vir Staat?-Zeitung z. 'Se rg Nippte, Herausgeber. qZarrtSvnr?.. Pa. Doiin crsta g, März 1,1877. MTildrn'S Mehrheit in sämmtlichen Staaten bclänft sich auf 264,829 Sti mmen, ach den offiziellen Wahllicrichteii, und doch haben ihn meineidige Schuf ten hinausgczählt! - > Gut getroffen. Don Piatt, welcher neulich durch At> ,ii- UuII Grant verhaftet wurde, hat er klärt, daß I. Madison Wells von New- Orleans der Vater von Elisa Pinksron, nd die Mutter von HayeS' Administra tion sei. Richter drr Supremr kourt ernannt. An die Stelle des verstorbenen Rich ter Williams hat Gov. Hartranft den Achtb. John P. Stcrrclt von Pittsbnrg als Richter der Snpremc Court von Pcnnsylvanicii ernannt. Die Anstel limg ist jedoch blos bis zur nächsten Wahl gültig, wo nach der Constitution ein Richter zu erwählen ist. Ist Haye ehrlich ? Mehrere Personen, welche in Louisia na und Florida von den Zählungs-Be hörden hincingczählt wurde, waren ehrlich genug, die Aemter abzulehnen, indem sie wußten, daß sie nicht rechtmä ßig erwählt wurden. Was thut aber Haycs? Er lehnt das Amt. das er durch Betrug erhielt, nicht ab, sondern hascht nach der gestohlenen Waare wie ein hungriger Dieb. Der Judas des litten Jahrhunderts. Ehe die Elcktoral-Bill den Senat und das Hans der Repräsentanten in Wa schington passirtc, da war es Senator Edmunds von Vermont welcher erklär te, daß bei der Annahme der Bill es verstanden sei, daß die Commission hin ter die Rctiirning Board zu gehe, resp, daß die Wahlberichtc untersucht werden sollte. Und was thut Edmunds jetzt? er spielte den Verräthcr, indem er jetzt sagt, daß die Commission nichts mit der Rcturning Board zu thun habe! Pfui, dem elenden Schandbnbcii. Da böse Gewissen sirast sir. Daß die radikalen Mitglieder der Ausgleich-Commission in Waschington vom bösen Gewissen geplagt sind, be wies das Verhalten des meineidigen Richter Bradlcy. Als er nämlich vor letzte Woche seine Eulschcidniig über Florida verlas, und jenen Staat für Haycs erklärte, da zitterte er dermaßen, daß das Papier von welchem er die Eni schcidniig las, beinahe nS der Hand, nnd er zurück ans eine Sitz taumelte, wo er das Lesen des schändlichen Ur theils endete! DaS Gewissen hat den gottvergessenen Schurken gestreift, und wenn es eine Gerechtigkeit im Himmel gibt, so muß der erbärmliche Schuft noch ganz anders zittern, che sein Lebenslicht ausgelöscht ist. Giftig bis zum Ende. tZKtivx LuII Grant zeigte letzte Woche wieder, daß er ein höchst giftiger und nialitiöscr Mensch ist, indem er den Mi litär-Compagnien in Charlcsto, Süd- Carolina den Befehl gab, am 22. Fe bruar, dem Geburtstage Washington's keine Parade abzuhalten! Schon seit vielen, vielen Jahre, hiel ten die Soldaten-Compagnien von Charlcsto, wovon eine die dcntschcFüs sclier-Compagnie ist, zn Ehren Washing ton, dem „Vater seines Vaterlandes," Paraden an diesem Tage. Dieß sollte auch dieses Jahr geschehen, allein jener „Atting Lull," der noch nicht einmal würdig ist die Schnhricmcn Georg Wa shington's zu lösen, hatte es verboten! Wie giftig und gemein. Der Humbug naht seinem Ende. Der Elcktoral-Humbiig in Malching ton geht zn Ende. Meineid nnd Wort bruch sollen siegen! Ein Mann, der mit 264,829 (also mit mehr denn einer vier tel Million) Stimmen geschlagen wurde, soll durch Meineid, Lug und Betrug dem Volke aufgehalst werden. Wäre er ehrlich erwählt worden, so würden wir uns darein fügen. Dieser Mann wnr de aber besiegt, und die Wahlen als ein Hnmbug erklärt! Nur sind noch wenige Staaten zu zählen, ehe das Resultat des Schwin dkls,—die „Hineinzählung" des Retur ning Board Hayeö proklamirt werden soll. Corruptc Demagogen, meineidige Richter und hündische Demokraten ha ben es so weit gebracht. Das Land soll nochmals vier Jahre lang ansgesoge und geplündert werden, und das alles wegen einem Manne. WaS wird man in Europa über diesen Schwindel, über diese Niedertracht, nnd über das Possen spiel in Waschington sage ? Amerika, da sich daS Land derGerechtigkcit nennt; Amerika, das sich rühmt, ein christli ch c < Land und Volk zu sein, ist zn einer Brlitstätte geworden, in welchcmSchwin dcl nd Betrug, Meineid undWortbrnch mit frecher Stirne das Haupt erheben! Amerika, deine Tage der Freiheit sind gezählt! Dein Volk ist corrupt, nnd hat sich zur Sklavin gemacht! Alle deine Prahlereien sind leeres Stroh, nnd drin Patriotismus ist zu ciiicm Spottwort geworden. Nico tanzte als Rom brann te und die römische Republik stürzte, und so thun auch die acht verschmitzte Possen spiclcr in Waschington nd ihre Anhän ger. welche da Volk um seine Wahl bc tragen Und D Volk Amerikas, schweigst zu allem diesem! Wtß-Birni>!