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Zr hatte stets nur die Wissenschaft im Auge gehabt; seit einiger Zeit aber dachte er daran, daß mit dein Studium auch seinx künftige Lebensstellung verbunden sei, daß er einst, wenn er sehr steißig sei, in sechs Jahren Assessor mit einem kleinen, auskömmlichen Gehalt fein könne. „In sechs lahren," so dachte er, „bin ich 28 Jahre alt, da» dem kleinen Häuschen gegenüber. Manche Stunde hatte er in den vergangenen Monaten so am Fenster gestanden und mit stets erhöhtem Interesse das blondge lockte Engelsköpfchen betrachtet; weiter aber war er in feiner Bekanntschaft mit ihr nicht gekommen, ja, die Schöne gegen- über ahntt sicherlich nicht, daß dort in dem hohen Dachkämmerchen ein junger Mann wohnle, dtr ihr Bild sich so tief ln stln Herz geprägt Halle, daß er sich nie mals mthr eir.t Zukunft denken konnte ohne sie, deren Name» er nicht einmal wußte. Seil jenem Tage, an welchem er den Baron so freundlich mit dem jungen Mädchen hatte scherzt» sehe», war es Heldreich unmöglich gewestn. sich näher Wollt« tr di« Gelieb!« nicht von dem Schleier de« Räthsels, der sie umgab, ent kleiden? Heldreich gab sich darüber selbst keinen Ausschluß; er war zufrieden, die Geliebte täglich sehen zu sit bei der Arbeit, beim Schaffe» «?> Häuslichen, bei ihren Spaziergängen in dem hinter dem Hause gelegenen Garlen beobachten zu können, etwas Weiteres verlangte er vorläufig nicht, denn ditse Beobachtungen gaben ihm den Beweis, daß das junge Mädchen ebenso häuslich, sittsam und litbtNSwiiidlg sein müsse, als sie schön Die Thür des kleinen Hauses gegen über blieb fast fortwährend geflossen, die Bewohner desselben führten offenbar ein vo» der ganzen übrigen Welt so ab geschiedenes Leben, daß sie kaum von an deren Menschen gekannt wurden; sie wa ren sich selbst genug, nur zwei Menschen, aber zwei, welche mlt der innigsten Liebe an einander hingen. Außerdem Engelsköpfche» lebte in dem kleinen Hause noch ein alter Herr, offen bar der Dater der Schönen, den sie mit elner wunderlieblichcn Alt pflegte und bediente. Wenn er sich in dem Garten erging, trug sie ihm weiche Kissen und das Pfeifchen nach. Auf feinen Spazier gängen stützte sie ihn, Abends las sie ihm vor. Oft war noch spät am Abend Heid reichs Fernrohr auf die Gartenlaube ge richtet, in welcher das junge Mädchen ihrem Vater mit liebevoller Sorgfalt den Lehnsessel zurechtrückte, ohne eine Ahnung davon zu haben, daß sie beobachtet wurde. Außer dem Vater und seiner Tochter wohnte Niemand in dem kleinen Hause. Das junge Mädchen führte die Wirth schaft allein, und Morgens kam eine alte Frau auf etwa eine Stuude, um die grössten Arbeiten zu verrichten. War diese alte Dienerin au« dem Hause, dann blieben die beide» Bewohner sich nieist ganz selbst überlassen, selten störte ein Besuch dle stille Einsamkeit und nur noch einmal sah Heldreich nach jenem ersten Hlnüberschauen den Baron als Gast in dem kleinen Hause, diesmal aber konnte er den Empfang seines Nebenbuhlers nicht beobachten; derselbe fand im Innern der Stube, wohin fein Fernrohr nicht reichte. Statt. Der B.fuch war nur von sehr kurzer Dauer, nach kaum fünf Mi nuten öffnete sich die Hausthür plötzlich, der Baron sprang mit einem dunkelrolhen Gesicht aus derselben und drohte mit der geballten Faust zurück. Der alte Herr stand ln der Thür, er schaute dem Fort eilenden mit traurigem Gesichte nach. Heldreich wäre am liebsten hinabge sprungen. um dem Baron nachzueilen uud ihn zu züchtigen, denn sicherlich hatte er den würdigen alten Herrn schwer be leidigt; das aber ging nicht recht an, so muß!