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Um dieselbe Zeit saß Kanard, d.r sau bere Genosse der Verunglückten, aus der Hauptwache, dahin th« der Sergeant mit vier Soldaten geführt halte. Zwei Sol d.aten marschirten mit geladenen Geweh ren vorauf, zwei hinteunach, der Gesa«, gene ging tn der Mitte und der Sergeant an der Seite und au eine Flucht war nicht zu denken gewesen. Dies hatte Ka «ard eingesehen und unterweg« davon ab gestanden. Aber er hatte ein Packet mit beschriebenen Papieren bei stch und dies hatte er unbemerkt von sich zu werfen g«. sucht. Der Sergeant hatte es indessen gesehen, ausgehoben und zu stch gesteckt. Kanard war die« nicht entgangen und er war trostlos darüber. An diese Papiere und an manche« An dre dachte »'er Unglückliche in seiner Ge fangenfchaft. Die Minute« kamen ihm wie Stunden vor, endlich erschien die Wache, welche ihn zum Verhör in'« Gene- ral Haupl Quartier bringen sollte. Ein silblg, mit gesenkt«»! Haupt« folgt« «r d«n Soldaten, dle ihn in d«r «b«n beschriebe nen Weise wegführten. Das Jahr 1362 war bereits erschien«» und General McClellan halte sich, trotz dem thm von verschied»»»» Seite» große Hindernisse in den Weg gelegt worden war««, als «t« tüchtig«r Organisator «t -n«r durchaus zwar großen, abir nichtsde stoweniger unfähigen Armee «rwitse«, wofür er später, anstatt mit Dank, mit Undank b«lohnt würd«. Er batt« das »n -g«hture Heer an das Soldatenleb«», an Ordnung und Kriegszucht gewöhnt und deshalb besaß er auch dessen Vertrauen. Er hätte Großes damii erreichen können, aber man stand thm von zwei Seiten ent gegen. Dte Einen wollten, er sollte schleu nigst gegen Richmond vorrücken und dle Scharte von Bull Run answepen, dte Andern meinten, seine A mee sel noch nicht genug eingeübt, um «in« schwere Nieder läge zu vermeiden und so saß der Gene ral, wi«Fr«illgratl) im Li«de sagt, zwisch«« „Thür und Ang«l," der Winter ging zu Ende, die Landstraß«» wurden wieder brauchbar sür Geschütze und Trainwagen, aber der General mtt seiner Arme« würd« in Unthäitgkett erhalten. Es kreuzte« damals vier Bereinigte Staaten Dampfer auf d«ni Potomac und suchten dt« Blocad« zu durchbrechen. Die« wußte der bei Aorktown, das in der ame rikanischen Geschichte seit der Zeit, da sich d«r britisch« General Cornwallts dem Ge neral Washington übergab, einen unsterb liche» Namen hat, comniandirende R«bel l«n G«»«ral s«hr gut und halt« Spione auSgesandt, um in Erfahrung zu bringen, um welch« Zeit t«r „Powhatan/' d«r f.hr schir«r arnitrt war, in l«r Regel in der Nähe des Capitol« sich zeige. Auch hatte er ihnen Austrag gegeben, über alle andern militärischen Operationen Information einzuziehen und zu diesen Spionen gehör ten Kanard und Pelesier, welche bereits für thre Dienste im Voraus bezahlt wa ren, worauf die grau des verunglückten Pelisier bei der Flucht angespielt Halle. Die Beweise von all« Dies«m waren in dem Packet Papiere enthalten, das Kanard bei seiner Gefangennahme heimlich weg zuwerfen versucht hatte. Der das Verhör leitende General war gerade mit dem Durchlesen dieser Papiere zu Ende, als Kanard vorgesührt wurde. Außer ihm waren noch mehrere andere Generäle gegenwärtig; unt«r denselben befand sich auch Talmiak und Schauberg, die beiden Reinberg» wie der Kapellmei ster fungirten als Zeugen. Der die Untersuchung leitende General srug nun Kanard nach seinem Stand, Namen, Herkunft und Allem in ähnlicher Wtise, wie der Polizeichef