ist m Verdacht z errege, ist sclbstver stündlich, ei vernünftig, Alterl Be denke. Iva Dir bevorsteht, wenn D nicht zahlen kannst; ausgestoßen an der Reihe der Aristokratie, dkc sich nur schmollend, von der Macht Deines Tol de bezwungen, Dir geöffnet, ein Nichts zum Gespött de geringsten Deiner Die ner. kein Souper mit feurigem Ungar wein, kein Spiel—kein—" „Holt ein. ich will'S, ich trotze dem Teufel; wieviel soll ich schreiben?" „Zwölfhnndert Thaler." Werndel ergriff die Feder, aber schon im nächste Augenblick ließ er die Hand sinke. „Wenn er es erführe,"—mnrnielte er. „wenn er diesen Schein gebrauchte zu gerechter Rache gegen mich,—nein. Ma jor, ich kann's nicht, weg-weg mit die sem Papier." „Wenn er's erführe?" wiederholte der Major. „Wer? Bruderherz, fuhr er dringend fort, da Werndel stumm blieb, „yast Du etwa af dem Gcivls sei,, heraus damit, ich bin der Mann. Deine Seele zu erleichtern " Der Haselbancr kämpfte einen schwe ren Kampf. „Wohlan. Du sollst es er fahre. Schließe die Thür, daß Nie niand uns belauscht und Versuch s, ob D die Last von meiner Seele nehme kannst, die sie bedrückt." Der Major kam hastig dem Befehl Werndel nach. „Bin neugierig, wer mir diese Mittheilung am besten bezahlt, der Meistbietende soll sie haben," mur melte er vor sich hin. Dann legte er vertraulich seinen Arm um die nförm- Ilche Taille des Hasclbancrn, nd zog ihn auf eine Eaiiscnse im Winkel nieder. „Wir sind alle!, Keiner stört n, jetzt beichte ach Herzenslust." (Sorischung folgt.) Der Wolkenbruch am Rhein. Aus Ober - Ingelheim wird dem „Rheinhcss. Beob." über den Wolken bruch am 2teii. ds. Mts. Folgendes ge schrieben: „Der 2te April wird den Eiiiivohner der Orte Hcideshcim, Wat kcriiheini, Nieder- und Ober-Ingelheim und Groß-Winterheim als einer der schrecklichsten Tage lange in Erinnerung bleiben. Mit Blitz, Donner und Ha gel ging ei Wolkenbruch nieder, dessen Wasscrfluthc die genannten fünf Orte und Gcmarkniigcn im Nu mehrere Fuß hoch überschwemmte. Diese Orte wie deren Wege, Felder und Gärte bieten heute, Montag, ein grausiges Bild der Zerstörung: i Heidcsheim sind etwa fünf Häuser niedergerissen worden, in Groß-Wintcrnhcim ebenfalls fünf Ge bäude; lange Strecken Feldes nd Weinberge zc. sind von Steinen oder Schlamm bedeckt, andere von thcilweise haushohen Gräben durchrisse. Uner meßlichen Schaden haben diese wenigen Stiiiidcn angerichtet. Und damit nicht genug, hat das entfesselte Element anch leine Opfer a Menschenleben gefordert: von einem 17-18jährigeii Mädchen von hier, Lehrer Göbcl und Metzger Hüster von Groß-Wintcriihcim nd acht Perso nen Hcideshcim weiß man, daß sie ihr Leben eingebüßt; ob nicht noch mehr, ivic befürchtet wird, ihr Grab in dem Schlamme gefunden, werden die späte re Tage erst anfklärcn. Zu dem Wasser trat, de Schrecke noch steigernd, hier auch och Feuer; der Blitz schlug in ein Haus ein nd zündete, nd dies i einer Straße (der Usfu), welche hinab solche Wasscrmassc sich wälzte, daß es mit Lebensgefahr verbunden war, sie zn passiren. Die auflodernden Flammen waren es, welche viele Personen von hier, die theils mit der Bahn angekom men waren oder sich nach einem Spa ziergang am Bahnhof anfhieltcii, die Gefahr nicht achten und von dort ach Hanse eilen ließen, und von denen eini ge auch nur mit knapper Noth dem Tod entgingen, oben gedachtes Mädchen aber verunglückte. Herr Lehrer Göbcl woll te seiner Fran entgegengehe, die Flu thc rissen ihn um. Hier (in Obcr-Jn gelheim) konnte sich einzelne Familien nur rette, indem sie Wände und Thore einschlugen nd dem Wasser Durchgang verschaffte, an anderen Stellen wieder brach dies sich selber Bah, andernfalls wir hier viele, viele Opfer zn beklagen habe würden. Nicht blos Keller, auch viele Wohnungen waren von Wasser an ssefülll; Stücksässer voll Wein schwam me förmlich in den Kellern, lind-na mcntlich in Groß-Wintcrnheim hat der Inhalt manchen Fasses sich mit de trü bcn Wasscrwogen vermischt. Die Müh le im Selzthal waren in schrecklichster Lage, namentlich die Laycnmühle, de ren Bewohner wohl kaum noch geglaubt haben, dem Tode zu entgehen. Der Eisenbahn-Verkehr wurde unterbrochen; zwischen Heidcsheim und Budcnheim ivar der Bahndamm durchbrochen, bei Nieder Ingelheim ist ei Biaduc beschä digt nd kann nicht befahren werde. Es war ein Unwetter, das die stärkste Männer erbeben machte, nd wir wür den ein zweites Kirn erlebt haben, wen die Wasscrfliithen sich nicht af die ver schiedenen Gräben nd Straßen hätten vertheile nd in ihnen Abfluß finden können Auch Sauer-Schwabeuhciin ist von dem Unwetter nicht verschont geblieben doch weniger schwer betroffen worden: Wackernheim kam ebenfalls mehr mit dem Schrecken davon, nur die Mühlen von Krebs und Weyer auf dem Wege nach Hcideshcim, nd namentlich die letztere, wurdeii arg mitgenommen. Am schwersten von den Orten ist Hei deshcim betroffen. Der achte Todte ist noch aufgefunden worden. Diese acht .Todte waren in einem Hause, fünf einer Familie angehörend; der Eigenthümer des Hauses, Weidmann, hatte sich im Augenblick vorher ans dem Hause auf die Straße begebe, m nachzusehen, ob das Haus plötzlich zusammenstürzte; er steht heute am Grabe seiner Familie. Das eine und andere Menschenleben wurde mit Gefahr des eigenen Lebens gerettet. Die Wohnungen zc. sind fuß hoch mit Schlamm angefüllt. Die acht Häuser, welche niedergerissen wurden, waren, nicht etwa alte baufällige Ge bäude, sondern mitunter ganz massive, wie das des Herr Bürgermeisters Dill mann. Hier in Oberingelheim riß es iinen der alte Thürme in der Ring mauer um, an anderen Stellen diese sei der ei. Auf dem Lagerplatz am Bahn >wf nahm das Wasser für etwa 4000 Gulden Pfähle nd anderes Holz mit; m seinem Versuche, zu