Scranton Wochenblatt. ?. lahiWUsi. Dr. F. Bodemmz, Linden Straße, zwischen der Penn und Franklin Avenue. Ofncc-Stu.idrn, Morgens von B—9 Nachmittags „ ü—6 Abends „ B—!> In Abwesenheit wird gebeten, Nachricht,» bin lasscn. 7mz7 Dr. Cainill Krejei, deutscher Arzt, Wundarzt n. Gbnrtshelfer, dinirt von l t Uhr Vormittags bis Uhr Nach mittags laglich. Impfung jeden Montag, Mittwoch und Frei ag, von I t Vorm. bis 3 Uhr Nachm. 28»7 Dr. ?. VIINLI'VI!.. Deutscher Arzt, Office an Penn Avenue, »nterhalb der kinden Straße. Osficcstundcn: Morgens von I» bis >2 Nbr, Nachmittags von t bis v und Abends von 7 bis <>. iup7l Eltern mackt dcr Obiqc darauf aiifmerksam, daß er cine Quantität gksunten rrinen Impf stoff socben erdalten hat und nun zum Impfen von Kindern bereit ist. Deutsche Apotheke, A I 8 Lacka Wanna Avenue, ebcn Hantley'S MerchantS 11. McchanicS Bank. 9apB H. F. Lolicck. Iv (.'lllltt'inlcn, Deutsche Apotheke. kZlti Lack Wanna Avenue. 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Die KriegStisinpete» schmetterten und Onkel genährten Haß der Süddeutsche» gegen Noidteutschland bauend, glaubte das stolze Preußen bald zu s ine» Füße» und durch Länderzuwachs dem ehrgeizigen und ruhmsüchtige» französische» Volke wieder auf längere Zelt alle anderen Pläne gelligt zu Halen. Aber er hatte sich a» dem deutschen Geiste verrechnet. Mit Preußen alliin glaubte er zu thun zu zu haben, gegen Pre-'ße», das hoffte er, mußte» ja die Hess.-», Honnvoeraner, Bayer» u. s. w. niaeschiren; daß dlese Alle sich aber plötzlich als Deutsche fühlen Auch durch das friedliche Thüringen hallte der Kriegsruf. Hnrrah Germania! sein!" wurde mit um so höherer Begeiste rung gesungen, als der Componist des Liedes ein getorner Thüringer ist. Benno mußte in der Garnisonstadt etntirffcn. Es war ei» heizierreißcnder Moment, als er sich aus de» Armen der Muttrr wand, diese aber weinend und schluchzend ihr einziges Kind an sich riß und es herzte und küßte und segnete. Die Minute» waren gezählt, denn schon hörte Benno die ankommenden Burschen aus der Umgegend, welche nach der Stadt zo gen und ihn mitnehme» wollten. „Es muß sein, Mutter, das Vaterland ruft!" rief jetzt Benno mit unterdrückter Stimme und feuchte» Augen. „Lebe wohl, Mutler!" Die Försterin konnte ja Nichts mehr sagen. Der Schmerz w?ll'e ihr schier das Herz brechen. Nur »och einen Kuß konnte sie ihm auf die brennende Stirn drücken, dann warf sie sich in wildem Schmerz ei ne» Bugenblick auf das Lcdersopha, wäh rend Benno aus der Wohnung zu cen unten harrenden Kameraden eilte. Wenige Minute« später hatte sich der Zug In Bewegung gesetzt und laut wie- Verhallend kiang die Wiihelmsche Weise durch die Lüste, bis auch diese Töne die Obersörsterin nicht mehr hörte und es so recht stille in der Försterwohnung wurde. . Morgen wird er 24 Jahre," lispelte sie still vor sich hin. „Wird er noch eine» Geburtstag feiern, oder wird eine feind liche Kugel den Weg zu feinem Herzen finden, der gesunde, kräftige nicht, den» sie konnte» sich die Gefühle nach jeder Seite. Nach dem MittagSttfch die Phantasie von Schreckgespenstern er füllt, saß sie stumm und In sich gik.hrt In der großen Jelängeijelieherlaube. Aus diesem dumpfen Hinbrüten riß sie plötzlich die Erscheinung Anna v. Hohen heims. „Ihr Sohn ist wohl bereits gestern schon nach der Stadt marschlrt?" fragte