in New Jork. Wir wollen dies« Fragen und Antworte« hier nicht nochmals wiederholen, weil der Leser bereits im dritten Theile dieser Er- damit bekannt wurde. D,.rauf lnquirirt« der General weiter! Da Euch nun nicht als Offizier legitimtren warum tragt Ihr Of fiziers Kleidung?" Der Gesangen« schwikg verlegen. „Er ist 'in Deserteur," sagte der Ka peilmeister, „Ich w'iß bestimmt, daß er sich in New Kork einem der dort errichteten Regimenter als Soldat anwerben lassen „Mußte?" srug der G. «eral, ..was war die Ursache, Kapellmeister?" „Er war durch allerlei los«" «streiche mit den Polizeibehörden in Cons7ict ge rathen und diese hatte» ihn unter der Be dingung freigegeben, daß er st» anwerben lasse." „Was habt Ihr hiergegen «inzuwen den?" wandte sich der General wieder an Kanard. „Es ist eine abscheuliche Lüge, Herr General," antwvrtete Dieser. Der General sah ihn scharf au, dann ergriff er das Packet Papiere, das vor ihm auf dem Tischt lag. „Ist es auch eine Lüge, wenn ich Euch sage, daß Ihr nicht nur ein Deserteur, sondern auch ein Spion seid?" srug er, und hielt ihm da« Packet vor; „kennt Ihr diese Papiere ?" Kanard erbleichte; er fühlte, daß er vecloren sei es giebt gewisse Ahnungen, die nicht tauschen. „Die Papiere kenne ich nicht," log er kleinlaut. ..Sie waren aber doch in Euerm Besitz. Wie kämet Ihr zu denselben?" „Ein Man«, mit dem ich bekannt bin, gab sie mir zur gelegentllchen Beförderung an ihre Adressen, ich war aber weder mit dem Inhalt, noch mit dem Zweck derselben bekannt," log Kanard. Der General inquirirte nun noch eine Zeitlang weiter, auch Reinberg und der Kapellmeister wurden verschiedene Mal über Diese« und Jene« befragt, und der Letztere beschrieb dem General die Persön lichkeit und den Charakter Peleflrrs, auf den stch Kanard brzogen hatte. E« wurden dann noch Erkundigungen in Betreff der Wohnung Pelesier« einge zogen, und eine Militärmacht hingesandt um ihn zu arretiren, welche aber natürlich unveriichteter Sache wieder zurück kehrte. Darauf zog sich die Milltärcominissio« auf eine halbe Stunde in ein obenliegen deS BerathungSzimmer zurück, wührend welcher Zeit Kanard von zwei Soldaten scharf bewacht wurde, daß er nicht ent fliehen konnte. Endlich kehrte dieCominissio« in den Sitz ungssaal zurück und der Gefangene empfing sein Urtheil. Es laulete auf Erschießen am folgenden Morgen Punkt neun Uhr vor der Front der Armee. Kanard zitterte wie ein Espenlaub und bat mit flehender Stimme um Pardo», aber vergeblich. ~Es muß ein Exempel statnirt werden!" sagte der General, „meine Herren, die Sitzung ist aufgehoben. Wache, führt den Deliquenten an den für Verbrecher seines Calibers bestimmten Ort!" Alle erhoben sich. Kanard wurde weg geführt nnd Schauberg und feine Ver wandte» verfügten sich zu ihren grauen in'« Hotel, wohin sie der Kapellmeister, der durch den Vorfall mit den Herren be freundet worden war, begleitete. 8. Eine Unterhaltung im Gasthof. Das Hotel, wo sich Heinrich Reinberg mit den Frauen einlogtrt hatte, war ein« jener großen elegant eingerichteten Gast höfe, wie sie in Amerika, namentlich in größeren Städten, keine Sellenheit sind. E« hatte seine gut eingeschulten Portiere, Kellner, aber natürlich keine Kellnerinnen, dagegen aber eine große Anzahl hübscher Slubtnmädcht», die für den Comsort der Gäste auf» Beste sorgte». Es war bereits neun Uhr, al« die Her ren stch zu ihre» Damen verfügten, um für die Nacht mit denselben die Wohnung