. s!ül-.t''. Heilung !. Kl per, Herausgeber. 4>arrsvurp.i Pa. Donnersta g, Febr. 22,1877. Wo die Zahlen zeigen. Bei dcr letzte Präsidentenwahl hielten Tilden 4,282.159 Haye 4,028,085 Caopcr 80.792 Smitli lv.Nss> Verschiedene 2,791 Tilden erhielt mehr dcnnHayc 258.475 Und mehr denn alle zusammen 158,837 Stimmen. Cr erhielt also nahezu eine halbe Million mehr Stimmen denn Haye, nnd doch wurde er „hinansgc zählt!" Ist da nicht eine Schmach nnd Schande? Und zu dieser Schmach schweigt da Volk!!! Wer ist erwählt? Kein Mensch der noch irgend welchen Charakter besitzt; Keiner, der noch ein Gewissen hat; Keiner, dcr nicht in den Schlamm de Laster und des Ekel versunken ist; Keiner, in dessen Brust noch ei Funken Gerechtigkeit ist, kurz, kein ehrbarer Mensch, e sei denn er ge höre zum Auswurf der niedrigste Klas se Hallunken. wird oder kann sagen, daß Haye rechtmäßig als Präsident erwählt sei. Tilden ist dcr rechtmäßig erwählte Mann, denn er hat eine viertel Million Mehrheit Haye werden wir nie mal -l Präsident der Ver. Staaten anrekenncn, sondern ihn al einen ver kommenen Menschen betrachten, der eiu Amt durch Betrug erlangt hat.— Dcr Hehler ist so schlimm wie der Steh ler. Da Vchmgericht in Waschington hat die Stimmen von Florida und Loui siana gestohlen, und Haye hat die gestohlene Waare angenommen! Wenn man einen diebische Präsident ha, wa kann da von seinen Untergebe nen erwartet werden? Katzbalgerei unter de Radikalen. Bei dcrNominations-Coiivcntion der Republikaner in Pittsburg für einen städtischen Schatzmeister, ging es zwi scheu den Freunden der rivalisirenden Candidaten während der letztcu Woche hoch her, indem (wie der „Freihcits freund" selbst sagt), „die Schläge ha geldicht fielen", und einer der Dele gaten NamenSDreßler mit einem Stuhl !nnen Schlag auf den Kops erhielt. Wenn die Radikalen sich tüchtig ver keilen, so haben wir gar nichts dagegen einzuwenden, denn es schadet durchaus nichts, wen ihr dicker Schädel hin und ivieder weich geklopft wird; nur ist c schade, daß ihnen durch diese Prügelsup pk nicht zugleich auch mehr Verstand eingeprägt wird, damit man auch sehen könnte, ob die Suppe eine gute Wir knng verursacht hat. Versehlt. Zwei überspannte Köpfe machten vor mehreren Tagen ein Attentat auf Tov. Packard von Louisiana, indem der Eine nach ihm schoß. den Governör aber bloS verwundete, ivorauf Packard ebenfalls auf seinen Angreifer schoß, und diesen am Knie verletzte. Der Andere, ein Mann mit blos einem Bein, welcher den Angreifer, der seinen Namen als Joseph Rüttle von Philadelphia angab' in der That aber Wcldon heißen soll, begleitete, wurde nebst Nuttle verhaftet. Packard ist nur leicht verwundet. Man hält Weiden für wahnsinnig. Wie wir vernehmen, ist er ein Sohn des Ehrw. Psr. Weiden, welcher gegenwär tig in Philadelphia wohnt, und eine Missionsgemeinde daselbst bedient. Vor etwa 14 Tagen kam der junge Weiden durch Harrisbnrg. sammelte hier etwas Geld um, wie er sagte, nach dem Süden reisen zu können. —Das bischen Ader lässen schadet dem betrügerischen Pa ckard übrigens nichts. Der nächste Ber. Staaten Senat. Die republikanische Mehrheit im nächsten Ver. Staaten Seuate wird sich auf nur wenige Mitglieder beschränken. Die Republikaner werden 39 Mitglie der zählen und die Demokraten 36. Dieses schließt diejenigen von Louisiana und Süd-Carolina ein. deren Sitze be stritten, die aber wahrscheinlich den De mokraten zufallen werden. Die Staa ten sind Folgendermaßen vertreten- D.R. D.R. Alabama 1 1 Minnesota 2 Arkansas 1 1 Missouri 2 California 2 Colorado 2 Nevada 2 Connecticut 2 N.-Hampshire 2 Delaware 2 Ncw-Jersey 2 Florida I 1 New Aork 1 1 Georgia 2 N.-Carolina 2 Illinois lOhio 1 1 Indiana 1 10regon 1 1 lowa 2 Pennsylvania 1 1 Kansas 2 Rhode Island 2 Kentucky 2 SüdCarolinal 1 Louisiana 2 Tenncffec 2 Maryland 2 Texas 2 " Maine 2 Vermont 2 Massachusetts 2 Virginia 2 Michigan 2 WestVirginia2 Missimppi 1 1 Wisconsin 2 * Illinois 1 Unabhängiger. D. steht für Demokrat und R. für Republikaner Im Jahre 1879 wird der Termin von t 7 Republikanern und 8 Demokraten erlöschen. Es ist alle Wahrscheinlich kett vorhanden, daß die Demokra ten bis dahin solche Gewinne gemacht haben werde, um dem Senat ein ent schiedenes tzemoirulischk Gepräge zu geben. Graßer Strikt lii de Wamsut ter Mühlen zn New-Bedford, Massachu setts, sind 2,500 Arbeiter an einem St-"' Das Behmgertcht ia Waschivgton. Der Volkswille mit Füßen getreten! Acht Esel sühre daS Commando! Gin-große Anzahl kleiner Gfel sieht piSscheize.bz! Die Vahrheit darf nicht an' 6 Tageslicht! Betrug und Schwindel werden aufrechterhalten! (kl durch Betrug erwähltes Subjekt als Präfideut erklärt! Die Freiheitsfahne trauert! Sturz der Republik! An einer anderen Stelle geben wir heute die Entscheidung der Ausgleich- Commission zu Waschington in Be treff der Präsidentenwahl in Louisia na, welche, ähnlich wie jene von Florida, dahin lautet, daß die Commission die Wahlberichte der Kotmwüig-Loarü, trotz, dem ungeheure Betrügereien darinnen entdeckt wurden, nicht untersuchen werde! Jeder wahrhaft ausrichtigrr Bürger muß diese Entscheidung al eine höchst biduncrswerthe, ungerechte und ver