sie, nachdem ste die Oberfvrsteitn begrüßt hatte. Die Obersörsterin bejahte. „Felice Manteau hat mir ei» Paguet übersandt, in dem sich außer einigen Ge „Für Benno?" „Gewiß, Frau Obersörsterin,—hier ist der Brief." Die Obersörsterin überflog den Inhalt, aus dem deutlich hervorging, daß Anna Recht gehabt hatte. „Also als ei» Geburtstagsgeschenk." „Als solches will es Felice betrachtet „Davon fleht aber Nichts im Briese." „Ater auf der Karte im Portefeuille." Die Oberföisterln öffn-te dasselbe. „„Ein Product französische» Gewerb fl.ißes dem Herr» Forstadjunct Benno Lrend.i zu seinem 24. Geburtstage von Felice Manteau."" las sie. „Wollen Sie das Geschenk selbst an ich es mit nach der Stadt nehmen und es ihm durch unsern Kutscher überreichen las sen?" „In einer Viertelstunde. Ich bin zu Fuß hierher gegangen und werde, wenn Sie erlauben, hier verweilen, bis er kommt." Die Förstertn bedankte sich für die Auf- Wenige Stunden später brannte ein glühender Kuß auf dem Medaillonbild der France, welche in erhabener Metall arbeit auf dem Portefeuille angebracht war. Hinter Benno'S Stirn arbeiteten die wunderlichsten Gedanken. WtiS sollte die U-bersendung des Geschenks für Ihn bedeuten? S. Auf dem Schiachtfelde. Bleich bei dem ersten ernstlichen Zu sammenfloß zwischen den Deulschen und und der Nimbus, mit welchem mau die französischen neuen Waffen zu »»'geben suchte, war durch die errungene» Erfolge bereits vollständig zerstört. Und die Nach richt von dem ersten siegreichen Gefecht bei Weißenburg, errungen von nord- und süddeutschen Truppen ln schönster Waf fenverbrüderung, durchzog Deutschland Truppen überzeugt. Auf der Höhe zwischen dem Dorfe Hörschloch und dem Orte Gunstelt hatte ein Bataillon der 95er Bivouak bezogen. Das Feuer loderte lustig In die Höhe, die Flammen prasselten, daß es nur so eine Lust war, aber in der kleineu Gruppe, welche sich um die Wärme gelagert hatte, herrschte eine unheimliche Stille. „Du, Brendel," sagte Einer der Da liegenden,—„morgen setzt'S wieder etwas. Sieh' nur die Massen von Feuer, welche drüben angezündet werden." Benno Brendel blickte nach den jensei tigen Hohen, an denen die Bivouakseyer in zwei Reiben übereinander brtnnten und Dadurch einen prachtvollen Anblick ge währte». „Die Franzosen sollen gewöhnlich mehr Feuer anzünden, als sie nöthig haben," aiitwortet« dieser. , Nun laß' es nur gut sein-die Schar te, die sie gestern bet Weißenburg erwischt haben, lverden sie schon wieder auswetzen wollen. Ich habe auch gehört, Mac Ma hoa eoncentrire drüben auf den Bergen bei Wörth seine ganz? Macht und ziehe immer neue Truppen heran." „Um sich z>> vertheidigen!" „Du meinst, daß cr sich in der Drsen „Nun wir werden ja sehen." „Unterosficier Brendel!" rief die schnar rende Stimme ein.'S OfficierS. Benno Brendel sprang aus und salu tirt-. „N.huen Sie vier Mann von Ihren Leuten und recognoScire» Sie den Sauer bach. Aber Voisichl! die französische» Lorposten stehe» bis dicht an Gunstett." Nach wenigen Minute» verschwand die kleine Truppe in dcr Dunkelheit. Schwei gend lind in sich gekehrt huschten die dun keln Gestalte» auf dem Wege den Berg hinab. Als sie eine halbe Stunde gegan gen waren, erreichten sie die äußere Vor postei leite. Von den letzten Posten erfuhr man, daß sich bis jetzt noch kein Franzose gezeigt habe und daß der Saucrbach kaum cine