Dknnsyl 3hrafi Die Ptshlaische Staat;eitß, Herausgegeben Sn Z. (ZKoivaK knäLK, Lox 19, „schein jedeu Donnerstag, nd koste 2.00 er Jahr, zahlbar innerhalb deslahre, nd 2.50 ach Berfluß de Jahrgang. El,lue Exemplaren, S Cent pr Stück. Keine Subscriptionen erden für wenig ls sechs Monaten angenommen! auch kann Niemand da Blatt abbestellen, dt alle Rück stände bezahlt find. Die größte Verbreitung. Dt iecuiation der „Pen s, I vantsche Staats-Zettung" tn Dauphin ount ist größer als die irgend einer anderen tn Har rtsburg gedruckten deutschen oder englischen Zei tung. Sie dletet deshald die beste Gelegenheit, Anzeigen In diesem Theile de Staate eine well Lerdretlung zu erschaffen. Dr. Heo. Mm. Ruedi. Deutscher Arzt K Augenarzt, dielet hiermit dem geehrten Publikum seine pro yesponelle Dienste a. 0k„ in Ro. 2vi> Zweite Siraße, diei Zduren nie, halb der Mulden Strohe. Oistee-Stun de i 7 di S Uhr vormittag, I di ö und 7 dt Ud'Nachmittag. Hanildurg, No. 2, I S?>—ls. 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Du schreibst für Ruhm und Ehre, Der Recensent, er schmäht: Im Werke, welche Leere! Wie so gehaltlos!-Sehl! Rasch mußt Du Geld ihm dringen, Dan ruft er ganz deglucki; Ha, diese Verse klingen ! Die Werk hat mich entzückt! >l Armer wirst Du stoßrn In jede Zirkel an! Ein reicher ist drn Großen Der ollkomm'ne Rann- Ein Reicher naht man schwenke! Den Hui er nickt weich' Glück ! Sei ohne Geld ein Hegel, Du giltst nicht in der Weil, Drn allrrdummflen Fir^l, Für Grib tan man erringen, Was Gott, der Herr, nur schuf, Kann flch durch Geld erzwingen, Seldst Ehre, guten Ruf. Ein firmer schleiche daneben. Und dcr ist wahrhaft reich. Zh locke nicht die Netze DeS Glück'S, nicht leerer Tand, In Herzen rud'n ihm Schätze, Ihm beschieden. -feuillelon. Die Meergensen. Eine Novelle von W. O. v. Horn. Drr Kundschafte. (Fortsetzung.) In einem der schönsten Gebäude am Markte zu Antwerpen lehnte ein Mann an eine der großen Fenster, und blick te ernst und sinnend in das Gewühl te rlethsamer Menschen, da unten aus dem Markte herrschte. Es war tn ange hender Sechziger, der aber für sein Al ter noch immer sehr rüstig und kräftig war; ja, hätte nicht des Leben Winter seinen Schnee aus das Haupt gelegt, man hätte ihn noch für einen starke Vierziger halten müssen. Tin tu hohe Grad einfache, aber dennoch kostbans, schwarzes Kleid trug der Mann. De kahlen Scheitel leckte ein kleines Bant von gleicher Farbe. Der Ausdruck des Gesichtes war sanst und freundlich, ob wohl das große dunlle Auge verrieth, daß es fähig, in leidenschaftlicher Erre gung zu flammen. Der sonst so heitre Ausdruck seiner Züge war heul ernst, ja düster, und die Stirne lag ln sorgen vollen Fallen. Bisweilen sah das Au ge starr und und fest tn das Menschen gewoge de Marktes, wo jeder eifrig sei nem Verdienst und Gewinne nachjagte als erwarte eS Jemanden. Dann trug das schöne Gesicht den Ausdruck äuge st-, gier Aufmerksamkeit und Spannung bald aber, wenn er sich getäuscht, kehrte der frühere Charakter zurück, nur um tn schmerjlichea Zusammenziehen des Munde vermehrt. Es war der Bürgermeister der Stadt Antwerpen, van