> hat den jüngsten Governör in de Ver. Staaten. Wenn an de Hnntz trifft, ja ,>t rr. Wie es scheint, hat nsir Artikel in letzter Nummer der „Staatszciluiig," betitelt: „Wer ist erwählt?" den Rc daklciir des „PittSbnrger Freiheit freund" sehr nangeneh derührt, und die unwiderlegbare Spracht rtArtikels ihn wie aus dcn Wolken geworfen, Bor seinen Augen schwimmen jetzt lauter „wahnsinnige Häringr," die ihn necken, und ihm gar keine Ruhe lassen. Ja seiner Aufregung nennt er uns dcn „be rühmten Schriftsteller," der mit seinem unerforschlichcn Rathschlnssc alle dir Plä ne nnd Wünsche des „FreiheitSfrenndes" zerschmettert habe! (Unsern verbindlich sten Dank für du hohe Eompliment, als „Schriftsteller" titnlirt zu werden, wcnn's nur auch aufrichtig gemeint ist!) Hören wir, Iva unser College z sagen hat: „Wahnsinnige Häringc. —„Alles ist eitel," sagt Salomo (er qnotirt ans der heil. Schrift,) nd wir haben soeben wieder erfahren, wie reich an Täuschun gen das menschliche Leben ist. Bisher hatten wir mit Bestimmtheit darauf ge rechnet, Gouv. Haycs als Prästdcfft der Bcr. Staaten inangurirt zu sehen. Lei der wird sich diese Hoffnung nicht crsül lcn; denn ans der uns soeben zugegan genen „Harrisbnrg Staatszcitnng" er sehen wir, daß es dem großen und welt berühmten Schriftsteller, Georg Ripper, in seinem uiicrforschlichen Ralhschlusse gefallen hat, Haycs zu dcsavouircn. Er (nämlich besagter Schriftsteller Georg Ripper in Harrisbnrg) erkennt Hayes einfach nicht an. Heißt es da in seinem zweiten cditoricUcn Wurstzipfel: „Hayes werden wir niemals als Prä sident der Ver. Staaten anerkennen, sondern ihn als einen verkommenen Menschen betrachten." Das ist ein großes Wort gelassen ausgesprochen. Und noch dozu mit ei ner grauscncrrcgcndcnDcullichkcit. Uns selbst trifft dieser Schlag nicht minder iinvorbcrcilcl, wie Herrn Haycs, der iin scrc volle Sympathie i dieser Stunde der Trübsal hat. wo der Schriftsteller Rippcr dräuhcnd seine fcdcrgewandtc Tatze erhebt und den neuen Präsidenten durch einen eine magische Kraft ciitwi ekelnden Zug (mit dem Bleistift nämlich) stürzt. Wir glaubten, unseren Candi baten schließlich doch noch ins Weiße Hans eingeführt zn sehen und niiscr Drnckcrlciifcl träumte bereits von einem diplomatischen Posten ans den Sand wich-Insel, als uns das Machtwort Rippcrs aus allen Himmeln reißt. Mit Goethe's Kälhchcn können wir aiisruscn: „himmelaiifjauchzeiid. zuTodc betrübt." Man soll nicht sagen, was iicSache ist. „Haycs werden wir niemals anerken nen" so deutlich hat ja nicht einmal der neugebackene Sultan Hamid gespro chen. als er seinen neuen Groß-Bezicr absetzte. Wir Halle geglaubt, Ripper würde milder verfahren; ans eine solch' drakonische Strenge waren wir nicht vor bereitet. „Das Unerhörte, liier ward'S gethan"—Alles ist eitel. Das Leben ist eine Reihe von Täuschungen," So schreibt der „Freiheilsfreund," Ja, das menschliche Leben ist reich an Täuschungen, Das hat der Redakteur des „Frcihcilssrcnnd" erst letzte Woche bei der Wahl erfahren. Ebensv auch bei der Präsidentenwahl, da er Haye schon inangurirt zn sehen glaubte. ES ging ihm da wie jenem Dieb, der seine Raub schon in den Händen zu haben wähnte, als ihm ein donncriidcS „Halt, Dieb!" zugerufen wurde. AllcS schien ihn aiizulacheii und spiegelglatt zu sein; Haycs durste nur hiiiciuschlupfc. Aber siehe da! scllcr, weltberühmter Schrift stelier" von Harris! urg kam, und ver schüttete in seinem „ttiicrforschlichenßalh schlnssc" den ganzen Kram, indem er er klärte, HayeS nicht als Präsident anzu erkennen, und ihn „als einen verkomme nen Menschen zu betrachten." Dieser Wortschlag des „weltberühm ten Schriftstellers," >id die „magische Kraft" mit welcher er ausgesprochen wurde, hat unserm College Granen und Schrecken eingejagt; er muß jetzt bit tcrc Thränen m Haycs vergießen, für de er solch' „große Sympathie" hatte Auch um seinen leiblichen Bruder, dem armseligen Druckcrteiifel. ist unser Eol lege arg bekümmert, denn für diesen war schon ein diplomatischer Posten auf den Sandwich > Inseln bestimmt. Sein Druckcrtcnfcl wird sich indessen höflich für diesen Posten bedanken, denn er ist ans Sand gebaut, und ist nicht stich haltig. Er hat sich entschlossen zu blci de, so daß Göthc's Kälhchcn ansrufen kann: „Der Drnckertcnfcl führt da Ruder, da der Uosü auf dcn Hund ge rathen ist, und sich dem türkischen Sul tan angeschlossen hat." Doch, mir rnhigßlnt.Altcrlc, Haye ist och nichtimAmtr. Kommt er hinein, so geschieht es durch den groß, lcn und infamste Betrug, der je in ei er Republik vollzogen wurde, und der als ein Schandfleck bis in die spätesten Zeiten stehen bleiben wird. Gerade hier behaupten wir nochmals, daß kein ehr barer Bürger, Keiner der noch Eharak tcr und Ehrgefühl besitzt, gewissen haft behaupten kann. Haycs sei gesetz lich erwählt. Man hat ihn einfach „hin cingezählt." Das weiß auch unser Col lege, aber er darf es nicht sagen. Das ist alles. Wir sind kein Partciklrppcr, sonderu ein Vertheidiger der Volksrcchte; wir halten dafür daß das Volk souverän ist, und höher steht als Partciklcpper. Der „Volkswillc ist Gottes Wille." Wir hängen von keiner Partei ab, (und das ist bedeutend mehr als was der „Frei. heitSfrcijud" sagen kann oder darf), son der rügen beide wann und wo sie es verdienen. Wir versuchen immer „rei nen Wein einzuschenken," und „nehmen kein Blatt vor den Mund," wo es gilt; wa? wir z sage haben, wird ohne scheu, frank und frei „von der Leber gc sprachen," denn wir sind kein „g cka n f terSöldlin g." Irren wir, so schä men wir uns nicht, den Irrthum auch zu bekennen. Alles das wissen unscrc Leser; auch unser College weiß es, nur will er de „berühmten Schriftsteller" nicht recht verstehen, der