Serantvn Wochenblatt. <A>., Jährlich...? Slnzeige-iLebühren t Spall« jährlich w lients per Linie für die erste uno S SentS für j-de nxilere Emruckung. Sdiiorirlle Lolal-Nolizen lü CtS. per Zeile. Acciden, <M> Arbeiten Apotheken. Deutscht Apotheke, LtB Lack» Wanna Avenue, <H ebr nd e r Ln d w ff. Aerzte. Dr. Klchlau, Deutfther Arzt,^ g rage reinen Apüllieler und Tiorihaüerdasu r Advokaten. L. A. Watrrs, Advokat Recktsanwalt, OZünster und Melles, Advokaten und RcelitS - Äo^valte, A. ?. Hvtlenste«»» NcvlsHer Advokat Nlcd>»«swalt, Zimmer 11, üibrar» Gebäude, Av W,Ward. «. l». p»rn. Ä Re 6, tS -A » w'ä lt e, cfss»! .1-'.' LH. fange's Bänke».. T.c Svarbank. Elabli" 18>i». Capital klUll.mc Nimm, reposilen siir zu »m vr-zenl per Jahr an, ivelcke halbjährlich b-zahll >v?rte» pausende Deposile» »erden angenom- I Präs, H. AI. Vail, Sass Scranton Spar»Ba»k, T r u st - <5 o >» p a g Ii i e. Melder °n sür Sparzipeck- und zahl! dafür a!.'> erlle» des Jan»», und l.d.s Tie!'an, nimm, einer Bonrs oder persigeltk Geldpack-l« zum Ansbri-abre» an, und derechnet dem mrr eine leine Rente. Na» »ne»l Befehl der verschieden (s?urlen von »allatvanna lzsul l ft diese Bank als Teposit-rium aller an das Werickl zu zahlenden Gelder qeniachl. Aeg»- lungspapiere werden ge- und perlauft. ii. N. W i l l l a r d, grauten«. Stadt T e r a n t o n. L»c?awanna Avenue. ilskiceslunren! 9-12 Vornnllags Bierbraner. Philip Aolnuson « Bierbrauerei, Eedar Str., Scranton, Pa. Empfiehlt ihr ausgczcichnetes Fabri «t den g--hrt-n Wir»l?cn bchcnö. E. Robinson S Bierbrauerei, Seranton, Pa. Wir v"idcn stets bemüht sein, ein vorzügliches' Fabrikat zu liefern, mit dem das PuUi'.ru» zufrieden^ George Wahl, Barbier und F r t s e « r si-rbunl .'» mit dcm Gelchäst« sind Lade-Zimmer, Hl>,ic und laltt BSt» i» !»>'' Tlund«. LackawtinnaValleys.^ouS. Äscpl! Olicr/ OeM u. Blcchwaaren, 321 Penn Ave.» mvii-dtt scin auss da»erhas>-st' g-nu«b>" "Uää.,,. s.wi. i-in. »-u-r AN R-ra»,m Jacob Sctialk, Szlls nil» Schttdmatcr. und <salsominer. Ced a? st raste, Seranton, Pa >wlvs!,i!W kKiml!. <!nis>>r>voll Zlvckikal to-. Kcr»nton MochendlM IS. Jahrgang. ZI er Neger. (Fortsetzung und Schluß. » Di« Insel Ronoak« war von den Vertheidiger derselben, die Gebellen oder Conföderir'en, hatten sich in schleu niger Flucht nach dem sesten Lande zu rückziehen müssen. Im Lager der Sie ger herrschte Freude, in dem der Besieg ten Niedergeschlagenheit und Durst nach Rache. Unter denjenigen Ossizie ren, welche noch nicht alle» Muth und mannigfache Pläne zu einem U-berfalle I vernichtet werdyi sollten. Allein vor allen Dingen wurde es von ihnen für nothwendig erachtet, eine genaue Kennt nis! von der Stellung und der Stärke des Feindes zu erlangen, worüber die bisherigen Angaben sehr abweichend von einander waren. Es mußte also eine Reeognoscirung vorgenommen werden. Biel« Offiziere mel"eten sich dazu, aus denen Kapitän Bennet und ein Lieutenant erwählt wurden. Sobald die Nacht eingebro chen war, schickten sie sich an, das Un ternehmen zu beginnen. Ein leichtes Boot war beschafft worden, in dessen Hintcrtheile die Ossiziere ihren Platz nahmen, während Cato das Nuder füh ren mußte. Die Nacht war regnerisch und außerordentlich finster; man kam unentdeckt bei den auf den Landungs punkten ausgestellten Posten vorüber, und der Lieutenant wurde bei einer Landzunge an das Ufer gesetzt, von wo aus das in geringer Entfernung befind liche und jetzt von zahllose» Feuern