Strahlen, ein Mann, dessen edlen Charakter und biedre, freie Denkarl Oranleu selt laugen Jahren schätzen gelernt, der ader darum nicht von denen geliebt war, dl es mit de Hose hielten. Die Edelsten der Nation waren seine Freunde, und Antwerpen Bürgerschaft verehrte in Ihm den patri otischen Bürger, den sretgeblgea Unter stützer nützlicher und wohlthätiger An stalten, den streng rechtlichen Verwalter, den parthetlosen Richter In streitigen Punkten, den unermütet thätigen Punk ten, den Flor des Handel söidetnde Handelsherrn. Zwar warf mau ihm vor, und insbesondere Haie das die Katholiken, er sei ein Anhinger der Giaubensneuerungrn, ein Feind der Ja quisttou, der Plakat, ja geradezu In Feind Spanein und habe bei der Untersuchung der Bilderstürme! tn Antwerpen viel zu mild gehandelt nd manchen Strafwüedtgen straflos entwi scheu lassen; allein man erkühnte flch doch ich, diese veschnldlgung laut ausznsprech.n, da da überwiegend vi leGnte in seiner Denk und Handlungs wels selbst seinen Feinden Achtung ab nöthig. Schon lang hatte Strahlen ta der Stellung am Fenster verharrt. Der Erwartete kam noch nicht. Er trat vom Fenster zurück, und ging mit gefalteten Händen ad gesenktem Haupt in dem Zimmer auf ad aledrr. Wilm l Wilm l sprach er dann lelse und tn welchem, wehmüthigem Tone vor sich hla, Sohn meine einzigenßru der, treue Ebenbild metnee geliebten CotnelinS, den ich zu f-ühe verlor, mußt denn auch du den Kummer Hausen, der mich drückt? Mußtest den auch du mei ne schönen Pläne durchkreuzen? Muß te ch dean auch von dir Undank ernd ten für die Liebe, mit der ich dich, die vater- nd mutterlose Watse, an meine Herz nahm, dl mich so Viele von dir hoffen, mich glauben ließ, du seift mein Kind? O, wie hatte ich mir das Bild meines Lebensabends so schön ge dacht, wenn ich dich mir tm Geiste als Galten meiner Elisabeth, als Erben meiner Habe, als Stammhalter meines NameifS und Geschlechte sah, und dei ur und threSprößlinge aus meinen wan kenden Knieen zu schaukeln hoffte!— Und nun tst das Bild zerronen, das schö ne Bild, das mich so oft beglückt, das alle meine Sorgen scheuchte, meine trüb sten Stunden erheiterte, alle meine Mü hen mir versüßte! Er ging rascher aus und nieder. Plötzlich blieb er stehen, hob da Haupt empor, und ein Strahl von Heiterkeit, wie der letzte klare Son nenblick auf die dämmernde Gegend fällt, verklärte seine Züge. Warum doch glaube lch so leicht dem Gerüchte? Warum über de ich wich von der Verworfenheit eines Herzen, dessen schöne Blüthen sich unter meinen Augen entwickelten? Warum verdamme ich thu, ehe lch genaue Kunde habe? Nein, sagte er, meines Cornelius Sohn der seine Züge trägt, konnte so tief nicht fallen! Jan wird mir besser Nachrichten bringen. Gewiß, er wird es; er hat ihn ja so lieb, und seine Treue habe ich ja erprobt. Cr tst mit ihm aufgewach sen! wo er aber auch so unerträglich lange weile mag, da er doch meine Sehnsucht kenut ? Strahlen war, on Unruhe gefoltert, wieder an das Fester getreten und vrr flel ta ein dumpfe Hinbrüten. Die Schicksale seines Neffen ln Löwen, die verruchten Handlungen, die man ihm Schuld gab ste verwoben flch in