im hat er nicht gesagt, was er gerade am Tage, in der Staude des Mordes im Walde that? Der Schulze schwieg auf diese Frage. Dcr kleine dürre Bauer Lindenkranz mit dcr spitzige kluge Nase aber fuhr fort: Muß da nicktt alle Welt glauben, daß er dem Bursche, dem Andreas, der in dcr letzten Stunde nicht recht mehr her anwollte. Muth eingeredet hat? Daß er nd der Domherr seit laugen Jahren Todfeinde waren, weiß alle Welt. Das starke Gesicht de Schulzen rö- Ihete sich zornig. Und das sagst du, Lindenkranz? Und du gehörst z seinen Freunden und An- Hängern? Er hat dir hundert Prozesse gewonnen! Was solle da seine Feinde sagen? Dcr ruhige, entschlossene Radcmachcr nahm das Wort. Ich muß dir bekennen, Schulze, daß ich auch nicht anders glauben kann, und daß Alle so glaube, die ich sprach. Er war nur einmal z der Stunde dcS Mordes im Walde. War er anf er laubten Wege, so niußtc er cS sagen. Er konnte es nicht sagen, rief dcr Schulze. He, Schulze, du weißt davon? Nein, sagte dcr Schulze. Seiner Stimme hörte man an. daß er wohl da von wußte. Er war unruhig geworden und dachte mehrere Minuten nach. Ich fürchte, Ihr habt Recht, sagte er dann. Die Leute glauben es; auch die Geschworenen werden es glauben, und sie werde ihn verurlheilcii, und er ist doch an dem Morde so schuldig, wie ein neligeborncS Kind. Und doch konnte und durfte er es nicht sagen. Ich habe noch Eine Hoffnung. Ich kann jetzt nur wenig darauf gebe. Um so fester müsse wir bei unserem Plane bleißn, und um so vorsichtiger und ent schlossener, wenn es dazu kommt, ihn auszuführen. Die Verhandlungen wer den wieder angefangen haben: Gehen wir ein Jeder auf unsere Plätze. Sic wollten auseinander gehen. Dcr kluge, listige Lindcrkranz nahm vorher den Schulzen Langenberg auf die Seite. Drei Worte, Schulze! Du willst als Zeuge auftreten? Du weißt es. Da wollte ich dir einen guten Rath geben. Wenn die Leute glauben sollen, so mache deine Figur kleiner nnd dein Gesicht feiner, und wenn es etwas we niger roth wäre, es könnte gucki nichts schaden. Nichts für ungut, Schulze. ' Laß mich nur sorgen, sagte der Schulze, dessen Gestalt um einen Fuß größer war, als die anderer gewöhn licher Menschen. Sic zerstreuten sich dann wieder nach drei verschiedene Seile, wie ani Vor mittage. Fortsetzung folgt.) Eine Riesenbau. Im Territorium Dakota, 20 Meilen westlich von Fargo im Rcd-Rivcr-Thal giebt es ein Landgut, in welchem man bequem ein Dutzend deuischcr Rittergü ter verstecken könnte, dasselbe heißt die Darlymplc'sche Bancrci. Dieses Land gut umfaßt 10 Sektionen oder 10,240 Acker. Im Ganzen sind etwas über 4000 Acker mit Waizc bestellt; das übrige Land wird gegenwärtig aufge brochen nnd sieht anderweitiger Culti virung entgegen.—Die ganze Bancrci besteht aus vier Abtheilungen zu 2500 Ackern mit einem Wohnhausc von 32 bei 36 aus jeder, sowie einer Scheuer von 56 bei 64 Fuß. Die Letzteren ent halten außer geräumigen Bodcnkam-! mcr, sowie den nöthigen Räumen zur Aufbewahrung von Geschirren, dcS Futters, Farmgcräthschaften und ande rer Zuhörigkciten, Ställe für sechzig Pferde und eine Anzahl Rindvieh. Daneben giebt es noch mehrere Schmied nnd Wagncr-Werkstättc, sowie ein großes Lager zur Aufbewahrung von Getreide, welches indessen, sobald e? gccrntet, regelmäßig weiter versandt wird.—Jede Untcrabthcilung hat ihren Vormann, und das Ganze steht unter Aufsicht eines Oberinspektors, dcr je doch seine Befehle von Hrn. Darlym-! ple selbst empfängt, welcher das Farm- Evesen in einem großen Maßstabe von Grund aus versteht und damit bis jetzt die glänzendsten Erfolge erzielt hat. Erfüllen sich die Erwartungen dieses Jahres nur einigermaßen, d. h., crgiebt sich nur eine solche DurchschnittSernte, lvie man sie gewöhnlich im Red-River Thale hat, und bestehen nur mittelmäßi ge Preise, so schätzt man den Gesammt ertrag dieser Bauer anf mindestens 5120,000. Freilich sind auch die mit dieser Bauerei verbundenen Unkosten nicht unbedcntcnd; den es sind auf dcr Bancrci gegenwärtig 80 Pferde z unterhalten, 50 Arbeiter waren bei der Aussaat beschäftigt nd 1000 Leute sind nothwendig, um die Erntearbcit vorzu nehmen. Um sich einen Begriff von der Großartigkeit des Betriebes zu machen, sei noch erwähnt, daß sich auf dieser ge waltigen Bauer 30 Wagen, 40 Croß nnd 26 Brcchpslügc, 20 Säemaschinen, 70 Egge und 5 Dampf-Dreschmaschi ne befinden. Gov.Tilden ausdrrßeisr nachEuropa. Gov, Tilde von New Aork, letzthin demokratischer Kandidat für das Präsi dcntenamt, segelte am letzten Mittwoch mit dem Dampfer "SoMia" ach En- wo er mehrere Wochen verweilen wird' Cyrus W, Ficld, der berühmte Telegraphist, (er legte den ersten unter seeischen Telegraph zwischen hier und Europa) begleitete Hrn. Tilden. Eine ungeheure Menge Menschen hatte' sich bei der Abfahrt Tilden's eingefunden, und ihm Lebewohl zugerufen. Verschoben. Die Staats-Convention der Republi kaner ist votn 2Sstcn August bis zum Stcn September verschoben worden. — Verschoben oder nicht verschoben, die r Republikaner werden dieses Jahr so wie Uso „verhaumutscht." -yarrlSvurg, V Donnerstag, Juli 26, 1877. Ein Neger als Richter. Wm. A. Stewart von New Castle, ein Neger, und von Profession ein Barbie rer, ist als Candidat für das Gehülst- Richieramt aufgetreten. Er war früher ein Drucker, und wohnt schon 20 Jah ren in New Castle. Da das County (Lawrence) in welchem jene Stadt liegt, überwiegend republikanisch ist, so sollten die Republikaner ihre „ungebleich ten" Bruder bereitwilligst unterstützen. Die Republikaner von Mississippi haben ihre Organisation ganz aufgege ben, da, wie sie sagen, eS dort keine Re publikaner, sondern lauter Demokraten gebe.