Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, October 16, 1873, Image 1

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    Dknnsyl
3hrafi
Die
Ptshlaische Staat;eitß,
Herausgegeben Sn
Z. (ZKoivaK knäLK, Lox 19,
„schein jedeu Donnerstag, nd koste 2.00
er Jahr, zahlbar innerhalb deslahre, nd
2.50 ach Berfluß de Jahrgang.
El,lue Exemplaren, S Cent pr Stück.
Keine Subscriptionen erden für wenig
ls sechs Monaten angenommen! auch kann
Niemand da Blatt abbestellen, dt alle Rück
stände bezahlt find.
Die größte Verbreitung.
Dt iecuiation der „Pen s, I vantsche
Staats-Zettung" tn Dauphin ount
ist größer als die irgend einer anderen tn Har
rtsburg gedruckten deutschen oder englischen Zei
tung. Sie dletet deshald die beste Gelegenheit,
Anzeigen In diesem Theile de Staate eine
well Lerdretlung zu erschaffen.
Dr. Heo. Mm. Ruedi.
Deutscher Arzt K Augenarzt,
dielet hiermit dem geehrten Publikum seine pro
yesponelle Dienste a.
0k„ in Ro. 2vi> Zweite Siraße, diei Zduren
nie, halb der Mulden Strohe. Oistee-Stun
de i 7 di S Uhr vormittag, I di ö und 7 dt
Ud'Nachmittag.
Hanildurg, No. 2, I S?>—ls.
Germania
Kou- mW spar- Verein,
Nro. 2.
Dieser deutsche verein versammelt sich jeden
Samstag Abend um 8 Uhr im Lokale de
Hrn. Z.J.Syeengn. Dtcicntgcn, welche sich einem
gute und orlheildasini Bern anschließen ol
le, sind fteundlichst eingeladen, dcn versamm
lungen leizuwohmn.
Jakob Lrhner, Präsident.
S. F. Sieb er, Sekretär.
Heirrlotru. Sr,l7.
AniouMes.
(Deutsches Gasthaus,)
Ro. 24'.) Pai'ton Striche.
nahe der 2ien Sleaße und TiyyelS'Boiltr-Wo'kS,
HarriSbnrg. Pa.
Jacob Llnsinmeycr, Eigenthümer.
Reisende sowie einheimische Gäste finden i die
sem Hotel immer die beste Bewirthuna, gute Ge
tränke, und vorzügliche Speisen. Prompte und
reelle Bedienung wird garanlirt.
HarriSdurg. April >7,1878.
Haner-Haus,
Ecke der Fron Straße und Slbo Lazze
Marietta, Pa.,
Ikhristopber Hauer, Eigenthümer.
Htnreichrnde Aciommodalion für Reisende nd
Fremde. üidenso gute Stallungen für Pferde, c.
Die besten Liquörrn und delikatesten
Marie-, Juli . '7l-IJ.
Josin A. Gärrncr
Vier- ck Wein-Wirthschaft,
N. VI? Shestttut Straße,
Read i u g, P a.
Reiser nd Heintze'S teste Bier, vor
zllglicher Wein und andere Erfrischungen stet
zu haben.
Reading, Novemder 28, t 872—11.
Wirth's
Holet und Restauration.
o. OSB so; Markt Str.,
jOpit>r Pen'. und tliw>?r v,tzhs.>
Philadelphia, Pa.
Lagerbier stet auf Hand. Äu
sten strvtrl auf jeder Art. Reisende
finden hier eine comsorwtle Heimath.
Speisen zubereitet in 5 Minuin,für
dienjenlgen, welche mit dem Zug
I. H. Wirth, Sigenthüme,
Zu tl.??.
Gottlieb Jung,
Brauer
in
Columbia, Pa.,
dem neuesten verbesserten nd patentirien
stem. Cr empfiehlt sein Bier nicht; aber er
labet alle Bewohner von Harrisburg und der
übrigen Welt in, sein Bier einmal zu verko
sten. Da Bier empsieblt sich
selbst.
Braut, d durst'gen Welt zur d'abe, '
Das teste, liäst'gfle, feinste Bier.
Iclumbta, P., Slptemter N, IB7Z,
z^DeschckÄWciß
„Columbia Brauerei"
de Hrn. H. Zä psel übernommen und em
pfehlen ihr vorlefsllcheS
Lager-Bier
sowie alle Arien von Geteänte und Steifen
der testen Qualität ihren Freunden und Gön
nrr.
Ausgezeichneter Schweizer uub Lim
bnrger'Käse, sowie lasse Speisen stob ,u
jeher Tageszeit zu haben.
Desch und Weiß,
N. SIV Walnul Straße,
Columbia. Pa., Juni 19,73—11.
Jung's Hotel,
gegenüber dem Pennsylvania K Northern Een
ral-tkisenbahn-Depo,
Harrisbnrg, Pa.
slung, Eigenthümer.
Fremde und Reisende finde fiel die teste
V>Ouna.. Vorzügliche Speisen
und etrSake zu jeder Zeit oorräthig.
HaniSdueg. März ti, 1873—if.
Louis Michel's
Hotel,
No. SR Bainbridge Straße,
Pyitadetpyia, Pa.
DW-Sieisende finden daselbst die best Be
quemlichkeit. Juli 3,73-IJ.
Handvills,
wnbn, <n trsrr Druckerei schtzn und billig ge
ruck.
Das deutsche Centralorgau der Demokratie für Pennshlvanien und die angränzeuden Staaten.
