Die Staats-Zeituujl. Donncrsta g, Juli 20, 1875. HarrtSbrg. Pa. Beginn de Zehnten Jahrgang. Heute beginnt die „Pennshlvanischc Staatszcitnng" ihre 10tc Jahrgang, und während wir uns und unsere Leser zu diesem Ereignis, beglückwünschen, können wir nnr sagen, daß es auch fer nerhin user Streben sein soll, uns der Gunst ud da geschenkte Zutraue unsrer Leser würdig zu zeige. Diese Nummer erscheint i ganz neuer Schrift, was derselben ein recht nette Aussehe gibt. Möge sie einem Jeden gefalle, und möge der Leserkreis der StaatSzcituiig" sich vermehren wie der „Sand am Meere". So ist' recht. Wie ans heutiger Nummer (die erste in diesem langang) z ersehe ist, ha ben unsere geschätzten Freunde die wir in Httiilingdo, Lewistown, Pattcrson nnd lägcrtoiv antrafen, nicht allein de uns schuldige Betrag, sondcrii auch das Postporto bezahlt. Ein Ähnliches tha ten auch nnsre Freunde i Eolnmbia, Lancaster, Philadelphia und Wilming to welche wir letzthin besuchte. Das ist schön und ganz rech, und verdient beide die wärmste Anerkennung sowie auch unsern innigste Dank. Möge da schöne Beispiel überall Naclialnnuug finde. Bon iinn a werde wir alle fürs Porto erhaltene Gelder ebenfalls ver öffentliche. Nach Sundurh, Schamokin, Danville, Milton rr. Nächste Woche gedenken wir nsre Freunde in de obengenannteii Ort schafte zu besuche, und zwar Sunbnr und Northiimbcrland am Mittwoch, Schamoki am Donnerstag, Danville am Freitag nnd Milto nnd Watson town am Samstag. Habt die Läpp te bereit, Freunde, der Ripper kommt! In der darauffolgenden Woche geht's nach Earlislc, Ehambcrsbnrg, Hägers town,und dann nach Pittsbnrg und AUcghcnh Eounth. Geschah ihm recht. Ein verrückter Ernsädcr, Namens A. W. Black von Pittsbnrg, hatte es in der Gewohnheit, Wirthe und Lignör händler wegen unrechtmäßigem Kignör verkauf anznklagc. Bor einige Ta gen brachte er wieder mehrere Anklage vor die Grand Jury von Alleghcny Eouiity, da er aber seine Angaben nicht bestätige koniitc, nnd sogar den Richter nebst Ir>> beleidigte, so wurden diesel ben von der Jury verworfen, nd Block wegen Mißachtung der Eonrt in die lail verdonnert. Erst ani nächsten Tag würbe er aus seiner Haft entlassen, da Jemand Bürgschaft für ihn leistete. Die Temperenzler sollen fnchstcnfclt wild über die Grand Jury nd Richter Stowe sein, welcher ihm och einen der den Verweis über sein niederträchtiges Verfahren gab, che er ihn verurthcilte. — Geschah ihm recht. Eine Radikale Hochzeit in Hunting di. Bekanntlich besteht schon seit ein oder mehrere Jahren die republikanische Partei in Huntiiigdon Eounty aus zwei Auktionen, die eine die „Wood", und die andere die „Scott Partei". ES herrschte zwischen denselben eine bittere Feind schaft, eine och viel schlimmere, als zwi schen de Demokraten nd Republik iiexn. Die Folge dieses Streites wa ren, daß die Demokraten hin und wie der bei de Wahle siegte, und ihre Eandidaten erwählte, trotzdem die Re publikaner eine bedeutende Mehrzahl der Bevölkerung von Huntiiigdon bilde. Viele Republikaner schiene i custer Zeit cS jedoch müde geworden zu sei, och länger in Haß und Feindschaft mit ihre politischen GlanbcnSbrüder z lebe, besonders da diese Herbst die Go vernörswahl, nd über ei Jahr die Präsidentenwahl ist; denn verliere sie diese, so sind sie ans lange Zeiten macht IoS, nd verlieren ihre fette Brocke. Nach langen katzcnbncklichcn Sprün ge, vielem „Genna," Schwanzwcdcln und Händeschüttel, brachte man es end lich letzte Woche dahin, die leitende Gei ster beider Faktionen zusammen zu brin gen, und eine Bereinigung oder Trau ung z bewerkstelligen, nachdem die „Brüder" noch zuvor die Friedenspfeife geraucht, und eine „Wknpptich" ge tanzt hatten. Ob Rcv. Bcecher zugegen war um die Knieschwachen )iusziiitcrii, sind wir außer Stande zu sagen; nur so viel wisse wir, daß, nachdem die Trainings Ceremonien,gemäß welcher beide Faktio ncn gleiche Rechte in den Connty Co vkntioncn haben solle, vorüber war, mehre der Anwesenden wie gewaschene Pudel nach Hause gingen, als ob eine besondere „Bekehrung" in ihnen vorge gangen sei, während indessen Andere immernoch „dicFaust in der Tasche" hielten, nnd die eingebrockte Suppe nicht recht schlucken wollten. Unter den Letzteren befindet sich ein gewisser G u ß, einer der Leiter der einen Faktion, welcher gerne Prothonotar wer den möchte; wird er nominirt, dann schluckt er Alles, wenn nicht, so erfolgt in G ß, der das geknüpfte Eheband ganz sicher wieder trenne wird. Wie die Sache noch ausfällt, werden wir in Bälde sehe. Eine gute Rominatio. In Philadelphia haben die Demokra ten in voriger Woche sehr gute Nomina kioncn gemacht. Sie suchten fähige, po nicht als Eandidaten auftraten. Wahr scheinlich werden sie ihr Ticket wählen. Die Staats-Wohl in Ohio. Ueber die nächste Staatswahl in Ohio, macht dcr,, ?effeisv Demokrat" folgen de sehr richtige Bcnicrknngc - Die Staatswahl in Ohio findet be kanntlich im Oktober statt. Da sie mit hin einen Monat früher kömmt, als die i den meisten andcrc Staate der Union, wird ihr ungewöhnliche Bedeu tung beigelegt. Ihr Ausfall wird an deuten, ans welcher Richtung dieses Jahr der politische Wind weht. Denn die Parteien stehen sich daselbst ziemlich gleich; die Mehrheit dcS vor zwei Jah re gewählte dcmokratischcn Gonvcr nör Allen betrug kaum 1000 Stim me. ES frägt sich nun, vermögen die Demokraten das während der beiden letzten Jahre daselbst erlangte llcbcrgc wicht z behaupten, oder geht es mit ih rer Macht wieder abwärts ? Dabei han delt cS sich nicht allein iim Staats-?