Scranton Wochenblatt. 8. Jahrgang. Dr. F. Bodeman, Linde« Straße, zwischen der Penn UN» Franklin Avenue. Ofjle.Stu.iden, Morgen« von B—S Nachmittag» „ 3—k Abends „ B—S In «bwesenhelt wird gebeten, Nachricht >u hin lassen. Dr. Eamttl Krejei, deutscher Arzt, Wundarzt«. GbnrtShelser, Office in Wyoming Avenue, Kaiser'S Hau«, «tdinirt »ou l l Uhr Vormittag« bi« Z Uhr Nach mittag« täglich. . . . , Impfuna jeden Montag. Mittwoch und Frei ag, von l l Vorm. bi« Z Uhr Nachm. 28«7 Deutsche Apotheke, TIS Lackawanna Avenue, eben Handle?'« Merchant« u. Mechanik« Bank. 9-pS H. F. Lobrck. U (?. L. dtiittenäen, Deutsche Apotheke. SIS Lackwanna Avenue. Cowi» « Lehr. Berferliger von Grabsteinen, Monvmenten, Tischplatten und allen Arbeiten, die in ihr Fach einschlagen. Halten rorratbia die dübsteste Auswahl von Marmor nnd beschäftigen nur die besten ler. Deutsche oder englische Inschriften ange fertigt. Werkstätte! An der Hpde Park Seite von Lackawanna Avenue, einige Thüren unterhalb PH. 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Hallinger ließ durch den Schließer die gewüi, schien Schreibmaterialien bringen »nd sagte, als der Letztere sich wieder ent fern« hatte: ~E»ist nicht vollständig in »er Ordnung, daß ich Eurem Wunsche willfahre, aber ich bin Euer Verlheidt ger! Seid wahr, seid offenherzig, schreibt Alle« nieder, was Ihr wißt, und ich h-ffe, mit Gölte« Hilfe, Such die Pforte Eure« Kerker« zu öffnen!" Inmertreu haschte nach der Hand de« jungen Manne«, küßte dieselbe und sagte mit sichtlieber Rührung: „Und auch ich I hoffe mit Gottes und Ihrer Hilfe diesen Kerker zu verlassen." I Auf dem Heimwege malte sich Hallinger die schriftlichen Angaben und Geständnisse l au«, welche er morgen von Jmmertreu er halten würde. Namen vor allen Dingen, Namen der Mitglieder »er Bande. Hatte man deren nnr einige, so bekam man bald mehrer», dann viele, und den Flie genden würden dann mit Leichtigkeit die Flügel gestutzt werde» durch seine, durch Simeon Hallinger« Bemühungen! Ihm, dem jungen Manne, war gelungen, was Jahr» hindurch gewiegten Juristen miß lang, und das auszubeuten war seine Sacht. „Daß lch mich von der Vertheidigung lotmache," sagte er zu sich selbst, „fällt mir nicht schwer, und den alten Einfalts pinsel kann nachher herausbeißen, wer Lust trägt." Ais er am andern Morgen, ziemlich früh, in da« Gefängniß eilte, kam Ihm der Schließer verstörten Antlitzes entgegen: „Der Kerl ist fort, Herr Praktikant!" „Welcher Kerl?" fragte Hallinger, die Farbe wechselnd. »Ihrer, der Hund, der Jmmertreul" „Aber da« ist ja nicht möglich!" „Freilich, aber er ist dennoch fort, und ich habe soeben die Anzeige gemacht." Hallinger ließ sich in die Zelle de« Ber fchwundenen führen und fand dort Alles in der vertreffiichsten Ordnung. Der alte Jmmertreu hatte, wie teder anständige Miethsmann thun sollte, aufgeräumt und reinlich seine alte Wohnung verlassen. Die Diele war sauber, das höchst befchei vene Lager geoidnet und die Schreibma teriaiien standen aus dem Tischt. Hastig untersuchte Hallinger die Papier bogen. Sir waren lrtr. Dir Namen der Fliegenden fanden sich nicht auf denselben, aber —auch kein höhnischer AbschiedSgruß, wie da« bisweilen in ähnlichen Fällen vorkommt. Der ehrliche alte Jmmertreu war disciet, denn, da Gölte« Wege uner forschlich und s-ne des Schicksals verän „Es ist nicht noihig," sagte Hallinger, dableibt." Stuhle stehend und an den Gitterstäben vc« Fensters mit einem Schlüssel klopfend. „Ist nicht nöthig," sagte der Schließer. „Das thue ich alle Tage, hat so ein Kerl elne Felle, so verstreicht er die Feilen schnittt mit zeikautem Brote und den man hört »S, wenn