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Piauo-Uuterrtebt, ertheilt »on Julius Nachzufragen ln Hulbert'« Musikalienhandlung, (7ap7o) Ward Lt Gunster, Advokaten und Recht»-Anwälte, Office m Jakob Schl^rrS^Gebäude, AuS der Schule. In einem Gebirg Sorte fragte jüngst ein Schulinspektor bei einer Visitation: „Wo her kommt e«, liebe Kinder, daß das Was fer immer unten im Thale bleibt und nicht hier heraufkommt, wie ich zu Euch gekom men bini"' Die Kinder stutzten ob solcher Frage. Da ermannte sich ein frischer Knabe und sagte: „Weil« keene solche machen. Der Mann verlangle eine Art und sagte dann: „Bringen Sie die Nat ten nur heran, Herr Wirth, ich tödte sie alle." Die Raiten zu fangen hatte er nicht versprochen. „Merct." Zu sagen: „Ich danke!" würde sich der Dresdner just schämen, aber„Merc!" spricht er in einer Minute zehn Mal mit dreidutzendmaligen Streißbeugungen. Dadurch wird aiich folgende Thatsache er klärltch: Beim Transport französischer Gefangener vom Bahnhofe nach der Ka serne zu Dresden bot Jemand den Gefan genen Schnupstaback. Einer der Gefan genen erwiderte ein freundliche» „Merei l" „Merct!," was einem der dabeistehenden, den besseren Ständen angehörenden Her ren die geflügelten Worte entlockte: „Ei Herrjee«, der kann ja deitfch!" Die DlScusflon über den Vorschlag, den Herzog von Aosta zum König von Span!»« zu wählen, ist auf te« IL. d. M. angesetzt worden. <?ukel Tim'S Katze. Onkel Tim Smith war seltier Zelt der populärste Man» l» Western Oxford, Maine. Er war ein ehrlicher, braver, Lügen ergötzten sehr und er erzählte ste so lebendig und so ost, daß er sie zuletzt selbst glaubt». hat: alle Hau« unten am Crookcd River. Das war ei» Haus, Gott bewahre Einen! Wir thaten unser« Vorrälhc hinuntrr in den waren noch nicht da. Wenn ich sage: wir schliefen, so heißt da« «igentlich: wir schliefen nicht; trnn kaum war e« dunkel Kreischen und Pfeifen und Rascheln, da« war schrecklich. Ich stecke ein Licht an und gehe hinunter Jerusalem! Sl« spre chen von Ratten: da hätten Sie Ratten sehen sollen! Ich habe nie in meinem ein Schenkels Ich hatte Ratten unter kam, guckte in den Keller, schüttelte mit deni Kopf, fetzte sich nieder und blickte eine Viertelstunde lang auf die Ratte». Ich dachte: was wird ste thun? Ab», sie that gar nichts, schüttelte stch blo« und ging wieder die Treppe hinauf. „Die Nacht, ich sage Euch, da« war eine Nacht! An Schlaf war nicht zu den- Wunder nahm's mich nicht, denn es waren mehr Ratte« da, als eine ordentliche Katze verlragen kann. Es wurde wieder Nacht und der alte Kater hatte sich nicht mehr sehe» lassen. Sagt Bets? Ann zu mir: „Tim, alter Junge, wenn die Katze nicht wiederkommt, dann können wlr auch gehen, die Ratten fressen uns auf mit Haut und Haar." „Laß man die alt« Kap« g«h«n," sag' ich, „dl« hat uns nicht auf immer ver lassen, so undankbar tst ste nicht." Und richtig, gerade als Betsy An« die und mache die Thüle auf uud da steht der alt» Kater an den Thürstuse« und hat eine ganze Armee von Katzen hinter stch; alle stehen In doppelter Reihe in Parade aus niarschirt, wie ich nur je Onkel Sam'« waren schwarze und weiße, gelbe und graue, drelsarblge und zweifarbige, große und kleine, junge und