es doch so redlich mit ihm meint. So geht cS eben; Propheten und Schriftsteller gel ten in ihrem eignen Lande nichts! Pa möchte drum doch der Encknk drein schlag. Wie ganz anders ist es aber mit dem „Freiheittfreiiild" ? Er Ist ein großer „Roostcr," und hängt „die Fahne nach dem Wind " Er ist da Organ oder Mundstück des dcutschen Theils der Re publikaner in AUcghcay Connly. Wie seine politischen Gesinnungsgenossen ihm vorpfeifen, so tanzt er; thut er c nicht, so hat's g'schellt, denn sodann—nd ge rade da „liegt der Haas im Pfeffer," verlirrt rr die städtischen und County- Anzeigen ' Siehst du jetzt, '"dato ii- merr mit unserm Collcgen? Doch, jeder Pullen besser verdient scineSuppc; und so auch scllcr Schreiber vom „Freihcitsfrcund." Run möchten wir noch schließlich fra gen - Wer meint es am aufrichtigsten und ehrlichsten mit dem Volke, Einer der von der Partei gefüttert wird, oder De/jcnigc, der unabhängig von der Par in ist? Schurken und Esel wie jene in Wa schington, nnd einen durch infame Be trügereien hincingezähltc Präsidenten, können nnd werden wir nie vertheidi gen noch anerkennen; dcn dadurch würden wir uns ja selbst als Mithelfer, u. als ebensoschlecht brandmarken, Und dazu ist unser Charakter nd unser Ehr gefühl nicht feil. Wir meinen es ans richtig nnd wohl mit dem Volke; daß indessen selbst das niederträchtigste Sub jekt auch seine Anhänger hat, dafür lön neu wir nichts; nnv daß die dummen Simpel, welche durch dick nd dünn mit einer Partei gehen, noch nicht alle todt sind, ist nur zu wahr, aber es ist traurig, Dumme Zeug. Viele demokratische Blätter geben vor, daß. wenn die Demokraten nnd konser vativ Republikaner von Illinois den Achlb. Richter Davis nicht als Ver. Staaten Senator erwählt hätten, so würde er einer der fünf Richter gewesen sein, welche die Ausgleich - Commission in Washington bildeten, und nicht jener csclbastc Bradlcy. Das ist lauter dummes Zeug und bloße Einbildung. Richter Davis ist ein Republikaner, und würde gerade so gehandc't haben wie der meineidige Bradlcy. Wenn es sich um die Par tei handelt, da ist unter Hundert kaum ein Republikaner, der nicht fest zn sei nen politischen Grundsätzen hält. Wir kennen diese Sipplchaft zn gut, m et was anders von ihnen zu erwarte. Waren nicht die Republikaner Ed munds. Frclinghuyscn. Eonküng und Andere (wie die Demokraten) zn Gun steil der Aufstellung einer Ausgleich Commission ? Aber als es an Treffen kam, wo waren diese Helden, die vorgaben, daß die Commission die ganze Wahlgcschichtc untersuchen sollte, wo waren sie? Conkling ver steckte sich, und Edmunds. Freiing!?- scn und Conjortc warfen die Maske ab, und stimmten gerade das Gegen theil von dem was sie zu thun vorgaben! Nein, ihr Herren Collcgen, wenn ihr euch niäit als dumme Simpel hinstellen, und „Farbe bekennen wollt", so müßt ihr sagen, daß nnscre dcmokrati schcn csclhaflc Töl pcl im Co grcß es waren, die viel Schuld an der Sache sind. Als die acht republikanischen Langoh rcn der AuSglcich-Commission ihren Eid und Versprechen in Betreff der Florida ElektorS gebrochen hatten, wa nun haben sich die Demokraten damals nicht sogleich zurückgezogen und erklärt, daß sie sich nicht balläv-sa lassen wür den ? Statt dessen aber blieben sie wie stumme Hunde sitzen, und ließen den Betrug geschehen! Abwarten und Thrrtrinkcu. Der Demokratische „Cincinnati Volks freund" vom letzten Mittwoch schreibt wie folgt: „Für die Demokraten gilt jetzt das Motto: „Abwarten nd Theetrinkcu." Nack vier Jahren werden die Aussichten der Demokraten weit glänzender sein, als sie es in der letzten Wahl waren." Das klingt schön für ein dcmokra tische Blatt. Die Demokraten sollen also „Abwarten und Kaffeetrinken" ! In vier Jahren werden die Aussichten glänzender sein wie bei der letzten Wahl I Und Warum glänzender? weil (wie er sagt) die Republikaner jetzt schon zuge ben, daß die Südstaatcn Louisiana, Florida und Süd Carolina niemals wieder für die republikanische Partei ge wonnen werden können. Daß dich doch das Mäusle beis; ei, haben denn die Demokraten obige Staaten nicht dicS m a l gewonnen, nnd hat sie die infame Rcturning-Board nicht hinausgczählt? And wenn sie eS dicßmal gethan, kann sie es in vier Jahren nicht wieder thun ? Ist diese Rcturning-Board nicht lebenslänglich angestellt? Wer will Bürge sein, daß wir in vier Jahren eine ehrliche Wahl haben werden, nachdem Senator Morton, Edmunds, Freiing hcysen. Bradlcy und der übrige Pack so schändlich gclogc und betrogen hat? Wir sind erstaunt, solch' dummes „Blech" vom „VolkSfieund" zu hören. Doch, lesen wir, was der „Volks freund" weiter sagt - „Eine gewaltsame Opposition gegen die Entscheidung der Commission wur de die für die Demokraten so außeror dentlich günstige Stimmung jedoch wie mit einem Schlage vernichten, in einen schrecklichen Bürgerkrieg ver wickeln und vielleicht zum Untergang im sercr Republik führen." ES ist lächerlich, unsern College das Hasenpanier ergreifen zn sehen. Wer in aller Welt dachte denn an eine „ge waltsame Opposition" ? Diese entstand blos im Hirnkasten ohnmächtiger Gei ster. Heißt man da „gewaltsame Op- Position," wenn man verlangt, daß die Rechten des Volks