- teresscn, sonder weit mehr noch in die nächstes Jahr stattfindende Präsidenten wahl. In Anbetracht dieser Thatsache thun natürlich beide Parteien ihr Bestes. Wen es möglich sein sollte, eine Mehr heit zu kaufen, so werde es die Republi kaner sicherlich thun. Die Bniidesbe aintcn werden schwer für Bestreitung der Wahlkosten i Ohio besteuert. Präsi dent Graut hat seine Genehmigung da zu gegeben, denn obschon sich die Repu blikancr in Ohio gegen einen dritten Ter min ausgesprochen habe, so geschah dies doch in äußerst schonender Weise, und außcrdci ertheilten sie der Ver waltung Grant's das höchste Lob. Wen es de Republikanern gelingt, wieder das Uebergcwicht zn erhalte, so liegt auch der dritte Termin im Bereiche der Möglichkeit. Deshalb setzt man die Bundcsbcamte in gehörige Contribn tion. Postmeister lewcll hat freilich er klärt, daß seine Untergebenen nicht zu Beiträge gezwungen werde solle; aber die Furcht, ihre Stelle z vcrlic ren, wird die meiste Postmeister schon gefügig machen. AS der Frcischulc Frage suchen die Republikaner besonders Capital zu ma. che. Katholiken nnd auch manche protestantische Religions Genossciischaf te habe vornehmlich in Cincinnati ihre besonderen Geineindcschulen. Wäh rend ihnen die Erhaltung derselben gro he Opfer anferlcgl, müsse sie zugleich, gerade wie hier i Peniistilvanic, Steuer für Unterstützung der öffentli chen Schulen bezahlen. Gegen diese Härlc'nnd Ungerechtigkeit werden von den Betreffenden energisch Proteste er hoben, nd da die Mehrheit dieser Be schwerdeführer der demokratischen Par tei angehört, so beschuldigen die Repu blikaner letztere, sie arbeite ans den Ruin des Freischulcn Systems hin. Die De mokraten haben sich begnügt, in ihrer Platform die erwähnte Beschuldigung einfach als unbegründet z bezeichne. Unserer Ansicht nach hätten sie besser ge than, offen zu erkläre, daß es Unrecht sei, Bürger für eine Sache zu besteuern, von der sie keine Gebrauch machen nd die ihnen keinen Nutzen bringt. Au der Finanzfragc wird keine Par tei viel Gewinn ziehe. Der betr. Be schluß in der demokratischen Platform obschon vorsichtig und gemäßigt abge faßt, enthält doch eine Erklärung z Gunsten der Vermehrung von Papier gcld. Die Republikaner haben den Ge genstand vorsichtig mit Stillschweigen übergangen. Ans beiden Seiten giebt cS Hartgeld nnd Papiergeld Männer. ES will uns bcdünkcn, als ob die Demokraten gut gethan hätten, diese schwierige Frage ebenfalls ganz mibe rührt zu lassen, um so mehr, als die zu erwählenden Staatsbeamten nichts mit Lösung derselben zu thun haben. In der Tkinpcrenzfrage stehen die De mokraten entschieden ans der freisinnige Seite, was sehr zu ihrem Vortheile aS schlagen dürfte. Wie wir an einer an deren Stelle näher angeben, suchte man den demokratischen Eandidaten für Vice ! Gonvernör, Hr. Earcy, als eine Kalt- Wasser Fanatiker hinziistcUen, aber ohne sonderlichen Erfolg. Hr. Carey übt ein nnbczciselteS Recht an, wen er sich de Genusse geistiger Getränke enthält; aber er denkt nicht daran, andere Leute zu zwingen, seinem Beispiele z folgen. ti! vernünftiger Temperenzler. Der Berichterstatter des „Eincinnati Voltsblattes" hat am Montag mit General Earen, dem Eandidaten für da Amt eines Vice Gouverneurs auf dem demokratischen Ticket, die folgende II terrednng: Frage: Da Sie jetzt ei Eandidat vor dem Volke von Ohio sind, General Carry, möchte ich Sic fragen, ob Sie gewillt sind, mir mitzutheilen, was Ihre Ansichten über die Tcinpcienzfragc sind? General Carey: Das Volk hat ein Recht, zu erfahren, welche Ansichten ich über irgend welche öffentliche Frage hege, und cS ist nicht meine Gewohnheit, mit irgend etwas hinter dem Berge zu halten. Frage: WaS hallen Sic von der Tcmpcrcnzsachc und den Mittel, die angewendet werden, in ihr Vorschub z leisten? General Carry: Ich bin von Prinzip nnd Gewohnheiten ein Tcmpc rcnzmann, und mich be wegen, irgend welche berauschende Ge tränke zu trinken. Ich weiß, daß ich mich besser befinde, wenn ich nichts trin ke, und ich glaube, dafi es Andcrc eben so gehen würde. Ich bin jedoch gegen irgend welche ZwangSmaßregcln, um die Leute zur BWigkcit zu zwingen. Ich habe seiner Zeit den Tempcrenz- Kreuzzug öffentlich verdammt, nnd kann mit gutem Gewissen auf der demokrati schen Platform stehen. Frage: Haben Sie nicht vor Jah ren sich in anderem Sinne geäußert ? General Carey: In den dreißig Jahren meines öffentlichen Lebens habe ich viele Dinge gesagt und gethan, für die ich jetzt nicht einstehen nnd die ich jetzt nicht billigen möchte. Ein Ausflug nach Huntinngdon, Le it-, P-tterfon,r. Wie öliger Atel anlmitct, waren wir auch wieder einmal in Huntingdon und den übrigen genannten