alte, männliche und weib- Rrih' und Glied. Er geht direkt auf die Krllerlhür lo«, kratzt und miaut da und jetzt verstand ich ihn: da« alie Thier «ar Hülfe suchen gegangen. Ich mache die Thüre aus und nein Kater niarschirt hin unter und alle andern hinter ihm her in schönster Schlachtordnung in Reih' und Glied, gerade wie bei den Soldaten, und als ste so bei mir vorbeimarschirten, konnte ich hundertsechsundsünszlg zählen. „Gewitter! Wenn da« aber kein Durch, einander und Gerumpel in drm Keller war in der folgenden Nacht, dann bin ich der alle Kater 'rauf, nahm mtch beim Rock zipfel und zog mlch nach dem Keller zu. Ich gehe also hinunter und habe »inen Anblick! Ihr sprecht vom Bunker Hill und Boston Massacre! —Danke schön! Ich habe nie so einen Anblick gehabt und werde nie einen haben. Bets? Ann und ich und meine drei Jungen« hatte« de« ganzen Tag hart zu arbeiten, nur um die todte« Ratten fortzuschaffen, und ebenso viel hatte» schon lle Katze« aufgefressen. Es war „toll," und da« Beste dabel ist, e« ist wahr wörtlich wahr '' Die Pariser Nnruhe» am l. Okto ber. Von den ersten „rothen" Ruhestörun gen, welche schon am I. Oklober in Pari« vorkamen, giebt ein Brief in der „London Times" folgende interessante Schilderung: Am l. Oktober begab sich Flouren« an der Spitze feiner. Bataillone nach dem schen Llnb« verschiedene lordeiungen von der Regierung zu erzwingen, so z. B. die Maffenerhebung, den Ausruf an da« re publikanische Europa, sofortige Wahl ei ner Miinicipalbehörde, Einlassung aller „vertächtlgen Personen" von Vertrauens posten und eine allgemeine Vertheilung von Tagesrationen an alle Bürger. Als die Regierung sich platterdings weigerte, solchen Forderungen Gehör zu schenken, suchle glouren« damit zu drohen, daß er sein Coinlnando niederlegte; da aber die Regierung sich durch diesen Schrill nicht lnd. Sie sollten sich am 8. Okiober, zwei Uhr Rackmittag«, unbewaffnet vor dem Rath Hause einfinden. Hauptzweck der Demon stration sollte die Erzielnng sofortiger Wahlen für die „Commune vo» Paris" sein, welche letziere so sagte Flouren« die provisorische Regierung nicht ab schaffen, sondern ste zur Executive der le gislativen Commune machen würde. Da« hieße also, Flouren« hat zu befehlen, und Favre diese Befehle auszuführen. Denn was ersterer nebst Genossen —Ledru-Rol- lin, Blanqui und Felix Pyat stch unter der zu wählenden Commune eigentlich denkt, geht aus einem Artikel in „La Pat rie en Danger," dem Organe Blanqui'«, deutlich heroor. Vo» den Candtdaten für diese Körperschaft soll nämlich unter An derem gesoidert «erden, daß ste stch zur Aufrechterhaltung der absoluten Unabhän gigkeit der Commune, zur Befolgung all gtinelner Instructionen und zur Rechen schaftsleistung über alle ihre Schritte an die Wähler, die ihr Mandat jeder Zelt annulliren können, verbindlich mache«. Auch sollen die Herren stch verpflichten, für die folgenden Maßregeln zu stimme«: Clasflsizirung aller Lebensmittel in der Hauptstadt und deren unentgeltliche Ber theilung ln Tagesrationen an alle Bür ger; Verantwortlichmachung aller derer, die unter dem gefallenen Regiment« durch rechtswidrige Schritte, Gewalt oder Be trug zur Herbeiführung der gegenwärti gen Situation beigetragen; Bestrafung