retten, hätte der Eigenthümer anch noch sein Leben lassen müssen, wenn nicht ein Bahnarbeiter ihn noch an den Haaren den Fluten ent rissen hätte. Eisenbahnverbindung zwischen Mainz und Bingen ist heute, noch nn terbrochen; die Reisenden werden jetzt von Mainz über Wörrstadt Armsheim nach Bingen befördert. Einzelne Züge gingen übrigen gestern schon von Bin gen b> Ingelheim und von Mainz bi Heidcsheim; die Postbehörde in Mainz hatte daher auch ganz wohl die Verbin dung nber Worrsiadt-Armsheim benutz ten können. Wir sind bis jetzt noch ohne Post von auswärt." Die Staats Mpng ITBeorg Ripper, HerauSgcbir. HarrtSvnrp.. Pa. Donnerstag, Mai 4, 1876. Nrue Agrntrn. Wir habe folgende Herren als Agen ten für die „Staatszcitiiiig" ernannt, nämlich: Hrn. Ignatz Pslnmm von Pittsburg, an Stelle des Hrn. Gro. Viclsack, welcher nach lohiistown über gesiedelt ist; und Hr. Heinrich Schmidt, Nro. 187 Smithficld Stra ße, Pittsburg, aStelledcsHr,'.Fried rich Schmidt, welcher jetzt in Philadci' phia wohnt. Den anstretendeil Agenten erstatten wir llnscrn verbindlichsten Dank ab für die uns geleistete Dienste, während wir de nene beste Fortschritte in der Be förderung des Wachsthums der „Staats zeitnng" wünschen. Jetzt nur frisch angepackt, Kamerade. Sollen geschloffen werden! Die Centennial-Commission hat be schlossen, die Ccntciinial-Gebäudc der W cltausstellung deSSonntagSzu schließen! Der Centennialgrund soll jedoch Sonntag offen bleiben, nd das Publikum freien Zutritt haben. So hieß es zuerst. Aber später be schloß die Commission, daß auch der Centennialgrund am Sonntag geschlos sen werden soll! Das Beste wäre, man ließe das Ganze cinfenzen und Gras darinnen wachsen, um die Centennial-Ochsen wel che diesen Beschluß passirten, damit zu füttern. Wir fürchten daß die ganze Ausstel lung durch diese kopflose und unsinnige Entscheidung der muckerischen Verwal ter zu einem reinen Hninbug wird. Glaube denn diese Herren, daß die arbeitende Klasse ihre tägliche Arbeiten einstellen um de „Schvw" in den Cen tennialgebiiude zu sehe, wenn sie dies am Sonntag nicht thun können? Da werden sie sich aber arg täuschen. Die infame Bill (ivic sie unser College vom „Vaterlands- Wächter" ganz richtig nennt,) welche als Nro. 420 bekannt, im Hanse die erste Lesung passirt hatte, und deren Zweck es ivar, daß alle amtlichen Anzeigen dieses Countys nur in zwei engli schen (kciner dcntschen) Zeitung bekannt gemacht werde sollte, ist, wie wir mit Freude vernehmen, vom Hause auf u n b e st i m m t e Zeit verschoben worden! So meldet uns wenigstens jener wachsame und hochgeschätzte Repräsentant, Hr. Zern von Pittsburg, welcher, in Gemeinschaft mit Hrn. Repräsentant Niesly von diesem Connty, auf die Verwerfung der Bill antrugen I Alle Ehre diesen bie deren Männern. j Wer diese infame Bill Im HauS ein reichte, wissen wir nicht, werde uns aber bemühen, solches auszukundschaf ten, und loche dem, der den schmutzigen Streich beging. Wie es jetzt ist, ist es den Countv-Commissioners freigestellt, die Counly-Anzeigen außer dem "Isle-- grspb' und "?triot' auch in den übri gen—deutschen wie englischen—Blättern bekannt zu mache. Aber ein hungri ger Windbeutel, dessen Räch- und Raub gier keine Kreuzen hat, wollte, daß hier nach blos die beiden obengenannte Blätter diese Anzeigen erhalten sollten. Daß diese tenfliche Mißgunst gegen die übrigen Blätter jedoch mißlungen ist, haben wir, nd mit uns anch die deutschen wie englischen Bürger des County's den Herren Niesly und Zern, z verdanken. Gerade hier erlauben wir uns och einige wohlznbehcrzigende Worte zn be merken. Im ganzen Lande scheint der Nativismu sein Haupt wieder zn heben. Das sehen wir an den Anstrengungen, welche hie und da gemacht werde, um die deutsche Sprache ans de Schulen zu verdrängen. Daß es viele Deutsche gibt, die daran Schuld sind, läßt sich leider nicht längnen, denn sie selbst setzen die deutsche Sprache hintenan, und sprechen mit ihren Kindern eng lisch. Sprechen mit ihren Kindern englisch, sagten wir? Nein, nicht englisch, sondern ein elendes Kauder welsch, denn von dercchten englischen Sprache verstehen diese Leute etwa so viel als wie eine Kuh vom Sonntag. Und ihre Kinder? Nun diese heißen die Eltern tbs olil Ilntclr tolle! Pfui Teu fel solcher deiitschen Stiefellecker, die nicht werth sind, daß man nur mit dem Finger auf sie deutet. Das ist wirklich traurig. Aber, Gott sei's gedankt, es sind nicht alle Deut sche, die sich ihrer Muttersprache schä men und de elenden Speichellecker spiele. Es gibt Viele, ja sthr Viele unsrer Landslente, deren Herz noch warm für die Sprache ihrer Eltern schlägt, für d i e Sprache, in welcher sie zuerst lallen lernten. Und zu diesen habe wir ein Wort, ein wohlmcindes, herzliches, deutsches Wort zu reden; und dieses Wort ist einfach das: Wenn die nächste Wahl kommt, so stimmt nur für solche Männer, welche gegen alle diese nativi stische Kniffe sind. Thut man Da, dann ist keine Gefahr daß man uns Deutsche als daS fünfte Rad am Wagen betrachtet, oder unS als unter jochte Sklaven behandelt. ine reiche ffoeiiüion. Die Ger der Association welche letzte Woche ihre Jahres - Versammlung in Horneburg hielt, bestand aus mehr denn 100 Mit glieder, welche zusammen ein Capital von fünf und zwanzig Million Dollars in Pennsylvanien repräfentiren. Eröffnung der Weltau-strllung. Nächsten Mittwoch, den Ivlen Mai wird die große Weltausstellung in Phi ladelphia eröffnet werde, (Schreiber dieser Zeilen hofft derselben bcznwoh neu),-und wird bis zum ivtcn Novem ber dauern. Wie an einer andern Stelle bemerkt, hat die „Ccnteiinial. Commission" beschlossen, daß der Cen tennialgrund lind die Weltausstellung an den Sonntage geschlos sen bleiben