dammungSwürdige betrachten i nicht et wa weil diese oder jene Partei einen Vorzug gewann, sondern weil sie Betrug und Schwindel billigt! Weil sie zugibt, daß eine Kslumwx.voarä mit frecher Stirne die gröbste Betrügereien bege hen. nnd die Rechten de Volke unter grabe kann, ohne daß ihr Einhalt ge schieht. Weil sie die Wahlen zu einem Possenspiel macht. E ist traurig wa hrzunehmen, wie weit k mit dem Wohlrecht in dieser i Republik gekommen iE. Estimmt n zur Wehmuth bcobasizten zu müssen, wie charakterlose Politiker nur darauf bedacht sind, sich selbst zu sichern, mag an dem Lande werden was da will. E verursacht un Herzeleid zu sehen, wie selbst die höchsten Gerichten de Lan de ihre Hand dazu reichen, und den Schwindel ungestraft geschehen lassen. Da Herz blutet n zu sehen, wie acht bejahrte Männer, die gleichsam mit einem Fuße im Grabe stehen, in die man volle Zutrauen setzte, daß diese sich von der Partciwnth so blindlings hin reißen ließen. Staunen und Beben müssen wir wenn wir daran denken, wie alte Grei se, die ehe lange vor ihrem Gott er scheinen, und dort Rechenschaft ablegen müssen, wie sie diese schändliche Be trügereien gutheißen konnten! Al der Vorschlag gemacht wurde, eine Commission anzustellen, bestehend au 1ü Mitgliedern, um dem Wahlstreit ein Ende zu machen, da war e ver standen, und ausdrücklich ge sagt. daß die Wahlberichte un ter sucht werden sollten. Ist diese geschehen? Rein, nicht l mindeste! Die Mehrheit der Commission, bestehend au acht Eseln, (ander können wir sie nicht nennen.) erklärten einfach, daß sie die Wahlbe richte nicht nt ersuchen wür den! Die Demokraten, voller Stau neu, saßen verblüfft da, und liehen die Entscheidung ihrer acht College gelten! Warum zogen sie sich nicht sogleich von der verschworenen Bande zurück, und appellirten an da Volk? Da hätten sie thun sollen, sobald der Fall von Flo rida gegen sie entschieden war. Aber sie thaten c nicht, sondern gaben der Ent scheidung de Vchmgericht nach! Be gingen sie dadurch nicht einen Eselsstreich? Und was sind die Folgen ? Daß auch i Louisiana jetzt für Haye gezählt wird, trotzdem Tilden eine Mehrheit vou etwa 10.000 dort hatte! Ist da nicht schmachvoll? Ist Derjenige, der einen Schwindel gutheißt, nicht ebenso gültig wie der Schwindler selbst ? Sagte nicht Hr. Carpenter (selbst ein Republi' kann), daß Tilden eine Mehrheit von wenigsten 10.000 Stimmen in Louisia na erhalten habe? Ferner, sagte nicht Hr. Purman von Florida, ebenfall ein Republikaner, daß Tilden in jene Staate mehr denn 700 Stimmen Mehr hcit habe! Und dennoch saßen unsere Demokraten im Congreß und Senat stille, und ließe Haye durch Betrug „hineinzählen"? Wa sollen wir von solchen Demokraten denken? Wahrlich! da sieht traurig au. Selbst der stolze Adler, da Sinnbild unsrer amerikanischen Freiheit, trauert mit zur Erde gesenktem Kopfe, und mit der zerrissenen Fahne, die er immer noch in seinen Klauen hält, über den Sturz der Wahlkreiheit. Lebte ein Washington, in Jefferson und Jackson, oder ein Patrick Henry, oder ein Henry Clay und Daniel Webster noch, wie , ganz ander wäre et dann? Ist denn die Liebe für Recht und Se rechtigkeit gänzlich unter dem Bplke aut- geswbe? Wir hoffen nicht. Dieser j Schwindel lviich und kann nicht bestehen. , !- Falschheit und List, wie st? von den ach ' radikalen Mitgliedern dir Commissiur unter dem Schein der Heiligkeit bcgai gen wurden, können nicht bestehen. Ge rcchtigkeit, obwohl für ine Zeitlang mii Außen getreten, kann nicht immer un ergraben bleiben, e lebt denn kein Sott im Himmel mehr. . Darum, demokratische Mitbürger. > lasset den Muth nicht sinken! Noch schimmert na ein heiterer Morgen ent gegen, wo endlich die gerechte Sache ei neu triumphirrndrn Sieg feiern wird Der Sott unsrer Väter, der sie durch so manche schwere Prüsungtstunde hin> durchführte, wird auch un hindurch i führen, wird auch un hindurchhelfen, und unsre Sache endlich zu einem glän zenden Ziele führe. Sa fall geschehe ? Die Mehrheit der AuSglclch-Com - Mission in Washington hat entschieden, daß die HayeS-Elektoren in den Staa ' ten Florida und Louisiana erwählt wor den seien; ob mit Recht oder durch Be trug, da kümmert die acht Esel dci , Commission nicht. Nun ist aber er wiesen, daß diese Slektoren gar nicht er wählt sind, sondern einzig und alleir von einer Bandeniederträchtiger Schuf ten „hineingezählt" wurden. Die Frage ist nun: Soll der Eon grrß diese Handlung gelten lassen?