gelten sollen? Leben wir den in einer Monarchie? Wenn die Väter drr Revolution, die unter der Tyrannei der Britten schmach teten so gedacht hätten, was wäre aus Amrrika geworden? Wir lzattcn immer geglaubt, drr „Bosksfreund" sei ein unerschütterliches demokratisches Blatt, allein sehen zu müssen, wie es durch einen Schreckschuß der Radikalen das Hasenpanier ergreift, macht im fast zweifelhaft a seiner Treue zu glauben. Anstalt „abwarten und Kaffeetrinken" wie unser College, wollen wir lieber einen „Bitteren" nch men. und mnthitz auf den Feind lotsen rrn, wenn' auch nur mit—blinden Ku gel geschi.yi! Vor Demokraten aber, die sich so leicht in'S Backshorn jagen lassen, da bewahre nS der Himmel, Schön heimgegeigt. Wir haben schon oft in diesen Spal ten gesagt, daß die republikanische Par tci eine Mucker-Parlei sei, und die mei sten Temperenzler zn ihr gehörten, DirscS hat sich letzte Woche wieder recht klar bewahrheitrt, wie man gleich sehen wird. Wie bekannt, habe sich vor der letz ten Wahl in Pittsbnrg drei oder vier Republikaner als Eandidalen für das Mayor-Amt gcmcldct; unter diese be fand sich auch der bekannte und Bierbrauer, Hr. Wainwnght, ein sehr würdiger und geachteter Mann. Der Tag der Nomiiialion kam, aber es ging so stürmisch dabei her, daß sogar Prügelsnppc ausgetheilt wurde. Die Temperenzler crklärlen, daß, im Fall Hr. Wainwnght nominirt werde, sie nicht für ihn stimmen würden. Die Drohung machte die andere Delegaten knicschwach, und nachdem man etliche 20 oder 30 Mal ballotirt halte, wurde Hrn. Wainwright'S Name ziirnckgezo gen! Dieß geschah, um die Tcmpe rcnzlcr zu befriedigen. Ein gewisser Hnmphreys, gcwcscncrTtaals-Scnator, wurde sodann nominirt. Und waS thaten die Demokraten? Sic nominirtcn Hrn. Liddcl, der nicht nur ein kernfester Demokrat, son dern auch ein guter Bierbrauer ist! Die Wahl kam, und siehe! Hr. Liddcl, der demokratische Bierbrauer, wurde mit der ungeheuren Mehrheit von 1400 Stimmen erwählt, wie auch das ganze Rcforin-Tickct, für welches die Demo kraten stimmten! ES wurde crwähli in einer Stadt, die letzten Herbst lietar lliz-vo!>I Ilu.ve-! über 4,000 Mehr heit gab! War daS nicht schön heimgegeigt? Alles dies geschah, ohne deren tcmpe rcnzlcrischc Gesinnungsgenosse zu bull äoüo. Die anständigen und vcriiüiis rigcn Bürger von Pitlsburg lassen siä nicht über de Löffel Kardieren, das Hai man ganz dcnllich bei dieser Wahl gese hen, und haben sich recht männlich gc- Halle. Allen. Respekt vor ihnen. Aber Apropo: Wo, und ans welcher Seitewai den scllcr „Frcihcitsfrcund"? Ei, er war Anfangs zu Giiiislc „chnig cpprr," drehte sich dann z Gunsten Wainwright'S, bis seine Vorgesetzten zum Rückzug blaste, nd die getreuen Schafe nnd Böcke aufforderte, für Hnmphreys zu stimmen; da sattelte auch er um, nnd tanzte einen llig i Gc gcnivart seiner Meister! Das war wie der emal ein Bockssprnng, Hr. College, über den sich die spätesten Gcschlcchlcr noch lachen werden. Die Legislatur. Im Senat wurde eine Bill einge reicht, wonach alle Bergwcrks-Compag nlcn gehalten werden sollen, ihre sämmt lichcn Angestellten jeweils vor dem vier ten Tag eines Monats für den vergan genen Monat auszuzahlen, bei Vermei dung einer Strafe von 10 Prozent der fälligen Summe, die als dann dem Ar beitslohn zugeschlagen werden sollen. Ferner, eine Bill, welche es HauSci gciithllmcrii verbietet, andere Waaren oder Güter zu pfänden, als solche, wel che ihren rückständigen Miethern per sönlich angehören. Eine Bill, welche cS als ein strafba res Vergehen erklärt, Spirituosen an Wahltage, am Sonntag, an Minder jährige oder sichtlich angetrunkene Per sonen zu verkaufen. In zweiter Lesung passirtc die Bill, welche die Erwerbung gewisser Land strecken an den Flüssen Ohlo, Monon gahela und Boughioghcny zur Errich tung von Schutzdämmcn gegen Eisstoß und Ucberschwcmmungen gestattet. Ferner, eine Bill, welche das Gewicht eines FasseS Salz auf 280 Pfund fest setzt. Eine Bill, durch welche das Fischen in Flüssen verboten wird, in denen kurz zuvor Fische durch den Fisch-Eommissio ner ausgesetzt worden, sind. Wieder eine, welche bestimmt, daß di Bürger eines County darüber abstim men, wo und ob im County ein Armen haus gebaut werden soll. Eine Bill, welche das Abhalten von Pferde-Rennen ans Ackerban-AuSstcl lungen gestattet. Eine Bill, welche bestimmt, daß eS ein strafbares Vergehen sein soll, wenn Direktoren und Beamte von Corpora tionen unwahre und fahrlässige Anga ben über die Finanzlage ihrer Compag nien machen. Im Hause reichte Hr. Lockwood eine Bill ein, nach welcher die Fabrik und Bergbau-Vcsctze auch auf die Beförde rung von Petroleum durch eiserne Röh ren-Leitungen Anwendung finden sol len. Mr. Fauiice eine Bill, nach welcher Mord-Prozesse vor einem und nicht wie früher vor zwei Richtern zur Verhand lung kommen sollen. Eine Bill wurde eingereicht. Eisen bahngcscllschaften zu verpflichten, ihre Bahnen in Butler Connt einzuzäu nen. Auch eine Bill in Bezug ans Hei rathS-Licensen. Eine große Anzahl Petitionen wur den eingereicht, darunter eine von Bitr gern von Allegheny County unterzeich nete von Henry M. Long, in welcher die Staat Legislatur ersucht wird, die