Die Staats Mvllg z. Georg Ripper, Herauogedrr. HarrtSvnrq. Pa. Donnerstag, Okt. 19. 1376. Demokratische Nomination e. Für Präsident: Samuel Z. Tilden von Aew Nork Für Bizc-Präsidct: Thomas A. HendrickS von Indiana. Demokratisches Elektoral- Ticket. Genatorial-Elektoren. yaele. vule. ! S-iil v. wil,o Rcpriiscntativ-Elektoren. I. Rotett F. Ulf, e. Daniel D. v-s. Z. Georg St. Seriell, !Id. I. .Mrilolliim. -4. Wm. H. Weigdl. >. S- W. Knor. t. ZdomalS. Äatlill is. John H M . Jod violfel. w. lhomo vower. i>. W. Daoid Sm^ll. . MNNam'K. Haag. Z-> I. -NN.' . Joel L. Ligdmer, 7. Jodn v. Guthrie, tll. H. T. Trumtowcr, e. R R. Gibion. 11. Seo. H. Rowlaad. >. vaoid . NorriS. N, Jod Nealon IS. R v. Brown, tt. I. . M-Cam-ni !. Td. W. Grapson. Li. Brnjawiu F. Mmri. Demokratisches Vounty-Ticket: Für Congreßi Wm B Wilson, von Harrlsburg. Dr LouiS Heck, von Dauphin. Für die Gesetzgebung! David Maeyer, von Harrlsburg. A. ?. Engelbert, von Wiloniro. Für Proihonoiari Henry Miller, von HummrlStown. Für Registrirrr! D H Wambaugh, von Brrrpsburg. Für Coronor! Für Jury-Commissi er: Henry Techtmoyer, on Londonderrp. Für ArmenhauS-Dirrktori Archibald McLaugliliii, vonlesinson. Für Counip-Soltriiori John E. Patterson, von Harrisburg. Die Wahl. Auf und an'S Wrrk! Unser Erfolg ist grsichirt! Unsre Freunde im Süden nd Westen haben Alles für die gute Sache geleistet, waS von ihnen verständiger Weise er wartet werden konnte. Georgia erfreu te unS vorige Woche mit der enormen Mehrheit vo 80,000 Stimme und gab dadurch den deutlichen Beweis, wie stark die demokratische Strömung im Süden ist, und daß wir ans jeden Staat da selbst, vermuthlich sogar das schwarze Süd Carolina eingeschlossen, rechnen können. Und das Resultat der Wahle am vorletzte Dienstag giebt uns die willkommene Versicherung, daß uns in Westen die crwartcic Hülfe nicht fehlen wird. Denn das der großen November schluckst vorhcrgehcndc Scheingefecht in de Staaten Indiana, Wcst-Virginia und Ohio ist jetzt vorüber und je mehr der Rauch sich verzicht nd einen Ein blick über daS Schlachtfeld gewähren läßt, desto Heller nd ermunternder tre ten die Errnngtnschafte der Reform parici zu Tage —lndiana giebt mindc steiis 6,000 bis 10,000 demokratische Mehrheit für da gauze Staals-Ticket. Der Staat Indiana geht sicher mit 20.- 000 Mehrheit für Tilde, HcndrickS und Reform im November. In West-Virginic wird die demokra tische Mehrheit so hoch wie 10,000 bis 12,000 steige. Zwei Dritlhcile der Gesetzgebung sind demokratisch, was die Erwählung vo zwei demokratischcnVcr. St. Senatoren sichert. Auch in Ohio wären wir de Siege sicher gewesen, hätte die Adniinistralion nnd da korrupte Veamtenhcrr nicht Al le angewandt, um durch Spenden einer immensen Summe sich über Wasser zu halten. Dies ist ihnen wie cS scheint diesmal mit knapper Noth geglückt, denn die letzten Onotirniigeii melden, daß Barne, der republikanische Temperenz- Candidat, trotz den ungeheuren Errun genschaften nnd Gewinnstc, die die Rc formpartci in den Städten Einciniiati, Clevcland, Tiffin, Dayton, ColumbnS, und andere Plätzen errungen, mit etwa 2000—6000 Stimmen erwählt sri. Dir ungeheuren Geldmittel, die zur Erreich ung diese Zweckes von der Administra tion und ihrem Bcamtcnheere zusammen getrommelt und nach Indiana und Ohio befördert wurde, sind unstreitig erschöpft und werden bei der bcvorstcbendcnHanpt schiacht keine Macht mehr ausüben. Einige Coiigreßmänncr haben die Re publikaner in Ohio nd Indiana gewon n. ES war daS aber nicht ander zu erwarten, denn die Demokraten konnten unmöglich alle die Distrikte, in denen sie 1574 rein zufällig siegreich waren, bei einer ernstlich bcstritlcnen Wahl behaup ten. Daß nächste Hau der Repräsen tanten wird doch demokratisch sein, wenn die Mehrheit auch nicht ganz >o groß Wird, wie im gegenwärtigen. Die Deutsche im Westen haben sich im Allgemeinen wacker gehalten. Zh nen ist hauptsächlich der Sieg unserer Partei in Indiana zn danken, sowie die bedeutenden demokratische Gewinne in Sincinnati, ColumbnS, Cleveland, To ledo und anderen großen Städten Ohio'. Bon den Israeliten in Cincinnati heißt I. daß sie „solid" dqS demokratische ticket stimmten; es macht da ihrer Ginsicht alle Ehre. Bergleichen wir die Oktoderwahle von 1372 mit denty vom vorletzten Dunstag, so finden wir, daß jene den Kampf zu Gunsten der Republikaner /tschieden, indem alle vier Oktoberstaa- ten mit großer Mehrheit republikanisch wählten; diesmal wählte nur drei Staate im Oktober, und in diesen ge wannen die Demokraten in zweien einen entscheidenden Sieg und im dritten ent gingen die Republikaner mit knapper Roth einer Niederlage. Der nächste Kampfplatz ist New-Kork; es ist Tilden'S eigener Staat, und er siegte vor 2 lah ren mit 52,000 Mehrheit über einen sehr populärenGegcn-Candidattn; jedenfalls wird er sein Feld behaupten. Ueberbllcken wir den vor im liegen den Kampfplatz, so finden wir, daß der siegreiche Candidat 185 Stimmen hab, muß. Sicher für Tilden sind: Alaba ma 10. Arkansas 6. Delaware 3, Flori da 4. Georgia 11, Indiana 15, Kentucky 12, Maryland 3, Mississippi 8, Missouri IS, Nord-Carolina 10, Oregon 3, Ten tssce 12. TexaS 8, Virginie 11 nnd West-Virginien 5; zusammen 141 Stimme. Für Hayes dürfe wir als sicher an schreiben i Illinois 21, lowa 11, Kan sas S. Maine 7, Massachusetts 13, Min nesota 5, Michigan 11, Nebraska 3. Ne vada 3, Rhode-Island 4, Süd-Carolina 7, Vermont 5 und Colorado 3, znsam inen 93 Stimmen. Wir haben hier weder Hriz. Tilden New Sork, noch Hrn. Hayes Ohio zuge schreiben; beide Staate sind Zweifel haft Al zweifelhafte Staate sehe wir an: New Nork 35, Connecticut 6, Ncw-Zcrscy 9, Wisconsin 10, Ohio 22, Pennsylvanien 29, New Hampshire 5, Louisiana 3 nnd Californicn 6 Stim men.