Scranton Wochenblatt. 8. ZahrWit,. Dr. F. Bodeman, Linden Straße, zwischen der Penn nnd Frankiiii Avenue. officr-Stuadin, Morgens von B—9 Nachmittag» „ 3 —K AdendS „ B—9 InAdivcsendillwird gcbctc», Nachrichi zu hin- I äffen. Vr7 Ür. liir«dkivl<l, dtNtsci)er Arzt, 22» Lackawanna Avenue, Scranton. zweite Ttiürc von der neuen '.> Deutsche Apotheke, »l« Lackawanna Avenue, »hen Handirv'S MerchantS u. Mechanik« Bank. 9apB H. ff. Lübeck. I''. Oiit!''»>l^il. Deutsche Apotheke. Ltii Vackwaniia Avenue. Zabnarzt, verfertigt künstliche ahne, «elcke die natürlichen zn Schönheit und T auerhaftigkei idertreifen. Dr. S. W. Nuch, Loke von A Officestunten: dis 9 Borinittags. 12 „ 2 Nachmittags. 7 „ v AdeniS. A r cl> it e! t. Office: Zeidier'S Blocks Rooiii No. Ij, Etablirt in 1855. G. A. sc I. F. FttUer St <?o.. Groceries, Chas. Dupont Breit, Advokat und Sachwalter, Agent für den Verkauf von Lotten des alten gerner Agrnt für die Lyeoming Eount? Mutua! l?ersicheru > Eo., inkorporirt lBA>. 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Verkram und der Assessor gingen Arm in Arm. „Dort", sagte Ersterer, „winkt uns eine rothe Laterne. Wir wollen ge miitblich ein GlaS Bier trinken und ge- Seideln aus die neue, unter so eigenthüm lichen Verhältnissen gemachte Bekanntschast an. „Ich habe Sie wirklich bewundert, Herr Bertram", sagte der Assessor, dem Gefährten zutrinkend; „Sie haben den widerwärtigen Menschen mit einer Ge schicklichkeit ins Bockshorn gejagt, welche anerkennungSwerth ist. Ich gestehe Jh nen cffen, ich hätte den Muth nicht ge habt, mit einem wildfremden Menschen derart!, umzuspringen. Nicht Jeder würde sich eine solche Behandlung haben bieten lassen." ~Si» thun mir zu viel Ehre an", er widerte Bertram lachend. „Es gehörte wahrlich nicht viel Menschenkenntniß da zu, um in diesem Herrn von Wilde den Feigling und Pollron zu erkennen. Dies Gesicht, auf dem die niedrigsten Leiden schasien jede ihre Falte eingegraben haben, spricht s) überzeugend, daß man sich kaum täuschen kann. Ausserdem", so fügte er ernster hinzu, „war mir der Mensch, wenn auch nicht perjönllch, doch tem Na men nach belannt; ich kenne ihn als eine durch und durch gemeine Seele, ais »inen Menschen chne Scham und Gewis se». Solche Burschen haben niemals persönlichen Muth; Ich rlskirt» daher wenig, al« ich ih". fordert»; hätte er aber auch meine Forderung angenommen, nun wefen. Ich habe so viel thöricht» Streiche wäre, nicht von sondeiltcher Bedeutung sei» kann." „Sie kenne» de» Herr» »o» A'tldc? ' „Zvie ich Ihnen sagte nur dem Namen nach." „Und die Damen?" „Gar nicht." „Aber Sie verriethen doch eine sehr ge naue Bekannischaft mit ihren Familie» Verhältnissen durch die Bedingungen, welche Sis hciu Herr» von Wilde aufer legten." „Ich weiß von alledem nicht mehr als Sie; nur so viel al» wir au« dem Ge spräch im DatnlbuS erlauscht haben. von Wilde stehe», ist mir ganz unbekannt und offt'i gestanden auch ziemlich glcich g»tlg." „Ei, »I! Die Wärme, mit der St« sich cheu sür da« Gegentheil." „Herr Jurist, lch beuge mich in De muth, denn Ich bin erkannt! Sie war wirklich reizend, für eine Biertelstunde halte sie mich durch ihre liebliche Schüch ternheit völlig erobert. Ich bin selbst oder der Widerwille gegen Hircn von Wilde mich zu dem Uebermuth gegen die sen würdigen Herrn veranlaßt hat." „Der Mensch interesslrt mich. Ich habe