sei nem Geiste zu elnem Ganzen mit den traurigen Aussichten, die das Vaterland Halle, bei Alba's Annäherung, und traurige Ahnungen, tn Bezug auf ihn selbst und seine Familie, gesellten sich dazu. Er bemerkte eS darum auch nicht, daß leise die Thüre flch hinter ihm öff nete, und ein junger Mann, fast schlei chend, wie eine falsche Katze, herein trat. Da Gesicht des jungen Manne hätte ma regelmäßig schön nennen können, wenn nicht etwas Verstecktes, Falsches und Heuchlerische darin gelegen Halle, dessen unangenehme Wirkung jeden an dern Eindruck verscheuchte. Er schien indessen vollkommenHerr seiner Physiog nomie zu sein, denn eine schlaue Freu de leuchtete aus seinem irrenden Auge, und da Bewußtsein einer gelungenen Unthat stand mit einer Teufelssreude tn ta seinen Zügen geschrieben, als er die Thüre öffnete; bei dem Erblicken van Strahlen's jedoch nahm das Gesicht schnell den Ausdruck Heftn Schmerzes und ausrlchttger Trauer an. Ein Blick den er hinter de Andern Rücken tn ei ne großen Spiegel warf, der tn golde nem Rahmen ti Wand zierte, mochte ihm zu seiner Zufriedenheit sagen, es sei gut so, wenigstens schien er nicht zu ändern zu haben. Sein Kleidung trug die Spuren einer ziemlich laugen Reift. Es war Jan van der DoeS, des Bür germeister Neffe von Seiten seinerGat ttn, der, fast von gleichem Alter mit Wilm van Strahlen, gleichzeitig mit Ihm, durch inen Schiffbruch, den eins der Schiffe de MaSkopei van Strahlen nd van der Doe ln der Bat von Bis kaja erlitten, zur Waise geworden war, da beider Bäter sich aus jenem Schiffe befanden, und beide in den Wellen um kamen. Beide Knaben hatte Strahlen zu flch genommen und erzogen. Van der Doe halte sich dem Handelsstande gewidmet, und bisher fast allein de Oheim Handelsgeschäfte gelellet, und viele Reisen gemacht, war in Spanien und Frankreich gewesen, und sprach bei der Länder Sprachen rein und geläufig wle die eigne Muttersprache. Obwohl Jan ganz sich in dleWelse seine Oheims fügte, ihm Alle zu Llebe that, so konnt er dennoch nie sich dessen Liebe in dem Grade erwerben, wie ste Wilm besaß, der sich nicht einmal darum zu bemühen schien. Die lederschlagendenNachrtch ten, die von Löwen über Wtlm einge gangen waren, halten den Oheim, der selbst flch nicht entfernen konnte, bewo gen, Jan zur Erkundigung dorthin z senden. Er war jetzt eben zurückgekehrt. Ein Geräusch, da er macht, verkündet te Oheim seine Nähe. Dieser fuhr herum nd so sehnsüchtig er ihn auch erwartet hatt, so erschrack er doch plötzlich vor de Gedanken, die niederschlagende Wahrheit z vernehmen. „vlst du endlich da, Jan!" rtesSlrah le. „Ich hab dich mit Sehnsucht er artet. Dl Ungewißheit tst ta solchen Fällen schrecklich, wie di Folter der In quisition. Wie steht e um Wilm? Ist er gefährlich verwundet? Sprich!" Vergebt vorerst, Herr Oheim," be gann der Neffe, „daß ich in meinen Rei selleidein, von Schmutz und Staub be deckt, zu Euch hereintrete. Ich dachte mir, daß Ihr mit eben der bangen Sor ge mich erwartetet, mit der ich nach Lö wen flog. „Laß da, guter Jan," sagte van Strahlen, indem er zu ihm trat, „ich kenne dein Herz ja. Sage mir nur schnell, ist