—Tilden hat noch 44 Stimmen nöthig, Hayes dagegen muß och 87 Stimme in den zweifelhaften Staaten gewinnen. WcnnTildcnNciv-Norknnd New-Jerscy gewinnt, ist er erwählt; er darf aber außer New-Jersey noch ans drei oder vier andere kleine Staaten rechnen. Hayes dagegen muß Ohio, New Nork, Wisconsin und Pennsylva nien gewinne. Deshalb ist die Zeit gekommen, wo die Demokraten in Pennsylvanien sich ebenfalls rühren sollten. Unter entmu thigcndcn Umständen wurde die republi kallische Mehrheit letzten Herbst ans 12,- 000 heruntergebracht. Mit der starken Wahrscheinlichkeit vor Auge, unseren Präsidenlschafts-Candidaten erwählen zn können, sollte es den Demokraten durch aus nicht unmöglich erscheinen, jene ver bällnißmäßig kleine Mehrheit, die noch dazu fast allein durch Wahlbctrligercien in Philadelphia erzielt wnrdc, z über kommen. Dieselbe Gründe, welche den früher so entschieden republikanischen Westen nach und nach ar demokratische Seite bringen, haben auch Kraft in un serem Staat nd sollten dieselben Wir klingen äußern. Hurrah denn—für Tilde nd Heu-' dricks, dem nächsten Präsidenten und Vicepräsidentc der Ver. Staate. Apropos: Wo ist derGreenba ck- CandidatCooper geblieben? In drei Haupt - Weichgeld - Staaten haben Wahlen stattgefunden, die Demokraten haben zwei nd die Republikaner einen erobert, nur Cooper ist leer ausgegangen. Wenn der alte Mann klug ist, dann be hält er sein Geld und zieht sich zurück. Die Schwindler, welche ihn wöchentlich anzapfen, treibe nur ihr Spiel mit iIM Adresse de Temokratischen StaatsEommittkt. Harrlsburg. 12. Okt., 1870. An dl, Bürger von Peniisvlvanleii i Wir gratnllren Ihnen zu dem Siege, welcher am letzten Dienstag von dem Volge der großen Staaten Ohio, In diana and West - Birginitn errungen wurde. Der Kamps wurde vo unsere Geg nern mit verzweifelter Energie unskru pulösei Gebrauch der Macht geführt. Wir haben die Staaten Indiana und West-Virginlen mit entschiedenen Ma joritäten gewonnen, und wesentlich auch in Ohio, der Hcimath de Präsident schaftS-Sandidaten der republikanischen Partei, einen Sieg errungen, denn wenn eS für sie gerettet wurde, so ge schah es ur um Haaresbreite. Alle Diejenigen, welche Reinheit der Verwaltung und eine konstitutionelle Regierung wollen, haben sich mit on vereinigt, in diesem verzweifelten Kam pfe gegen amtliche Patronage. gegen Geld nd Macht. Das Bolk hat den Steg davon ge tragen. Haß, Geld und Betrug waren nicht im Stande, dem Kamps mit dem ehrlichen Verlangen nach Reform nnd constitutionrller Regierung auszuhal ten. Der gute Eindruck des Erfolgs ist ftir „Tilden, HendrickS und Reform". Wir haben den Feind auf dem Felde geschlagen, welches er sich selbst gewählt hatte. Unsere Reihen sind ungebro chen ; ihre Forcen sind denioraltsirt und auf dem RUckzuge. „Vorwärts" ist von jetzt an da Losungswort. Pennsylvanlen mußLenvmmen wer den. Unser Kampf muß darin bestehen, daß wir angreifen. Die Township- und Eounty-Organisationen müssen in jeder Lokalität mit Kraft und Entschlos senheit vorgehen. Erweckt daS Volk! Greift den Feind an I Macht ihn ver antwortlich für das Unrecht der Ver gangenheit nd für die Uebel der Ge genwart l Fordert sie von die Schran ken wegen de Drucks, der auf dem Geschäft lastet, wegen der Vetschwcn dung in der Verwaltung, wegen der Verletzung der Gesetze und der Verzö gerung der Rekonstruktion ! Alle alten politischen Fragen haben keine Bedeu tung mehr; sie haben Aufklärung zu geben oder sich zu vertheilige. Unsere Gegner befinden sich auf derßank der Angeklagten. Die Fragen, um die eS sich in diesem Wahlkampse handelt, find scharf defi nlrt. „Da Volk verlangt ehrliche Re gicrnng und daß dem ArantiSmuß ein Ende gemacht verde" und sie werden e durchsetzen. E, verlangt Vermin, derung der Taxen und Einschränkung der Ausgaben, uud e wird sie haben. SS verlangt eine Aendernng der Fi nanzpolitik, so daß wir eine gesunde Basi auf leichterem Wege erreichen, al durch allgemeinen Bankerott, den die jetzigen Machthaber beharrlich an bahnen, und e verlangt ein Ende de Hasse und den Beginn de Frieden und der Einigkeit, und e wird auch Das erlangen. Wir verlangen die Mithülfe Aller, welcher glauben, daß die Stunde für eine Aenderung gekommen ist. E sind da keine Parteifragen, sondern Fra gen, welche da ganze Land angehen und wir glauben, daß in dem bevorste henden Kampfe im November jedk Pa triot auf noserer Seite stehen, und Theil haben wird an dem Siege über corrupte Praktiken und die offizielle Macht einer allgemein verabscheuten BundeS-Administration. Auf Order he StaatS-ilommittee, William MckirVand, Vorsitzer. Deutsche Eantzidaten für die Gesetz gebung. Die Demokraten von Allcghciiy Colin th haben ein höchst lobenswcrthc Bei spiel gesetzt, indem sie nicht weniger da vier deutsche Candidaten für die Gesetz gebung ominirtcn, nämlich, Hrn. O t toHelmold vom 2ten Distrikt; Hr. PeterZern vom 3tcn Distrikt; und die Herren Christinn Strähly (von East Liberty) nd Bernhart Welker (von Birmingham) vom 4tcii Distrikt. Dieß sind lauter vortreffliche Männer, die wir