hen, eine wahre Galgenvisage, welche sür dv Crlmlnaltsten eine unendlich» Anzieh ungskrast besitzt. Darf ich ohne IndiS „Er erinnert mich an «ine sehr trübe Zeit meines Lebens, vou der ich, offen ge sagt, nicht gern spreche, an die ich nicht einmal gern denke." „Dann bitte ich, vergessen Sir meine Frage." „Nein, da« Wenige, was ich ron ihm weiß, will ich Ihnen gern sagen. Ich bin nicht so weichlich gefühlvoll, um un angenehmrn Erinnerungen feige aus tem Wege zu gehen. Das Leben ruft sie uns ohnehin toch immer wieter In's Gedächt niß zurück. Herr von Will« ist ot«r war wenigstens früher ein ziemlich wobl habenter Mann, ter seine Jugend in Ausschweifungen vergeudet hat und noch jetzt, in seinen alten Tagen, ist er ein vol lendeter Rone, der kein Mürel, auch da« gtmkinste nicht ausgenommen, scheut, um seine niedrige Lust zu b»sri»dig»n. Daß »r zu diesem Zweck sich der Unterschlagung und Fälschung von Briefen schuldig macht, dasür habe ich sai! unwiderlegliche Be weise. Doch genug von ihm, er ist wahr lich nicht werth, daß man sich länger inlt ihm beschäftig!." „Dasür wollen wir die k eine Blondine leben lassen!" Sie stießen lachend mit den frisch gefüllten Seideln an. Die kleine Blondine, die redselige Madame Schaif und die Elegante gaben Stoff zum btll«rsttn Gespräch, bei welchem dir b»idc» jungen Männer schneller mit rin ander bekannt wurden, als dies unt.r an der»» Vtrhältuissen wohl geschrhe» sein würd». Bertram erzählt», daß »r »rst am Morgrn In Berlin angekommen sei, wo HI» Ihn d!» R»gulirung einer Erbschast«- angelegenhelt gerufen habe. „Wie doch der Zufall spielt", sagte der Assessor, „«rst gist rn habe ich mich mit Ihne» beschäftigt, ohn» Sie zu kennen, und heute treffen wir im Omnibus zu- Abenteur zu »rieben und dadurch Btkannt schast zu machen." „Sie habe» sich mit mir beschäftigt?" stimmt, ab»r fr»llich da« Gut nicht. Sie nannt»» sich Bertram auf Wlldrnhain, wähirnd tn den Acte» stand: Bertram auf llharlottenruh." Wocht» verkauft; fett 14 Tage besitze Ich Wildenhain. Aber was habe ich ml! Berliner Gerichtsaclen zu thun?" „Ein College von mir, ter Assessor Schröter, der beim Vormundschaft« Ge richt arbtilt», bat mich gestern, w»il »r plötzlich unwohl grwordrn war, ihm b»i einer wichtigen Arbeit ,u Helsen. Da habe ich denn Ihren Name» in einem höchst merkwürdigen Testament gelesen, dessen Abschrist den Berlram'schtn Vor niundschaftS-Sachen bkigeheftet war." , Jedenfalls das Testament de« O-ikels Zranj! Sientier Franz Bertram, Besitzer drr Rittergüter Wolfersdorf und Seiie ,>ltz." „Ganz richtig." „Sie kenrea also da« T»stam»nt. Erlaubt rs Jhncn Ihr Amt, mir Mit iheilungen über dasselbe zu machen? Es wäre mir dies höchst interessant, denn gerade dieser Erbschafisregulirung wegen kam lch nach Berlin." „Ich hab» leider dos Testament nur flüchtig gelesk», sonst würd; ich keinen Anstand nehmen, Ihnen jede Mittheilung zu machen, da Sie ja als «in eveniu-ller Miierbe berechtigt siad, sich Abschrist da von machen zu lassen; da? Wenige was ich weiß, bin tift g»rn bereit, Ihnen zu sagen." „Ich bitte Sie darum." „Zum Universalerben hat der Rentier Bertram einen seiner Brüder »ing»setzt, eine» zweiten »och lebenden Bruder da gegen gänzlich enterbt." „Ganz recht. Der Major Friedrich Bertram, der Lleblingsbruder des Onkel Franz, wird Universalerbe geworden sein, der ander» Bruder, Kaufmann