Die Staals-Zeitiiiik Donnerstag, Februar 17,1876. HarrtSvurp., Pa. Demokratische Staat? - Convention. HarriSburg, Jan, 20, 1878. der Persammluiiq d Dem^kraN- Mittwoch, den 2 2 ste Marz, Itj7 ö, Mittags um 12 Uhr, i Lankaster reriam mein wird, um Delegaten zu erwähle welche den Staat Pennsoloanirn bei eer kommenden National Convention zu repräsentiren habe, sowie auch um lklekiors zu ernennen, und solche' andere Geschäfte zu besorgen, wie es die Co, vention für zweckdienlich finden mag. Hcndrick B. Wright, Vorsitzer. WMSM Die letzte Notiz! SMIWs, Äir haben angefangeii, den rückständigen Lesern der „StaatSzcitnng" ih re Rechnungen zuzusenden. (Man fin det die Rechnung hier beigelegt.) Wir haben nur die Rechnungen Solcher ausgefertigt, die uS Jahrelang schul den. und schon oft schriftlich wie münd lich versprochen haben z bezahlen. Man wird cS müde, so lange am Narrenscil hcrnnigcfiihrt zn werden, und werden deßhalb ohne Rücksicht der Person, die Namen Aller an den Pran ger stelle, die uns nicht vor Beginn des nächsten April bezahlen. Die Ge duld hat jetzt ein Ende. Die Eeiitcnnial-Bill passirt. Wie der Congrcß, so hat nn auch der Ver. Staaten Senat die Ccntcniiial Bill, welche ci nd eine halbe Million für die Wcit-Ansstcllnng in Philadel phia vcrwilligt, passirt, nnd zwar mit 41 gegen 15 Stimme. Wieder riiiVerwandter ernannt. Präsident Graut sorgt ganz gut für seine Familie und Freundschaft, so daß sie Aemter bekomme. Sei ältester Sohn bekleidet eine Licutenaiit-Stellc in der Arnicc, obschon ältere und er probte Kriegshelden vorhanden sind, die die Stelle schon längst verdient haältcn, nnd der junge Graut noch nie Pulver gerochen hat. Jetzt hat er auch für seine zweiten Sohn gesorgt, indem er ihn zum Privat - Sekretär ernannte. Am Ende erbt auch das Präsidenten anit noch anf de älteste Sohn über, wie dies in Monarchien der Fall ist. Dem jungen Grant steht schon der Schnabel darnach. Zur Eontrollirung der Cigarren Fa brikanten. Jiilaiidsteiicr-Commissär Pratt hat den Stciicr-Einttchincrn zur Vcrthei liiiig an Cigarrcnhändlcr ei Circnlar über die Steuer auf Cigarren zugesandt. Es wird darin gesagt, daß wenn mehr Cigarren angefertigt als verrechnet wur den, oder wenn keine genügende Anzahl Stcncrmnrkcn gekauft ivnrden, in die Summe der als Verkauf berichtete Ci garren zu decken, oder wen die Anzahl der als Fabrikat angegeben Cigarren mit dem vorhandenen nnd verbrauchten Material in keinem Verhältniß steht, die Zahl der Cigarren abgeschätzt werde soll, welche ans einer gewisse Onanti tät Material angefertigt werden konnte nnd angegeben werden sollte. Zn diesem Zweck wird angenommen, daß für 25 Pfund Blättertabak „wirk liches Gewicht" ungefähr 1000 Cigar ren angefertigt wurden nnd dem Asses sor berichtet sein sollten. Der Unter schied von fünf Pfund zwischen „wirk lichcm Gewicht" nnd „markirtcm Gewicht" gilt als Abzug am Gewicht, nachdem der Tabak im Preis abge schätzt, gewogen nnd markirt ist, wäh rend er aber och zum Original ge- nnd verkauft wird. Die Erfahrung Ichrtc in solchen Fällen eine Gewichtabnahnie des Tabaks von 18? Prozent. Wenn ans einer der drei genannten Ursachen sich ein anffnllcndcs Defizit er gibt, so wird dem Fabrikanten gewöhn lich vor Umlage der Steuer eine Gele gcnhcitzur Anscinandcrscbung gegeben, im andere Falle nach der Umlage, mit einem Anspruch anf Rückvergütung. Ein Abzug wird auch erlaubt, wenn der Beweis geliefert wird, daß Verlust am Material durch Feuer, Wasser oder Diebstahl, oder an de Cigarren statt fand, nachdem sie angefertigt wurden; ebenso wenn nachgewiesen wird, daß das Material von sehr schlechter Quali tät ist, oder die Cigarren von außerge wöhnlicher Größe gemacht wurden, oder abzüglich der Kisten, wenn, nachdem sie getrocknet sind, dieselbe mehr als 16 ,Pfund per Tausend wiegen. Abzng wird ferner für verkaufte oder zurückgegebenen Blättertabak ge macht, oder für Abfälle, wen sie der art sind, daß sie och für Cigarren ver wendet werden können. Beim Erlauben von 25 Pfund per 1000 Cigarren wird die Thatsache in Betracht gezogen, daß 40 bis 50 Pro zent dieser Quantität der Stengel, ob verkauft oder zerstört, sollten dem Eol lektor behufs Information angegeben werde. Die Stücke (erps), wenn zum Verbrauch verkauft, müssen in kleine Packcte gebracht nnd mit Steuer marken verschen werden ; wenn sie in der Masse, unter Erlaubnißschcin, a einen Fabrikanten verkauft werde, so sind sie in gleicher Weise anzngcbc, aber in keinem Falle wird dafür in dem Cigarrenconto des Verkäufers ein Ab zng erlaubt. Bei der Anfertigung feinerer Cigar ren, besonders aus Havanna-Tabak, verwenden Fabrikanten oft nur den be sten Theil des BlatteS nnd verkaufen den Rest Z!ir Füllung für billigere Ci aarrcnsortcn. In solchen Fällen mag für de Vorrath von Cigarren, wenn verkauft, ein passender Abzng gestattet Plötzlicher Tod cinrSZgroßrn StaotS manneS.j Der Achtb. Rcverdy Johnson von Baltimore, einer der berühmteste Staatsmänner nnd Juristen dieses Lan des, wurde ani letzten Donnerstag nm ! etwa 8 Uhr entseelt im Garten des Exe kutiv-Gebäudes zu AnnapoliS. Md., gefunden! Hr. Johnson, welcher erst vor kurzer Zeit von einer Erholungsreise ans Europa zurückgekehrt war, folgte einer Einladung des Gov. Carroll nd dinirtc an jenem Tag zusammen mit Staats Obcrrichtcr Bartal nnd noch an deren Herren im Exekutiv - Gebäude. Bci dem Diner, das