sehr gut kennen. Die Demokraten von Nork Coniity, haben unsern würdigen College, Hrn. Georg C. SHerwood von der „Gazette," ebenfalls als Candidat für die Gesetzgebung nominlrt. Wir find, wie schon bemerkt, mit sämmtlichen obengenannten Herren per sönlich bekannt. Bessere, ehrenhaftere och gewissenhaftere Männer hätte man nicht nominiren können. Hr. Zern'war ein Mitglied der letzte Gesetzgebung, imd die Thalsache, daß er als Vorsitzer einer der wichtigsten Commillec (über Laster nd Moralität, welche den Wi derruf de Lokal Option Gesetzes bewerk stelligte,) angestellt war, zeigt, in welch' hoher Achtung er bei seine College stand. Werden die genannten Herren erwählt, waS wir sehnlichst hoffe, so dürfen ihre Constitticnten versichert sein, daß sie ihre Interesse und die Wohl fahrt des Staats in keine bessere Hände hätten legen können, als in die der obi gen Herren. Frei vo jedem Verdacht der Ringherrschaft, des Schwindels nnd des Betrugs, sind sie deS vollste Zu trauens würdig, nnd wir zweifeln iäit daran, daß sie deßhalb auch die ge theilte Unterstützung aller rechllichdc kenden Bürger in ihre respektive Wahlbezirken erhalten werden. Bor hundert Jahrcu. Die erste Sonslittittiin on Pennsylvanien. - Am 28. September 1776 gab sich Pennsylvanien seine erste Ttaats-Con slitittion. Der vollständige Bruch mit dem Mntterlande war durch den Eon tinentalcongreß am 4. Juli desselben JahrcS vollzogen worden. Und der Songreß hatte zugleich alle einzelnen Coloiiie ober Provinze aufgefordcrr, sich eine sclbststäiidigc Regierung zu geben. Tie Colouic Peniisylvanit. in deren Mitte sich die große politische Freiheit bewegung vollzog, wo der Kampf mit der europäischen Despotie sehr bald im wildesten toben sollte, kam dem Verlan ge des Congresie sofort ach. Lange bevor die Ver. Staate Con stitution (am 17 September 1787) zur Thatsache geworden war, elf Jahre frü her, gab sich Penusylvanien sein neue Stantsgeslalt, wurde es ein sclbstsiändi ges, von der Souveränität seiner eige nen Bürger regierlcs Genicinwesc. Am IS. Juli trat die verfassungsge bende Versammlung von Pruiislilvanie z Philadelphia zusammen. Es waren die Stadt Philadelphia und 11 Colin ties durch 96 Deputirtc vertreten, und zwar durch je acht von jedem County, Die Namen der Vertreter Philadelphias waren: Timothy Matlack, Benjamin Franklin, Fkedcrick Kuhl, Owen Viddle, James Cannon, George Clymer, George Schlosser, David Riltcnhouse. Man wählte Dr, Benjamin Franklin zum Vorsitzenden, Col. Georg Roß war Vicepräsident, John Morris erster und JakobGarroqueszweitcrSekretär. Al le Mitglieder hatten zn beschwören, dak sie alle Unterthanen Treue gegen Georg 111.. König von England aufgeben, und nur eine Selbstherrschaft des hier wol) nenden Volkes anerkennen wollen. Am SS. Juli wurde die Unabhängigkeit!- künde, daß da Volk frei und un abhängig sein wolle, feierlich iiidos sirt. In 67 Sitzungen wurde dann nachdem eine Erklärung der Grund rechte ausgearbeitet war, die neue Con stitution diskntirt Mr. Rittenhouse war Vorsitzender de Eommittee, wel che den Entwurf der Constitution aus arbeitete, der am S. September fertig vorlag und definitiv am 28. September angenommen wurde. Durch dicseConstitution erhielt Penu sylvanien den Titel Staat (Common wealth). Seine Regierung bestand aus eincrAssembly und einem Präsident nd Council al Executive. Jeder Mann über 21 Jahre, der ein Jahr lang im Staat gewohnt d Steuer bezahlt hatte, wurde Birgcr. Da Staats- Council, aus 12 Personen bestehend, wurde ebenfalls gewählt nd glich unse rem jetzigen StaatS-Scnat, gehörte aber nicht zur Legislativ, sondern war der Beirath der Exekutive oder des Präsi denten (einen Governor kaniite diese Constitution nicht). Benjamin Franklin Präsidirtc nur bei den wichtigsten Debatten und erhielham Schluß einen besonderen Dank der Eon vention für seine ausgezeichnete Leitung der Geschäfte und seine vorzüglichen Rathschläge. Von den SC gewählten Mitglieder der Convention erschien nur Thomas Puks von Philadelphia nicht. Einige derselben standen als Offiziere im Feld und konnten ur dann und wann auf Urlaub anwesend sein. Nur 74 Mit glieder unlcrzeichnetcn die Constitution. DaS Volt aber schien nicht ganz zufrie den damit und 1773 beschloß die Afscm bly, eine neue Convention Zu berufen, welcher Beschluß jedoch am 28. Novem ber 1778 widerrufen wnrde. Die Constitution von 1776 blieb bi zum Jahre 1790 besiehe, wo eine neue gegeben wurde. Diese letztere wurde vielfach in 1338, 1850, 1857,1364 -c. amendirt nnd machte endlich der gegen wärtigen Coiistitniio von 1874 Platz. (Alis dem „Indiana Votksfreuiid."t HayeS entpuppt sich als Know- Nothing! Er dedankt sich für das in ihn geschre Zutrauen. Endgültige Beweise deS HaheS'- schen RativiSmuS. Leset, leset, leset! Als zuerst die demokralischc Zeittm gen die dunkel Wege des modernen Knowlwthing Ordens der ".Vmonooo Miiinoo" aufdeckten, da konnte ivir uns gar nicht vorstellen, wie ein Mann, der gleich Hayes, Jähre lang liberale Ansichten geheuchelt hat, mit einer solchen Organisalion ctwaS zn thun haben soll te. Wir schrieben direkt an ihn nd er hielte umgehend eine, Colmnbns, den 24. Juli datirten, von Alfred E. Lee, Sekretär des Gouverneurs, geschriebenen Brief, worin dieser versicherte, daß HayeS weder der -Lmorionn Mi-moe, noch irgend einer andern politischen Or ganisation angehöre außer der republi kanische Partei. Später