Pie Staats-Zeitung. Donnerstag, Sept. S, 1875. HarrtSvurg, Pa. 3. Georg Rtpper, Herausgeber. Der Zrmokrstische Gsvernör Can didat. Ehe diese Nummer die meisten unsrer Leser erreicht, hat wahrscheinlich die De mokratische StaatS-Convkntion in Erie (sie versammelte sich gestern dort) ihre Arbeiten verrichtet, nd die Candidaten für Governör sowohl al auch für Staatt-Schatzmeistcr aufgestellt. Wer die Glücklichen sein mögen, ob Col. No ye,Bigler, Scharswood, Pershing, Gib son oder sonst ein tüchtiger Mann für Tovernör, ist jetzt in dem Augenblick al wir diese schreiben, schwer zn sagen. Indessen irgend einer der obengenannten Herren wird unsre sriedigste Unterstütz ung erhalten—Mögen die besten Män ner nominirt werden. Der in Cali sanften. Da demokratische „StaatSticket" ist in Calisornien mit einer Majorität von 30,000 Stimmen erwählt. Die Re sultat der Wahl ist als ein wahre Se dan für die republikanische Partei und in noch viel höherem Grade für die un abhängige Partei, an deren Spitze Se ator Booth stand, zu betrachten. Die letztere Partei ist vollständig vernichtet. Die Demokraten werden in der näch sten StaatSgesetzgebung eine Majorität in beiden Häusern haben. Gorham hat nicht die geringste Aussicht, BundeS senator zu werde. In San Francis co hat da demokratische Municipalticket gesiegt; der neue Mayor ist A. I. Bry ant. ES wird behauptet, er sei der Candidat Ralston' gewesen. Der Um schlag zu Gunsten der demokratischen Partei tritt am auffallendsten in dem Faktum hervor, daß sich in dem von je her streng republikanischen County Ala meda eine demokratische Majorität von 1000 Stimmen ergeben hat. Der neue demokratische Gouverneur W. Irwin ist in Ohio geboren und bekleidet gegen wärtig da Amt eines VicegouvcrncnrS. Werde sich wohl hüte. Der hiesige „Vaterlands-Wächter' meint, da der Temperenz - Govcrnör- Candidat, Rev. A. Brown von New- Castle am 16. ds. Monat eine Tempc renz-Speooli hier halten werde, sämmt liche Demokraten und Wirthe mit Sang und Klang ansrückcn würden, daßrown im Sold der Demokraten stehe, in Hartranft besiegen zn helfen. — Fehl geschossen, HerrCollcgc. Brown ist ei eingefleischter Republikaner, und geht ans seine eigne Faust im Lande um her Speecbes zn halten. Wir hörten ihn letzte Woche in Pittsbnrg, wo er ans die Demokraten schimpfte wie ein Ham burger Fischweib, weil sie (die Demo kraten) da Lokal-Option Gesetz wider rufen haben. Hätten die Demokraten da Gesetz nicht widerrufen, so hätte Gov. Hartranft e auch nicht unterzeich nen können. Also nur nicht so schnell geschossen. Die Temperenzler nennen ja die Demokraten die „Schnapp"- oder „Whisky' -Partei," nnd wie kann daher Brown im Solde der Demokraten ste hen?— Cell zieht nit, Meister Vater landwächtcr. Nur ehrlich von der Le ber, selbst in der Politik. An Solche dir r angeht. Es war bisher immer Gebrauch, daß wir jede Jahr unsre Leser in de größe ren Städten des Lande besuchten. Es geschah die deßhalb, weil wir glauben, daß unsre Freunde ihre Verbindlichkei ten gegen un um so eher nachkommen, und dadurch anderwcitrigcn Schwierig keiten mthobcn sein würde. Daß aber trotzdem doch noch Viele im Rückstände bleiben, ist leider nur z wahr. Diese Reisen kosten un viele Geld, besonder da wir jetzt keine freie Reise passe mehr erhalten ; ja, dir Kosten nach gewissen Ortschaften belaufen sich öfter höher al die Einnahme, so daß wir be reit dran dachten, unsre Reisen nach solchen Ortschaften gänzlich einzustellen. Die Reisekosten nach Ohio und Indi ana, sowie jene nach Sunbnry, Wil liamsport, Lock Häven, Renovo, Dan ville, Ehamokin, Tamaqna, Rcading, Lebanon, Kork und Baltimore z. B. be laufen sich auf mehr alsder Pro fi t de Blatte! Und nach allen diesen Ortschaften müssen wir wie jeder andrer Passagier bezahlen. Kommen wir aber dann auf der Reise in einen Ort und finden, daß nicht alle Abonnen ten bezahlen, obschon wir ein ganze Jahr für unsern Lohn gewartet haben, so übt da einen schlechten Eindruck auf un au, und verursacht sonderliche Ge fühle. Sofern diesem Uebelstand nicht abge holfen wird, werden wir n genöthigt finden, nächste Jahr unsre Reisen ein zustellen, oder Diejenigen ganz von der Liste streichen, welche un mehr denn ei nen Jahrgang schulden. Da wir nun diese und nächste Woche nach Ohio und Indiana reisen, und bei der Rückkehr auch bei unsern Freun den in Beaver County vorsprechen wer den, so hoffen wir. daß alle Abonnen ten in den obengenannten Städten und Staaten ihren Verbindlichkeiten getreu lich achkommen. Indem wir auch gewisse andere Städ te, wie z. B. McKeespott) Dravosbnrg, Williamsport, Lock Häven, Renovo, Kork und Baltimore diesen Herbst noch besuchen erden, so möchten wir unsre Freunde daselbst bitten, den obengegebe nen Wink zu beherzigen. Denjenigen, welche unsrer bisher stet prompt und ehrenhaft gedachten, erstatten wir den wärmsten Dank, und hoffen nicht, daß sie sich dnrch obige Bemerkungen belei