Dahn Rrotherk,
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Moselle, Rhew-Weine
Liquö r e n,
Zta. 2lö William Street.
zwischen granlfort und Duaue Str.,
New Bork.
William Dahn,
Hermann Dahn,
New-York, Eepi. 18. 1873.
National Hotel
Ecke der Broad und William Straße,
HarrlSburg, Pa.
Aouis Kapphlttm. Alstwirth.
Reisende, wie dcn die hiesigen Märkte dezie
benden Farmern zu Nachricht, daß odlges. drm
W'st.Harrisbnrg Marklhavs gegenüber liegen
de Hotel mit hellen, luftigen Zimmern und
guten reinen Betten reichlich versehen ist.
Mein Tisch ist stets mit gesunden, schmack
haft zubereiteten Speisen desetzt.
Meinen hiesigen zahlreiche Freunden und
Bekannten wird eS mir Vergnügen machen,
mit den
Besten und rcinslcn Liquoren.
Zmportirten Weinen, Ohio Cidrr und
Vorzüglichem Lagerbier
zu dienen. Nnier Zusichelung sieundlicher
Ausnadme, prompter Vedienuna >> d dilligen
Preisen, bitte ich um geneigten Zuspruch.
Louis Kapphah.
HarriSdurg, 31. Juli 1873—3 m.
Barlow'S Indigo -Bläue
ist obne Zweifel dcr beste Arttlei im Markte für
Bläue er Wasche. ES blauet mehr Wasser
drnn vier Mal so virl Indigo von demseldrn
Mrwicht. und mehr denn irgend eine andere
Bläue, die verkaust wird.
Die einzig Aechte ha Barlov' S k Wilt
derger' S Namen auf dem Etile!! und wird
zubereitet tn der Apotheke des Hrn. Wiitberger,
No. LS Nord Zweit Siraße, Philadelphia.
D. S. Wilsberg, Eigenthümer.
Zu erkaufen bei allen Druggisien.
Mär, 20. 1873.-IJ.
Jakob Lehaer's
Marmor Dard
Ehestnut Straße, nahe der Vierten,
Aqt't'lSbssll'st.
Der Unterzeichnete denachrlchiigt hierum sei
ne Freunde und das Publilum im Allgemeine,
daß er stet in große Assoriement von
Grabsteinen
des dtsten ausländischen und einheimischen
Marmors, zu liberalen Preisen an Hand hat.
Monumente,
Marmor,
Granit und
-fr!e-stone,
erden auf Bestellung aus die lürziste Nach
richt angefertigt.
Um genrigtrn Zuspruch bittet, .
Jakob Lckmer.
HaniSdueg, Ja. 25, '73.—lf.
Neue Bäckerei!
Neue Bäckerei,
Harrisburg, Pa.,
MeH- und Roggen - Riol).
Semmel, Kuchen, :c.
m liesern. nd stet auf Hand zu haben. Sei
Bäckerei ist ganz neu, und mit den neuesten Bir
desserungcn ersehen. Durch prompte und reelle
Bedienung sowie gute Waaren, dossl er einen The
der Gunst de Publikums zu bekommen, um wel
che freundlichst bittet,
John Becker,
Harrisburg, Avri
Die
Leavenworth, Lawrence
und
Galvejion N. R. Co.
von Kansas.
Da die obtnaenannic Eompagnie ihre olle Pa
tenten von der Regienmg erhallen Hai, so dring! fie
nun beinahe
400,000 Acker herrliche
Ländereien
auf den Markt, die ihr on der Ver. Staaten für
idre ahn dewilligt iirde, on eichen ein großer
seit 1854 vom öffentlichen Verkauf re
srrvlrt wurde.
Diese Ländereien werde bereil on zwei Ei
sendabnkn defahren, und da die denen oder glei.
che Sektionen schon seit Jahren dewohnt werden,
liefern viele Dörfer und Orlhschaften sowie Eisen
bahn-Slationen einen bereitwilligen Markt für
garm-Produkle, wie auch viele Bortheile für
Kirchen, Stute und Kaufläden.
Die Eompagnie offerirt ihre Ländereien zu til.
gen Preisen, zahltar in langen Terminen, und
zu niedrigen Interessen.
Gesunde Klima, reine Wasser
und et fruchtbarer Bode
macht dtes Ländereien zu den wünschenwertheflen
welche je i Amerika offerirt wurde.
Zwei Züge erlassen Leaeitworth, Lawrence
und Kansas Eich täglich nach alle Punkten ander
L. L. Ä G. R. R. Linie.
Land-Erforschuugs-Ticket find zu kaufen, und
Personen welche Ländereien taufen, werde dt
Kosten der Ticket wieder zurückerstattet. Für
Sheie Auskunft wende man sich an
John W Soott,
Land-Commissär
Ehanute, Kansas,
L. L. L G. R. R. Co., Lawrence, Kansas.
ZU! IZ, IS7Z—'
Simsou k Co.,
No. 2S Race Straße,
Philadelphia,
Fabrikanten der feinsten
Parfümereien
aller Art,
Eologne, seinen Eztrarts, Hanröl und
P-mmaden, der Besttäftsmrl zur gefälligen ve
atting umer Zusicherung „ellfler Bevienuug.
Auswärtige Bestellungen, mit Ängsten der un
grjihien Preise, werden stclS umgebend und zur
ollsten Zufriedenheit gefüdrt. LtderalerDlS
count für Eash Zahlung. Preislisten werden anf
erlangen vir Post zugesandt.
