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Allein zwei felnde und mißtrauische Köpfe gibt e« überall. Sie sind einmal dazu erschaffen. Alle« zu beargwöhnen. Trägt Ihr Nach bar einen hohen Hut, so fält Ihnen die» auf und ste suchen die Gründe zu erfor schen, weshalb er diese hohe Hntsvrin ge wählt habe, ste wittern ein Geheimniß dahinter und können den Hut nie ohne etn leise« jtopfschütteln ansehen. Ebenso würden ste es freilich machen, wenn es dem Nachbar gefallen hätte, sich einen niedri gen Hut zu kaufen. Urban war mit beiden Brüdern bekannt geworden, als dieselben die Villa bezogen hallen, der Verkehr mit denselben war in deß nie ein sehr lebhafter geworden. Ei nenthtll« lebte er zu eingezogen, andern thetl« fühlte er sich zu thnen nicht hinge zogen. Er zweifelte nicht an ihrem Reich thum, dennoch würde es ihm unendlich schwer geworden fein, ihnen volles Ver trauen zu schenken, ja unwillkürlich be mächtigte sich seiner, lhneu gegenüber, etn Gefühl de» Mißtrauens. Anch jetzt drängle sich ih« die« Gefühl wieder auf, «r war Indeß ein zu rechtschaf fener Charakter, als daß er diesem Gefühl», welche« er durch nichts begründen konnte, einen weitere« Raum in flch gestattet hätte. Er hielt es für seine Pflicht, Toni von der Werbung um ihr» Haud in Kenntniß zu sehen und ihr»r Entscheidung Alle« zu übtllassen, mochte auch der Wunsch in ihm aussteigen, daß st» Loppin zurückw«ls«n mög«. Er hatt» sich von skineni künftigen Schwiegersöhne ein ganz anderes Bild gemacht, Tont wurde, wenn ste Loppin die Haud reichte, in ein Ltben hineingezogen, welches ihren »infachen Gewohnheiten und Anschauung»» unmöglich zusagen konnt«. Toni, welche in diesem Augenblicken da« Zimmer trat, unterbrach seine Gedan ken. Mit erhöhter Theilnahme ruhte sein Auge auf ihrer frischen und reizenden Er. scheinung. Durch die Luft, durch die hei t«r» Unterhaltung mit Ihrem Vetter waren ihre Wangen leicht geröthet. „Vater, willst Du heut» d»n warmen Sonnenschein nicht Im Garten genießenk'' fragt» Toni, an ihn h»rantr»t»nd, und halb bittend, halb schmeichelnd seine Hand erfassend. „Nachher, Kind," enlg»g»»t» Urban lä chelnd. „Glaubst Du auf melnen alt»n Wange» werde dle Sonne auch »in so fri sches Roth h»rvorrus»n wi» aus d»n Dei nigen?" fügte er hinzu, iudem er Ihr mit drr Rechte» leicht über das blond», lockig» Haar hinstrtch. „Mich erwärmt die Sonne wohl, aber ste erfrischt mich nicht mehr, ich bin ein alter, abgestorbener Stamm, au« dem ste nicht ein einziges grüne« Blatt mehr hervoizulocken vermag." Toni mochte dies Gespräch nicht weiter führen, ste brach es deshalb ab und warf ein: „Loppin war b»l Dir?" Bejahend nickt» Urban mlt d»m Kopf». „Er war hier," sprach »r, „Du ahnst ind»ß nicht, w»lch«r Zweck ihn zu mir ge führt hat." Völlig unbtsangen blickte Toni Ihn an. Urban betrachtet» st» mit scharf prüfrnd»« Aug». ~Er wird uns wi»d»r zu »in»r ftivtr G»s»llschaften eiug«ladeu haben," b»m»rkt» Toni, „hoffentlich hast Du die Einladung abgelehnt." „Du irrst," »ntg»gn»l» Urban. „W»nn »r »S Indeß g»than hätt», w»«halb wün fchkst Du ein» Ablehnung?" „Du weißt, daß Ich mich nls wohl In ihrem Kreis» fühl». El» sind zuvorkom mend, artig und freundlich, allein dies« Freundllchktit läßt mich kalt." Wi« «in« inn«r« Befriedigung zog «« üb«r Urban'« Grslcht hin. „Sehe Dich zu mir, Kind," sprach «r, Toni'« Hand erfassend, „ich hab« mit Dir zu r«d«n. Loppin war hi«r, um b«i mir für feinen Bruder um Deine Hand