HnmsjMcmischt Mb Mmts-Zeitung. Jahrgang s. Die Pennsyltianischt Staatszeituug, Job. Georg Ripper, rschein jeden Donnerstag, und koste 2.VK per Jahr, zahlbar innerhalb drsJahre, und A2.SV nach Berstuß des Jahrgangs. Einzelne Eremplaren, S Gents per Stück. Keine Subskriptionen werden für weniger Niemand da Blatt abbestellen, bis alle Rück stände bezahlt sind. Office! in der „Patriot nd Union" Druckerei, Dritte Straße, Harrisburg, und in der „Intelligencrr" Druckerei, am Eenlre Square, Lancaster. Wohnung: Nro. 410 SbeSnulstraße, zwi schen der tlen und ülen Straße. Anzeigen-Bedingungen. li Monat. 8 Monat. 12 Monat. Ein Viereck 4.tttt 78 -512W Zwei Viereck ii.tttt I t.tttt 2tt.tttt DreiViewck Pate n t ir Me in. Bitter und alle Eine ganze Spalte, jährlich Pitt. 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Endlich sagte sie! „Es ist schon 5 Uhr und Herr Hermann ist och nicht da!" Die Nectori schwieg und strickte em sig- „lst es dir nicht auch aufgefallen, lie be Tante, wie plötzlich er seinen Ent schluß aufgegeben hat, unverheirathet zu bleiben?" „Liebes Kind, das kommt früher oder später vor! Wenn er von Jerusalem zurückkehrt, ist er vielleicht wieder ande rer Ansicht." „Nein, gewiß nicht!" rief Bertha mit vielsagendem Lächeln. Die Nectorin schaute verwundertauf. „Bist du dessen so gewiß 1 Oder solltest du vielleicht gar an seiner Sinneän derung Antheil haben ? Der ungläubige Ton der Frage ver letzte Bertha' Eitelkeit. „Ich weiß nicht, warum gerade ich keinem Manne gefallen sollte!" entgegnete sie etwa spitz, „klebrigen darf ich jetzt noch nichts jagen, täuscht mich aber nilstal leS, so wird Hermann in nächster Zeit mit dir sprechen, ich erwarte e sogar!" „Nun, das soll mich recht freuen!" entgegnete gutmüthig die Tante. „Herr Hermann ist ein braver, lieber Mann, auf den jede Frau stolz'sein kann." Seit sie mit dem scharfen Blick der Mutter wahrgenommen hatte, daß Fränzli und Wildhofen auf dem besten Wege waren, sich ihre Liebe zu gestehen daß es längst schon geschehen, ahnte sie freilich nicht, —konnte sie diese Neu igkeit ohne die neidischen Nebengedanken hören, deren die Mutter einer unver sorgten Tochter sich selten erwehren kann. Man' hörte Schritte Hermann kam. Gutmüthig erhob sich die Nectorin und verließ mit lächelndem Blick auf Bertha das Zimmer. Der Candtdat, welcher das Mädchen allein traf, war in feierlicher Kleidung und offenbar in nicht minder feierlicher, aber glückverkündender Stimmung. Er schüttelte herzlich Bertha' Hand und fragte nach der Nectorin. „Sie kommt bald", erwiedert Bertha, die ganz selig auf den jungen Mann schaute, denn sie ahnte, weßhalb er mit der Tante spre chen wollt. „Haben Sie auch meine Bitte be folgt", sagte sie zärtlich, „nicht immer bitz tief in die Nacht zu studtren und Ihre un allen theuere Gesundheit zu scho nen ?" „Sehe ich denn au wie ein Kranker, mein liebe Freundin ?" „Nein, gewiß nicht! Aber Sie kom men mir so sonderbar vor!" erwiederte ste, schlug die Augen nieder und zupfte an ihrem Schürzenband. „Nun, wie denn? Sehe ich au wie ein Mann, der glücklich oder unglücklich ist?" fragte Hermann in heiterster „O, glücklich, sehr glücklich! Und zu gleich als ob Sie im Begriff ständen, sehr, sehr glücklich zu machen", sagte Bertha zärtlich. Wissen Sie denn, was ich vorhabe? Sollten Sie wirklich mein Geheimniß durchschaut haben?" „Vielleicht!" flüsterte da Mädchen leise und diesmal wurde sie wirklich schüchtern und jungfräulich verlegen. Bräutlich Ahnungen