Philadelphia, Oklodrr 2,1878—ti.
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stermania - Holet
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Kosthau s,
No. 2330 Mark Straße,
Philadelphia, Pa.
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Eikum, Md., Februar , 1878-8 M
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Süd-Slte,Pitt-burg,V.
PiUSiurg, Dr,, tt, 187.
Harrisburg, Pa., Donnerstag, Oktober I, 187.
Poesie
Das Lied vom Gelde.
Für Geld nd autt Worte
Bekommt an Alles old >
Hirt, te an jede Orte
Die edeusait „schall l
Und ahrlich, sie ist wichtig,
Dean ste durchdringt die Welt;
Doch flad d-e Worte tchrig,
Genügend Ist das Gelt.
Die Worte, die „wägen
Die Menschen ich st sehr,
Ruft liebe Geld hingegen,
Mag bis auch sprechen,
Er heißt ein Iteter Mann,
Wenn er nur acker blechen
Mit gutem Gelde kann,
will sich in Mädchen ziere,
Da worie^piel
noch so galant/ '
Doch kannst mit Geld Da klirren,
Bekommst Du Herz nd Hand.
Dein Weidchen ist eedrielliich,
Du red'st manch freundlich wort,
Sprichst sanst und mild und sllßitch,
Die Launen flieh' nicht fort.
Doch sprichst Du > Nimm, mei Wrtdchcn,
Die Geld zu eine Shawl!
Dann lacht ste nter'm Häubchen
Und küßt Dich ausend Mal.
Du schreibst für Ruhm und Ehre,
Der Recensent, er schmäht:
Im Werke, welche Leere!
Wie so gehaltlos!-Sehl!
Rasch mußt Du Geld ihm dringen,
Dan ruft er ganz deglucki;
Ha, diese Verse klingen !
Die Werk hat mich entzückt!
>l Armer wirst Du stoßrn
In jede Zirkel an!
Ein reicher ist drn Großen
Der ollkomm'ne Rann-
Ein Reicher naht man schwenke!
Den Hui er nickt weich' Glück !
Sei ohne Geld ein Hegel,
Du giltst nicht in der Weil,
Drn allrrdummflen Fir^l,
Für Grib tan man erringen,
Was Gott, der Herr, nur schuf,
Kann flch durch Geld erzwingen,
Seldst Ehre, guten Ruf.
Ein firmer schleiche daneben.
Und dcr ist wahrhaft reich.
Zh locke nicht die Netze
DeS Glück'S, nicht leerer Tand,
In Herzen rud'n ihm Schätze,
Ihm beschieden.
-feuillelon.
Die Meergensen.
Eine Novelle
von
W. O. v. Horn.
Drr Kundschafte.
(Fortsetzung.)
In einem der schönsten Gebäude am
Markte zu Antwerpen lehnte ein Mann
an eine der großen Fenster, und blick
te ernst und sinnend in das Gewühl te
rlethsamer Menschen, da unten aus dem
Markte herrschte. Es war tn ange
hender Sechziger, der aber für sein Al
ter noch immer sehr rüstig und kräftig
war; ja, hätte nicht des Leben Winter
seinen Schnee aus das Haupt gelegt,
man hätte ihn noch für einen starke
Vierziger halten müssen. Tin tu hohe
Grad einfache, aber dennoch kostbans,
schwarzes Kleid trug der Mann. De
kahlen Scheitel leckte ein kleines Bant
von gleicher Farbe. Der Ausdruck des
Gesichtes war sanst und freundlich, ob
wohl das große dunlle Auge verrieth,
daß es fähig, in leidenschaftlicher Erre
gung zu flammen. Der sonst so heitre
Ausdruck seiner Züge war heul ernst,
ja düster, und die Stirne lag ln sorgen
vollen Fallen. Bisweilen sah das Au
ge starr und und fest tn das Menschen
gewoge de Marktes, wo jeder eifrig sei
nem Verdienst und Gewinne nachjagte
als erwarte eS Jemanden. Dann trug
das schöne Gesicht den Ausdruck äuge
st-, gier Aufmerksamkeit und Spannung
bald aber, wenn er sich getäuscht,
kehrte der frühere Charakter zurück, nur
um tn schmerjlichea Zusammenziehen
des Munde vermehrt.
Es war der Bürgermeister der Stadt
Antwerpen, van Strahlen, ein Mann,
dessen edlen Charakter und biedre, freie
Denkarl Oranleu selt laugen Jahren
schätzen gelernt, der ader darum nicht
von denen geliebt war, dl es mit de
Hose hielten. Die Edelsten der Nation
waren seine Freunde, und Antwerpen
Bürgerschaft verehrte in Ihm den patri
otischen Bürger, den sretgeblgea Unter
stützer nützlicher und wohlthätiger An
stalten, den streng rechtlichen Verwalter,
den parthetlosen Richter In streitigen
Punkten, den unermütet thätigen Punk
ten, den Flor des Handel söidetnde
Handelsherrn. Zwar warf mau ihm
vor, und insbesondere Haie das die
Katholiken, er sei ein Anhinger der
Giaubensneuerungrn, ein Feind der Ja
quisttou, der Plakat, ja geradezu In
Feind Spanein und habe bei der
Untersuchung der Bilderstürme! tn
Antwerpen viel zu mild gehandelt nd
manchen Strafwüedtgen straflos entwi
scheu lassen; allein man erkühnte flch
doch ich, diese veschnldlgung laut
ausznsprech.n, da da überwiegend vi
leGnte in seiner Denk und Handlungs
wels selbst seinen Feinden Achtung ab
nöthig.