digt fühlen, sondern daß sie auch ferner hin mit dem schönen Srempei fortfahren werden. Reisebericht HG Hrraulgeberl. Die letzte Corrcspondenz de Heraus geber der „StaatSzeitung" welche in der Nro. vom üksten August erschien, wurde in East Liberty, der hübschen Borstadt PittSburg geschrieben, wo, wie schon früher bemerkt, wir auf's herzlichste empfangen und bewirthet wur den. (Selker Purzelbaum über dießrü cke war da einzige Malheuer, da un dort begegnete.) Bei dem bekannten Alebrauer, Hrn. John Scheller in East Liberty waren wir nicht wenig überrascht, eine —Stovepipe an dem Schenktisch seine SaloonS gemalt zu sehen. Während wir darüber nachdachten, wa diese be deute, erklärte Hr. Scheller uns den Sachverhalt. Als er nämlich seinen Saloon zum Erstenmal eröffnete, hatte einer seiner Gäste einen solch kolossalen „Dvrscht," daß er seinen seidenen Hut unter den Bierkrahnen hielt, denselben mit Bier füllte, und ihn dann leer trank, ohne daß dadurch weder der Hut beschä digt, noch der Gast den „Katzenjammer" bekam! Zum Andenken dieser Eröff nungsfeier ließ denn Hr. Scheller 'nen Hut als Sinnbild a der "var" anfer tigen. East Liberty verließen wir am Dien stag Morgen, nd reisten nach Birming ham hinüber, wo wir ebenfalls sehr freundlich bewirthet wurden. Da un ser Freund Weidmann, bei dem wir einqnartirten, ein Verschönerungskünst ler ist, so ließen wir nnS von einem sei ner Arbeiter, nämlich, Hrn. Edward Weidmann, ein Neffe unsres Freun des, und Sohn des Hrn. Louis Weid mann von CarliSle, auch barbieren. Daß der junge Mann bald als tüchtiger Meister der Kunst austreten wird, dür fcn wir wohl sagen, denn er versteht sein Geschäft au dem FF. Am Nachmittag begleiteten wir un fern geschätzten Agenten, Hrn. Charles Förster, nach Mount Oliver (einem hohen Berg bei Birmingham). Die Reise ging auf der sog. laclioeä Illne Eisenbahn den steilen Berg hinauf, bis wir oben an der Wohnung unsrcSFrcun deS Döring, der dort eine nette Wirthschaft und Store hat, und bald auch ein liebcS Weiblc als Gattin heim führen will, landeten. Die Fahrt ko stet blos 5 Cent, nnd ist eine der ro mantischsten, die sich nur denken läßt. (Wir haben die Bahn schon früher er wähnt.) Von Mt. Oliver hat man ei ne wunderhübsche Aussicht (besonders bei der Nacht, wo Tausende Lichter wie Sterne in der Ferne funkeln), über PittSburg und deren Umgebung. Der Ort ist so, schön und romantisch, daß man fast Lust hat zu sagen wie einstens einer der Jünger zu Christus: „Hier ist'S gut sein ; hier lasset uns Hütten bauen." Man sieht auch hie nnd da hübsche Gebäude und viele Wohnungen, welche meisten von fleißige Deutschen bewohnt werden. Hr. Förster selbst hat hier seine Heimstätte ausgeschlagen, wie auch die HH. Adam Förster, Arnold Koch, Christ. Brunder, MrS. C. G. Goldbach, John Senn, Anton Hengcr, W. Büttner, ChaS. Rösch, John Eon rad und Andere. Auch unser werther alter Freund, Hr. John Citcnmillcr, den wir schon vor Jahren in Philipps bürg, Beaver County kennen lernten (ein wackerer alter Kamerad), hat eine hübsche Hcimath dort errichtet. Kurz, Mount Oliver ist ein höchst angeneh mer Ort, nur daß er e bisle hoch ist, und beim Ersteigen, dem Wanderer ei ne katzcnbuckischc Gestalt gibt. Sehr leid that es un, die brave Gat tin unseres alten Freund des und Agen ten, Dresscl von Birmingham nicht mehr antreffen zu können, da sie vor einigen Wochen in das selige Jenseits abgerufen wurde. Durch ihren Tod hat Hr. Dresscl einen schweren Verlust erlitten, der wohl nie wieder ersetzt werden kann. Möge ihm seine Kinder treu zur Seite stehen, und ihm seine Abendjahren mit kindlicher Liebe versü ßen. Statt Frau Dresscl trafen wir indessen Herr John Mittler, einen Greis von 76 Jahren, der aber noch so munter und rüstig ist, wie mancher Mann von 50. Er war schon zu Bet te gegangen, als wir ihn des Abends besuchten, allein erließ eSsich nicht neh men, mit uns noch „eins hinter die Bin de zu gießen," stieg vom Bette auf, nd begleitete und zu Hrn. JosephSat terS, ebenfalls ein alter Kamerad, wo wir dann im gemüthlichen Kreise eini ge Augenblicke miteinander verweilten. Beinahe hätten wir vergessen zn melden, daß wir diesmal auch den „wahren Jakob" von Birmingham antrafen, und zwar in seiner netten Wirthschaft, Nro. 1311 Waschington Straße, daß bei dem frohen Wiederschen de alten Kameraden auch ein' „gepetzt" wur de, tarf man wohl denken, denn der „latob" läßt seine Kunden nicht „durstig" von bannen gehen. Der nächste Besuch galt unseren Freunden in Lawrenccville, wo unsrer Hrn. Agent Villsack, und die Herren Ignaz Pfl umm und Edward Mulzer harrten, und alle thaten, um unsern Aufenthalt angenehm und befriedigend zu machen. Diesen lieben Freunden siuh wir vielen Dank schuldig für ihre freundliche Mühe. Unser junger Freund, Hr. P eter Kuntz, welcher mit seinem Bruder Joseph einen sehr netten Trocerie-Laden an der Ecke der Pen Avenue und SSsten Straße besitzt, hatte die