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Arthur« und Victors erste Bemühungen galten der Aussöhnung und Ausgleichung mit den Arbeitern, und diese wurde durch Sinell« Vermittelung schneller herbeige führt als man erwartet hatte. LopplnS schienen mit den Bestrebungen der Arbei ter vollständig etnverstanden zu sein, Ar thur besuchte sogar eine abendliche Ver sammlung der Arbeiter und wenn er auch auf die Forderung derselben nicht einging, so gewährte er ihnen doch andere Vergün stigungen, welche eine Verkürzung der Arbeitszeit vollkommen aufwogen. Er machte ihnen den Vorschlag, die frü here Arbeitszeit beizubehalten, den bishe rigen Lohn etwas zu kürzen, ihnen dage gen eine Theilnahme am Gewinn der Fab rik zu gewahren. „Die« ist der einzige Weg, auf dem Ihr weiter kommen könnt," rief er ihnen zu, „und dieser Weg ist weniger weit als Ihr vermuthet. Ihr werdet auch mit dem geringeren Lohne auskommen, dage gen sammelt Ihr Euch durch Euren An theil am Gewinne ein kleine» Kapital, welche« mit jedem Jahre wächst, und Ivel che« Euch viel höhere Zlns.>n einträgt, al« wen» Ihr dasselbe selbst verwalten woll tet. Wenn Ihr einige Jahre mit Fleiß ausharrt und da« Glück un« nur irgend wie günstig Ist, dann könnt Ihr dahin ge- langen, daß Ihr mit Euren gesammten Ersparnisse» im Stande seid, mir die Fa brik abzukaufen und Euer eigner Herr zu werden. Blickt mich nicht erstaunt an, ich spreche nichts Unmögliches aus! Wor auf ich aber das meiste Gewicht lege, ist ter Umstand, daß wir, Ihr wie ich, fort während nur ein Interesse haben, den Aufschwung der Fabrik, denn je mehr Ge wir Alle. Es ist dadurch ein Band zwi schen uns geknüpft, welches uns fest ver bindet. Ich werte mchr verdienen, als irgend einer von Euch, da« ist wahr, al lein ich stelle Euch Alle» auch gleichsam mein ganzes Vermögen zur Verfügung, worin ich Euch aber gleich fein will, das ist die Arbelt. Ich will nicht weniger dern hoffe Euch Allen mit einem guten Beispiele voran zu gehen. Fleiß und Ar beit soll unsere Losung sein, denn ste wird uns Alle weiter bringen!" Mit Jubel wurden seine Worte aus genommen. Sinell trug das Seinige tazu bei, um Arthur'S Entschluß den Ar beitern als ein Glück anzupreisen, und bald gab es keinen Einzigen unter ihnen, der nicht mit Freuden darauf eingegangen wäre. Es hatte der Gedankt, ln wenigen Jahren vielleicht Herr der Fabrik zu sein, für Alle etwas Verlockende«, ja Berau schendes, sie hielten stch dann für reich, glaubten wie Urban oder Loppin leben zu können, weil sie nicht zu berechnen ver standen, daß ihr Antheil immer nur ein verhältnißmäßig geringer fein werde. Sie wählten Sinell zum Vertreter ih- Eontrolle üben könne, ersuchten fle Ar thur, denselben in die Fabrik aufzuneh men. Arthur kam thnen sogar so weit entgegen, daß er Sinell an Lienau'S Stelle setzte und dem alten Geschäftsfüh rer eine Im Ganzen untergeordnete Be schäftigung anwies, ohne Indeß feinen Gehalt erheblich zu verkürzen. Dieses neue Verhältniß, in welches Loppin zu seinen Arbeitern getreten war, erregte großes Aussehe» in M. und wurde in fast allen Kreisen besprochen. Viele ließen sich verblenden und waren durchaus Arbeitern eine neue Zukunft bereitet, wäh rend Andere entschieden dagegen waren. Sie faßten die Neuerung mit Mißtrauen auf, weil sie die beiden Franzosen nicht für hinreichend uneigennützig hielten, um nur aus Liebe