Schon lang hatte Strahlen ta der
Stellung am Fenster verharrt. Der
Erwartete kam noch nicht. Er trat vom
Fenster zurück, und ging mit gefalteten
Händen ad gesenktem Haupt in dem
Zimmer auf ad aledrr.
Wilm l Wilm l sprach er dann lelse
und tn welchem, wehmüthigem Tone
vor sich hla, Sohn meine einzigenßru
der, treue Ebenbild metnee geliebten
CotnelinS, den ich zu f-ühe verlor, mußt
denn auch du den Kummer Hausen, der
mich drückt? Mußtest den auch du mei
ne schönen Pläne durchkreuzen? Muß
te ch dean auch von dir Undank ernd
ten für die Liebe, mit der ich dich, die
vater- nd mutterlose Watse, an meine
Herz nahm, dl mich so Viele von dir
hoffen, mich glauben ließ, du seift mein
Kind? O, wie hatte ich mir das
Bild meines Lebensabends so schön ge
dacht, wenn ich dich mir tm Geiste als
Galten meiner Elisabeth, als Erben
meiner Habe, als Stammhalter meines
NameifS und Geschlechte sah, und dei
ur und threSprößlinge aus meinen wan
kenden Knieen zu schaukeln hoffte!—
Und nun tst das Bild zerronen, das schö
ne Bild, das mich so oft beglückt, das
alle meine Sorgen scheuchte, meine trüb
sten Stunden erheiterte, alle meine Mü
hen mir versüßte! Er ging rascher aus
und nieder. Plötzlich blieb er stehen,
hob da Haupt empor, und ein Strahl
von Heiterkeit, wie der letzte klare Son
nenblick auf die dämmernde Gegend
fällt, verklärte seine Züge.
Warum doch glaube lch so leicht dem
Gerüchte? Warum über de ich wich
von der Verworfenheit eines Herzen,
dessen schöne Blüthen sich unter meinen
Augen entwickelten? Warum verdamme
ich thu, ehe lch genaue Kunde habe?
Nein, sagte er, meines Cornelius Sohn
der seine Züge trägt, konnte so tief nicht
fallen! Jan wird mir besser Nachrichten
bringen. Gewiß, er wird es; er hat
ihn ja so lieb, und seine Treue habe ich
ja erprobt. Cr tst mit ihm aufgewach
sen! wo er aber auch so unerträglich
lange weile mag, da er doch meine
Sehnsucht kenut ?
Strahlen war, on Unruhe gefoltert,
wieder an das Fester getreten und vrr
flel ta ein dumpfe Hinbrüten. Die
Schicksale seines Neffen ln Löwen, die
verruchten Handlungen, die man ihm
Schuld gab ste verwoben flch in sei
nem Geiste zu elnem Ganzen mit den
traurigen Aussichten, die das Vaterland
Halle, bei Alba's Annäherung, und
traurige Ahnungen, tn Bezug auf ihn
selbst und seine Familie, gesellten sich
dazu. Er bemerkte eS darum auch nicht,
daß leise die Thüre flch hinter ihm öff
nete, und ein junger Mann, fast schlei
chend, wie eine falsche Katze, herein trat.
Da Gesicht des jungen Manne hätte
ma regelmäßig schön nennen können,
wenn nicht etwas Verstecktes, Falsches
und Heuchlerische darin gelegen Halle,
dessen unangenehme Wirkung jeden an
dern Eindruck verscheuchte. Er schien
indessen vollkommenHerr seiner Physiog
nomie zu sein, denn eine schlaue Freu
de leuchtete aus seinem irrenden Auge,
und da Bewußtsein einer gelungenen
Unthat stand mit einer Teufelssreude tn
ta seinen Zügen geschrieben, als er die
Thüre öffnete; bei dem Erblicken van
Strahlen's jedoch nahm das Gesicht
schnell den Ausdruck Heftn Schmerzes
und ausrlchttger Trauer an. Ein Blick
den er hinter de Andern Rücken tn ei
ne großen Spiegel warf, der tn golde
nem Rahmen ti Wand zierte, mochte
ihm zu seiner Zufriedenheit sagen, es
sei gut so, wenigstens schien er nicht zu
ändern zu haben. Sein Kleidung
trug die Spuren einer ziemlich laugen
Reift.
Es war Jan van der DoeS, des Bür
germeister Neffe von Seiten seinerGat
ttn, der, fast von gleichem Alter mit
Wilm van Strahlen, gleichzeitig mit
Ihm, durch inen Schiffbruch, den eins
der Schiffe de MaSkopei van Strahlen
nd van der Doe ln der Bat von Bis
kaja erlitten, zur Waise geworden war,
da beider Bäter sich aus jenem Schiffe
befanden, und beide in den Wellen um
kamen. Beide Knaben hatte Strahlen
zu flch genommen und erzogen. Van
der Doe halte sich dem Handelsstande
gewidmet, und bisher fast allein de
Oheim Handelsgeschäfte gelellet, und
viele Reisen gemacht, war in Spanien
und Frankreich gewesen, und sprach bei
der Länder Sprachen rein und geläufig
wle die eigne Muttersprache. Obwohl
Jan ganz sich in dleWelse seine Oheims
fügte, ihm Alle zu Llebe that, so konnt
er dennoch nie sich dessen Liebe in dem
Grade erwerben, wie ste Wilm besaß,
der sich nicht einmal darum zu bemühen
schien. Die lederschlagendenNachrtch
ten, die von Löwen über Wtlm einge
gangen waren, halten den Oheim, der
selbst flch nicht entfernen konnte, bewo
gen, Jan zur Erkundigung dorthin z
senden.