rrklärte die „New Vork World" jedoch mit Bestimmt heit, daß Hayes am 9. Juli in Colnm bnS von einem Comite der .Vllianee, bestehend aus den Herren W. T. Black, von Pennsylvanien, Lemnel S. Tyler, von New Aork, C. H. Smith von Connecticut nd Perry vo New Jersey, die Constitution des Ordens, de Eid und den Mitgliedsschcin, sowie die Abschrift der seine Nomination in dossirendcn Beschlüsse eiitgcgcngcnom nie und am folgenden Tage den Orden in einem an Tyler, de Sekretär, gerich teten Schreiben seine Dank ansgetpro che habe. Natürlich erregte diese zuerst von der New Aorkcr-„World" gebrachte Nach richt niigchcncrrSAnfschc. Ncberall in den Ver. Staate wnrdc sie seitens der freisinnigen Presse abgedruckt und trug nicht wenig zur Cnlfrcmdiing des einge wanderte und freisinnigen Elements i von der republikanischen Partei bei. Es stellte sich heraus, daß kein Deutscher für Hayes stimme würde und könne, falls diese Anklage nicht wiedcrlegt würde. - Da sah sich Herr Alfred Lee, der Sekrc- tär des Gonv. Hayes, veranlaßt, eine Brief zn veröffentliche, in welchem er behauptet, es sei kein derartiger Brief (wie die New Notker World ihn andeutet) von Gouverneur Hayes gc . schriebe worden nd der Gouverneur hege keine derartigen Gesinnungen. Herr Lee log, ohne die Unwahrheit gesagt z haben. Es war wirklich kein „derartiger" Brief von Herrn HahcS gc schriebe worden, wohl aber ein an derer Brief vo derselbe Trag weile im Namen de Herr HayeS, und zwar war der Schreiber dieses Briefe Niemand ander, als der bewußte Sc krclär, Herr Alfred Lee selb st Herr Lee hatte versucht, seinen Herrn nnd Meister anS einer peinlichen Situation herauszulügen, aber vergeblich. Seine sreche'Lügc l>a> die betreffenden Parteien veranlaßt, den wirklichr B rief an die Ocffciillichkeit zn brin gen, und es ist unS gelungen, desselben linbhaft zn werden, so daß wir in den Stand gesetzt sind, unseren Leser heute eine Facsimile desselben vorzulegen. Zn deutscher Uebersepniig lautet daS Schreiben folgendermaßen: T o l u m l> u , Ohl, den ilv. Juli tB7ö. Wsriher Herr^! und daß Ich Ihne,?zuateich l e inen ttefg fllhttenDanl für da In Ihnae seyie Vertrauen ausspreche. Die Wiitltgleit eine Siege in den Staaten New Alfred S. Lee, Sekretär i An L. S. Tpler, °x 2671, New L°rk. Glaubt nun noch Jemand, daß es eineßcrläunidting ist, Herrn Rntherford B. HayeS, den republikanischen Präsi den tsch a f t s-C a n di da ten ei nen Kn ownothing zn nenne? Der Mitgliedfchafts-Eid, Mlcher all Mitglieder des Orden, als auch Gou. Hape bindet, tautet in wtätlicher Ueber pimmen will, welche nicht em Eingeboreuer ist, daß ich keine der Geheimnisse diese Orden verralhen, dreien irgend rln^ scheu Prinzipien die Lande zu wahren, so wahr mir Golk helfe!" Ich der Unterzeichnete erkläre auf Eid nd Gewissen, daß ich da ?c imU des on Al fred E. Lee, Eekreeär diS Gouverneur Hape an L. S Tpler, Selrelär der „American Alli anet' gerichtete EolumbiiS 16. Juli 1876 datir ten Briese auf da Genaueste und Sorgfäl tigste mit einem am 24. Juli 1876 an mich (gez.) Rudolph Worch. Unterschrlehen und beschworen am 5. Okto ber. 1876. L. W. Flemi p, Sffentl. Notar. Hr, Worch welcher obiges beeidigte, ist der Herausgeber des „Bolksfreund" >n Fort Wayne, und war bi vor weni gen Bochen ein fester Republikaner, kann aber Grant nd seine betrügerische Spießgesellen nicht schlucken.—WirHnd mit Hrn. W, gut bekannt. Republikanische Blätter, besonder ' deutsche, deren bornirtcr Hirnschädcl zn dick ist, nm die Wahrheit hineinziiprä gen, läugnen natürlich die ganze Ge schichte rümpf nnd stumpf hinweg, und schwören, cS sei nicht wahr. Da moch ten wir gerade hier ihnen Nachstehende vor die Nase halten, das dem „Spring sicld (Ohio) Journal" vom letzten Frei tag, auf obige Beschuldigung bezüglich mend, entnommen ist: „Gestern Morgen pnblizirtc der Cin cinnati „Enquirer" daS to imil deS Briefes, den HayeS' Sekretär an die „ämoriosn ZAlinnos" geschrieben hatte Ein hiesiger Republikaner, der gerade seine Zeitung abholte, erklärte in unserer Gegenwart, daß Hayes ganz im Rechte sei, daß er jetzt erst recht für ihn stimme werde, daß die verdammten „korsixuors" zu viele Rechte hätten. Wir sind über zeugt. daß dicser-Repiiblikaner die Mei nnng vieler Tausende dieser Partei aus gesprochen hat. Ja. wen sich die Deut ichc al Stimmvieh, wie die Neger ge brauchen ließe, dann wären sie „II riglit.". Es ist jedoch immerhin gut, seine Freunde zn kennen," Seitdem obiges geschrieben, hat auch Ge, Sigcl erklärt, daß es wirklich wahr sei, daß HaycS zn diesem heimliche Orden gehöre, da er cS ans eigener Ueberzeugung wisse.