zu werben." Unwillkürlich zuckt« Tont zufamm««. „Hör« mich ruhig an," fuhr Urban fort. „Ein« so «rnste Angcl«grnh«<t will In Ruh« «rwogen s«ln. Du k«nnst Loppin, s«la Br«d«r v«rflch«rt, daß «r Dich längst lt«b«, daß «« Ihm ab«r an Muth f«hl«, Dir f«In» Lieb« zu g«st'h«n. Loppin'« gelten für reich, ich hab« k«in«n Grund, dl«« zu be zwtiftln. Ich hab« üb«r ihr L«b«n und ihr«n Charakt«r nlchl« Irgend wie Uneh renwertheS gehört, es kommt also alltln darauf an, ob D« Loppin liebst." „Nein, nein!" Unterbrach Ihn Toni, sichtbar errrgt. „Ich «N b«i Dir bl«ib«a, Vat«r, ich will Dich ni« »««tassen!" Urban hielt ihr« Hand f«ß t«/«r ftini gen. „Kind, wo e« flch um Dein L«b«n«glück hand«lt, denk« nicht an mich," «ntg«gn«t« «r. „Di« Zeit, weiche mir noch vergönnt ist, ist nur eine kurze, vor Dir liegt gb«r noch «in ganze« Leben. D«r daß Du mir zu Ltrb« auf «la Glück ver zichtet, würde mich nur beunruhig«« und ptinig»«." „Ich ««rzicht« auf kein Glück, ich will b«i Dir bletb«n," warf Toni »in. H«lmllche gr«ud« durchzitt«rl« d«« Alt«« Brust. „Loppin erwartet «ine Antwort, über lege den Antrag ruhig, nach alle» Seit«» hin." „Vater, wa« hast Du ihm erwi«d«rt, al« «r Dir die Werbung niitth«ilt«?" fragt« Toni. „Ich habe ihm w«d«r Hoffnung g«macht noch g«nomm««, sondtrn g«sagt, daß Al l«s allein von Deinem Entschlüsse ab hänge." „Dann sag« ihm, daß ich nie, »i« dt« Skine werdt!" ,t«f Tont. „Sage Ihm, daß ich ihn nicht li«b» und auch »lcht li«- b«n könn», daß ich Dich nie «rlasst« Wirde!" „Dein Entschleuß Ist schntll!" »'arf Ur ban läch«lnd «i». „Er Ist f«st." snhr Toni fort. «Ich h«ge gegen beide Brüd«r «in Mißt wtlch«« ich nicht zu übrrwind«» v» r«ag Ich mag ihn«» vlell«tcht Unrrcht thu,,, al I«I« Ich kann «ich. ,hn«n nicht näh«r< ihren Augen liegt ein Ausdruck, der mich oft fast zurückschreckt." Urban schwieg eine» Augenblick. Hat ten beide Brüder nicht auf ihn denselben Eindruck gemacht? Er mochte dte« Toni gegenüber nicht eingestehen, allein die Freude über ihren Entschluß konnte er nicht verbergen. „Kind, ich habe Loppin gesagt, daß ich die Entscheidung nur von Deinem Ent schlüsse abhängen lassen wolle," sprach er, „ich werte mein Kort halten. Auch ich glaube, daß Du mit diesem jungen Manne nicht glücklich geworden wärst, Eure Cha raktere sind zu verschieden, Eure Anschau ungen haben zu wenig Berührungspunkt», ich habe kein Vorurthetl gegen da« fran zöstsche Blut, es paßt indeß nicht zu einem deutschen Charakter. Ich werde Loppin Deinen Entschluß mittheilen. Er selbst hat den Wunsch ausgesprochen, daß auch für dichen Fall unser freundschaftlicher Verkehr nicht abgebrochen werden möge, und auch ich wünsche dies, denn ste sind unsere Nachbarn." „Ich werde ihnen ebenso freundlich und unbefangen entgegenkommen wie früher," versprach Tont, „mehr kann tch nicht thun." „Das ist auch genug, Kind," warf Ur ban ein. „Unser Umgang mit ihnen tst ja nie ein vertrauterer gewesen und wird e« wohl auch nie werden. Loppin sprach davon, daß ste beabsichtigten, sich anzukau fen, wir werden diese Nachbarschaft also ohnehin wahrscheinlich bald verlieren. Jetzt komm und begleite mich in den Gar ten." Sie verließen das Zimmer und da« HauS. Langsam schritten ste in dem Gar ten auf und ab, während Toni die Hand in den Arm ihre« Vater« gelegt hatte, halb au« zärtlicher Neigung, halb In der Abficht, ihn zu führen. Victor Loppin saß auf feinem Zimmer. E« war ein elegant eingerichtete« Ge mach. Jeder Gegenstand tn demselben verrieth Reichthum und Geschmack. Schwere seidene Vorhängt dämpften da« Licht und gaben dem Zimmer jenen mat ten Dämmerfchetn, der Einem gleichsam anheimelnd entgegenweht. Der Boden war mit einem Teppich bedeckt, an den Wänden hingen Oelgemälde. Der junge Mann saß in einem Schau kelstuhle und schaukelte sich, aber nicht mit jener behaglichen und selbstgenügenden Ruhe, für welche dieser Stuhl eigentlich geschaffen ist, sondern mit unverkennbarer Aufregung. Seine Bewegungen waren hastig, al« wollte er durch da« Schaukeln gewaltsam Gedanken abschütteln, die ihm unbequem waren. Seine Lippen waren fest aufeinander gepreßt, feine Augen auf einen Punkt ge richtet und sein sonst hübsche« Gesicht er hielt dadurch einen starren Ausdruck. Er wurde durch seinen Bruder gestört, welcher in diesem Augenblicke tn da» Zim mer trat. „Hter, Victor, hast Du die Antwort von dem Alten nebenan," sprach der Ein getretene, Ihm einen Brief entgegenhal tend. Etne« Augenblick heftete Victor den Blick fest auf da« Gesicht des Bruder«, al« wolle er aus demselben die Antwort lesen, dann erfaßte er den Brief und durchflog ihn. Seine ohnehin schon farb losen Wangen wurden noch bleicher. Den Brief mit der Hand zerknitternd, sprang er aufgeregt empor und rief, „Sie soll mein werdtn l" Mit hastigen Schritten durchmaß er da« Gemach. Sichtbar erstaunt blickte Arthur ihn an. ~Wa« hast Du, Victor?" fragte er. „Hann Dich diese Antwort so sehr über raschen?" „Ja!" entgegnete der Angeredete tu letdettschastltcher Weis«. „Ich hab« fi« nicht «rwartrt, sonst würd« tch Dtr dtes« Angelegenheit nicht überlasse» haben!" „Ich begreise Dich t» der That nicht," bemerkt» Arthur. „Du weißt, daß, wo e« darauf ankommt, tch vi«l ruhiger bin al« Du und ich glaub« in dt«fer Angelegenheii Alle« gethan z» haben, wa« «Schlich war." Victor antwortet» nicht, sondern s»pt, seine Wand»rnng durch da« Zi«u»tr fort, „Ich vrrmag «icht zu fassen, «t» da< Sch»it»rn »tn»« Plan»« Dich s» sehr «»f regen kann," fuhr Arthur fort. „Ich seih« auch nicht «tu, tnwi«s«r» Irgend Etwa« verloren tst, d«nn e« gibt noch mehre« reiche Mädchen!" Victor hielt tn seinem Aus- und Ab schreiten tnne und blieb vor dem Brndei stehen. „Und wenn tch «u« kein ondere» Mäd che» heirathe« möchte!" rtef er. „Ah, ich hatt« tet— Ahnung davon, das D«tn H«rz dab«i b«th«lllgt Ist," entgegnet! Arthur. „Ich muß offen gestehe«, daj tch Dich et»er solche» Thorheit nicht fü fähig gehalten hätte." „Re»ne »« Thorheit oder wte e« Dt Aummer 3. beliebt," erwiderte Victor empfindlich, „ich nehme für mein» Empfindungen dieselbe Berechtigung in Anspruch, wie Du e« »inst gethan haft. Ja, lch liebe die« Mäd chen, um Dir kein«» Zweiftl übrig z» las« s»n und eine Thorheit war e« jedensall« von mir, daß ich Dir die Vermittlung überlassen habe." E« war nicht Arthur'« Absicht, de» Bruder, dessen leidenschaftlichen und leicht erregbaren Sinn er kannte, zu beleidigen. „Victor,," sprach er, „wäre e« nicht ver nünftiger gewesen, wenn Du mir die« so gleich gesagt hättest, ehe ich zu dem Alt»a ging? Ich würde Dir dann doch vielleicht einen andera Weg vorgeschlagen haben. Du hast bis jetzt immer über die Empfin dungen der Liebe gespottet, ich konnte also nicht voraussetzen, daß Du Dir selbst un treu werdest. Dieses Mal war Dein Mangel an Vertraue» sicherlich am wenig sten gerechtfertigt." „Es war nicht Mangel an Vertrauen ich war mir der Lieb» zu d»m Mädchen selbst noch nicht bewußt," »ntg»gn»lt vir tor. „Erst als ich an dt» Erfolge Deines Schritte« dachte, empfand ich, daß ich Toni wirklich liebe." „Sollte eine Liebe, die so schnell kommt, nicht »b»n so schnkll wiedtr v»rfii»gen?" warf Arthur ein. „Oder solltest DinDlch vielleicht über Deine eigenen Empfindun gen täuschen?" „Ich bin kein Knabe mehrl" rief Vic tor unruhig, heftig. „Auch ich kann zwi fchen Laune und leidenschaftlicher Neigung uuterschetden. Ich tiebe die« Mädchen und »« soll mein werden l" Arthur Pflegt» d»« l»id«nschastlich»n Sinn seine« Bruders gewöhnlich die größte Ruh« entgegen zu setzen, weil er wußte, daß er dadurch am meisten erreichte. Auch jetzt ließ er sich in dem Schaukelstuhle nie der, schlug di» Beine übereinander und wiegte sich langsam hin und her. „Wenn Dein Entschluß so fest ist," sprach er ruhig, „so wird e« nur darauf ankommen, den richtigen Weg zu finden, der Dich zum Ziele führt. Ich bin mit Deiner Neigung ja natürlich vollkommen einverstanden, ich kann Dir indeß nicht verhehltn, daß Du wahrscheinlich auf ein größere« Hinderniß stoßen wirst, al« Du erwartest. Doch wir können ja gemein schaftlich berathen." „Und worin soll die« Hinderniß beste hen?" warf Victor ein. Arthur zündete sich eine Cigarre a» und bli»s langsam »inig» Züg» Rauch i« di» Lust, »h» »r antwort»!». „In d»r Schwachhrit d»s Fabrikant»» und d»r Festigktit selnrrTochtrr," sprach er. „Ich v»rst«h» Dich nicht!" rl»f Victor ungeduldig. „Ich habe Dir bereit« erzählt," fuhr Arthur fort, „wie geschickt der Alt» jtdrr Zusicherung auswich. Zum Th»il fchle» mir diese Weigerung darin zu li»g»n, daß er zu Dir, vielleicht auch zu uns beide», keine besondere Hinneigung fühlt. Haupt sächlich gründete sie sich indeß auf die Liebe zu seiner Tochter. Sie ist sei» »i»- zige« Kind, sein ganze« Herz hängt a» ihr und ich hab» die feste Ueberzeugung, daß er nicht« gegen ihre» Willen thun wird." Er hielt inne nnd blie« wieder ei»tg« Rauchwolken in die Luft. Mit größter Aufmerksamkeit hatte Vic tor ihm zugehirt. „Du hast nur di« Schwachheit de» Fa brikanten berührt!" «ars er ei«. „Ganz recht," fuhr Arthur ruhig fort, „auf die Festigkeit d»r Tocht»r komm» ich nochi Als ich zu Urban ging »ud durch den Garten hinschritt, erblickte ich l» ei nem Nebengang» die Tochter in lebhafte ster Unt»rhaltung mit »in»« jung»» Mann. Ich konnt» ihr» Worte nicht »er stehen, allein au» ihren geröiheten Wan gen sah ich, daß di» Unt»rhaltung fi» s»hr tnt»resfirt» und Du »»ißt, ich hab« »in scharfe« Aug»." „W»r war der Manu?" unterbrach thu Victor ungtduidig. „D»r Polizelcommissär Walli«. Er ist ihr Vetter und e« gibt nur wenige junge Mädchen, welche für ihre Vettern nicht eine entschiedene Neigung haben. Liebt sie ab»r d»n Polizetcommtssär, und die« scheint tu der That der Fall zu sein, so wird fie keinem andera Man»« die Hand reichen, fie ist zu verwöhnt, um nachzuge ben." UnwlWg halte Victor bet der Nennung de« Polizelcommissär« mit dem Fuße auf die Erde gestampft. „Ich «etß, daß dieser Mensch sie oft be sucht!" rief »r. „Ich Hass» Ihn und »r mag sich hütrn, daß er mir nicht entgegen tritt." „vtcior," warf Arthur ruhig eiu, „auch ich liebe diesen junge» Mann nicht, »« er scheint mir indeß sehr unvorsichtig, mit ei nem Polizeibeamten Streitigkeiten zu be ginnen. Ich rath» Dir »ntschi»d»u ab, auß»rt»m würd»st Du Dir natürlich dir Tocht»r de« Fabrikanten dadurch noch (Stehe vierte Sette.)
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