Viertelstunde noch entfernt fein maße» immer einigcSchrUte voraus. Auf dem weichen Wiesengrund der Niederung, welche sich zu beiden Seiten des Sauer- Benno bückte sich plötzlich. Die andern Vier folgten seinem Beispiel. Ein Wink mit dcr Hand bedeutete den Folgenden sich a»f den Leib zu legen und genübcr zu b-siüden. Ais er näher kam, sah er, daß er sich getäuscht. „Hört, Kinder," sagie er, „hört ihr das Rausche», das ist der Sauerbach. Wollen wir hinüber und de» Franzosen ein's darausbrcnnen?" „Na, was kann's denn Weiler koste», als das Bissei Lebe», drus!" sagte Einer der Begleiter. „Durch den Bach werden wir nicht kön nen—er soll beträchtlich tief sein." „Einerlei", sagte Benno, „hinüber müssen wir." finden... ich möchU Mick» heute Abend nicht gerne mit nassem Zeuge niederlegen und mich eikälte»." „Das schwitzt Du morgen aus, mein Junge," sagte der Andere wieder, „morgen gibt'S jedenfalls Dampf." Das Gespräch war bald wieder abge brochen. Es ging vorwärts. Nach kurzem der Bach bedeutend erweiterte. Hier waren große Steine durch das Bett des selben gelegt. Offenbar war hier der Ue- Ohne weiter ein Wortzu sagen überschritt Benno den Bach. Unmit!elbar vor ihnen tauch'.e» die Uiiirisse eines tiefer liegenden, „Binder, Sie bleiben hier und decken den Rückzug und signalistre» uns die Stelle, wenn wir etwa von einer Ueber zahl angegriffen würden und flehen müß te». Wir Andere» gehe» vor." Todienstille rings umher. „Hierbleiben!" raunte Benno seinen Diese folgten dem Befehle. Mit hochklopsendem Herzen bog Benno jetzt um die Ecke und trat vor da» Fen rrang. Ei» eigenthümlicher Anblick bot sich ihm. Um den große» Tisch saßen die Glieder der Familie uns hörten aufmerk sam dem Lesen eines alten Mannes zu. Benno trat wieder zurück und rief seine Begleiter zu sich. Einen ließ er zurück und mit den ander» Beiden trat er an den Thorweg. In der Meinung, daß er sicher lich verschlossen sei, wollte er jetzt zum auffordern zu offne», als Einer der Be gleiter den Holzriegel hob und die Thür aufsprang. In diesem Augenblicke schlug auch der Hund auf dem Hofe an. „Jetzt vorwärts!" rief Benno und nach wenig Augenblicken stand er in der Thür der Wohnstube. „Keinen Laut, oder..sagte er, in dem er das Gewehr fällte. Aus den Gesichtern der Bewohner nialle sich Entsetzen. „Sind hier in Einem Hose Franzosen?" wandte sich Benno an de» ältere» Mann, den er für den Herrn des Hauses hielt. „Dawcsen sinv welche, aber die sind „Sprecht Ihr auch die Wahrheit, Al ter? Wißt, daß ich Euch sofort nieder schieß.', wenn ich Euch auf einer Unwahr heit ertappe!" „Herr Preuße, ich bin ein Deutscher, Niiniincr 39. heit." In den Auge» des MaiineS sprach sich eine gewisse Gulmüthigkeit und Ehrlich keit aus, welche i» Benno keinen Argwohn zösischen Vorposten stehen," sagte Benno etwas milder. „O, du grundgütiger Gott, etwa vier zig Schritt vom Hause, bei der Furth." Benno erbleichte. Wen» es wahr war, so war die Möglichkeit gegeben, abgeschnit ten zu sein. „Geht mit und zeigt mir die Stelle. ... Ihr Anderen bleibt in dcr Stube!" sagte Als die Beiden heraustraten, zeigte der Besitze? des Gutes auf die andere Seite des Gehösl.S. „Dort strht einer!" sagte „li, ist denn dort auch eine Fuhrtk" „Sicherlich, Herr!" antwortete der ge > ängstigte Bauer. „Geht in eure Wohnung—das Ue brige werdet Ihr wohl hören." ~O»i vive!" rief die schneidende Stim me der Wache j?tzt, als sich Benno mit seinen Begleiter» de», Posten auf unge fähr zehn Schritt genähert hatt.