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Als Gesetzgeber hat er durch sein Vorgehen be wiesen, daß er die Bühne nur als eine Art Vergnügungsinstitut— wenn auch vielleill t im höheren Sinne hält. Der moderne Staat hat die Bühne „freigege ben", er hat ihr den Stempel des Gewer bes ausgeprägt, und logischer Weise wird die Kunst mehr und mehr zerknetet und zerstampft in »er Tretmühle des Hand werksmäßigen Gewerbebetriebes. ES ist doch nicht ganz uninteressant, darauf hinzuweisen, daß die sogenannte Theaterfretheit eine Erfindung des zwei ten französtschen Kaiserreiches ist und An fang der sechsziger Jahre von Loui« Na> poleon mit einem gewissen Pomp In der Presse verkündigt wurde. Nicht minder verdient Beachtung, daß der Imperator nicht lange darauf sich gezwungen sah, die bedeutenderen Pariser Theater durch un gewöhnlich große Zuschußgelder zu unter- stützen. Die Extreme berührten sich auch hier. Und doch hat das Volk und fpeciell»das deutsche —ein tiefwurzelnde«, instinctives Verständniß für den großen Gedanken, dem ein Lessing sein die Nacht durchblitzendes Schwert weihte. Die Lieb hadertheater und ihre Zahl ist Legion find unbewußt aus diesem Verständniß hervorgegangen. Während meines Aufenthaltes in der Union waren sie für mich eine hochinteres sante Erscheinung, diese deutschen Liebha bertheater. Vor ein, zwei Decennien wa ren die „legitimen" deutschen Theaterver hältnisse in den Vereinigien Staaten von der traurigsten Art. Selbst New Jork bares deutsches „Stadltheater" zu unter halten. Brauchbare Kräfte von Berus waren nur äußerst wenige vorhanden und die deutsche dramatische Kunst vermochte darum nur schwer sich etwas in Achtung zu bringen. Der reiche Deutsche wie der reiche Jankee konnten nur durch die mag netische Anziehungskraft einer Maretzek'- schen italienischen Oper dem Theater zu gänglich gemacht werden. Die Matadore der fünften Avenue schworen bei Edwin Booth, dem einzigen amerikanischen Schauspieler von kosmopolitischer Bedeu tung. Dazu hatten sie auch volles Recht. Edwin Booth der Bruder von Wilkes Booth, dem Mörder Lincoln's ist ein großer Künstler und verdient einen Eh renplatz neben Garrick, Kemble, Kean und Ludwig Devrient. Wie bitter hat es Dawison bereut, neben ihm als lago den Othello gespielt zu haben! Dawison soll geistig ungemein durch die Niederlage ge litten haben, welche ihm Booth beibrachte. Die legitime, deutsche dramatische Kunst, d. h. die von Künstlern voii Beruf ausge übte, war also vor einigen Decennien das Aschenbrödel der gebildeten Kreise in der Union. Aber sein Theater mußte der Deutsche haben und er schuf es sich in der Liebhaberbühne. Wie viel haben nicht die Deutschen In New-Aork, Chicago, Milwaukee, Cincinnati, Detroit u. s. w. für ihr Liebhabertheater gethan! Wie groß mußte die Liebe zur Sache sein, daß es Privatmitteln gelang, wahrhafte Kunst tempel zu errichten! Es waren deutsche Theater vorhanden, aber Kunsttempel waren es nicht. Es wa ren „Rauchtheater", wie wir diese Seg nung des Materialismus nun auch bei uns kennen zu lernen Gelegenheit haben. Das Rauchtheater ist eine ans dem eigen sten Geiste des Aankeethums hervorgegan gene Erfindung, und alle meine Nachfor schungen über das erste Entstehen der Rauchtheater haben mich immer wieder nach der Union und auch den englischen Hafenstättchen