—Sehr vernünftig. Wie in Mis sisippi, so wird eS bei der nächsten Wahl im ganzen Süden gehen. Ja, alle südlichen Staaten werden Demo kratisch gehen, so daß den Radikalen kaum eine Corpora! Garde übrig bleibt. Ein riesenhafter Ausstand und Aus ruhr. In Folge einer Lohnherabsetzung hat unter den Angestellten dcr Baltimore und Ohio Eisenbahn-Compagnie wäh rend dcr letzten Woche ein großartiger Ausstand stattgefunden, welcher bedeu tende Aufregung, ja, wie die Nachrich ten lauten, sogar Menschenleben geko stet hat. Ohne Diese oder Jene zu begünstigen, müssen wir frei nd offen erklären, daß in der Herabsetzung des Lohnes ihrer Angestellten, die Baltimore und Ohio Eisenbahn-Compagnie einen höchst n -gerechten Schritt gethan hat. Zwar hat sie ein Recht, ihren Angestellten zu zahlen was fitwill; aber wie kann sie erwarten, daß ein Mann, besonders ein Familienvater, im Stande ist, mit bloS vier bis sechs Dollars per Woche seine Familie zu ernähren? Man denke sich nur, bloS 80 bis 00 Cents per Tag als Lohn für einen Bremser oder Hcitzcr, welcher jeden Augenblick der Todesge fahr ausgesetzt ist, mit diesem geringen Lohn sich selbst zu verköstigen, nd seine Familie zn ernähren hat! Und diesen winzigen Lohn bezahlt eine Eisenbahn- Compagnie, deren jährlicherßcingewinn sich auf Millionen belauft! Ist das nicht eine Schmach nd Schande? Die selbe Compagnie war es, welche, um den ganzen westlichen Verkehr an sich zu reisen, die Pennsylvania Eisenbahn- Compagnie letzte Jahr nöthigte, ihre Frachtraten zu verringern, nd den Verkehr auf dieser Bahn zu innren suchte, die aber nachher (nämlich die Baltimore nnd Ohio Bah) die Fracht raten dcr Lokalzügc auf's höchste hinauf schraubte, und dadurch die Geschäfts!!- teil längs ihrer Bahn zwang, hohe Raten zu bezahlen. Angesichts dieser Thatsachen, ist cS da ein Wunder, daß die Bürger von Maryland nd West - Birginien eine Abneigung gegen jene Bahn haben, und mit den Ausständigen sympathisircn? Ist cS ein Wunder, daß die Govcrnörc dcr beiden Staaten keine Hülfe von ih ren Staats-Milizen erhalten können, und sich an die Bcr. Staaten Regie rung m Hülfe wenden müssen? Zu tadeln ist indessen, und zwar ans'S schärfste, das Auftreten dcr Ansständi-! gen, indem sie Andere zwingen wollen von der Arbeit abzustehen, und dadurch den Geschäftsverkehr zu hemmen. Man denke nur an das unschuldige Vieh in den Frachtzügcn, da gezwungen ist, ohne Nahrung Tage nd Nächte in den Zügen zuzubringen I Es ist in dcr That traurig, wenn man darüber achdenkt, nachdenkt über dieses unmenschliche Ver fahren gegen da stumme Bich! Alles dieses kann nur zum Nachtheil für die Ausständigen dienen, da derlei Gewaltthätigkeiten höchst ungerecht nd verwerflich sind. Ueberhaupt verbessern solche Ausstände die Lage dcr "Stridors" nicht im geringsten, so lange nicht die Gesammtmasse der arbeiten den Klassen wie ein Mann zusammenwirkt. „Einigkeit macht stark," und nur durch Einigkeit können sie ihr Ziel erreichen. Nach den letzten Nachrichten hat sich der Ausstand bis nach Pittsbnrg aus gedehnt. wo ein schrecklicher Aufruhr herrscht. Scheriff Fife von AUeghcny County soll während dem Aufruhr er chossen, und Gen. Pearson von daselbst verwundet worden sein. Es hieß, als sei auch das Union Depot jener Stadt abgebrannt. Auch in Harrisburg herrschte am Samstag Abend und Sonntag ungeheu re Aufregung als es hieß, daß ein Regi ment Neger nach Pittsbnrg sei. Neger gegen die "Stridor," zu schicken, ist sehr zu beklagen, denn e trägt nur dazu bei, die Gemüther der Bürger welche auf Seiten der Ausständigen sind, noch mehr zu reizen, nd sie zu einem furcht baren Gemetzel anzutreiben. Es ist nicht iisere Absicht, diesen Ausständen eine politische Färbung zu geben, aber, mächten wir fragen, hat man je unter früheren Regierungen sol che Ausstände und Unterdrückung der arbeitenden Klasse erlebt, als wir sie seit den letzten zehn Jahren fast täglich erfahren? Falliren nicht beinahe jeden Tag Banken, nachdem sie den sauren Schweiß der arme Wittwen oder des fleißigen Arbeiter eingrsäckelt haben? Und was geschieht ihnen s Nicht, gar nicht! Werde nicht die Taxen mit je de Tag Häher, und wohin kommt da Selb? Kann, und soll das Bvlk zu alle diesem schweigt ? Großer Ausstand der Heizer und Bremser deinabe allerElsenbahn-Compagmen! Ungeheurer Aufruhr in Baltimore K PittSburg! Zerstörung derPahvhöse! Das Militär ausge rufen! Es nimmt Reißaus!! Gewaltthaten—kalblütiffeS Nie derschießen der Bürger! Nahezu 53,00,<M Millionen werth Eigenthum zerstört! Traurige Scenen. Noch nie hat vielleicht ein solcher Ausstand, solche