zu den Arbeitern auf einen Theil ihres Gewinnes zu verzichten. Ste erblickten in dieser Neuerung ein gefährli ches Beispiel für die Arbeiter anderer Fabriken und hatten stch darin nicht geirrt. Schon nach kurzer Zeit traten in verschie denen Fabriken die Arbeiter auf, um glei che Ansprüche geltend zu machen und, da ste von den Fabrikbesitzern zurückgewiesen wurden, stellten ste zum Theil ihre Arbeit ein. Auch Urban hatte über diese Neuerung den Kopf geschüttelt und konnte sie mit seinen alten und erprobte» Grundsätze» nicht in Einklang bringen. Er hatte den Arbeitern stets gegeben, was sie verdien ten, mehr konnten sie nicht beanspruchen. Was er mehr an ihnen that, sah er als ein Geschenk, als eine That seines freien Willens an. Mit Freuden hatte er stets Gutes gethan, nie würde er stch indeß dazu verstanden haben, dies als eine feststehende Verpflichtung auf sich zu nehmen. Er sprach dies gegen Arthur aus. „Ste überschätzen die Tragweite dieses Schrittes," entgegnete Arthur lächelnd. „Ich zahle den Arbeitern einen etwas ge ringeren Lohn, als Sie gethan haben und räume ihnen dafür einen Antheil an dem Gewinnt ein. Ich verliere dabei nichts, dtnn ich habe zuvor genaue Berech nungen angestellt. Was ich am Schlüsse des Jahres jedem der Arbeiter als Gewinn auszahlen oder gutschreiben werde, wird nicht mehr betragen, als was ich an dem Arbeitslöhne erspart habe. Für die Ar beiter liegt indeß ein wirklicher Gewinn darin, denn, wenn ste wirklich auch nicht mehr erhalten werden, so haben ste doch am Schlüsse de« Jahre« ein kleines Er sparniß, zu dem ste ohne diese Maßregel nie gekommen sei» würden. Der Haupt gewinn liegt sür mich indeß darin, daß die Arbeiter mit mehr Lust und Liebe ar beiten, ste fördern mehr und besser, denn ste arbeiten gleichsam an ihrem eignen Werke." „Und wenn Sie nun in einem ungün stigen Jahre Verlust haben," warf Urban ein, „müssen die Arbeiter denselben dann auch mit tragen? Müssen ste denselben durch ihre Ersparnisst, wit Sit tS ntnntn, dtcktn?" ' Arthur zucktr auSwtichtnd mit dtn Ach seln. „Sie stnd dazu natürlich verpflichtet," sprach er, „ich hoffe Indeß, daß dieser Fall nie eintreten wird. Ich fühle jetzt die doppelte Verpflichtung, die Fabrik mit al ler Umsicht und allem Fleiße zu leiten, nnd Ich denke e« wird mir gelingen, jedes Jahr mit einem guten Abschlüsse zu been- Für den Augenblick trugen die beiden Brüder durch die neue Einrichtung offen bar einen Gewinn davon, denn die Arbei ter drängten stch förmlich, um In ihrer Fabrik Beschäftigung zu erhalten. Sie waren mit dem niedrigsten Lohne zufrie den, halten fle doch die Hoffnung, am Schlüsse des Jahres einen Gewinnantheil zu «»halten und ihre Phantasie malte ih nen denselben so groß und so golven aus, daß sie sich im Geiste in wenigen lahren im Besitze eine« kleinen Vermögens er blickten. Die beiden Brüder gaben sich der neuen Aufgabe scheinbar mit der größten Lust hin, alles andere Interesse außer dem des Geschäftes schien ihnen geschwunden zu sein, vom Morgen bis zum Abende wa ren sie in der Fabrik thätig. Arthur über nahm die Leitung, Victor die Buchfüh rung. Während unter Urban Alles einen stil len, geordneten Gang genommen hatte, während er Alles vermieden, was Ausse hen erregen konnte, während, so lange die Fabrik in seinem Besitze gewesen war, e« in M. viele Personen gegeben, welche von der.Größe und