geführt. Daß unsere deutschen Landsleute drüben „über'm Wasser" Recht hatten, sich selbst ihr The ile Jahreszahl 1858. Dieses Rauchthe ater hieß Odeon und sein Direktor oder »UNitster war Gustav Müller, genannt ötnden-Müller! Wir treten demnach in ?er (Schenkwirlh) zieht meine Aufmerk samkeit zunächst auf sich. „Mr. Linden-Müller zu sprechen?" „Sio! Was ist die „Ah! Ein Zauberer!" Ich glaubte nicht recht gehört zu haben. ,Sie mißverstehen mich. Ich bin Schau spieler und suche Entgagement." rlKlll Zauberer!" beharrte »er dickköpfige Alte. Ich hätte mich jedenfalls mit echt deut scher Gründlichkeit längeren Reflexionen treten. Ich stand vor Linden-Müller, Die eigenthümliche Persönlichkeit ist ei- Spitzbarte, der bis zur Brust reichte, graue, stechende Augen, hoher, grauer Hut, der tief in den Nacken geschoben war, ziem- Taschen der Beinkleider so stand er vor mir; Gustav Müller, der Linden- Müller der Berliner Märztage! Mit hei serer Stimme, einem abgenutzten Donners bleche ähnelnd, frug er: „Wat wollen Sie?" „Engagement!" Ein kurzer, schar/ prüfender Blick streifte mich. „Können Sie jenießenl Spielen Sie heute Abend eenen von die Freunde in .Dornen und Lorbeer'. Wenn Sie mir jefallen, denn engagire ik Ihnen morjen!" Die Audienz war zu Ende. Um es kurz zu machen: ich spielte am selbigen Abende den Tebaldo in „Dornen und Lorbeer" als eiste Rolle. Bekleidet war ich mit seuerrothen Tricots, hellblauem Wamms und Mantel.von höherem Mö belkattun. Am folgenden Morgen em pfing mich mein neuer Direktor mit den Worten: „Sie sind engagirt." „Und die Bedingungen?" „Fünf Dollars die Woche und Krippe!" „Krippe?!" Er sah wohl meinem erstaunten Ge sicht an, daß ich mir bezüglich dieses Wor tes noch nicht ganz klar war. „Nu ja Krippe! Wer Abends jut zaubert, kann den annern Mittag bet mir essen!" Also fünf Dollars die Woche und „Krippe!" Welch verlockender Beginn! Ich brauche wohl nicht zu versichern, daß wir unter der Oberleitung Gustav Lin den-Müller'S eine recht patriarchalische Komödie spielten. Den Vorstellungen wohnte er bei, soweit es seine Pflicht als Wirth erlaubte. Hatte Jemand von uns „Zauberern" sich seines besonderen Bei falls würdig gezeigt, so ertönte noch nach der Vorstellung das gutgemeinte, aber sonderbare „Morgen um Zwölbe Krippe!" Er liebte es, seine „Kunstbude" selbst zu ironisiren. Wir gaben einmal ein Stück von Dumas dem Vater, „Der Thurm von Nesle", ein Schauerdrama letzten Ranges. Der Uebersetzer heißt be zeichnend genug Theodor Dunkel. Seine That braucht auch die Finsterniß. In diesem Stücke kommt eine französische Prinzessin vor, leidenschaftlich und aus schweifend, aber bildschön, wie Margare the von Valois. Wir hatten für die Dar stellung dieser combinirten VenuS und Messaiina nur eine Dame zu „versenden," die ich eigentlich nicht näher schildern sollte. Zunächst stimmte das Alter nicht, aber in auffälligster Weise. Nicht eine Hogarth'sche Linie war an der Figur zu finden, höchstens im Antlitz selbst mach ten sich tiefere geschlängelte Eindrücke be merkbar. Die Toilette war äußerst krank haft. Dieser Ausbund von Schönheit spielte also die besagte Prinzessin. Gustav Linden-Müller stand vorn im Parterre, Allen sichtbar. zu lüften, um durch die Wirkung ihres Antlitzes den vor ihr stehenden Haupt mann Büridan in die Kniee zu schmettern, „So