er hellte Lager der Feinde ziemlich genau überblickt werden konnte, während Ka pitän Bennet, der Verabredung gemäß, nach einer nördlicher belegenen Stelle des Users gesahren wurde, um das Fort und die darin befindlichen Streit kräfte der Feinde in Augenschein-zu nehme». In der Nähe dieser Stelle angelangt, flüsterte Bennett seinem Ru derer Cato den Befehl zu, das Boot an das Ufer zu legen. Nachdem er sodann einig- Minuten gewartet hatte, um sich zu überzeugen, daß seine Annäherung von keiner Seite beobachtet worden war, stand er aus, um an das Land zu steigen, als Plötzlich eine Schlinge über seinen Kops bis auf die Mitte des Kör. pers herab fiel und dann von hinten zu gezogen wurde, so daß seine Arn,« fest geschnürt am Leibe lagen, worauf noch mehr Schlingen folgten.und sich um den Hals u»d oie übrigen Theile des Kör pers legten. Alles dieses geschah mit einer solchen Schnelligkeit, daß der Ka pitän wehrlos war, ehe er einen Laut " „Schurke, was soll da» bedeuten?" rief er endlich. „Still, Mafia," flüsterte Cato mit affectirter B-sorgniß. „sprechen Sie nicht so laut, die Danke.« konnten es hören." Ein furchtbarer Fluch gab zu erken nen, wie wohlgefällig Nennet diesen Spott ausnahm; allein sich besinnend, daß feine einzige Hoffnung aus Rettung von der natürlichen Gutmüthigkeit des jenigen abhing, dessen Gefangener er jetzt war, unterdrückte er feine Wutb und sagte in einem erzwungenen freund lichen Tone: ,O Cato, du wirst mir doch nicht ein Leid thun oder mich an die verdammten HankeeS ausliefern wollen? Denke an meine Frau und meine Kinder, denke an Aliee und —" „Ja, Maffa," unterbrach ihn Cato, „denken Sie auch daran, wie Sie es nicht für nöthig hielten, daß die kleine Alice dem alten Cato Adieu sagte, und Wie sie es stets zu verhindern gesucht haben, daß sie ein Wort mit dem Neger spreche, der sie so lieb hatte. Aber das ist es nicht, Massa, was Sie hierherge bracht hat. Ich glaube, Ihre Ideen über die Aankees sind ganz unrichtig; deßhalb will ich Ihnen Gelegenheit ge ben, sie zu berichtigen. Wir wollen jetzt zusammen nach jenem Fort gehen, damit die AankeeS Ihnen daS Innere eben so Wohl zeigen lönnen, wie die Außenseite. Das ist jedenfalls mehr, als erwarteten. Nicht wahr, Maffa?" .. „ . Mit diesen Worten h°b Cato den gefangenen aus und trug ihn in.! einer solchen Leichtigkeit an das Ufer, als wenn er ei» Kind gewesen wäre. „Nun, Maffa," sagt- er hieraus, ihn ben Sie ft-ie Wahl. Soll ich Sie wie ein Bund Stroh tragen, oder wollen Sie gehen?" „Wie kann ich gehen, du schwarzer Schurke, wenn mir die Beine zusam men gebunden sind?" erwiederte der Gesängen«. „Ich will si- lösen, wenn Sie ruhig gehen und keinen Lärm inachen wollen." „Nun, so bind- sie los, du Schuft, und —" „Halt, das war nicht manierlich, ich glaube, es wird Keffer sein, wenn ich Sie trage," sagte Cato in ernstem, ver weisendcm Tone, und war im Begriffe, die hilflos- Gestalt seines ehemal gen Herrn wieder aufzuheben, als Letzterer, bedenkend, wi- läch-r'ich seine Erschei nung sein mußte, wenn er auf dief- Hieis« den Fenrden überliefert wurde, sich b-cilt-, das verlangte V-rsprechen in höfiich-rn Ausdrücken zu geben. Zu sriiden g-st-llt, l»«tc Eat? sogleich du Bande des Gefangenen in so weit, daß derselbe ohne Beschwerde gehen konnte. Dann legte er seine braune Hand in die um den Hals des Kapitäns laufende lose Schleife, indem er ihm bemerllich machte, daß ein Fluchtversuch ihn ver