Ausdehnung seiner Fabrik keine Ahnung gehabt hatten, well sie durch Ihren stillen, geregelten Geschäftsgang stch der allgemeinen Besprechung entzog, such ten Loppins mit Entschiedenheit Alles auf, was geeignet war, Aufsehen zu erre gen. Schon durch die öffentliche Besprechung der Arbeiterfrage wurde ihr Name und der ihrer Fabrik stets in den Vordergrund gedrängt, und selbst die Presse nannte denselben oft und in anerkennender Weife. Sinell trug dafür Sorge, daß LoppinS gleichsam als die Beglücker und wahren Freunde der Arbeiter hingestellt wurden, er rühmte den großen Aufschwung, den die Fabrik unter der Leitung der beiden Brüder genommen und verhieß den Ar beitern am Schlüsse des Jahres einen rei chen Gewinn. Die Arbeiter schenkten ihm um so zuversichtlicher Glauben, weil sie Ihn zum Vertreter ihrer Interessen ge wählt hatten und er durch seine Stellung im Stande war, de» Gang des Geschäfts zu beurtheilen. So standen die Verhältnisse, als Wallis von seiner Reis« zurückkehrte. Mit Stau nen, ja mit Erschrecken vernahm er, daß Urban die Fabrik an LoppinS verkauft habe. Ohne Zögern eilte er zu dem freundlichen Hause vor dem Thore. Nicht das Interesse für seinen Onkel allein trieb ihn dorthin, er hoffte Tont wiederzusehen. Mehr und mehr war er stch bewußt ge worden, wie innig er sie liebte und wie wenig er fie je vergessen könnte. Konnte sie ihm wirklich zürnen, nur weil er ste vor den Franzosen gewarnt hatte? Mußt« ste nicht fühlen, daß ihn nur die Besorg niß um ste dazu getrieben hatte? Mit schwerem Herzen eilte er zum Thore. Eine Menge Fragen und Befürch tungen drängten sich ihm auf. Waren LoppinS durch den Ankauf der Fabrik Toni nicht noch näher getreten? Mußte sich das freundschaftliche Verhältniß zwi fchen Ihnen nicht noch fester geknüpft ha ben ? Konnte der ganze Kauf der beiden geschehen sein, um einen um so sichereren Weg zu Toni'S Herzen zu finden? Er wußte freilich, daß Toni die Bewerbung Victor« zurückgewiesen hatte, allein konnte ihr Herz nicht eine Wandlung erfahren haben? hatten sich doch ihre ganzen An den Hof der Fabrik. Manche Vrrändt- Hauch wehte ihm hier entgegen. Nach Toni suchend schweifte sein Blick umher. Er wünschte ihr zu begegnen, ei« einziges Wort ihre« Gruße« würde ihm sofort ver rathen haben, ob er ihrem Herzen fremd geworden war oder nicht. Er sah sie nicht. Langsam kam lhm Urban auf einem Seitenwege entgegen. „Ah, läßt Du Dich auch einmal wieder sehen?" sprach er. „Ich glaubte schon, wir seien ganz von Dir vergessen." Auinmer 0. „Ich bin erst gestern zurückgekehrt," er wiederte Heinrich, ihm die Hände entge genstreckend. Cr that es nicht so unb,- fangen wie früher, denn auch sein Onkel erschien ihm verändert. „Ich habe gehört, daß Du verreist ge wesen bist," fuhr Urban fort. „Ich habe t« von Anderen gehört, da Du mir vorher kein Wort darüber mitgetheilt hast." „Ich mußte plötzlich abreisen es war eine Dienstreise," bemerkte Heinrich. „Ich hoffte früher wieder heimzukehren, sonst würde ich wenigstens einmal geschrieben haben." Urban schwieg. „Es hat stch hier während meiner Ab wesenheit viel verändert," fuhr Heinrich nach kurzem Schweigen fort, indem er an der Seite seines Onkels durch den Garten hinschrltt. Urban ließ nur einen flüchtigen, prü fenden Seitenblick über ihn hingleiten. „Ja," erwiederte er ruhig. „Ich habe die Fabrik verkauft, weil ich der Arbeit und