—Kein Wun der, ist Hr. Sigel ans die Seite der De mokraten getreten; er weiß sicher, was HayeS ist. Brief vom Herausgeber. Fort Wahne, Ind., Okt. 1376. Um meine viele Freunde nd Gönner in Ohio und Indiana zn besuche, ver ließ ich die Residenzstadt Harrlsburg am letzten Mittwoch Nachmittag um 5 Uhr mit dem Exprcßzug, nnd langte wohlbe halten um etwa halb 2 Uhr in der Nacht in PittSlmrg an. Dort bestieg Ich dann den nach Fort Wahne gehenden Zug et wa eine halbe Stunde später, und lang te Nachmittags um halb 3 Uhr glücklich hier an, wo ich am Bahnhof von mei nem Agenten. Hrn. Peter Hohn - Hans, freundlich begrüßt wurde. Wie schon früher gemeldet, hatte kr. H. mich eingeladen, der silbernen Hoch zeit, welche er nnd seine geliebte Gattin am 12. Oktober feiern, sowie der Trau ung seiner ältesten Tochter, die am sel ben Tag stattfinden würde, beizuwoh nen. Die war also die Ursache, wa rum ich diese Jahr etwas früher nach Fort Wahne kam, als sonst. Die Trauung fand Nachmittags prä cis um 3 Uhr in der deutschen luth. St. Johannis Kirche statt, und wurde, da der Pastor der Gemeinde, Hr. Kuchcr, krank war, durch Hrn. Pa>tor S t iich - natze von der deutschen luth. Einaii. cl'ö Kircbe vollzogen. Zwei passende Lieder (547 und 548) unter Begleitung der hübschen Orgel, wurden gesungen, und vom Pastor eine kurze beherzigende Ansprache an da junge Brautpaar, Hr,Friedrich Eisenacher und Fräulein Sophia HohnhanS, ge halten. Am Abend gab cS dann ein herrliches Festessen in der Wol,nnng des Hrn. HohnhauS, an welchem sich eine aroße Anzahl persönlicher Freunde des lieben Brautpaar thcilnahmen. Ein schar manles Musik-Corps, die City Band, unter Begleitung ihres tüchtigen Diri teil, Hrn. Kei Y, unstreitig eines der besten Musik-Corps im Wetten, brach ten sodann dem glücklichen Brautpaar ein trefflich gelungenes Tländchc. Daß cS dabei höchst gemüthlich und sce lenvcrgnügt zuging, läßt sich wohl den ke. wenn ich bemerke, daß auch jener kreuzfideler alter Kamerad, Hr. Math. Strodel, einer der ältesten Freunde des Hrn. HohnhauS, sowie Hr. Louis Stump, und Hr. Kinzlc, drei der beste Sänger die man treffen kann, anwesend waren. Die Zeit verstrich nur zu schnell, denn erst zu einer spä ten, respcktiv frühe Stunde, als schon der Hahn anfing zu krähen, ging die fro he Gesellschaft anScinaiider. um etwa Schlaf zn genießen. Wir haben hier herrliches Wetter: dieses und die frohe Nachricht, daß die Demokraten von Indiana bei der letzten Wahl de Sieg davon getragen haben, erweckt in mir die frohcsten Gefühlen. Die ganze Stadt Fort Wahne scheint sich über da Wahlresultat zu freuen. Die Radikalen verloren in allen Wards der Stadt, welche eine demo kratische Mehrheit von 1.593. während daS County (Allen) den Demokraten eine Mehrheit von 3,437 gibt; 434 mehr, als Gov. Hendricks ,m Jahr 1372 erhielt. Bravo, bravo l Kein Wunder, jubeln die hiesigen Dcmokra ten, besonders noch wenn Ich noch er wähne, daß die Washingtoner Regie runa, diese elende, niederträchtige Lm pensäckel sich anmaßten, Ver. Staa ten Marschälle hierher zu senden, um die Wahlen zu con trollircn! Ja, Ver. Staaten Mar schälle, eine Rotte Schandbubc waren hier, um das Volk einzuschüchtern. Zwar heißt cS. sie seien dagewesen, um eine freie Wahl zu sichern. DaS ist eine infame Lüge. Warum hat man diese SchnapvSiäckler gerade nach Fort Wähne geschickt, und nicht überall? Weil Fort Wahne zu demokratisch ist, oder wie dieser radikale Pack hier sagt, weil zu viele Rebellen sie die Demokraten nenne) hier wohnen. Schade, daß diese Rebellen den elenden radikalen Feiglingen, die während dem Krieg zu Hause blieben, nicht die Guck kasten verialzen, und sie mit blutenden Nasen heimgeigen. Einem Demokrat, der drei Jahre im Krieg diente, nnh eine ehrenvolle Entlassung besitzt, droh ten sie zu cnilassen, wenn er nicht das radikale Ticket stimme würde. Er gab ihnen aber zur Antwart, daß er jetzt noch ebenso bereit sei zu „fechten" und würde gar nicht anstehen, seinen Ver solaern einige schlagende Beweise zu liesern. Em Radikaler stimmte hier drei Mal, wurde aber verhaftet, und ist in der Jail! Recht so.. Mit Ohio sieht es nicht so gunstig au wie hier, allein wie eigentlich die Wahl ausgefallen ist, weiß man noch nicht genau; man glaubt jedoch, daß es Pitt einer schwachen Mehrheit für die corrupte Bande in Washington ging. Nun, wir haben Ohio nicht erwartet, d. h. wir Demokraten erwarteten nicht, daß Ohio demokratisch gehen würde; vielmehr rechneten Die Radi kalen auf eine Mehrheil von wenig sten 15,000, die sie aber nicht be kommen. Somit ist HayeS futsch, dank dem guten Sinn de Volke. Nächsten mehr. Unter-Grüßen an Alle, Ihr, I. George Rippe.'r. Sigel nnd Hookerauf demokratischer, Gen. Longstrcct und der Mordbnbe MvSby auf republikanischer Seite! Was sagen unserc ehemaligen „Boys in blui" dazu? Jetzt ist die Zeit, für Geschäftsleute in den Zeitungen anzuzeigen..' New - Horker Korrespondenz. New-Bork, en 10. Ott 1576. Wenn Ihnen diese Zeilen zugehen, Wied daS erste Gefecht in diesem Wahl kämpfe bereits geschlagen nd das Re sultat im ganzen Lande bekannt sein. Die Würfel werden gefallen sein, lind drei Staaten an der Wahlurne ei ent scheidendes Wort gesprochen haben. Zwar handelt-es sich zunächst nr nm Staats- nd County - Wahle, allein Jeder, der sich nm das öffentliche Leben bekümmert hat, weiß ja, wie großen Ein fliiß der Auswahl der Ottobermahlen auf die Nationalivahl im November hat. Viele unserer Mitbürger werden ohne Zweifel das Resultat der hentigcn Wah len mit Jubel begrüßt habe, während eine große Anzahl ihre Hoffnungen ver ilichict und zn Grabe getragen sehen. Ein wie großes Interesse die Gcsammt bcvölkeruiia der Stadt an den Wahle inOhio n. Indiana nimmt.kan man am besten vor den verschiedenen Zeitung gcbäildcn nid de Haiiptqnarlicrcii der verschiedenen Parteien sehe, woselbst die angeschlagenen Bulletins über die Aussichten der resp. Candidaten von einer immer dichter werdenden Men schcnmcnge umdrängt werden, die ihrer Stimmung übrr die Nachrichten häufig Luft machen. Schon früh Morgens konnte ma in den Straßen Gruppen lebhaft gcstiknlircnder Politiker sehe, die alle sich über de nnthmaßlichcn Ausgang