Wilm gefährlich vrrwundeil" „Ich danke Gott," begann Jan, „daß ich Euch von dieser Seite nur ine gute Botschaft bringen kann. Wilm tst von fttner Wunde, wie lch veenahm, voll kommen geheilt." „Wie du vernahmst? Jan, un, Got- IsSwille, sahst tu ihn nicht?" „Weil er nicht mehr in Löwen war." „O, dann ist er vielleicht aus der Rei se hierher, und ihr verfehltet euch!" rief er freudig aus : „Freuet Euch nicht umsonst, theurer Obeim," sprach Jan. „Wilm ist schon seit acht Tage nicht mehr tn Löwen weil er—von der Universität verwiesen und verjagt ist, und sich mit einem Men schen entfernt hat dessen Charakter von der zweideniigsteuAet tst! Wollie Gott," fuhr er fori, als Strahlen flch erbleichend an einem Stuhle hielt, „ich konnte, ich dürste Euch mitzutheilen; weiß ich ja doch, wie Ihr uns mit Baterliebe um saßt, nnd wie wehe eS Euch thun muß, Euch I Wilm so biller getäuscht zu ha ben." „Laß das!" sagte Strahlen, lief auf seufzend, „und träufle nicht langsam da Gift ln den Becher, gift es aus ein mal, gib es schnell!" „So muß ich denn!" seufzte Jan, und hob an i „Um die sicherste Kunde zu erlangen, begab ich mich in Wilm's Wohnung. Das Collegium war fast leer. Nur etliche Brabanter wohnten och drinnen. Sie waren Freunde vc Wllm gewesen, und erzählten mir, daß Wtlm von einem unruhigen Geiste be seelt, mit Aussichten umgegangen sei, die nichts Geringeres bezweckt hätte als Ausruhr und Aufrichtung elnes dem Geustlibundt ähnlichen Bundes. In diesen schwindelnden Plänen habe ihn et Mensch bestärkt, der flch längst tn Löwen aus unbekannten Gründen auf gehalten, er aber Wllm'S Lelchtglau gemißbraucht habe, da er ursprünglich ein Spion Alba's sei, der darum nur flch mit den offenherzige Jünglingen eingelassen, um durch sie in die geheime Denkart der ersten Familien des Vater landes zu dringen. Seit Wtlm mit dem Verruchlen umging, war sein Wan del immer schlimmer geworden. Seine Studien versäumte er stets, um seine Zeit in den Schenkftuhen zuzubringen. Tinea Tages un, wo Wilm an einem öffentlichen Orte sich befand, entspann sich zwischen ihm und Albert von Bar laimont in heftiger Streit, und jener Unbekannte schürte lustig die flackernde Flamme, bla"— „Barlalmont I—Und war des Strei tes Ursache ?" -fragte bleich van Strah len. „Eine Dirne—theurer Oheim-eine Metze der verworfenste Art, mit der Wilm tn fast öffentlichem Umgange lebte—Varlaimont wurde beinahe das Opfer dieses Streites—denn Wilm zog seinen Degen, und durchstieß Barlai mout's Brust, der heute noch nicht der Gefahr ganz entronnen ist." Gott' Gott!" rief Strahlen, und seine Hände falteten flch, und die Thräne des unendliche Schmerzes eines lieben den Vaters um das moralisch verlorne Kind, rannen über des Greises bleiche Wangen. „Der Gras Varlaimont," fuhr Jan fort, „kam gerade nach Löwe, auf sei ner Reise nach ver Grenz, dort Alba im Namen der Siatthalterin zu begrüßen. Wie er wüthete gegen den Mörder seines SohaeS, könnt ihr wohl begreifen. Der unglücklich Wilm wurde nun in die strengste Hast genommen, aber sein Complott erbrach das Gefängniß, Wilm folgte ihnen, beschimpfte den Rektor, Varlaimont und alle Magister der Uni versltät, und verließ dann mit den mei sten Studenten, die seiner Art waren, die Universität. Jener Spion Alba's, sage man, habe ihn mit flch genommen, um ihn, dem die Rückkehr zu Euch duch seine Vrrworseuheit nicht mehr offen steht, in sein verruchtes Treiben hinein zuziehen. Grenzenlos ist der Nachthell, den durch Wtlm'ö Stadt und Universi tät erlitte hat. Der Name vanStrah leu hat einen Schandsteck erhalten, der schwer zu ttlgen ist!"