steh, Unglücklicher!" und mit Aus bietung aller Grazie längst verflossener Jahre warf sie den Schleier zurück und lächelte süß, die Holde! Große Pause. Da ertönte die wohlbekannte heisere Stimme Linden-Müller'S! „Dunnerwet le»!" Mit diesem einen Worte hatte er die Situation kräftigst gezeichnet, und das Haus erdröhnte vom „phrenetischen" Bei fall, wie unsere Theaterreporter sagen würden. So „zauberten" wir fort —bis Die WeihnachtStage des Jahres 13S8 rückten näher. Gustav that das Mög lichste, feine Lokalitäten im brillantesten Zeststiie herzurichten. Ganze Tannen wälder wurden als Hauptdecoration in den verschiedenen Räumen aufgepflanzt. Wurde Feuer und Licht nicht mit ängst licher Sorgfalt bewahrt, so war ein Un glück leicht möglich. Das Gebäude wäre sicher verloren gewesen, denn es bestand größtenthells aus Fachwerk. E« ginge» auch ganz merkwürdige Gerüchte. Am I. Januar habe Gustav mehrere Tausend Dollars auf das Haus zu bezahlen». I» Amerika colportirt man so etwas sehr ungentrt. Eines schönen WiniertagS, kurz vor zwei Uhr Mittags, ertönte der Feuerruf. Wir saßen im Büssetzimmer und waren nicht allzu sehr überrascht. In einem ode ren Stock war da» Feuer entstanden, tn einem Zimmer, tn welchem Linden-Mül ler mit mehreren Gehülfen beschäftigt war, und die Flammen schlugen schon über dem Glebel zusammen. Ein Tan nenzwetg sei einer Gasflamme zu nahe gekommen, hieß es. Die RettungSver suche begannen und blieben natürlich nutzlos. Als erster Rettender präsentirte sich Linden-Müller selbst. Ja Hemdär mein, keuchend, schweißtriefend, mit Heise rer Stimme nach Hülse krächzend, schleifte er einige brennende Tannen durch da« Büssetzimmer auf die Straße. „Aber wo ist Fülling?"— Fülttng, unser bester College, fehlte. Er wohnte lm Hause. Er hielt gewiß um die Zelt de« beginnenden Brande« sein Mittag«- Nummer 21. schläschen. Sollte er —es wäre entsetz lich ! Fülling nicht sein wahrer Name. Es hieß, er sei von Adel und früher bad!» scher Ossicier gewesen. Zum Volke über» getreten, habe er im Jahre 1350 flüchten müsse». Er selbst sprach nicht darüber. Ein braver, lieber Mensch und diese« gräßliche Geschick! Am andern Morgen fand man unier den Brandruinen seine verkohlten Ueberreste. Trotzdem verkündete uns Linden-Mül ltk! „Ich eröffne heute mein neues Local einige Blocks weiter unten. Wer mitzie hen will, komme!" Er eröffnete selbigen Tages schon das neue Local. Die gen fer der oberen Stockwerke de« Hause« ver deckte ein Riesengemälde: „Linden-Müllir als Phönix aus den Flammen emporstei gend!" Und wenige Tage später war Al der derselbe Zulauf und Alles vergesse«.— Ich sehnte mich fort und kehrte an Bord der „City of Manchester" über Li verpool, Hull und Bremen in die Heimath zurück. Die deutschen Theaterverhältntsse Amerikas haben sich seit jener Zeit «esent ltch gebessert. Unsere Größen haben nach einander die goldenen Dollars eingeheimst und selbst den Jankee die deutsche «uns! achten gelehrt. Jetzt thut es Pauline Lucca. Aber trotz der goldenen Ernte sehnt sie sich nach den Fleischtöpfen Aegyp ten« zurück. Vielleicht deshalb, weil die Unterhandlungen mit dem Häuptling der ChippewayS, die Scalpirung eine« deut schen Intendanten betreffend, nicht zum Ziele geführt hab-n? Herzloser Chip peway! Gustav Linden.Müller ist todt. Möge meinem ersten Director