aller Perfovea, welche Part« in der Stunde der Gefahr verlassen haben; SuSpendl rung aller handelsrechtlichen und civilen Klagen bl« drei Monate nach Friedens schluß; Suspendirung aller Mieths- und Zinsenzahlungen vom l. Oktober bi« zum Ende de« Kriege«; Abschaffung der Poll zeipräsrktur und Unterordnung der Poli zei unter die Muntcipalbehörden, und schließlich Abschaffung aller Monopole und Privilegien. Um die« und Aehnliches zu erzielen, war die Versammlung für den 3. Oktober einberufen worden. Um die angesagte Stunde fanden flch ein paar tausend Menschen ein, zum gro ßen Theile Nationalgarden, welche mit wenigen Ausnahmen unbewaffnet gekom men waren, während innerhalb de« Git tereinschluffkS um das Stadthaus eine Ab theilung Mobilgarden mit aufgesteckten Bajonetten in Reih und Glied standen, entschlossenen Blicke« und der har rend, die da kommen sollten. Der Ruf de« Pobei«: „Die Bajonette in die Scheide!" blieb unbeachtet, und eben so wenig kehr ten stch mehrere Mitglieder der Regierung unter anderen Rochefort, Arag» und Iule« Ferrp an da« Feldgefchret der Masse, al« diese „La Commune, Vive la C'ommunel" rief, und auf langen Stöcken Plakate mit den Worten „Les ElectionS" vor ihren Augen in die Höhe hielt. Plötz lich allgemeines Gemurmel. Die Natto nalgarden des Faubourg St. Gerniain rücken bewaffnet und mit ihren Offizieren an der Spitze im Schnellschritt voran, und fassen zwischen dem Eisengitter und dem vor diesem versammelten Voltshaufen Posto. Der Volk«haufe naht flch. Einige Bürger halten dem letzterwähn ten Bataillon Zettel mit der Inschrift ent gegen - „Die Gewehre sind ein« Drohung"; mehrere Naiionalgardrn w«nd«n zu« Z«t chen d«r Spmpaihi« mit d«r Mass« ihr« Muskete mit dem Kolben nach oben und «in allgtintine« „Hurrah!" wird nur durch die zahlreichen Rufe „La Commune! Bive la Commune!" unterbrochen. Dt« Lage tst kritisch; die schweren Thore d«« Rath haus«« »«rd«n g«schlossk»; d«r Gt««ral marsch wird g«schlag«n und fast u«mitt«l bar darauf kommt «in« Abtheilung bewaff neter Natlonalgarden meist Arbeiter j in Blousen — herangerückt. Während so > «inerseit« die Bolk««affe stch zu einem ««- No. 4K. g»htur«n Umfang vermehrte —große und kleine Truppen dlspatirte« über die Billig keit der erwähnten Forderungen, und an scheinend waren drei Viertel gegen eine sofortige Einberufung einer Commune „Vive la Republique, Vive la France!" Der befehligende Offizier, General Ta mister, suchte die aufgeregte Menge zu be schwichtigen, doch gelang ihm die« dann de« Centrale» Republikanische» Coiniiiit tees Zugang in da« Stadthaus erhielten. Iule« Favre empfing sie, hörte „die gor derungen des souverainen Volkes" an, und lehnte trocken das Vergnügen einer eingehenden Unterhaltung über das The ma Muntclpal Commune ab, während Keralry den Herren mit Verhaftung drohte. Draußen kommen jetzt vo» allen Puncten die Natlonalgarden herangezogen. Ein Bataillion nach dem anderen, mit fliegen den Fahneu und unter Trommelgewirbei; die Osficiere voran«, ihre Degen in der Luft schwenkend und mit dem Rufe: „A bas la Commune!" „Pas de Revolution!" Dies ermuthigt die Anhänger der Regie rung. „Bive la Republique" „Vive la France!" schallt es von allen Seite» wie