derselben vorliegende Locol Option Bill in der Weise zu amendiren, daß sie auf einheimische Weine keine Anwendung findet und daß Eigenthümer von Brau ereicn und Destillcricn für den Bcr tust, der ihnen durch die etwaige An nähme der Bill erwachsen würde, cnt schädigt werden. Hr. Zern überreichte einen Protest von 2000 Bürgern von Pittsburg gc gegen die Annahme der Local Option Bill. Hr. Flynn eine Petition, wonach die Local Option Bill dahin anicndirt wer den soll, daß sie aus einheimische Weine n. s. w. keine Anwendung findet. Folgende wurde zum zweiten Mal verlesen, und sodann genehmigt: Sin weitere Supplement zu dem Gesetz, welches Strafen in Fällen der Vernachlässigung, Landstraßen zu rcpa rircn, verhängt. Washington'Vrief. Washington, D. E, ' dcn 26. Februar, 1877. s ' Tie Aufregung erreicht de Gr, er Aie tse, Hitze. Wir e zu Dellri k > e ?- Wir ,vlk ittlirire ? —Die Verzögerung er Zählung e ltlrl-8,lm. - öglichkeit einer neuen Vräsirntenvhl in iesem Jahre. Soallnng nn- W irr den emskritischea ,- grehmiiglierern. Haye nnd die siidliche Demo kraten. i Tie Aufregung fängt hier an den Grad der Fieberhitze zu erreichen. W ciin die Steigerung so fortdauert, so wird eS nicht lange mehr dauern, bis die Po litiker in dem Stadium des „Ucliriuuis', angelangt sind. Wird das Volk, wie es in solche Fällen fast immer der Fall war, mit ihnen dclirircn? Es geht etwas vor, und man weiß nicht WaS, noch wohin cS führen wird. Die rc publikanischcn Politiker triumphiren, aber ihr Jubiliern ist ganz cigcnthüm lichcrArt. ES ist forcirt nd nicht na türlich. Es ist, wie wenn furchtsame Leute im Dunkeln sich Courage anpfei fen. „Im Dunkeln" das ist die Sache. Die „Commission" arbeitet wie ein „elmrm"; Alles geht wie am Schnürchen, und doch können die repu blikanischen Politiker sich der Bangig keit nicht erwehren, daß am Ende AllcS vergebene Mühe gewesen ist, und die Geschichte doch noch conträr gehen wird. Ein Rauschen der Blätter macht sie ner vös cmporschrccken. Das ist das böse Gewissen. Sic haben durch die An nahme der Elektoral - Stimmen der Wells' „It"turnmx-Ijvaril" für HayeS ein nicht sUhncitdes Unrecht begangen, aber sie steifen sich darauf, daß sie keine Bestimmung der Elcktoral-Bill verletzt, sondern in strikter Uebereinstimmung mit dem Buchstaben dcö Gesetzes gehan delt haben. DaS ist wirklich so. DaS Gesetz gab der Commission unzweifelhaft die Berechtigung den Louisiana Wahl betrug zu untersuchen, aber cS zwang sie nicht dazu. Und die „Acht" hatten gar keine Neigung dcn Bctmg zu un tersuchen ; sie entschieden, daß cö genü gend sei nachzusehen, ob die „Papiere in Ordnung" seien. Wie nun, worin die Demokraten den Spieß umkehren, und, ebenfalls bei striktester Befolgung des Wortlauts des Gesetzes, die Zäh lung der Elektoralstimmcn so langsam betreiben, daß sie bis zum ttcn März nicht vollendet, und dann eine neue Präsidentenwahl in diesem Jähre nolh wendigwird? Das ist dcrAlp, welcher die Brust der ganzen Brod- nd But ter-Brigade beklemmt, und sie nicht nur am Tage ängstigt, sondern auch Nachts dcnSchlmnmer von ihrem Lager scheucht. Werden die Demokraten sich besonderer Eile befleißigen, um noch vor dem -lten März die Lüge proklainircn zu können, daß Gov. HayeS im November recht mäßig als Präsident der Bcr. Staaten erwählt wurde? Ans Gefälligkeit für die Republikanischen Politiker und Be amten werden sie das sicherlich nicht thu, aber sie mögen der Nation ein Opfer bringe, und ihr eine neue Präsi dcntciiwahl ersparen, die unter dcn ob waltenden Umständen dcn ohnehin schon unter schwerem Druck leidende Gc schäftS-Intcrcsscn dcö Landes einen bö sen Stoß versetzen würde. Es hat diese Frage unter dcn demo kritischen Eongrcßmitglicdern bereits eine Spaltung hervorgebracht. In der Partei im Allgemeinen ist das noch nicht der Fall; sie ist bereit jedes Resultat zu acceptlrcn, wie cS auch ausfalle. Eine abermalige Präsidentenwahl in diesen, Jahre würde auch dcn Demokraten als ein groszcS Uebel erscheinen, und nur, wenn Pflicht und Gerechtigkeit sie un abwendbar machen, würden sie die Noth wendigkeit acccptiren. Die südlichen Demokraten waren bisher am Meisten einem Interregnum abgeneigt, und das um so mehr, als sie gute Ursache zu der Annahme zu haben vermeinten, dasz Gov. Hayes, wenn er in das Präsiden ten-Amt gelange, ihnen Recht und Ge rechtigkeit widerfahren lassen würde. Persönlich unbeliebt ist Gov. HayeS bei dcn Demokraten überhaupt nicht, und wenn doch einmal ein Republikaner in daS Amt gelangen soll, so sehen sie ohne Zweifel lieber ihn darin, als irgend ei ncn anderen Eandidalen, die vor der Cincinnati Convention waren. Auch kann ihm Niemand „nachsagen," daß er an den zu Gunsten der republikanischen Aemtcrinhabcr begangenen infamen Wahlfälschungen irgend thcilgenommen oder sie inspirirt habe. Die Kellogg, WcllS, Chandler, Morton. Eameron'S u. s. w. operirtcn für sich selber, nnd nur als Mittel zum Zweck, für Hayes. Den südlichen Demokraten, denen die schrecklichen Leiden eines Bürgerkrieges noch frisch im Gedächtniß sind, wirkten vor Allem darauf hin, daß Frieden im Lande erhalten bleibe. Ihr nächstes Hauptaugenmerk ging und geht dahin Louisiana und