- Soll da Volk um seine Wahl betro gen und beschwindelt werden? Wii autworteu entschieden Rei,l nI immer! Läßt der demokratisch Congreß diese Ungerechtigkeit, dies Schwindel geschehe, so hat er alle Ach tuug vor dem Volk verloren; ja, e verdient, daß man auf ihn spuke I <5 zeigt dadurch, daß er eben so schlech wie jeue Commission ist, denn er läß der Ungerechtigkeit die Zügel! S ist empörend nur daran zu dm ken, wie die große demokratische Mehr heit im Congreß solche kolossale Schwin deleim gelte lassen kann. Ist Keine unter ihnen der die Courage eine Crom well hat? Pfui der Schande, die dai amerikanische Volk erleben muß! acht' kurz! Niemand wird es in Abrede stellen daß die HH. McDonald und lenk Carpenter und Trumbull und gcsteri Richter Campbell sehr gute Argument für die Demokraten über den Fall voi Louisiana vor dem Clektoral Tribunal gemacht haben, aber wa nützt e, resp - wa wird es nützen? Diese Anwalt konnten mit Aufbietung all' ihre Sei sie der Commission nicht Neue weh sagen ; dieselbe weiß so gut. wie er ein fachste Bürger de Lande, daß der Eon grcß bei der Stimmenzählung vor vie Jahren da Votum von Louisiana ich zählte, weil der „Returning - Board' eigenwillig gehandelt hatte; die Herrn von der Commission wissen, warum de republikanischeßundessenat demMulat ten Pinchbaik die Aufnahme verweigerte weil man einfach die Geseßmäßigkeit de Kellogg-Bande bestritt; die Herren wis sen, daß nach dem 7. November eine de mokratische Stimmenmehrheit von 10, 000 in Louisiana vorhanden war; si haben vielleicht auch davon gehört, das die vier Hallunkcn mit dem Votum dei Staate förmlich Hausiren gegangn find, sie habe in Amerika gelebt uul müssen die Gerüchte vernommen haben welche über die Personen cirkuliren, dt seit lahren Louisiana zu einer Räuber und Mörderhöhle und zu einer zweiter Hölle gemacht haben. Wa nützen diesen gewaltigen That fachen gegenüber noch Argumente, un dieselben zn unterstützen? Wenn du Commission nicht auf diese zwingender Umstände, die einen Congreß vcranlas sen konnten, seine Prärogative an eir Tribunal abzutreten, achten will, dann wird sie auch auf kein Plaidoyer achten wie vortrefflich dasselbe sein mag. De halb sagen wir: „Macht kurz!" Dat Land hat genug an Enthüllungen un bestrafter Verbrechen, Constitution- und TesetzeSverletzungen; da amerikanisch! Volk ist weder in der Stimmung, noch in der Laune, der Tragikomödie, worin vor 10 Personen, welche von einer An zahl demokratischer und republikanischer Anwälte für die Urbilder der "ionoovuw drv ' gehalten werden, der ganze übel riechende Brei, der seit Monaten da Land verpestet und dessen schlechter Ge ruch. bereit bi zu den entferntesten Völkern der Erde gedrungen ist. aber mals umgerührt wird, noch länger zn zuschauen. Die bestimmende Mehrheit der Fünf zehn weiß jedenfalls längst, wa sie thun will, wenigsten müssen wir Diese au ihrer Entscheidung in dem Florida-gallc schließen, die bereit von zwei republi kanischen Politikern—Barlow und Pur man —zu einer himmelschreienden Pflichtverletzung gestempelt worden ist, sie wird ihren Entschluß nicht mehr än dern, selbst nicht, „wenn Einer van den Todten auferstünde — darum rufen wir den Leuten zu: Kommt zu Ende I Da Leben ist zu kurz und die Zeit zu kostbar, am sie an ein Bubenstück nutz los zu vertrödeln. Zählt den frommen Mann von Columbu, den Ritter der "Xworioaa-älliaoeo," hinein, sein Gott wird ihm die Sünde gern verzeihen, denn, wie ein berühmter deutscher Dich ter in seiner Todesstunde bemerkte: o m. oo wotier," aber nur un muthet nicht ferner zu. bei diesem feierlichen Skandale ernsthast und ruhig zn biet den; un muthet nicht zu, juristische Ar gumente zu lesen, während da Rechts und Billigkeilsgefühl der Richter längst auf dm Hund gekommen ist.— ..Macht kurz l" rief der jüngere Penk !e. einer der zehn Seeheldcn, die bei den Aeginusen gesiegt hatten, und nun von verschiedenen Demagogen auf Tod und Leben angeklagt waren; denn er wuß te, daß von diesem Partcipöbel, dm lein großer Bater so lange in Schach gehn! ten hatte, und der unter den kleinen De. magoaen seine volle Souveränität sich len gelernt hatte, kein Recht zu erwar ten war..—Machtkurz und thut, lvas Ihr nicht lasse könnt l Sin Berbrcchcn Mehr oder weniger— kommt nicht da rauf an; e kommt daß da Volk endum "hält und zur Ruhe kommt. Den Nagel af den Pf getroffen. Die „Illinois StaatSzeitung" cha rakterisirt die Entscheidung der An gleich-Kommission im Florida Fall auf folgende schlagende Weise. Sie sagt: ..Angenommen, et wäre in irgend einem Winkel einer deutschen Landstra ße ein Erschlagener gefunden worden, seiner Kleidung nach ein Handwerk bursche. und seine Taschen, in denen sich wahrscheinlich auch sein Wanderduch (Paß) befunden hätte, wären geleert ge wesen ; angenommen, der Verdacht, thn ermordet und beraubt zu haben, richtete sich aus einen Strolch, den man kurz zuvor in der Nähe de Ermordeten gesehen hätte; angenommen, ein GcnSdarm, oder Flurschütz. oder Schutz mann, oder wie immer dieser Arm der Gerechtigkeit heiße, begegnete, nachdem ihm alle BerdachtSgründc mitgetheilt worden wären, dem Strolch, aber an statt ihn z verhafte, forderte er ihn nur auf. sichzu „legitimen,' worausdcr Strolch da (dem Erschlagenen geraub te) Waiiderbuch vorwiese, welche sagt, daß der Handwerkbursche Franz Purz bichler ein ehrlicher Men ch sei; an genommen alle Da und dann ferner, daß der GcnSdarm den Strolch ruhig seines Wege ziehen ließe, weil ja seine Papiere i Ordnung seien, so würde der Leser, der da hört, vielleicht auf die Vermuthungkommkii.vaßdcrGensdarm allermindcsten ein Esel sei. Aber wenn da geschähe, so würde sich der Leser in einem bcklagcnswcrthen Irr thum befinden. Denn der GenSdarm wäre nicht nur kein Esel, sondern im Gegentheil so gescheut, wie drei Mitglie der de höchsten Gerichthof der Vcr. Staaten von Amerika. Auch diese Lichter