gegen 5 Uhr statt fand, schien er sich och der bcstcn Ge siindhcit zn erfreuen und war sehr ans gelegt. Er war Tags zuvor nach An napolis gekommen, um in einem Pro zeß vor dem Appcllationsgericht als An walt zu sniigircn. Hr. Johnson wurde gebore in An napoliS, am 21. Mai 1798, nnd wäre nächsten Mai 80 Jahren alt geworden. Er wurde bereits in seinem litten Jahre als Advokat zugelassen, und erwarb sich bald cine hohe Stellung als solcher. Später wnrde er als Staats-Anwalt angestellt. Im Jahr 1844 wurde er von dem Whigs in Maryland als Bcr. Staaten Senator erwählt, worauf er von Präsident Taylor als Eabinct-Mit glicd ernannt wnrde. Im Jahr 1861 machte er alle mögliche Bcrsnche, einen Krieg zn verhüte, und war ein Mit glied der Fl'icdciis-Cvnuciition, welche sich zu damaliger Zeit versammelte. I IxB3 wurde er wieder als Bcr. Staaten Senator erwählt, nnd vertheidigte die Sache der Union. ?m Juni 1883 wur de er von Präsident Johnson als Mini ster nach England ernannt, an die Stel le des Hrn. Adams, und Ivnrdc vom Senat ciiisliiiimig bestätigt. In IxB9 zog er sich vom öffentlichen Leben zurück, und lebte seither in Baltimore. Ueber die Ansänge der deutschen Presse in Amerika hielt bci der 20stcn Gcncral-Vcrsanim lnng des Vereins der deutschen Presse von Pcnnstilvanicn in Philadelphia, Dr. Stidenflicker einen Vortrag, welchem fol gende Notizen entnommen sind: Der erste Zeitnngsdrnckcr war John Sauer in Kcrmaiitown, der 1891 in der Nähe von Bamberg i Dcntschland ge bore ivnrdc. Derselbe kam 1724 mich Amerika, wo er zuerst in Gcrmantown, dann in Lancgstcr und schließlich wieder in Gcrmaiilown lebte. Sauer erhielt 1738 eine Druckpresse ans Dcntschland nnd fing zn drucke an. Das erste Buch, welches herauskam, war ein A, B, C, Buch, das zweite ein Kalender, welches er dann regelmäßig veröffentlichte. 1739 gab Sauer ein Gesangbuch heraus, das sür eine Rcligivnsgcscllschaft in Ephrata gedruckt wurde. I demselben Jahre am 20stcn Anglist druckte er die erste deutsche Zeitung: „DerHochdenlschPennsylvania Geschichtsschreiber odcrTammlnng wich tigcr Nachrichten ans der Natur nnd Kir chcnrcichc." Diese Zeitung, wclchczncrsl blos vicrMal im ? ahr erscheinen sollte, fand vielen Beifall und wurde deßhalb monatlich veröffentlicht. Von 1778 a erschien die Zcitniig wöchentlich zum alten Preis von 3 Schilling per Jahr nd hatte4oooAbonncntc. 1743 druckte Saue? die erste Bibel in Amerika. Sauer starb 1758 nnd führte sei Sohn ChristophdicDrnckcreifort. DicscrSoh war 1721 in Laspc bci Wittenberg ge boren. Derselbe starb 1784. In Philadelphia erschien 1743 die erste deutsche Zeitung, welche mit lateinische Tchpcn gedruckt wurde. 1748 erschien eine andere deutsche Zeitung, hcransgc geben von G.Armbrnstcr. 1750crschic eine Zcitnng in Deutsch nnd Englisch. 1755 gaben Benjamin Franklin nd A. Armbrnstcr, ein Bruder dcsVorgcnann tcn, eine deutsche Zeitng.hcrans. Die Zcitnng erschien an der Dritten, zwischen Market nnd „Erd" Straße. Heinrich Müller, der 1702 imWaldcck scheu geboren wurde, kam 1780 ach Amerika, nachdem er vorher bereits drei Mas auf kurze Zeit hier gewesen. Am 18. Januar 1782 gab cri Philadelphia dcn„Staatsbotcn" heraus, zuerst in der Racc und Zweiten, später an der Coatcs und Zweite Straße. Müller vcröffcnt lichte zuerst am 5. Jn1i.1778 cincUnab hängigkcilSerklärnng in deutscher Spra che. Müllcr'SDrnckcrci wurde 1777 durch die Engländer zerstört. 1778 jedoch wie dcrcrrichtet. Müllcrstarbl7B2. Wäh rend der Besetzung Philadelphia s durch ditEngländcr erschien dcrdcittschc„Pcn sylvanischc Staats Courier," dcrimSin nc der Engländer geschrieben ivnrdc. Melchior Steiner nnd Karl Zist waren Müller's Nachfolger nnd gaben als sol che cine Zeitung, „Philadelphia Korre spondenz" heraus. WeU-AuSstellungS-Rotizen.— Von allen Staaten der Union wird im Haupt ansstcllnngs-Gcbände in Philadelphia Pennsylvania den bedeutendsten Raum einnehme. Dann folgen der Reihe ach Ncw-Nork, Massachusetts. Ohio, Ncw-Jersey und Connecticut. Z der Ackerbau-Halle werden 238,. 572 Onadratfuß Raum a Aussteller vergeben nnd erhalten davon England ohne Canada 18,745. Canada 10,094, Frankreich 15.574, Rußland 5,785. Spa nie 6,006, Dcntschland 4,875, Brasi lien 4,657, Niederlande 4,278, Schwe den 2,803, Chili 2,492, Belgien 1,801, Japan 1,885, Peru 1,832, Liberia 1,- 530, Sinm 1,220. Portugal 1,020, Ar gentinische Republik 989 und Dänemark 806 Onadrat-Fliß. In der Gartenbau Salle wird Penn sylvania den größten Raum cinnehmcii, dann folflc New-Jcrscy, Ncw-Norknnd Kalifornien. Bonden in der Umgebung der Gartcnban-Hallc ausgelegten Bcc teil hat England 43,000 Qnadrat-Fnß, Deutschland 10,000, Spanien 80,000, die argcntischc Republik 5,000, Frank reich 3,800 und die Niederlande 200 Qnadrat-Fuß zugetheilt erhalten. Ans dem Krenzungspunktc der Wege, welche die Beete durchschneide, wird Maroeco einen Pavillon im maurischen Styl erbauen. Es sind bereits einige Beete mit Hyrcinthen- nnd Tulpenzwie beln bepflanzt worden. Für das Privilegium, Sodawasser ze. ans dem Ansstellnngsplaße verkaufen zu können, haben zwei Philadelphia Firmen 810,000 dem vor<l ok k'jnanoe vczahlt. T'. Anzeigc-Age.it ... NcmNork, beabstcht.gt ans dem An, stellungsplaße ein Gebäude z errichten in welchem aUcZcitnngc der Welt ans! gestellt werden sollen. Di- Beförderung der Postsachen vo„ derPost-Ossice in Philadelphia ach dem