Ortschaften, und da gerade die Herren Geo. Schäfer nnd August Dn gcs von Johns tow, wie auch Hr. Peter Otzel berger von Sharpsbnrg, Md., auf Besuch in HarriSburg waren, so beglei teten sie uns ans der Reise. Hr. Otzcl bcrgcr verließ uns in Mt. Union, Hnn tingdon Eounty, während die Herren Schäfer und Danges ach lohnstowii, wo sie wohne, weiter reiste. Wie es dabei zuging, lehrt Folgendes : Wie bekannt, hielt der Groß-Bund des „Verbesserten Ordens der Bereinig tcu Brüder", zu welchem die HH. Schä fer und Danges gehören, seine Sitzun gen letzte in HarriSburg; und da die beiden gcnaiintcu Freunde, mit dem 4 Uhr Zug am Mittwoch Morgen nach Hanse zu reisen wünschlen, so dachten wir, sie bis nach Hnntingdo z beglei ten, da bis zu jenem Morgen die „StaatS-Zeitnng" gedruckt sei, und wir dann ohne Aufenthalt dicßcisc antreten konnte. Damit wir jedoch nicht verschlafen würden, (in der Dienstag Nacht Wirdes nämlich immer spät bis wir mit dem' Schließe der Forme de Blattes fcr tig werden, nd es gewöhnlich in jener Nacht oder eigentlich am Mittwoch vor Tagesanbruch zur Presse geht,) so bc ! schlösse unsre beiden lohnstowner Freunde, die g a ze Nacht aufznblci bcn, d. h., nicht schlafen zu gehen, und uns in 3 Uhr am Mittwoch Morgen zu wecken. DiescrPla gefiel nS, und somit waren wir ohne Sorgen. Es war beinahe 2 Uhr, als ivir in der Dienstag Nacht, resp. Mittwoch Mor gc z Bette gingen, somit blieb nnS blos eine Stunde zum Schlafe üb rig, „Wirst du zur rechten Zeil auf wachen, und nicht verschlafen ?" dachten wir bri uns selbst, dicvorwinll, schla sc thue ich; seile beide lohnstowner werde dich schon wecken". DaS war's letzte, woran wir dachte, und schliefen, da wir sehr ermüdet waren, auch bald ein. Nicht lange lagen wir indeß, als wir einen sanften Rippenstoß von nnsrcr besseren Ehehälfte verspürten, begleitet mit den Worten. „Papa, cS ist schon Heller Tag!" O Moses und die Pro phetc, welch' ei Schreck fuhr durch unsere Knochen, als wir aufwachte, nnd die Sonne wirklich schon hoch am Him mel stand, es war beinahe 0 Uhr, eine Zeit Ivo wir schon nahe Hnnting do hätten sein solle, nnd jetzt och im Bette! Potz alle Wetter! woll ten lis doch scllc lohnstowner Fcgcr um 3 Uhr wecken! Jetzt ist alles futsch. Doch! nur ruhig Blut; wir nehmen den 8 Uhr Zug nach Huntiiigdon, und reisen wenigstens bis nach Pattcrson. So dachten wir etwa, als wir nS die Augen gerieben, nnd das Bett verlassen hatten. Aber, wo sind den unsre lohnstow ner Freunde, die versprochen hatten, nnS in 3 Uhr zu.wecken? Sind sie abge reist ? Oder, vielleicht schlafen sie so gar auch! Wie gcmntkmasil, so war cS ! Sie waren wirklich bei Hrn. Schie le j der Nacht eingeschlafen, während ein leeres Bierkeg die Wache hielt, und konnten trotz des Weckers der Uhrc nicht vom Schlafe aufgerüttelt werden! Zwar hörten sie den Lärm des Weckers, aber sie trän m le zur Zeit und ließen sich nicht störe. Der Traum war in deß ein ganz sonderbarer. Sie träum ten nämlich, sie seien ans der Heimreise, und säßen in einem prachtvolle Eisen bahnwagcn, aber anstatt vorwärts, ging der Zug rückwärts! anstatt nach lohnS town, ging es nach Baltimore! Dieß erschreckte sie dermaßen, daß sie erst m etwa 7 Uhr aufwachte, und daher kam cS, daß sie nnS nicht in 3 Uhr weckten! Mit Hrn. Otzclbcrgcr, welcher bei Hrn. Bolliiigcr übernachtete, uud der ebenfalls in t Uhr abreise wollte, erging cS ebenso! Auch er hatte sich verschlafen; ob er indessen träumte, wisse wir nicht Somit reiste wir erst um 8 kr zusammen ab, seelenver gnügl, daß wir uns Alle wieder gesund und wohlbehalten antrafen; austatt aber in Pattcrson zuerst abzusteigen, reisten wir direkt bis nach Hnntingdo, Ivo wir Mittags um 12 Uhr 10 Minuten anka inen, und im „Leister-Hans' cingnar tirtcn, während unsre lohnstowner Frcuudc nach herzlichem Händschüttel Iveiter fuhren. Gerade als wir das große und hüb sche Hotel betreten wollten, begegnete nns Hr. Leister selbst, der nnS auf's freundlichste bewillkomm'. DaS „Lei ster-Hans" i Huntington führt den Na nitii dessen Eigenthümers, Hr. Hein richLcistcr, einer der geachtesteu nnd angesehenste Bürger jener Stadt. Sei Hotel ist eines der schönste nnd größte dieses Staate, nnd steht keinem an der, weder an innerer Einrichtung, Eleganz nnd Pracht, noch an Bewir thg nach. Wie Hr. Leister selbst, so sind auch seine Clerks nd Aufwärtcr, freundlich, zuvorkommend nnd höchst gefällige Leute. Man fühlt sich bei Hrn. Leister zu Hanfe, und sollte einer oder der andere nnsrcr Leser je Hunting ton besuche, könne wir Hrn. Leister's Hotel anf'S Beste empschlc, besonders da eS auch grade am Bahnhof gegenüber gelegen ist. Da das Lokal Option Gesetz jetzt um geworfen ist, so kann man in Hunting don nn auch wieder einmal gemüthlich ein „Gläschen hinter die Binde gießen." Diescrhalb läßt Hr. Leister gegenlvörtig ein sehr hübsches nnd zweckdienliches Schenkzimmer einrichte, eines der schönsten, das man zu sehen wünscht. Kurz, das „Leister-HanS" ist von oben bis unten complct in seinem ganzen Um fange; Speisen nd Getränke sind köst lich, und die Aufwartung nach Wunsch. Will man im