anlassen würde, dieselbe bis zu einem höchst unangenehmen Grade zu zuziehen. Der Kapitän hörte dies- Mittheilung mit finsterem Schweigen an, aber un terließ nicht, ihr die gewünschte Beach tung zu schenken, indem er seinem ehe maligen Sklaven geduldig bis zum Hort folgte, wo sie auf einen Wachtpo sten stießen. Hier erzählte Cato feine Geschichte in kurzen Worten und erhielt dann Befehl, nach dem Hauptquartier zu gehen, wo ihm sein Gefangener un ter dem Gelächter zahlreicher Zuschauer abgenommen wurde. Bald daraus trat Kapitän Bennet unter sicherer Bewach ung den Marsch nach Norde» an, wo er für längere Zeit seine Residenz an einem befestigten Orke nehmen mußte. Cato wandert« auch nach Norden, aber nicht als Gefangener. Zum er sten Male empfand er jetzt die Wonne, sich srei nach allen Seiten bewegen zu können. Ein Jahr lang lebte er in Massachusetts und erhielt sich von Handarbeiten; aber so ald die Erlaub niß zur Anwerbung farbiger Truppen von der Regierung gegeben worden war, trat er in die erste Negereompag nie ein und weihte sich diesem neuen Dienste mit allem Eiser. Sein nie wankender Muth, sein gutes Beilagen verschafften ihm bald solche Beförde rung, wie sie ein Mann seiner Farbe im amerikanischen Heere erlangen konnte, und am 10. Juli IBK3 begleitete er als Sergeant seinen Kapitän bei der Erstürmung deS Fort's Wagner. ES ist bekannt, wer den Angriff lei tete. Die Nation trauert um de» jun gen Helden, der dort seine kurze, aber glänzende Laufbahn beschloß und an dem Orte, wo er fiel, mit seinen Negern verscharrt wurde. Aber keine Feder erwähnt der Schlußscene eines anderen Lebens, da» mindestens eben so brav wie das jenes Führers war. Voran im wilden Angriffe stürzt? sich Cato aus die Gegner und socht wie ein Mmsch, welcher weiß, daß Freiheit oder Sklaverei von der Enscheidung des selben sür ihn abhängt. Drei derselben waren von ihm zu Boden gestreckt wor den als er plötzlich einen geschwungenen Säbel über dem ttopse seines Kapitäns gewahrte, welcher neben ihm stand und seine Leute zum Kampfe ans:ucrte. Schnell wie der Blitz streckte Cato sein Bajonet vor, um den Hieb aufzufangen, der mit solcher Gewalt niederfiel, daß die Klinge de« Säbels vom Griffe ab sprang. Augenblicklich gab er seiner Waffe eine andere Richtung, um sie den, entwaffneten Offizier in die B'ust zu stoßen, als er aufschaute und stau nend Kapitän Fernald, feinen ehemali gen Herrn, erkannte. Nur wenige Se> künden zauderte er, allein wer kann Gedanken durch die Zeit begrenzen ? Während ihrer kurzen Dauer gedachte er feines Weibes, das ihm entrissen worden war, seines Kindes, das er so innig geliebt, und von dem er nie ivi»-' der gehört hatte, und erbittert schloß er seine Hand fester um die noch erho bene Waffe. Aber ehe der drohende Stoß geführt wurde, und ehe Kapitän Fernald den Arm zur Vertheidigung seines Lebens erheben konnte, schoß eine neue Erinnerung durch den von Rache durst erfüllten Geist des Negers. Es war dos Bild eines lieblichen kleinen Mädchens mit goldenen Locken, das ausstreckte! Nur einen Augenblick schwebte es vor ihm, aber es war ge sinken lassend, ries er mit heiserer Stim me : „Gehet, Mafia, ich kann Misst? Alieens Vater nicht todten!" Dann sprang er mit einem wilden Kampsge schrei davon, um einen andern Gegner zu suchen, als Fernald fluchend den Revolver aus dem Gürtel zog, aus Cato zielte und die volle Ladung in das edele Herz entsank!., das die einzige Liebe, die