Wcltansstcllnngs-Platze ist dem Thomas - Gaivkon von daselbst geben worden. Der Contraktor' innf fünf Wagen und zehn Pferde halten Die Wagen sollen nach einem', vorgc schricbcncn Plane elegant gebaut nnd eingerichtet nnd von >e einem Boten in Uniform begleitet werden. Die Pferde sollenzur Hälfte Braune und zur Hälf tc Apfelschimmel sein. Die MayorSwahl in Altoona. Ans Altoona schrieb nns ein geschätz ter Freund am Montag: „Nach meiner Ansicht werden wir Hr. D. A. Gilla d, unsern jetzigen Mayor, dicßmal wiederum für dasscibe Amt erwählen. Er ist ci tüchtiger Beamter gewesen, und einen Wäger simpel, der seine Kupfcrnasc in alle Win kel steckt, wolle wir nicht. Wir wolle suche, tüchtige Leute zn erwähle, aber wen man ganz nach der Partei gehen will, gcräth man auf den Holzweg; denn ich haßc die Erfahrung gemacht, daß man ans diesem Grunde, und po tischen Lcilhäinmcl folgend, oftmals tüchtige Männer hinteiiaiisetzt, und seichte, blödsinnige Köpfe z Beamten erwählt. I''i!l)'u,r!tii, pei-oat n,ulli > (zu deutsch: „Wenn die Gerechtigkeit aufhört, soll die Welt zn Grnnde ge hen !") ' Legislatur-Verhandlungen. liZin Auszug s Senat. Der Senat stimmte mit der Hans- Resolution übercin, die Senatoren nnd Mitglieder deS Congrcsscs anfziifordcrn für den Widerruf des Vankeroltgrsctze und für Eqnalisirniig der Bonnties für Scclcntc und Soldaten ans dem letzten RebcllioiiSkricgc zu stimmen. Eine Bill wnrde eingereicht, welche den Govcrnör antorisirt, eine Comniis sion von nicht mehr als elf Mitgliedern zn ernennen, welche einen Plan zur Re gierung der Städte entwerfen und den selben der nächsten Legislatur vorlege so. Folgende Bills gelangten zur dritte Verlesung: Eine Akte, um Bürger der Vereinig ten Staate zu befähigen, Bcsitztitcl zn halten oder zn übertragen, die sich in Hände von Fremden oder Corporatio nen befanden, welche dazu nicht gesetzlich berechtigt waren. Passirt. Eine Akte bezüglich der Bezahlung von Licensr für Hotels. Tavernen, Spcischänscr nnd Restaurants. An das Finanz Comite zurückverwiesen. Eine Akte wegen Verkaufs von Heu in Ballen zur Verhütung von Betrug. Eine Akte, nach welchem bci einer Anklage auf Fälschung nach 5 Jahren die Verjährung eintrete soll. Eine Akte wegen Wiederherstellung der Grcnz-Stcinc zwischen den Staaten Pcnnsylvanitn nnd New Aork. Eine Akte, durch welchen das Verbot des Pferderennens, soweit es sich auf Ackerbau-Gesellschaften nnd andere in corporirtc Vcrciniggcn'bczicht, anfgc hoben wird. Die folgenden Bills wurden endgül tig passirt: Eine Akte, Assignccs zu befähigen, z Gittistcn von Gläubiger Verkäufe von Grundbesitz vorzunclssiicn, das mit ei ner Hypothek oder einem Lie belastet ist. Eine Akte bezüglich der Anstellung qnalisicirtcr Jngcnicnrc bei Dampfma schine in Kohlcnwcrken des Staates. Eine Akte für die Beseitigung aller Anwaltsgcbührcn bei Urtheilen iintcr 8100. Eine Akte für die Bestrafung von Personen, die Drohschriftcn erlassen. Hans. Herr Zern überreichte eine Bill für die Vergrößerung der Jurisdiction von Friedensrichtern in Städte zweiter nd dritter Klasse. Unter den in.zweiter Lcsnng passitcn Bills befand sich Hansbill welche die Councils jeder Stadt bevollmächtigt, voti Zeit zn Zeit das Gehalt festzuse tzen, welches dem Mayor, Controller, Schatzmeister und anderen städtische Beamten und Angestellte ans der städ tischen Kasse ausgezahlt werden soll, an Stelle aller Gebühre, die sie bisher be zogen habe. Der Bericht des Confcrcnz-Coinmit tccs über die Bill betreffs des Tilgungs fonds wurde mit 152 gegen 12 Stim mcn bestätigt nnd die Bill in der vom Senat angenommene Modifikation passirt. Zum zweiten Mal verlesen ivnrdc eine Akte für Ucbcrgabc der Leichen von Hingerichteten oder andere Personen, anf die kci Anspruch erhoben wird, nn anatomische Gesellschaften zur Förde nng der Wissenschaft. Passirt. Vom Senat wurde eine Resolution eingesandt, wonach die Legislatur sich am 23. März o!no lis vertagen soll. Anf Antrag des Mr. Fanlkncr wurde dieselbe mit 109 gegen 47 Slimincn für immer zurückgelegt. Mr. Vogdcs brachte eine Bill ein für eine Vcrwillignng zn Gnnstc der Ar beitshcimath für blinde Franc, sowie für das Franen-Hospital in Philadcl phia. Herr Lnsk vom Comite für Mittel nnd Wege berichtete zu Gnnstc der Passirnng der Bill, für Auferlegung ei ner Taxe ansDcrricks nnd Ocltanks für Countyzwcckc. Der Bericht der Confcrcnz-Comiiiit tcc bezüglich der Finanzbill passirtc mit 152 gegen 19 Stimmen. Unter den eingebrachte Bills befand sich die von Mr. Miller, welche allen Passagier-Eisenbahnen vorschreibt, in nerhalb 80 Tage die Sitze in ihren Cars abzutheilen, so daß jeder Sitz 18 Zoll Raum erhält, bei Strafe von 8400 für jede Car. Wenn alle Sitze besetzt sind, soll der Conduktor 81 Strafe für jeden Passagier zahlen, den er noch Zutritt in die Car gestattet. Kein Fahrgeld soll von Passagieren erhoben werden, als bis dieselben Sitze erhalten haben. An das Committec für Straßcn-Ciscnbnh nen verwiese. Ueber eine Resolution, durch welche der Congrcß ersucht werden soll, ein von Hon. Levi Marsh im Repräsentanten- Hans eingebrachtes Gesetz z passirc, ach welchem Bürger von Pcnnsylva nie für Verluste entschädigt werden sollen, die sie im Jahre 1883 bei dem Rebellen-Einfall erlitten, entspann sich eine lange Debatte, doch wurde dieselbe vttssirt. Es wird im Gaiizcn von der Bnndcs-Rcgicriiiig die Summe voy. 83,450,000 beansprucht, von welcher Summe 8800,000 dem Staat zukom me sollen. Neues ans Philadelphia.