die friedlichste Ruhe nach dem bewegtesten Leben beschie dtn sei»! Arno Hempel. Die beiden wandernden Anstreicher Pohle und Hindemann, welche in der Nähe von PtttSburg auf die Anklage verhaftet wurden, ein kleines Mädchen geschändet und ermordet zu haben, stnd von dem Mayor von Pittsburg ehrenvoll freigesprochen worden. E« geht Nichts über den Fortschritt! Nun haben 162 Frauenzimmer in Lowell, Mass., bei der Gesetzgebung um Ein führung der Vielweiberei petitionir'. Sie wünschen jedoch, daß in dem zu die fem Behuf anzunehmenden Gesetz be stimmt werde, daß ein Mann sich die >weite und jede weitere Frau nur unter Zustimmung der ersten beilegen darf. Äuf diese modifizirt polygamistische Welse soll für den Uebeifluß an sanfter We b lichkeit in Massachusetts eine zweckmäßige Verwendung geschaff-n verven. In An ietracht, daß es dort 40,000 überflüssig» vetbiiche Personen gibt, vi« zwar ehelustig Ind, aber aus Mangel an Männern kein Objekt für ihre disponible Zärtlichkeit inden können, wird die Glscygebung »öffentlich ein Einsehen haben. Die neueste Erfindung auf dem Aebiet der Auti-Temperen, sind die Local. Üption-Trains «je pl«k!r. Da« .Pittsb. Volksblatt" ichretbt: Eine omifche Erscheinung im Gefolge der Local Dption ist der sogenannte "Local Option train" auf der Cumberland Valley Hahn. Die Durstigen von Cumberland louniy benutzen nämlich den um 10 Uhr «iachlS in Harrisburg ankommenden Zug, »elcher daselbst anderthalb Stunden lie fen bleibt, um sich „nach des Tages Last >nd Hitze Einen zu lausen", und krhren,» nitteraächllicher Stunde gestä-ki wieder leim. Dieser Zug, welcher den Namen Local Option Teain" erworben bat. soll llnächtlich außerordentlich überfüllt fein. Die beiden Häuser der Staatsge ctzgebung von Illinois haben, ehe ste >a» Hause bummelten, den längst beab ichligten Schlag gegcn den frühere« Staatssekretär Rummel doch noch geführt; le haben einen gemeinsamen Beschluß mgenommen, der den Audltor anweist, ie K3OOO, welche Rummel noch fordert, licht auszubezahlen. Frühere Staates ekretäre hatten sür'S Schreiben und Ab chreiben der Gesetzgebungsprotokolle, der Nesetze >c. ebenso viel verlangt wie Rum. nel und hatten es auch btkommen. Aber oas von den Yankees recht und billig war, st nach der Logik des Nativismus vom .Duichman" unverschämt und er be ommt nichts. Eine fast lächerlich-tragische Ge chichte hat sich zu Fryeburg im Staate Naine ereignet. Ein junger Mann, Zrank Chandler, Sohn eines der reichsten Zarmer der ganzen Umgegend, verliebte sich n die junge Haushälterin seines Vater« ind heiralbete dieselbe heimlich. Al« vie ein Türke und drohte seinem Sohne nit Enterbung. Insolge hiervon begab ich die junge grau wieder nach Hause zu hren Eltern. Dle allgemeine Sympathie rare dem jungen Chandler sicher gewesen, »ätte derselbe sich nicht sofort in eine an >ere junge Dame verliebt und die Sache ogar soweit getrieben, daß er die neue iheeingehen wollte, ehe die erste Ehe gelöst vor. Dies Mal geberdete sich Chandler senior noch wüthender und wollte de» Wünschen seines Sohnes unter keiner Be dingung willfahren. Dies verdroß de« jungen Chandler derart, daß er mit La>- danum feinen LiebeSleiden ei» Ente machte. Er wurde also zum Selbstmör der, weil sein Vater ihn davon «bhtelt, Bigamie zu begehen.
Significant historical Pennsylvania newspapers