Güte. un auch eine Flasche mit Eingemachten Früchten zum Geschenk, machen, für welche Gabe wir ihm herzlich danke, Die Gebrüder Kuntz haben eine der schön sKn.und größten Groeerie-Handlungen in ganz Lawrenceville. und verkaufen sehr billig, was besonders die guten Hausfrauen daselbst sich merken sollten. Bon Lawrenceville ging dann end- lich nach Allegheny hinüber, wo uns unser würdiger Agent, Hr. Bali. Hoffmann zu vielm Leser der „StaatSzeitnng" begleitete. Dort tra fen wir auch Hrn. Joseph Weis, der da Alcbrauergeschäft seine verstor benen Schwiegervater (Hrn. Lorenz Hofmann) jetzt betreibt, und ein sehr gutes Ale braut. Hr. Weis arbeitete früher in der berühmten Brauerei de Hrn. lakobSeegerin Baltimore, und erwarb sich dort den Ruf eine tüchtigen Brauer. Auch besuchten wir die große Braue rei de Hrn. Gc 0 rgOber, unstreitig eine der größten, wenn nicht die größte in Allegheny City. Sie hat zwei große Kühlschiffe, große Malzkeller. u. s. w., während die innere Einrichtung dersel ben nach der neuesten Erfindung ist. Der Weg welcher nach Troy Hill führt, ist jetzt fettig und ist auch ganz gut; nur beging der Ingenieur odrr Vcrmesser desselben einen Eselsstreich, indem durch seine tölpelhafte Vermes sung die großen Röhren, mittelst wel chen das Wasser in den Reservoir gelei tet wird, jetzt bloßliegen, und den Fahr weg theilweise versperren. Gerade al wir Allegheny verlassen wollten, kehrten die Mitglieder der Great Western Musikbande und Schü tzen, die dcm Saxonburger Schützenfest beigewohnt hatten, von dort zurück, und rrgalitten sich durch rinen kräftigen La betrunk bei unserm alten Freund W c ber vom „Germania HauS" an der Chestnut Straßc. (Auch Hr. W. hatte dcm Schützenfest beigewohnt.) Daß cS un gelang, auch auf dieser Reise wieder cinc Anzahl frische „Re kruten" einzumustern, und zwar lauter kernfeste Kameraden die da Herz ans dem rechten Platz haben, freut un her; lich hier zu melden. Wir wollen sie nochmals Alle anführen, so daß alle in Reih und Glied zu stehen kommen, wie cS tüchtigen Veteranen geziemt; cS sind nämlich die Herren Peter Schmidt, John Klotzbach, John Blattner und Pctcr P. Kuntz von Ratrona; dir Herren Jacob Schuhmochcr, Frantz Sicbert, Henry Gläser, Henry Fuchs, Jos. Mürch, A. Zipf und Fried. Bender von PittSburg; die Herren Anton Schmidt, Theoph. Roller, John Jahn und Christ. Kelblc von Allegheny; Hr. Christ. Obcrheim von East Liberty, die Herren ChaS. Rösch. Wm. Büttner, Wm. Kiphen, Geo. Tragesscr und Jgn. Babingcr von Birmingham, und Hrn. Frantz Montag von Tionesta, Forest Co., Pa. Nun haben wir aber auch Einige, de nen der Galgen blüht, sofern sie nicht bald „blechen." Wir wollen blos etliche davon nennen; cS sind John Knittel und August Jahn von PittSburg. (Er sterer ist ein Photographircr, und wohn te früher in der Nähe von East Liberty.), ChaS. König von Allegheny; Jacob Meyer, East Liberty; Anton La Rochr, Lawrenceville; und Louis Fritz und Henry C. Spree von Birmingham. Grade als wir endlich PittSburg ver lassen wollte, beehrte un unser freund licher Agent, Hr. Heinrich Schmidt, der wohlbekannte Wirth der „Concordia Halle" an der Smithficld Straße auch noch mit einer Flasche Champagner, und etwa „Magenbitters" auf die Reise, welche wir freudestrahlend in unsre Rei ctasche steckten, und in Begleitung sei nes munteren Clerks (Hrn. Heinrich Schmidt) schnell nach dem Bahnhof eil ten, wo wir grade ankamen, als die CarS schon ansingen zu lanfenl In einem Nu waren wir auf der Plattform, während Hr. Schmidt neben den CarS herlief, und un ein Gepäck nach dem andern reichte! Potz Sappremcnt! da ging 'mal schnell. Al wir uns indessen umschauten, befanden wir uns in einem —Schlafkarren! Diesen verließen wir jedoch bald, kamen endlich in dem ge wünschten Eisenbahnwagen an, der uns glücklich nach Harrisburg brachte. Nur och eine kurze Bemerkung. Ehe wir PittSburg verließen, besuchten wir noch den großen und prächtigen luwc lcn-Store des Hrn. R. Siedle (frü her Reinemann, Mehran sc Siedle) an der Fünften Straße. Wir hatten das gute Glück, Freund Siedle gerade an wesend zu treffen. Während der freund lichen Unterhaltung betrachtete Hr. S. mehrere Male unsre „Stovepipe," und meinte, sie sehe drum doch etwas zu schä big an. „Halt!" sagte er, „ich habe einen Hut, der paßt Ihnen compliet," ging hin an einen Schrank, und siehe da! eine scharmante Stovepipe kam zum Vorschein, welche er uns sodann über reichte! Wir lachten mitsollen Backen, drückten dem wackeren Freund die Hand, und schoben weiter. Da alle geschah in weniger Zeit als wir obige schrieben. Lange lebe der gute alte Freund, und alle Diejenigen, die unsrer mit Bewei sen ihrer HcrzenSgllte überschütteten. Wir sagen nochmals: Lange lebe das ganze Corp, und unsern wärmsten Dank an Alle. (Bei Denen die wir nicht besuchte, hoffen wir später vorzu sprechen.) Der Herausgeber. Da Wasserwerk in Ttzatzrrbr>. Durch überhäufte Geschäfte