— Jan schwieg. Ein laueirnder, ver stohlener Blick beobachtete den Oheim und die Wirkung, welche die schreckliche Botschaft auf thu gemacht. Der alte Mann saß im tiefsten Schmerze versun ken. Cr war völlig zerknirscht. Sein Haupt ruhte in seiner Hand, die sich auf das Kate stützte, und langsam rann ein Thräne nach der andern auf die Erde. ' Ja erwartet, daß er sein Haupt jetzt erhübe. Er preßte schnell einige mal die Auge zu, und alsbald rollten auch seine Thränen. Wirklich richtete sich Strahlen, als Jan van der Does schwieg, empor. „Wie ist es möglich!" rief er mit beben- der Stimme, „daß In Herz, wie da Wilm's, so lies fallen, reltungtios sinken konnte— „O, daß habe ich mich tm tiefen Schmerze schon tausend Mal gefrag," versetzte in gleichem bewegte Tone Jan, „und konnle es nicht begeetsen, wie S Euer väterliche Her, nicht begretfrn kann; aber war nicht gerade ein so offe ne, argloses Herz am Ersten den Netze der heillosesten Verführung ausgesetzt? Und Wtlm fiel tn diese Stricke und ging sittlich unter." „Armer, armer Wilm!" seufzte der Treis. „Was denn kein reitender Schutzgeist dir nahe?— Als Opfer der Verführung lst er gefallen-o, so ist doch noch Rettung möglich!"— Wohl hoffte ich das auch," fuhr Ja fort—„aber—ich mußte leider auch da ran zweifeln lernen, Mußte dem utseß lichtn Glauben mich hingeben, daß auch Wilm's Gemüth die Kelme der schreck Ilchsten Laster in flch trug, daß eS nur der Veranlassung bedurfte, um sie zum Leben z wecken. Das war mir da? Schrecklichste, daß Wilm als Heuchler uns Alle gelauscht." „Mensch!" rief van Strahlen, und sprang, einem Rasenden glelch, aus. „Mensch, zu lügst l" Ja erbleicht,; aber schnell faßte er sich. „Theurer Oheim," seufzte er, „verkennet mich nicht ! Wohl muß ich eS bejammern, daß ich gerade der Un glücksrabe seln muß; doch hört, um die Wahrheit ganz zu kennen r Einer dieser Bräbänter—Verschaalen ist sein Name, war Ohreazeuze, wie Wilm Euch—seinen väterlichen Wohl thäter—verrieth, die surchibarsten Lügen mit entsetzlicher Frechheit aussagte.- Ihr, erzählte er ihm, unterhieltet Ver bindungen mit Orauten, Ihr seiet-einer der eifrigsten Anhänger de Geusenbun des gewesen, Ihr hättet, als Oranien auf Befehl dcr Statthalterin Antwer pen verließ, dl Bildeistürmerei nicht nur nicht nKrdrückt sondern selbstdurch die Halbheit Eurer Maßregeln geför dert, dem Pöbel Muth eingeflößt, de Willen der Kräftigsten de Rathe der Stadt gelähmt, dann zuletzt, als die Furcht vorder g,rechten Ahndong Euch zum Handeln getrieben, dir gröbsten Verbrecher entfliehen lassen, namentlich einen, gewissen De Nyk, der das Volk zu den ausschweifendsten Thaten ge reizt."