sollen! (Welch' muckerische Heuchelei! Der Mensch soll sich also Sonntag nicht der schönen Gottes Natur und Künste de Centen nial-ParkS freuen! Narre haben so entschieden.) Beinahe sämmtliche deutsche Predi ger wie auch der berühmte, katholische Erzbischof Wood, und der Rabbiner der Israeliten, Rev. Jastrow, habe sich z Gunsten des Offenhalten der Weltaus stellung am Sonntag erklärt, indem sie sagen, daß sie kein Unrecht darin finde könnten, die Ausstellung am L onntag offen zu holte. Erzbischof Wood sagt Z.B.i „Ich sehe keinen Grund ein gegen das Oeffnen der Ausstellung am Sonntage nach der Mittagszeit, nachdem Jeder am Morgen Gelegenheit hatte, die Kirchen zn besuchen. Der Sonntag ist nicht allein Tag der Ruhe nd der Andacht, sondern auch der Erholung. Es ist der Feiertag des armen Manne; der ein zige Tag, an welchem Dieser Vergnü gen suchen kann. Und wie sucht er das selbe? Nach dem Morgen-Gottesdienst herrscht ans allen nach dem Park sich renden Straße ei rege Leben. Es sind die Unbemitteltere, die in das Freie eile, m ihre Ta Z genießen; den einzigen aus sieben, den sie ihr ei gen nennen können. Die Reichen ha be die ganze Woche für ihr Vcignu gen; die Unbemittelteren ,ind ans den Sonntag beschränkt. Ich kann nicht einsehen, wie der Sonntag dadurch cn- Iheiligt werden kann, daß man dem Ar beiter einfach Gelegenheit giebt, die Triumphe der Wissenschast nd Civili sation zu studiren".! Rev. Teo. H. Wichle, D. D. Pastor der Salem ..dtiilsch-reformirttiss' e neinde hatte Nichts gegen die Oeffnung der Ausstellung an Sonntagen einzu wenden nd erklärte, daß er kein Un recht darin finden würde, selbst sie am Sonntag zn besuchen. Es stehe das aber außer Frage, da der ganze Tag für iß durch die Pflichte seines Prediger amls in Anspruch genommen werde. Rev Dr. Wm. I. Mann, Pastor der liiihcrischtii Zionskirchr. hatte Nichts dagegen, daß der Platz geössnet werde, aber die Gebäude müßten geschlossen bleibe, die Maschinen dürsten nicht lau fen und die Angestellten nicht arbeiten. Er wünsche „Ausländern Z zeige, was ei Amerikanischer Sonntag ist," (So. so! also „Ausländern" will man es zeigen? Apropos: ist Dr. Mann nicht selbst ein „Ausländer?") Rev. Dr. A. Sciß, Pastor der luthe rische Kirche an der Broad und Arch Str. sagte, "er wolle zwar nicht bchaup ten, daß der Sonntag durch göttliche Gebot eingesetzt sei. doch sei er einmal von Christen speziell für Gottesdienst bestimmt, nd es sollte diese Einrichtung rcspcktirt werden. Er sei daher gegen die Oeffnung der Aiisstelliing am Sonn tagen." Rev. Dr. Jastrow, der Rabbiner sagt: „Die Commission ist es den ar bcitcndcii Klasse schuldig, die Ausstel liing am Sonntage zn öffnen. Die AlisstcUnng ist nach meiner Anficht eine Kanzel, von welcher mehr und überze gcnderc Wahrheiten verbreitet werden, als von einer Kirchenkanzel kommen können. Den die Letztere ist lokal nd scctioncU, während die andere interna tional und universell ist". Dr„voom"-Seandal welcher die Herren Gesetzgeber seit eini gen Tagen beschäftigt, ist immer noch nicht recht beseitigt Die angcschuldig ten Mitglieder läugnen, böse Absichten oder Ernst in der Sache gemeint zu ha ben, nd verlange eine Untersuchung Dadurch entsteht ei Wirrwar, daß man kaum weiß, wer „Koch oder Kellner" ist. Was wir schon früher sagte, wieder holen wir hier wieder, nämlich, daß, wo Peter Hcrdic, cincr der schlauste politi schen Demagogen des Staates, seine Finger drin hat, da siehts verdächtig aus. Gelingt sein Plan, dann ist alles gut. fehlt er, dann spukt's. Das Repräsentantenhans nahm am Donnerstag Abend, ach einer langen hitzigen nd oft persönlichen Debatte zwischen den Mitgliedern beider Parteien eine Resolution an. wonach die gegen den Repräsentanten Lynott von Phila delphia erhobenen Anschuldigungen von Korruption bei der Abstimmung über die „Boom"-Bill einem offenen Pro zeßverfahren vor den Schranken des Hauses unterworfen werden solle, so bald ein ähnliche gegen den Repräsen tantcn Petross von Philadelphia einzu leitendes Prozeßverfahren beendet sein wird. Während der Debatte unterbrei tete der Vorsitzende des Untersnchnngs- Committccs über die „Boom"-Bill, Hr. Hays, die Resolution, Hr. Lynott wc gen Annahine von Bestechungen auszn stoßen, doch wurde diese Resolution, als nicht zn der dem Hause zur Bsrathung vorliegenden gehörig, außer Ordnung erklärt. Die Wortgefechte dauerten in dem Sitznngssaale noch nach der Vertagung fort und drohten einmal sogar in Thät lichkeiten ansznarten, doch gelang es de besonneneren Mitgliedern, schließlich, die Ordnung anstecht z erhalten. S- E. I. Petross (Republikaner) von Philadelphia, und M. F. Lynott (Demokrat) von Luzerne Connty wur den wegen Bestechung in Sachen des „Boomschwindels". Erstereram Mon tag, nd Letzterer am Dienstag vom Hause ausgestoßen! Geschah den Schuften recht. Ernennunzen testitizt. Der Senat von Pennsylvanien hat folgende Ernennungen des Gov. Hart ranft einstimmig bestätigt: Hrn. Georg Lear als StnatS-Geiic ral Anwalt. Hrn. Wickersham als Staats-Su perintendcnt der öffentlichen Schulen. Hrn. Jos. W. Bnllock als Hafenmei ster, und Hrn. Wm. Calhoun als Aichcr von Maßen und Gewichten in Philadelphia. Ende der Gesetzgebung.