überhauchten ihre Wangen mit Roth und ihr Busen hob sich schneller. „Nun, dann wissen Sie auch, weshalb ich so glücklich aussehe!" erwiederte der Candida und drückte und schüttelte herz lich ihre Hand. „Aber jetzt, meine lie be Freundin, muß ich Ihre Tante spre chen ! Wissen Sie nicht, wo sie ist?" Die Nectorln schien der Thür nicht allzu fern gewesen zu sein. Sie trat bei Hermann's letzten Worten in' Zimmer, während Bertha in süßer Verwirrung „Frau Nectorin", sagte der junge Mann feierlich, „ich komme iu einer ernsten, wichtigen Angelegenheit zu Ih nen ! Seit lahren verkehre ich in Ih rem Haule und Sie haben, wie ich glaube, Gelegenheit gehabt, mich genau kennen zu lerne!" Die Angeredete bejahte und fügte schmeichelhafte Worte hlnzu. „Die Güte, welche Sie und Ihr Herr Gemahl mir die ganze Zeit bewiesen ha ben, gibt mir den Muth, mich mit einer Frage an Sie zu wenden, von deren Be antwortung, ich fühle es, da Glück meines irdischen Leben abhängt." Der Kandidat stockte. Endlich faßte er Muth und fuhr fort: „Ich habe Ihnen schon neulich gesagt, daß ich im mer lebhafter die Sehnsucht nach einem eigenen Herd empfinde. Sie riethen mir damals, eine Lebensgefährtin zu wäh len ich habe diese Wahl bereits ge troffen und komme jetzt zuerst zu Ihnen, um Ihre Zustimmung zu erbitten. Ich liebe Ihre Fräulein Tochter und wenn meine Wünsche erhört werden sollten, so würde ich das Glück meines Leben da rin finde, mein Leben Ihrem Glück zu weihen." Die Rektorin hatte Mübe, eine Aus ruf de Erstaunen! z unlerdrücke, als sie diese unerwartete Geständniß ver nahm. Sie brachte mühesam einige un derung zusammen und erklärte dann ih ren Mann herbeiholen zu wollen. Nach wenigen Minuten erschienen beide Ehegatten und erklärten dem Kan didaten, daß sein Antrag ste ebenso ehre und erfreue, daß sie aber in keiner Wei se der Entscheidung ihrer Tochter vor greisen wollten. „Wenn Ste mit ihr sprechen wollen, so finden Sie sie jetzt in ihrem Zimmer." Dorthin ging der Candida. „Der Schändliche! Der Treulose!" rief Bertha außer sich, indem sie in das Zimmer stürzte und sich auf da Sofa warf. „Mir heuchelt er Liebe, mir sucht er mein Herz zu stehlen uud jetzt hält er um Fränzli an !" Erstaunt blickten der Rector und sei ne Frau auf die Weinende. „Liebe ge heuchelt? Daß ist nicht möglich, das ist eine Einbildung von dir! Ich habe Herrn Hermann stets als streng rechtli chen jungen Mann kennen gelernt!" rief der Onkel. „Ich weiß e aber besser! In deiner Gegenwart freilich hat er sich nicht merken lassen, aber wenn wir allein wa ren, da küßte er mich ! Und jetzt bricht er mir die Treue!" „Was ist vorgefallen zwischen Euch 1 Ich muß t wissen !" forschte streng der Rector. Aber ste einte und schluchzte und man konnte nur immer vieder die Worte hören: „Er hat mich geküßt, der Schändliche, der Treulose!" „Geh' in den Garten!" befahl der Rector. „Ich werde ihn selbst befragen wenn er aus Fränzli' Zimmer kommt." Bertha gehorchte. Nach einer halben Stunde erschien der Candida, bleich utzd niedergeschlagen. Fränzli hatt ihm mild schonend ausein andergesetzt, daß ste ihn al Freund von ganzem Herzen schätze und achte, daß sie aber niemals die Seine werden könne. Mit stummen Gruß schritt er an den Eltern vorüber und verließ das Hau. ' Der Ausdruck seine Gesicht sagte dem Rector und seiner Frau, welche Antwort er auf seine Frage erhalten habe. „Der arme Mann ! Aber wie ist da so plötzlich gekommen ! Das Fränz li schien ihm doch immer ganz gleichgül tig zu