—Wie man dort Schlitten fährt. AnS Philadelphia haben wir wieder eine komische Geschichte zn melden, wie sie nns von F-rcnndeshand belichtet wird. Da wir selbst schon ähnliche Geschichten mitmachten, und auch Purzelbäume da bci erlebten, (einmal geriet!; sogar unsre „Stovepipc" unter die "Iloops" einer dcr Damen!) so läßt sieh leicht begreifen, daß wir auch einen Begriff von den Ge fühlen haben, die Einem bei solchen Ge lcgcnhcitcn bcsceleiz, besonders wen bci dcr Affaire ci starker „Nebel" vor herrscht, wie dieses dcr Fall hier war Die Sache verhätt sich nämlich so: An dcr Fairmonnt Avenue, keine hnn dert Meilen von dcr Pcnitcntiary eilt feint, haben zwei Wagncrmeister eine Werkstatt, in welcher nicht allein Wä gen, Eareiagcs, n. s. w. sondern auch Schlitten gemacht werde. Die beiden Wagnee welche wir kurzweg Fr a n z nd Georg heiß-n i'.ttt p. od zwei tüchtige nd krenzssdete K a:er a de. Die hatten sich eine hübschen Schlitten ge lachst anf den sie ordenilicti stolz und. wnn'Ken denselben abe'- zu verkamen. Das gnte Glück wollte es nun, daß leßlbiii ein ganz passabler Schnee fiel, der in Vielen de Wmi'ch erweckte, eine Schlittenfahrt z machen Dieser Ge danke erwachte auch im Kaps unseres Franz, so daß er sich einschloß, am nächst kommenden Sonntag ebenfalls eine Schlittenfahrt zumachen. „?n kannst," so dachte er bei sich selbst, „den Schlitten bci dcr Gelegen!,' verkaufen, denn jetzt ist gerade die rechte Zeit in Innchi.--! zu thun." Ee theilte den Plan seinem Theilhaber im Geschäft mit, dcr auch gleich damit einverstanden war. Für unsern Franz war dieß wie erwünscht, besonders da er sich als den bcstcn Pfcr dclenker ausgab, nnd jedesmal tüchtig in die Faust lacht, wenn Einer oder dcr Andere „schief" dahcrgcrittcn kommt. Dcr Sonntag kam auch, nnd kann, hatten die beiden Wagnernieislcr gcfrüh stückt, als sie auch schon im Schlitten saßen, nnd im Gallop nach West Pbila dclphia fuhren. Die Strecke vom „Eck" aii'dcr Fairmonnt Avestnc nach West- Philadclphia ist eine ziemlich lange; man iiiiisi die „Lampe" öfters „brgic ßcn," nm nicht z'n ermatten, mir darf man nicht ~z tief in s Glas gucke." damit keine „Ncbcldünslc" entstehen. Nachdem unser Franz und Georg an mehreren „Tchildhänsern", die da heißen „Ccntcniiial - Herbergen" (die AankccS nennen sie „Saloons,") angehalten hat tcn wollten sie ja doch ihren Schlitten verkaufen kamen sie endlich zn nn scrin generösen alten Freund und Agent, Hr. Stephan Hartiiiaicr am Lankastcr Pike in Wcst-Pkiladclphia. Hier mußte die ..Lampen" natürlich wicdcr Irisch begossen werden, da sie noch cine weitere Reise vorhatten, nm de Schlitten zn verkaufen. Zwar gibt es an verschiedenen Zivi schcnstalioncn W asscrt rög c, wie z. B. dcr Fairmonnt Basin, die Schily!- kill, n. s. w„ aber diese waren zur Zeit mit Schnee und Eis bedeckt, nnd konn ten nicht benntzt werden; auch wäre es höchst schädlich für Mann und Pferd gewesen davon zn trinken, besonders da es in einer Stadt wie Philadclphia doch nicht aii probatem Gerstensaft noch Cm- Nun gut; von Frennd Hartmaicr's ging xs schnnrstracks nach Morris Cith, wo unsre Freunde K—s, W—r, R—n und B—r wohnen. Die Fahrt dahin war indessen eine ziemlich holzcri sehe, denn anstatt''auf dem Schnee, mußten sie mit ihrem Schlitten durch dick und dünn im „Drcck" fahren, wobei ihr Schlitten eissah, als käme er direkt ans einer Häfncrmühlr, während Franz und Georg bis über die Ohren init Koth bespritzt waren. I Morris City hieß man noch meh rere „Ponies" mitgehen ; diese aber vcr rsachtcn den beiden Wagner einen sol chen „Nebel," daß sie beinahe die „Stadt vor lauter Häuser" nicht sehr konnten. Der „Nebel" verzog sich indessen bald wieder, so daß unsre beide SchNttcnsah rcr auch noch nach der Ridge Avenue fahre konnten, wo sie de „dicken Wirth von der Thompson Straße" nnd dessen Gattin antrafen. Der „dicke Wirth" hatte keinen Schlitten, sondern einc Car riagc, nnd als unser Franz dieß merkte, lud er die Gattin des „dicken Wirlhs" freundlichst zu einer Schlittenfahrt ci. Diese war auch sogleich dazu bereit, nd in kürzerer Zeit als wir dieses schreiben, waren Beide änch schon auf nnd davon. Aber, oh weh! kaum hatten sie zehn Schritte zurückgelegt, plumps, da stürtztc der Schlitten nm, und beide In saßen purzelten heraus! Ob sie neben einander oder niitcreinaiider z liegen kamen, sagt die Geschichte nicht. Franz hatte große Angst, und war über das Malhcncr ganz verblüfft, raff tc sich aber schnell wieder zusammen, wie auch seine Gefährtin, drehten mitcin ander den Schlitten um, stiegen ein, nnd fuhren weiter. Während der Fahrt entstand folgendes Gespräch zwischen Franz nd dcrFra des „dicken Wirlhs," welches wir hier erwähnen müsse : Franz.—Wer ist denn eigentlich zuerst herausgefallen, Sie oder ich? DicF ra .—lch; weil der Schlit ten ans meiner Seile ttinstürztc. Fr a n z—lch weiß gar it wies zn gange ist, aber nm'S Hlmnict's Willen, sagen Sie Niemanden etwas davon. Die Fran—lch sag' nix, aber es kommt doch heraus. Franz.—Well, ich bin jnjcht froh, daß sonst ix passirt ist. Dcr pcrfinchtc „Nebel" ist an allem schuld. Di cFra .