—Etwa da den Mitgliedern. Laut Beschluß dl Senat und Hau der Repräsentanten, wird sich die Tesstz gebiing Morgen vertagen. Ehe diese beiden Körper jedoch von n scheiden, erlauben wir uns noch einige Brmsr klingen in Betreff einzelner Mitglieder .derselben z machen: Niemand, der da Thu nd Treiben der Mitglieder der letzte Gesetzgebung genau beobachtete, wird es läugnen, daß viel Gutes, aber auch manches Böse g,- stiftet wurde. Die Ursache davon lag einzig nd allein in der Stellung der beiden politische Parteien. Während den letzten fünfzehn lahren in denen die Republikaner die Mehrheit in beiden Zweigen der Gesetzgebung hat te, konnten dieselben Schallen nd Walten wie sie wollte. Und in der That, sie thaten es auch. Als sie nn aber sahen, daß ihrem früheren Thun und Treiben durch die demokratische Mehrheit im Hanse ein Damm gesetzt wurde, nd ihre süße Hoffnungen, noch länger in „Sanß und Braus" wie frü her fortzufahren z Wasser ginge, da versuchten sie alle Mittel m den De mokraten die größtmöglichsten Hinder nisse in den Weg zu legen und den Ge schäftsgang der Legislatur zn hemmen, damit sie dann die Schuld ans die De mokraten werfen konnten. Daß ihnen dieses vielfach gelungen, ist leider wahr; aber das kam daher, weil viele Demokraten zum Erstenmale ihre Sitze in diesen Körpern eingenom men hatten, nd die Verschmitztheit nd Frechheit der Republikaner noch nicht kannten, und folglich sich nicht mit ih nen messen konnten. Das ist auch die Ursache, daß manche Nützliche nd Gute da geschehen hätte sollen unter lassen blieb, nd wieder anderes An stößige genehmigt wurde. Unter diese Umständen ließ sich nichts andere er warten, besonders da die Republikaner im Senat eine Mehrheit hatten, welche ihren politischen Glalibcnsgcnosscn im Hanse zur Seite standen, nd sie in ih ren Plänen mit stützten. Dies kann nd wird indessen nicht immer so fort dauern, den bei der Wahl im nächsten Herbst wird gar mancher dieser Herren Gesetzgeber zn Hasc bleiben müssen, nd andere bessere Männer erwählt werden. Beim Abschied der Gesetzgeber können wir jedoch nicht unterlassen, mehreren chrcnwerthcn demokratischen Mitglieder des Senats und Hau der Repräsentan ten gebührendes Lob z zolle für ihre Aufrichtigkeit nd Treue mit welcher sie ihre Pflichte erfüllten. Hätten wir lauter solche Männer in der Gcsetzgc bnng wie die unten genannten Herren, so stände es nm unserii Staatshaushalt bedeutend besser. Wir hätten dann eine gcwisscnhaste und tüchtige Staatsver waltung, auf die wir als Bürger stolz sein könnten. Wir lassen die Namen dieser Mitglieder nach alphabethischer Ordnung folgen, und geben zugleich ei. neu kurze Umriß ihre Standes und Charakters. Zuerst ist Hr. Geo. A. Ache b ach von Clinton Connty. Hr. A. ist ein Mann, der sich in seinem Connty einer großen Popularität erfreut. Er war früher einmal in der Gesetzgebung ; und da er sich als ein tüchtiger Repräsentant erwle. so erwählte ihn die Bürger von Clinton und Lycoming CountieS auch als Delegat in die Convention welche die nene Constitution entwarf. Er ist fast immer ans seinem Posten, spricht wenig, .was aber er sagt, hat Sinn und Verstand Zunächst kommt Hr. R B. B rown von Zefferson Connty. Hr. B. ist cincr der fleißigsten und wachsamsten Glieder des Hauses, und ist fast beständig in sei nem Sitz. Zwar spricht er wenig, nber selbst das Wenige zeigt, daß er ei Man von hohen Kenntnissen ist, da seine Re de klar und deutlich sind, nd auch da bedeuten was sie bedeuten solle. Die Prinzipien des Hrn. B. sind die der al te demokratischen Schule, während sein hoher moralischer wie privat Charakter von allen Mitgliedern des Hauses aus würdigste anerkannt wird. Kurz, Hr. Brown ist einer der geachtcstc und tüch tigsten Gesetzgeber. Der Dritte ist Hr. Daniel Ge i selmann von Adams Connty, ein ebenso kernfester Demokrat, wie einsichts vollerundgewissenhafterMann. Nichts könnte ihn bewegen, eine schlechte That zu thun, noch ihn von seinen Pflichten abwendig zu machen. Er ist stets ans seinem Posten, und ist allgemein geach tet wegen seinen bescheidenen und an ständigen Manieren. Der Vierte ist Hr. Joseph Graff von Beaver Connty. Als öffentlicher Redner macht Hr. Graff keine Ansprüche, und hält folglich anch selten eine Rede, aber es gibt Wenige im Hans, welche besser mit den brennenden Fragen des Tages bekannt sind aISHr. G. Er hält dafür, daßpraktischc Erfahrung und Kenntniß weit mehr gelte, als alle Re den die gemacht werden. Wenn er spricht, so merkt man es ihm an, daß er nur die praktische Ausführung des Ge genstandes im Auge hat, was ihn zn einem würdigen Vertreter des Volkes stempelt. Der Fünfte ist Hr. F. W. G stcr von Luzerne Connty. Hr. G. ist ein geborncr Deutscher, und kam in 1853 nach Amerika, wo er in Williams Col legium in Massachusetts gradnirte. Be reits im Jahr 1872 war er einer der demokratischen Präsidentschafts - Eletto ren, und wird als einer der Führer der Partei im Hause betrachtet. Cr nimmt einen regen Antheil an den Debatten, und da was er sagt ist so überzeugend und wahrheitsgetreu, daß ihm selbst sei ne politischen Gegner die größte Achtung schenken. Seine Reden sind vielleicht nicht so fließend wie die mancher Andern, aber fle find um desto praktischer und verständlicher, und machen unter seinen Zuhörern einen sehr guten Eindruck. Der Sechste ist Dr. Joseph S- Lnsk von Butler Connty. Dr. L. nimmt stet eine regen Antheil an den Verhandlungen des Hauses, nd ist eines der thätigsten wie wachsamsten Mit glieder jrnes Körpers. Wenn er spricht, so weiß rr immer „den Nagrl ans den Kopf zn treffen." und steht deßhalb auch in hohem Ansehe bei seinen College. Der Siebente ist Hr. W. C. Plum m e r von Crawford Connty, ei Demo krat vom Kopf bis zur Fußsohle, und einer der frcnndlichstkn Menschen ans der Welt. Seine Reden sind kurz und bündig, aber wo sie hinfallen da hat's g'schcllt, d. h. wenn es gegen Diebe nd Schwindler losgeht. Vorletzten Winter hielt er eine kurze Ansprache für den Widerruf der Local Option-Bill, welche daS ganze Hans in ei Gelächter ver setzte, indem er meinte: „ein wenig Wein und Whisky dann und wann sei selbst für eine Temperenzler gut." Der Achte ist Hr. G. H. Sp a g von Bedford, einer der besten Redner nd