zu «hellen. Die Dame» hatten ihre Zlm mer alle nahe zusammengewählt, Htatha« und der Frau Karl Neinbergs Zimmer waren durch eine Mittelthür mit einan der verbunden, so daß man leicht aus dem einen in da« andere gelangen konnte, während Heinrich Reinberg mit seiner Gattin die Zimmer gerade gegenüber inne hallen. Die Damen saßen miteinander plau dernd in Heinrich Rembergs'Vorderstube, als die Herren eintraten. Die Frauen waren aber nicht allein; es war noch ein Mädchen bei ihnen, nämlich die hübsche Kellnerin aus der Brauerei, die gekommen war, »m Frau Auguste Reinberg zu besu chen. Der Kapellmeister war höchlichst erfreut, das Mädchen tn so guter Gesellschaft an zutreffen. Während die anderen Herren herzlich ihre Frauen begrüßten, begrüßte er eben so vergnügt seine Geliebte. Diese erzählte gerade den Frauen die Ursache ihrer Herüberkunst nach Amerika. Es kani nun zu allerlei Erklärungen, grau Auguste stellte den Herren die Be sucherin als Klara Lonstadt au« Deutsch land vor, während die Herren den Kapell meister mit ihren Frauen bekannt machten. „Laßt Euch in Eurer Unterhaltung nicht stören, ihr Frauen", sagt« Schauberg. „Fräulein Klara, fahren Sle gütigst in Ihrer Erzählung fort." Dies« blickte den Kapellmeister an und als sie in dessen Augen seine Zustimmung las, fuhr st« sorl: „M«in Vater falli'te also und 'nahm sich au« Gram darüber da« Leben. Die Müller war schon längst gestorben und ich stand nun allein in d«r Welt, denn Verwandte hatt« ich keine, außer denen Hit.» in Amerika, bei welchen ich nun bin. Ich schieb an ste und ste luden mich «in, nach Am«.'tka zu kommen. Ich folgt« d«r Einladung und das ist dte Ursache, daß wir uns getroffen haben." „Also sind wir Alle Einwanderer, so wie wir hier beisammen sind," bemerkte „Ja," sagt« Frau Auguste Reinberg, „aber das behaupt« ich nocv einmal, wir wandern auch wieder aus." „Und zwar zurück in'S deutsch« H«i mathland," bekräftigte Frau Maria, ~wa« sagt Ihr Männer dazu, geht Ihr auch mit?' „Ja," sagte Schauberg, „wir haben schon Pläne sür dt« Hukunst gemacht, aber «rst wollen wir die Union relltn und di« Sclav«n sr«l mach«» h«ls«n." Die Frauen sah«n fich «rstaunt an. „Das kann noch Jahre dauern." be merkte Htatha. „Das tst kaum zu erwart««," sagte Karl Rtlubirg, „mtt «ln«r solch«« Arm««, wi« d«r Nord«« st« jetzt unter Waffen ha», kann der Süden leicht überwältigt wer' d«n." „Und ich will auch nicht zurück bltib««," sagte jetzt Heinrich R«inberg, „Adolph, theil« D«ia«m Schwl«gtrvat«r m«i««n Entschluß mit; «r kann mtr letcht «tne Stellung b«t d«r Arm«« v«rschaff«n." Nummer t!>. grau Auguste wollte Einwendungen machen, aber Schauberg schnitt ihr die Rede vor dem Munde ab. „Sei nicht thöricht, Augusta," sagte er, „Heinrich darf sich nicht als ein Feigling darstellen. Uebrigen« brauchst Du keine Furcht zu hegen, ich habe bereits »inen guten Posten für ihn. Er kann „Ouar termaster" bet unserm Regiment« werden; Oberst Ebeistei« hat schon davon gespro chen und ei« solcher Posten ist nicht mit Gefahr verknüpft dle Ouartierineiste» bleiben immer während der Schlacht im Nachtrab der Armee, aber nach einem je desmaligen Siege marfchiren sie stolz»»» aus." Karl Reinberg und der Kapellmeister lachten. „Ich bin nicht minder einer ge ringeren Gefahr ausgesetzt," meinte der Letztere, einen heitern Blick auf Klara Lonstadt werfend. „Ja," versetzte Diese, „und das freut mich. Aber ich muß mich jetzt bei der Ge sellschaft