Karl Ber iram, den Onkel Franz niemals leiden konnte, ist enterbt worden." „Ich glaube Sie irr»n sich, Herr B»r -tram. Di»s»r Punkt t»S TisnmtntS In tereffirte mich zwar wenig, aber wenn ich umgekthrt. Der Major Verlram ist »üt erbt, der Kaufmann Bertram zum Uni versalerben eingesetzt worden." „Unmöglich! Onkel Franz und Onkel Karl habin seit vielen lahren tn erbitter ter Felndschast gelebt." „Jh will nicht streikn, aber Ich müßte mich sehr irre», wenn Sie Richt hätt»». Li» seltsame Klausel des Testaments be trifft Sie stlbst. Legate sind auSgesetzl sür den Neffen des Verstorbnen, Herrn Ernst Bertram auf Charlottenruh, —der sind Sie doch?" „Ja wohl." „Und für die Nichte des Testator», Fräulein Clara Bertram, 2ö,t)Vll Thaler für jeden Th.il; es soll indessen Herr seine» L.'gaiS treten, w.nn «r binnen zwei Jaheen, vom Todestage des Erblassers an gerechnet, sich mit Fräulein Clara Bertram verheirathrt hat. Weigert er des Assessors sinnend gelauscht. „Wahr lich ein meikwürdiges Testament!" sagte er endlich. „Daß Onkel Franz, dessen Liebling ich früher war, der aber tn den legten Jahren gerechte Ursache hatte sich über mich zu beklagen, mich nicht sonder lich bedenken würde, konnte ich wohl ah nen; cber auf eine so seltsame Klausel war ich nicht gefaßt." „Sie wußten gar nichts von derselben?" „N.cht »in Wort. Vor t Wochen, als schäsligt war und all- Hände voll zu thun hatte, erhielt ich vom Onkel Karl einen Brief, in welchem er mir mit sehr kurzen Worten meldete, Onkel Franz fel vor 14 Tage» gestorben. Auch mein Name sei im Testamrnt erwähnt, jedoch das Legat an eine Bedingung geknüpft, welche ich schwerlich würde erfüllen können. Ich möchte nach Berlin kommen, um Einsicht des Testament» zu nehmen. Ich schrieb sofort zurück und bat um Abschrist des Testaments, habe aber keine Antwort er hallen. U-iausschiebbare Geschäfte hiel ten mich bis gest'rn zurück, jetzt aber bin „Verzeihen St« mir die Frage! Ist „Ich k.nne sie nicht. —Ihr Vater lebte bis vcr zwei Jahren in der Provinz Sach sen, er war Kreis Gerichtsdirektor. —Vor zwei Jahren nahm er seinen Abschied, zog nach Berlin, wo er bald daraus starb. Be sondere Verhältnisse hatten mich allen Mitgliedern meiner Familie, mit Aus »ahme des Onkel Friedrich, des Majors, entfremdet, so daß ich, wenn lch nach Ber lin kam, sie nicht besuchte. Ich habe daher meine Cousine nie gesehen; sie soll, wle mir Onkel Friedrich mitgetheilt hat, ein Minimer 24. recht hübsches, liebenswürdig»«, saust»« Mädchen sein." — „Nun, diese Schilderung laulet doch s» sehr abschreckend nicht!" — „Wenn ich geneigt wär», mich für 20,- 00g oder auch sür 40,000 Thaler zu ver schachern, hätten Sie Recht, Herr Assessor; dazu ab»r sühle ich auch nicht die geringst» Lust.—Li»b»r will ich «in Hagestolz biet den bis an mein Ende, als mich eluer Frau verkaufe». Es gibt kaum ein«» wi derlich»r»n Gedanken für mich, al« den »in»r Geldheirat^." D»r Assessor lächelt», lhm fchitn der Gedanke an ein» reiche grau gar so »nt fttzlich nicht;—des Ansihtns ftl dl» nl»d -llch» Loustne mit ihrrn 2il,Vö» rrsp. 40,- t)vt> Thalern doch wohl wcrth!" meint» »r und dim stimmt» Bertram zu, lndrm »r sagte: „Tie Haien Recht. Ich werde d»m On kel Karl, d»r d»r Vormund der Eouflne Clara ist, meinen Besuch machen. Er hat mich ja ohnehin eingeladen, mit Ihm Rück sprache wegen des Testaments zu