—Ja, Sic haben recht; passe Sic anf. daß cS uns nit och cmal so passirt; den Wenn s nie, „Al ter" erfährt, so lacht er sich zn tod. Endlich kamen die beiden Schlitten fahrcr an die Thompson Straße, wo dcr dicke Wirth wohnt, aber auch dcr „Dicke" nd fetter Georg waren bereits da. Bon dcr Schlittenfahrt sagte indessen ser Franz kci Sterbenswörtchen. Erst am nächsten Tag hörte es einer unsrer Freun de, wie es dem Franz crgangcn ist, nd damit die Sache ganz verschwiegen blei be, entschloß er sich, dem , Rippcr" die Geschichte zn erzählen, damit auch cr'S Maul hält, und Niehls in seinem Päpcr sagst—Wer indessen eine Schlitten l a ben will, den verwcißcn wir an unsern Franz an der Fairmonnt Avenue, da man durch obige „Spritztour" es ganz vergessen wnrde. ihn zu verkaufen. sElnacsandt.Z CüilNvivitiisch ZU! (shcstand, Herr G>, st a v K l e in in e r t. und Frl. Frieder! cke Schmidt. „Daß Cr ollein s.i. ist nicht gut, Ihm will ein Weib' ich geben." Do sprach der Herr r und seitdem thut Der Mensch ganz danach leben. Die Eva findet sich ihm bald. Der Adam ihr nicht minder, !!ii> tun danach gesellen halt Dazu sich auch noch Kinder. Wenn einst der Herr so sprach, und gar Den T'.ieh selbst in uns legte, Da zeigt es uns ja offenbar. Daß er den Wnn'ch mir hrgle, aß ewig die Geschlechter sich Siels suche nd begehren; Der Hauptzweck doch war sicherlich Die Menschheit zu vermehren. Die schönste .Zeit ist euch demnach in guter letzt erschiene ; O möge jeder neue Tag Nur immer dazu dienen Im Kampf ni s Dasei immerhin, In allen euren Werte. Euch aller Sorgen zn entzieh Den edlen Trieb zu stärken. Und habt ihr so in Freud' und Glück Das Leben dlirchgenossen, Schaut dann am Abend ihr zurück Anfall die Triebe, Sprosse, Die mit und durch Euch hundertfach In s Dasei sind getreten, Daun kommt ihr eurcn Pflichten nach Könnt stolz vom Schauplatz treten. ? V. Throne, Pa., Februar 17,1x7. (ckorrespoiidenz aus Blair 'sunt.) Altoona, Pa., Febr. 14,1x78. TranriM Uiistlittf. Geehrter Freund Rippcr! Heute ist es meine traurige Pflicht, Ihnen die Anzeige machen z müssen, daß der Sohn Ihres Freundes A d a in B e h in, bei dein sie schon oft ein gastliches Unlerkominc fanden, nicht mehr unter den Lebenden ist. Wie ein Donnerschlag ans heiteremHiinmcl kam die Nachricht von diesem nncrwarlctcn Todesfall nns zn. Heute roth, morgen todt!" —Am Donnerstag Vormittag wollte der erst IBjährigc Sohn Wil helm, anf einein zum Turnen anfge stellten Gerüst eine Uebung machen, fiel aber zurück nd wie es scheint, muß ihm eine Ader zersprungen sein; an den Fol gen dieser Verletzung starb er am näch sten Morgen mit größter Rnhc nnd Fas snng, nnd wurden scinc'Gcbcinc gestern Nachmittag dem Schoost der Erde an vertraut. Die trauernden Eltern, wel che an diesem Sohne ihre einzige Stütze verloren, haben daS innigste Beileid; möge Gott sie in ihrer Heimsuchung trö sten nnd ihnen de Lcidcnskclch, den sie bis auf die Hefe anslrinkc mußte, auch wieder entziehen. Fürwahr, das ist ein harter Schlag! Wie muß der selbe erst anf den Znstand der schon seit längerer Zeit kränklichen Mutter ge wirkt haben. Mögen wir Alle gerüstet sei, wenn unser Fcicrabcndstündlcin schlägt, damit wir nicht schlafend gefun den werden! >l. U.—Das Leichenbcgängnisi war eines der größten, welches och je hier stattgefunden. Ihr G. H. Steuer in Teutschland. Für Deutsch Amerikaner, welche die Absicht haben, sich längere Zeit i Deutschland auszuhalten, mag es von Interesse sei, zu erfahren, was für Stenern ihrer drüben warten. Ein Amerikaner schreibt über dieses Thema nn den New Aork „Herald" wie folgt: „Ich will die Stadt Berlin als Bei spiel anführen. Ei Aincrikancr, wel cher hier ei Geschäft betreibt und Hans hält, bezahlt die nachstehenden Stenern: 1) mic Einkommensteuer; 2) eine soge nannte Klassensteuer, wovon die Armen befreit sind! 3) eine Gcwerbsstcucr (Li ccnz) nd 4)cic MicthSstcncr, d. h. 8 Prozcnz von der Miethe, welche er be zahlt. Die erstgenannte Steuer ist allgemein und muß sogar von amerikanische Stn deuten an der Universität bezahlt wer den ; die zweite wird von alle Amerika nern bezahlt, welche irgend ein vom Ge setz anerkanntes Gewerbe betreibe; die vierte wird nicht von Personen bezahlt, welche möblirtc Zimnicr miethen, son dern nur von Denjenigen, welche von dem Eigenthümer eine ganze Wohnung oder ein Wohnhans miethen. Diese Stenern sind nicht gering, wem alle vier Klassen auferlegt werden, der muß etwa 5g Thaler ans jedem 81000 seines Eilikoninicns zahle! ein Um stand. der Manchen stutzig machen wird, welcher sich Dei ''cht.,d als ein Land vorstellt, wo man billig leben kann." Neue Erfindung ! Kein Zappeln ...ehr beim Hänge! Partner zur Ans bc.itnng des Patents gesucht! Gnillo tinc und Garrottc geboten! Seit vor einigen Wochen in New Äork ei Reger bei. Hängen zu lange zappelte, bcschäf tigtc sich ein Mcnschcnfrcniid damit, ei nen besseren Hinrichtiingömod zu er finde. Seine Bemühungen sind von glänzendem Erfolge gekrönt: er hat ei nen Apparat constrnirt, mittelst dessen man u.iter Beihilfe einiger Ehcmikalien Jemanden binnen vier Minuten z Tode friert.—Durch künstliche Kälte kann .an bekanntlich einen Teller a eine glühenden Ose fcstfricrcn. Bei der neuen Erfindung wird der Verbre cher in eine Stuhl geseßt, der Apparat ihm an de Rücken befestigt und die Kälte macht ihn sofort bewußtlos. Das Erfrieren ist schon lange als die leichteste Todcsart bezeichnet Mord., nnd ans diese Weise würde die Verbrecher auf die schönste Weise vom Lebe zum Tode gebracht. Man friert nnwillknrlich, wenn man dies liest, auch ohne Appa rat. Tagesnemgkeitc!!. TiciicncJailinSniibiiiy soll 810,. 000 koste. Zn Willilimsport grassirt das Schar lachficbcr unter den Kindern, nnd for dert viele Opfer. 'i'rl-nnon Eounth hat blos 823,988.- 81 Schulden. Die Einnahmen des lctztenJahrs bclicfcn sich auf 819,237.11 lehr den die Ausgaben. Tie Gattin deS Hr. Julius Philips in Lock Häven, beschenkte ihren Herr Gemahl letzte Woche mit dem achtzehn tcn Kind. Lock Häven ist -.voll. Tie Jury welche Vabcock (Grant's Privat-Sekretär) gegenwärtig in St. Louis wegen Whiskey-Bctrügcreic vcr hört, besteht ans sieben Republikaner und fünf Demokraten. Tie Schweine-Cholera. In ver schicdenen Theilen Kentuckys herrscht iintcr den Schweine eine choleraartige Krankheit, welcher zahlreiche Thiere zum Opfer fallen. Die Richter Livingston von Lanca >>r und Handlcy von Luzerne Coniiti haben entschieden, daß die Widcrrn Lokal-Oplion Gesetzes alle An klagen iinlerdcmaltcnGcsetzaiiswijchc. Vcrnünflig. Mehr denn I iio Slimmgcbcr in Post ter Connty haben eine Bittschrift nntcr zeichnet, in welcher sie für die Widerru fung des Prohibiliv Gesetzes in ihrem Connty bitten Achnliche Gesetze bc stehe noch in verschiedenen andere Theilen des Staates, die gänzlich abgc schaft werden sollten. Wichtig sür Schuldircktorc.—Der Staatssiiperintcndeiit der Volksschulen macht die Schnldircktorcn der einzeln Distrikte darauf anfnicrksam, daß sie im Monat Januar in wenigstens zwei im Connty gedruckte Zeitungen einen Fi nanzansweis veröffentliche müsse, welcher die Verschiildnng, das Vermö ge, die schwebende Schuld nnd die Schätzung des stcncrpflichligeii Eigen thumes enthalte soll bci Vcrnieidnng einer die Summe von 81000 nicht üb ersteigenden Strafe. Wie es scheint, sind viele Schttldircttvren mit dieser Be stimmung des Gesetzes nicht vertraut. Beinahe ein ganzer Zug zerstört.— Der Schnellzug welcher HarriSbnrg am ctzten Samstag Nachmittag verließ, nnd nm t l Uhr 40 Nachts in JohnStown fällig war, sscricth eine kurze Stelle dies scits Johnstown in einen Erdrutsch, wo durch die Lokomotive zerstört, nnd alle Cars bis auf eine in Brand gesetzt wur de ! Die gerettete Car war ein Schlaf wagen. Das Sonderbarste von allem ist, daß auch nicht im gcringslen irgend Jemand beschädigt wnrde, ansgcnom nie, Hr. Win. Abel, der B.rggagcinci stcr. Postträgcr verhaftet. Ein Mann. Namens Galbraith, welcher die Post sijckc in Lcwistown, Pa., vom Bahnhof nach der Postofsicc trug, wurde am Freitag wegen Beraubung der Post ver haftet. Die Beweise gegen ihn solle von gravircndcr Art sein. Die Post zu beraube, ist i diese Zeiten nichts mehr Neues. Der Gchülfs-Postmcistcr von Caß villc, Hnntiugdon Connty, Oliver Ei mer Flanagan, ist in PittSburg nntcr 83,000 Bürgschaft, weil er ebenfalls die Post beraubt hatte. Doch ehrlich gehandelt. Hr. Lc van H. Orris, der frühere Schatzmeister von Cnmbcrland Connty, welcher (wie in letzter Nummer der „Staatszcitnng" gemeldet ivnrdc) auf betrügerische Wqj sc sich Gelder während seiner Dienstzeit zueignete, hat den vollen Betrag der Snininc 84,871.85 Ivicdcr in die Conntiffassc znrückbczahlt, so daß das Connty nichts verliert. Das heißen wir ehrlich gehandelt, was bei weitem mehr ist, als die Republikaner thun. Wäre Hr. Orris ein Radikaler, so wür de er in die Faust lachen, nnd sich über seine B>n!>rthcit freue. Weltuntergang in diesem Jahre.— I Dr. Cninmiilgs. der berühmte Prediger der schottischen Nationalkirchc in London, verkündete i seiner letzten Ncujahrsprc digt, daß in diesem Jahre, ganz sicher vor dem 1. September 1878 die Welt untergehen werde. Zuerst aber wird och Christus anf der Erde erscheine; die Inden werden nns allen Wcltthcilcn nach ihrem alten Vatcrlandc, Palästina, zurückkehren, die Türken werde vorhsr noch allgcsammt todt geschlagen, nnd dann kann das Znsammcnpurzcln der Sonne, Mond nnd Sterne ans die Erde losgehen. Der Londoner Prophet er mahnte seine Zuhörer, sich auf diese Dinge gebührend vorzubereiten. Ausverkauft.—Wie der Philadelphia „Demokrat" meldet, wurde am vorletz ten Samstag die Stühle und svnstigcn Einrichtungen des ehemalige Gntcr- Schnppcns der Pennsylvania Eisenbahn an der Market nnd Dreizehnten Str., in welchem Moody und Sänke ihre Ver sammlungen abgehalten hatte, öffent lich versteigert. Einzelne Gegenstände brachten fabelhafte Preise, z. B. die Stühle in denen Moody, Sankel), Prä sident Graut, George H. Stnart, Gov. Hartranft nnd Andere gesessen hatten, die für 2V nnd 25 Dollars per Stück verkauft wurden EiiiMr.JohnFields kaufte John Wanamakcrs Stuhl für 847.50. Zwei alte Handtücher, die von Sankel) bcnüpt waren, brachte 88 nnd Moodys Handtücher (2 Stück die in irgend einem Lade für 25 Cents per Stück zu haben sind) wurden für 85.50 von George H. Stnart gekauft. Joshua L. Bailcy erwarb die Platform für 81.25. Die Tische nnd Stühle an denen dic Bc richtcrstattcr sich abgequält hatten, wur den mit 30 Cents per Stück verschleu dert, nnd das kam wahrscheinlich daher, weil die Berichterstatter nicht mehr werth waren, denn sonst hätten sie den tlnsinn der dort z Tage befördert wurde nicht weiter ausposannt. ! B er! in, 10. Febr. r>. '! bat die Ziisatzpaiagrapen z.iüi r>cu,i,>n Slrafgrsetzbnch angeiioinitieli, .'