Aufregung in diesem Lande stattgefunden, als wie letzte Wo che durch den Ausstand der Arbeiter auf der Baltimore und Ohio Eisenbahn, welcher durch eine Herabsetzung dcr Löhne dcr Arbeiter verursacht wurde. In Martinsburg, West-Virginien, wo dcr Krawall zuerst begann, verhin derten die Ausständigen die Frachtzügc vom Weiterfahren. Von dort erstreck te sich der Ausstand nach Baltimore, Ciimbcrland, Wheeling und nach ande ren Lokalitäten längs dcr Bahn. Wie un ein Augenzeuge meldet, herrschte in Baltimore am Freitag Abend ein schrecklicher Aufruhr. Alle die Tumulte u. s. w. anzuführen, würde zu viel Raum in unseren Spalten einnehmen. Wir geben daher nur folgende nähere Einzelnheiten: In Locust Point, Md., wurde am Dienstag Vormittag von den Ausstän digen die Weichen der Baltimore und Ohio Eisenbahn verstellt. Hierdurch wurde eine Locomotive entgleist und verbrämst und ein Pfahlwcrk wurde er heblich beschädigt. Gestern Abend wurden in Martins burg. W. V., von den Strikern die Züge angehalten. Dieselben vertrie ben Diejenigen, welche für niedrigeren Lohn arbeiten wollten, nd waren die städtischen Behörden nicht im Stande, den Ausschreitungen Einhalt zu thun. Dies wurde auf telegraphischem We ge dem Gouv. Matthews von West- Virginicn gemeldet, welcher den beiden iu MartlnSburg bestehenden Miliz- Compagnien den Befehl ertheilte, den Behörden bei Anfrechthaltung der Ord nung bchülflich zu sein. Bon Martinsburg traf heute eine um 8 Uhr 50 Minuten, Morgens, auf gegebene Depesche ein, welche sagt: Col. Faulkncr bestieg mit 75 Mann dcr Berkeley Light Infantcry GuardS, die geladene Musketen bei sich hatten, ei nen nach Westen fahrenden Frachtzug, welcher von den StrikerS ausgehalten worden war, und versuchte, mit demsel ben die Fahrt fortzusetzen. Dieses ver suchten die Strikcrs durch Drohungen zu verhindern. ES wurde aus den Lo komotivführer und den neuerdings an gestellten Heizer geschossen. 'Einer dcr Soldaten wurde durch den Schuß ver letzt. Die Soldaten erwiederten sofort das Feuer und tödteten einen der Auf rührer. Dadurch wurde eine ungeheu re Aufregung und Verwirrung verur sacht. Die StrikerS zerstörten dann die Koppelungen der CarS, so daß der Zug seine Fahrt nicht fortsetzen konnte.' Um 11 Uhr 50 Minuten hatten die Strikcrs immer noch die Oberhand nnd verhinderten die Abfahrt von Zügen. Um 3 Uhr Morgens wurde ein vom Westen kommender Frachtzug. welcher nach Locust Point gehen sollte, nahe dem Gashausc in Süd-Baltimore, wie man glaubt, von den StrikerS entgleist, wodurch die Lokomotive nd mehrere CarS zertrümmert wurden. Lokomo tivenführer und Heizer wurden uner heblich verletzt. Es gelang in kurzer Zelt die Trümmer der CarS wegzu schaffen. Ein anderer Berichterstatter be schreibt die Borgänge in Martinsburg folgendermaßen! Als Col. Faulkncr mit seinen 75 Mann Miliz de Eisen bahnzug besetzte und den Versuch machte, denselben nach dem Westen weiter zu befördern, legten sich die StrikerS und ihre Freunde, etwa 4000 Menschen, in das Mittel. Dieselben waren zum großen Theil bewaffnet, und als der Zug abfahren sollte, drangen sie auf denselben ein und durchschnitten die Koppelnngen dcr CarS. Col. Faulkncr forderte sie auf, sich zu entfernen, erhielt aber als Antwort nur Verhöhnungen und Drohungen. In Folge dessen drohte er den Leuten daß er den Soldaten den Befehl geben werde, zu feuern, falls sie nicht sofort von ihren Gewaltthätigkeiten abstehen würden. Kaum hatte er dies gesagt, so wurde von den Aufrührern auf die Soldaten inchrerc Schlisse abgegeben, von denen dcr eine einen dcr Soldaten traf. Sofort gab Col. Faulkncr den Befehl, da Feuer zu erwiedern. Die Soldaten gaben Feuer auf die Menge und tödteten einen dcr Aufrührer; an dere sind wahrscheinlich verwundet worden, da inchrerc Personen vom Platze weggetragen wurde. Dieses Feuer rief die größte Erbitterung hervor und wiederholt versuchten die Aufruhrer, auf den Zug einzudringen, das Militär hatte jedoch wieder gelcdcu und trieb die Aufrührer zurück. Eine Special Depesche an die „Val timore Evening News" von Martins burg sagt: Die Aufrührer beharren bei ihrer feindseligen Haltung und die Gegenwart der Miliz bringt sie nur noch mehr auf. In der Stadt herrscht große Aufregung und die Aufständischen nd deren Freunde zählen jetzt minde stens 4000 Mann, welche umherziehen und den Bchörvcn Hohn sprechen. Etwa 75 bis 80 Lokomotiven sind nach und nach hier eingetroffen und werden von den StrikerS an der Abfahrt verhindert. Ein Committee der ausstehenden Heizer hat den Locomotivführcrn ange zeigt, daß, falls einer dcr Letzteren versuche sollte, einen Zug aus dcr Stadt zu bringen, er auf der Stelle erschossen werden würde. Um Mittag versuchte dcr Couduktor eines nach Baltimore bestimmten VichzugeS abzu fahre, worauf die Aufrührer auf die Lokomotive sprangen und mit gezogenem Revolver die Beamten zwangen, den Zug in den Verkanfs-Vlehhof zu bringe, wo das Vieh ausgeladen wurde. Die PassagicrzUge werden nicht behindert, da der Ausstand ni( von den Angestellten! bei dcr Frachtbc förderung ausgeht. Blutiger Zusammenstoß in Balti