versäum ten wir in letzter Nummer der „Staats- Zeitung" zu melden, daß die Bürger von Chambcrsbnrg unser Rath befolgt, und sich mit einer Mehrheit von 232 zu Gunsten de neuen Wasserwerk i ihrer Stadt erklärt haben. Man ist be reit mit der Vermessung der Straßen, dnrch welche die Wafferröhrcn gelegt werden sollen, nd wie viele Fuß Röhren e erfordert, beschäftigt. - Verhaftung an Setzer Pot tv illr. 3. Sept. Diezwel Männer, welche den John R. Jone in Lansford ermordeten, sind heute im Walde nahe Tamaqna verhaftrt und vollständig ideutifizirt worden, Sie geben ihre Namen al Michael I. Doh le und Edward Kelly an nnd sagen, daß sie von Mount Loffo in Schnhlkill County seien. In Pitttburg kostet ein „Pony" Wein blos S Cent! Victoria Hallelujah! Roch eiueßombe! Heil, California! Der Goldstaat in der Front! Das ganze demokratische StaatSticket erwählt! Mehrheit M 30,000! Au wai, Grant Kar ausg'pfiffen! KZein Driter Termin für den Schmöker! Jetzt, alter Nooster, jnst luftig gekräht! KickerikiiiiiiiiMiiiiiii!! GS lebe die Demokratie! Erst vor wenigen Wochen meldeten wir de glorreichen Sieg der Domokra teu in Kentuckv, nd jetzt kommt un die frohe Nachricht zu, daß auch die De mokraten in California ihre radikale Gegner furchtbar „verkümmert," nd total auf Haupt geschlagen haben, in dem sie alle ihre Staats-Bcamtcn er wählten, sowie die Legislatur nnd zwei C ongreßmitglicdcr gewannen! Ueber diesen Sieg schizclt unser Rooster so recht nach seiner Art, nnd schmettert sein „Kickeriki" nach allen vier Winden der Erde. California, der Gold-Staat, wo man noch Gold nd Silberhat—echtes demokratisches Stoff, nnd keine Lum pen ging mit einer solch' ungeheuren Mehrheit demokratisch, daß Graut jetzt große Lust verspürt, sich in Long Brauch einen kolossalen „Rausch" anzuhängen, um die Schlappe zn ertränken. Da Volk von California hat in Donncrtönen erklärt, daß es die Corrnptio und Schwindeleien der Radikalen müde ist, und daß unser Land nur dnrch eine eh rcnhafte demokratische Verwaltung wie der in seinen früheren blühenden Zn stand zurückgebracht werden kann. Von Grant nd seinem Dritten Termin will man nicht wissen —Heil, California. Ihre Schwestcrstaatkn werden ihr bald folgen, und die ganze Schwindlerbande wie Spreu zerstreuen. Demokraten, fasset Muth! Wie California geht, so geht die Union! Sa Francisco, 3. Sept. Die Demokraten haben glänzend gesiegt. Bis jetzt haben sie 30,000 Mehrheit. Die unabhängige Bewegung unter Lei tung des Senators Booth war ein voll ständige Fiasco. Bidwcll, der unab hängige Candidat für das Amt des Go vernörs bekam i keinem County eine Majorität. Senator Sargent und der Sekretär de Bundes Senates, George C. Gorham haben als spezielle Befür worter des dritten Termins eine riesige SchlappeinCalisornien erhalte. Fol gendes Staats-Ticket wurde gewählt: Govcrnör, Wm, Irwin! Lieut. Go vcrnör, Z. A. Johnson ; Staats-Sekre tär, Thomas Beck; Comptroller, ). W. Mandcrville; Schatzmeister, I. G. Estndillk! General-Anwalt, I. A Ha milton; Eurveyor General, W. Min nis; Clerk de Ober Gerichts, D. B. Woolf; Superintendent der öffentlichen Erziehung, Reo. O. P. Fitzgerald. In der Legislatur haben die Demo kratcn eine Majorität in beiden Hau fern, wodnrch Gorham Hoffnungen auf einen Sitz im Bundes-Senat vernichtet worden find. In dieser Stadt selbst haben die Demokraten ebenfalls gesiegt und ihr ganze Ticket mit A. I. Bryant als Mayor an der Spitze mit großer Majorität gewählt- In vielen Wahl plätzen hörte man den Ruf: „Keinen dritten Termin ?" Jetzt haben mir'. Neulich brachten wir einen Artikel vom „Pittsburg Freiheitsfreund," wo rin der Redakteur jene Blatte un ei nige W orte de Lobe wegen dem glückli chen zehnjährigen Bestehen der ..Staat- Zeitung" widmete, und am Schluß sei ne Artikel noch lakonisch bemerkte, daß „die "Staats-Zeitnug" schon manchen demokratischen Sturm erlebt habe." und fügte noch einige fremde Wörter, welche wir für Lateinisch hielten, dem Satze bei. Wie un aber unser werther College, den wir da Glück hatten letzthin in Pittburg zu treffen, selbst erklärte, so waren jene fremde Wörter keine lateini sche, sondern französisch, und wa ren eben so herzlich wie wohlwollend ge meint, nämlich: "Verflucht sei Der, der schlecht von ihr (der „Staat-Zeitung") denkt." Hier unsre IS", Herr College, nd nrn Knix von der „Stovepipe." < rd, I itzeih > , ) Pittsbnrg. 