Süd-Carolina von dem Fluch und der Tyrannei der Earpct- Baggcr-Negicrungcn zu erlösen, unter denen sie so unsagbar gelitten haben. Da ihnen auch in dieser Beziehung in Betreff dcS Gov. HayeS beruhigende Zusagen gemacht wurde, so stimmten sie fast einstimmig für die Elektoral- Bill; d. h. für einen friedlichen Aus trag der PräsidciitschaftS-Frage, selbst um dcn Preis, daß der rechtmässig er wählte Candidat ihrer eigenen Partei, Hr. Tilden, dadurch um das ihm gebüh rende Amt gebracht werden sollte. Seit wenigen Tagen hat sich jedoch dic MH lage wesentlich geändert. ES ersetzte nämlich im "dlno Ltato Journal," wel che? für das spezielle Organ des Gov. HayeS gilt, ein geharnischter Artikel, in welchem darauf gedrungen wird, dasz die Bundesregierung sofort TovernSr Packard von Louisiana und Gov. Cham, berlain von Alb-Carolina alt die recht mäßige GvvernörS jener beiden Staaten anerkenne, und durch BnndeStruppen ! diesem ihrem Beschluß Nachdruck gebr. Dirser Artikel hat wlc ein Fcucrbrand gewirkt, welcher in ein Pulvcrfasz ge wsrfcn wird. Gov. HayeS hat zwar ausdrücklich erklärt, dasz er von dem Artikel nicht eher etwas gcwussi habe, als bis er ihn in der Zeitung gelesen habe, über die Hauptsragc, nämlich, ob er Packard oder NichollS als Governör von Louisiana anerkennen werde, hat er sich gar nicht ausgesprochen. Die Demo kraten, welche für eine neue Wahl in diesem Herbst sind, argumentircn, wie man denn erwarten könne, daß Gov. HayeS den Wells' Uvtui,iiux-L<>l>r>l, welcher ihn zum Prüsidciitcnanite vcr half, durch die Anerkennung von Gov. NichollS dcSavouire, und dadurch einen direkten Zweifel auf die Rechtmäßigkeit seiner eigene Erwählung werfen wer de? Wie dem auch fei, es ist jetzt wieder Alles Ungewißheit und erst die heute bcgittnciideWoche wird Klarheit gebe. „ES muß doch „Wie" werden," lautet eine Berliner RcdcnSai t. Die Demo traten hatten in einem früheren CaucuS Antrüge, welche auf eine Verzögerung der Zählung dcSElektoral-VotumS ziel ten mit großer Mehrheit verworfen und beschlossen, den EancuS bis nach der Oregon Entscheidung zn vertagen. Am letzten Freitag trat er wieder zusammen und beschloß Verzögerung. Am Sams tag Morgen stimmte aber eine ansehn liche Anzahl Demokraten mit den Rc publikancrn für die sofortige Weiter- Zählung, nnd warf also den CaucuS- Beschluß über den Haufen. Nachmit tags hatte sich das Blatt bereits wieder gewendet, denn die Mehrheit des Hau scS stimmte für den Antrag einen „Reoe-s" zu nehmen. Im CaucuS hat ten die „Verzögere?" auch wieder cnt schieden die Oberhand. Eine offene und direkte Erklärung von Gov. Haycs, wie er es mit der Anerkennung von Packard oder NichollS, resp. Chamber lain oder Hampton halten werde, mag die in'S Stocken gerathene Karre bald wieder in Bewegung setzen. Sprecher Randall handelt unparteiisch und nicht allein nach dem Wortlaut, sondern auch im Geiste des Gesetzes; er hat alle de latorische Anträge, welche das Gesetz nicht ausdrücklich gestattet, ziirückgcwie sen. In Acht Tagen wird man mehr wis scn, als jetzt, und dann hoffentlich die Agonie vorüber sein. Möge der Aus gang zum wahren Wohle der Nation sich wenden. >B. Korrespondenz au Bcaver kounly. Der Erfolg des nächtlichen Gottesdienstes. Bon junge Gliedern der englischen Methodisten Kirche in Rochcstcr ist vor einigen Wochen zurück eine llnzüchtigkcit verübt worden, welches beweist (und jeder Vernünftige wird und muß es zu gebe), daß der nächtliche Gottesdienst der Kirche ihrem Zweck mehr zum Nach theil als zu ihrem Vortheil gereicht. Daß viele Leute und hauptsächlich die Jugend gegen diesen meinen Vorwurf ist, weiß ich recht gut, aber warum sind sie dagegen? weil es. ihre unmoralische Gelüste nicht befriedige zu können, an greift. und zu verhindern sucht. AIS ich noch nicht sehr lange mein Bedauern darüber bei einem Prediger ausdrückte, erwiederte mir derselbe: „Daß gerade des Abends die Kirchen in den Städten am meisten besucht würden." Dasgcbc ich Wohl recht gerne zu; aber welchen Nutzen bringt gewöhnlich jener Besuch bei den Meisten ? Gewiß nicht der, den ma dadurch zu erreichen sucht. Ich habe einen Sohn und als dieser ochzu HauS und etwa 14 bis 15 Jahren alt war, plagte derselbe mich allabendlich, wenn Kirche war, um Erlaubniß hinein gehen zu dürfen. Da ich jedoch densel ben am Togc fast stets nur mit dem Stock zur Kirche bringen konnte, so ver weigerte ich ihm natürlich auch dcS A bends meine Erlaubniß, und er mußte daher zu HauS bleiben. Als ich ihn zur Rede stellte, warum er gerade des Abends so gern zur Kirche ginge, ant wortete er: Abends sei mehr "tun." Also mehr Scherz oder Spaß sagte ich, und was für Spässc sind das? O al lerhand kleine und große, war die Ant wort. Kleine und große Spässc in der Kirche dachte ich, und habe mir seither beinahe den Kopf zerrisse, wa der Junge wohl damit meinte, bis mir nun vor einigen Wochen zurück das Räthsel gelöst wurde und ich erfuhr, welche Ar ten von Spässcii oftmals bei jenen Ge legenheiten vorfallen. Jedoch will ich cS dem gütigen Leser selbst überlassen, ob er folgenden geschehenen „Spaß" un ter die „Kleinen oder Großen" rechnet. Tic gute Sonne hatte schon längst ihre