more. Baltimore, 20. Juli. Während das 6. Regiment unter Oberst Clarence PeterS heute Abend von seinem Sam melplatz durch die Baltimore Str. nach der Camden Station marschirte, Hagel tcn aus einem VolkShaufcn Steine auf dasselbe hernieder, gleichzeitig fielen Schüsse aus dem Haufen. Die Solda ten erwiederten das Feuer und tödteten mehrere Mensche. Die Aufregung und Verwirrung sind so groß, daß es bis jetzt unmöglich ist, Einzelnheiten zu erfahren. Nach dcr Central-Polizei- Station sind 4 Todte gebracht worden und 7 oder 8 Verwundete liegen in Apotheken und im Hospital. Baltimore, 20. Juli, 10 Uhr Abends. Der traurige Borfall an dcr Baltimorestraßc hat in der Stadt die größte Aufregung hervorgerufen. Das Gerücht über denselben verbreitete sich wie Wildfencr nach den entferntesten Theilen dcr Stadt und die Baltimore Str. ist dicht mit Menschen angefüllt. In dcr Ccntralstation (City Hall) lie gen allein 8 Leichen von Erschosseneu. Baltimore, 30. Juli. Das Depot in Camden Station steht in Flammen und die Eisenbahn-Office ist ausgeräumt worden. Die Drähte sind zerschnitten und die Batterie wcggc. schleppt worden. Baltimore, 20. Juli, 11 Uhr Nachts. Da Fcner in Eaniden Sta tion ist bewältigt worden. Die Tele graphcu-Verbindung mit jener Station ist och immer unterbrochen. Die Lage in Pittsburg. Pittsburg.Pa.,2o.Juli. Sheriff Fife von Allcghcny County, hat dem Govcrnör Hartranft auf telegraphischem Wege angezeigt, daß er niit seinen Leu ten nicht im Stande sei, die ansständi scheu Frachtzng-Brcmscr dcr Pennsyl vania Eijenbahl daran zu verhindern, daß sie den Frachtverkehr ans dcr Bahn durch allerlei Gewaltthätigkeiten und Ausschreitungen unterbrechen. Des halb bitte er, daß die Miliz einberufen werde, um ihm bei Aufrechterhaltung dcr Ordnung und Wiederherstellung dcr Ruhe bchülflich zu sein. Um Mitternacht Halle dcr Sheriff auf Ersuche dcr Eisenbahn-Beamten die Strikcrs an dcr 28. Str. besucht nnd ih nen befohlen, auscinanderzugehen. Die selbe verweigerte jedoch den Gehorsam. Er blieb dort bis um 3 Uhr Morgens, doch ivurdc er von den Strikcrs ver höhnt nnd verlacht. Ma erklärte ihm geradezu, daß die Frachizügc nicht nbgc hen würden, wenn man es verhindern könne; und wenn er auch ei noch so großes „Posse" oder eine noch so starke Truppen-Abtheilung gegen sie führe. Da er einsah, daß seine Befehlen kein Gehorsam geleistet werden würde, be schloß er mit Uebereinstimmung dcr Ei senbahn-Beamte, militärische Hülfe zu rcguirirc. Es ivnrdc in Folge dessen eine Depesche an Govcrnör Hartranft abgesandt Gov. Hartranft dcr sich augenblicklich i California befindet, hat eine Prokla mation erlasse, und Befehl gegeben, das Militär aufzurufen. In Folge dessen sind bereits mehrere Militär-Compag nicn von Philadelphia nach Pittsburg abgereist. Pittsbnrg. 20. Juli, Mittags. Bis jetzt hat sich dcr Ausstand dcr Brem ser dcr Pennsylvania Eisenbahn ans an dere Linien nicht ausgedehnt, aber auf dcr westlichen Division dcr Pennsylva nia Eisenbahn ist jeder Frachtverkehr unterbrochen. Meilenweit stehe zur Abfahrt fertige Züge auf den Neben- Geleisen, zum Theil sind sie mit Fracht belade, welche leicht verdirbt. ES sind zwei Regimenter Miliz, das 14te nnd das 18te, einberufen worden, von denen das eine im äußern Bahn hofe, dcr Scene dcr Schwierigkeiten, sta tionirt werden wird. PittSburg, 20. Juli. Die Pro klamation des Gov. Hartranft ist ge druckt worden nnd wird soeben unter das Publikum vertheilt. Seit gestern ist nur ei Frachtzug von hier abgefahren nnd dwS wurde von den Eiscnbaknbcamten r mit großer Schlauheit zu Wege gebracht. In dem Viehhofe zu Last Liberty ste hen 130 Cars mit Rindvieh, Schweinen und Schafen, nnd 100 weitere Carla düngen werde heute vom Westen er wartet. Bon Harrisburg sind zwei Galling Geschütze und eine große Quantität Munition aus dem Arsenal nach PittS burg geschickt worden. In dcr Nähe vo Pittsbnrg stehe 15gg bclabenc Cars auf den Nebenglei sen und ihre Zahl wächst beständig Pittsbnrg, 20. Juli. Das gegen die Ausständigen in Dienst gerufene Miliz-Militär ist im äußeren Depot und längs dcr Bahn statioiiirt, erweist sich aber als unzureichend zur Unterdrückung der Unruhen. In de East Liberty Viehhöfen in Torrencc Station befinden sich etwa 148 Soldaten vom 1ß. Regiment, die unter dem Kommando des Col. Guthrie stc hen. Spätere Nachrichten. PittSburg, 21. Juli. Mehre, re Bürger gingen heute Abend zu der Philadelphia Miliz, welche in dem Lo komotiven-Schuppen verschanzt ist, und bat sie, die Stadt zu verlassen, da man ein allgemeineSßlutbad befürchten MUß te. Es wird von dem umgebenden Auf rührern Jeder am Verlassendes Gebäu des verhindert. Drei Soldaten, wcl che hinausschleichen wollten, wurden von den Aufrührern erschossen. Zwei Bür gcr wurden kaltblütig in dcr Libcrthslr. getödtet. Dcr Passagicr-Vcrkehr auf dcr Pennsylvania Eisenbahn ist völlig unterbrochen worden und das Union Depot, sowie die umliegenden Hotels sind verlassen. Um 10 Uhr Abends haben die Auf frührer andere Waffcnhandlungcn aus. geflüudcrt. 