Er war jetzt eben zurückgekehrt. Ein
Geräusch, da er macht, verkündet te
Oheim seine Nähe. Dieser fuhr herum
nd so sehnsüchtig er ihn auch erwartet
hatt, so erschrack er doch plötzlich vor
de Gedanken, die niederschlagende
Wahrheit z vernehmen.
„vlst du endlich da, Jan!" rtesSlrah
le. „Ich hab dich mit Sehnsucht er
artet. Dl Ungewißheit tst ta solchen
Fällen schrecklich, wie di Folter der In
quisition. Wie steht e um Wilm? Ist
er gefährlich verwundet? Sprich!"
Vergebt vorerst, Herr Oheim," be
gann der Neffe, „daß ich in meinen Rei
selleidein, von Schmutz und Staub be
deckt, zu Euch hereintrete. Ich dachte
mir, daß Ihr mit eben der bangen Sor
ge mich erwartetet, mit der ich nach Lö
wen flog.
„Laß da, guter Jan," sagte van
Strahlen, indem er zu ihm trat, „ich
kenne dein Herz ja. Sage mir nur
schnell, ist Wilm gefährlich vrrwundeil"
„Ich danke Gott," begann Jan, „daß
ich Euch von dieser Seite nur ine gute
Botschaft bringen kann. Wilm tst von
fttner Wunde, wie lch veenahm, voll
kommen geheilt."
„Wie du vernahmst? Jan, un, Got-
IsSwille, sahst tu ihn nicht?"
„Weil er nicht mehr in Löwen war."
„O, dann ist er vielleicht aus der Rei
se hierher, und ihr verfehltet euch!"
rief er freudig aus :
„Freuet Euch nicht umsonst, theurer
Obeim," sprach Jan. „Wilm ist schon
seit acht Tage nicht mehr tn Löwen
weil er—von der Universität verwiesen
und verjagt ist, und sich mit einem Men
schen entfernt hat dessen Charakter von
der zweideniigsteuAet tst! Wollie Gott,"
fuhr er fori, als Strahlen flch erbleichend
an einem Stuhle hielt, „ich konnte, ich
dürste Euch mitzutheilen; weiß ich ja
doch, wie Ihr uns mit Baterliebe um
saßt, nnd wie wehe eS Euch thun muß,
Euch I Wilm so biller getäuscht zu ha
ben."
„Laß das!" sagte Strahlen, lief auf
seufzend, „und träufle nicht langsam
da Gift ln den Becher, gift es aus ein
mal, gib es schnell!"
„So muß ich denn!" seufzte Jan,
und hob an i „Um die sicherste Kunde
zu erlangen, begab ich mich in Wilm's
Wohnung. Das Collegium war fast
leer. Nur etliche Brabanter wohnten
och drinnen. Sie waren Freunde vc
Wllm gewesen, und erzählten mir, daß
Wtlm von einem unruhigen Geiste be
seelt, mit Aussichten umgegangen sei,
die nichts Geringeres bezweckt hätte als
Ausruhr und Aufrichtung elnes dem
Geustlibundt ähnlichen Bundes. In
diesen schwindelnden Plänen habe ihn
et Mensch bestärkt, der flch längst tn
Löwen aus unbekannten Gründen auf
gehalten, er aber Wllm'S Lelchtglau
gemißbraucht habe, da er ursprünglich
ein Spion Alba's sei, der darum nur
flch mit den offenherzige Jünglingen
eingelassen, um durch sie in die geheime
Denkart der ersten Familien des Vater
landes zu dringen. Seit Wtlm mit
dem Verruchlen umging, war sein Wan
del immer schlimmer geworden. Seine
Studien versäumte er stets, um seine
Zeit in den Schenkftuhen zuzubringen.
Tinea Tages un, wo Wilm an einem
öffentlichen Orte sich befand, entspann
sich zwischen ihm und Albert von Bar
laimont in heftiger Streit, und jener
Unbekannte schürte lustig die flackernde
Flamme, bla"—
„Barlalmont I—Und war des Strei
tes Ursache ?" -fragte bleich van Strah
len.
„Eine Dirne—theurer Oheim-eine
Metze der verworfenste Art, mit der
Wilm tn fast öffentlichem Umgange
lebte—Varlaimont wurde beinahe das
Opfer dieses Streites—denn Wilm zog
seinen Degen, und durchstieß Barlai
mout's Brust, der heute noch nicht der
Gefahr ganz entronnen ist."
Gott' Gott!" rief Strahlen, und
seine Hände falteten flch, und die Thräne
des unendliche Schmerzes eines lieben
den Vaters um das moralisch verlorne
Kind, rannen über des Greises bleiche
Wangen.
„Der Gras Varlaimont," fuhr Jan
fort, „kam gerade nach Löwe, auf sei
ner Reise nach ver Grenz, dort Alba im
Namen der Siatthalterin zu begrüßen.