Winter eine gute An stcrnsllppc in Huntiiigdon, so empfehlen wir unsern Freund, Hrn. Friedrich MobnS; er versteht's ans dem FF eine gute Speise herzurichten. Oder will man c Flasche fühlendes Sarsa parille, ode, gute Prctzcla, dann besuche na nnscr Agenten, Hrn. Jakob Leonhard; dort ist die beste OiieUe, Auch bei unserm alten Freund, Hrn. Bierbrauer Leget ist der LedenKfiinkc och nicht erloschen, denn obschon das veraltete Lokal Option Gesch ihm gro ßen Verlust verursachte, so braut er doch jetzt wieder, und zwar ein ganz gutes Bier. Da von Bierbrauereien die Re de ist' so haben wir zu bemerken, daß wir, auch einen handfesten Bierbrauer in Hnntingdon als „Rekrut" eiiimnsterten, nämlich Hrn. Joseph Zilins, von der Firma: Schneider 5 Zilins, Ale- Brauer, deren Ale gar nichtzu verwer fen ist. So hat auch Hr. Harry Ehambcrlai einen Liquorstorc eröffnet, dessen famoser Stoff besonders die Tcmpcrciizlcr kitzelt, besonders wenn sie nicht „gut fühlen". Hnntingdo ist seit unserm legten Be such nicht viel gewachsen; natürlich in Folge des drückende Geldmangels; in dessen bemerkte wir, daß mehrere Werk stätten im westlichen Theile der Stadt im vollem Gange sind, Iva uns sehr freute, da sie der arbeitenden Klasse Be schäftigung geben. Bon Httulingdon reisten wir ach Le wistown, wo bei nserm alten guten Freund, Hrn. Bierbrauer H ä b c r, ab gestiegen, und durch ein Glas seines scharmante Gcrstensastes und Schwei zcrkä der Staub hiuunlcrgeschiveukt wurde wurde. Hr. H. und seine freund liche Gattin mußte unsre Ankunft schon zuvor erwartet haben, da Beide an der üinre ihrer srenndlichen Wohnung stau den, um uns zn bewillkomme. Z bc merken ist noch, daß, grade als wir die Lars in Lewislown verlasse wollten, wir auch Hrn. R dolph Pott von Pittsburg, de wohlbekannten General- Agenten der „Germania Lebens Ber sichernngs Gesellschaft" trafen. Die Lage von Lcivistow gefällt uns fast besser wie jene von Hnntingdo, nur ist gegenwärtig der Geschäftsverkehr dort sehr stau. Blos cincs der Eisenwerken ist im Gange i indessen hat Hr. E. Bäh - er, der tüchtige Schneidermeister da selbst, seit nserm letzten Besuch nicht weniger den sechs sehr schöne zweistöcki ge Häuser gebaut. Sechs Hänser baut nicht Jeder, aber Hr. Böhner hat's ge than, und obscho er nur ein S ch n ei d e r ist, ans die manche Leute über die Schulter schauen, so hat er doch bewie se, daß die Herren Schneider nicht alle ans den Kops gefallen sind, und es keine Nenn erfordert, um eine Man zu machen.- Auch in Lewistown gelang es uns, noch zwei frische Rekruten aufzugabeln, nämlich, Hrn. Zoh Nolt c, den wohlbekannte Schuhmacher, und Hrn. August Müller, eine srenndlichen Wirth. Hr. Rolle ist ein kernfester De mokrat, und ein Eandidat für das Eonnly - Schatzmeistcraint. Wenn die Bürger von Mifflin Coiinty einen ehr lichen und getreuen, Schatzmeister zn haben wünschen, so können sie keinen besseren Mann finden, als Hrn. Roltc. Er ist ein Deutscher, und wir Deutsche haben Gott sei Dank noch den guten Ruf, daß wir ehrlich sind, und eine ehr. liehen Mann braucht man besonders um Scliatzmcistcr zn sein. Wir hoffen, daß Hr. Roltc nominirt, und auch erwählt wird. Hr. Müller ist, wie schon ge sagt, ein Wirth, nebst welchem Geschäft er auch eine Bäckerei besitzt; er wünscht dieselbe jedoch (wie auch die Wirthschaft) zn verkaufen. Hier wäre eine gute Ge legcnhcit für einen fleißigen und thäti gen Geschäftsmann, um eine gute Heim stättc zn finden. Von Lewistown gingen wir auch nach dem ü Meilen entfernten Rcedsville. Zwischen diesen beiden Orthschaftcn be findet sich die große Artfabrik, eine der beste und berühmtesten dieses Landes, der Gebrüder Mann. Ihre Aerte werden nach allen Weltgcgciide ver schickt. In dieser Fabrik arbeite zwei unsrer „Rekruten," nämlich, Hr. H-c n - ry Meyer von Rcedsville, und Hr ? snak Strähle von Aeagertown, zwei sehr fleißige Männer. Mit Freund Strähle waren wir zuvor nicht persönlich bekannt: wie erstaunten wir aber, als der wackere junge Man uns eine spien dite, snnkelnagelnenc Art zum Ge schenk machte! (Ein ähnliches that auch Hr. Meyer vor etwa zwei Jahren.) Es ist i der That ein prachtvolles Geschenk, hübsch ausgearbeitet, und vom besten Stahl. Und um „der Hacke auch den Stiel zn geben," sorgte unser freundlicher Begleiter, Hr. Henry Clemens von Reedsville dafür, daß wir auch einen Stiel zur Art bekämen, indem ein jnil' gcr Mann, Ramens McMinin (ist das der rechte Raine?) die Art wirklich mit einem solchen versah! Bravo, wackere Haudegen; ihr habt das Herz ans dem rechte Platz. Endlich ging es dann nach Pattcrson. Hier crafcn wir jenen alten Veteran, Hrn. John K. Hahnemann, der uns schon am Dienstag zuvor erwartet hatte, denn sein liebes „Weiblc" sagte uns (wie auch Hr. H.). daß sie einen tüchtigen Brate für uns an jenem Mit tag bereitet gehabt hätte, da sie glaubte, mir kämen. Schade, daß wir seilen Braten vermißten. Zufällig trafen wir auch de Stiefsohn des Hrn. H. in dessen Store, nämlich, Hrn. F. F. Roh m, ein netter junger Mann, Ivel chcr eine groß Mühle in der Nähe von Patterson eignet; und waS that