4. Sept. 1875. Herr Ripper! Allenthalben sehe ich, daß die Korre spondenten Ihre weitverzweigten Blat te wiederum ein Lebenszeichen von sich geben und deretwegen meldet sich auch Ihr „gehorsamster Direr"zum Rapport. Die Tagesftagen z besprechen, da will ich Andern übrrlassen, dir mu sterhaftr Verwaltung unscrrr Rauchstadt wird so wie so zur Genüge kritisirt, unsere in Angriff genommene, colossalen Wasserwerke, die den Geld beutel eine jeden hiesigen Stadtbewoh ner die Schwindsucht anzuhängen ver möchte, stehen noch unvollendet da Unsere Straßenmufikanten die Bet weibcr heulen und plärren frisch dar auf lo, ohne auch nur da geringste Ziel zu erreichen Unsere kostspieligen Holz pflaster, die eigentliche Zierde der Stadt, fangen an bncklich und unpassirbar z werden;—unser Grschästthrrmometcr steht 20 Grad unter 0. Und so leben wir denn in einer EntwicklnngSperiode die vielleicht recht schön zu nennen wäre, wenn Jeder mit heiler Haut davon käme. DochdirKnnst ndWissenschaft blüht immer noch, dir Strebsamkeit ans dcm technischen Gebiet eilt mit Riesenschritten vorwäit und bringt im immer wirder neue Erfindungen, die in ihrer Darstcl lung nnd praktischen Anwendung erke nen lassen, daß wir un bei all deii schlcch tcn Zeiten doch noch hie nd da eine Fortschritte erfreuen können, der im Allgemeinen zum Wohl der heutzutage schwerheimgrsnchten Menschheit gereicht. So wurde am 1. September in hirsi grr Stadt rin von Herrn R 0 b Ditt - rich erfundener Apparat, genannt: „k'ieo-Kltm-uiaber", in Anivciidllttg gebracht, drr alle Anwesendrn weg, srincr nübertreffliche Leistniigssähig keit in Staunen setzte. Anläßlich der in Pittsburg fast jede Woche vorkommenden, mitunter sehr gc von Oel Raffinerie, bekam der geniale Erfinder, Herr Ditt rich die Idee, diesem Treiben Einhalt z thun nd dnrch Anwendung von Dampf kraft das tobende Elrment z fcssrl Da stattgefundeiik Experiment ge schah folgendermaßen: In einem 60 Varrel Oel Behälter wnrdc ein risrrncs Rohr gelegt, welche ungefähr 12 Zoll au drr Obrrflächr hervorragte. Dieses Rohr ist mit einrr Dampfmaschine in Verbindung, so daß mit jedem Moment der Dampf eingelassen werden kann. Am Endcpnnkt de Rohr im Vehältrr, befinden sich zwei aufeinander gedeckte, eiserne Schnsselchen, die ungefähr j Zoll Zwischenraum bilden, um den Dampf aiiKströmen z lassen. Nachdem sich nun der Feuer Marschall snwie die hervorragendstcn Oel-Fabri kanten und sonstige Persönlichkeiten al ler Stände eingefunden hatte, wnrdc das Oel im Behälter angesteckt, das mit ra sender Wuth cinc furchtbar hohe Fcnrr säule bildete. Ans einen Wink wnrdc der Dampf angelassen, nnd in 4 oder 5 Sekunden war da Feuer gestillt. Hr. Dfttrich wußte auch im selben Moment nicht, Wem er seine Händc zuerst reichen sollte, denn Alles drängle sich herbei in den wackeren Deutschen zu gratnlire für srinc Erfindungsgeist und für sei vollendetes Werk, welches etwas noch nie Dagewesenes ist, und Freund Ro bert unstreitig zum reichen Mann ma chen wird. Mit Gruß Ihr E M. Dem geehrten Einsender unsern wärm sten Dank für diese höchst wichtige Neu kcit, denn es fteut un immer zu hören, daß der Erfindungsgeist unter unsern deutschen Brüdern noch nicht erloschen ist. Wie ganz andcrs lautet diese gegenüber der vielen aufgeblasenen schwinde! Erfindungen der Kankces Anm. d. Rc d. ottz-Fsir. Die Zeit kür die Abhaltung der land wirthschaftlichtn Auöstcllungen in den verschiedenen Conntir unsere Staate nähert sich rasch. Die folgenden sind angekündigt: Berk Connty Fair, Rrading. Sep tember 14, IS, 16 nd 17. Ehester Connty. West Ehester, Sep tember 6, 10 und 11. Mercer Connty, Merrrr, September 6. 10 nd 11. East Pennsylvania, Aorristown,Sep tember 14, IS, 16 und 17. Gray, Dauphin Countv, September 14.1',. 16 und 17. Lebanou Countv, Avon, September 21.22. 2:1 und 24. Montgomery Connty, Ambler Sta tion, September 21. 22, 23 nd 24. Staat-Fair, Lancaster, September 27, 28, 26, 30, Oktober 1. SchnylkillCountv. Orwigsbnrg. Lep tember 28, 2V. 30, Ortober 1. Lrhigh Connty, Allcntown, Septem der 28, 26. 0. Oktober I. Veavrr Connty. Beaver, September 28, 26. 30. October I. Kutztown Fair, Kutztown, October 5, 6, 7 nd 8. Northampton Connty, Caston, Okto ber S, 6, 7 und 8. Kork Connty, Kork, Oktober 2, 6, 7 und 8. Enyder Connty, Middleburg, Otto- S, 6, 7 und 8. Northern Pennsylvania, Eric, Octo ber S, 7 und 8. Krj nd tnndii Joseph Sooy, jr., der republikani sche Staats-Schatzmeister von New Jer sey, welcher unter der Anklage steht, mehrere hundert tausmd DollarStaat gelber unterschlagen zu haben, hat seine Resignation dem Tovernör eingereicht, und zwar in folgenden Warten: „Wegen Gesundheit und au anderen Gründen bin ich genöthigt, hiermit mein Amt nie derzulegen."—Also au Gesundheit rücksichten ist er genöthigt abzudanken! Wahrscheinlich ist sein Geldbeutel durch die große Dose iolr geworden. Wie schlau doch diese Radikale find. Steh len können sie wie die Ratten, werden sie aber gefangen, dann sind sie alle iolc !Z General Froffcrd, der ehemalige Erzieher LnlnS, starb letzte Woche in Pari. Europäisches. P>st-chrich,e. Dresden. Die Wahl de apostoli schen Vicars für Sachsen, Kanonik Franz Bcrnert, zum Deco des Dom stifte St. Petri zu-Bantzcn, hat die Be stätigung des König erhalten. Dersel be ist am 8. August al Decan des Domstiftes St. Petri zn Bautzen im Ministerium des Clt und öffentli chen Unterrichts in drr üblichen Weise verpflichtet worden. Da 5. deutsche Bnndesschießen in