« er als» den lasterhaften Baron, gegen den er einen außerordentlichen Haß fühlte, ohne Züchtigung fortlassen. Die Stunden, welche Heldreich am Fenster feines Dachstübchens verlebte, waren für ihn die glücklichsten des Tage«. Er hätte jetzt dies Plätzchen nicht für eine prunkvolle Wohnung fortgegeben, denn dersinden, das er hier genoß. Oft fragte er sich, ob er wohl glücklicher sein würde, wenn es ihm gestattet wäre, hin mal gehört hatte, zu plaudern? Er wußte sich keine Antwort auf diese Frage zu xe ben, denn glücklicher als er war, konnte er so lange, bis er als ein gemachter Mann vor die Geliebte treten könne, ihr unbe kannt gegenüber wohnen zu können; aber dieser Wunsch sollte nicht erfüllt werden; früher als er es geahnt, wurde sein Schicksal mit dem ihrigen veiflöchlen. An einem Abende des Februar kehrte Heldreich später als gewöhnlich in seine Wohnung zurück. Er hatte zufällig einen Schulfreund getroffen, war mit diesem in einem Bier'haus bei traulicher Unterhal tung länger geblieben, so daß es von der nahen Kirche II Uhr schlug, als er in die Nähe seiner Wohnung kam. Alter Ge wohnheit nach fiel sein erster Blick auf da« kleine HauS. Hinter den gefchlosse- fiel auf, denn die Bewohner des lleinen Hauses pflegten sehr regelmäßig, gegen 10 Uhr, zu Bell zu geben; noch auffal lender aber war cS, daß die Hausthür halb offen stand. Heldreich blieb stehen; er war elnen Augenblick zweifelhaft, ob er sich nicht von dtr Ursache der ibn in Staunen setzenden Mädchen, bewohnten Ouartier ein Ein- ! bruch veiübt sein! Aber welches Recht j hatte er, der Fremde, sich um Verhältnisse ! zu kümmern, die ihn »ich! anging«:? ! Dit Hausthür stand wahrscheinlich mit! Absicht der Bewohner auf, dafür sprach? schon das brennende Licht in der Wohn- stube. Trotz aller dieser Vernunftgründe konnte sich Heldreich doch nicht entschließen, nach seiner Dachkammer hinaufzusteigen; er ging auf der Straße auf und nieder, in deni er stets das kleine Haus, dem er sich nach und nach mehr und mehr näherte, km Auge behielt. Endlich blieb er hor chend vor den geschlossenen Fensterladen stehen. Er hörte eine laute, harte männ liche Stimme, die sich in einem drohenden Tone hören ließ, eine andere Stimme antwortete, ebenfalls die Stimme eines Mannes, aber weich, milder, e« lag fast ein Ält,ent der Furcht !» dem To». Die Worte, welche gesprochen würd!», waren »«verständlich, denn der Schall brach sich an'dem geschlossenen Fenster. Heldreich konnte nicht weiter. Er fühlte, daß hier irgend etwas nicht richtig war, daß seine Hiise bald nothwendig werden könne, und er hatte sich nicht getäuscht. Das Ge spräch im Innern wurde lauter, die dro hende Stimme ließ sich schärfer und härter hören, plötzlich tiefe Stille und dann ein gellender Hilferuf. Im nächsten Augenblick halte Heldreich die Hausthür ganz aufgerissen, das Licht der Laterne vom gegenüberstehenden Hause fiel in die kleine Flur und ließ ihn die kinker Hand nach der Stube, aus der der Hilferuf gekommen war, führende Thür erkennen; er riß sie auf und sah seine schlimmsten Ahnungen bestätig». Der Vater seiner Geliebten befand sich in der drohendsten Gefahr. Er