sein düsteres Leben erhetli, s? dankbar gelohnt hatte. Der wilde aus den Lippen des Negers, und ent seelt sank derselbe zu Boden. Cato gehörte zu der Zahl der gefalle nen Neger, welche aus dem blutgetränk einc gemeinsame Grube geworfen wur den, um Letzteren dadurch zu entehren. Dort ruht Cato! Das Incognito, Franz Hoffinaiin. „ES ist wirklich zum Verzweifeln !' rief der jung« Hagen aus und schleudert, Brief »u einem Hausen anderer Papiere die aus seinem Schreibtische lagen „Alles schlägt fehl und scheitert an de, Kurzsichtigkeit und Beschränktheit diese, Männer! Ich sehe nun keine Hoffnun, mehr! All-S ist verloren, und leider Gottes! Louise mit!" Mit unruhigen, heftigen Schritte, und gerunzelter Stirn maß er fein Zin, mer, und griff endlich nach feinem Hute um di« Wallungen seines aufgeregte! BluteS durch «inen Spaziergang z dämpfen. Tief drückte er den Hut i das Gesicht und eilte mit flüchtige, Schritte durch die engen Straßen di St«dt in'»F«ic. Ein schattige? Wäld Scramon, Pa.. Donnerstag, dcn 18. November 1880. chen, durch das die Landstraße führte, nahm ihn auf. Er warf sich unter ei nen Baum, stutzte den Kopf in die Hand, und versank in Nachdenken. Wolken schattcn, abwechselnd mit flüchtigen Sonnenlichtern, flogen über seine Stirn. Aber zuletzt blieb doch nur finsteres Ge wölk übrig, und das sonst klare und offene Auge des jungen Mannes starrte düster und immer düsterer auf die zarten. So war vielleicht eine halbe Stunde verstrichen, als in der Ferne der helle Klang einer munteren Stimme, die ein lustiges Liedchen trällerte, und gleich darauf auch das Geräusch nahender Schritte vernehmbar wurde. Hage» achtete nicht darauf, sondern drehte ver drießt ch dem fröhlichen Wanderer den Rücken zu. Dieser aber, der nun den in tiefe Gedanke» verlorenen jungen Mann geworfen, als er stehen blieb, rafcht, im lachendsten Tone ausrief: I „Hagen! Du! Aber schöner hätte sich's ja ga: nicht treffen können!" Hagen blickte aus die Gewitter wolken auf feiner Stirn verschwanden im Nu, um dem hellsten Sonnenscheine Platz zu machen, und mit Einem Sprunge war er auf seinen Füßen. „Seltenstem!" rief er, indem er sich in die Arme des neuen Ankömm lings warf. „Nun habe ich wieder Hoffnung! Nun lebe ich wieder aus! Zu besserer Stund- hättest Du gar nicht kommen können, lieber Junge!" „Desto Keffer," antwortete dieser. „Was liegt Dir auf dem Herzen? Frisch mit der Sprache heraus! Wenn ich helfen soll, muß es rasch geschehen, denn viel Zeit hab' ich nicht übrig. Ein Auftrag des Ober-Landes-Gcrichts führt mich in die Nähe der kleinen Stadt, wo Du Dein Zelt aufschlage» willst oder schon ausgeschlagen hast auf einen Umweg kommt es natürlich „Aber zu Fuß? Du warst sonst kein großer Liebhaber von Fußpar thieen." „Mein Wagen steht aus der Post halterei, ein halbes Stündchen von hier, und wartet dort auf mich! Es wäre lächerlich gewesen, die halbe Stunde hierher Extrapost zu nehmen. Genug, ich zog es vor, einen Spaziergang zu machen. Nun abex vo» Dir! Wie weit bist Du mit Deiner chemischen Fabrik? Von Dir, vein rcnominirtestcn Chemiker in Gießen und Köttingen, hoffe ich Wunderdinge zu erleben! Und wann ist die Hochzeit mit der reizenden Luise, dir Dich an dies kleine Nest, das von aller Welt abseits liegt, gesegelt hat? Du siehst, ich lese wenigstens Deine Briefe, wenn ich sie auch nicht beantworte." Hagen's Gesicht verdüsterte sich wie der. „Alles geht schlecht!" sagte er seufzend. „Wie? Die Fabrik ?" „Steht noch nicht!" „Und die „Noch im weifen Felde! Zi-inliy nig aber der Vater! Der Plann ist so unzugänglich, so stolz, so hochfahrend, so oben hinaus, daß gar nicht mit ihm auszukommen ist. Heute hat er mir rund weg die Hand seiner Tochter ab geschlagen." „Was der tausend! Und warum?" Sinne hat! Ich bin ihm nicht reich, nicht vornehm genug! Luise soll ab solut einen entfernten Vetter Heirathen, den Hosrath Wilke in der Residenz! Dann will er seine Apotheke verkaufen, wenig darum, ob er feine einzige Toch ter um ihr ganzes Lcbensglück bringt." „Ah!" sagte Seltenstem nachdenk lich „und die Fabrik?" „Kommt auch nicht von der Stelle, weil der alte Dörnberg mir die Tochter nicht geben will !" „Aber wie das? Du brauchst ja das Geld Deines zukünftigen, verehrlichen Schwiegervaters nicht!" kleinen Stadt hängt Alles wie Kletten an einander. Der alte Dornberg hat den Bürgermeister Rothbart gegen mich gestimmt, und nun verkauft mir der den Play nicht, der in der stanzen Gegend herum sich einzig und allein zu meiner Fabrik-Anlage eignet, und der zum Un. glück sein Eigenthum ist." wohl gar Bürgernieister werden-wenn nsir'S fehlschlüge, hätte die Stadlkasse mich und mein« Arbeiter aus dem Half«! Die Folge ist, daß der Bürgermeister sagt: „Ich verkaufe ihm meinen Platz nicht!" In diesen beiden Punkten sind sie einig, und die Dinge stehen so, daß ich alle und jede Hoffnung aufgeben muß, wenn nicht der liebe Gott selbst sich in's Mittel legt. Ich sage Dir, Sellenstein, eS ist zum Verzweifeln!" „Man verzweifelt nicht so schnell, lieber Junge," erwiederte Seltenstein lächelnd. „Kommt Zeit, lommtZiath," „Zeit und Rath müßten aber rasch kommen, denn ich weiß von Luise, daß ihr Vater die baldige Ankunft des Hof rath Wilke erwartet, und dann soll die Verlobung vor sich gehen." „Weiß denn Wilke von dem Plane des Alten?" „Kein Wort! Aber Dornberg rech net so: Meine' Tochter ist hübsch (und hübsch ist sie freilich, Seltenstein, hübsch, reizend, entzückend) sie hat ein rundes Vermögen von ein sechszig bis siebenzigtaufend Thälerchen Wilke wird also kein Narr sein, sondern zugreife»! Und ich fürchte sehr, darin verrechnet sich der alt« Herr nicht." „Ich aber sage Dir, der alte Heir hat die Rechnung ohne den Wirth ge macht," entgegnete Seltenstem lächelnd, „und wenn Deine schöne Luise ein Engel vom Himmel wäre, würdest Du doch keine Ursache zur Eifersucht gegen Will« haben er ist bereits so gut wie „Still, still ! Ich will sehen, ob ich widerte Seltenstein. „Liegt nicht das Lustschloß Monrepos in der Nähe S" „Gewiß, eine Stunde von hier. Aber was geht uns Monrepos an?" „Mehr, als Du denkst, lieber Schatz! und nicht wahr, Prinzessin Mathilde ist dort?" „Ja Wohl, schon seit vierzehn Tagen! Abc» sprechen wir von Luisen ! Prin zessin Mathilde soll höchst liebenswürdig sein, indeß. . ich stehe in gar keiner Beziehung zu ihr." „Wer weiß?" sagte Seltenstein mit seinem bisherigen, geheimnißvollcn Lächeln. „Aber Weiler! Spricht man in Eurem Städtchen da nicht davon, daß Prinz Julius in Monrepos erwar tet wird?" „Ja doch, ja doch!" erwiederte Hagen ungeduldig. „Was haben wir aber mit den Prinzen und Prinzessinnen zu schaffen?" „Geduld, Geduld, lieber Freund! Noch eine letzte Frage! Wann wird der Prinz erwartet?" „In vierzehn Tagen! Hosrath Wilke soll ja eben in seiner Begleitung handelt sich in Monrepos um eine Ver mählung der hohen Häupter." „Ganz recht —in vierzehn Tagen also