habe entschieden, daß wenn der Mörder seinem Opfer den Paß gestohlen hat und dieser Paß ordnungsmäßig ausgestellt -ist, keine weitere Untersuchung darüber stattfinden darf, auf welche Weise der derzeitige Besitzer de Passe diesen erlangt hat. Sind die Papiere in Ordnung, so ist auch der Mensch in Ordnung. Dem Satze römisch-deutscher Rechtslehrer: ~Wa nicht in den Akten steht, gibt e nicht in der Welt," ist jetzt die bejahende Form gegeben worden: „Was in den Akten steht, und nur wa in den Akte steht, gilt." Tie Legltlatar. Im Senat wurde eine Bill einge reicht, wegen Bewilligung von 10,000, um die Ansprüche gewisser Leute für das Recrutiren von Compagnien während de Rebellion Kriege zu entschädigen, (Warum bringt man diese Ansprüche jetzt erst ein, nachdem der Krieg bereit mehr denn 1 lahreu vorbei ist ?) Ferner eine Bill, wegen Feststellung der Gebühren der Vermcsscr. welche in in de Court of Common Plea al Zeugen vorgeladen werden. Eine Bill, den Soldaten von 1812 oder ihre Wittwen die lahrepension auf 596 zu erhöht. Eine Bill zur Auwahl de Platze für ein Irrer, Hospital für den südwest lichcn Distrikt von Pennsylvanien. Die zweite Lesung passirtc Bill No. 86. welche Beschlagnahme auf die Löh ne für Lebensbedürfnisse bi zu einer Summe von 50 gesetzlich macht. Ferner passirte die Bill, welche da Volk gegen unwissende Heilknnstlcr schützt, und andere Bill. Unter andern eingereichte Petitionen waren mehrere wegen Wieder Einfüh rung de Local-Option-Gesetzc; wegen Feststellung de gesetzlichen Zinsfuße auf 0 Proccnt und ein Protest de Uoaiä ok Traäe von Philadelphia gegen die Annahme de Wucher-Gesetze. Eine Bill wurde eingebracht, durch welche bestimmt wird, daß Kostgänger, deren Habseligkeiten wegen Nichtbezah lung de Kostgelde mit Beschlag belegt wurden, da 500 Gesetz nicht in An spruch nehmen könne. H-u. t Unter dm neu eingebrachten Bill waren folgende: Wegen Widerrufung des Freibriefe de Oräer ok Ilibcniian", — die Mollh Maguire. Wegen Autorisirung der County- Commissioncr, Summen von nicht über 82000 per Jahr an wohlthätige Anstalten zu verwilligen. Eine Bill, welche e utersagt, daß eine Person al Lehrer in einem Schul- Distrikt angestellt werde, in welchem de ren Vater Schul-Direktor ist. Eine Bill, durch welche alle County- Beamte autorifirt werden, offizielle An zeigen in solchen Zeitungen zu erlassen, welche dem Publikum und den Intens firten die beste Auskunft sichern. Hr. Steinmetz brachte eine Bill ein, welche vorschreibt, aufweiche Weise die Kandidaten von County- und Staats- Beamten nominirt werden sollen. Eine Bill, welche die Errichtung von Zäunen entlang allen Eisenbahnen in diesem Staate und die Instandhaltung derselben vorschreibt. Eine Bill, nach welcher verheirathete Frauen auch Wirthschaften und Hotel halten und dafür auf ihren Name Li censen erwerben dürfen. Sine Bill zur Berwilligung von 8136,000 zur Errichtung von zweihun dert nentu Zellen in der Eastern Peni tiary. Unter den Bill, welche die dritte Le sung passirten nd dem Senat eingesandt wurden, sind die folgenden : Sine Bill, welche in allen Prozessen um Löhne für Arbeit der Hände dem Berichte die Pflicht auferlegt, alle An sprüche für Arbeitslöhne obenan auf die BtrhörSliste zu setzen. Die Kohlen-Bill, welche Mittel für den Gesundheitszustand und die Sicher heit der Arbeiter in bituminösen Koh len-Minkn Wqnmt. wurde passirt. Präsident Tränt hat Geo. W. Rear zn, den Chef de schatzamtlichen Ge heimdienste in St. Louis, von Bristvw irnannt, abgesetzt und die Stelle einem BrudcrdeeinstmaligenGuerillaMoS ch gegeben. Reardon war ein tüchtiger Beamter, dem auch nicht da Entfernte te vorgeworfen werden konnte; Mos ch versteht vom Dienste gar Richt. Lötz hel^chttrÄMam,. Hr. H, W. Wtslsayl von Pittsburg, stver der Richter der Suprrme - Spurt >on Pennsylvamen, starb am Montag achmittag in seiner Woimung. Die Ausgleich - Commif fion in Berathung. Ihre Entscheidung betreff Louisiana. DießeweiSsuhrung nickt acceptirt Louisiana für Haye Washington, 10. Febr. Dir Elccwral - Commission hat entschieden, daß keine Beweisführung in dem Loui siana-Falle zulässig ist und daß die Elcc toral'Stimmen von Louisiana für Haye gezählt werden sollen. Die Commission ließ kurz nach 4 Uhr die Anwälte beider Parteien rufen nnd dann verlas der Sekretär der Commis sion die Resultate der Abstimmungen. Folgende Resolutionen wurden wäh rend der Berathung der Commission zur Abstimmung gebracht. Mr. Hoar. Daß eine Beweisfüh rung nicht zulässig sei. Mr. Abbott osferirtc als Substitut: —Beschlossen, daß Beweise angenommen werden, um zu zeigen, daß das Staat gesctz, welche den Neturning-Board von Louisiana etablirt, unconstitulioncll ist und daß daher die Akte des besagten Nc lurning Board null nnd nichtig sind. Dies wurde durch ein strikte Partei- Votum mit 8 gegen 7 Stimme abge lehnt. Mr. Abbott brachte dann ein andere Substitut ein. welche lautete: Beschlos sen, daß Beweise angenommen werden, um zu zeigen, daß dcr Returning-Board von Louisiana zur Zeit de Zählen nnd Zusammenstellen de Votums jenes Staats bei der letzten Wahl nicht ge setzlich eonstitnirt war und daß derselbe nur an vier