-. Ehe dieser jedoch etwas Weiteres hervorzu bringen vermochte, preßten sich die eisernen Finger Benno'S um die Gurgel des Wachtpostens. .Keinen Laut oder Du bist ei» Kind des TodcS!" raunte ihm Benno auf Französisch in das Ohr, während der eine Begleiter Benno's das Gewehr aufhob, das dieser im Augenblicke weggeworfen. Nur ein unverständliches „Pardon!" prcßte sich zwischen den Lippen des Fran zosen hervor. „Einen Knebel!" besaht Benno. Der andere Benno'S reichte ihm ein Tuch. „Nun vorwärts!" commandirle Benno, nachdem er dem gefangene» Franzosen das Tuch In den Mund gestopft hatte. Ein Mann ging voraus, die übrigen folgten dem zitternde» und bebende» Franzosen. Als man die Sauer hinter sich hatte, athmete man leichter auf und bald war auch die Höhe von Hörschloch wieder er reicht, auf der man dle gefangene Wache abliiferte. Müde und matt warfen sich B.'nno und seine Begleiter auf den har te» Erdboden, schoben den Tornister un ter den Kopf und schliefen nach den An fleen - -igen des Tages und der Nacht s bis die Sonne am Firmamente er iH.en. Die nach Gunstett dirlgirle» Vorposten erhielte», als die Sonne kaum ihre ersten Strahlen durch die Regenwolke» sandte, welche in der Nacht mehrfach Zeichen ih res Daseins gegebe» hatten, schon die eisten Kugeln von franzögfcher Seite, ohne zu antworten. Ais nun die Sonne höher und höher stieg, wurde das Feuer von den avancirende» Vorposten so staik, daß die SoutienS, (die aus Kartätschenschußiveite entfernt liegende» Unterstützungen der Feldwachen) allarmirt werden mußten. Gleichzeitig entspann sich, wie es schien, auch der Vorpost-nkamps auf der ganze» Linie und wurde besonders im Noite» von Wörth, bei Lembach und Preuschdorf (5. preußisches und 2. bayerisches Corps) ziemlich bedeutend, so daß die preußischen Avantgarden ei» Bataillon nach Wörth entsendeten. Unterdex hatte das li. preußische Ar meecorps die unbedingt nothwendige Rechtsschwenkung vollzogen und stand zwischen dem Orte Surburg und der nach Weißenburg führenden Eisenbahn zum Einrücken in die Bivouaks bereit, als plötzlich zunehmender Kanonendonner aus der Gegend von Wörth her hörbar wurde. Als er vernehmlicher und ausgedehnter wurde, ka«i man von der ursprünglichen Ansicht, daß nur ein Cavalleriegefecht stattfinde, ab und gelangte zu der Ueber ganze Brigade auf. Die 22er und Sser an der Spitze, dirigirte sich die Brigade Kontzki zum Theil durch den Niederwald, zuin Theil auch auf der Wiese, welche Benno in der Nacht betreten, auf Gun stelt zu. Der Ott, »ur mit einem Batail lon ser besetzt, befand sich in der höchsten Noth und Dank der Energie des Divi sions Commandeurs, Venerallieutenant v. Gersdroff, wurde ln dasselbe sofort das SZ. Regiment geworfen und zu einem Frontal-Gegenstoß durch Gunstett über die Sauer hinaus beordert. Es war die höchste Zeit, den» der Feind kam soeben in der Stärke einir Brigade von den jen s-itigen Höhen herab, um den so wichtige« und doch so schwach besetzten Punkt zu er obern. Der tapfere Herzog v. Meintngen war mit tri» Vivistons- und Brigade commandeur i>, den vordersten Reihen der Kämpfende» und gerade sein Erschei» (Siehe vierte Seite.)
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