letzten Strahlen über das im Schnee Gewand bedeckte Erdreich dahin gesandt, nnd die Sterne glänzten bereits schon in voller Pracht am Firmament, als gar manches Pärchen in warme Kleider gehüllt, eilig dcrKirchc zuschritt. Unter diesen Kirchenbcsnchcr befanden sich auch wie schon oben erwähnt ein junges Liebespaar, welchem diese Gelegenheit trefflich paßte, um ein Ren dcnzvonS abzuhalten; und da man ih nen allerhand Hindernisse in den Weg legte, um irgend eine Zusammenkunft zu vereiteln, so war nur der Gang zur A bendkirchc die einzige Gelegenheit, die ihnen hierzu dargeboten wurde. Und so geschah cS auch an jenem verhängniß volle Abend; da cS aber kalt und der Schnee sehr hoch lag, so mnßlc ein Ob dach gesucht werden nd das fand sich dann auch zum Glück oder Un glück der Liebenden in dcS Kirchcndic iicrs Haus, ganz nahe der Kirche. Mu. thig schritt man in die Stube und fand da der Kirchendiener mit seiner Frau in der Kirche beschäftigt waren, nur ein kleine Mädchen darin, welche als bald nnler dem Borwand. daß man ei ne Pries lesen wdllr.bcn aber Niemand, außer den beiden Liebenden hören dürfe beseitigte. Ilio darret a<zu> , Was aber 1117 bis zur Znrückkiinft des Kirchendiener Frau geschah, kann man sich eher denken als wte öffentlich sagen, 1) usts siwplioitu! Erschrak kcn rief dl' T'iu. unter 4>em Anblick wie ss dehn siedenden fand, au, daß ssr suy fachen in ihrem Hau se in Zukunft verbitte, und fügte fragend zu dem schwächeren nnd überwundenen Mädchen hinzu : „Gelte, er hat Dich gezwungen?" Ei leises „Ja." war Antwort, worauf sich aber der Held her um gedreht und seine verlebte Ehre ver theidigt haben soll. Anständiger Wci sc halber wurde den nächsten Tag der Malcficant gcrichllich verfolgt, halte aber zum Glück oder Unglück der Be thciliglcn dcn Reißaus gciiomincn. So geschehe im Jahre dcS Heils, und zwar in der Bet oder Brg zeit. 1877! Wie man im hört, so sind Beide ihres Kirchciircchtcs als verlustig erklärt worden. M oral! l.oia!e ReulgkcUcn. VancaSter. Doiicrstag. Märzl, 1877. Lancastcr Korrespondenz. Lancastcr, Februar 26. 1877. Zur Nachricht. Der Demokratische Elnb der 4tcn Ward von Lancastcr benachrichtigt hier mit John Wacks ä r sch, daß er von dem chrcnwcrthen Verein ausgestoßen worden ist, weil er sich hat versohlen lassen. Die Eonimittcc. Tie Wahl in Lankaster.—Der Lan castcr "IntelUgeiicor" brachte am Mitt woch einen kolosalcn „lioosto-," nebst einem todten "(loon', mitMayorSlanf. fcr von daselbst, als Leichenbeschau?!: des armen "Coon"; dann ein Bild, wo der Mayor mit einem radikalen Spanferkel die Reise nach dem Salzfluß antritt; ferner ein Bild dcS „wahren Jakob." dessen Augen wie böhmische Dörfer aussehe; wiederum ein Bild des hinkenden "3m' j Gestalt eines abgemagerten Pferdes, das aussteht, als ob es blos Heu-Spitzen zn fressen bekä me nnd ansrnfcn wolle: lind endlich folgt auch ein Bild, ans welchem Bürger einen betrügerischen Tarschwindlcr mit Fußtritten traklirc. Das alles bringt der "Intolligoneer" ans purer Freude über den großen Sieg der Demokraten. Ist auch kein Wunder, daß sich unser College freut. Er sieht, daß seine wohl gemeinte Mahnungen a die guten Bür ger von Lankastcr nicht unbeachtet ge blieben sind.—Es lebe die Demokratie! Wie bereits letzte Woche in einem klei nen Extrablatt der „Staatszcilnng" bc könnt gemacht, haben die Demokraten von Lankastcr ihren Candidat für das Mayoramt mit einer Mehrheit von 53 Stimmen erwählt! Noch am Abend vor der Wahl wetteten die Radikalen, daßMayorStauffer. welcher das vorige Mal 500Mchrhcit Halle, mit cincrMchr hcit von wenigstens 200 wieder erwählt werden würde. Allein sie haben sich arg in die Finger geschnitten, nd schreck lich verrechnet. Wenn man bedenkt, welche Milte! gc braucht wurde, Hrn. John T. M a c- Goniglc, den erwählten Candidäkcn zu besiegen; wenn man betrachtet, wie selbst der Rcligionshaß ansgcstachclt wur de, wie dcrNativiSmus seine giftigcZun gc erhob, und die Deutschen sowie Ame rikaner gegen Hrn. M. aufgehetzt wurde, weil er von Irländcr abslammt (er selbst ist in Lankastcr geboren); wenn man beobachten mußte, wie Geld verschleudert und falsche Tasichcinc benutzt wurden, m den demokratischen Candidatc zu schlagen, so dürfen sich die Demokraten von Lancastcr wohl zu ihrem Siege gratnlircn. Alle Wards der Stadt haben ihre Pflicht nobel erfüllt, aber keine mehr noch besser, als wie das demokratische Gibraltar,—die Achte Ward. Sic al lcin'gali Hrn. MacGoniglc eine Mehr heit von 37K! ES ist dieß die Deut sche Ward der Stadt, und wird von den Radikalen spöttisch deßhalb nur die „SauerkrautWard" geheißen. (Uebri gens essen sie selbst das Sauerkraut sehr gerne, besonder wenn es nichts kostet!) Die Aufhetzereien gegen Hrn. Mac- Gonigle, der zufällig ein Katholik ist. waren also verfehlt, und haben den An stiftern nur geschadet. Alle Ehre de Bürgern von Lankastcr, die die Stiche leien der Fanatiker mit Verachtung von sich wiesen, und für einen Mann stimm ten, dessen erste Sorge es sein wird, das Wohl dcrGcsammibcvölkcruna dcrStadt zn befördern. Nnd daß er die Wüiyche dcrßürgcr auch ausführen wird, bcwcißt seine frühere Laufbahn. Es gibt unter jeder Denomination Gute und Schlech te; Niemand hat ein Recht, die eine oder andere zu verdammen; das stehet einer höheren Allmacht zu. Nur Dcr ist ein guter Bürger, der das Wohl Aller zn befördern sucht, cincrlri ob er Protestant oder Katholik ist. FürSchnldircktorcn erhielte sammt liche Demokraten eine Mehrheit im Durchschnitt von nahezu 100, während die Demokraten auch im Stadlrath ein Mitglied gewannen, nämlich Hrn. Ze cher in der 6tcn Ward, welche immcr für die Republikaner ging. Hurrah sürMarirtta!