0 Uhr Abends. Im Augen blick ist die Aufregung in dcr Stadt ei nc großartige. In der That befindet sich die Stadt unter der Controlle bc. waffnctcr Aufrührer, welche aus Tag löhncrn, Eisen-Arbeiten, Aufladern und Kohlcngräbern besteht. Ein großer Haufen brach um 7fflhr in Johnson's Waffenfabrik an der Smithfield Str. und bewaffnete sich, woraus er nach Bown'S Etablissement an Wood Str. zog und dieses völlig dcmolirte. Mit fliegenden Fahnen und unter Trommel schlag zogen etwa 3000 Mann stark die ste Ave. hinauf, bis jetzt hat derselbe aber nur da Eigenthum dcr Eisenbahn zerstört. Die Leiche des SchcrisfS Fife wurde um Mitternacht vom äußeren Depot in die Stadt gebracht. General Pearson ist schwer verwundet. Es ist schwierig, um diese Stunde verläßliche Nachrichten zu erhalle. Der ganze östliche Theil dcr Stadt be findet sich unter Controlle der Aufrüh rer, welche stündlich an Zahl zunehmen. Anarchie nd Gewaltthätigkeit haben Besitz von dcr Stadt ergriffen. Die Cars dcr Pennsylvania Eisenbahn eine Meile westlich von dem äußere Depot stehen in Flamme. Die Bürger steck ten zuerst Cars in der Nähe des Loko. motiveii-Schiippciis in Brand, damit das Feuer auch die Werkstätten dcr Compagnie und daS Union Depot er greife. Die Zahl dcr gctödtcten und Ver wundeten kann augenblicklich nicht er mittelt werden. Man glaubt, daß 20 Todte und 20 Verwundete voni Platze getragen worden sind. Das große siebenstöckige Gebäude dcr Fort Waync Eisenbahn an dcr Ecke dcr Zehnten Straße steht in Flammen und wird bis zum Morgen völlig zerstört sei. Um 3.30 Rachmittags ivurdc ein Frachttvagcn, dcr lichterloh in Flammen stand, die schief Ebene hinab in die mit Holz angefüllten Schuppen gelassen, welche das Union Depot umgaben, wo durch Schuppen und Depot in Brand gesteckt wurde. Während das Feuer wüthete, plün derten die Aufrührer die Frachtlagcr dcr Pittsburg, Cincinuali nd St. LouiS Eisenbahn, die ganz in dcr Nachbar schaff liegen. Nach dcr Plünderung wurden auch die Fracht Gebäude in Brand gesteckt und bald war dcr ganze Gcbäudc-Complcr ein einziges blut rotstes Flammenmeer. Das Uiiiou-Dcpot war ein colossales vierstöckiges Gebäude, dessen nntcrcs Stockwerk aus den Bureaus der .Ge sellschaft nnd aus den Wartesälen für Passagiere bestand, in, zweiten Stock werke befand sich das Kcystonc Hotel, eines dcr größte Hotels dcr Stadt, das dritte und vierte Stockwerk wurde für verschiedene Zwecke benutzt. DaS ganze Gebäude war ein Prachtbau. Hinter dem Depot-Gebäude standen die Schup pen, vo denen oben die Rede ist. Das Frachtdcpot dcr Pittsbnrg, Ein cinnali nnd St. Louis Eisenbahn war ein großes Holzgcbände an dcr Grant Str., das sich von dcr Washington Str. bis zur Siebenten Avenue erstreckte. Die General-Office dcr Gesellschaft lagen in einem großen vicrcköckigen Backstcingcbäudc an der siebenden Ave nue. Aucki dieses Gebäude brannte bis auf den Grund nieder, ebenso wie das Depot der Adams Expreß Compagnie an dcr Grant Straße. Die Bücher nnd die wcrthvollstcn Papiere in diesen Ge bäuden waren vor dem Feuer hinaus gebracht und in Sicherheit geschafft worden. Die städtische Feuerwehr war zur Zeit zur Stelle, doch erlaubte man ihr nicht, zur Löschung des Brandes Hand anzu legen. Ihre Arbeit beschränkte sich demgemäß vollständig ans Rettung de Privateigcnthums, von gefährdeten Häusern nnd einer Fensterfabrik, an der Nordscite der Liberty Str. Man that dem Fcner auf dieser Seite Einhalt. Auf der anderen Stc, zwischen der 7. Avenue und Milville Station, dcr Südseite der Liberty Straße und den Bluffs, fiel Alles dem Feuer zum Op fer. Es wurden zerstört: Zwei Ma schincnwcrkstättcn, eine Rcparatnrivcrk stätle, die Office des Supcrintcudcn dcr Pan Handle Bahn, die Wagcnrepara turwerkställe, die Schmiede, drei oder vier Oclrcmisc. das Union Transfer- Depot, die Offices dcr Pullman Car Co., das Pulver Haus und andere gro ße Gebäulichkcitcn. Die Bürger organisirc sich und mar schirrn ach der Brandstätte, um weite re Gewaltthätigkeiten zu verhindern. Sic sind sämmtlich bewaffnet. Pittsbnrg, 22. Juli. 11 Uhr Morgens—Die Höfe des äußeren De pot dcr Pennsylvania Eisenbahn Co. sind von allen Truppen verlassen wor den. Die Philadelphia Miliz mar schirte die Pennsylvania Avenue hinaus und die Arlcllcrislcii van Pittsbnrg vernagelten ihre Geschütze und kamen nach dem Union Depot, so daß die Auf ihrer die volle Controlle im äußeren Depot hat. Dcr Lokomotiven-Schup pen, nebst den Lokomotive, die Werk stätten und eine Anzahl vo Car kvur- j den völlig durch Fcner zerstört. Wie es heißt, sind etwa SO StrikerS getödtet und viele verwundet worden. Das Fetter hat seine Wuth erschöpft. Alle Car zwischen dcr 28strn, 27stcn und 30sten Straße, mit AuSrahmc ei niger mit Eisen bcladenen offenen Cars, sind verbrannt. ES sind sicherlich 250 Cars zerstört, von denen eine mit Oel beladen waren- Pittsburg, 2S. Juli Die Krisis dcS EiscnbahnanSstandcs in Pittsburg wurde gestern Nachmittag um 5 Uhr erreicht, als die Philadelphia Miliz truppen, welche hierher gesandt worden waren, um den Aufstand z unter drücken, auf die Aufrührer Fcner gaben. Die tödtliche Wirkung des Feuers ver setzte die Strikcrs sowohl, wie die Bür gcr in große