tüchtigsten Mitglieder des Hanse. Bedford Connty kann stolz ans seine beiden Repräsentanten, die Herren Spang und Keyser sein, (von welchem Letzteren wir neulich einige schmeichcl gaste Bemerkungen machten), da es kei ne zwei ehrenhaftere Männer i jenem Körper gibt als die eben Genannten. Der Nciinte ist Hr. E.W. Stähle von Adams Connty, ei echter Hickory- Demokrat. Hr. S. spricht selten, da nach seiner Meinung das Sprechen r Zeit raubt, während wichtige Fragen unbeachtet bleibe; und in dieser Mei nung ist er anch ganz recht. Würden manche Gesetzgeber mehr handeln nd nicht so vieles dummes Zeug schwatzen, so wäre es viel besser für das Volk. Hr. Stähle ist ein achtbares Mitglied, und steht bei seinen College in sehr gutem Ansehen. Der Zehnte ist Hr. lohnStotzer von Northampton Connty, und, wen wir nicht irren, ein Schweitzer von Ge bnrt. Seine Constitiienten könne stolz auf ihn sein, denn es ist in der Gesetzge bung kein Man, der einen regere An theil an den Geschäften nimmt, noch ein wachsameres Auge ans alles was vor kommt, hat. Er ist ei guter Redner, und verräth i dem was er z sagen hat viel Scharfsinn und gesunden Verstand. In seinen politische Grundsätze ist er unerschütterlich, und spricht sich anch oh ne Furcht zn deren Gnnstcn aus. Cr gcnießt die Achtung Aller die ihn kennen. Der Elfte ist Dr. E. A. Wood, Senator von Allegheny Eounty. Dr. W. gilt als einer der cmsigstcn und tüchtigsten Mitglieder des Senats, nd Jeder der ihn sieht und sprechen hört, kann nicht fehlen, ihn lieb zu gewinnen. Er ist ei talcntvolles nd sehr nützliches Mitglied, und nr z wünschen wäre es, daß auch seine übrigen Collegen dieselben Eigenschaften besäßen. Dr. Wood ist ein Demokrat von der alte Jackson- Schule, —ehrenhaft, treu nd bieder. Der Zwölfte ist Hr. Sebastia n Wimm er von Elk Connty, ebenfalls ein Deutscher. Hr. W.ist cincr der tüchtigsten Mathematiker dieses Landes, nud war seit seiner Ankunft in Amerika meistens als Chef- oder Gehülfs-Jnge nienr bei verschiedenen Eisenbahnen an gestellt. Seinen Pflichten als Legisla tor kommt rr treulich nach, und steht in hoher Achtung bei seinen College. Der Dreizehnte ist endlich Hr. Pctcr Zern von Pittsburg. Wenn Alleghe ny Connty je eine anfrichtigen >Md würdige Bertrctcr in der Gesetzgebung hatte, so ist es sicher Hr. Zern. Er ivar es, dem in Gcmciuschaft mit noch and ren tüchtigen Repräsentanten der Wider ruf des Local Option Gesetzes zu ver danken ist, da er als Mitglied der be treffenden Conimitlee nicht ruhte, bis die Sache zur Entscheidung vor das Hans kam. Alles was er thut, geschieht ans eine ehrenhafte, männliche Weise. Er geht nicht mit cincr Sache „nm den Busch herum," sondern tritt offen nd frei ans. Hr. Zern hat sich als einer der kliigstcn und besten Volksvertreter in der Gesetzgebung erwiese. ES sind och andere tüchtige und eh renhafte Männer Im Senat nd HanS, wie z. B. Herr Senator Ermentrant von Berks Connty, Hr. Senator Dill von Union Connty, sowie auch die Re präsentanten von Berks, Lchigh, Cam bria, Westmorcland und andern Co lies, welche wir als würdige Vertreter ihrer Constitiienten nennen könnte, müssen aber für heute mit den Obenge nannten verlieb nehmen. Ihre Consti tuenten können sich keine größere Ehre einlegen, als sie nächsten Herbst wieder zu erwählen, denn mit solchen Männer in den Hallen der Gesetzgebung sind die Rechten de Volkes afs beste vertreten und beschützt. Laßt uns daher hoffen, daß sämmtliche Herren nächsten Winter ihre Sitze wiederum hier einnehmen, nm für das Wohl unsrcs Staates sor gen zn könne. Abgerollt. Als das Jmpeachment-Berhör des früheren Kricgs-Sekretär Bclknap letz te Donnerstag in Wnschington begin nen sollte, machte Senator Carpcnter, einer der Vertheidiger Beiknaps, den Vorschlag, das Verhör bis ans Montag den ersten Dezember zn v erschi e b c n! Black und Blair, die beide ander Ver theidiger, stimmte dem Antrag eben falls bei. Nach einer halbstündigen Be rathung Seitens des Senats wurde je doch der Antrag verworfen, und das Verhör auf letzten Freitag fcstge setzt. Bei der Zusammenkunft der Im pcachmcnt-Conrt am Freitag wurde ent schieden, daß da Verhör bis zum 4ten Mai verschoben werde. Drei Advoka ten ans jeder Seite ist e erlaubt, Reden zn halten. Präfidrat Grant drraubt Z Da möchte man drum doch mit dem Dreschflegel dreinschlagen wenn man hören muß, daß Präsident Grant be ranbt worden sei l Vor einigen Tagen erschien nämlich ein Mann im Pferde stall des Präsidenten, der, wie der Stall knecht versichert, einem Diener im Wci- Ben Ha sehr ähnlich sah. und sagte zum Stallknecht: „Der Präsident brau, che das Pferd nebst Bnggy sogleich, man solle daher einspannen." Die geschah den anch, nd i kurzer Zeit war der vermcintlichc Diener des Weißen Hau se mit dem schmucken Wägelchen und dem schönen Pferde fortgefahren, und ist bi jetzt noch nicht wisder zurückge kommen! Darob ist Grant sehr un tröstlich, und betrauert den Verlust sei nes Lieblingspfcrdcs auf's tiefste. Washingtoner-Bericht. Jmpeachmciit Notizen.—Cha rakteristik der Rechtsbei stände.