der, während die Nallonalgarde» Angriffs colonnen formiren, nach beide» Seite» deployire«, da»» Linie« bilden und so den Platz In wenigen Augenblicken von den vielen Tausenden säubern. Dt« Spitlleule treten jetzt in da« Cent rum, und unter Trommelwirbel, unler mischt mit dem Rufen der Bolkömaffen, treten die Mitglieder der Regierung aus den wiederum geöffneten Thoren des Stadthauses hervor. Sie machen die Runde um den Platz, schwenken ihre Hüte und rufen- „Vive la Republique!" Den Schluß der Scene bildet dann eine kurze Ermahnung Iule« Favre'«, und eiliger al« es sonst vi«ll«icht g«sch«h«n wär«, stob dt« Btrsammlung aus«inand«r, da ein h«f tiger Platzrrg«« stch «instkllt«. Allmählich zogen dann auch die Nationalgarden ab, doch versammelten stch ihrer trotz des Re genS am Abend immer neue Bataillone vor dem Stadthaus«, um ihr Einvrrständ «iß mit der Regierung und ihre Mißbil ligung des GebahrenS der Natlonalgar den von Belleville und der Bürger Ledru- Rollin, Blanqul, Felix Pyat und Flou rea« zu bethätigen. Daß „La Patrie en Danger" Tags darauf ei««« g«harnisch t«n Artiktl üb«r «in« ~n«u« Anrrizung zum Bürg«rkrl«gt" bracht«, wird Keine« Wunder nehmen. Auch tst die Sprach« solcher Artikel zu bekannt, um thre ausführliche Wiedergabe zu erHelschen. Zum Schlüsse jedoch ei« kleines Pröbchen: „Diese Gewalt, welche vorgiebt, thrrn Ursprung im Volk« zu ha bt«, will da« Volk nur hinschlachtrn, gleich ihren Borgängrrn sucht st« ihr« Fehler in Blut zu verstecken, und die Forderungen der Republikaner durch Bayonnette zu er sticken. Diese persönliche Gewalt, mtt zwölf Köpfen anstatt eines einzigen, mit den nämlichen Kniffen, der nämlichen Hinlerltst, aus der Tiefe der nämlichen Hexenküche hervorgegangen... Proletarier, Ihr verlangt etne Commune. Die Regie rung empfängt Euch mtt Bayounetten ... Wäre nicht der PatriottSmu« der republl» kauifchen Befehlshaber gewesen, dann wär« Blut In Paris geflossen?" Deutsch geschrieben und deutsch gespro chen wird jetzt in Frankreich. Alle amt lichen Mittheilungen an französische Be die zur Uebergabe aufgefordert werden, oder die vom Pariser Straßenpöbel einge setzte Regierung, ergehen in deutscher Sprache und e« wird den Empfängern überlassen, ste sich so gut oder schlecht zu übersetzen, wie ste können. Das tst die rechte Art, die deutsche Sprache zu einem Lehr oder Lerngegenstande zu machen! Franzöflsch ist die sogenannte Weltsprache geworden, weil einmal Frankreich die in West-Europa den Ton angebende Groß macht geworden ist; vorher war es Latei nisch und In Deutschland unter Karl dem Fünften deutsch. Karl, der selbst ein Spa nier von Geburt war, hielt streng darauf, daß die an den deutsche» Kaiserbof kom menden fremden Gesandten deutsch konn ten. Geht au« dem jetzigen Kriege Deutsch land als die gebietende Macht des livtlifir ten Europa hervor, so wird man fein blaue« Wunder daran ersehen, wie schnell die deutsche Sprache in der Welt zu Ehren kommt. Die deutschen Gelehrten und Schriftsteller mögen für die hochgebilde te» Ausländer ganz gute Lehrer der deut« schen Sprache gewesen fein, aber 500,D0S deutsche Soldaten, die al« Sieger in Part« einziehen, find noch besser».
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