rang mit einem kräftigen jungen Manne, in welchem Heldreich auf der Stelle jenen verhaßten Baron erkannte, aber der Kamps war fast beendet, schon halte der Jüngling den alten Mann überwältigt, ihn auf das kleine Sopha niedergedrückt, seine mör derische Hand umkrallte schon den Hais des Alten. „Willst Du das Geld ge> ben, Onkel, oder nicht?" zischte er mehr, als er sprach. „Sag ja oder Ich drücke" Er konnte nicht ausreden, denn ein gewaltiger Faustschlag, von Heldreichs muskeikläftiger Hand geführt, ließ ihn zurücktaumeln. Der Alte sprang sozort wieder au/z er schaute einen Moment etwas verwirrt um sich, denn der mördeeische Druck an seinem Halst hatte ihn fast drr Besinnung be raubt, abtr tr faßt» sich schnell. „Fort mit Dir, Hugo!" rief er mit noch zittern dtr Stimme, „der heutige Abend hat das letzte Band zwijchcn un« zerschnitten. Wage es nie wieder, Dich bei mir sehen zu lassen, w-nn Du nicht willst, daß ich Dich dem Gerichte übergebe." Der Baron schien unsqlüsstg, was er thun sollte. Er hatte offenbar die größte Lust, den Kampf wieder aufzunehmen, aber der kräftige Faustschlag, den tr em pfaugt«, ließ ihm dieß doch bedenklich er scheinen. Er fuhr sich mlt der Hand durch das gelockte Haar, drehte das feine Schnurrbärtchen und sagte mit jener ein wenig näselnden Stimme, welche junge Gardeosficiere gern annehmen! „Du machst zu viel aus einem Ausbruch u einer Hef tigkeit, Onkel, es war ja nicht so böse ge meint!" „Forl mit Dir, ich will Dich nicht mehr sehen!" „Onkel! bedenke, der Fremde . . „Ist mein Lebensretter, denn Du hättest mich ermordet, wenn er nicht dazu gekom men wäre. Deine Schande ist schon of fenkundig. wozu sie noch verhehlen? Fort mit Dir, kein Wort mehr." Noch immer zeigte der Baron nicht die mindeste Lust zu gehorchen. Während er zum Schein eine möglichst nachlässtge Haltung anzunehmen versuchte, flog sein Blick im Zimmer umher nach einer Waffe, mit welcher er den ungebetenen <Äast un schädlich machen könnte. Er erblickte aus einem Büffilltschchen in einer Ecke einen Korb, in dem mit mehreren Tischmessern auch ein großes Borschneidemesser lag. Mit einem Ausruf der Freude »iß er das Messer heivor, und ehe Heldretch auszu weichen vermochte, hatte er einen Stich mit der spitzen Waffe erhallen, Es war ela Kampf um's Leben, das Nummer 42. wußte Heldreich. Er fühlte sich schwer ! verwundet, aber er verlor die Geistes- I gegenwart nicht; mit Aufbietung aller ! seiner Kräfte führte tr mit dtr Faust einen wohlgelungenen Boxerhieb gegen feinen Mörder, der diesen halbohnmächtig zu rücktaumeln ließ. Das Messer fiel ihm dabei aus der Hand. Heldreich hob es von der Erde auf. Er wollte sich ncch etamal auf seinen Gegner werfen, da aber wurde es ihm schwarz vor den Augen, das ganz.« Zimmer drehte sich mit «hm, er sank besinnungslos zu Boden. Als Heldreich ans der Ohnmacht er wachte,war e« Heller lichter Tag. Er besand sich ln einer ihm ganz fremden Umgebung, in einem freundlichen Stübchen, in dem er sich nicht erinnern kcnntt, je vorher ge- Wesen zu fein. Die Vorgänge des ver gangenen Abends waren aus feinem Ge dächtniß geschwunden, vergeblich strengte er sich an, sich zu besinnen, durch welche Zufalle er in dieses Zimmer gekommen sei. Er lag halb enikicidet, mit Betten zu gtdeckt auf einem Sopha. Neben ihm stand ein Tisch, aus dem sich ein paar Me dicinfiafchen befanden; auf einem Stuhle vor