dieser? Sollen wir'S sagen? Nim, er überreich te lis einen scharmanten Sack voll Mehl! Da hatten wir also eine Axt, und obendrein auch Mehl, damit unser Weiblc Brod backen kann. Liebchen, was willst D noch mehr? Lange leben die Lcwistowner, ReedSvillcr und Pat tcrsoncr! Vergnügt und gute Muthes reisten wir dann endlich nach Hanse, mit der Axt ans dcrSchnltcr daher marschirend, das Mehl nter'm Arm, und Stock und Reisetasche in der Hand; wer uns sah, mnßte natürlich über unser Reisegepäck lacht. Denkt dir aber auch, lieber Lc scr, tiiikn Zritlingshcransgcbcr mit ncr Ast as der Schulter, nein Mehlsack unter m Arm, und da ach de Stoik, Reisetasche dStovcpipe! Sappremciit. das wäre was für Bar,! Dach, nerrm!m>; ob rinc Art aber Melilsaik, ob c Stovepipc oder „Wmscht." alles ist iiS willkommen, während wir de frohen Gebern zum wärmsten Dank ver bunden sind. Wer die gute Gabe eines Freundes verschmäht, ist dessen Wohl thätigkcitssiini nicht würdig. De lieben Freunden in obigen Orten entbiete wir schließlich och iinscrii in nigslcn Dank für ihre Güte und gast freundliche Bcwirthung, sowie auch für die munteren „Läpplcn" und das Post porlo, das sie entrichteten. Wie sie, so thaten auch unsere Freunde inEolnmbia, Lancaster, Philadelphia und Wilining ton die wir letzthin besuchte. Gewiß ein achahiiiungswcrihcs Beispiel. Zum besonderen Dank sind wir de Herren Leister, Leonhard nd Modus in Hu tiiigdon, Hrn. Häbcr in Lcwistown ud Hrn. Hahnenian i Patterson fü> gute Bewirthnng; Hrn. strähle von Aägcrtown, Hrn. Rohm von Lewistown und Hrn. Elemens von Reedsville sü> Geschenke verbunden. Alle Ehre der biedere Freunde. Dc r Her a S g e b er. Struerzahlende leset. Der letzte demokratische Governör voi Penslvaic ivar W. F. Packer, iinl die Kosten zur Bestreitung seiner tltegie riiiig für das Jahr I8l! waren S4B, 97,41. Der erste republikanische Go vcriiör war Andrew Ei Ii, derselbe ha sich jetzt mit der liberalen Partei verei igt nd ist ein ehrlicher Beamter. ?n Kosten seincr Regierung für I8>!2 wa reu K 449,28,81; der Unterschied de Ansgal-e zwischen 189 und I 82 ha de Grund darin, daß in der Fwische zeit der Bürgerkrieg ausbrach, was ein bedeutend höhere Ausgabe für dei Staat zur Folge hatte. Der golden Friede ist aber wieder eingetreten nnl die Ausgabe der wirkliche Regier; sollten nicht Höker sein, als die unter A Enrtin. I. Hartranft ist der letzte republikani schc Kooernür, obgleich er m Wilderer wählnug bittet, und sich ans seine poli tische Lanfl'ahn beruft. Es zeigt sich daß die Kosten seiner Regierung im Jahr 1874 SI,U-.>r!,15!1.(!.'j oder S-'.47,12- mehr waren, als die des erste Kriegs jahrcs. Unter den obwaltenden Um ständen ist es kein Wunder, daß es sin das Bolk schwer hält, die Stenern zi bezahlen. Die Einkünfte werden iveni ger, aber die Ausgaben, in die Beam tcn in ihren Stellen erhalten zu könne vergrößern sich mit jedem Tage. Fred Douglas spricht. Fred. Douglas der bekannte Mulatte spricht sich sehr entrüstet über die wcißci Radikale ans, welche vorgeben, beson derc Freniidc der Neger z sein. E sagt, dieselbe seien Wölse i Schafs klcidcr, die mir darauf ausgingen, di Farbigen zu berauben. Letztere müßtci sich sofort allein ans sich selber verlasse Wenn sie Banken oder Hochschulen ode ähnliche Anstalten hätte, sollten sie di Verwaltung derselben ausschließlich j> die Hände ihrer Racen-Gcnosscii legen Der Rath mag gut sein; aber es frag sich, wo sollen die Reger herkommen welche die nöthigen Fähigkeiten besitzen Ziidcnl glauben wir auch nicht, daß di Farbigen ein Privileg auf die Tu gcnd der Ehrlichkeit besitzen. Fred Douglas selber steht in dieser Hinsich nicht über jede Verdacht erhaben. Narnum als Bürgermeister. Der große "üboviu-m" Phincas T Barnnm ist bekanntlich jetzt Bürgermei ster von Bridgcport, Eon. Trotz seine bekannten Wasscrsimpclei bcthciligte c sich doch an dem dieser Zage in Bridge Port, Eon, abgehaltenen Feste deutsche! Turner und Schütze und lobte in seine! nnvcrmcidlichen Rede „die biertrinke de Dentschcn", welche bei all' ihre Liebe zum Bier doch mäßige Leute seici nd von denen iinr selten einer vor dai Polizcigericht oder ins Armenhaus ge j bracht werde. Da Barnuni gerade teil Heuchler und Schmeichler ist, so lätz sich annehmc, daß er durch seine bür germcisterlichen Erfahrungen wenigslein einigermaßen von seinen Temperenz schrnllen geheilt ist Der Lnftschiffer Donalds scheint die Tollkühnheit, mit welcher er die gefähr liche Reise in nnd über die Wolke an zntretcn pflegte, endlich niit dem Tode gebüpkzn habe. Er stieg oi vorletz ten Doiiiierstag Abend in Chicago nnf, begleitet non einem Zeitungs-Berichter stattcr. Sein Ballon soll sich in einem elenden Zustande bcfnndc haben. Die Luftströmung trieb ihn über den Michi ga, See, an dessen Ufer Chicago be kanntlich crbant ist. Während der Nacht erhob sich ein furchtbarer Sturm, nnd man glaubt, daß dieser den Ballon zerstört hat, so daß die Lnftschiffer ihr Grab in den aufgcregtcu Wogen des gc nannten See's fanden. —Donaldson war ei noch junger Man, der sei Geschäft als Lnftschiffer trefflich verstand. Aber das