sein!" „Vielleicht ist es so am besten", meist te bedeutungsvoll die Nectorin. Sje dachte an Wildhyfen. Der Candida erschien gqch dem Vop gefallenen natürlich auch nicht zum Abendessen, zu welche er eingeladen war. Bertha fehlte ebenfalls; ste hatt sich zu Bett gelegt, indem sie erklärte, sie sei krank. Daß Fränzli ein wenig bleich asah, fiel den Eltern nicht auf, denen der stattgehabte Vorfall ebenfalls eine gewisse Aufreguug hinterlassen hatte. Auch Wildhofen war ernst und nach denklich. Das Fest, da so fröhlich be- Al Wildhofen sich verabschiedete, drückte ihm Fränzli heimlich einen Zet tel in die Hand. „Um Ii) Uhr im Gar ten!" stand darauf geschrieben, sonst nicht. Die Eltern suchten zeitig die Ruhe. Fränzli fand, als sie das gemeinsame Schlafzimmer betrat, Bertha. bereits schlummernd. St wartete, bis e ll) Uhr schlug, dann öffnete sie vorsichtig da Fenster und stieg geräuschlos hinaus. Ein schwerer Seufzer entrang sich ih rer Brust ; mit wie verschiedenen Ge fühlen hatte sie dasselbe am Morgen die se verhängnißvollen Tage gethan! In der Ecke de Garten, weit vom Hause entfernt, steht eine schattige um rank Laube. Dorthin ging die Toch ter des Rector. Wildhosen erwartete sie bereits. Als sie vor ihn trat, wollte er den Arm um sie schlingen. Sie wehrte ihn sanft ab. „Ich habe Ihnen viele, viele zusa gen!" sagte sie leise. Die ungewohnte Anrede, der verän derte Ton ihrer Stimme überrascht den jungen Mann. Er hätte gern in ihren Zügen die Ausklärung gelesen, aber die Dunkelheit gestattete ihm nicht, sie zu erkennen. Er schwieg. „Ich habe Ihnen in Geständniß ab zulegen, da mir sehr schwer fällt! Aber es muß sein! Ich habe heute, an mei ein siebzehnten Geburtstage, lange über mich nachgedacht und habe ine strengt Prüfung dessen vorgenommen, was ich in der letzten Zeit gethan und empfunden hatte. Ich stand bisher un ter der Herrschaft mir neuer und unkla rer Gefühle; ich habe versucht, mir rer Gefühle; ich habe versucht, mir mein Innere klar zu machen." „Fränzli, was ist denn plötzlich in dir vorgegangen?" rief Wildhofen erschro- „Nicht plötzlich. Seit lange schon fühle ich, daß ich mich zu Schritten habe hinreißen lassen, für welche ich keine Entschuldigung finde, al daß ich noch ein halbe Kind war. Aber diese letzten Monate haben mich zum Weibe heranreifen lassen nd detzkalb bin ich Ihnen nd mir ein wahre, offene Ge siändniß schuldig." Sie schwieg einen 'Augenblick. Ihre Stimine zitterte ein wenig, al sie fort fuhr : „Wenn ich Ihnen alle gesagt haben lieben und nicht mehr achten. Aber e muß sein I Vielleicht habe ich auch diese Strafe durch die liiiüberlegtheit ver dient, mit welcher ich mich bisher vom Augenblick de Eindruck hinreißen ließ. Als Sie hierher kamen, da war ich och ein halbes Kind; ich wußte nicht und ahnte nicht, was Liebe sei. Mein Verhältniß zu Ihnen hat mein Nachdenken geweckt jetzt weiß ich, daß ich Sie und mich täuschte, wenn ich Sie zu lieben glaubte." Der Ton ihrer Stimme bebte ein we nig. Daß die Thränen unaufhaltsam über ihre Wangen rollten, konnte der junge Mann bei der Dunkelheit, die sie umgab, nicht erkennen. „Fränzli!" rief er außer sich, „dein Herz weiß nichts von dem, was du sagst! Es kann nicht sein, es kann nicht sein! Denke an alle jene Stunden, die mir ein Recht auf dich gaben! Denke an alle Schwüre der Liebe, die deine Lippen, deine Augen, dein Erröthen.dein klopfen des Herz zu mir sprachen! Du kannst nicht sagen, daß alle nur Täuschung und Lüge war, und wenn du e sagtest, ich