Wie er wüthete gegen den Mörder seines
SohaeS, könnt ihr wohl begreifen. Der
unglücklich Wilm wurde nun in die
strengste Hast genommen, aber sein
Complott erbrach das Gefängniß, Wilm
folgte ihnen, beschimpfte den Rektor,
Varlaimont und alle Magister der Uni
versltät, und verließ dann mit den mei
sten Studenten, die seiner Art waren,
die Universität. Jener Spion Alba's,
sage man, habe ihn mit flch genommen,
um ihn, dem die Rückkehr zu Euch duch
seine Vrrworseuheit nicht mehr offen
steht, in sein verruchtes Treiben hinein
zuziehen. Grenzenlos ist der Nachthell,
den durch Wtlm'ö Stadt und Universi
tät erlitte hat. Der Name vanStrah
leu hat einen Schandsteck erhalten, der
schwer zu ttlgen ist!"—
Jan schwieg. Ein laueirnder, ver
stohlener Blick beobachtete den Oheim
und die Wirkung, welche die schreckliche
Botschaft auf thu gemacht. Der alte
Mann saß im tiefsten Schmerze versun
ken. Cr war völlig zerknirscht. Sein
Haupt ruhte in seiner Hand, die sich auf
das Kate stützte, und langsam rann ein
Thräne nach der andern auf die Erde.
' Ja erwartet, daß er sein Haupt
jetzt erhübe. Er preßte schnell einige
mal die Auge zu, und alsbald rollten
auch seine Thränen.
Wirklich richtete sich Strahlen, als
Jan van der Does schwieg, empor.
„Wie ist es möglich!" rief er mit beben-
der Stimme, „daß In Herz, wie da
Wilm's, so lies fallen, reltungtios sinken
konnte—
„O, daß habe ich mich tm tiefen
Schmerze schon tausend Mal gefrag,"
versetzte in gleichem bewegte Tone
Jan, „und konnle es nicht begeetsen, wie
S Euer väterliche Her, nicht begretfrn
kann; aber war nicht gerade ein so offe
ne, argloses Herz am Ersten den Netze
der heillosesten Verführung ausgesetzt?
Und Wtlm fiel tn diese Stricke und ging
sittlich unter."
„Armer, armer Wilm!" seufzte der
Treis. „Was denn kein reitender
Schutzgeist dir nahe?— Als Opfer der
Verführung lst er gefallen-o, so ist doch
noch Rettung möglich!"—
Wohl hoffte ich das auch," fuhr Ja
fort—„aber—ich mußte leider auch da
ran zweifeln lernen, Mußte dem utseß
lichtn Glauben mich hingeben, daß auch
Wilm's Gemüth die Kelme der schreck
Ilchsten Laster in flch trug, daß eS nur
der Veranlassung bedurfte, um sie zum
Leben z wecken. Das war mir da?
Schrecklichste, daß Wilm als Heuchler
uns Alle gelauscht."
„Mensch!" rief van Strahlen, und
sprang, einem Rasenden glelch, aus.
„Mensch, zu lügst l"
Ja erbleicht,; aber schnell faßte er
sich. „Theurer Oheim," seufzte er,
„verkennet mich nicht ! Wohl muß ich
eS bejammern, daß ich gerade der Un
glücksrabe seln muß; doch hört, um
die Wahrheit ganz zu kennen r
Einer dieser Bräbänter—Verschaalen
ist sein Name, war Ohreazeuze, wie
Wilm Euch—seinen väterlichen Wohl
thäter—verrieth, die surchibarsten Lügen
mit entsetzlicher Frechheit aussagte.-
Ihr, erzählte er ihm, unterhieltet Ver
bindungen mit Orauten, Ihr seiet-einer
der eifrigsten Anhänger de Geusenbun
des gewesen, Ihr hättet, als Oranien
auf Befehl dcr Statthalterin Antwer
pen verließ, dl Bildeistürmerei nicht
nur nicht nKrdrückt sondern selbstdurch
die Halbheit Eurer Maßregeln geför
dert, dem Pöbel Muth eingeflößt, de
Willen der Kräftigsten de Rathe der
Stadt gelähmt, dann zuletzt, als die
Furcht vorder g,rechten Ahndong Euch
zum Handeln getrieben, dir gröbsten
Verbrecher entfliehen lassen, namentlich
einen, gewissen De Nyk, der das Volk
zu den ausschweifendsten Thaten ge
reizt."—
Van Strahlen sank, elner Ohnmacht
nahe, in den Stuhl zurück. Er bedeckte,
beide Augen mit den Händen, und saß
Ine Weile so ln tiefem Schmerze ver
sunken da. Plötzlich aber sprang er auf
und verließ das Gemach.
(Forisettting folgt.)
Unglücklicher Ausgong einer Luft,
schtfffahrt.—Die lantwirlhschaftllche Aus
stellung on Wosello Im Staat lowa sollte
einem schaulustigen Pudlikum etwa ganz de
sonders Anziehendes liefern und so kündigte
man zwei Lnfischtfffahrtea eine Professor I.
H. Boll au. Man denutzte zu denselben ei
nen Montgolfier'schen Ballon, der mit heißer
Luft geheiz, da Leben de LuflschtsferS dop
pelt gefährdet, da er leicht Feuer fang der
durch schnelle Abkühlen die Schnelligkeit de
Sinkens in gefahrdrohendster Weise steigert.
Nur der Leichtsinnige bedient sich heutzutage
eines solche Ballons.
Gegen 4 Uhr Nachmittag leas Bolep die
letzten Vorlrhrungen zu seiner Fahrt. Dcr
Ballon ward über einem lodernden Feuer aus
gespannt gehassen, dl die Lust In demselben
hinlänglich verdünn! war. Unten befestigte
man an den Stricken ein leichtes Trapez, tu
welchem Bolip seine Laftgymnaftik zur Schau
tragen wollie. Jetzt ergriff er die Querftange
des TeaprziS, der litzte Sleick ward gelöst nd
dir Ballon schoß einer Stakcte ähnlich unter
den lubclrufen der Menge empor. Plötzlich
adee verstummte der Jubel und machte geau
enhafiem Entsetzen Platz. Der Ballon halte
Feuer gefangen.
Wahrscheinlich ein Funken, der beim Füllen
de Ballon in dessen brennbaren Stoff gefal
len, durch dcn beschleunigten Luftzug schnell
zur Flamme angefacht war nd nach igen
Augenblicken schon ine Feuergarde auf den
unglücklichen Luftschiffer hlnabsandte. Der
selde mochte sich seine Loose sofort bewußt
werden; allein was vermochte er zn seiner
Rettung zu thun 5 Halle doch der Ballon kein
Ventil, um die eihltzte Luft ausströmen zu las
sen! Und jetzt schienen gar die Flammen sein
Eile zu beflügeln, so daß er in wenigen Minu
ten eine Höhe von 1200 Fuß erieicht hasse.
Bolep hatte sich zudem, um sich bei seinen
gymnastischen Uebungen gegen Herabstürzen zu
sichern, die Füße mit einem Riemen an die
Trapezstang befestigt. Vergedlich bemüht er
sich, als er das Feurr entdeckte, den Riemen zu
lösen, um sich vielleicht noch durch einen
Sprung zu retten; er brachte S ntch zu
Stande, und bald war es zu spät. Das Feuer
hasse dentis einen der Stricke, welch das Tra
pez hielten, durchgebrannt, ader noch hielt sich
Bolcy fest; jetzt reiß auch der zweite und her
abstürzt der Unglückliche zu sicherem Tod.
Schrecklich war der Anblick de ansang noch
in der Luft Ringenden, wie er noch immer da
Ende des Seile mit einem Fetzen de Ballons
daran krampfhaft tn den Hände hielt. Teetz
dem er über eine Halde Mette von dem Orte
seiner Ruffahrt herabstürzte, hörte man doch
das Aufschlagen dr Körpers ganz deutltch.
Bis an die Knieen waren die Beine ln die
Erde gedrungen und wohl kein Knochen am
ganzen Körper unzerdrochen geblieben. Letzte
rer war duchstädltch nur noch formlos Brei
masse, ta er ketne Letrusspur sich rhr regte.
Die heklagenSwerthe Gatiin BoleyS war
Zeugin der SchreckcnSscenr on Anfang bis zu
Endr.
Tbterquälsret in Elstnbahu
Wagen. Berderbuug des Flet
sch es. —Obgleich de letzte ongreß in ,.
treffliche Gesetz passirle, um der grausamen
Behandlung on Vieh beim Transport om
Westen nach dem Osten Stntzalt ,u thun, s
Nro.
ist damit doch nur wenig „„,chz t.
dl.ott"<v'l'° und gar und.acht.z
o emsstelun
g-n stellt sich herauo. aß selbst ,z
Witterung drei Prozent der Ochsen und ffin,
P.ozeut de. Schweine und Schaake während
de Trauopor k„pl„n. Eg zst
.daß „.Rest, „ch..
long ausgesetzt war, ebenfalls mehr der mtn
ankommt, und s, manch.
Stück Vieh de Tode he tst. Die Wirkung
."äs Zustand de gi-ischcS läßt sich
leichtsehen. H,„ S,z„,z,
tt -verein, ha neu
lich ein Pamphlet herausgegeben, eiche grau
" 'W V"°U"b ".ftng...g.nh.tt en..
beladen Z . C chwelu.n
delad.ne. Zug im I.tzi.n Win-.r durch einen
Schneesturm meh.. Tag. auf. ahn au,-
die ti.in.n auffraßen. denen man meh.e.e
och zuckend am Boden liegen fand. ,In
andere eklatantes Beispiel der Veaulamteti
führt e an, daß Vieh welche tn ssa-nd t 5
Mellen auf der Landstraße ge,rieten war, ohn
gefuttert zu werden, sofoee In die Aar der ver
ont enleal Bahn g.paett wurde und zwei
Tage lang, bis es Boston ankam, ohne gut
t„ und ohne Wass.r blieb. El andermal sah
He.. Mood, eine Heerde Schweine durch tiefen
A" '"""-und trotz de. Kälte waren die
Thi„ so tn Schweiß gerathen, daß Ine fönnli
che vampfwoite ihnen aufstieg. Sin tan
d Heerde, und es wurden
solche Thiere auf diaseiden aufgeladen, dl
nicht mehr vorwärts kommen konnte. Herr
Moody sag,, aß „ pj Schweine zwei bl drei
S-chichien über einander auf dem Schlitteu ll.
gen sah. Einer der niedeeteächtigften Prakti
ken ift es, daß man dem Vieh währen de,
Transport guit.r und sogar grsalz.nr Futtee
der ketn Wasser gibt. W.,, . ankomm
ha, -inrn so fürchterlichen Durst, daß e 5V
i 70 Pfun Waffer säuft, und dann wir es
sofort auf die Waage getrieben! Die Thtee
schutz-Bereine thun viel um diesem schmachvol
le Unwesen zu steuern, ader fie dedüefen einer
kräftigeren llnieestützung Seiten der Behörden
und auch de Publikum, um mit ollem E.
folge wirke zu könne
Ein plumper Schwindel. - Der
folgende Schwindel, den ein reisender gen
neulich an fünf Bauern eriidte, von denen et
ner i Oder-Providence Township Northqmp
lon Eounty, und die üdrigen vier tn Ehester
Eouniy, ohne, kommt zu unserer Notig.