wohlan, wir gebrauchen nur drei Tage heute ist Mittwoch nächsten Sonnabend wird der Bürger meister Dir seinen Platz verkaust haben, und der alte Dornberg Deine Verlobung mit seiner Tochter Luise feiern!" „Aber, Seltenstein, Du bist doch Nicht Folge nur meinen Rathschläge», und Alles wird sich ganz prächtig machen. Für heute hast Tu nichts weiter zu thun, unter dem Namen S?!ttnstein in Ding« da Deinem Städtchen Frankenheim „Und dieser Prinz . . . ?" „Werde ich sein, mon »Ml!" sagte überlassen, der ohne Zweifel für uns daß ich der Ober - Landes - Gerichts- Assessor Seltenstein bin, und damit Basta. Habe» mich die Leutchen für den Prinzen Julius gehalten, so ist das ihre Sache. Ich für mein- Person decke mich, und Du hast nichts weiter zu thun, als mich ganz einfach für Deinen stehe!" sagte er. „Das ist so ein recht ächter Götlinger Streich! Skl ienstein. Du bist ein Engel!" der Assessor lachend. „Äber wir haben keine Zeit zu verlieren. Welches Blatt „Die Trompete. Sie ist das einzige, „Wo wird sie gedruckt?" „In Waldstädt zwei Stunden von „von ! So werden wir also auch in die Trompete stoßen! Genug für heute! Ich werde zu meiner Poststalion und Du wirst »ach der Ttadt zurückkeh ren, um Deine Luise zu benachrichtigen. Morgen sehen wir un« wieder über morgen wird Dir der Bürgermeister sein Grundstück verkaufen, und Sonn- stürmischer Seligleit und rannt« strah- Stadt. Einzelne zweifelten zwar noch und schüttelten die weise» Häupter, aber Dornbcrg und der Bürgermeister glaub zen Julius und von Hagen grade habe Kein Zweifel also, daß Alles richtig war. Fast hätt' es Abends in der Res- Morgen triumphirte der Bürgermeister, als er um acht Uhr beim iiaffee die „Trompete" studirte. „Da steht's, Frau!" rief er und schwang das Zeilungsblatt hoch in der Lust. „Da steht's schwarz auf weiß, und der Syndicus ist ein Esel!" „Was denn. Mann „Höre zu! „Dem Vernehmen »ach beabsichtigt Se. Hoheit, Prinz Julius, eine Reise anzutreten, vermuthlich um in allerhöchsteigener Person eine gewisse, wichtige Staatsangelegenheit zun, ge deihlichen Ziele zu sühren. Di« Bor bereitungen werden indessen so geheim betrieben, daß etwas Bestimmtes über das Ziel der Reise bis jetzt nicht ver lautet, und überhaupt nur Muthmaßun gen cirkuliren, deren Veröffentlichung leicht als verfrüht erscheinen lönnte!" Da steht's gedruckt in der Trompete; und Iver zwischen den Zeilen zu lesen versteht, weiß Alles! Die gewisse, wichtige Staatsangelegenheit ist natür- Prinzessin Mathilde! Das Ziel der Neise: Monrepoö! Das ist klar, wie die Sonne! Blitz »och einmal, ' sxännig Extrapost im Löwen bild hübscher junger Mann einfacher Frack aber sage Such. Gevatter jeder Zoll ein Prinz an ihm !" gv zu rasch, lein Triumphbogen, keine Rede, kein Nichts wir sind ewig bla mirt, Gevatter! Wißt Jhr's denn ge wiß, daß er'S ist ?" kann so aussehen! Und vierspännig, Gevatter! Vierspännig! Er muß es sein!" Ttadt willkommen heilen, muffen ihn mit Ehren überschütten, umringen, er drücken! Rede halten! Kommt, Freund! ben Assessor Seltinstein hier stehe's!" reinsten Waffer!" rief der Bürger meist« voll Begeisterung. „Hin z ihm, damit das Haupt der Stadt sich ihm zu Füßen werfe! Meldet mich an, Löwenwirth ! Meldet den Bürger meister Rothbart, der Seiner königlichen dieselben Allerhöchst zu erkennen gege ter PraktikuS ist ! Ein Assessor und Nutzen und Vortheil gereichen, und be gaben Sich dann höchselbst zu Aller höchstihrem alten