— Van Strahlen sank, elner Ohnmacht nahe, in den Stuhl zurück. Er bedeckte, beide Augen mit den Händen, und saß Ine Weile so ln tiefem Schmerze ver sunken da. Plötzlich aber sprang er auf und verließ das Gemach. (Forisettting folgt.) Unglücklicher Ausgong einer Luft, schtfffahrt.—Die lantwirlhschaftllche Aus stellung on Wosello Im Staat lowa sollte einem schaulustigen Pudlikum etwa ganz de sonders Anziehendes liefern und so kündigte man zwei Lnfischtfffahrtea eine Professor I. H. Boll au. Man denutzte zu denselben ei nen Montgolfier'schen Ballon, der mit heißer Luft geheiz, da Leben de LuflschtsferS dop pelt gefährdet, da er leicht Feuer fang der durch schnelle Abkühlen die Schnelligkeit de Sinkens in gefahrdrohendster Weise steigert. Nur der Leichtsinnige bedient sich heutzutage eines solche Ballons. Gegen 4 Uhr Nachmittag leas Bolep die letzten Vorlrhrungen zu seiner Fahrt. Dcr Ballon ward über einem lodernden Feuer aus gespannt gehassen, dl die Lust In demselben hinlänglich verdünn! war. Unten befestigte man an den Stricken ein leichtes Trapez, tu welchem Bolip seine Laftgymnaftik zur Schau tragen wollie. Jetzt ergriff er die Querftange des TeaprziS, der litzte Sleick ward gelöst nd dir Ballon schoß einer Stakcte ähnlich unter den lubclrufen der Menge empor. Plötzlich adee verstummte der Jubel und machte geau enhafiem Entsetzen Platz. Der Ballon halte Feuer gefangen. Wahrscheinlich ein Funken, der beim Füllen de Ballon in dessen brennbaren Stoff gefal len, durch dcn beschleunigten Luftzug schnell zur Flamme angefacht war nd nach igen Augenblicken schon ine Feuergarde auf den unglücklichen Luftschiffer hlnabsandte. Der selde mochte sich seine Loose sofort bewußt werden; allein was vermochte er zn seiner Rettung zu thun 5 Halle doch der Ballon kein Ventil, um die eihltzte Luft ausströmen zu las sen! Und jetzt schienen gar die Flammen sein Eile zu beflügeln, so daß er in wenigen Minu ten eine Höhe von 1200 Fuß erieicht hasse. Bolep hatte sich zudem, um sich bei seinen gymnastischen Uebungen gegen Herabstürzen zu sichern, die Füße mit einem Riemen an die Trapezstang befestigt. Vergedlich bemüht er sich, als er das Feurr entdeckte, den Riemen zu lösen, um sich vielleicht noch durch einen Sprung zu retten; er brachte S ntch zu Stande, und bald war es zu spät. Das Feuer hasse dentis einen der Stricke, welch das Tra pez hielten, durchgebrannt, ader noch hielt sich Bolcy fest; jetzt reiß auch der zweite und her abstürzt der Unglückliche zu sicherem Tod. Schrecklich war der Anblick de ansang noch in der Luft Ringenden, wie er noch immer da Ende des Seile mit einem Fetzen de Ballons daran krampfhaft tn den Hände hielt. Teetz dem er über eine Halde Mette von dem Orte seiner Ruffahrt herabstürzte, hörte man doch das Aufschlagen dr Körpers ganz deutltch. Bis an die Knieen waren die Beine ln die Erde gedrungen und wohl kein Knochen am ganzen Körper unzerdrochen geblieben. Letzte rer war duchstädltch nur noch formlos Brei masse, ta er ketne Letrusspur sich rhr regte. Die heklagenSwerthe Gatiin BoleyS war Zeugin der SchreckcnSscenr on Anfang bis zu Endr. Tbterquälsret in Elstnbahu Wagen. Berderbuug