Personen von derselben po litischen Partei, statt au fünf au ver ichicdcnenParteien zusammengesetzt war. Verworfen durch dasselbe Votum. Mr. Abbott brachte dann ein weite re Substitut ein, welche lautete: „Beschlossen, daß dicCommissionZcn genbewcise annehme, betreff dcr in den Specificationen der Anwälte für die Ein wand-Erheber gegen die Certificate 1 und 3 behaupteten Betrügereien." Durch dasselbe Votum verworfen. Mr. Abbott osferirtc dann da fol gende Substitut: Beschlossen, daß Zeugcnbeweise accep tirt werde, m zu zeige, daß der soge nannte Reiurning-Board von Louisiana keine Jurisdiction habe, um die Vota für die Clectorcu für Präsident nnd Vice Präsident zu zählen". Verworfen durch dasselbe Votum. Das fünfte von Mr. Abbott einge brachte Substitut wurde ebenfalls durch dasselbe Votum verworfen. Dasselbe ging dahin, daß Beweise zulässig seien, um zu zeigen, daß die Affidavits über Einschüchterung und Gewaltthätigkeiten, welche dem Rctiirning Board eingelie fert wurden, gefälscht und von einigen übelbelcnmundcten Personen fabrieirt wurden und zwar nach Anweisung und Wissen des Rcturuing Board; und daß keines dieser Affidavits in der gesetzlich vorgeschriebene Zeit angefertigt seien. Daß der Rcluriüng Board, obgleich er dies Alles wußte, wissentlich, absichtlich und in betrügerischer Weise mehr als 10,000 gesetzliche Stimmen nicht gezählt habe. Mr. Hunton offerirtc ein sechstes Sub stitut, welches indessen dasselbe Schicksal hatte, wie seine Vorgänger. Dasselbe ging dahin, die Commission solle die Beweisführung zulasse, daß die von den Wählern abgegebenen Stimme und die von den Wahl-Commissioners berich tete Wahl-Resultatc nie zusammeiigc stellt oder gezählt seien, sondern daß der Retnrning Board sich nur den Schein gegeben habe, als ob er die Berichte der RkgistrirnngS - Supervisors zusammen stelle. l Das siebente Substitut wurde von Mr. Bayard eingebracht und lantctc: daß keine Person, welche ein Bundes- Amt bekleidet, als Elector wählbar ist und daß die Commission Beweise entge gennimmt. die jene Unwählbarkeit der in den Certificate 1 nd 3 genannten Electoren zeigt. Verworfen durch das selbe Votum. Oberrichter Ficld brachte dann das folgende achte und letzte Substitut ei, welches lautet: „Beschlossen, daß ach der Ansicht der Commission Beweise zulässig sind über die verschiedenen Fragen, welche die An wälte für die Einwanderhcbcr zn den Certificate 1 und 3 vorgebracht haben. Dies wurde ebenfalls durch dasselbe Votum verworfen und dann kam die ursprüngliche Resolution des Mr. Hoar. daß keine Beweisführung zulässig sei, zur Abstimmung. Mr. Paync beantragte, dieselbe dahin zu amcndircn, „daß eine Beweisführung zulässig sei." Durch dasselbe Votum niedergcstimmt und die Original-Ncso lution wurde wieder mit demselben Vo tum angenommen. Dafü r—Bradley, Edmunds, Fre linghuhscn, Karfield, Hoar, Miller, Morton und Strong. Dagegc n—Abbott, Bayard, Clif ford, Ficld, Hnnton, Payne und Thür man. Nach der Abstimmung wurde die Anwälte beider Parteien hereingerufen, tenen der Sekretär das Protokoll der Sitzung vorlas. Die Verpflichtung dcr Geheimhaltung wurde dann durch Beschluß aufgehoben. Nachdem die Anwälte beider Parteien darauf verzichtet hatten, weiter das Ar gument z verlängern, wobei Ex-Rich ter Campbell erklärte, da die Commis sion jede Beweisführung zurückgewiesen habe, könne er weiter Nichts sagen, wur de ein Committee von drei Mitgliedern ernannt, m einen Bericht über den Louisiana-Fall gbzustatlcn. Um 6 Uhr 20 Minuten ging die Com mission wieder zur Grheimsitznng über. Mr. Payne beantragte, daß noch den Anwälten jeder Partei eine Stunde zum Argument gestattet werde. Garfield und Morton erklärten, sie würden dagegen stimmen. In der Teheim-Sitzuiig beschloß heute Abend die „Ausgleich" Commission ans Antrag des Mr. Morton mit 8 gegen 7 Stimmen, (wieder das Partei-Boium), daß acht Hlcctoral-Vota von Louisiana für HapeS und Wheeler gezählt Verden sollen. Vit ist ,le Ausscheidung, wlc sie die Hölle nicht ungerrchter geben könnte. Tie Presse geknebelt! Wo wie schon lange prophezeiten scheint wahr zu werden, nämlich die Knebelung der Presse. Präsident Geant ließ am Montag Hrn. Do Piatt, Re dakteur der Washington "Cuxitel" per haften, weil er ihn in seinem Blatt ver läumdet. und anfrührigc Artikel veröf fentlicht habe. Die Esel in Washing ton haben entschieden, daß Spitzbuben ehrliche Leute sind, nnd darum heißt's jetzt aufgepaßt, ihr Zeitungsschreiber. Wa ein Republikaner sagte. Da Congreßmitglicd, Hr. P n r m a n von Florida, selbst eiu Republi kaner. sagte letzte Woche in einer Rede im Congreß. nachdem die Commission seinen Staat für HaycS erklärt hatte: „Herr Sprecher! ES gibt Stunden im Menschenleben, wenn da Schwei gen unter drückenden Umständen ein Synonym für Borsicht ist, und eine nn crfUlltc Pflicht kann nur als individuelle Nachlässigkeit angesehen werden ; doch eS gibt Augenblicke im Leben eine Volksvertreters, sei es in der gesetzge benden Versammlung oder außerhalb -derselben, daß Schweigen ein Verbre chen und unerfüllte Pflicht Hochvcrrath am Gewissen, an seinen Constituentcn und am Vaterlandc ist/' Die lctztc Wahl