würde e dir nimmermehr glauben!" „Und doch ist e so ! Und doch liebe ich Sie nicht, habe ich Sie nie geliebt!" entgegnete sie mit Bestimmtheit. „Ich habe Sie und mich selbst getäuscht; denn was ich langt schon dunkel empfand, ist mir völlig klar geworden Wa ich für Sie fühlte und für Liebe hielt, war nur der verführerische Rausch de Augenblicks." Sie klammerte sich bei den letzten Worten an den Pfosten der Laube, um nicht umzusinken. Eine lange Pause entstand. „Sie werden fühlen", fuhr endlich das Mädchen fort, „daß wir uns von diesem Augenblick an nur al Fremde gegenüberstehen dürfen. Ich habe ge fehlt, al ich, in Täuschung befangen, Ihnen gewährte, was nur Liebe gewäh ren darf. Ich würde verbrecherisch han deln, wenn ich jetzt, bei erwachtem Be wußtsein, unser Verhältniß fortsetzte. Sie werden fühlen, daß es für un bei de am besten wäre, wenn Sie Ihre Stellung in unserm Hause aufge ben könnten." Wildhyfen erhob sich. Fränzli, einer Ohnmacht nahe, schwankte an die Wand der Laube. Der junge Mann glaubte sie wolle davoneilen. „Fürchten Sie nicht, Fräulein Re henstetn !" sagte er in einem Tyne. bet dessen völlig verändertem Klange Eises kälte die Brust desMädchens durchdrang, „fürchten Sie nicht ! Ich werde Sie nicht noch einmal der Gefabr aussetzen, Liebe mit dem Rausch der Sinne zu ver wechseln. Diese Stunde bat meinen Glauben an die Herrlichkeit de Weibes furchtbar erschüttert! Von mir haben Sie in keinei Weis etwa zu befürchten, auch werde ich bald Ihr Hau verlassen. Mil dieser Beruhigung können Sie in ihr Zimmer zurückkehren, fall Sie nicht etwa hier noch einen Glücklichern erwarten." Ein dumpfer Schrei entrang sich der Brust de Mädchen. Wildhofen hört ihn nicht mehr. Er war bereit im Hause verschwunden. Das waren trübe Tage, die diesem Geburtsfeste folgten. Hermann, früher ein fast täglicher Gast, ließ sich im Fa milienkreise de Rector nicht mehr bli cken. Wildhofen hatte zur Bestürzung des Ehepaar erklärt, Privatgeschäfte nöthigten ihn, seine Stellung aufzuge ben; ein durch seine Bemühungen er mittelter Candida war bereit, sofort als Hülfslehrer einzutreten. Bertha lag immer och im Bett, verschmähte aber jede ernstliche Hülse, wa Onkel und Tante zu dem Glauben brachte, die Krankheit beruhe in ihrer Einbildung. Fränzli leistete dennoch der Cousine ge treulich Gesellschaft, sodass sie zum Abend essen sich gar nicht und Mittag selten an der gemeinschaftlichen Tafel einfand. Wildhofen war auf diese Weise fast gar nicht mit ihr zusammen ; geschah e den noch einmal, so schien er sie nicht zu be merken. Dle Nectorin hielt oft lange Zwiege spräche mit ihrem Mann, um ihrem be kümmerten Mutterherzen Luft zu ma chen. Wildhofen ging nun fort, ohne sich zu erklären ; es schien sogar, al sei die Annahme einer wechselseitigen Nei gungzwischen ihm und Fränzli nurTäu schung gewesen. Und Hermann, der binnen Kurzem Pastor werden mußte, hat von dem Mädchen eine Korb be- Daß Fränzli' Lebe geknickt war, daß sie die Nächte schlaflos, verzweifelnd zu brachte, ahnten die Elter nicht. Mit wunderbarer Selbstbeherrschung wußte sie vor den Blicken aller zu verbergen, was in ihrer Seele vorging. Angstvoll, wie ein Verurtheilter vor dem Tage des Gericht, zählte sie die Nächte, in denen er noch in ihrem Haus schlief. Schon begann er sein Gepäck zu ordnen, schon hatte er einige voran geschickt. Wie ein Versucher trat oft in einsamen Stunden die Vorstellung vor ihrer See le, wie e nur eine Wort von ihr be dürfe, um alle wieder