man wider die Siäde liopst. Der da hatte nicht eine Linse groß Eisen." „Aber wo kann er hinaus?" sagte Hallinger. Der Schließer zog die Schulter: „Wie und wo, weiß der Teufel, aber doch wohl durch die Thüre, obgleich sie verschlossen war wie vorher." „Die Fävchen waren es kaum," dachte hallinger, „auch die in vier Theile zer sägte Maschine nicht, denn die habe ich in guter verwohrunp, aber der Draht! Den habe ich ihm allzu leichtsinnig zuge messen !" Muihmaßlich war «S auch also und Jmmertreu hatte dennoch, wie er gestern sagte, richtig mit Hilst Hallinger« seinen Kerker »erlassen. Wie er von den Gängen de» Gefängnisses au« in'« Freie gelangte, wissen wir nicht anzugeben, draußen war er abrr und habhaft wurde man seiner, vorläufig wenigstens, auch nicht wieder, es ist aber anzunehmen, daß dit Geschichte mit den fliegenden Brüiern ihn bewog, von seinen schlau verborgenen Draht- Schlüsseln so rasch Gebrauchzu machen. Was Hallinger betraf, so schwur er stch, fiele der Verschwundene je einmal wieder in seine Hände, ihn seine Flucht entgelten zu lassen. 8. Photographie des Sängerbru der-BundeS Mugonia. Muthmaß licho» über die Irrungen an d«r Bretterwand. Wie die Lieb« bildet und veredelt. Fast allzulange schon haben wir den bisherigen eigentlichen Mittelpunkt un serer Erzählung, die Waunerdschaft, ver nachlässig! und müssen uns daher nun in dieselbe zurückbegeben. Auch Hützeihoser und Albrecht Werthof waren bereit« wie ter noch Hause zurückgekehrt und der Er stere war im Allgemeinen zufrieden mit den Erfolgen seiner Kunstreis-, waren gleichwohl nicht alle seine Erwartungen e.'süllt worden. So konnte er zu« Bei spiel sein Licht nicht leuchten lassen aus den Schlössern vermöglicher Gu!«befitzer, indem kein Einziger derselben den Wunsch äußerte, sich von ihm photograxbiren zu lassen, trotzdem daß ihnen mehlfache von Hutzeihofer gemachte Aufnahmen vorgi legt wurden. War e» Mangel au Kunst sinn, welcher die Gutsbesitzer davon ab hielt, oder waren es vielleicht übertriebene Anforderungen an die noch in der Wiege liegende neue Kunst, e« dlieb da» in der - That unentschieden, Hutzelhofer schob in , dessen ti« Schuld dieser seiner fehlgefchla k genen Hoffnung in die Schuhe seine» Dle > ner« P-ter Blech, der, trotz aller Verbote, - e« sich dennoch nicht nehmen ließ, seinen > Persönlichkeit auszugeben. , „Einen Künstler", sagte Hutzelhofer, ! „hätten sie alle gern ausgenommen, gar . erst recht, nachdem sie meine famosen Auf e nahmen gesehen hatten, mit einem Grasen, einem Prinzen oder weiß Gott mit wem, war da« aber eine andere Sache. Diese t Krautjunker sind nicht Weitläufig genug > und fie wußten nicht, wie ste sich mir ge genüber benehmen, ob sie mich als Prinz oder als Künstler behandeln sollten. Da liegt der Hase im Pfeffer. Blech, der Hund, hat die Schuld." Es ging auch nicht ohne Aerger ab, als er zu Hause seine größeren Aufnahmen vorzeigte, und namentlich sprach Schleim bach, der Xylograph, mancherlei unange nehme Tadel aus. Die Retouchen Alb rechts fand er hier und da ein wenig zu scharf markirt, zu kräftig ausgesprochen, und Albrecht ärgerte sich innerlich, weil er in dieser Rüge eine Anspielung auf sein Karrikaturen-Zeichnen zu sehen glaubte. Daß durch diese Rüge sehr an da« Unangenehme streifende Hin- und Herreden hervorgerufen wurden, läßt sich denken, aber wir wollen dieselben nicht weiter er wähnen, sondern uns mit Albrecht beschäs tigen, welcher nur geringen Antheil an diesen künstlerischen Streitigkeiten nahm, da seine eigenen Angelegenheiten ihn all zusehr in Anspruch nahmen. Käthchen Goldenst!» befand sich nicht mehr in der Bauerbschast, sie