—Die Republik ncr entschlossen Alle ihren eigene Weg zu haben. lBe unssrnn regelmäßigen Correspondenien.) Wfa j Ii i ngton. D.E., ) April 29.1876. j Schleppende Gesetzgebung nud nicht schleppende Untersuchungen, angcstrengl bei vierzig Eommittccs des Eongrcssc ist gegemvärtig die festgesetzte Ordnung in Washington. * Gestern ivar bei Weitem der ereig nißvsllsle Tag im Untersnchnngsverfah ren, welchen wir bis jetzt gehabt habe. Man erwartete einfach mir eine ander Antrag i der Vcraiitwortniig und die Reporters - Gallerte, welche gewöhnlich der Barometer der Wichtigkeit aller congresfioiiellcii Vorgänge ist, ivar nr spärlich besetzt. Richter Black erschien eine halbe Stunde vor dem Versammeln des Gerichtshofes und spazierte hin und her, Arm in Arm mit Gen. Garfield. Nächst kam Montgomcry Blair, junior, im lange schwarzen Rock, seine Streit uniform, wie ich später hörte, dann überraschte Er-Senator Matt. Carpcn ter Jedermann durch sein Erscheinen ohne de gewöhnlichen Schwalben schwanz, im cngziigekiiöpfte Leibrock. General Velknap trat dicsesmal nicht durch das Frontthor, sonder durch eine Seiteiithürc ein, nahe dem Gerichtstische und ahm seinen Sitz. Durch dieses Manöver vermied er den Weg durch de Gang welcher mit Senatoren besetzt war, den er früher oft in geschäftlichen und politischen Eirkel begegnet ist und bei seinen Eabinct-Empfaiigs-Abcndc die Honneurs gemacht hat. Hätte ein frcmderZiischaiicr in diesem Gerichtshof den präsidirclide Beamten errathen soffen, er würde sicher den Blee- Präsidenten. Sen. Conkling, Thurman nd sogar Gen. Burnside, in der That alle die Senatoren, sowohl als die Pro tokollführcr, welche eben so distingnirt sind, sowohl körperlich als geistig als Biete der Senatoren, übersehen haben, nd unfehlbar auf einen blondbärti gen, brcilbrüstigc, tadellos gekleideten Mann gezeigt haben, welcher immer nd ewig dasitzt, als wolle er sich photo graphier lassen—W. W. Belknap. Ei ne Menge Gesctzesvorlagen und Res- Intioirc, meistens privater Natur, wur de passirt und um 12 Uhr 30 Mi, rcsolvirtc sich der Senat i einen hohen Gerichtshof für Jmpcachment. Die langweilige Prozeduren und Verhandlungen der letzten Sitzung wur den verlesen, worauf Hr. Lord von Sei ten der Anklage versuchte, die Initiative zn ergreife durch Einbringen eines An trags, Darauf überraschte Hr. Carpcn ter de 11. L. Senat und die llmtsä täte- durch den Antrag, den vorliegen den Fall bis zum December z verschie ben. Hr. Lord objektirtc und Hr. Car pentcr verlangte vier Stunden Zeit, um seinen Antrag zu begründen. Hierauf inachte Hr. Thurman von Ohio den Vorschlag, daß sich der Senat zur Berathung zuruckzichc. Es wurde debaltirt und beim Abstimmen über die Frage fiel der Antrag durch. Es ist ungeinein interessant V. S. Senatoren beim Stimme zu beobachten. Einige von ihnen sind mehr den Schafen gleich, als man vermuthe sollte. Ei tiefer Denker hat die Beobachtung gemacht, daß in cincr Heerde Schafe, sobald eins über einen Stock springt, die Nachfolgen den alle an derselben Stelle in die Luft springe, wenn auch der Stock wegge nommen worden ist. Da ist ein kleiner dicker Luilor Senator, welcher Alabama mißrepräsentirt, er sitzt gleich hinter Sc. Eonkling, dieser kleine Senator macht unabänderlich eine Lnftsprnng, wen er seine Stimme abgicbt. Das alpha betische Raincnsverzeichniß ist in seinem Arangcinent sehr inconvcnicnt für eini ge dieser Senatoren. Hrn. Conkling's Name ist erst der fünfzehnte auf der Liste und mehrere der Administrations- Elaguers wie Bruce, Burnside und Clayton, wissen nicht recht wie zu stim im bis sie sein Horn gehört habe. Die meisten der zn erörternde Fragen sind für viele der republikanischen Se natoren ebenso iälhselhaft, wie Mathe matik für Lord Dnndrcary, doch fühlen sie sich ziemlich sicher beim Stimme op- Positionen gegen Senator Bayard von Delaware, der Vierte aus der Liste. Doch um auf die Anklage zurückzu kommen. Dem Antrage vier Stunden zu erlaube für Discussion der Frage für Aufschub des Processes wurde vom Senat stattgegeben, und Ho. Montgo meiy Blair, Richter Black nd Er-Se nator Carpcnter befürwortete der Reihe nach da Aufschiebe des Prozesses bi zum December. Die Gründe worauf das Gesuch hauptsächlich basirt ist, sind, daß durch dicNähc derPräfidcntschafts- Campagne und die politischeßedeutnng welche bereits der Sache beigelegt wor den, nd welche der Untersuchung und der Enlschcidttng durch den Senat fer ner beigelegt werden würde, müßte es sehr schwierig machen für die Senatoren, wenn anch noch so nparlheiisch in ihrer zweifachen Eigenschaft, der politischen und richterlichen, einen npräjudizirten Gerichtshof zn bilden. Von diesen Reden war Hrn. Blair's die weitschwei fenstc, Richter Blacks die witzigste nd gewichtigste, und Hrn. Carpenter's die lauteste und dcmagogigste. Er sprach von Verrath, blutigen Händen nud von einem Lande, besäet mit Grüber, und hob die Thatsache hervor, daß nm 5.40 Nachmittags nm 7. April, gerade 14. Jahre auf die Stunde vor der Bchän digung der Anklage-Artikel der Auge schuldigte in der Front der letzten Linie der Unionstruppc von Shiloh war, welche Stand hielten. Die Prosecution machte weiter keine Opposition, sondern erhob einfach Protest gegen den Aufschub der Untersuchung und der Senat ver warf den Antrag der Vertheidigung. Diese endigte die Verhandlungen für Mittwoch. Am Donnerstag stellte Hr. Lord das Gesuch an den Senat, seinen am vorhergenden Tage eingebrachten Antrag zu erwägen. Dieser Antrag ist zu dem Effekt, daß der Beweis zur Fra ge gehörend zn dem Einwände der In riSdiction dieses Gerichts zuerst geführt, nd wenn solcher Einwand sollte ver worfen werden, daß dann der Angeklag te binnen zwei Tagen auf die Anklage- Artikel zu antworten hat. Dagegen erhob Hr. Carpenter ernstlichen Wider spruch, es gab eine scharfe Discussion zwischen Beiden, nd der Senat hatte Gelegenheit deren respective Stärke zn messe. Hr. Carpcnter ist bcwlnidcr nngswürdig schlagfertig, rr erscheint am Borlhcilhaftesten in unerwarteten Fäl len. fesselt immer die Anfmcrksamtcit de Gerichtshofes nd ist stets deutlich und durchdringend. Hr. Lord ist das Gegentheil in veinahe allen erwähnten Beziehungen. Anch hat er nicht das Anziehende und Einnehmende, unzer trennlich vom angenehme Aenßern und reizende Vortrag, was Hr. Carpcnter in so hohem Grade besitzt. Keiner von