Glück, welches ihn in vielen schwierigen Lagen treulich begleitete, machte ihn zuletzt sorglos, er wagte zu viel nnd das Resultat melde die vorste henden Zeilen. Der schwarze Tod. Ein alter und höchst unwillkommener Gast hat seine Crschcinng in den mora stigen Gegenden, zwischen den Tigris und dem Enphrat gemacht. ES ist die Pest, welche unter dem Name „schwar zer Tod" in Europa während des Zeit raumes von 1348 bis 1351 ungefähr 25,000,000 Menschen wegraffte. Ita lien verlor damals die Hälfte seiner Ein wohner; Deutschland nngefähr 1,240,- 000 Seelen nnd London allein 100,000 seiner Einwohner. In China sollen 13,- 000,000 nnd in andern Ländern des Ostens 24,000,000 Personen der Epide mie als Opfer gefallen sei, welche sich im Süden bis Afrika und im Norden bis Grönland ausgedehnt zn haben scheint. Eine so verheerende Geißel war vorher nicht bekannt gewesen. Seit der Zeit hat sich die Pest i Eu ropa z verschiedenen Malen verbreitet, aber ihre Bcrhcernngen waren auf en gere Grenze beschränkt. Im Jahre 1570 starb der berühmte Maler Tizian i Venedig an der Pest. Im Jahre 1065 wüthete sie in London und raffte ngcsähr7o.o(loPcrsonenhinweg. Im Jahre 1720 starb bcimhc die Hälfte der Einwohner von Marseilles daran, und 1700 zerstörte sie viele Menschenleben in Rußland und Polen. Die Krankheit endet in den leisten Fälle mit dem Tel de, der in weniger als einer Woche nach dem erste Anfall eintritt. Die Symptome der Krankheit find irgend ans eine getreuere und lebhaf tere Weise beschrieben, als i Desoe's wunderbarer Beschreibung des Pcsijah res in London. Es sind ungefähr drei-1 Big Jahre verflossen, seit die Pest Egyp tcn und Kleinasien znlcht verheerte. Man glaubte bereits, daß sie ihr Ende erreicht habe, da bemerkte man ini Jahre 1807 wieder einige Fälle i der niedri gen feuchten Gegend Mesopotamiens. Dü-Krankhcit verbreitete sich nur lang sam, nd erregte nicht eher Aufmerksam keit als am Schluß des Jahres 1873. Seit jener leit haben sich die Fälle ver vielfältigt nd das Feld der Insertion hat sich erweitert. Einige Gegenden ha ben schrecklich gelitten. Bis seht kann man noch nicht sagen, ob die Pest ans die Gegenden beschränkt bleiben wird, Ivo sie an, leisten heimisch zu sein scheint, oder ob sie auch civilisirte Länder be suchen wird. Ans jeden Fall ist große Borsichl von Seite der europäische Beamte und Aerzte crsordcrlich. Das Reisen nach dem Osten wird wohl auf längere Zeit in Mißcredil gerathen, be sonders wenn die O.narautainegesehc für die Häfen des mittelländischen Meeres strenge durchgeführt verde. „Dir Blätter waren zur Heilung der Nationen." Psi.mzchl, da IS Bnmn ZVee>l tZlehkraut oder Wasserpfcffer) bekannt ist, sind medictni schc Eigenschaften von mehr als gewöhnlichem Werthe enthalten. In Ir. Pierre'S gcmisch- Enropäisches. Postnachrichtra aus Deutschland. Dar in st ad t. Am 24. Ii fand hier die vielbesprochene „Kaiscrparade" statt. An derselben waren sämmtliche Truppen der hiesigen Garniso, ferner Abtheilungen der in Worms, Gießen und Mainz garnisonirendcn Regimen ter betheiligt. Nach 10 Uhr kam Kaiser Alerandcr in Begleitung des Prinzen Alerandcr von Hesse von Jugenheim hier an, stieg zu Pferde nd begab sich, gefolgt von einer zahlreichen Suite Hes sischer, Preußischer nd Russischer Mi litärs, sofort auf de Ercreicrplaß, Ivo die zur Parade commandirtc Truppe theile in 3 Tressen aufgestellt waren. Die Truppen trugen selbstredend Pora dcniüsorm, die Infanterie Helmbüschc, weiße Hosen und Tornister. Der Ans marsch der Truppe hatte noch bei leid lich gilter Witterung stattgefunden; die Parade selbst.gber fand unter strömen dem, wolkenbrnchartigem Regen statt. Beim Dcfiliren vor Kaiser Alerandcr welcher sich übrigen sehr befriedigend über die Haltung der Regimenter aus sprach, wateten die Mannschaften bis an die Knie im Wasser und Koth; eben so stand die Rhcinstraßc bci der Rückkehr der Truppen stellenweise vollständig nn. trr Wasser. Am 20. trat dann der Kai ser Alexander über Bebra, Weimar und Leigzig die Rsickrcise ach St. Peters burg an. Bor feiner Abreise bewilligte er folgende Geschenke- für das Elisa bethenstift 250 fl., die barmherzig' Schwester 250 fl.. das Rcttungshans in Hähnlein 150 fl., die kleine Kinder schule in Jugenheim 150 fl., dem Alice- Frauenvcrcin und der Idioten Anstalt 200 fl. Berlin. Die hohe Politik hat in Anbetracht der noch höhere Tempera tur Ferien gemacht und die Herren Mi nister ahme dem Hof nach, sie gehen in s Bad machen Erholungsreise; so ist der Ministerpräsident in Barzi, der Bicepräsidcnt Eamphansen besucht die Rhcinprovinz; der Lebemann unter den Minister, Graf Enlenbnrg, kultivirt Ems und Ostcndc. Die bedeutsamste Reise macht aber unstreitig der Benja min des Kabincts, Kultusminister Dr. Falk. Er ist, theils zur Erholung, theils um die dortigen Verhältnisse kennen z lernen, ans einer längeren Tour durch Rheinland und Westphalc begriffe, und ist üderaU aufs Herzlichste, ja, auf enthusiastische Weise empfangen worden. In hiesigen RegiernngSkreisen und spe ziell beim Kaiser, hat die enthusiastische Aufnahme, welche Dr, Falk hiebet