Wuth und i weniger als einer Stunde eilten Tausende von Ar beitern au den WalMühlen, Kohlen bergwerken und Fabriken nach dem Schauplätze dcr Begebenheit, um Rache an den Truppen und Eiscnbahnbeamtcn zu nehmen. Es hieß, daß General Pearson. dcr Commandeur der 6. Mi liz-Division, den Befehl zum Feuern gegeben habe, che die Strikcrs irgend welchen Widerstand leisteten und daß viele von den Getödtctcn und Berwu. beten nur auf dem Hügel sich versam melt hatten, um dem Zusammenstoß zuzuschauen. Dadurch wurde die Eni- noch vermehrt. Um 8 Uhr Abends wanderten Rot ten in den Straßen dcr Stadt umher, plünderten die VerkaufSlädcn um Waf fen zu erlangen, brache in die Waffen säle dcr Miliz-Compagnien ein, und be reitcten sich darauf vor, ihre Drohungen auszuführen, daß sie das ganze Phila delphierMilitär vernichten wollten. Um diese Zeit hatte das Militär sich von dem Eisenbahn-Ucbcrgange an 28ster Straße, wo dcr crsteZusammciistoß stattgefunden hatte, zurückgezogen, und erhielt Befehl, in einem dcr Lokomotivcn-Schuppcn sich ciiiziiqiiartircn, wo e besseren Schutz finden könnte. Um 10 Uhr Abends hatte sich ein Mob von mehreren Tausend Menschen in dcr Nähe des Lokomotiven-Schuppen zusammengerottet. Die Compagnien wurden sodann for mirt, nnd die Miliz marschierte hinauf zur 33sten Straße, von da zur Pen Ave. und zur Butler Str. Ihr Ziel- Punkt war das Bundcs-Arsenal an But ler Str., wo sie Aufnahme zu finden hoffte. Als sie in die Butler Str. ein bogen, hatten die Aufrührer ihre Ab marsch bemerkt, und dann machten sich volle 1000 wohlbewaffiictc Aufrührer an die Verfolgung. Das Militär fen crte auf dem Rückzüge auf die Nach dringenden, wodurch die Wuth nur noch vermehrt wurde Als die Miliz an dem Arsenal ein traf. verweigerte ihr dcr Commandant den Eintritt und erklärte, er habe nur 10 Mann und würde nicht im Stande sein, dasselbe zu vertheidigen, wenn es von den Aufrührer angegriffen würde. Er erbot sich, die Verwundeten aiifzn nehmen, und diese wurde dann nach dem Hospital gebracht. DicTruppc setzten dann den Marsch die Butler Str. hinauf fort, wobei von dem Mob beständig auf sie geschossen wurde. Einer dcr Soldaten wurde ge tödtct, che die Truppen das Arsenal er reichten nnd nahe dem Eingänge zum Kirchhofe, etwa eine Meile vom Arsenal fielen zwei andere Soldaten und wurden auf dem Trottoir liege gelassen. Die Truppen setzten die Flucht fort und pas sirtcn über dieSharpsburgcrßrücke am die Nordscite dcS Alleghcny Flusses. Die Aufrürher folgten ihnen so schnell als möglich. Nachdem sie die Rordseitc erreicht hatten, theilten sich die Truppen in kleinere Abtheilungen und dadurch wurde auch die Rotte mehr zersprengt. Mittlerweile herrschte in dcr Stadt völlige Anarchie Tausende, welche an dcr Verfolgung dcr Truppen thcilgc nomine hatte, rotteten sich in dcr Nä he der brennenden Gebäude nnd Cars zusammen nnd halfen, das Feuer nur noch mehr zu verbreite. Um 7 Uhr erstreckte sich das Feuer von Millville Station bis zur 20. Str. und hatte hunderte von CarS, die große Maschinen-Werkstatt, zwei Locomotivcn- Schuppe, die Depots und Offices dcr Union Transfer Co., die Schmiede, Borrathshäuscr nnd viele andere Ge bäude, welche dcr Pennsylvania Eisen bahn Co- gehörten, zerstört. In dcnLocomotiveii-Schlippeil befan den sich 125 Locomotivcn erster Klasse, welche wegen des Strike dort eingestellt waren. Diese wurden völlig zerstört, aber selbst dieser uiigchcurc Verlust ist nur eine Kleinigkeit im Vergleich mit dem Schade, welchen die Aufrührer sonst noch verursacht haben. Columbia, Pa,, 22, Juli, Die Heizer und Bremser der Pen>ylvaiiia Eisenbahn Co, legten heute Nachmittag die Arbeit nieder. Der Locomotivcn- Schuppen ist in aller Stille geschlossen worden. Man gestattet keiner Locomo tivc die Abfahrt, Bis seht ist noch keine Unordnung vorgekommen—ln Colum bia sind alle Wirthschaften geschlossen. Readin g —Eine furchtbare Aufre gung herrschte hier. Mehrcrc Fracht cars wurden angesteckt, welche nieder brannten. Die Lcbanon Ballcy Brücke über den Schuylkill, ei Prachtgcbäudc, ist abgebrannt. Dieses geschah, um die Durchfahrt von Soldaten zu verhindern. Altoona, Pa , 22, Juli. Ein Mi litär-Zng traf heute Marge auf der Fahrt ach Pittsbnrg hier ei und wur de vo>. de Slrikers angehalten, welche die Lokomotiven vom Zuge nahmen- Eine Compagnie seilte die Gewehre zu sammen und weigerte sich, irgend EtivaS zu thun. Die Andere versuchte, die Lokomotive mit dem Zuge zu verbinde, wurde aber von den Strikcrs attackirt nd vertrieben. Der ganze Zug liegt seht hier und bc findet sich unter oollständiger Controlle der Ausständigen, Baltimore, 22. Juli. Heute Morgen, 15 Minuten vor 5 Uhr. wur de ein Zug von'3s bis 40 CarS, die mit rohem Petroleum beladen waren, nahe Viadurt Statiou, vvn einem Ruchlosen in Brand gesteckt. Das Feuer griff sehr schnell um sich und in wenigen Minuten standen auch die CarS eines' Zuge, die ans dem benachbarten Ge leise sich befanden, in Flammen. Eine Locomotlve wurde von Camden Station auSoesandt, und der Theil de Zuge, welcher von de Flamme noch nicht ergriffe war, wurde unter dem Hohn. gcvrW W! zqhlrOM Zf,d eggezo. gen nnd in Sicherheit gebracht. Neun CarS, welche SOO bis 350 Barrels Bc troleum enthielten,wurden total zerstört. Baltimore, 22. Juli, 11.30 Morgens. General-Major Haiicock traf soeben hier ein und ÜbernayNt da Commando über alle Truppen der Um gebung. Heute Morgen herrscht hier völlige Ruhe. New Aork, 22. Eine Privat-De pesche von PittSburg. die Sonntag um 2 Uhr Nachmittags abgesandt ist. mel det, daß die Werkstätten der Pennsylva nia Eisenbahn nd der Locomotiven- Schuppen im äußern Depot, sowie 70 Locomotivcn und 250 bcladcnc Car ein Raub dcr Flammen geworden seien. Die Zerstörung ist vollständig. Es sol le 30 Personen getödtet nnd sehr viele verwundet worden sein Dcr Verlust beträgt über 53,000,000. Nach den letzten Nachrichten scheint sich die Aufregung in den Verschiedenen Städte zu legen. Der Eisenbahn-Strike erstreckt sich durch ganz Pennsylvanicn, Maryland. West-Birginicn, New Jersey, New York, Ohio. Indiana, Illinois, Missouri bis nach Nebraska und California, nd ist dcr größte, welcher noch je in diesem Lande stattfand. Die Pennsylvania Eisenbahn. Dem Berichte des Schatzmeisters ocr Pennsylvania Eisenbahn gemäß be trugen die Brutto-Einnahmen der öst lich von PittSburg betriebenen Bahn linie vom 1. Januar bis zum 21. Mai d. I. 511,800,000, und die Ausgaben während desselben Zeitraumes 57,000,- 000. ES verblieb somit eine Netto-Ein nähme von 53,000,000. Hiernach hat te die Brutto-EinnahMe im Verhältniß zu dcr BruttoEinnahme während des selben Zeitraums im vorausgehenden Jahre um 5i,t12,000, und die Aus gabe um 51/23,000 abgenommen. DicNetto-Einiahmc stellt sich MN5315,. 000 größer als m Vorjahr heraus. Ein testender Name. DaS Ex-Coigrcßmitglicd Smith von Nord Carolina traf vor einigen Tagen de notorische! Henry Ward Brecher vo Brooklyn in dcr Wohnung des Hrn. Haycs, >er ihn (Smith) Hr. Brecher vorstelle. „Scheu Sic mal," rief Smith, "ick bin hoch erfreut. Per sönlich habe io Sic och nie gekannt, aber ich habe Lllcs über Sic gelesen iind schätze Sic witlich hoch. Wissen Sie mein Herr, da ich meinen besten Jcr scy-Bnlleu iiackJhiicn genannt habe?" Herr Haycs, dr sonst gewöhnlich nie auS seiner Wrde fällt, konnte es bei diesem offen!? in aller Naivetät und Unschuld dem Nymoitth-Pastor gebrach te Complimcic nicht länger aushalten, sondern brach n ein schallendes Gcläch ter ans. Hcrißecchcr machte zwar ei ne verzwickt vilcgcnc Miene, fing aber doch halb auchmitzulachcu au, da das der beste Weg s einer unangenehmen Situation wa. Er nahm aber bald nachher auch sncu Abschied. Smith's Bullen heiß ab Henry Ward Brecher; ganz passend, dq allem Anschein nach sind Beide—Vilcn, dcr eine ein zwei beiniger, und de andere ein vierbeiniger. Spätests aus Europa. Tübingen, 8. Juni. Heute Vor mittag ll Uhr'türzte am Bau dcr neu en katholischeiKirche ein Arbeiter von dem Dachgerii, auf dem er an dcrHeb maschine bcsctftigtwar, in das Innere der Kirche hiab. Trotzdem er aus ei ner Höhe hica. 70 Fuß herabgefallen, waren an h, wenigstens äußerlich kei ne schwer Verletzungen zu bemerken. Maichiigs.O.-A.Böblingcn. Am 21. Juni, AendS 8 Uhr, schlug der Blitz in c!n vn 3 Familien bewohntes HauS, zwar >hne zu zünden, fuhr aber auf dem Ciocl gegen Süd, zersplitter te dicGiefclparrcn, ahm ungefähr 50 Zicgclplatci mit und schoß mitten am Giebel IMI 2 Stockwerke, in die Stu be eines TchhmachcrS, beschädigte die Gypsdcckl ud warf den Schuhmacher, der mit säiia 2 Kindern gerade anwe tcnd war.zußodcu, doch kam er, wie seine Kiwcwnd die übrigen Hausbe wohner nit ein Schrecken davon. Ein iNriüthigcr junger Ausländer forderte in crem Kaffeehause zu Mün chen dietiiwsciiden auf, mit ihm Bil lard, difPatie um einen Ducatcn, zu spielen. Kicmand wollte entriren. „Nun M," rief der Fremde „wer spielt di kartic um eine Ohrfeige?"— „Do bin do," erwiderte dcr anwesen de laitiie Hosmusikus Pranger, trat zum Alird und ergriff eine Queue. Bevor ttr noch die Partie begann, sprach Pmger sehr höflich: „Mo lie ber Herr 'S iS in Boarn Modi, daß mau z'cr (zuerst) setzt, vor ma z'spiclcn hiermit verabreichte er dem Friden eine derbe Ohrfeige, be vor awdicser wieder zur Besinnung kam, der flinke Pranger längst zur Thür aus. Offau (Neckars!), 20. Juni. Wie fährlich herumziehende Hand wcrksirsche sind, davon konnten wir uns Itcn Samstag überzeugen. Eine hier ihncnde Wittwe schickte Mittags 12 U ihr Heuer aus der Schule ge komiNcs Mädchen mit 50 Pf. nach dcmihcn Gundclshcim, m dort ei ne uftrag zu besorgen. Unterwegs wurdas Mädchen von einem Hand werturschen ihrer 50 Pf. beraubt, in eine Frnchtackcr geschleppt und dort schändlichste Art mißhandelt, nackm er demselben den Hals zuge schick hatte, damit es nicht schreien kor. Der Unmensch soll dem Mäd cheMchrere Mal gesagt haben, daß ws es Nacht werde, es sterben müsse. Uä Uhr NachmiteagS hörten auf dem F arbeitende Leute das Gewimmer dcschanderhaft zugerichteten Kindes uz eilten der Stelle zu woher die Ilmertöne kamen Der Unmensch cKh nun, wurde aber glücklicherweise jsncm Steinbruch aufgefunden, fest g,mmcn und dem Oberamtsgerichi lsgeben. Bei seiner Festnahme fand Lehren Geldbeutel, einen mit mehr 6omlc Neuigkeiten. Lancaster, Pa Donnerstag. Juli 26. 