der Wahl besprachen. Doch nicht mir die Saison der poli tischen Wahlen, sondern auch die Saison der Bälle hat ihre Anfang genommen und bereits drei der bekannteste hiess gen deutsche Etablissement haben mit dem pflichlmäßigcil EröffnungSball die Reihe der Wintcrvcrgnügnnge begon neu. Eine Unterhaltung eigener Art wciiigstciiS für cin derartiges Lokal, ist in der im Souterrain des Tridnne-Ge bändcs befindlichen Wirthschaft in' Le hcn getreten, nämlich Eoiiccrtc. die von einem neuen Wiener Damcn-Orchcstcr gegeben werden. Machte es schon einen merkwürdigen Eindruck in dem Gebäu de. welches dem größlcn und beste Tcm percnzapostcl als Monument errichtet ivlixdc. eine Lierwirlhschaft zn sehen, >o sprach sich gewissermaßen in dicstr Ver anstaltniig von Concerten ein och größe rer Hob af die von Grcclc vcrverfoch tcncn Idee an. Etwas ichrPiclät für daS Andenken deS großen Gründer der „Tribune" dnrslc man jedoch bei seinen Nachfolgern in dieser Sache cbeiisoweiiig voraussetzen, wie in der Leilnng der Zeitung, die besonders in dieser Wahl campagne eine so traurigen Stand punkt cinninttitt, daß der alte Grceley sich noch im Gerbe umwenden würde, wenn er zufällig eine Nummer der Zei tnng zu Gesichte bekommen könnte. Trostlos, wie in der Leitung der „Tribune", scheinen auch in vielen bie ge Sparkonten die Zustände zu sx>„, von denen in den lcßlcn Wochen wieder mchrcrc ihre Thüren schließe mußte während cin derartiges Institut einen kleinen Anlauf ansznhalic hatte, der eine Folge des durch die vielen gallissc iciilc eiiistandciien Mißtrauens war. Auch in nnscrcr Aachbarstadt Hoboken krachte eine Sparbank nnd sollen die den arme Depositoren gemachten Ans sichlcil cliciifaUS sehr trostloser Natur sei. Uuscrc Nachbarn in Jersey City hat te am .Sonntag eine große Feier, in dem daselbst die neue römisch katholische St Michaels - Kirche mit imposanten Ceremonien eingeweiht wurde Gewissermaßen, als Ersatz für die bisher in GilmoreS Garten gegebene Sonntags Concerte, die mit der Um- Wandelung des Lokales in einen Circus zu Ende kamen, werden jetzt in Boolh'S Thealer von dem bekannten Direktor Max Marctzck eine Reihe von Sonn tags-Concerte veranstaltet, die ohne Zweifel bei der nnisiklichendc Bevöl kerung großen Anklang finden werden. Ueber das entsetzliche Unglück ans der im hiesigen Hase liegenden Bremer Barke „Europa", wobei sechs Leute um kamen. wird Ihnen der Telegraph lic reit Nähere mitgetheilt habe, che mein Brief Sie erreiche kann. Einige Aufregung wird hier durch da Austreten der Blattern verursacht, die bereits einige Opfer gekostet haben. Auch soll in Brooklyn ein Fall von gel bem Fieber vorgekommen sei, doch be darf diese Nachricht noch der Bestätig ung. AuS dem westlichen Theile unsercs Staates laufe die günstigsten Berichte über die Aussichten der demokratischen Partei ein. Bekanntlich waren bis jetzt die westlichen Countlcs der Haupt sitz der Republikaner, doch sind sie die se Jahr daselbst fast überall durch lo kale Fragen in Fraktionen getheilt, wäh rend die Demokraten einig und thätig, wie noch nie sind und das Bolk die größte Begeisterung für Zildcit und Re form an der Tag legt. Daß der von Haycö' Privatsekretär geschriebene Blies, ans welchem seine Doppelzüngigkeit in Bezug auf seine Verbindung niit der American Alliancc deutlich hervorgeht, im ganzen Lande nicht nr bei den eingewanderten Bür gern, sondern auch bei den hiergeborc cn Bürger den größten Eindruck gc macht, ist Ihnen bekannt, nd man kann wohl behaupten, daß er damit der letzte Aussicht, die er noch auf Erfolg hatte, verlustig wurde. Um die schlim me Wirkung dieses für Hayes so ver hängiiißvollcn Schreibens abzuschwä che, wtirdc von dem Nalioiial-Rcpu blikanischenComite ein, angeblich von L. S. Thier, Sekretär der Alliancc, unter zeichneter und vom 6. Oktober datirtcr Brief veröffentlicht, i welchem bchaup tet wurde, daß Samuel I. Tilden, als er die Nominatjon für daS Gyuver cnrSamt erhielt, ebenfalls von der Al liaiice nominirt wurde, und er sich dafür bedankte, aber ersuchte, die Sache ge heim z halte, weil cS ihm bei den fremdgeborcneil Bürgern schaden wür de. Diese Behauptung, die den Stempel der Luge schon an der Stirne trägt, wurde sofort von Dan, Magone ir.. Vorsitzer de New Sorkcr Staats Co mites, widerlegt, uud zum Ueberfluß stellt sich jetzt noch heraus, daß der an gcblich von Tyler veröffentlichte Brief eine freche Fälschung ist. denn Tyler ist schon seil dem 2z. August nicht mehr Sekretär der Kiiownolhing Liga und befindet sich seit mehreren Monaten in Europa, Also hätte Zach. Chandlcx der „Manager" der HayeS Campagne, zu den vielen Lügen und Verleumdn, gen, dicker im Interesse seines Candida len in die Welt gesetzt, auch noch sich der unerhörtesten und frechsten Fälsch ng schuldig gemacht, in der Hoffnung wahrscheinlich, daß die Wahrheit erst nach der Wahl zu Tage kowmen werde. Als passendes Organ, um diesen Betrug ,u verbreite, wurde die „N N. TimeS" benutzt, die sich während dieser Cam pagne schon solchen traurigen Ruf als unübertreffliches Lügcnblatt erworben. D.W. Im Georgia Senat sind 4S Demo kraten, 1 Republikaner und im Unter- Haus nur Republikaner (S derselben sind Neger). Europäisches. Deutschland. Berlin. 