leihhaus ? Aber bester Freund, wenn Du in Geldverlegenheit bist, wa rum kommst Tu denn nicht zu mir; ich hätte Dir dann auch gleich 'was zu», Bersetzen mitgegeben!" Schwunghafter Betrieb. „Hör', Thomas, mir scheint. Dein WirlhSgeschäft hier geht auch »icht be sonders, man sieht ja höchst selten Je manden herinnen."—„Warum nit gar! Keine Stund' bin ich sicher, daß nit ein Gast kommt." Resignation. Arzt (m der „Was fehlt Ihnen ?" Patient: „Ich bin schon acht Tag- sehr Iran! ; ich habe solche Schmerze», daß mir daS Leben verleidet ist, u»d da hab ich nur halt gedacht : heut' geh' ich ein mal zum Doctor, mag'S geh'» wie S will." SonderbaeeEmpsehlung. Vorstand: „ .. Wenn Sie aber noch nie bestraft wurden wie kommen Sie denn dazu, sich an den Berein sür ent lassene Sträflinge um Unterstutzung zu wenden — Gauner: lassen Ihnen »et irr macken, Herr Borstand! Wenn ich auch noch »et eing'sperrt war verdient hätt' ich's schon lang!!" Frommer Wunsch. Student (vor dem Leihhaus): „Herrgott, wenn ich jetzt meine Uhr auslosen konnt', dann hätt' ich doch wieder was zum Bei setzen !" Nette Aussicht. Herr: „Ich weiß nicht—mir geht mit cineminale das Haar sehr stark aus." Friseur: „Ja, ja, wenn das so weiter geht, haben Sie Per Telephon. Professor Co sinus hat dem Professor TangenUus einen Besuch gemacht. Als er ungefähr eine halbe Stunde fort ist, klingelt es am Telephon. Tangcntius hört feinen Freund Cosinus, welcher fragt: „Habe ilb bei Jbnen vielleicht meinen Regen- Me i
Significant historical Pennsylvania newspapers