nehmen. Wie kommt er übrigens dazu, die« zu thun, da doch naturgemäß Onkel Fried rich als Universalerbe und Testaments vollstrecker mir di« Mitihrilung vom Tod» Onkel Franz hätte machen müssen? Jetzt erst fällt mir die» auf und wenn lch »s zusammenreime mit dem, wa» Sie mir über das Testament gesagt haben, daß Onkel Karl der Universalerbt sei, so wird mir die Sache noch räthsrlhafter," „Ich glaube bestimmt, wich nicht zu „hier Ist irgend etwas nicht tu dcr Ordnung! Sie sind durch Zufall schon s» tief in meine Familienverhältnisse »ing»- weiht, daß ich kein»» Anstand n»hm«, Sie auch noch tiefer I» dieselben zu führen. — Ich hoff: tab.'l aus Ihren sr«undllch»a Rath." „Den will ich Ihnen geben, so gut Ich kann." „Sie wissen aus tem Testament, daß mein Onkel Franz ein sehr reicher Mann war; er hat sein großes Lermögen al« Kaufmann durch ein sehr solides, aber gewinnbringendes Geschäft erworben und durch den vortheilhaften Ankauf von zwei schö-ren Rittergütern noch bedeutend ver mehrt. Ja den letzten Jahren lebte er als Rentier im behaglichen Genuß seine» N-tchthums. Er war ein kinderloser Wittwer; ost hat er es ausgesprochen, daß er einst mich, seinen Liebling, zum Universalerben einsetzen werde. Mit sei. nen Brüdern lebte der Onkel Franz im besten Einvernehmen; den Kreit Gericht«- Clara's Vater, unterstützt» er oft; meinem verstorbenen Vater schoß er die Gelder zum Ankauf von Charlotteo ruh vcr, sein liebster Bruder aber war der Major, ein heiterer alter lunggesell, der fast täglich mit ihm verkehrte, ihm lustig» Geschichtchen vom Major Petäri erzählt» und ihn stets, wenn ihn ja etamal «in Unwohlsein etwas mißmuthig macht», bald wieder in die beste Laune brachte." „Nur mit dem Onkel Karl," so erzählt« Ernst Bkrtram dem aufmerksam horch»,,« d»n Assessor weit»r, „stand der Verstorben« in keinem guten Verhältniß. Es könn!« wohl auch kaum zwei In iheem Charakter verschiedenere Menschen geben als dl« beiden Brüder. Oer Eine ein tüchtig» Gkschästsmann, d»r aber nur solide Ge schäft» betrieb, der Ander», »s thut mir ltid es von einem Onkel sagen zu müssen, ein rasfi.iirtrr Gaun»r, vem auch der schmutzigste Gewinn nicht zu schmutzig war;— Onkel Franz freigebig, großherzig, geizig, kleinlich, verschlossen, mißmuthig. Beile waren reich, aber während der »In» s»in Vtrmögtn genoß, sucht» d»r And»,» nur neue Reichthümer zusammenzuschar ren.—Onkel Karl war deshalb auch mit allen seinen Brüdern zerfallen, besonder« haßte er den Onkel Friedrich, der ihn b»t jedem Zusammenfallen mit schonungslo sem Spott angriff, nicht viel weniger aber auch den Onkel Franz, der ihm stets offen seine Verachtung zeigte.—lch lebte, wäh rend ich in Berlin das Gymnasium be suchte, Im Hause des Onkel Franz; er be trachtete mich als seinen Sohn und Er ben, als solchen erzog er mich. —Ich geh» über eine trübe Zeit mit wenigtn Wort»« hinweg. Ich lernt» als Studtnt «in schö- Schauspieltrin k.nn»n, Onkel Franz war empört darüber, daß ich »Ine Htirath schließen wollt», di» der Famiii« nicht zur Ehre gereicht hätte. Er bat, er warnt« mich. Ich blieb fest bei meiner Absicht. Damals trennten wir uns, wir habe» uns nicht wieder gesehen.—lch war durch den Tod meines Vaters Besitzer von Ehar» benutzen. Ich lebte ein paar Jahr« «tu lustiges Leben, bis Ich eines M»rg«»< (Siehe». SeO^)
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