des Flet sch es. —Obgleich de letzte ongreß in ,. treffliche Gesetz passirle, um der grausamen Behandlung on Vieh beim Transport om Westen nach dem Osten Stntzalt ,u thun, s Nro. ist damit doch nur wenig „„,chz t. dl.ott"<v'l'° und gar und.acht.z o emsstelun g-n stellt sich herauo. aß selbst ,z Witterung drei Prozent der Ochsen und ffin, P.ozeut de. Schweine und Schaake während de Trauopor k„pl„n. Eg zst .daß „.Rest, „ch.. long ausgesetzt war, ebenfalls mehr der mtn ankommt, und s, manch. Stück Vieh de Tode he tst. Die Wirkung ."äs Zustand de gi-ischcS läßt sich leichtsehen. H,„ S,z„,z, tt -verein, ha neu lich ein Pamphlet herausgegeben, eiche grau " 'W V"°U"b ".ftng...g.nh.tt en.. beladen Z . C chwelu.n delad.ne. Zug im I.tzi.n Win-.r durch einen Schneesturm meh.. Tag. auf. ahn au,- die ti.in.n auffraßen. denen man meh.e.e och zuckend am Boden liegen fand. ,In andere eklatantes Beispiel der Veaulamteti führt e an, daß Vieh welche tn ssa-nd t 5 Mellen auf der Landstraße ge,rieten war, ohn gefuttert zu werden, sofoee In die Aar der ver ont enleal Bahn g.paett wurde und zwei Tage lang, bis es Boston ankam, ohne gut t„ und ohne Wass.r blieb. El andermal sah He.. Mood, eine Heerde Schweine durch tiefen A" '"""-und trotz de. Kälte waren die Thi„ so tn Schweiß gerathen, daß Ine fönnli che vampfwoite ihnen aufstieg. Sin tan d Heerde, und es wurden solche Thiere auf diaseiden aufgeladen, dl nicht mehr vorwärts kommen konnte. Herr Moody sag,, aß „ pj Schweine zwei bl drei S-chichien über einander auf dem Schlitteu ll. gen sah. Einer der niedeeteächtigften Prakti ken ift es, daß man dem Vieh währen de, Transport guit.r und sogar grsalz.nr Futtee der ketn Wasser gibt. W.,, . ankomm ha, -inrn so fürchterlichen Durst, daß e 5V i 70 Pfun Waffer säuft, und dann wir es sofort auf die Waage getrieben! Die Thtee schutz-Bereine thun viel um diesem schmachvol le Unwesen zu steuern, ader fie dedüefen einer kräftigeren llnieestützung Seiten der Behörden und auch de Publikum, um mit ollem E. folge wirke zu könne Ein plumper Schwindel. - Der folgende Schwindel, den ein reisender gen neulich an fünf Bauern eriidte, von denen et ner i Oder-Providence Township Northqmp lon Eounty, und die üdrigen vier tn Ehester Eouniy, ohne, kommt zu unserer Notig. Der sagt Agent erkaust nämlich Schee zum Ausputzen der Bäume. Er macht also, wenn seinen Mann gefunden, einen Eon traft, nach für die Summe von LlOO, fünfzig der desagien Instrumente zu liesern hat, deren Elnzel-Prels -55,00 detrag,. Für dl. hundert Dollars nimmt er eine Note, prtzlttr sechs Mona nach dem Tage der usfeeltgung. Dadel verspricht er die Note im Falle die Schee ren nicht verkauft worden sind, dem tisstellee wieder einzuhändigen und seine Scheereu zu rückzunehmen, welche letztere tnnerhald 1t Ta gen geliefert werden müssen. Der ganze Schwindel defleht nun einfach artn, daß u. ftr Agent dt Note eehandelt und sich nicht wieder tlicken läßt-ader ebenso wenlg sieht er wir dem Gauner Betrogene je etwa von den sünfzlg Scheeren.—Seid auf Eurer Hut Bau- SchöaeAerbssrungu.