gc fnndrn, einen besonders günstigen Ein druck hervorgebracht. Der Oberbürgermeister von Berlin, Herr Hobrccht, und sein Bruder der Banrath Hobrecht sind am 24, Juni i Paris eingetroffen und beabsichtigen, die dortige städtische Anstalten und Einrich tungcn eingehend zu besichtige. Am 26,, ist z Ehren dcS Oberbürgermeisters im dortigen deutschen Gcsandtschaftsho ttl ei Diner gegeben worden, dem auch der Maire von Paris und sonstige hoch stehende Persönlichkeiten beiwohnte. Ans Wunsch des Kaisers von Rußland wird die gesammtc preußische Armee durch eine Deputation von Offizieren aller Waffe und Grade, vom General bis zum Subaltern-Ofsizier, bei de i den nächste Wochen stattfindende gro ßen russischen Manöver vertrete sei, Mr, lessc D, Grant, ei Sohn des Präsidenten der Bcr, Staate verweil te der in zweiten Hälfte des Juni einige Tage in Berlin, Derselbe hat während seines kurze AuscnlhaltS sich mit hiesi gen Eclebritätc der Kunst und Wissen schaft bekannt zu machen gesucht, Bon hier hat er sich nach Dresden begebe, Bres >a , Der „BreSlancrZig," wird mitgetheilt, der Fürstbischof habe dem Oberpräsidcnte von Johannisberg anS einen Eandidate für die erledigte Wcihbischofsstelle angezeigt, und der Oberpräsident habe die gesetzliche Frist vorübergehen lasse, ohne Einspruch zu erhebe. Der vorgeschlagene Eandidal ist Eanonicns Gleich, In Kaiscrslante, Pfalz, ist Phi tipp Rokr, welcher früher Redakteur der R, A, „Mnsikzcitnng" und des Minne sota ~Bolksblattes" war, als Hcransgc bcr der Pfälzischen Bolkszeitnng wegen MajcstätS und Bismarckbelcidignng zu Gcfängnißstrafe vcrurthcilt worden. Wie die „Wcs. .itg," anS wohlin formirte Kreisen erfährt, gedenkt sich auch Baier im Laufe der Zeit der Bc waffnnng der deutschen Wehrkraft mit dem Gewehr M, 7> (Mauser) anzn schließen. Das i Baicr eigeführt< komplizirte S stein Werder hat insofern schon Aenderungen erfahren, als der La dnngSranm eingebohrt ivird, so daß die selbe Patrone, die das deutsche Gcwehi M, 71 hat, Bcrwciidung für das Wer dcrgewchr finde kann. Wir haben so niit in Deutschland bereits 'im Prinziz ein und dieselbe Patrone, Geislingen. AnS der Gemein de Altenstädt, hiesigen Otcramts ivirt nnteri 19, Juni gemeldet: seit 45 stunden fällt niinnterbroche fnrchtba rer Rege, Diese Vormittag schein im obern Filsthat der Rege wölke brnchartig gefalle zn sei, da hier sei diesen Mittag 12 Uhr die Fils mit gro Bcr Heftigkeit änS ihrem Bette tritt Eine obcramtliche Bckannimachniig von 20, sagt: Wege HochgcwässcrS sind dil Straßen des oberen FilSthnlS nicht pas sirbar. Post ausgeblieben, Obcrndorf. Bei dem schwerer Gewitter, das am sich über die Mar knngen Schramberg und Aichhaldei entlud, schlug der Blitz in ein hochgcle genes Wohnhang ei, da sofort in hel len Flammen nnsiodcrlc und bis ans der Grund abbrannte, DaS gleiche Gc bände wurde von 12 Jahren durch Brandstiftung gleichfalls ein Raub bei Flammen. Ter Konflikt zwischen dem Bundes rathe und der Regierung von Bern is nunmehr durch den vom Rationalratl gefaßte Beschluß, der die bundcSräthli che GesetzesanSlegnng im Wesentlicher anerkennt, aber für Bern die Frist zm Zurücknahme de.AswcisgSbeschls scS bis zum 15, Aovcmbcr d, I, vcrlä gert, wohl als glücklich gelöst zu bctrach ten. Der dahin gehende Eommiisions antrag ist mit !>6 stimmen gegen 2! gefaßt worden, Tos ttnde der Kaiserin kharlotte. Die unglückliche Kaiserin Eharlvtb von Meriko geht ihrem Ende schnell ent gegen. Die Angaben, daß sie im vol len Besitz ihrer geistigen Fähigkeiten sei aber Niemanden um sich leide nd ihr. Befehle mir schriftlich abgäbe, Aicman den sehe und sehe wolle, sind Alles Fa bei, Sic sind von ihren Freunden er funden, um ihr Schicksal nicht so schreck lich erscheinen zn lassen, wie cS in de> Wirklichkeit ist. In der That aber iß Eharlotte eine vollständig vcrstandcslosi Kranke, eine Idiotin, welche daS Beb nicht verlassen kann nd nnr noch cir animalisches Leben lebt, so gräßlich war ihr Anblick schon seit Jahre, das die Königin von Belgien, ihre Schwä geriri, welche sie früher so liebevoll pfleg te, nicht mehr a ihr Bett z komme wagte. Jetzt erwartet man ihr bald! geS Ende; möge sie bald durch dassrlln von ihrem Jammer erlöst werde ! General Dufour, der Schweizer General, ist in der Schwei' i voriger Woche mit Tod abgange. volpeglino (Oberitalirn), 4. Juni 1875. In der Nacht vom 2, zum 3. Juni fiel zwischen Mitternacht und 1 Uhr ein strömender Regen mit Massen Sandes vermischt; er war von Wetterleuchten n heftigen Donncrschlägcr begleitet. Ein großer Theil des Firmaments zeigte sich mit dunklen Wolken bezogen, während am nördlichen Horizonte da herrlichst! Nordlicht strahlte, welches schon nm 1v Uhr Abends mit einem schwache Licht kreis sich ankündigte nd bis nach 1 Uhr dauerte. Wie gewöhnlich bei solchen Naturerscheinungen, zeigte der Elektro meter von Palmicri die größtmöglichste elektrische Spannung der Atmosphäre an nnd der Barometer, zwar m ein Kleines gesunken, stand noch immer sehr hoch. Loialc Neuigkeiten, ancaseer. Da. Donnerstag, Juli 2S, 1875. Dil grsße >>rrftß. Was wir letzte Woche sagten, ist