Der sagt Agent erkaust nämlich Schee
zum Ausputzen der Bäume. Er macht also,
wenn seinen Mann gefunden, einen Eon
traft, nach für die Summe von LlOO,
fünfzig der desagien Instrumente zu liesern hat,
deren Elnzel-Prels -55,00 detrag,. Für dl.
hundert Dollars nimmt er eine Note, prtzlttr
sechs Mona nach dem Tage der usfeeltgung.
Dadel verspricht er die Note im Falle die Schee
ren nicht verkauft worden sind, dem tisstellee
wieder einzuhändigen und seine Scheereu zu
rückzunehmen, welche letztere tnnerhald 1t Ta
gen geliefert werden müssen. Der ganze
Schwindel defleht nun einfach artn, daß u.
ftr Agent dt Note eehandelt und sich nicht
wieder tlicken läßt-ader ebenso wenlg sieht er
wir dem Gauner Betrogene je etwa von den
sünfzlg Scheeren.—Seid auf Eurer Hut Bau-
SchöaeAerbssrungu.-MitVer.
gnügen nehmen wir schon sess geraumer Zeit
wahr, daß auch unsee deulschen Mitbürger hter
ihren amerikanischen Nachbarn in Verdesserun.
gen und Verschönerung Heer Geschäftslokalen
nicht nachstehen ollen, indem auch fie äuge
sangen haben, de Fortschreiten eine hitlfntche
Haud zu leisten. So haben . l Herren
Dickel K Treibe jetzt einen sehr hüdschch
Schuh- und Stftfel - Lade an der Zweiten
Straße (neben dem früheren Platze). Uns,
junger Freund, Hr. B ern hard grisch, hat
seinen Biersaloon und Wirthschaft denfall
ergrößert und aufs zweckmäßigste und schönste
einrichten lassen. Auch unser ftühereeNachdar,
Hr. I hn . Gramin, ist dem schönen Bet
spiele gefolgt, nd hat set wirthschaftslokal
bedeutend vergrößert, um Raum für setue tm
er mehr zunehmende Kundschaft ,u gewinnen,
Hr. B. Orsinger hat jetzt seine Eiskeller
fertig, so daß er stet kühle, f,lsche Bier aus
Haud hat. Hr. Ltusenmeyer's Gast-
Hau hat etae groß Veränderung erfahre,
und ist nun schöner als zuvor.—Noch an andern
Orten hat man Geschäftslokale verbessert, was
alles auf einen Wachsthum und Verschönerung
der Stadl hindeute. So dau z. B. unsee
junger Freund, Hr. Georg Ma r,lfau
einen Metzgerschop nahe drr Wohnung seine
Dater S.wo er da Metzger-eschäst elretden
W/U. Nun. nur so fortgefahren. Frennde,
nicht hedt eine Stadt mehr als der rege Elser
seiner Bürger.
Zu dem Capitel Wäldsrverwü
stung" bemerkt die „Post" tu Reu Ulm,
Minnesota: „Die Waldungen von Minnesota
und Wisconsin lieferlen im Jahre 1872. wie
die „LumbermanS Gazeite" melde, nicht weut
aer als tausend Millionen Fuß Hol,. Zue
Versendung dieser Quantität würde SOM>
Essenbahnzüge, jeder zn 15 Waggons. ntcht htn
reichen und die TwiiSportkosten ach be er
schtedene onsuwplätzen würden t 2 Millionen
Dollars betragen. Da jedoch der größte Thitl
dieses Holze auf dem Wasserweg versandt
wird nd dieser Transport wentger als ein
Sechzehnte! der Eisenbahn Vnlrachtung koste,,
so stellen sich die VersendungStosteu dedeutrnd
billig. Ob badet Jemand an die Frage denkt,
wie lange die Verwüstung der Wälder in die
sem Unmaße fortgehen dürfe, dletdt dahinge
stellt.
Gin der schönsten Blüthen er
Herrschaft der republikanische Partei
ist die Regierung de Distrikts Colum
bia. Die Gesetze, unter denen die
Stadt Washington und da dazu ge
hörige Gebiet verwaltet werden, wurdi
nicht nur von der republikanisch,,
Mehrheit de Kongresse erlassen, son
dern auch die Beamten durch den Ein
fluß der republikanischen Patronage er
wählt und ernannt; die ganz, Herr
schast keimte und entwickelte sich unter der
Sonne einer republikanischen Admini
stration. kurz Alles, was in Washing
ton geschehen und nicht geschehe ist. er
folgte unter dem Einflüsse der herrschen
den Partei.
Dieselbe muß daher die Verwaltung
de Distrikt Columbia als einen legiti
men Sprößling ihrer Neigungen nd
Launen betrachten und er steht in der
That in ehr als einer Beziehung sei
nen Eltern zum Verwechseln ähnlich.
Die öffentliche Schuld de Distrikt
ist nämlich bereits bis zu L 20,000,000
angeschwollen nd dabei find noch die
eisten Verbesserungen, für wlch.de
Anleihen ausgenommen wnrden, kaum
znr Hälfte vollrndet.