.n etter der s. g. „Kirchciilhiilcn-P..i>igi.,pb". welche den Geistlichen verbietest anslößi ge Predigten weder in der Kirche zn vcr lesen, och on die Thüren derselben an zuschlagen. Fürst Bismarck dantl den Abgeordnetem im Name des Bundes ralhes für ihre Arbeite:! und verlas cine kaiserliche Botschaft, wonach der Reichs tag vertagt wird. General Eduard von Penker von der preußischen Armce. der 1792 geboren war, starb heute. Am Schlnsse des Jahres 1x75 war dir Zahl der baicrischen Fencriveh rc 2,422 Hicvon n-effcn ans Ol er baten, sl,st Niederbayeni 209, Ober- Pfalz 234 O^erfeaiifeii' 2-c, Millcltia keii 209, Nute, inten l-'ttst Schwaben 315, Rheiiipfalz 87. Ji Jahre IxB9 hatte die Gesammtzahi 293 betragen. Deutschland ist im glücklichen Besitz von 1,800,000 Manscrgewchrcii, 880,- 000 nptirtc Züiidnadct, 300.000 Wer der- und 80,000 ingeänderken Ehassc potgcwchre. Dem gegenüber verfügt zur Zeit Rußlands über 1,850, gyg.Hin terladergeweßre Frankreich über 1,750, 000 Gewehre, Oestreich Ungarn über 1,- 374,000 Wcrndl nnd Wänzlgcwcbre, Italien über X 05.000 und England 850,000 Hintcrladcrgcwehrc. L o n d o ii ist eine kleine Welt sür sich. Es bedeckt jetzt einen Flächenraiim von 700 Quadratmeilen hat'vicr Millionen Einwohner nnd wächst jährlich nach der Rate von 2x Meilen Straßen nnd.9ooo Häusern. In London sind mehr In den als in Palästina, mehr Schotte als i C'dinbnrg, mehr Iren als ! Dublin und Deutsche genug, um eine deutsche Großstadt z füllen. Es hat 385 große freie Plätze nnd cine Anzahl der schön sten und rcicti nnsgcstattctcn Kirchen. In London wird alle fünf Minuten ein Mensch geboren und alte acht Minuten stirbt citier; rechnet man hierzu noch die Einwandern;), so ist cS kein Wnn der, daß die Stadt in einer solcher Pro grcsion wächst. Tclcgraphcnstatioiicn inmit tcn deS Oceans Europäische Re gierungen erhandeln über ci neues Projekt, welches ausgeführt auf das Seewesen im Frieden wie im Kriege von erheblichem Einfluß sei dürfte, Man will nämlich schwimmen de hohle Säulen in gewissen Zwischen räumen znnächst im nordatlaiiischcn Ocean verankern. In jede dieser Säu len soll ein Zweig eines der viclrn atlan tischen Kabel gelegt werden, und zwar so, daß je ein gutes Stück noch über die Säule hinansrcicht. Größere Dampfer nehmen alsdann Telegraphen-Apparate an Bord nnd verbinden dieselben im Falle der Noth, oder wen es gilt, Auf träge ihrer heiinischc Borgcsctztcn ritt gcgcnziiiichmc, mit dem überschüssige Ende der zunächst erreichbaren Säule. So würde eine unmittelbare telegraphi. sehe Lcitnngc hergestellt nnd Meldn gen abgesandt ntid empfangen. Die katholische Ncsorinbcwcgnng macht wieder im Großherzoglhnm Hes sen noch im ehemaligen Knrhcsse bcmcr kcnswcrthc Fortschritte. Man ist deß halb anf den Gedanken gekommen, in mehrere größeren Städte durch öffent che Vorträge die evangelische, wie die katholische Bevölkerung über die Ziele der Bewegung aufzuklären. Während für Hanau Prof. Dr. Friedrich in München einen Bortrag in Aussicht ge stellt hat, sind Dr. MichcliS in Frcibnrg und Pfarrer Riccks in Heidelberg ge neigt, in Fulda und Kassel, sowie etwa auch in Brückenau nd Römershag (in welch letzterem Orte bereits ein so be deutender allt'atholischcr Verein besteht, daß demselben eine Kirche salnmt In ventar überwiese wnrde) Vorträge zn halten. Earlsruhc. —Zn den Jahren 1378 und 1877 ist die Eröffnung folgender Eisenbahnlinie i Aussicht genommen: Appcnivcier-Oppenan und Schopfhcim- Zell (1. Mai 1878); Stühlingcn-Wci zc (1. In 1878); Altbreisach—Mit tc Rhein nnd Lcopvldshöhc—Mitte Rhein (1. Mai 1877); Miillhciin—. Mitte Rhein (1. November 1877). Die zwei ersten und die vierte von diesen Li nien sind Privatbahncii; die 8 Linie zusammen haben eine Länge von 38, 4 Kilometer. DoS badischc Eisenbahnnetz wird Ende des Jahres 1877 einc Gc> sammtlängc von 1188 Kilometer haben. Die genaue Zusammenstelln der Bolksznhlungslistcn in niiscrcr cstadt hat eine Einwohnerzahl von 44,159 Seelen ergeben, mithin gegen 1871 (38,- 582) eine Zunahme von 7577 Seelen. Mit den bereits zur Bcierthciincr und Mnhlbnrger Gemarkung gehörenden Neubauten hinter der Gciger'scheii Halle und dem Moningcr'sche Bicrkcllcr be trägt die Znnahine der hiesigen Bevöl kerung in den letzten vier Jahre gegen 8000 Seelen, gewiß ein erfreuliches Zei chen von dem Aufschwung, den die Stadt Earlsruhc in neuester Zeit ge nommen hat. Berlin, 0. Febr. In de. Reichs tage gelangte die Bill wegen der Amen dements j dem Strafgesetze zur dritte Lesung. Eine Debatte cntipann sich über die neulich verworfene Klausel, welche Strafen für Mitglieder geheimer Gesellschaften verfüge; die Aufreizung zu Feindseligkeiten zwischen verschiede c Klassen nnd Angriffen anf die öf fentlichen Institutionen verbieten. Fürst Bismarck ahm a der Debatte Theil nnd bcfnrlvortctc die Wicdcrein fügiing der ausgestrichenen Klänscl. Er erwähnte falscher, von Zeitungen veröffentlichter Berichte über Kricgsgc rächte im vorigen Frühjahr, die irrlhkini lichcr Weise als halb officiell anfgcnom incn wurden. Er stellte die Existenz von „halb offiziellen" Zeitungen oder Eorrcspondcntcn in Abrede. Der Fürst schloß mit den Worten: „Wir leben im Zustande des tiefsten Friedens, wir ha bei, keinen Wunsch nach Eroberungen. Wir sind zufrieden mit dem, was wir besitzen. Wir denke nicht daran, Je mand zu bedrohe, trotzdem werden der artige Gerüchte fortwährend verbreitet." Die Borlage gelangte nicht zur Abstim mung. , P,. Doner si a g, Febi aar 17. 