Stuttgart, das am 1. August mit dcm großartigen Festzng einen so schönen An fang genommen, ist am 6. August mit der feierlichen Vertheilung der schim mernden Ehrengaben an die glücklichen Gewinner abgeschlassen worden. Der Festschmnck verschwindet von den Häu sern. in den Straßen beginnt e recht still zn werden, nachdem da summende Gewühl der Fcstgästc sich verlaufen hat. Stuttgart nimmt sein werktägliche Gc wand wieder. Doch ist es nicht die gc wöhnlichc nüchterne Stimmung de Werktag, noch weniger irgend eine Verstimmung oderHcrabsttmmiing, wel che nach den rauschenden Festtagen Platz gegriffen hat. Die fröblicheErinnernng an ein wohlgclnngcnc Fest ver schönert die Wiederaufnahme de All tagslebens. Die Gäste haben es uns hundertfältig gesagt, daß st, volle Be friedigung in unsern Mauern grfundcn haben; das erfüllt alir Dirjenigc, wel che für die Veranstaltung nd Durch führiing des Festrs ihre Kräfte eingesetzt haben, mit einem berechtigten Gefühl des Stolzes. Die Andern freuen sich in Dankbarkeit, daß den Leiter des Fe stes ihre Arbeit so lohnend geworden. Dieser Lohn ist. daß der Vaterstadt rei che Ehre erworben worden ist, daß Stutt gart von tausend Zunge mit Anszcich mmg. mit herzlicher Dankbarkeit gc nannt wird. Die ansgewandte Sninnic für das Schützenfest soll sich nach genauer Schätz ng ans rund 200,000 fl. belaufen. Daß diese bedeutende Snmnic dennoch durch die Einnahme gedeckt werde wird, geht ans der zuverlässigen Mit thcilnng eines dabei al Kassenbcamtcr beschäftigten Koinitemitgliede hervor, wonach während dreier Tage allein an 160,000 M. Schußgeld eingingen. Carlsriihe. Bei der Anwesenheit de Bischofs Reinkens ist die Organi sirung der altkatholischen Bewegung Ba dens in folgender Weise scstgestellt wor den : Es wird jährlich eine Landcsver sammlung unter Vorsitz des Bischofs abgehalten nd i den vier Bezirken, Constaiiz,Haldhiit, Freiburg nd Carls riihe je alle zwei bis drei Monate Be zirksvcrsammliing. Den letzteren find folgende Thätigkeiten zugewiesen: Re gelung der Scclsorgc, besonders an sol chen Orten, wo kein Geistlicher ist -, Bil dnng von Lcsc-Circcln und Errichtung altkatholischer Bibliothen; Ordnung der kirchen-vermögensrcchtliche Angelegen heiten der Landgemeinde etc. Die Be zirksversaniinliingen solle in den größe ren Orten der betreffenden Bezirke wech seln, nnd an dieselben soll sich ivomög lich je eine Volksversammlung anschlie ßen. Der Landcsvcrsanimlttng ver bleibt die Behandlung und Anfüh rungsort der Synodalbeschlüsse, sowie die Unterhaltung der gegenseitigen Be ziehungen zwischen Kirche nd Staats gewalt. Uebrigen ist gerade gelegent licher dieser Firniiingsrcisc außer einem stetigen Fortschritt in der katholischen Rcformbcivcgnng wozu die Vermeh rung um 13 Pastorations Geistliche von 6 selbststäiidigc Gemeinden nnd 10 Ge meinschaften gegen das Vorjahr z er wähnen ist—die unverkennbare That fache einer Annähernng de liberalen Protestantismus zu constatircn. Bei allen im Lande stattgehabten Vorträgen de Bischofs habe evangelische Geistliche der freisinnigen Richtung denselben an gewohnt nnd ihre Sympathie hiermit ausgesprochen, so namentlich i Offen bürg, Rastatt, Karlsruhe nnd Heidel berg. In letzterem Orte hob der evan gelische Stadtpfarrcr Schcllenberg bei dieser Gelegenheit hervor, daß wenn auch die Altkatholikcn keine Propagan da bei den Protestanten versuchte, letz tere dennoch zum Glauben a die Le> bcnssähigteit nd die Zukunft de Alt katholicismn bekehrt seien. Ungeach tet der in Cultus und Lehre bestehenden Verschiedenheiten sei die Einheit im Strebe ach Wahrheit und Vaterland liebe, sowie im gemeinschaftlichen Kam pst gegen das beiderseitige „Schwarze" unverkennbar. Ellerbach. Da hier am 26. Juli, wie gemeldet, enthüllte Kriegerdenkmal ist ein vom Bildhauer Ludwig Epp in München, einem geborenen Ebcrbachcr, entworfene und ausgeführtes Meister werk. Da auf rothem Sandstein er richtete Piedeftal, in da die Name der Krieger nd der Gefallenen eingehancn sind, hat eine Höhe von etwa 14 Fuß. Ueber diesem Piedestal erhebt sich eine weibliche Heldengestalt von edler Maje stät aus blendend weißem nnd ganz rei nem Kalkstein. In der rechren Hand hält sie die Geschichtsrolle, der Nachwelt die Siegestage verzeichnend, mit der lin. ken aber stützt sie sich auf den Schild, den ein Lorbeerkranz umschlingt, welcher den sterbend Helden den Dank de Volke, die Anerkennung der Nachkommen aus drückt. Der schöne edle Ausdruck de Geficht zezeugt die religiöse Zuversicht der deutschen Nation aus das theuer er kaufte Recht der Freiheit und Einigkeit. Ganz dem geistigen Gehalte de Denk mal entspricht dessen plastische Darstel lung, die Art der Mittel, die un den Tedanken zur Anschauung bringen. Dir Heldengestalt ist von de edelsten Verhältnissen, den schönste Formen und mit einer Gewandung in wahrhaft klas sischem Faltenwurf bekleidet. Der deutsche Kaiser hat für die Nothleidenden der Stadt