gut z machen, um ihn für ewig an sie zu fesseln. Wie der gut 7 Nein, nein, er konnte nimmer mehr glücklich werden, wenn er sie hei worden an jenem verhängnißvollenNach ilttag! Und sie wollte ja nur sein Glück, denn sie liebte ihn. Wa lag an ihr ? Hätte sie doch ihr Leben zehnmal hingegeben, um ihm eine frohe Stunde zu bereiten konnte sie da jetzt schwan ken, wo e sich um seine ganze Zukunft handelte ? Nein, nein! Sie wies di lockende Versuchung von sich ihr Le ben war geknickt, ihr Herz gebrochen, aber er, er kann noch glücklich werden ! Er liebt sie ja nicht mehr und er hat aufgehört sie zu achten! Wle ihr Herz zuckte bei diesem Gedanken ! Aber es muß sein, e gab keinen andern Ausweg. „Das arme Kind sieht seit einiger Zelt wieder recht bleich aus", sagte be kümmert die Mutter. „Das ist natürlich ! Sie kommt ja gar nicht an die frische Luft weil sie sich einbildet, Bertha sei wirklich krank nnd bedürfe einer Pflegerin", erwiederte der Rector. Daß Hermann nicht mehr in Haus kam, wußte Wildhofen nicht, eben so wenig, daß er um Fränzli geworben. Er hatte Ihn sogar im Verdacht, daß er jetzt der Begünstigte sei, und ein Zufall bestärkte ihn darin. Hermann wich ihm aus wie allen Bewohnern des Hauses. Als Wildhofen ihm zufällig einmal be gegnete, fragte er mit einem Scherz, der nicht ohne Bitterkeit war, den Theolo gen, weßhalb er nicht die acante Leh rerstelle übernehme und als sein Nach folger in Hau de Rector ziehe. Hermann errothete bei der Erinnerung an das, was ihn jetzt fern hielt von Fränzli, und seine Verlegenheit war dem andern ein Beweis für die Richtig tigkeit seiner Annahme. Der neue Lehrer traf ein, noch ehe 14 Tage vergangen waren. Er war ein schlichter Mann, auf dem Lande gebo ren, in armseligen Verhältnissen groß gewachsen, seinem Berufe eifrig ergeben. Ihm durfte es hier schon gefallen. Wildhofen setzte seine Abreist für den folgenden Morgen fest. Sein sämmtli ches Gepäck war schon abgeschickt. Da er in aller Frühe abfahren wollte, verabschiedete er sich schon am Abend von der Familie. Er schüttelte dem Rector und seiner Frau, die er lieb gewonnen chatte, herzlich die Hand; dann trat er vor Fränzli. „Leben Sie wohl, Fräulein Rebenftein!" sagte er mit einer Höflich- kett, die dg Herz de armen Mädchen I rrstarren machte. „Ich kann Ihnen Nro. 2. beim Scheiden nicht Besseres wünschen, al daß Ihre Zukunft reich sein möge an Glück und Rausch und Abwechselung und daß über alle bösen Verwickelungen, die da Leben bwtilen mit sich bringt. Ihr kindllcher Frohsinn sie leicht hin weggleiten lasse!" Fränzli veränderte keine Miene und dankte durch eine stumme Verbeugung. Al er da Zimmer verlassen hatte, wandte sie sich ab und trat ans Fenster „Jetzt bin ich gestählt gegen jede Ver irrung des Herzen ! sprach Wildhofeg mit bitterm Lächeln, indem er die Trep pe zu seiner Wohnung hinaufging. „Welchem Frauenlächeln, welcher Frau enthräne könnte ich noch vertrauen, seit dieser Mund und diese Auge gelogen haben?" Seit in paar Tagen hatte er ein an dere Zimmerchen an der entgegengesetz ten Seite de Hauses, vor dem Schlas saal, bezogen. Seine bisherige Stube bewohnte heute schon der neue Lehrer. Wie viel selige Stunden hatte er in jener Stube verlebt! Er zürnte sich selbst, daß die Erinner ung daran nicht au seinem Herze wei chen wollte; er zürnte sich selbst, daß er da Mädchen noch immer liebte. Sie hatte ihm mehrmals Blumen sträußchen geschenkt. Gr konnte sich nicht von ihnen trennen, er hatte sie sorgsam verwahrt. