«N»l»«»isch- Stachricht-«. »r«u»eni>nr,. Berltn. Wegen Straßenskandals, Mißhandlung eine» ihm begegnenden sriedlichen Ehepaare» und rüppelhasten Benehmen« vor Gericht wurde der Pre> »ierlientenant a. D. Frhr »» d. Kreuz ,u v Wochen Gefängniß und drei Tagen Hast -erurHetlt. Einer der .lustigsten' von den Ber liner Durchgängern, der «ausmann Kessel, der nach großartigen Betrüge reien und unter Hinterlassung einer kolossalen Schuldenlast .in'« Ausland" geflüchtet war. ist kürzlich in dem Hause de« Uhrmacher» Liedherr in Bornim bei Pottdam ausgegiissen worden. Er war zuerst nach Holland geflüchtet und dann heimlich von dort in dte Nähe seine» ge liebten «erlin zurückgekehrt. In dem genannten Hause herrschte, seitdem er dort al» .stiller" Mielher eingezogen war, ein höchst ausgelassene» Treiben. Liebherr wurde allabendlich nach Berltn -der Potsdam entsandt, um Rekruten für den Har.m von Kessel Pascha aus,»- treiben, dessen erotischen Neigungen die Gesellschaft von Frau Liebherr allein nicht genügen konnte. Bald wurde das Mißtrauen der Nachbarn von Liebherr rege und sie gaben der Polizei einen Wink. Di-se hob denn auch eines schö nen Abend», als die Lustigkeit eben den höchsten Gipsel erreicht und in Kessels Zimmer einige .Damen" in paradiesi. schern Kostüm ein Ballet tanzten, da« ganz- Rest au«. Bet Kessel fand man noch, in Gold und guten Retch«bank schetnir, SS,OOO M . eine Entdeckung, über die sich leine zahlrricheir Gläubiger am meisten freue» dürsten. Da« Lteb herr'sche Ehepaar betraue,t hinter eiser nen Gardinen den Verlust seine« spien diden Miether«. Potsdam. Von der Ober Spree kommen nun auch UeberschrremmungS- Berichte. Dte Seen hinter Schmöckwitz bis T-uplitz und Mittenwalde sind der arttg angeschwollen, daß sie sämmtlich aus ihren Usern getreten und die Ort schaften Schmöckwitz, Radeland, Nie der-Löhme, Zeuthen, Werntdors, Zerns dorf, Senzig, Neue Mühle u. a. unter Wasser stehen. «rovw» Pommer«. Karoltnenhorst. Der Geselle de« Böttchermeister« Hartwig im ii-hen Hinzendorf ha! die Njährige Auguste Scheel, um deren Liebe er erfolglos ge worben, durch mehrere Reoolverfchiisse verwundet und daraus sich selbst durch einen Schuß in den Hal« getödtet. Man bofft dte Scheel am Leben erhalten zu können. Stolp. Aus einer Reise nach Lauinburg begrissen, erschoß sich aus der Chaussee der Gutibesitzer Pahnke ars dem nahen Landhos; eheliche Zerwürs niste sollen das Motiv hierzu gewesen sei». vrovwt «Apre»»»,». Mohrungen. Der ehemalige Kürasfierwachlweister Mullack au« Kö nigsberg, welcher seit Eröffnung der lb. Dezember, wo er ste« entlassen wurde, al« Postschaffner hier sungtrte, hat fich aus dem hiesigen Lahnhose von einem Zuge üdersahren lassen und sand augenblicklich den Tod. W hinterläßt eine Frau und 4 kleine I Kinder. Tilsit. Der Kaufmann E. Broßihl wurde in feinem Schlafzimmer erhängt aufgefunden. Ebenfall» durch Er hängen ha, die 40jährige Pferdehänd ler»,rau Louifa v. Pouffardiere geb. Hoflenbein ihrem Leben ein Ende ge macht. «inig»birq. In Stolbeck bei Tilsit ist der Eroms'lche Krug mit sämmtlichen Neben-GibSuben niederge brannt, wobei ein Mensch seinen Tod fand. In Kroch, Kreil Th-rn, legte ein Feuer Wohnung und Stall de» Be sitzer« Fiedler in Asche, und iuf dem Rittergut Wildenhof wurden 8 Gebäude mit sämmtlichem Mobiliar, Maschinen und Futleroorrithen ein Raub der Fla mmen. vrovwz >t««tU>reuse». Danzig. In der kürzlich abgehal tenen General Versammlung der hiesigen Revision Unregelmäßigkeiten g! ödster Art festgestellt. Während der bieherige Direktor in der vorjShrigen Bilanz fälschlich einen Gewinn von Sl,ocv M. wirklicher Verlust von 38,100 M. ermit telt. Ein neuer Direktor und ein neuer gestrtigten Zusammenstellung zählt ge aenwärlig da« diesseitige BiSlhum 202 Psarrsprengel; die Zahl der Geistlichen Kanonikale an der hiesigen Kathe dralkNche und 4l Psarrstellen. ivrovin» Pose«. Posen. Die Zahl der Veräußerun gen von Gütern in unterer Provinz war sammt über >7,000 Hkt. Areal in ande ren Besitz übergegangen sind. Der pol nische Großgrundbesitz in der Provinz Der Mann, w-Ichcr an der Spitzt de» U"ternehmen« steht, ist,in in Straß burg i E. ansälfiger Pole und handelt im Auftrage einer Gesellschaft. Schwerin a. W. Der Aucgedin ger Boiowtki zu Morn-Abbau ließ kürz lich sein Schwein schlachten. Sein-Frau bes'Blute«. Darüber gerieth ihr Mann so i« Wuth, daß er da« Echlachtm>is-r erzr ff und seiner Frau zwei Stiche damit »erjetztt. Nach weni gen Augenblicken war die Frau eine Lei- Provt«» Zabrze. Der Bet, ieb der hiestgen durchdiuch, welcher in den Höchstgelege nin Bauen de« U> Meier mZchlixen Schuckmannflötze« statlfand, gestört. Sämmtlichen Arbeitern, mit Ausschluß von S Mann, gelang «S, noch rechtzeitig zu flüchten, auch die letzteren wurden zu Tage gefördert. In Steinkohlengedirg aufgelagerten «and schichlen bttüete -in^To^rdruch^wel- Chaussee wurde für den öffentlichen Ver kehr gesperrt. Bollen Hain. D-r hi-sige Fär- angestellten Recherchen verschwunden ge« blieben. Man sürchtet, daß er da» Opfer eine« Verbrechen» geworden ist. Freist - dt. Im nahen Nieder-Her zog«waldau erhängte fich der Z 6 Jahre alte Händler Schütze. Wa« ihn zum Selbstmord getrieben, ist rälhselhaft, da er in geordneten Verhältnissen lebte, «rsvto, ««Ose». Magdeburg. In große Ausle gung versetzte unsere Stadt ei» kürzlich hier bekannt gewordener Doppelmord. Der Partikulier F. Dähne und dessen Wilthschasterin, unverehelichte Sander, wurden in ihrer in der neuen Theater straße belegenen Wohnung ermordet auf gefunden. Dähne ist, in einem Stuhl am Tisch sitzend, durch Zertrümmern de« Schädel« und durch mehrere Stiche in Kops und Rücken getödtet und in dieser Stellung auch ausgesunden worden. Die Leiche der Sander lag in dem anstoßen den Zimmer halb gekrümmt in einer Ecke bei der Stubenthür, auch sie hat einen lidtlichen Schlag gegen den Kopf erhal ten. Die jüngsten Ermittlungen haben ergeben, daß etn Raubmord vorliegt. Ueber den ivjörder Ist noch nicht« bekannt Gröningen. Ja dem benachbar ten Kroppenstedt ist dieser Tage aus die Voigl'schen Eheleute ein Raubmordoer den Stacht» überfallen und durch Betl hiebe zu Boden gestreckc. Ein der That verdächtige« Individuum wurde hier be reit« verhastet. Prodi»» Weftfolea. Wattensch«id. Allg«meine» Aus sehen erregt hier die Amt»entsetzung de» AmlSgericht»-Vorstehers Bracht, welche kürzlich durch den Landgericht» Präfiden d«n P. Maßregel soll in Folge einer Denunziation gegen den hiesigen Gerichlischretber Rumpf geschehen sein. Gegen den Aml»rtchler Bracht ist die Disziplinar - Untersuchung eingeleitet worden. Minden. Da» Weser» uud Nelte- Tbal bilden eine einzige große Wasser fläche; die Weser hat bte Höhe vom LS. November wieder erreicht. Würgaffen der Verkehr innerhalb der Oitschaften ist liegenden Bahnhof der scheii Eilenbahn vollständig abgeschnit ten, da» Waffer geht über die beide ver bindende Straße in beträchtlicher Höhe hinweg. Der Strom bahnt sich feinen »tv«t»»ro»t»4. Hermann Günther im Alter von Sit Jahren. Die auf Einladung der .Großen mig beschlossen, einen ist. Wenn dies nicht der Fall sein solli«, H,ht«t»U«ri». W flin flin g e n. Dahier fordert die degladen^^^^^ Tage in einer Patronenhütte eine Erplo ston statt, bei welcher 4 Mann geiödtet und l verwundet wurde. Die Details nicht^g-stellt. Gaarden. Obgleich unsere Werst in andere Hände übergegangen ist, wird sollende Kündigungen fortgehen', si» Da« Etablissement beschäftigte fiüher zwischen 7- und SOO Arbeiter. Die Noth Arbeitern ist sehr groh? hier ein Selbstmord vor. «z anno »er, Hannooer. Neuerding« war die Kanal festzusetzen, welche für den in un -1,100,000 M. betragen. Ei» Drittheil westfälischen Industrie zu und von dem Reste erwartet man ein Drittheil al« Beihilse von der Provinz. Die noch verbleibenden t 5 Prozent der Gesammt- Horst aus dem Wege zwischen ColShon, ner Uhr und Reisetasche beraubt. Biiher ist e« der Polizei nicht gelungen, die sen Hineinstürzten. herbei- Kaffel. In Kilianstellea hat ein gioße« Schadenfeuer 5 Wohnhäuser und zerstörte ein Brand die chemische Fabrik »on Ditiler u. Co. In Ketternschwal der, in Hülscheid da« Wohnhau« de« die Spahn'sche Mühle. Dre«den. Die Gcneraldirektion der sächsischen Staat»eise»bahnen beab sichtigt, sür ihr Beamte»- und Arbeiti- Elster. Herr Hilf, der Stamm haller einer weitoerzweiglen tüchtigen Künstlerfamilie, wird im Lause de« neuen Jahre« seinen Ivo. Geburtstag begehen. Er besitzt noch völlige geistige und körperliche Frische. Karliseld. Der 20 Jahre alte HauSbesttzer und Waldarbetter Hilde brandt hat seinen in d«ms«lb«n Haus« Müls«n St. Jakob. Der Restaurateur und Ktrchenkasster Karl Krause wurde in Blumenthal bei Eiben stock todt im Waffer aufgefunden. Ob Selbstmord vorliegt, läßt fich nicht ge nau behaupten. Pulsnitz. Die seiten» de« Gt an^dei?Frau Käppler verübten Moide» sind bereit» beendigt. Dieselben lassen die Wahrheit jene» Geständnisse» al» un zweifelhaft erscheinen. Thüringisch« Staaten Jüngst hat Hiersein« haben; we Länge derselben würde :>Z und Belrieb»mat«rial, aus 1,7ö0,000 M. oeranschlagt. Besonder» interesstrt bei dem Bau sind die Städte Elsenach, Kreuzburg, Treffurt, Wanfried und wählte zur Carcer verbüßt werden. Srei« St»»!«. Hamburg. Ueber das Fallisse z-Ihctten gemeldet: Die Passive» de, ven Sj Millionen M. Die han delte mit Wolle, vorzugsweise jedoch die ganze durch liauf ar englische Bankiers überging. Diese sind e» denn anch heute vorzugsweise leiden. Ter Ober - Rabiuer Dr. Stern hal geg-ri einen christlichen^ thu nun Bruder isr<^U Lübeck. Der Senat hat den Arzi Dr. Binder, der kürzlich wegen fahr den Tod de»selben zur Folge hatte, zu 4 war, zu einer Geldstrafe von 2000 M. begnadigt. vl»«obur«. Ahrensbök. Da» Projekt der Er- Lüb-ck ist j'tzt so weit vorgeschritten, daß dem Comite für daffelbe die Erlaubniß zur Vornahme genereller Vorarbeiten auf Lübecker Staatsgebiet ertheilt wor den ist. Kommt da» Prcjekt wirklich zur Ausführung, so wird beabsichtigt, w« ri n. sich da» Ei deshilsen Ausführung fünf Höhe bewilligt, et ist also noch die Hilse wendig. ivrannschweig. Anhalt Fiiedrich ». Voigtländer, Chef Neujahr al« Grundstock sür eine Altersversorgung seiner Arbeiter hergegeben. Köthen. V-in eigenthümliche« Miß geschick scheint über de» Brauereien hiesi ger Stadt zu walten, denn kaum ist der jkonkur« über da« Vermögen de« Braue reibesitzer» D. eröffnet, al« auch schon von Seilen de» Amtsgericht« der Kon tur« über das Vermögen de« Brauerei b-sitz-r« K. veröffentlicht wird, «roitverzogihum «esse« herbeigeführt worden ist, hat die hessische Regierung sich endlich ihren engherzigen An!»>g gesteh«, dchusS Ausführung der Bmgen d-r Staati- Bürgel. Die Freifrau Wilhelm o. Rolhschild in Frankfurt a. M. hat gleich ihrem Bruder Karl, dem Ches de» Frankfurter Hause», für dt« hiefigen Wasserbeschädigte» gleichfalls ihre milde Hand aufgethan und für dieselben 1000 M. gespendet. »a»»rn. München. DerNrrch die längsten Hochwasser an Straßen-, Biücken» und gaiuen Königreiche wird zur Zeit durch e» steht jetzt schon so viel fest, daß der selbe sich weit über 5 Millionen M. bi- König Ludwig hat bi« jetzt bereit« 50,- 00l) M., die Königin Mutter soov M., die Prinzen Leopold und Otto je ÜOOO M., Prinz Ludwig 1000 M., die Prin- Karl Theodor je SO» Herzogin Adelgund« von Modena ISO fl. Oe. W. und die Frau Prinzessin Therese Ivo M. Ministar von Freilitzfch übergeben lasten. hiesigen in Stuttgart ein g«> lischer Regierung»rath au« Dresden bei gelegt hatte und fich al» solcher in Mün chen Zutritt in die .brfferen' Kr«is« zu Erlangen. Unser« Stadtv«rwal tung hat den hi«stgen Lehrern ein hüb iche» Christgeschenk bewilligt. Brid« ttädtisch« Kollegien faßten den Btschluß, den Ansangigthalt der BolkSschullehrer oon UVV M auf 1200 M. zu erhöhen und oon s zu «! Jahren «in« Zulage von Gehalt» von 1000 gewähr«». Oa» P«»sion»statut stillt d«n Lehrern nach 40jähriur Dienstziit ein« Penston mit dem vollen städtischen Gehalt in Aussicht. «u« »«r Speyer. Der hiesig« Stadtrath hat beschloffen, dk im städtischen Bud get für da» Jahr ISSU für den Saalbau bestimmten 20,000 M. sür die Wasser beichädigteir zu verwenden. Also ist auch dieser, obwohl eist projektirt, ein Opser de» Hochwasser» geworden. Germer»heim. Bei einem im Lellheimer Wald stattgehabten Treibja zen hatte ein Jäger da» Unglück, mit einem aus ein Rih abgegebenen Schuß dem Oberamttriidter Dikque von hier einige Rehposten in den Leib zu jagen. Der Zustand dr» Verwundeten ist kri tisch- Warttemvora. Biberach. Die schwäbischen Sing vögel, Geschwister Rommer, hatten zu Ansang Januar hier in ihrer Vaterstadt ein AbschiedS-Konzert veranstaltet, in »ein sie während einer Theater-Auffüh rung durch die Sieng'sche Gesellschaft in °en Piusen mit verschiedenen Rummt-.n hre» reichhaltigen Repertoir» oufwarte >en und dasür reiche» Lob und Beifall linger Vorstadt ein 17jährige« Mädchen während der Abwesenheit ihrer Eltern ion einem Fremden übersallen und in drutalster Weise vergewalitgt. Schon bald darnach war der Verbrecher ergrif fen. Derfelbe war ein Schloffer Na men» Miehle, gebürtig von Ochsen- Haufen. Cannstatt. Die Wittwe Strauß -ileidet durch da» Hochwasser einen Scha len von mindesten» 10,000 M. Ihre Schwimmanstalt ist nämlich mit dem Heilbronn. Der verst. Fabri kant Ad. v. Niuch hat zu Untttftütz angSbedürfnissen für das Arbetterp-rfo nal der !>tauch'schen Fabrik ein Kapital oon So,ovo M. hinterlaffen. Leutkirch. Der ?S Jahr-alte I. Erder that in der Dunkelheit einen Fehl tritt, stürzte in da» tiefgehende Wasser de» durch Rohrdorf fliißenden Bache» und ertrank. Leonberg. Ein gebrechlicher Greis Kamen» Müller, der srilher hier al» Nachtwächter angestellt gewesen war, hat Selbstmord begangen, dc « er sich unter politischen Leben» und alle Differenzen de« staatlich-kirchlichen Leben» treten weit in den Hintergrund vor der Noth- b-fu^und'für die Nothleidenden Alle» Besonder« läßt e» die Großherzogin sein, Kinder und Flauen on do rs. Piu^ und Nieder - Emmendingen feierten am Neujahr»tage thr- Bereinigung zu einer Gemeinde mit Festgeliute und Choral- Musik um Mitternacht, Brotv-rlheilung an die Annen und Bankelt. »Is«K.t!»thru»«»». Slraßburg. In der Mililiibe fretung»-Affai>e hat di- hiesige Stras- Blum von Hochs-lden; F. Abraham Mey, Sohn des Bürgel« Berschel; CommiS G. Lcvy au» Statt ftarl; «aufmann Jak. Fohlen aus Sohn des Bürger« Hirschmana: Häute- Händler Lron Dretzfuß »on Osthofen, Sohn de« Bürger Lers; Drognist G. Vogt, Sohn de« Bürger» Klumpp, Cenfi. i. Hochgebirge« standen im bläuen Dust, während die Wald- und Wiesenabhänge der Vorberge im Sonnenschein lagen uad Millionen Lichtfunken sich auf der leicht see« wiegten. Aber in die Unterstube de» Zwergerho fe« drang der Glanz nicht «in und düster wie da« große Zimmer mit seiner niedri gen Balkendicke, seiner schwärzlichen HolzvertSfelung, seinen kleinen Fenstern sah auch da» Gesicht de» Hau«her» au«, der den Kopf ig die Hand stützend an dem großen Eßtische saß. /"sein ließ ihn jedoch älter erscheinen, und al« ihn da« Ausstoßen der Thüre au» seine» Grübeleien weckte, sahen seine hellblauen Augen mit dem träumerischen Blick ei ne« Menschen, der mehr in sich selbst all mit Andern lebt, der Eintretenden ent gegen. Daß sie seine Schwester war, ließ fich, trotz manch«r Verschiedenheiten zwischen ihnen, nicht verkennen. Sie hatt« di«- felb« große, etwa» «ckig« G«stalt, di«fel ben feingeschnittenen Züge, denselben ernsten GefichtSauSdruck: Aber bei ihr kam etwa» Hartes, Finstere« dazu und ihre Augen waren ander« al« die seinen: groß, grau, rasch wechselnd im Ausdruck, voll Entschlossenheit und Energie. Eben so «»«rgisch waren ihre Bewegung und der Ton, in dem f.e sprach. Hast lange auf die Morgenfuppe war ten müssen, Joseph, sagt« sie, indem ste eine dampfende Schüffel aus den Tisch stellte und au» dem Wandschrank Löffel, Brod und Salz herzuholte. Meine Schuld war » nicht; die Nandl bat mal wieder da» Reißen, da hab' ich ihre Ar beit mitthun und ihr auch noch auswaiten Laß ,» gut sein, Gundl, gab Joseph begütigend zur Antwort, ich warte schon. Du! ja, da» weiß ich, Du wartest bi» geduldig ein, aber das kann die rechte Ordnung nicht schaffen.... Ein Kreuz ist'S mit der Schwester. Sie setzte sich, murmelte da» Tischgebet, in da» zum Schluß Joseph'» Baßstimme einfiel, und dann aßen fie, ernst, stumm ben, au» der sie Ein» um'S Andere Plötzlich legte Gundl den Lössel nieder. Jesu», Maria l da läutet'» zum zwei ten Mal, rief sie au«, und »och ist nicht« hergelichtet, wie sich'S zum Freitag schickt. Willst nicht lieber daheim bleiben? sragte der Bruder. Wa» fällt Dir ein! unierbrach sie ihn. Die Messe versäumen, noch dazu am Während si? die» sagte, halte sie die Hobe Pelzmütze zurecht gerückt, Schürze und! Halswch und de,, Was geht Dich die Nandl an! Ries Gundl. Gleich nimmst' Deinen Hut und kommst. Hast lange der und Freitag . . . Wa» soll denn der Herr Mit finsterm Blick nahm Joseph den und stolpeNe der Schwester nach über die Schwelle. Sie war stehen geblieben, so daß er an um 'die zum Klösterle führt, dazu für den vom Zwergerhos, weißt Du Hast' nicht» zu sagen? fügte sie nach einer Pause uugeduldig hinzu. Joseph zuckle die Achseln. Wa» kann das Reden nützen? ant- fragte sie dem Bruder Seitenblick zuwarf. In'» eine Ohr herein, aus dem andern heraus, da» ist det und geredet seit Du wieder daheim bist und was Hat'S geholfen?.... Aber da» muß nehmen l fuhr sie nai^ sich Geschwistern anschlössen, machte Gundl« Rede ein Ende. Von allen Seiten strömten die Andächtigen herbei, zogen dicht besetzte Furchen durch die Waffe, fläche dem Klösterle zu. Di« Landenden lauschten Grüße und Ta- bannt folgten feine Augen den Wolken schatten, die über den sonnigen Gipfel der Jochcralm flogen. Da oben schim merte der Thau noch ganz ander» al» hier, bunter blüihen die Blumen, frischer w.hte der Wind. Joseph sah und sühUe nicht aus der Jocheralm, sondern lies im wilden Kaiwendel. Er hörte den Röhr brunnen hinter seiner Almhütte rauschen, hörte die Glocke der Leitkuh und den jo delnden Zurus eine» Wurzner» vom ser nen Abhang Aber jetzt erklang die SlWrme weckt« ihn au» dem wachen Traum. Schwester Gundl erfüllte ihre Ausgabe al» Vorsingeria in gellendem DiScant und der Frauenchor siel mehr eifrig al« kunstgerecht ein. Joseph nahm den Hut ab und trat in Sie war überfüllt, dem Ma er niedergekniet und hatte sich bekreuzt, al« hastige Schritte vor »er Kirchthür Hörbar wurden. Joseph blickte auf: »in Mieder ohne Stickerei, die schweren Le derschuhe viel geflickt. Nur der spitzige ter breiten Goldtresse Dt« suchte s>^ er sich nicht zuricht sandig. ..Wie seit Das Vieh, sein Hund und sein Wald> Horn waren ihm Gesellschaft g^nug, fchast ü> die Hand. Sie war erst vier undzwanzig Jahre alt vier Jahre ilter als — ko^mandiren Wege waren verschneit, Jeder dlieb in seinen vier Pfählen, selbst zum Begräb war Joseph nicht im Zwerg-rhos gewe sen. Michel, der illtere Bruder, der leme abgebracht —«nen Stell- Lunzenenizündung, sagte die Schwester Gundl, aber Nandl, die seit Jahresfrist zu Hause zu sein,"hatte Joseph »ertraut, daß Michel an einem Messer uch gestor ben war, den er bei einer Schlägerei in Dieser TodeSsall hatte Joseph'S sried lichem Leben ein Ende gemacht; nur aus seine KnechtSarbeit, sollte Hausherr fein —und fürchtete sich vor den Augen und der Stimme seine' Schwester. Aber Gott und die Heili gen hatten <S gewollt .... mußlc gesehen haben könnte. Die Messe war zu Ende gegangen, ohne daß ihr Joseph auch nur einen Augenblick gesolzt wäre. Der Arauen chor stimmte das alte Marienlied an - Mutter der Barmherzigkeit, Trost der Waisen, Alle« Lob der Menschlichkeit vorhin ihr Blick, so weckte jetzt ihre Stimme eine unklare Erinnerung in Joseph » Seele. Mit beinahe schmerz hafter Anstrengung hielt er sie sest .... er wußte, daß er von diesem »ollen, wei chen Alt dieselbe Melodie, dieselben wo? Leben, Liebe heizen?" sich ein Nebel Augen zeitheilte. Censi l flüsterte er unwillkürllch, in dem er sich vorbeugte. Sie sah sich flüch tig um, und streifte ihn mit einem Blick, von dem Joseph nicht wußle, ob er Er staunen oder Unwillen über die Störung ausdrückte. Dann senkt sie wieder den Kops aus thr Buch und sang weiter. Joseph erschrak. Wa» mußte sie von ihm denken? Gundl hatte Recht —da» gehört, redete, wo und Kirche Brauch ist I Aber er zu langezeit feine einzige Gesellschaft Jetzt erzählten sie ihm »on seinem ersten Zusammentreffen mit Censi, da« aus eta- kniete. dn schrie war, höchsten« sünszehn Jahre alt. Die kleine Gestalt zitterte wie im Fieber. Mein Fuß!... .ich kann nicht austre ten, sie al» klagend, einen Bries des Walddauern in Wal- Meine Mutter ist arm, wir Jetzt kann ich freilich nicht fortl fügte fie kleinlaut hinzu. Von ihrer Joseph schüttelte den Koxf. Da» geht nicht, sagte er. Ich hab' eine Weile in Walgau zu lhun... .Du hier sitzen bleibst. Nein, ich lrag' Dich Ei»i» Augenblick sah ihn das Mäd in ' Von Walcheusee bist? sing er »ach jagte über das Ge such in lichten Flammen au«." Die Censt, die wilde Katz'? rief die Alle, fortgelaufen istsie... .willdraußen soll ihr denn wa» thun? Ein hochmüthi- Ding ist's, da» keinen Spaß ver such nicht.. da» kannst' ihr sagen.... Mehr hörte Joseph nickt. El war kein Hasenherz, aber eine keifende lodie und dann die Woile de» Marien liebe»: Muller der Barmherzigkeit, von einer schönen gesungen.^^Jcht ! sagt. Augen blitzten. Ich sollt' nicht aus Kleiner fein zu hit^ Gebt mir den Brief, Joseph, ich muh Aber kannst bi« Walchensee I limken mit dem Fuß? fragte er initleiditg, > tnlxm er ihr den Brief ül ergab. Weiß!' . wr«, ich trag' Dtch wieder. > sie hastig. Ihr habt Mühe genug um mich gehabt . . . jetzt g>ht Euren Weg Vergell'» Gott, Joseph! Mit diesen sort. Einen Augenblick sah er ihr nach, dann ihrer Seite. Joseph fühlte sich Sie blieb stehen. Vergelt« Gott, Joseph, vergell'« Gott I rief sie ihm nach, aber er sah sich ungleichen Schritt aus dem durchweich ten Wege und nach einer Weile als ob sie ihm beweisen wollte, daß der Fuß oerließ di^ sFortsetzung folgt, s Das b«»,ucht,tt Aenster. E» ist ein« schwüle Nacht, stürmisch löschte da« Licht au«, stieg die schreckliche I Da« Gla« daheim zu bleiben, sich vielleicht zu zu begeben. Pascal ha! Recht, der lautet: ,E»ist besser zu liegen, al» zu sitzen, Keffer gestorben zu sein, al» zu liegen.' Todt? Gewiß! er hat e» satt, dieses Leb^e neine»^ Schristl^ Futter zu verdienen, ein Omnibuixfeid sein, sich an die Deichsel einer Zeitung spannen müssen. Ist r« härter, an der welche lade Sder seiner Wohnung, lete» Fenster. E» ist das einzige im ganzen Hause, ja selbst der ganzen Reih«! denn hier draußen geh« man früh zu Bette und da bei dem dunkeln Him mel der Giebel der Häuser mit der Nacht verschmilzt, leuchiet diese» erhellte Fenster mit dein festen und ruhigen Glänze eine» Leuchthurme». Da» Fen ster ist geöffnet, aber man hat den wei< dort ein neue« Leben begin » n Lubovic, wer wacht noch so Schlislsteller, ein Dichter? Hat er nicht dem Arme trug, Gruß gewechselt? wuß e« sein. Dieser ganze übrige Zeit weiht er der Poesie und Kunst. Er ist arm, sehr arm, aber rein und stolz wie eine Ltlie, ?ehu bewahrt und wenn ihn, trotz seiner fadenscheinigen Kleider, eine Gri sette lachend anblickt, gleich den langen Wimpern sür eine zukünftige Beatrice. Gewiß sucht er den Ruhm, aber er will thu nur buich etn Meister- Leben je? nicht so"sch»n! send. Liebende! Ja, Liebende, sür dir nicht» auf al« ihr ge^ ihren Dust sühle und sie nuhl vergeffc. Ie» Mahl an einer Ecke de» Tische« e»i -zurßuhe. Jetzt nebten dn da« von ihrem aufgelösten Haar umge- und da» feine Mousselinhemd läßt die mnde, reine Schulter Wenn e^ ste» gerichtet, da» in die Nacht hinau»- leuchtet. Warum nicht ein glückliche» Paar mit Kindern ? Ein schönen Früch^ wohlfeilen ToUrtte, Stück der vom vergangenen übrig blieb, und der Sludeni schlaft S Uhr Vr'üh,"s«n Frühstück in Tasche, da» ist Alle»! Man klagt nicht; alle Welt erfreut sich guter Gesundheit; jlllon«, Mama, lege Dichau Bette.... Und sür heute ist es genug! Warum handelt er aber nicht ebenso, der gute lainpe nicht trennen ? E» geschieht, weil er bemerkt hat, daß Leon in »er Folge ohne Privatunterricht nicht weiterkommen werde, darum sucht er sein alte« Griechisch und alle seine alte Gelehrtheit wieder hervor.... Bah! Ludooic benei det sie trotz ihre» Elend», diese braven Leute, denn sie besitzen, wa» er fich mit wird nun erfahren, wer Himer jenem be heute Abend» von allen Glückseligkeile» sind; Arbeit, Liebe und Familie. Die Dame in der ersten Etage gab mir ein alt,« Tuch, da« ich über ihn breitete und da er Niemanden kannte, ach, mein sind, will ich «ms /ine Stunde^hinausfiel, gen und ein Gebet für ihn sprechen.
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