12. Okt Es wird amtlich angezeigt, daß Gras Arnim, gegen den der Staai-gerichw- Hof om letzten Donnerstag ein Contu macial-Verkahren einleitete, wegen Hoch verrath und Majestätsbcleidignng, so wie Beleidigung de Fürsten Bismarck zu fünf Jahren Gcfangnißhaft vcrnr urtheilt worden ist. Der bekannte Historiker Georg Hein rich Pertz ist am 10, dS. Mts, in Mün chen mit Tode abgegangen. In Kopenhagen ist am 25. Septem ber da Bronzcstandbild HanS Christian Obersteds (de Entdecker des Elektro magnetismus, geb, 14, August 1777 auf der Insel Laaland, gest. am 9, März 18S1) feierlich enthüllt worden Heinrich Lanbcchatzuseinem7o.Ge bnrtSjage von der „Grille" Friederike Goßmann, folgende Strophe erhalten: Wen in der tiefer, nächt'ger Stille Da laute Festgewühl erstirbt, So lausche freundlich einer Grille, Die leise ihren Gruß dir zirp. Am 2ü. Sept. ist i Berlin der be kaiinte Humorist Adolph GlaSbrcniier gestorben. Georg Alfred Lawrance, der englische Schriftsteller, ist i London gestorben, Scn. Letellicr Valezce ist am 12, dS, in Paris, Frankreich, gestorben. Türkei. —-London, 11. Oktober. Die Montenegriner griffe am 10. dS. die Mukhtar Pascha'S a nd schlugen dieselben völlig anf's Haupt. Der Verlust soll groß sein. AuS Belgrad wird berichtet, daß die Türken bei Ralscha versuchten dieDrina zu überschreiten, jedoch von den Serben zurückgeschlagen worden seien. Äu Wien, Oesterreich, wird gemel det unter m 11, d„ daß der Ex Sultan Mnrad am 7. Oktober gestorben sei, Rußland. St. Petersburg, 12. Ott, — ES circulirt hier da Ge rächt, daß ver Kronprinz von Rußland zum Regenten ernannt werden soll, Egypten. London. 13, Okt. - Die Avyisiiiicrgriffen die Cgyplische Ar nicc in dem Engpasse vo Gonra a und schlugen dieselben total; 2000 Egyp ter blieben als Leichen ans dcmSchlacht sclde. Dies ist die dritte Epyptische Ex pedition welche von den Abyssinier über rumpelt nnd niedergemetzelt wnrdc. Unser täglich Brod gieb uns heute. I Wien lebte, wie die neuesten Zei tungen melden die junge Wittwe eine Gärtners, die sich und ihr einziges Kind, ein Mädchen von sechs Jahren, von dein Ertrage eine kleinen Gemnscdadels er nährte, Die Frau war hübsch und flei ßig und bald fand sich für sie ein zweiter Gatte. Die El>e ivärc eine glückliche zu cniicn gewesen, hätte nicht bald diegran Znit steigender Angst bemerkt, daß dmi Manne ihr Kind erster Ehe im Wege sei, und als der Letztere eines Tages im häuslichen Zwiste das, Iva sie geahnt, mit dürre Worten aussprach, da packle sie der „Teufel" —ans dem bcscholte cn W"bc wurde eine Furie gegen das eigene schuldlose Kind. Unter dem Han se, i welchem sie wohnte, lag ein tiefer, feuchter Keller mit einem kleinen Fenster, das nach dem Hofraumc sah. Eines Tages ahm sie ihr Kind bei der Hand und stieg niit iym in den Keller hinab. „Hier bleibst du, Lehnerl," herrschte sie die Kleine an, und ohne auf das leise Weinen des armen Wesens zn achten, schloß sie die schwere Thür hntter sich Zwei lange Tage vergingen für die Klei ne cbe die Frau in der Dämmerung wieder hinabstieg zum Keller. Sic lauschte an der Thür, aber Alles mar still, Sie rief: „Lehnerl!" Da ver nahm sie die Stimme ihrcS armen Kin de, so rührend, daß sich ei Stein er barmt hatte: „Mutter, liebste Mutter," rief das Kind, „nur a Stückl Brod, bitt schön !" Aber da teuflische Weib wand te sich ab und stieg wieder hinauf,- ihr Herz zitterte, aber nicht etwa vorZchmcrz, sondern vor Furcht nnd Erregung, daß des Kindes Hilfcsjclicn ein mentchliches Ohr erreichen könnte und weil der Tod so lange zögerte, sein Opfer zu erfassen. Wiederum verstrichen 24Sll>ttden und al es dunkelte, stieg das Weib abermals hinab nnd rief durch die Thür „Lch nerl l" Lehnerl antwortete wieder, „Mut ter!, Muttcrl," rief das Kind mit schwa cher, schon erlöschender Stimme, „nur a Stückl Brod!"—Aber die Thüre öffnete sich nicht und während daS Kind noch sichte, saß die Mutter schon i derSlnbc mit dem Manne bei dem Alffndbrod. Als der Abend de vierten Tages ge kommen war, da stieg sie zum dritte Male hinab und rief: „Lchnerl l Lchnerll" Da drang ein leises Stöhnen an ihr Ohr, und aufmerksam lauschend, börtc sie wieder die verhängnißvollc Worte: „Muttcrl, Mnttcrl, nur a Stückl Brod!" aber diesmal mir wimmernd, denn der Engel de Todes hatte sich übei-das Kind gebeugt. Erst nach weiteren 3 Tagen stieg sie wieder hinab und öffnete die Thür—da lag das Kind, bleich, kalt, todt. In der grübe des nächsten Morgens Härten die Nachbarn ans dem Hofe der Rabenmutter ein erbärmliches Klagegc schrei, und als sie bestürzt hincinlratcn führte sie das.Weib, da sich wie eine Verzweifelnde gebcrdcte, in ihreKammel. Hier lag die kleine Helene auf ihrem Bettchen, in ei weißes Kleid gehüllt, ein StrSußlein ruhte auf ihrem Herzen; da bleiche Gcsichtcheu zeigte keine Spur des schrecklichen-Kamptes, dem die Er barmenswürdige unterlegen. Man rief einen Arzt hcekei; er blickte flüchtig auf die Leiche, und da jede äußere Verletzung fehlte, so stellte er den Todtenschein aus. Tags darauf fand da Begräbnis statt. Dem Sarge fossile eine Schaar lieblicher Kinder, die Gespielinne des kleinen Lenchcn s; einige Nachbarinnen hatten sich ebenfalls angeschlossen und auch ein Priester folgte Als mau den Sara in die Gruft gesenkt und Jedes eine Handvoll Erde darauf gestreut hatte, trat der Priester vor, um ein kurze Ge bet zu sprechen. Cr betete das Bittern ser so eindringlich, daß die Thränen al len Anwesenden in die Augen traten. Nur ein Angenpaar weinte nicht und folgte doch mit Beben den Worten des Priesters; es war die Mutler, die ihr gemordetes Kind begrub. AIS aber der Geistliche die Worle sprach l „Unser täg lich Brod aib unS heule!"