178. Gco. C. Haldem hat seine Stelle in der Columbia Deposit Bant nieder gelegt, nnd beabsichtigt eine Reise nach den Süden zn mache. John E. Wis lcr wurde an dessen Stelle ernannt. Eisenbahn-Unglück. Am vorige Dienstag Abend Kürzte ein Mann in der Nähe von Walt's Station von ei nem Frachtzug, wobei ihm der eine Arm beifahre und abgeschnitten ivnrdc. Wie 4cr lm>4lix<zosr meidet, soll der Mann Amte oder Zskc heiße, nd in Maricttck wohnhaft sei. Ist es doch nicht nu'ci Ficiind Js ke von daselbst? Wege Nothzucht verhaftet.—John Saylor von C! u> T >v"i>->0" Warle am Mittwoch ve hü''.-: aus in a - Jai! ab g-'in'serl, aus tue '.lmlage, den Vernich gemacht z habe i eine ginge Dame je nes Towiischips zu i:olh;chtige. Das Veibiechen ge , >.!> schon letzten August, allein Sayloe '.. alte nachgehend das Weile gesucht, nnd war erst kürzlich wie der zurückgekehrt. Thut uns sehr leid zn hören, daß nn ser geschätzter Agent, Hr. I. M West h äffe r in Lancastcr seinen Arm brach, indem er auf glattem Eis ansrntschte, nnd niederstürzte. Hoffentlich geht's bald wieder besser mit ihm, und er nicht verhindert wird, 'nen gnte Zchnnpf zn iichmen, würden ihm aber rathen, i Zukunft hübsch vom Eis z bleiben, da inil'S kein ~Purzelbaum" gibt. Ein toller Hd.—Neulich kam ein toller Hund nach Fnlton Townschip, Lankastcr Conitty, nnd biß dort mehrere andere Hunde, die aber später erschossen wurden. Demselben Hund gelang es auch, einen Ochs des Hrn. Levi Green anf Haine's Bancrci nahe der Maryland Linie wohnhaft, z beiße. Man hielt den Ochs eingesperrt, allein bald zeigte er Spure von Tollwitth, so daß man ihn tödtcn mußte. Wciksi irgend Je mand nahe zu ihm hinkam, tobte er schrecklich, selbst wenn es nur ein Huhn war. Gefährliche Menschen.—Leute, web che Messern nd andere Waffen tragen, nnd diese bei jeder Gelegenheit benutzen, wenn es ihnen nicht ach Wunsch geht, sind gefährliche Mensche, und sollte man sich vor ihnen hüten. Letzte Woche ivnrdc das Ohr des Joh Mooncy von Marictta durch ein Messer in den Hän den des Abraham Spicklcr derart gesto chen, daß er sein Gehör verlieren wird. Am Mittwoch bekamen Jakob Bcch tel nnd Peter Ulrich von Grecnvillc Streit miteinander, wobei Ulrich ci Messer zog. nnd seinen Gegner im Ge sicht nnd den Händen verwundete. Ist's ei Bub' oder Mädel?— Vor einigen Tagen kam ein junger Man in einen Store in Marictta um Kleider stoffe z kaufe. Der Clerk des Stores war zufällig ein junges Fräulein. Der Mann suchte längere Zeit unter den vor ihm liegenden Drygoods, bemerkend, daß er die Waaren für ein Kind habe wolle, konnte sich aber nicht recht befrie dige. Als dieß das Fräulein sah, frug sie ihn : „Ist'S denn ein Vnb' oder Mä del ?" Der Mann ivnrdc fnchsroth nnd sagte: „Ich ivcist cS noch nicht!" Die Dame schaute unter sich, frug aber nicht weiter, da sie gleich sah 'wo der Schuh drückte" Wie klingt das?— Unter den Werth papieren der fallirtc „Jnland-Vcrsichc rnngS-Bank" in Lancastcr, befindet sich auch eine Anweisung des Richters D. W. Pattcrson von 8230 a Charles F. Ebcrma, Vorsitzer der Republikani schen Committec! Es heißt, dicS sei der Betrag welcher Hr. Pattcrson zn Wahl- Zwecken habe bezahle sollen, m bei der letzte Wahl als Richter der Court er wählt z werden. (Der ganze Betrag dieser Sorte Wcrthpapicrcn in der Bank bclänft sich anf 854,998.) Und trotz alledem haben Richter Pattcrson nnd die übrige republikanischen Beamten in Lnncaster Connty welche letzte Herbst erwählt wnrde, geschworen, daß sie kci n Geld dazu hergegeben haben, m ihre Wahl zn sichern! Wundern, wie viel Meineide seit IctztcnHerbst began gen wurden ? Ist es nicht traurig, wenn selbst Richter der Courten, die die Gesetze durchführen sollen, nicht oh ne Verdacht sind ? Doch, in einem re publikanischen County ist alles möglich. Eine blinde Frau mißhandelt. Viele der Landstreicher sind ein wahrer Fluch für unser Land. Tagtäglich hört man von Rohhcilcii die sic begehen, ohne daß man im Stande ist, sie ach Ver dienst zu strafen. Erst letzten Donners tag Nachmittag kam einer dieser groben Flegel in die Wohnung des Hrn. loh. Eberl, Schuhmacher inßohrcrstown, Lancastcr County; niiglücklichcrweisc war Niemand zu Hanse als blos Frau Ebcrt, welche blind ist. Als dieß der Landstreicher bemerkte, verlangte er in groben Worten ein Hemd, das Fran E. sich jedoch weigerte, ihm zu geben Der Grobian begann sogleich auf die arme blinde Fian loszuschlagen. und sie sogar mit einem Messer zn stechen, wo rauf er den Ort verließ. AIS Hr. Ebcrt nach Hanse kam, theilte ihm seine Frau das Vorgefallene mit. Bewaffnet mit einem tüchtigen Prügel verfolgte er nn den Landstreicher, de er auch nahe der Eisenbahn Station antraf. Hier ver setzte er ihm einen heftigen Hieb anf den Kopf, wodurch die Kopfhaut offen gelegt ward ; da der Landstreicher aber ein sehr starker Mann war. so war es ihm bald gelungen, Hrn. Ebcrt zu überwältige, nd ans den Boden zu werfen, und wäre ihm nicht bald mehrere seiner Nachbarn zur Hülfe gekommen, so wäre er schlimm zugerichtet worden. Der Schurke wurde zur Zeit nicht verhaftet, allein man hofft, daß es bald geschehen wird. ES heißt, der Flegel habe in meh reren Wohnungen z RohrerSville Leu te ans's gröbste mißhandelt. Dem Kerl gehörten 25 anf's Sitzfleisch, iid srei Monat Jailhaft bei Brod nnd WasserZ Mz
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