dem Sopha lagen feine übrige» Klei der. Träumerisch schaute sich Heldreich längere Zeit ohne sich zu regen im Zim mer um, es lag auf Um ein Gefühl der Ermattung, welches ihn zu jeder ernsten Willensanstrengung unfähig machte, jene» Gefühl, welches den Kranken nach hefti gem Blutverlust überkommt. Er mochte wodi fast eine Viertelstunde still sinne,,d auf dem Sopha gelegen ha ben, als sich eine nach einem Nebeuzim. mer fühlende Thür leise öffnete und ein junges Mädchen eintrat. Heldreich glaubte seinen Augen nicht trauen ,u dürfe» ; das blonde Sngelsköpfchen, welches er seit Monaten durch fein Fernglas beobachtet, jetzt ko»nte er es in der Nähe betrachten' und zwar recht aus nächster Nähe, denn d-S junge Mädchen beugte sich thetlnahms. voll über ihn. Als sie ihm in das Auge schaute, lächelte sie ihm so freundlich und lieblich zu, daß ihm wahrhaft da« Herz aufging. „Wit geht es Ihnen, mein Herr? Füh l-n Sie Schmerz?" fragte sie mit einer sanften, klangreichen Stimme. Es lag in dem Ton eine freundliche Theilnahme, eine so zärtliche Besorgniß, daß Heldreich am liebsten aufgesprungen wäre, um si« au« Dankbarkeit zu umarmen. Das aber schickte sich nicht, er war schon gezwungen, seiner schönen Pflegerin gegenüber als Kranker ruhig liegen zu bleiben. Sie sehte sich unbefangen »eben sein Lager und nahm eine Stickerei zur Hand. „Der Vater ist ausgegangen, aber ich hoffe, »r wird bald zurückkommen", sagte sie einfach - „bis dahin müsse» Sie sich schon mit mej! ner Pflege begnügt«. Ich hoffe übrigens, Sie werden nlcht lange Patient sein müf. ,en. Der Doctor meint ja, die Wunde sei an und für sich nicht gefährlich, nur habe Sie der Blutverlust sehr erschöpft." Sie plauderte so unbefangen, als fei sie Jahr und Tag bekannt und vertraut ge wesen mit dem jungen Manne, und dieser wieder fand diese Bertraulichkei? ebenso entzückend a?s «aturgemäß, denn er kannte seine Schöne ja schon seit sechs Monaten, hatte sie in dieser Zeit täglich, ja fast stündlich gesehen, weshalb also sollte sie ihm gegenüber sich fremd zeigen? Daß seine Wunde nicht gefährlich fei, war ihm besonders angenehm zu hören, da er da durch zu gleicher Zeit erfuhr, daß er »er wundet sei. Jetzt konnte er sich et« ge. wisseS zuckendes Prickeln in der Brust, weiches er bisher nicht beobachte» hattet erklären; aber wie kam er überhaupt zu einer Wunde; wie in diese kleine grüne Stube, deren btitergeschmückte Wände ihm jeden Augenblick bekannter wurden? Er versuchte vergeblich feine Erinnerung zu sammeln, die Ereignisse de« vergangnen Abends schienen vollständig aus seiner Er innerung verwischt. Seine schöne Pfle gerin mußte ihm darüber Aufschluß geben. Er Halle bisher, außer der kurzen Ant' wort auf ihre freundliche Frage nach fei nem Befinden Nichts gesprochen, denn er plötzliche Erscheinung der Göttin seiner Träume. Wenn er sich in anderer Gesell schaft nicht schüchtern zeigte, sondern stets frisch und ktck austrat, so fühlte er jetzt diesem einfachen Mädchen gegenüber zum ersten Male ein seltsames Gefühl der Be kiommenheit, über welches er sich keinen Aufschluß zu geben vermochte. E: wollte eine Frage thun, aber die Worte fehlten «hm; er sann »nd je mehr er sann, je peinlicher wurde ihm sein verlegenes Schweigen, bis er endlich, um nur zu sprechen, fast brüsque mit der Frage her (Vlehe 4. E-itt.)
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