den übrigen Managers hat bis jetzt ein Wort gesagt, und soweit erscheint die Vertheidigung entschieden fähiger, wie die Proscention. Jcdoch-glaiibt man, daß Hr. Lord besser glänzen wird, wenn ne weiter und zu vcrwickclteren Gesetzes- Fragen kommen. In dem klirzcn Fortschritt der Sache hat e sich gezeigt, daß die poliiische Frage vorherrschend sein wird. Alle An wälte (Bläck. Blair Carpcnter) des An geklagten, obgleich zwei davon Demokra ten sind, machten eine sehr hinterlistige Appellation an die politischen Präjudi zien der dcnomirendtn Partei im Senat und es ivar angcnscheinlich, nach der Schnelligkeit zn heilen, mit welcher zwei Anträge deS Senator Thurman, sich zur Berathung znrückznziehen, nie dergcstinimt wurde, daß die Repnbli kaner entschlossen sind, das Management des Prozesses ganz allein in eigenen Händen z behalten. Senator Ferry von Michigan präsi dirt dem Gerichtshof mit Wurde,'aber er ist entschiede in Verlegenheit durch Gesetzes-Unkenntniß und richterlicher Praxis. Es sind jetzt schon Fragen aufgetaucht, wo die Nothwendigkeit nch tcrlichcr Urtheilsschärfe wohl fühlbar ivar. 0. X. S. Europäisches. Frankfurt a.d.O. Jndcmnahc gelegenen Drosscn kehrte am Abend des 14. März der Gerbcrmeister Kästner aus einem Gasthofe nach feiner gegen überliegenden Wohnung die er M Zeit inne hat, zurück. Am nächsten Morgen fand man denselben, am Kopfe mittelst Hammerschlägen schwer verwundet und mit einer durch einen ledernen Riemen am Hälfe bewirkte Strangulation marke, in seiner Wohnung vor. Nach den Anssagcn des Schwcrverivundctcn habe er sich trotz der empfangenen Schlä ge noch zur Wehr setzen können nd den Thäter zur Flucht genöthigt. Kästner pflegt viel Geld bei sich zn tragen, ans Furcht, daß es ihm genommen werde könnte. Der Verdacht der Thäterschaft ruht ans einem dortigen Schmiedcmci ster der sich in Haft befindet nd gegen den sehr gravirende Judicien vorliege, daß alles Leugnen Nichts helfen wird. Der Angefallene hat es nr der Stärke seines Schädels zn verdanken, daß er am Leben geblieben. Es haben allein vierzehn Kopfwunden zugenäht werden müssen. Der so schwer Verwundete kann über die That blos angeben, daß er nach dem Eintritt in seine Stube ei nen Schlag auf den Hinterkopf erhalten, der ihn sofort besinnungslos gemacht, so daß er die andere Schläge nicht mehr gespürt habe; erst als der Verbrecher den um seinen Hals gelegte Riemen angezogen, habe er das Bewußtsein wie der erhalten, mit aller Macht seinen Daumen zwischen dem Riemen und und Hals geklemmt, und habe einen Schrei ausgestoßen. Daraufhin sei der Verbrecher entflohen und Kästner hatte noch so viel Kraft, sich langsam ans sei nem Hause heraus zum nächsten zn be wegen, vor welchem er dann, nachdem er die Bewohner desselben ans dem Schlafe geweckt, ohnmächtig zusammen brach. Kästner befindet sich jetzt den Umständen ach wohl und hoffen die Aerzte, daß er ohne zurückbleibende Schäden für seine Gesundheit genesen werde. -- Bei R ces am Rhein stieße am 30. März das Schleppschiff,, Prinz Heinrich" und der zn Berg fahrende Dampfer „Der König" zusammen. Beide Fahrzeuge sanken auf der Stelle, und mehrere Menschen, angeblich 4—5, kamen nm's Lebe. BeiLordeche nahe Breslau kreuzten Bergleute in einem Kahne die Oder. Das Boot kenterte, und 21 Menschen fielen in'S Wasser. Nur ein Mann wurde gerettet. Unter den Ver unglückten befindet sich auch der Fähr mann, Namens Grünbergcr, aus Kob lan; er hinterläßt eine Frau und zehn Kinder, wovon das älteste 14 Jahre alt ist. (Die Zahl der Ertrunkenen wird nach einer Privatmitthcilnng sogar ans 24 angegeben.) Ein großes Unglück hat das säch sische Bcrgslädtchen Attenberg betrof fen. In der Nacht zum 1. April brach inmitten der genannte Stadt im Gast hofe „zum Löweit" Feuer aus. Bin nen Kurzem standen 20 Häuser in Brand, nd gegen 1 Uhr begannen die Kirche und die Faktorie z brennen. Sonnabend gegen 10 Uhr war der Brand beendet. Dreißig Häuser mit Einschluß der Kirche liege im Schutt- Hansen darnieder; einige Hundert Ein wohner find obdachlos, und die Noth ist auf da Höchste gestiegen. InHildcshei m wurde der Hauptmann v. Heydebrech da Opfer eines Zweikampfe. Er war wegen vielfacher MißHelligkeiten von seiner Frau, einer Tochter des Gen. v. Safft, geschieden worden. Nun erhielt der Letztere einen anonymen Brief, worin die Tochter arg verlänmdct wurde. Der General vermuthete in dem Haupt manne den Schreiber, der aber diese Zn miilhung auf Ehrenwort verneinte, sich aber der Art darüber beleidigt fühlte, daß er den General forderte. Der Sohn des Letzteren trat für ihn ein, und in dem kurz nachher stattaefundencn Duell wurde v. H., dessen Pistol zwei Male versagt hatte, gctödtet. Die Direktoren von Eisenbahnen, deren Verwaltung sich nicht in den Hän den der Regierung befindet, haben in Berlin eine Eonferenz abgehalten; das Ergebniß derselben ist eine Denkschrift, die sich ganz entschieden gegen da Pro jekt der Uebernahme aller deutschen Ei senbahnen durch da Reich des Fürsten- Reichskanzler, ausspricht. Die Denk schrift empfiehlt außerdem besondere Reichsgerichte einzusetzen, um über alle Fragen, betreffend das Eisenbahnwesen, zu entscheiden. G/af Arnim wurde vom kaiserl. DiSziplmar-Gcrichtshofe zur Entlassung aus dem Staatsdienste und Tragung der Kosten verurtheilt; der Hochver raths-Prozeß gegen denselben beginnt am 11. Mm. Freiherr Hermann Albert v. Rei schach, Theilhaber der bekannten Cotta - Verlagsbuchhandlung in Stuttgart hat, im kräftigsten Mannesalter, erst 49 Jah re alt, vermittelst eine PistollcnschnsseS sich felbst entleibt. Prozeh mit den an dern Cottaschcn Erben und die ungün stigen materiellen Verhältnisse de Ge schäftsganges sollen die Motive der un glückseligen That sein. Lorale Dteulykettni. LaneaSter, Do nnersta g. Mai 4. 