empfehlen. Es wird schon spät und meine Verwandten möchten um mich besorgt werden." Sie nahm Abschied und ging. Der Kapellmeister begleitete sie. „Ein hübsches Paar," bemerkte Schau« berg, als ste weg waren. „Sie wollen sich, noch ehe wir mit der Armee über den Potomac gehen, ehelich miteinander verbinden. Klara will den Dienst bei ihren Verwandten aufkündigen und zu mir in'S Hotel ziehen," sagte Frau Auguste. „Der Kapellmeister hat in den paar Monaten, die er in New Jork al« Diri gent einer Bänkelsängertrupp« v'rbrachte, viel Geld verdient," bemerkte Heinrich Reinberg, „denkt nur, er verdiente täglich zehn Dollar« und sein jetziges Einkommen beläust sich auf eine ziemliche Summe: er hat monatlich einhundert und fünf und zwanzig Dollars Gchalt, davon einen Theil die Offiziere feines Regiments zu sammenlegen. Er lebt sehr sparsam und giebt wenig aus, folglich kann er bald ein hübsches Kapital zusammenhaben, damit man in Deutschland bei einiger Thätig keit anständig leben kann." Dieser Gegenstand und andere Sachen wurden noch eine Zeitlang besprochen, endlich mahnten die späten Nachtstunden daran, daß es Zeit zum Schlafengehen sei, und nun verfügten stch die Verwandten Paarweise in ihre verschiedenen Ouar tiere, respektive Velten. Die <sree»tio». Am folgenden Morgen standen die Männer schon frühzeitig auf, denn um neu» Uhr sollte die Ex-cution des Deli quenten vorgenommen werden, dessen Ver hör und Verurtheilung sie am Abend vor- her beigewohnt halten.. Sie kleideten sich rasit an. schnallten ihre Säbel um und nahmen von ihren grauen Abschied. Dann gingen sie hinab in den Stall, wo ihre Pferde die Nacht über gestanden halten, sattelten diejelben lind ritten dann im gestreckten Galopp ih rem Regiment» zu, das, nebst allen an dern nahe liegenden Regimentern bei der Execution gegenwärtig sein sollte denn es sollte ein Exempel statuirt werden. Heinrich Reinberg, der selbst kein Pferd besaß, hatte sich ein« gemiethet und be gleitete die Oificiere. Unterwegs trafen ste Oberst Eberstein und General Talmiak mit feiner Suite und schlössen sich ihnen an. E« war ein wunderschöne.' Morgen. Der Frühling war bereit« im Durchbruch begriffen und eine milde Sonne hatte schon den morastige» Boden an nianchen Stellen ausgetrocknet. Die verschiedenen Regimenter waren bereits durch ihr« Of fiziere aus die Exekution, bei icelcher Ge legenheit auch eine große Militär Revue durch General McElellan abgehallen wer den sollte, vorbereitet. Die Kavalleristen hatten ihre Pferde bereits auf« Beste geschirrt und die In fanteristen ihre Montour aufs Schönste geputzt. Hell blitzten taufende von Bajo netten und fast eben so viele blankgeputz ten Säbel im Glanz der Sonne, denn mehrere Infanterie- und Kavallerie Bri gaden sollten dem traurigen Schauspiel« de« Erschießen« eine« Menschen beiwoh nen. Manche von den Soldaten mochten mit wehmüthiger Stimmung daran den ken, die Meisten aber waren voller Lust und Fröhlichkeit und gaben dieselbe zu weilen deutlich genug zu erkennen. E« war ja da» bevorstehende Schauspiel eine angenehme Abwechslung im langweiligen Lagerleben und alle waren froh, für heute wenigsten« de« Ererciren« einmal über hoben zu sein. Endlich waren sämmtliche Regimenter in langer Linie aufgestellt; auf da« Kom mando der Offiziere formirten ste stch tn sogenannte« Platone« u«d daraus mar schirten ste unter dem Klange weithtnschsl»
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