—Die Demo krakcn vom benachbarten Marictla ha bei, sich bei der letzte Wahl recht top fcr gehalten, indem sie ihren Bnrgcß, Hrn, W a I t c r F r c >) b c r g cr, mit einer Mehrheit von 3 Stimmen erwähl ten, ein Gewinn von 117 Stimmen seit letztem Herbst! Bully für Marictla. Auch in Kork erwählten dieDcmokra te ihren Mayor, nämlich Hrn. Pollns mit 266 Mehrheit—Seil thut'S. Di Beerdigung dr ,. Krrnan. Die Beerdigung des Reo. Vater Krcnnii. Pfarrer nn der St. Mary's in Lancastcr, de ältesten Prediger die ses Landcs. dessen Tod wir letzte Woche meldeten, fand am Donnerstag Vormit tag um 10 Uhr, wie bekannt gemach worden war, unter einem nngthenrcn McnschkngcdrSngc statc. Die Leiche war Tags zuvor wie auch am Morgen drr Beerdigung j„ der Kirche ausgc stellt. Eine Silbcrplattc auf dem Sarg, decke! >rg die lateinische Angabe seines Namens. Alters und Todestages, Der Todte war in das Meßgewand gekleidet nd hielt einen silbernen Kelch in der Hand. Er sah ruhig und friedlich nd weit jünger aus, als er in der letzten Zeit seines Lebens ansgcschn Halle, Ein ngchenrcr Andrang dcS Volkes, Män ner, Frauen nd Kinder, ergoß sich an beiden Tagen in die Kirche; Hunderte Mlißtcn ausgeschlossen werde. Bei cm Todtcnanilc, das ans'S Feierlichste von I. F, Shanahan, Bischof der Diö ccsc, (Harrisbnrg.) begangen wurde, waren der Erzbischof von Philadelphia (Wood) und die Bischöfe von Alleghe ny (Domenic), vonScraton(L'Hara) und von Pittsbnrg (Twigg) anwesend. Die Lcicheitgcfänge dcS Eiern während dcS TodlcnamtcS wurden von Vischcf O'Hara geleitet. Die Studenten dcö Lt. Charte Seminars in Philadelphia sangen unter Leitung des dortigen Pro fessors der Gregorianischen Gesänge, McGoniglc, das „Libcra," Die Lei chenrede hielt Erzdischok Wood von Philadelphia. Ganz Lancastcr schien dcn Heimgang dieses braven Manne zn betrauern. Sondcriarr Zusammentreffen. Der Tod des Ehrl. Vater Kccnan von Lankaster hat manche Erinnerung an die frühere Geschichte jener Stadt er weckt. Am 22stcn Februar, 1877, am selben Tage als Vater Kccnan beerdigt wurde, waren es gerade 27 Jahren, als Gas zum erstenmal in die Store von Lankastcr geleitet wurde! Das „Schwa nen Hotel" am Eenlrc Square war da erste Gebäude, welches bei jener Gelegen, hcit illnininirt wurde, Vater Kccnan. einer der ersten Stockhaltcr der Gas- Compagnie, war gegenwärtig, als das Gas zum erstenmal anfgclcnchlct wurde, und war ungemein froh, das große Cr cigniß mitanzuschaiicii. Er blieb einer der Stockhallcr bis zn seinem Tode, Von den 165 Ctorkhaltcrn der Compag nie sind jetzt 90 todt, während von deren Beamten nur noch zwei am Leben sind, nämlich die Herren Hngh Corcoran nd Gco, K. Rccd, Gemeinheit der Radikale. An der Manor Straße in Lcnikastcr hallen die Demokraten einen Frcihciisbaum errichtet, a dessen Spitze eine Ver. SlaalcnFahiic fiallcitc. AmMillwoch Abend, bei Hellem Mondschein, gelang cS irgend einem radikalen Schuft, die Fahne nd de Strick mit welchem sie befestigt war, zu stehlen! DaS ist nichts. Eine Partei, welche mehr denn einer Viertel Million Bürger daS Bürger recht stiehlt, wüede sich nicht scheue, selbst die Gräber der Todten zu berau ben. Durchgebrochen. Etwa 20V Aard vom Damm über den Snsguehaiina gegenüber Columbia wurde neulich durch das Eis hinweggcrisscn. so daß Fischr, besonders Schad wahrscheinlich jetzt eine freiere Bahn haben wie früher, um den Flnß ailfwärtS gelange zn können, zur Freude des Publikums und der Fische selbst. Der Damm ist eine Xuioanve. Räthsel. Auflösung der Räthsel in Nro. 29. der „Staatszcitiiiig" : No. 1. Bu r r II d n F a >' Fond A Ii Ii o L Ii I n O Ii t „V u ffal o R ondo t." Folgende Personen schickten die rich tige Auflösung ein: Karl F. Rothe, Phi ladelphia ; Henry Vieschon, Havrc de Gracc. Md.; W.F. Reiser, Rcading. No. 2. kern c r i c > l) ii c i n ! 1. Kern -2. Erie.—3. Rigi.—3. Nein. Auflösung von folgenden Personen : W. F. Reiser, Rcading; H. Vieschon, Havrc de Grace, Md. No. 3. „Regenbogen." Auflösung von folgenden Personen - Mrs. Regina Hartig, Kittanniiig; W. F. Reiser, Rcading; Henry Vieschon, Havrc de Gracc, Md. No. 4. „Kein c," sie müssen hineingethan werden Keine richtige Auflösung eingeschickt. No. 5. „Die Mahlzeit." Keine richtige Auflösung eingeschickt. Neue Aufgaben: No. 1. Cm in inwillkürlich Theilt zerlegn ? l-rch ort! Sit—spie—sc ver Bei bc ten-te Bö lc g der — No. 2. Mein Crslcs wird gebacken nnd ge- Nesse. Mein Zweites wird gebackc nnd gc gcssen; Mein Ganzes wird gebacken und gc grsscn. zCenlr. T rm.) No. 3. Wie schreibt man die Zahl 1> 9 mit vier Ziffern? No. 4. Wie kann man Doppelbier machen, ohne z brauen?
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