Freunde, wie Sie germeister höchst betreten „und ich Unglücklicher bin grade derjenige, der gegen die Fabrik gearbeitet hat! Dorn ' berg, daran seid Ihr schuld! Hol' Euch Der und Jener mit Euren Rathschlägen und AusHetzereien! Nun sitzen wir in der Patsche bis über die Ohren !" . Dornberg war selber blaß geworden und rieb sich sehr verlegen die Hände. „Also wirklich!" brummte er in den Bart. „Wirklich der Freund des Prin zen, Königliche Hoheit, und ich Esel mich dem Mann erst gestern noch einen groben Brief schreiben ! Das war sehr dumm ! Indeß" fügte er rasch ent schlossen hinzu „nichte ist so schlimm, daß man es nicht wieder gut machen der Bürgermeister nach. „Was hat denn der Apotheker vor fragte er sich selbst. „Ich glaube gar, er will mir noch einen Streich spielen! Brief«!" sagte Seltenstem. „Ich wette darauf, unsere List fängt schon an il» wirken." „Ja. wahrhaftig, mein Prinz!" ent zugleichen. In Erwartung >c. Ihr ganz ergebenster Freund Dornberg." Freund, hier steht es! Was nun?" dauertest sehr—hättest selbst einen Gast, Was schreibt der Bürgermeister s" Grundstück vor dem Thore zu kaufen, um daselbst eine Fabrik anzulegen. Ei nem so vortrefflichen, unserer ganzen falls abgeschlagen selbst «inen Gast, alten Punktum!" „Gleichwohl, lieber Junge, wär's nicht besser . . . „Nichts, nichts, Hagen! Folge mir blindlings, und ich stehe für Allc<. Ich wie ich Dir sagt«." Hagen! Unsere kleine Komödie gehl vortresflich." Spiegel beobachtete, lachend« Mundes : „Da schießt Einer im schwar, z«x Zrack und weißer Binde um di> „Ja, w«iß Gott, 'I ist d«r Kpoth«. Nummer 4ö. ker!" sagt« Hagen. „Du bist wirklich Gast s«n!" „Wie Ew. Ho . . . wollte sagen, wi« der Hcrr Assessor zu befehlen geru hen," sprach der Apotheker zerknirscht. „Aber Sie schlagen meine Einladung nicht aus ? Auf de» Knieen bitte ich." tenstein kurz. „Herr Hagcn! Verehrtest«! Herr Hagen" wendete sich der Apotheker zen „Gnade! Vergesse» Tie alles Vorherig«! Wir rcden weiter mit ein m«n?" „Hallelujah!" nes der Apotheker und wischte sich die Schweißtropfen von der Stirn. „Um ein Uhr, Ew. Ho .., Herr Assessor, wollt' ich sagen. Um ein grimmigen Seitenblick Dann aber stürzt« er aus Seltcnstein los, ergriff Lippen. Füßen, ich . . ." Hoheit, mein Herr!" „Ach, verbergen, verhüllen Sie sich nicht, mein Prinz!" entgegnete der Chr« „Bedaurc," «rwiedirte Ziltenstci», „Bereits versagt. Der Herr dort hatt« Stadt . heit jedenfalls sehr mißfällig bemerkt noch ei» «inzigcs Mal vergessen, daß ich der Assessor Seltensten bin, so setze ich keinen Fuß in Ihr Haus." (Schluß folgt. » H u m o r i st, Wolf u So. Herau^ebtr.wöchentlic, und UntcrkaUen t»S5 oedevd^tt N'ocäenttatt t»I, putilliQsä -ver? 'ri>ue,6»7, t» r 7«" Hotels und Restaurationen. Appert u. Schwarzkopf, deinen Liquoren. iveruhard Le « thne r'S Wc Brook NcstauMon, NuZiotphßlöser L»ck!MALUU Cöüuüs Hinis, 117 Penn Avenue. Niederlage ß. Nl>b!!!!o«'s LlttsKcn-Bji'k R u d o l p h H. G. Diller'S Hotel, Restauration und Concert-Halle, Csneert! He «» v Blatte r, Feinen Cigarren Rauch,- Kau- und Sck'",»pstabak, Pfei. Eine feine Restauration Grchc» Schicsi - Giillcnc. t?kas. Tcopp's Lackawanua' i.jaus Eis Cream Parlor, Sl^^ackai^^i^ Joseph Grie^er'S RciwirMou tiiid Willi,schast Andreas Gcboii'S Hotel, Jackson Straße, Hyde Park. Wein u. Laudier Salon STm. Honsel. S«7 Pennvenne. L. SiLkLnson'S Hotel, <?edar Itraße, IR. Ät. 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