Sorge für fle nicht mehr gewachsen war." „Und Du bist mit dem Verkaufe zufrie den?" warf Heinrich arglos fragend ein. Urban zögerte einen Augenblick mit der Antwort. „ES ist mein freier Entschluß gewesen," sprach er dann. „Ich hielt es für das Beste und freue mich der Ruhe, die ich da durch gewonnen habe." Er sprach diese Worte nicht mit dem Ausdrucke der wirklichen Freude, sondern mit einem halb zurückhaltenden und halb ausweichenden Ernste. „Ich habe gehört, daß Lopptn« viele Neuerungen vorgenommen haben," fuhr Heinrich fort, mehr um das Gespräch nicht in das Stocken gerathen zu lassen, als um seinen Onkel auszuforschen. „Sie «erste hen es, viel von sich reden zu machen." Urban zuckte leichthin mit der Schul ter. „Ein jeder hat seine eigenen Grund sätze," entgegnete er. „Die meinigen stnd es nicht, nach denen sie handeln, fle flnd indeß Herren der Fabrik und Ich will nicht sagen, daß ihre Grundsätze falsch stnd, das kann erst der Erfolg und die Erfah rung beweisen. Die Zeit bringt stet« neue Ideen und ich will Niemand tadeln, der sie versucht. Ohne solchen Versuch würde manches Gute nie Eingang finden." „Bist Du mit LoppinS zufrieden? Ist Eure Freundschaft noch dieselbe geblieben ?" fragte Heinrich weiter, aber auch jetzt noch ziemlich arglos. „Sie flnd ebenso artig wie früher," er wiederte Urban. „Wir kommen weniger zusammen, weil ihre Zeit durch die Fabrik in Anspruch genommen ist. Mit ihnen unzufrieden zu sein, habe ich keine Veran lassung, denn über ihr geschäftliche« Ver fahren zu urtheilen, habe Ich kein Recht." Diese halb und halb ausweichende Art und Weise hatte Heinrich früher nie bei feinem Onkel bemerkt, fle fiel ihm auf. Sie verrieth ihm, daß Urban etwas ver bergen wollte und so war es in der That. Urban war mit LoppinS durchaus nicht zufileden. Sie hallen versprochen, die al ten Arbeiter, welche untrr ihm ergraut waren, in ihren Stellungen zu lassen, ih nen gleichsam das Gnadenbrot zu geben, die« Versprechen aber wenig gehalten. Zwar hatten sie dieselben nicht sortgeschickt, durch Sinell so lange fortwährend gereizt, gequält und mit Geringschätzung behan delt, daß fle zum Theil freiwillig aus der Fabrik ausschieden. Aehnlich machte es Sinell auch mit Lienau, derselbe wurde in solcher Weise zurückgesetzt, daß ihm die Thränen über Arbeiter, welche au« ter Fabrik ausge schieden waren. Er hatte Arthur deshalb Vorwürfe gemacht, dieser hatte alle Schuld auf Sinell geschoben und hinzugefügt, er habe fich durch Stmll gleichsam selbst die Hände gebunden, denn er könne ihn nicht entlasse», wenn er nicht fast sämmtliche Arbeiter gegen sich ausbringen wolle. Urban glaubte ihm nicht mehr, denn er wußte, daß er mit Sinell aus einem fast freundschaftlichen Fuße stand und daß dieser nur in feinem Auftrage handelte. Er hatte bereits bereut, die Fabrik verkauft zu haben, verbarg dies indeß, weil er nicht zeigen mochte, wie leicht er stch hätte täu schen lassen. Auch gegen Heinrich sprach er stch aus diesem Grunde nicht gegen Loppin« au«. „Werden Loppin« ihren Verbindlichkei ten auch gewissenhaft nachkommen?" warf Heinrich fragend ein. Urban stand still und blickte ihn prüfend an. Er schien nahe daran zu sein, Hein rich Alle«, wa« ihn drückte, mitzutheilen. Er that e« nicht. „Wie kommst Du zu dieser Frage?" entgegnete er. lSteh« »ilrt« Seite.)
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