war die friedlichste, welche jemals in unserem Staate statt gefunden hat. Dennoch ist cS eine Thatsache, welche ich nicht in Abrede stellen kann und welche jeder Mann jede Frau und jede Kind in Florida wissen, daß dießcpublikaner die letz te Wahl in Florida verloren haben und daß der demokra tische Gouverneur und d i,c Tildcn-Elektorcn rechtmäßig erwählt wurden. Ichmachcdic seS Zugeständnlß jetzt unter dem feier lichsten Gefühle dcr Pflicht, welche ich der Bevölkerung meines Staates schul dig bin; denn dieselbe hat ein Recht zu erwarten, daß, wie parteiisch ein Reprä sentant auch sein mag in seinen An schauungen, er wenigstens in Bezug ans Thatsachen ehrlich sein sollte. Da amerikanische Volk ist berechtigt, die Wahrheit zu erfahren in Betreff die ser gefährlichen Präsidentschaftssrage. und ich würde ein sehr schlechter Reprä sentant meine Staates sein, wenn ich seine Ehre nicht vertheidigen wollte, wenn ich nicht diese Gelegenheit ergriffe, ihren ehrlich erworbenen Sieg gegen die Unthat einer kühnen, gewissenlosen, verbrecherischen Stiminenzählerbehördc z vertheidigen." Der Redner ließ sodann die Wahl und die verschiedenen Stimmenzählun gen nochmals Ncvlle Passiren; er legte das Verbrechen der zwei Gauner von der Stimmcnzählungsbchördc in allen Einzclnhcitcn bloß; er wies dann nach, daß bei einer ehrlichen Eompilirung und Zählung Tilden'S Mehrheit nicht nur 90, sondern 709 Stimmen betragen haben würde. Purmaii sagte dann, er danke Gott, daß Gouv. Drew friedlich inaugurirt worden nd seinem Staate die Schmach einer Doppelrcgicrung erspart geblieben sei. Er sprach übrigens die Meinung aus, daß die republikanischen Gouver neure in Süd Carolina und Florida sich nicht halten könnten, wer auch immer Präsident werden möchte. Der Redner verwahrte sich dagegen, daß er beabsich tige, zu den Demokraten überzugehen, ei werde der Minorität in seinem Staa te treu bleiben und hoffe, dieselbe in nicht ferner Zeit zum Siege führen zu können. Purman'S Rede erregte große Aufmerk samkeit und Viele machten ihm warme Complimente. Das ist alles sehr schön und gut von Mr. Purmaii, aber warum that cr's Maul nicht früher auf? Warum war tete er bis der Gaul gestohlen war, und schloß erst dann den Stall? Molly Maguire. Einer der interessantesten Prozesse, welcher bis jetzt in der Kohlengegend ge gen die Molly Magnires geführt wur de. begann vorige Woche zu Blooms bürg, der Hauptstadt von Columbia Counth. Die Angeklagten sind die Mörder von Alezander W. Nca, eines Superintendenten der Locust Mountain und Coal Ridgc Jmprovement Com pany, der am Morgen des 17 Oktober 1808 in der Nähe von Centralia, Co lumbia County, ermordet und beraubt wurde. Die That erregte damals eine ungeheure Aufregung in der ganzen Kohlengcgcnd, und cS wurden die größ. ten Anstrengungen gemacht, um die Thäter zu ermitteln. Man hatte wohl begründeten Verdacht gegen Pat Hefter, den notorischen Anführer der Molly Maguires von Northumbcrland und Columbia County, und seine Spießgc seilen. Er wurde auch mit mehreren derselben gefänglich eingezogen, und ei ner von ihnen Namens Doughcrty pro zcssirt, aber wegen Mangels von Be weisen mußte er freigesprochen werden, während seine Kameraden wieder ent lassen wurden. Damit schien cS, als ob die Rca Mörder für immer ihrer wohlverdienten Strafe entgehen wür den. Aber die Molly Maguire Bande wurde von ihrem Schicksale ereilt, als der Geheimpolizist Mc Parlan mit sei nen Enthüllungen hervortrat und daS ganze verruchte Treiben der Bande auf deckte. Dadurch wurden sie unter sich selbst gegen einander mißtrauisch und Viele wurden zu Verräthcrn an ihren Kameraden. Auch die Rca Mörder wurden bekannt gemacht, und Pat He fter. Peter McHugh und Patrick Tully stehen jetzt vor Gericht in Bloomsburg, um sich für jenes Verbrechen zu verant worten. Einer der Theilnehmcr an dem Morde, Namens ManuS Kuli, utcr seinen Kameraden als Dan Kelly, der Bummler, bekannt, ist als Staats zeuge aufgetreten und hat den ganze Hergang der blutigen That erzählt. Seine Enthüllungen stellen noch sogar diejenigen des bekannte Jimmy Kern gan in Schatten. Europäisches. Wahlschwindel i Deutschland, Auch in Deutschland hapert' bei den Wahlen. Der Correspondentdcr „Köln. Zeitung" schreibt unterm 20. Januar darüber Folgendes: „Nach untrüglichen Anzeichen werden die Wahlprüfungen im neuen Reichst, ge viel Zeit erfordern und zu sehr interes santen Verhandlungen führen. Schon letzt liegen viele Proteste gegen Wohle vor. welche z„m Theil kaum glaubliche Umtriebe aufführen. Nicht ,ir die Parteien. iverfcu sich gegenseitig unge setzliche Machinatioueu vor, sondern es werden auch nmtliche Beeinflussungen nngetnhrt, welche z Gunsten der Eon srrvalwcn Statt gefnndeii linden sollen. Die Einmischung der leitenden Behör den nd ihrer nntcrgcordnclen Organe in die Wahlngilntion wird auS vielen Theilen des Reichel gemeldet. In Preußen sind es wieder die Landräthe, welche direkt die conscrvntivcn Eaudida teil den OrtSvorständen brieflich zur Wohl empfohlen Hoden, während die Ortsvorständc durch ihre GcnSdarmcu dicSiimmzellcl vertheile ließen. Zahl reiche Beeinflussungen werden berichtet, unter Andern