-MitVer. gnügen nehmen wir schon sess geraumer Zeit wahr, daß auch unsee deulschen Mitbürger hter ihren amerikanischen Nachbarn in Verdesserun. gen und Verschönerung Heer Geschäftslokalen nicht nachstehen ollen, indem auch fie äuge sangen haben, de Fortschreiten eine hitlfntche Haud zu leisten. So haben . l Herren Dickel K Treibe jetzt einen sehr hüdschch Schuh- und Stftfel - Lade an der Zweiten Straße (neben dem früheren Platze). Uns, junger Freund, Hr. B ern hard grisch, hat seinen Biersaloon und Wirthschaft denfall ergrößert und aufs zweckmäßigste und schönste einrichten lassen. Auch unser ftühereeNachdar, Hr. I hn . Gramin, ist dem schönen Bet spiele gefolgt, nd hat set wirthschaftslokal bedeutend vergrößert, um Raum für setue tm er mehr zunehmende Kundschaft ,u gewinnen, Hr. B. Orsinger hat jetzt seine Eiskeller fertig, so daß er stet kühle, f,lsche Bier aus Haud hat. Hr. Ltusenmeyer's Gast- Hau hat etae groß Veränderung erfahre, und ist nun schöner als zuvor.—Noch an andern Orten hat man Geschäftslokale verbessert, was alles auf einen Wachsthum und Verschönerung der Stadl hindeute. So dau z. B. unsee junger Freund, Hr. Georg Ma r,lfau einen Metzgerschop nahe drr Wohnung seine Dater S.wo er da Metzger-eschäst elretden W/U. Nun. nur so fortgefahren. Frennde, nicht hedt eine Stadt mehr als der rege Elser seiner Bürger. Zu dem Capitel Wäldsrverwü stung" bemerkt die „Post" tu Reu Ulm, Minnesota: „Die Waldungen von Minnesota und Wisconsin lieferlen im Jahre 1872. wie die „LumbermanS Gazeite" melde, nicht weut aer als tausend Millionen Fuß Hol,. Zue Versendung dieser Quantität würde SOM> Essenbahnzüge, jeder zn 15 Waggons. ntcht htn reichen und die TwiiSportkosten ach be er schtedene onsuwplätzen würden t 2 Millionen Dollars betragen. Da jedoch der größte Thitl dieses Holze auf dem Wasserweg versandt wird nd dieser Transport wentger als ein Sechzehnte! der Eisenbahn Vnlrachtung koste,, so stellen sich die VersendungStosteu dedeutrnd billig. Ob badet Jemand an die Frage denkt, wie lange die Verwüstung der Wälder in die sem Unmaße fortgehen dürfe, dletdt dahinge stellt. Gin der schönsten Blüthen er Herrschaft der republikanische Partei ist die Regierung de Distrikts Colum bia. Die Gesetze, unter denen die Stadt Washington und da dazu ge hörige Gebiet verwaltet werden, wurdi nicht nur von der republikanisch,, Mehrheit de Kongresse erlassen, son dern auch die Beamten durch den Ein fluß der republikanischen Patronage er wählt und ernannt; die ganz, Herr schast keimte und entwickelte sich unter der Sonne einer republikanischen Admini stration. kurz Alles, was in Washing ton geschehen und nicht geschehe ist. er folgte unter dem Einflüsse der herrschen den Partei. Dieselbe muß daher die Verwaltung de Distrikt Columbia als einen legiti men Sprößling ihrer Neigungen nd Launen betrachten und er steht in der That in ehr als einer Beziehung sei nen Eltern zum Verwechseln ähnlich. Die öffentliche Schuld de Distrikt ist nämlich bereits bis zu L 20,000,000 angeschwollen nd dabei find noch die eisten Verbesserungen, für wlch.de Anleihen ausgenommen wnrden, kaum znr Hälfte vollrndet.
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