wahr geworden, nämlich, daß daS diesjährige Sängcrsest in Lankaster an Großartig keit, Pracht, Takt nd Würde alles noch Dagewesene übertreffe wird. Ganz Laiikastcr ist in einen Blumenschmuck gehüllt! Fahnen wehen in de Lüften, Töne der Musik erschallen durch die Straße, und Tausende begrüßen die hcrbeigeströmmtcn Sänger. Da unser Blatt schon in der Diens tag Nacht zu Presse geht, so sind wir außer Stande, Vieles heute über da frohe Fest zu sagen. Kurz nur och Folgendes: Das Fest begann am Montag durch die Ankunft der Sänger von Reading, Philadelphia, Baltimore ic. Die Phi ladelphia Sänger waren die ersten Ivel che ankamcn; dann kamen jene von Reading, und endlich die von Baltimo re Sie wurde ans's herzlichste von ihren LancasterSängcrbrüder und Bür gern begrüßt, und ach Hrn. Knapp's großer Halle (Männerchor-Hallc) beglei tet, lvo ei trefflicher Lnnch ihrer harrte. Die Reading Delegation bestand ans 400 Personen, darunter die berühmte „Ringgold Mnsikbandc" und der May or der Stadt. Aach eingenommenen Lnnch wnrdc dann die Sänger im schönen Sommer garte des Hrn. Knapp, in einer paffen de Anspracht von Hrn. Pros. M a tz, welcher durch Hrn. ?. I. Sprcnger introduzirt worden war, auf's wärmste bewillkommt Nach ihm sprachen auch Hr. Wilson im Namen de Mayors von Lankastcr, und Malior EvanS von Reading. Sämmtliche deutsche Gasthäuser, die „Latcre"-Drnckerci, die „Intsllißsneer" und „klammer" Drnckercic, sowie vic lc Wohnungen waren sehr hübsch mit Flagge, Fahnen, Blume, Immergrün dekorir. An verschiedene Plätze n-a -rcn Bogen über die Straße ge spannt, mit den Worte,.Willkommen" in hübschen Schildern gefaßt. Hrn. Knapp's und Hr. Schönber ger' S Golde Horsc-Hotel waren A bcnds prachtvoll illnminirt. Biete sehr passende Motto'S konntc man an ver schiedenen Wirthschaften lesen, wie z.B. „Frisch ans, du wackrer Männerchor," „Bruder, reicht zum Bunde," zwischen Effingcr'S und Heß'S Hotels; „Herbei, herbei, du trauter Sängcrkreis," „Alle Sänger lebe hoch," und Gesang erleichtert des Menschcnherz," an Wols's Möbelstorc nd Miller'S Seife nd Lichlcrladc. „Seid uns gegrüßt", und „Ans, ihr Brüder, singet Lieder,' an Knapp's Saloo; „Seid uns mit Herz nnd Hand willkommen," a Schönbergers Hotel. Kurz, cS war wirklich prachtvoll, nd gereicht, den biederen Lankastcriancr zur größten Eh re, und zwar besondere der Dekoration- Evmmittce, bestehend ans den Herren A. ?skc, C. M atz. Fr. Höfe l, Fr. W öhrl e nd W. B a lz. Al les jedoch genau in beschreiben, ist uns heute nicht möglich. Alle wetteiferten mit einander, in das Fest zu einem ge meinschaftliche deutschen Volksfest zu machen. Am Montag Abend fand daS große Concert statt. ES ist nicht in unsrer Macht oder Kraft es würdig und nach Verdienst zu schildern; nur soviel sei gc sagt, daß das Concert die Erwartungen weit übertraf. Die Sänger und das Orchester leisteten was nur Künstler lci strn konnten. Der stürmische Applaus der hin und wieder erfolgte, war ein lautes Zeugniß der großen Leistungen, welche die Sänger nizd Künstler an de Tag legte. Leider war die große Halle i welcher das Concert gehalten wnrdc, nicht so gut besetzt, als man erwartete. Daran waren wahrscheinlich die drückenden Zei ten und der etwas hohe Eintritt (51.00 für die Person) schuld; ach unsrer Meinung wäre es besser gewesen, wen die Committee de Eintrittspreis ans 50Cents festgesetzt hätte; dieHallc wür de viel völler, und die Kasse natürlich besser geschmückt worden sei. Doch, wir wollen nicht tadeln, da in solchen Sache cS sich manchmal nicht gut ur theile läßt. Es machte uns großes Vergnüge, an jenem Abend auch eine Anzahl auswärt wohnender Freunde in Lankaster zu tref fen, nämlich die Herren C. F. Sic kert, John Wild nnd Gottlicb A o ii g von Harrisbnrg, Hrn. C. F. Rees von MillcrsPllc, Hr. M a t h Selack und dessen Bruder, sowie och ein andrer Freund von Hork, dessen Name ns leider entfallen ist, und Hr. Gco. Hailsman n von Baltimore, ein alter Freund, den wir seit etwa IS bis 20 Jahren nicht wieder gesehen ha ben. Hr. H. ließ sich vor lauter Freu de uns wieder z sehe, auf der Stelle in S „Rippeischc Corps" einmnstcrn. Am Dienstag fand das Süngcr-Pie- Nie statt, und es unterliegt keinem Zwei fel, das auch diese vom schönsten Er folg gekrönt wurde. nr in? Unser jovial College, Hr. Bot t l. Schmidt der Lankaster „Laterne," sag! in seiner Nummer om Samstag: „Letzten Samstag statt'" uns der al" Hau deaen I. G. Ripper. van der vserts'g'r „Staats- Zeitung" eine rollegtaleu Besuch ab. ir wechselten orte der greundschafl und tranken Sin ?" Wie, was, nur <ki nS? S'hlg'schoffen, alter Kamerad. Miteinem Bein geht der Ripper nie nach Hanse, einerlei, ob die „Laterne" schein, der der Mond. Wiste Sie nicht, daß bei sellem tapfere Kriegshelden, ilapt. Schuh, wei, und bet unser herzensguten HertergSderwalter, Hrn. Ih rl Roth weller, „nsch ehn uf die Lampe gegossen'' wurdet Das wären als drei; nd find nicht „aste gute Dinge tren," Allerlei Immer . frisch on der Leber gesprochen, denn dadurch kommt man am testen durch die Welt.
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