—da schlug cS wie ein Donncrwort an das Ohr de schuldigen Weibes—mit einem fürchter lichen Aufschrei stürzte sie zur Erde, die Hand Gottes hatte sie getroffen. Sie erwachte als Wahnsinnige und erzählte unter Lachen und Thränen ihre teuflische That. Ein langer Winter ist zu erwarten, denn bereit schaffen Eichhörnchen Fut ter für sich herbei. In Bucksport, Maine, wurde am SamStag ei bejahrter Mann, NamcnS Trim, seine Tochter, MrS. Thaycr, und deren kleines Mädchenin ihrerWohming ermordet gefunden. Man ist den Mör dern auf der Spur. Lorale Neuigkeiten. LancaSter. tzpa. Donnerstag, Okt. 19,1876. Demokratische Eounth,Dicket: Für Congreß: Georg Nauman. Senat ,13. Distrikt.) Robert Montgomery (l4. Distrikt.) " James M. Dnnlap, Geseygebung —Stadt! I. L. Steinmetz. Gesevgebuni, (Obere End.) John L. Brandt, John H. DeHgven, Jakob R. Long. Geseygebung Untere End.) John D. Borland. D. M. Kline. Recorder: JamcS P. Marsh. Solicitor: B. F. Davis. lury.Eommisstoner , Wm. McComscy. Gefängniß-Inspektoren: Joh L. Liglhner, ' Besann Woriman limenhauS-Direktoren Gco. H. Erisman, Adam Dietrich. Eonrt. Die Court begann am vo rigen Montag mit der Erledigung der aufgeschobenen Fälle. Richter Ltving ston präsidirte. 55 Fälle lagen zur Ab urtheilnng vor. Dr. R. B. BriSbine und Geo. H. Miller, angeklagt wegen versuchter Abortion und dadurch den Tod von Mary Busser verursacht zu haben, wurden schuldig gefunden und jeder zu 2 Jahren Zuchthaus nebst 5100 Strafe verurtheilt. , Jnstalltion. Der „Red Zacket- Stamm," No. 44, 'I. O. R. M., in Lancaster, hat folgende Beamte für dcu laufenden Termin erwählt: Sachen,—Philipp Wall. Aellerer Tagamore -Franz Nendorf, Jüngerer Gagamore Conrad Moser. Prophei -Carl Lippold. Verhaftet. DieHallluiken, welche in voriger Woche Reinhold k Shoup's Store zn Neinhold Station Lancaster Co., plünderten, sind in Rcading ver haftet und nach Lancaster in die Jail g steckt worden. Sie heißen Frank Faust, John Mmoyer, Adam Dickert, Engle bcckcl, ChaS. Kline, Adolph Newmann, John Wvddle u. Frank Miller. Am vorletzten Montag hatte der 11 Jahre alte Sohn, des Hr. Philipp Wolf in Lancaster, das Unglück, sich den Arm zu brechen. Derselbe war mit einem anderen Knaben im Ringen begriffen, wobei der Unfall passtrte. Dr. Boyd leistete sofort ärztlichen Bel stand. Todesfälle.—Davioßair, Mitglied der Bank-Firma Bair se Shenk, starb an vorigen Dienstag in Lancaster. Wm. GrimcS, ein Storehalter zu Colli Station starb am vorigen Mon tag plötzlich am Schlagfluß, als er yor seinem Store stand. Herr Grime er reichte ein Alter von 65 Jahren, S Monaten nnd Tagen. Wichtig für Jäger.—Wir geben m Folgendem die Zell, zu welcher daS'Ja gc de verschiedenen Wildes erlaubt ist, und sollte Jedermann sich diesen Artikel herausschneiden: Hasen darf mau schießen vom lö. Ok tober bi IS. Dezember; Eichhörnchen, vom 1. Juli bis 1. Januar; wilde En ten und Gänse zu irgend einer Zeit; Fa sane, vom 1. Oktober bis 1. Januar; Patricschcn, vom IS. Oktober bis Ib. Dezember; Woodcock. vom 4. Juli bis 1. Januar; schwarze Baßfische. 1. Juli bis 1 März; Forellen (Tront) vom 1, April bis IS. August. Das Fangen oder Todten irgend eine der obige Thiere, zu irgend einer andern Zeit als der erlaubten, ist für jede so er legte Stück einer Strafe von 810 unter worfen. ausgenommen va Schießen von Eichhörnchen, worauf ur SS gesetzt ist, nv immer erhält der Angeber die Hälfte des Strafgeldes. Ein Licht, welches die gauze Nacht brennen soll. z. B. im Krankenzimmer, das, ohne einen hellen Schein zu ver breite. mit weuig Kosten verknüpft ist. stellt man dadurch her, daß ma fein pulvcrirtes Salz auf die brennende Ker ze streut, bis dasselbe den geschwärzten Theil deS Dochtes- erreicht. Auf -diese Art erhält mau ein mildes, ruhiges Licht, welche nur einen kleinen Theil ver Ker ze aufzehrt. Aufgepaßt, Demokraten! AuS Waschington kommt die Nach richt, daß die Republikanische National- Conlmittec im Geheimen beschlossen hat, einen Republikaner in jedem Wahlpre cinkt des Landes zu ernennen, welcher UZ republikanische Tickets in die Urne werfen soll, sobald als sich dazu Ele gcnhcit bietet. Wird zuletzt entdeckt, daß 10 TicketS mehr als Namen sich vorfinden, so lassen die Republikaner 5 demokratische und ü republikanische Ti ckeis wegwerfen, um alles gleich zu ma chen und durch diesen „Trick' gewinnen die Republikaner in jedem Wahlprecinkt 10 Stimmen, welches im ganzen Staa te tausende von Stimmen ausmacht. Wir sagen zu allen Demokraten, seid wachsam und bleibe einer von euch be ständig an bis die letzte Stirn me abgegebc und gezählt ist, .Eingesan.). Heer Redakteur! Ich lag in der Rächtvo S. zu 16. Lkteier Schlaflos tn meinem Bette 01l Esrge Itter den Ausfall der a dem Tage adjuyaitniden Wableei in Ohio und Zndtana, da fiele wk folgende Wedanten ein: Die Erant-Wirchschaft war 'nc Schandwirtysaasti Und 'e HareS^irchschast Würde'ne bös'Witt schift! Nur der Wo. Tilden allein Nanu unsere Vaterland' Rette sei, Kann führen die rechte Reformen eis, an regieren immer ehrlich und rein. Und bezahlen er Union Schuldenfttn, Ihr Tarzahler all, v. ertet Such da, Macht am 7. Novemdrr der Freiheit 'ue Gast, wühlt AsovernSr Tilden zum Präsides Der mach dann aller llorrupitou ein ad.
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