drohte man, wie die KS nigsb Zeitung angiebt, denSitzderEcn tralbchördc bei der eneulnstizorganisa , lion in einen anderen Wahlkreis zu vcrlc gen. Man drohte ferner den Wählern, das, ihreStiminztllcl vor der Angade de- hördlichcn Personen gezeigt werden wür den. Eiscnbahnarbriler wurden direkt aufgefordert, für den conservalivcn Ean . didatrn zu stimnien, nnd man meldet . aus Ostpreußen sogar die Perbas > tung cincS Schieds.naiincS nnd Mit . glicdcS dcS Kirchcnralhcs so wie dcS , Kreistages, weil er für die Wahl dcS li beralen Eandidatcn agitirle. Der Fall ist bei der Staatsanwaltschaft anhängig gemacht worden. Die orthodozc (Geist lichkeit bcthciligtc sich nicht minder an der Wahlagitation, und auS den Wahl actcn wird der Fall verzeichnet, daß li beralen Wähler gesagt wurde, sie wür de sieben Tage unbegraben liegen blei ben, wen sie den Liberalen ihre Stimme gäben. Die nncrhörtesteii Dinge schei nen in Westfalen zur Hinlertrcibiing der Wiederwahl dcS Generals v. Ehrl vor gefallen zu sein. Auch hiersoll die ortho . doze Geistlichkeit selbst von der Kanzel herab ihren Einfluß geltend zu machen versucht haben. Sollte eh dieS bewahr heiten so würde der sogenannte.Kanzel paragraph zu beweisen haben, daß er nicht nur sür Ausschreitungen katholi scher Geistlichen gemacht ist. Gen. b. Egel ist ein hochgeachteter Mann von unantastbarer Loyalität uudgesinniinqS treuer liberaler Richtung. Er hat sich als Vorsitzender dcS König Wilhelm- Vereins große Verdienste erworben und erfreut sich bekanntlich der besondcicn Gunst des Kaisers wie dcS Kronprin zen. Daß er in der RcichSwahl unter liegen konnte, weil seine Gegner nichts Anderes gegen ihn vorzubringen wuß ten, als daß seine Mutter jüdischer Her kunft war nd er selbst als Direktor der KrieaS-Akademie den Prof. Dr Lazarus als Docenten der Philoiophie berief und anderweit bemüht war, die letzten Reste confessioneller Vornrthcilc zu beseitigen und gegen servile und bornirte Gesin nungen anzukämpfen, da ist ei trau riges Zeichen der Zeit. Auch diese Wahl wird im Reichstag z Debatten führen." Hof —Unser Magistrat hat die hiesi gen Biere einer strenge Untersuchung, sowohl ans fremde Ingradicnzicn als auf Gehalt und Geschmack untcrziehcn lassen. Die Untersuchung ergab zwar keine fremden Ingredienzien, aber zn viel Wassergehalt. Der Magistrat gibt nun bekannt, wie viel jede Fabrikat der sieben dortigen Bräncr Procente Crtrakt und Alkohol enthält und kommt nach einer Vcrglcichmig mit dem Münchener Hofbräuhausbicr zu dem Schluß: sämmtliche Biere enthalten zu viel Was ser; zu dünnes Bier verdünnt aber den Magensast. bewirkt dadurch Verdau nngsstürnngcn nd ist gesundheitSnach. theilig. Da es aber Pflicht der Polizei behördc ist mit allen Kräfte für gesunde Nahrungsmittel zn sorge, so ivird be schlossen das Eztraktgchalt muß 5i Prozent der Alkoholgehalt darf nicht über Z Proccnt betragen, das Bier darf nicht trüb, hcfig oder staubig, sondern muß glanzhcll sei. Bessern sich die Bierverhältnissc Hoss nicht, so will der Magistrat auf Grund dcS 8.75 des Po lizeistraf gcsctzbuches ortspolizeilicheVor schrifte über Beschaffenheit und Zube reitung des Bieres erlassen. Was einem zum Tode Verurthril ten Yassiren kann. —Vor einigen Ta gen sollten in einer Stadt Eatalonicnt —der Name dieser Stadt ivird in de spanischen Blättern nicht angegeben zwei Deliqucnlrn durch die Guillotim hingerichtet werde. Bei dem erster ging die Prozedur gut von statten, bein zweiten jedoch wollte der eiserne Ring den man dabei um den Hals des Hin richtenden legt, nicht passen, und alb Anstrengungen des Scharsrichters, den selben zurechtzusetzen, bliebe fruchtlos Letzterer holte hierauf den Ring bei schon Instificirtcn herbei, aber auch die ser war für de Hals des Dcliguintei zu klein. Dieser hatte unterdessen bei nahe dreißig Minuten in Todcsangs durchlebt und sich fortwährend von sei nein Henker hin- nd herschicken lasse, müsse. Schließlich tclegrnphirtc mai nach Madrid in Vcrhaltuugsbefehle worauf König Alfons sogleich volle, Pardon gewährte. Monheim.—Ein Officier der hiesigen Garnison hat in Folge einer Wette den Weg ach Heidelberg und zurück im Verlauf von 24 Stunden zweimal zu rückgelegt, daS-erstc Nachmittags von 5 bis 11! Uhr, da zweite Mal am nach sten Morgen, von 7 Uhr bis Mittags Ii Uhr, somit eine Entfernung von etwa 20 Wegstunden in nicht ganz 13 Sinn den, St. Petersburg. Ueber die große Kälte wird noch Folgendes berichtet: Seit 153 Jahren hat hier keine große Kälte stattgefunden wie in der vorige Woche. Am Freitag hatten wir 31 und 31 und 32 Grad N.. mehrere Nacht- Jstwosischiti (Kutscher) sind erfroren, auch fand mau in den Straßen todte Krähen. Tauben und Sperlinge. In Nybinsk an der Wolga war die Kälte auf 42 Grad, in Wologda sogar auf 44 gestiegen. Die Eiscnbahnzügc kamen de NachtS nur sehr langsam vorwärts, da die Lichtsignalc nicht zn sehen waren. Die Schule mußten für einige Tage ge schlossen werden und vor den Theatern, dem Palais und an verschiedenen öffent lichen Plätzen waren große Feuer angc zündet, an denen sich die Kutscher, die Polizeisoldaten und andere Personen wärmten. Jetzt hat die Kälte etwas