Kirn einen Beitrag von 3000 Mark beigesteuert. Rtestts aus Europa. Der Karlisteu - General Dorregaray in Spanien ist nach Navarra geflüchtet. Der Kamps in der Herzegowina dau ert fort, und nimmt die Jnsurrection zu. In der Nähe Gravatschatz in Bosnien soll eine Insurrektion im Gange sein, veranlaßt durch die serbische Bande. In Berlin ist ein Ministcriat-Bc fehl erlassen worden, daß der Bischof von Paderborn durch sein Verschwinden au der Stadt, (Festung Wesel), wo er in terinrt war, sein Bürgerrecht eingebüßt habe Frankreich verlangt 45.000 Quad rat Fuß mehr Raum in de Ausfiel lnggebättdtn in Philadelphia. Locak Helligkeiten. VancaSter, Pa. Donnerstag, Sept. 6, 1875. Da aunttz Dicket besteht au folgenden Herren: Staats Senator vom 13tcn Distrikt, I. MDravcr, M. D., Drumorc. Scheriff, E M. Staufsc r, von Mount Zoy Register, W W Blissc r, Lcacock. Prothonotar, H E. Shimp, Manheim Borangh. Schatzmeister, B. I. McGrann, Manheim kwschp. Clerk drr Waisen-Court, I. D. Worst. West Carl. Clcrktzdcr vierteljährliche Sitzungen, E. W. P scy, Drumorc. Armenhaus Direktoren, Geo. W. Wormlc, West Doneqal. W. Wh itakcr, Fulton. Gefängniß Inspektoren, Joh ?. Harrar, Sadsbnry. Joseph M. Watt, Columbia Connty-Commissioner, Em an li el P.Keller, MaiilminTwp. Gefängniß Aufseher, W. H. Miller, Strasburg Townschip. Eoroncr, Henry M. G ritcr, Eity Auditor, H. S. Kern, Sadsbnry. Eiar Virrbrauerei durch Feuer zerstört. Die wohlbekannte Brauerei des ver storbenen Hrn Aug sf S ch ö n her ger an der Nord Queen Straße, Lan eafter, fing am Donnerstag Nachmittag auf irgend eine Weise Feuer, nd wnr de der innere Theil derselben fast gänz lich zerstört. Durch die prompte Arbeit der Feuerwehr gelang es, Herr des Feu ers zu werden, ehe dasselbe vielen Scha den anrichten kote. Wie dasselbe ent standen ist, weiß man nicht, es wird je doch vermuthet, daß es durch Kindcr geschah, welche an selbigem Nachruft mittag daselbst spielten iid—rauchten ! Der Verlust ist etwe S5OO bis 600, aber versichert. Titz der Frau Franke. Wir bedauern melde zn müssen, daß Frau Lissetta Franke, Gattin des Hrn. Heinrich Franke, Bierbrauer, am 30. August in Washington Eity, wohin sie sich ans den Rath ihre Arztes bcgc ben hatte, starb, und am 1. Dieses in Lancastcr, unter Betheiligung eines gro ßen Trauergefolgcs beerdigt wurde. Sie erreichte ein Alter von S 6 Jahren. Mit ihrem nun tiefgebeugten Ehegatten lebte sie viele Jahre in glücklicher Ehe; sie war eine treue Gattin nnd gute Mut ter, nnd war von Allen die sie kannten hoch geschätzt nd geachtet. Möge sie sanft in ihrem stillen Kämmerlein ruhen. Hr. Franke nndseinc Familie haben unser innigstes Beileid. Tnmmhtit ahne Grenzen. Ein gewisser Hr. Wilson ist ein Mit glied de Ttadtrath von Lancastrr City. Bei der letzten Sitzung de Stadtrath jener Stadt war es un. al dieser Mr. W. einen Antrag stellte, daß die Milchhändler und Andere welche Hör n er gebrauchen, um dadurch de Mor gen ihre Kunden an dem Schlaf wek ken, eine Strafe von 5.00 bezahlen, oder 24 Stunde eingesperrt werde sollten! Ei andre Mitglied de Stadtrath da gerade anwesend ivar, lachte laut ans, al Hr. W. den Vorschlag verlas. Da da Gelächter allgemein zunahm, gerieth Hr. W. i eine solche Verlegen heit, daß er de Vorschlag zurück ahm, und mit einer langen Nase abzog. verdiente Anerkennung. Prof. Z.C.Glesse r, der eminente und tüchtige Pianospielcr und Musik- Dirigent von Laukaftcr, gedenkt in Bäl de jene Stadt zu verlassen, und nach Pittsbnrg überzusiedeln. I Folge die se Umstände, und in Anbetracht der vielen Verdienste welche Hr. Glcffer wäh rend seines mehrjährigen Aufenthalts in Lankaster den Bürgern jener Stadt er wies, wolle un seine Freunde daselbst ihre Anerkennung und Achtung dadurch an den Tag legen, daß sie ihm eine Be-' nefit-Borstellung in Form eine große Concert gebe. Da Concert soll in dergultonHalleam Montag Abend, den 13ten September stattfinden, nnd sollen alle tüchtige Musiker (und es hat ihrer dort eine ganz schöne Zahl) der Stadt an demselben Theilnehmen. Dies freut un sehr, da wir e gerne sehen, daß man die Verdienste solch' tüchtiger Männer wie Hr. Gleffcr auch gehörig zu würdigen versteht. Während die mu sikalischen Freunde in Lankaster viele an Hrn. Gleffer verlieren, so dürfen wir unsere Leser in PiMburg auf dm Zn wach diese fähigen Musikers herzlich gratuliren, denn in Hm. Gleffer gewin nen sie nicht allein einen der besten Mu sikkenner, sondern auch einen höchst ge bildeten nnd angenehme Gesellschafter. Di iichste Gmmenfiusterniß. Am Mittwoch den 26stcn September findet eine Sonnenfinsteruiß Morgen um 6 Uhr 14 Minuten statt, welche hier fichtbar sein wird. Die Finsterniß be ginnt mit dem Aufsteigen der Sonne. I suut I,tz herrscht seit einigen Tagen eine bedeuten de Anfregung. Ein gewisser William Campbell, jetzt in California wohnhast, welcher Mount Joh vor etwa 2vJahren verließ, ist nämlich zurückgekehrt, und behauptet, daß sein Vater einen bedeu tenden Strich Grnnd in was man jetzt die West-Warb nennt, eigne, nd durch dessen Tod seither ganz verwahrlost wor den sei. Cr sei deßhalb gekommen, m seine Ansprüche al Erbe geltend zuma chen. Hr C. behauptet im Besitze der nöthigen Kaufbriefe ,c. z sein. Der Grund ist jetzt bebaut, nnd gehört zum werthvoUsten Theil des Siädtchen. Schönberger' rinrrri welche vor einigen Tagen theilweise vom Feuer zerstört wurde, war für 2.V00 versichert, eine Summe, hinreichend ge nug, mallen Schaden zu decken Eine Brtti-Fier. Hr. L 0 renz Knapp, der wohlbe kannte Bierbrauer, feierte letzten Don nerstag seinen 48. Geburtstag dadurch, baß er seine Freunde (nd er hat deren eine große Anzahl) zn einem obligaten „Schmauß" in der Männerchor-Hallc einlud. Lange lebe der biedere alte Freund. alumdi, wird gemeldet, daß ein junger Deutscher, Namen Dietrich Ahl er, im Alter 23 Jahren am Donnerstag im Suqnc- Hanna nahe dem Perry-Wharf ertrunken l'i. . in Arbeitetberunglütkt Hngh Toner, ein Arbeiter der Penn sylvania Eisenbahn wurde am Donner tag Nachmittag nahe Lcmou Place von einem Zug überfahre und dermaßen be schädigt, daß er noch an demselben Abend starb. leine ounitz-Aeuitkeite. Hr. Jakob Lentz, ein beliebter und be kanntcr Bürger Lancaster', starb am Samstag im 85. Lebensjahr. Das Wohnhaus de Hrn. Benjamin Brubaker, nahe Rohrestown, Lancaster County, brannte am Samstag Abend nieder, wobei fast sämmtliche Hansge räthschasten zerstört wurden Versicher ung 2,100. Hr. E. K. Smith große „Rol ling' -Mühle in Colemanville brannte am Sonntag Morgen mit ihrem ganzen Inhalt nieder. Der Verlust belauft sich ans etwa 22,000. Hr. Owen Brillier ist al Postmeister in Rcinhold'S Station ernannt worden. Am Mittwoch Nachmittag, während grau Jacob Scharr, wohnhaft nahe den Mannt Hope Eisenwerken, sich in Man heim befand, und in der Fronte von Arndt Store war, wurde sie von der Hitze der Sonne dermaßen überwältigt, daß sie plötzlich umfiel. Nach angewand ten Mitteln wurde sie indessen bald wieder hergestellt. Neue au Atlantic Kith. Atlantic City ist bekanntlich ei sehr besuchter Badeort in New Jersey. Tau sende gehen jährlich dahin, um die fri sche, erquickende Seeluft zn genießen, nd die Badeanstalten zn besuchen. Selbstverständlich befinden sich unter de Besuchern auch viele Philadelphiaer, wovon die Meiste bei unstrn Freund, Hrn. Al ois Schaufler, einkehren. Erst in der letzten Woche des Monat August waren wieder mehrere Freunde aus Philadelphia dort, worunter unser jovialer Agent, Hr. Stephan Hart maicr, sowie auch jener handfeste Pier braner, Hr. Ge org Keller und der wackere Wirth an der Ridge Avenue, Hr. Georg Winter, . s. w. Daß c bei diesen Gelegenheiten auch oftmal ganz komisch zugeht, läßt sich leicht denken. Besonder war diese in obengenannter Woche der Fall. Hr. Schaufler war nämlich in Philadelphia gewesen, nnd kehrte am 26ften nach At lantic City zurück. In Philadelphia hatte sich aber unser alter Freund eine solche „Affen" angekauft, daß er gar nicht nichr wußte, wie er nach Hause kam; ob per Telegraph oder per Schub. Kurz und gut; zu Hanse angelangt, sah er mehrere Philadelphia a einem Ti sche im Hofe sitzen, wovon Eiizigc Zigar ren rauchten, nnd Andere Bier tranken. Kaum hatte Hr. S. diese bemerkt, al er ans dieselbe zutrat nd frug: „Wißt ihr nicht, daß heute Sonntag ist; und könnt ihr euer Bier nicht im Hotel trinken ?" Die Gäste schaute zuerst sich, und dann Hrn. S. erstaunt an, finge aber laut an zn lache, da sie wußten daß e nicht Sonntag, sondern D 0 nerstag war! Da da Lache kein Ende nehmen wollte, sondern vielmehr mit jeder Minute zunahm, so kamen auch Andere herbei, nd ahmen a dem Gelächter theil. Hr. Schaufler aber, als er merkte, da er in' unrechte Horn geblasen hatte, zog sich flugsschnell i sein Hotel zurück, und schaffte sich de „Bären" vom Halse, der eine solche Wirkung in ihm hervorgebracht hatte, daß er a nächsten Tage beinahe seinen Schnabel und die Füße verfror. Er hat hoch nnd theuer erklärt, nie mehr einen „Affen" in Philadelphia zu kau fen, nd auch die Tage der Woche besser zu studiren, den er meint, die Mucker hätten jetzt schsn zu viel Recht am Sonn tag, ohne daß man ihnen noch den Don nerstag zum Sonntag gibt. Wir selbst haben Atlantic City noch nie besucht; sofern un aber da Leben geschenkt wird, nd wir die nöthigen „Läpplen" erlangen, so hoffen wir, e ehe lange auch einmal zn besuchen. rohe Feuer truuste. Eine Feuerbrunst zerstörte letzt, Woche in Braddock-Field, ohnweit PiMburg, acht Gebäude nd richtete dadurch einen Schaden von 45000 an, der jedoch voll versichert ist. Eine andere Fenersbrunst brach in derselben Woche auch inMcKeeport an, wobei 2V Familienhäuser, der National Rohrfabrikgesillschaft daselbst gehörend, durch da Feuer vollständig zerstört wur den. Der Schaden, 20.000, ist vollständig gedeckt.
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