1376. Im Gefängniß zu Lancaster besin den sich 135 Gefangene. Ein neuer Wirth. E freut nn sehr zu vernehmen, daß unser gefchätz. ter alter Freund, Hr. F. E. Krau von Marletta, den Schusterhammer an den Nagel gehängt, und die frühere Wirthschaft der Frau Andrea Zelter in Columbia übernommen hat.—Wün scheu ihm gute Geschäfte. Beamten-Wahl. Da St. Ccce lia Philomäthcan Institut von Lanca ster erwählte am lebten Mittwoch fol gende Beamten für da laufende Jahr: Präsident, oi-owcro-Rev. F. Kaul. Vice-Präsident Anis Matt Sekretär - S. M. Scner. SHatzmcisiir— g. Ursprung. Bibliothekar-A. L. MeCullon. Achiilfs-Blbliothekar—Wm. Hiemenj. Ganz gut.—Hr.l. W. Rötingvon Elisabethtow, Lancaster County, hatte eS bisher im Gebrauch', jedes Jahr an seinem Geburtstag nach Lancaster zu laufen: und da er am Montag 04 Jah re alt war, so unternahm er auch dieß mal die Reise. Er verlicß Cllsabeth town Morgens in 3.45, und bi um halb 10 war er schon am Bahnhof in Lancaster. DaS ist ganz gut fllr un sern alten Kamerad. Möge er lange leben. Exkursionen nach Philadelphia.— Die Pennsylvania Eisenbahn Compag nie wird vom letzten Montag an Exeu sions-TickctS von Laukaster nach Phi ladelphia ausgeben an Personen, wel che daS Centcnnial zu besuchen wün schen, und zwar wie folgt: Tickets für hin und her für einen Tag tzS.3O Tickets für hin und her für 15 Tagen, blos tzS.75 Kinver zwischen 5 und 12 lahren bezahlen mos die Hälfte der obenge nannten Preise. Diese ExcursionS-TicketS werden bi zum lOten November ausgegeben Abfahrt der Bahnziigr. Die Passagierzüge der Pennsylvania Eisenbahn verlassen seit Sonntag da Lankastcr Depot wie folgt: Nach Westen. Paclsic-Erprcß' 2.40 Msrgen. Emigrantenzug 4.50 „ Neuer Postzug' 3.25 „ Hanover Accommodaiion 0.30 „ Post-Zug über Mounijov tt.Ai „ Post-ZugNo.LliberColunidia 1t.20 „ 3 25 Nachmitt, 7RS 5' Harrisburg Erpreß 7.40 „ PiliSburg Erpreß 0.40 „ Ciniinnali Erpreß' 11.30 „ Postzng Sonntags t 1.53 Morgens. Nach Osten. Atlantic Erpreß' 12.40 Morgens. Philadelphia Erpreß 4.t0 „ Äork Accommodaiion 7.50 „ Harrisburg Erpreß 7.50 „ Lankaster Zug 9.23 „ grrderick Accommodaiion t.tu Nachmitt, Pacific Expreß' 410 „ lohnSiown Erpreß 3.05 „ HarriSdurg Accommodaiion 550 „ Der Eolumdla Accommodattons-Zug wird Columbia um 15.35 Nachmittags oerlasse und in Laniaster ankommen um t.> 5 Nachmittag. Zurückkehrend, lrd Lankaster um 3 3.°> Nach mittag oerlassen, und in Columbia ankommen um 4.10 Nachmittag. Der östliche Pacific Erpreß hält, wenn ein Flagge aushängt, am Sonntag in Middletown, CUsaoelhtoion, Mountjoy, LandtSotlle, Btrd-in- Hand, Leaman Place, Kinzer', Gap, Christia ns, Penningtonoille, Parksburg, CoateSoille, Oakland, Glen Loch, Maloern, Paoli, Saale, Radnor. Uplon, Villa Nora, Rosemont, Ha verford College, Andmore, Wpnnewood, Elm, Merion, Ooerbrook, Hcstonoille, Mantua und Brhn Mahr. Die einzigen Zuge, welche täglich fahren. Mißlungener Fluchtversuch. Die beide Strolche, Rolland nd Johnson, welche neulich den Versuch machten, die Bank von Cliambersburg zu berauben, sind unstreitig zwei der geschliffensten . pfiffigsten Galgenstricke, von denen wir je gehört haben. Um ihrer Haft ent lassen zu werden, machten ihre Advoka ten (denn diese lassen sich ja zn irgend einer Niederträchtigkeit gebrauchen) den Vcrfllch, von der in ChambcrSbnrg ta gcnden Court einen Hub corpus Be fehl (Freilassung) zu erlangen, um Bürg schaft herbeischaffen z können. Diese Nachricht erregte in jener Stadt große Aufregung, da es schien, al ob man drauf aus sei, die beiden Räuber ent schlüpfen zu lassen. Rolland wurde auch wirklich ins EourthauS gebracht, Ivo sich eine große Mcuschenmasse ver sammelt hatte. Die Kläger verlangten, daß Rolland unter 50,000 Bürgschaft gestellt werde, welche Summe aber seine Advokaten für zn hoch hielten. Endlich wurden 30,000 als die verlangte Bürg schaft festgestellt; da aber Niemand die se Summe für den Räuber leisten woll te, so brachte man ihn wieder nach der lail zurück. Das ganze Verfahren war jedoch nur ein schlauer Kniff von Seiten der beiden Strolche; Johnson' Plan war nämlich, während Rolland sich im ConrthanS be fand. einen Fluchtversuch zu machen, indem ihm irgend Jemand (natnrlich Niemand anders als Rolland Frau) mit verschiedenen Werkzeugen versehen halte Denn als Rolland wieder nach der Zail zurückgebracht worden war, entdeckte einer der Gehülfen de Sche riff's eine kleine Säge in Johnson's Halsbinde versteckt! Unterhalb dem Hemd fand man auch ein paar kleine Zangen, welche die Räuber zum Oeffnen der Handschellen gebrauchen wollten. Auch ein kleines Band au Stahl wur de unter Johnson'S Hemd gesunden, so wie auch ein kurzer äimwx (Einbrecher- Instrument), eine Säge, Strick, Bohrer zc. wurden hinter einer der Fensterrah men gefunden! Dieses alles wurde durch die Klugheit des ScheriffS und seiner Gehülfen entdeckt, uud dadurch die Flucht der beiden Schurken vereitelr Zum guten Glück war anch die Wacht dessen Frciwerdung bewerkstelligt habe; ob ihr aber die auch in Ehambersburg, wo die Leute auch nicht gerade auf den Kopf gefallen sind, gelingen wird, ist sehr zwei elhast. nmsomehr jetzt, da man des en schlaue Kniffe kennt. UebrigrnS werden die ChamberSbnraer ihren Bo gel nicht so leichten Kaufs los lassen, denn brav und zuvorkommend wie die Bürger jener Stadt sind, so lassen sie sich doch nicht so leichterdinas von schlech ten Menschen über linke Ohl haey. Seitdem Obiges geschrieben, hatten die beiden Räuber ein Verhör, und wurden der Eine aus blo zehn, und der Andere auf acht Jahren Zuchthausstrafe verurtheilt, eine viel zn geringe Strafe.
Significant historical Pennsylvania newspapers