1877. Sin große i.-Hr. Wm. Schultz, wohnhaft an dcr Limc Straße in Liiii castcr, war letzte Woche im Besitze eines Eis, welches 6j bei 8! Zoll im Umfang maß. Beim Ocffncn fand sichS, daß es zwei große Dotier enthielt, welche beinahe ein große Trinkglas füllten. Auch in Lancaster hat das Ausstand- Fieber um sich gegriffen. Eine große Masse Mcnschcn hatten sich während den letzten Paar Tagen am Bahnhof daselbst eingefunden, um die spätesten Fettigkeiten zu hören. Ruhestörungen sind indessen bis jetzt noch keine vorge kommen. ine bedeutend? Schlacht. Auf dcr Farm des Hrn. H. Hofman nahe Bainbridge, Lancaster County, wurden letzte Woche nicht weniger denn sechzig Ratten in einem alten Hause erschlagen. Eine Uost dlortem Uiamliialion des Coroucrs fand nicht statt, und hat daS County somit keine Koste zn bezahlen. Sie sind da ! Ja, sie sind da, die „Murr-Vieher," und habe jetzt auch von der mit gutem Bier gesegneten Stadt Lancaster Besitz genommen. Dcr Tanz geht jetzt los, und durch diesen Tanz wird auch mancher Wirth einen ..Lnmp" los, denn diese sind es. die sich dem „Murrvich"zuerst ai.schlicßcn. Ist es aber nicht abgeschmackt und ekelhaft, solch' verkommene Mcnschcn und Söffcr als Muster und Lehrer dcr Tugend dem Publikum vorzustellen? Wie lange werden diese Söffcr wohl ihren gefaß ten Entschluß halten? Das schwäbische Volksfest welches am 13ten August in Lancaster gefeiert wird, soll in Teil's Hain abgehalten werde. Die AnordnnngS-Commiltce welche die Sache in Händen hat, wird alles aufbictc, um das Fest zu einem dcr schönste nnd glänzendsten z ma che, das jemals in Lancaster gesehen wurde. Selbst die "Xativco" werden sich über die munteren Schwaben erstan nen.— Vom Hauptquartier (Schiller Halle), sowie von den Hotels dcr Her rcn Heß und Kirch werden Omnibusse während de ganzen Tages ach dem Fcstplatzc abgehen. Eine Eiscnschmrlze verkauft.— Die Eisenschmclzc des Hrn. C. S. Kanfman in Columbia, wnrdc letzten Mittwoch an A. I. Kaufman für de Spottpreis von 550.00 verkauft, unterworfen einer Mortgage von 520,700; und das per sönliche Eigenthum, bestehend ans 52 Eisenerz - Karren, Eiscnerzgrnbc, ei Dampfkessel von 25 Pfcrdckraft. Erz auf Hand. Pumpen, Backsteine. Röhren. Eisen . s. w. für 52,200. Die Eisen schmelze würde hcutztage wenigstens 550,000 kosten um sie zu bauen, ei Beweis, daß Eigenthum im Werth un geheuer gcsnii-kcn ist. Feuer !—Am Sonntag Abend kurz nach Mitternacht, gcricih die Waschan stalt dcS Hrn. John B. Rcily, welche jedoch von zwei Frauen NamcnSZ Co stcllo nnd Donghcrty betriebe wurde, und sich in einem Gebäude befand,'das als „Zahn's Eck" bekannt war, in Flammen, und wurde zum großen Theile zerstört. Im selben Gebäude befand sich auch Hr. Zahn's Juwelen- Laden, welcher natürlich ebenfalls einen schweren Verlust erleidet. Der meiste Schaden wurde jedoch durch Wasser verursacht. Am selben Abend hatten die Mariet tacr auch ein Feuer, indem dcr Stall des „Nagel Haus" niederbrannte. Ein kleiner Schrecken.— Die Be wohner der West King Straße in Lau kastcr wurden am Donnerstag in nicht geringen Schrecken versetzt, da nicht weniger denn acht Arzte innerhalb eines halben Sguarcs mit ihren Pferden :c. fast zu gleicher Zeit daselbst erschienen. Znerst kam Dr. Albright mit seinem Pferd, das er in Front des Stevens Hotel festband ; dann kam Dr. Carpcn ter, der sein Pferd an einem Pfosten ge genüber befestigte; sodann Dr. Herr, Dr. King, Dr. Boyd, Dr. Allee, ju., Dr. Davis, und endlich auch Dr. PhelpS, welche alle ihre Pferde in dcr Nähe be festigten.—Was „letz" war, wissen wir nicht, vermuthen aber, daß, da. die Herrn Aerzte vernommen hatten, die „Murr Viehcr" seien im Anzug, sie wahrscheinlich och neu „Bittern" im „Steven Hans" auf die Lampe gießen wollten. Einbruch und Raub.— Letzte Mitt. woch Nacht drangen vier maSkirte Män ner in die Wohnung des Hrn. Joh. E. Lefevcr (besser bekannt als „der alte Erb"), wohnhaft nahe New Providcnce, Lancaster County, nd beraubten den selben- Es befanden sich zur Zeit des Raubes Hr. Lefevcr, nebst John Hoovcr, zwei Knabe Namens Gco. Martin und Schcrman Döblcr, Evelinc Gross, etwa 70 Jahre alt, und Sarah Hoovcr, et wa 1 Jahren alt, im Hause. Sämmt liche Bewohner wurden von den Dieben festgebunden und gckncbcll, allein nicht ohne heftigen Widerstand seitens dcS Hrn. Lefevcr und der allen Dame. Den Dieben gelang es, blos etwa 565 zu erhalten, da Hr. L- kein Geld zu HauS hatte. Einer der Diebe soll ein Irland sein. da Hr. L ihn zu kennen glaubt. Sobald die Diebe fort waren, gelang es dem einen Knaben sich loszu machen, da er nicht so fest gebunden war wie die Uebrigcn. Durch ihn wur den dann die Andern von ihrer kritischen Lage befreit, worauf sie Lärm schlugen. Den Diebe ist man aus der Spur.— Hr. Lefevcr, welcher ein Witlwcr war. Halle beabsichtigt, sich am nächsten Tag mit Frau Mary Hoovcr trauen zu las sen, was auch geschah, trotz de Kam pfes, den er mit den Räubern Nachts zuvor auszustehen halte!
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