nachgelassen. Auch die Telegraphen- Verbindungen waren während der stren ge Kälte vielfach gestört. RcuiykeUcn Pa. Donnerstag. Febr. 22, Tod drßAbramMusselman. —Nach längerem Leide starb am Mittwoch Hr. Abram Miistelmci vonChickirs, bekannt als einer der Firma von Henry Muffel mansc Sühne, Eisrnsabrikanteu daselbst. Schändlich. I Rowlingsville, Lankaster Counly winde tehte Woche ei Pserd des Hrn. Leonhart Short na einem böswillige Mriischcii vergiftet. Daa Pergistcn eines armen nnschnldi gen e hiers, ist eines der gröhlen Per brechen non dem wir wissen. Tod in einer Kirche. -Während Frau Julia?. Hammond non Lanca ster, eine Dame non 71 Jahren sich am Sonntag Abend in der Methodisten St. Paul s Kirche daselbst befand, stürzte sie plöhlich nieder, und war augenblicklich eine Leiche. Sic litt schon längere Zeit an einer Herzkrankheit. Ei Knabe vermißt. Auch ein 10 Jahren alter Knabe, Namens John Dclli ngcr, von Columbia, wird seit Mittwoch von seiner Wohnung vermißt. A jenem Tage verließ er die Schule, und seitdem hat man nichts wieder von ihm gehört. Auskunft überdessc Ans enthalt wird von Hrn. John Dellingcr in Columbia gebeten. In Marictta wurde am Donnerstag Abend der Lignorstorc deS Hrn. Walter Frcybcrgcr um Geld und LiguLrcn be raubt. Ebenso auch das Gasthaus de Hiram Cassel.-Das ist alles nicht recht; aber es ist immerhin noch nicht so schlecht, als zweimal hundert und fünfzig tausend Menschen um ihre Rechte zu betrugen, wie acht radikaleHallnnkcn in Wasching ton gethan haben. Von Dieben belästigt.— Auch Elisa bcthtown, LankastcrCounty wird gegen wärt g von Dieben heimgesucht. Die Wohiiling des G. W. Wormlcy, jn. wurde in der Nacht des I2ten Dieses erbrochen, nd ein Paar Stiesel nebst anderen Sache daraus entwendet. Den Herren Isaak Herschcy und Jesse Stauffer wurde ebenfalls Kleider gc stöhle, und zwar von der Waschlinie, während diese im Hof anfgespannt war Vermißt. —Seit dem Itttcu Dczcm bcr, 1876 wird ein Deutscher, Namens Martin Windel von seiner Woh nung in Chickies, Lancaster Counly ver mißte Hr. W.ist 22 Jahren alt, etwa 0 Fuß, 7, Zoll hoch, hat Helles blondes Haar, ein glattes Gesicht, und helle Ge> sichtsfarbe. Er war ein Hansircr, und trug seine Waare in einer rothen Boz oder Kästchen, welches er ans seinen Rücken schwung. Menschenfreunde, die etwasvon seinem Aufenthalt wissen, sind ersucht, Hrn. Joseph Lipp von Chickics davon in Kenntniß zu sehen. — Wechsclblätter sind gebeten, obiges zu copieren. Ableben eines Patriarchen. Lan casler City trauert wieder um eine sei ner ältesten, hochgcachtkstcn und besten Bürger, um eine Patriarchen, um ei neu Manne, den sie eine Vater und Christ nennen konnte. Vater Kcc an, wie er gewöhnlich genannt wur de, ist nicht mehr unter den Lebenden; er starb am letzten Montag um 2 Uhr Morgens sanft und selig in dem schönen Aller von 98 Jahren! Nur noch zwei Jahre fehlten ihm zu seinem hundert jährigen Geburtstage! Wie cine reife Garbe wurde er zu sei cn Vätern heimgcrufcn, und zn den Hunderten, ja Tausenden seiner Gemein deglicder, die ihm bereits in daS Jen scils vorangegangen sind. Der Verstorbene, Hochw. Bernhard Kccnan, war ein Isländer von Gc burt, kam im Jahre 1320 als jii ger Man ach Amerika, und ließ sich in Philadelphia nieder. Von dort ging er nach dem St. Mary Collegium in Emmittsbnrg, Maryland, wo er bis zum Jahre 1823 verblieb. Zur selbe Zeit wurde die Pastoralstclle an der St. Mary's Kirche in Lancaster durch den Tod des Pfarrer Holland vakant, und Vater Kcenan wurde als dessen Nachfol ger ernannt. An dieser Stelle blieb der Verstorbene bis zu seinem Tode, ein Zeitraum von 54 Jahren! Hier wirkte er mit großem Segen, und mit Freuden konnte er sehen, daß seine Mühe und Arbeit nicht ohne Früchten blieb, da seine Gemeinde cine der blühcnstcn und größten des Staates ist. Er wurde von Allen wie ein Vater angesehen, und war nicht nur von Katholiken, deren Haupt, man darf cS wohl sagen, er war, hoch geachtet, sondern selbst auch von den Protestanten auf's höchste geschätzt. Al le, einerlei ob Katholiken oder Protc stauten, schienen seine Kinder zu sein; darum kam es auch, daß Alle ihn „Bater" nannten. Es hat noch nie ein Geistlicher in Lancaster gelebt, dem man mit mehr Liebe, Achtung und Ehrfurcht begegnete, als Vater Kecnan, denn er war gegen Alle liebevoll und freundlich. Seine Beerdigung findet heute (Don nerstag) Morgen m 10 Uhr statt. Erzbischof Wood von Philadelphia, ns sistirt von allen Bischöfen der Provinz werden die Feierlichkeiten besorgen. Auch erwartet man Cardinal M'Clos key von New-Aork, ein Busenfreund des Verstorbenen. Nebst diesen werden 200 bis 300 Priester an dem Leichenbe gängnisse thcilnehmcu. Wir sagen nicht zn viel, wenn wir noch hinzufügen, daß diese Leichenfeier die größte sein wird, welche je in Lancaster stattfand. Irren wir nicht, so war Bater Kecnan der äl teste Prediger in den Ver. Staaten.— Möge er sanst schlummern. Ein altes deutsches Sprichwort: „Ein Jeder kehre vor seiner Thüre" ist jetzt gut anzuwenden. Dir Hinrichtung de Mörder Hcnrh Linkner in PiltSbnra findet am Mitt woch, den 14. März, statt.
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