war in Ha der und Unfrieden und in rauher und höchst unfreundlicher Weise von Frau von Schnaufer entlassen worden, und Albrech! erfuhr dies durch ein Schreiben, weiche« sie für ihn zurückgrlass-n hatte. Sie hatt« geben, diese, in Albrechts Abwesenheit. Dosert und "durch diesen erhielt es setz! Albrecht. Dieses Schreiben enthielt man cherlei Aufschlüsse über die Vorgänge au! Schloß und namentlich übel jene an d.r Bretterwand, und Ailnech sah mit Bekümmerniß, daß er Käthcher ohne Zweifel fchirer-S Unrecht gelhar hatte. Das junge Märchen war tief be trüb», ohne Abschied von Albrecht fchelder zu müssen und nan.enilich ohne jeni Verständigung, welche sie ihm schuldig zu sein glaubte. Sie fürchteie bei einer ode, der andern ihrer Zusammenkünfte an dei Bretterwand belauscht worden zu sein unl es schien aus ihrem Schreiben hervorzu gehen. daß eine Dame gehorcht und Frau von Schnaufer die Sache In gehässigen Lichte dargestellt hatte, gleichzeitig ab«, wußte sie bestimmt, daß Radebupki sich ebenfalls hötst mißfällig bei ihrer Herr!« über st- geäußert und zu ihrer Entfernung gerathen habe. Wahrscheinlich trugen die,e>st!N, vor weiblicher Seite aus ergangenen Ankia gen dazu bei, ein ganz verändertes Beneh men der Frau von Schnaufer gegen st> hervorzurufen. Ais zum Beispiel Käih chen einmal de« Abends etwas früher al« Frau von Schnaufer entfernen und in ihre Schlafstube begeben wollte, um Alb recht da« bekannte Zeichen zu geben, fragte die Schnaufer, was ste bei ähnli chen Gelegenheiten sonst nie gethan hatte - „Wohin so bald, meine Gute?" Käthchen schien durch den eigenihüm lichen Ton, in welchem dies« Frage ge schah, eingcschüchtert, gab zur Antwort, daß sie noch ein wenig frische Lust schöp fen wolle, worauf ihre Herrin erwiederte: „Schöpsen Ste hier!" Sie öffnete bet diesen Worten ein Fen ster, stellte einen Stuhl an dasselbe und bedeutete Käthchen durch eine Handbeweg also zugebracht, verließ ste weinend die Stube, und es verstand sich von selbst, daß für diese» Tag die Zusammenkunft ver nichtet worden war. Gleichzeitig war der Krieg zwischen beiden erklärt, »der, wenn dieser Ausdruck nicht passend erscheinen sollte, da« bishe rige gute Einvernehmen zwischen Herrin und Dienerin zerstört worden. grau von Schnaufer schlug aber auch noch andere Wege ein, um etwaige Ren dezvous ihrer Gouvernante zu nichte zu machen. Ste sagte zum Betspiel in gut müihigem Tone, daß sie für heute Abend mit Emilien eingeladen sei und wohl später nach Hause kommen werde, daß aber Käthchen nicht auf sie zu warten habe und stch zu Bette begeben könne. unerwartet bald nach Hause uziv ließ sich von Käthchen noch einige Stunden lang vorlesen. welchen Albrecht vergeblich auf seine Nummer 13. Freundin gewartet hatt», aber wie Schup pen fiel e« von seinen Augen, al« er die Mittheilung Käthchen« la«, daß sie einmal an der Bretterwand einen Fremden statt seiner getroffen habe, den sie, »roh seine« leisen Flüstern«, dennoch bald als einen Andern erkannt habe. Er begriff jetzt, daß e« ihm ebenso ergangen sein mochte, und daß er, mit der an Käthchen beobachteten Veränderung ihre« Wesen» ihr allerdings Unrecht gethan habe. Käthchen« Schrei ben schloß mit der ferneren Mittheilung, daß ihre plötzliche und mit mancheilei Unannehmlichkeiten verknüpfte Entfern ung von der Frau von Schnaufer, ohn« Zweifel weniger dem vorher Erzählten, als dem Drängen Radebutzkt's zuzuschrei ben sei. Wenig nur schrieb sie über ihre eigene Zukunft. Eine elternlose Waise, wie sie war, wollte sie sich vorläufig zu einer Ver wandten der Pfarrleute begeben, welche Elternstelle an ihr vertreten hatten, und von dort aus suchen, irgend eine, wenn auch noch so geringe Stelle zu erhalten. Wenn immer möglich, wolle sie dann Alb recht weitere Nachricht zukommen lass,«. Da Dosert, der junge BuchbinderGe hilse, Albrecht dieses Schreiben Käthchens übergeben hatte, so führte dieser jetzt sei. nen früheren Vorsatz au«, den jungen Mann zu seinem vertrauten zu machen, indem er ihn von den srüheeen Vorgängen in Kenntniß setzte und hierauf Käthchens Brief lesen ließ. E« bewährte sich, daß Doserl sowohl vernünftig als anständig war. Er sagte: „Daß Sie der Gouvernante der Frau von Schnaufer den Hof machten, ist ein offen», liches Geheimniß, unbedingt wenigstens hier in unserer Abtheilung. Bei der An knüpsung fast eine« jeden Liebeshaadels finden durchschnittlich zwei verschiedene Fälle statt. Entweder, man beginnt mit der äußersten Sorgfalt die ganze Geschichie so geheim wie möglich zu halten, wird aber in der Folge nachlässig, gewlsserma ßen um sich schadlos zu halten für die an fängliche Vorsicht, und die Folge ist, daß vi, ganze Welt unser Verhältniß meikt. Oder: Man beginnt mit allzu großer Ostentaliön, vielleicht «m dem Gegenstände unserer Verehrung diese kund ,u geben, »irlleicht im Uebermuth res Glückes, be reits Zeichen von Gegenliebe erhallen zu haben, oder aus irgend einem andern Grunde, unter allen Umständen ist es aber dann zu spät, die bereits offenkundixe Zache mit dem Schleier des Geheimnisse s zu bergen. „Wie Sie es angefangen haben, weiß ich nicht, das aber weiß ich, daß, wie ich bereits sagte, hier bei un« Jedermann Ihre Liebe kennt. Aber auch Ihre Zu sammenkünfie an der Scheidewand zwi schen Denen da drüben und uns sind kein vollkommenes Gedeimniß mehr. Ganz er füllt sah ich feilst Sie einmal des Nachts an jene Wand schleichen und sah ebenso auch einen andern Mann sich dorthin be geben, der ohn- Zweifel gleich Ihnen dort drüben etw/s Liebes hat. Eine Verwechs lung mit Ihnen konnte da leicht stattfin den, da aber Fräulein Käthchen ein ver nünftiges Mädchen ist, erkannte sie bald ihren Irrthum und vielleicht war das niLt einmal allzu schwer, wenn Sie be denken, welche Subjeete sich auf unserer Seite aushalfen. Ohne Ihnen eine Ar tigkcit sagen zu wollen, muß ich dennoch aufrichtig bemeiken, daß ein solcher Irr thum bald erkannt werden mußte. Ohne Zweifel aber war da« Sutjict, welche» Fiäulein Kalhchen um zwei Gulden an spra», der Freund jener Person, welche «ie für Aäihchen hielten. Vielleicht erfah ren wir noch, wer jene so äußerst Liebes betüiftige war. Kaum eine Köchin. Stu ben- oder HauS-Magd. Dergleichen li«bt es nicht, durch einen Bretterverschlag hindurch Küsse zu wechseln und auch die Zärtlichkeiten mit dem Finger sind da kaum am Platze. Recht oder gar nicht l Ich kenne den Schlag! Und nun, e« kann wohl freilich nur eine Vermuthung fein, aber ich kann mich nicht von dem Gedan ken trennen, daß man Ihre Gange an die Lretterwar.d auf unserer Seite belauschte, und ebenso drüben Ka,hch,n an dieselbe huschen sah, daß Neugieide die beiden Lauscher ebenfalls dorthin führte und so sich jenes Paar zusammenfand, ist es gleich, wenn ich mich also ausdrücken darf, eine geringere Sorte von LiebeSleuten, als Sie »nd Ihr jetzt verbannte» K-ih chen." Dann versprach Dosert Albrecht nach Kräften behilflich zu fein in feinem Lie bes Unglücke und die beiden jungen Män ner schlössen herzlich und aufrichtig einen Freundschafiebund. Einfach nur um die Mittheilungen Käthchens bezüglich der Frau von Schnaufer und Radcbutzki zu prüfen, be geben wir uns auf kur,e Zeit In die Wohnung der Ersteren und finden dort (Siehe 4. Tritt.)
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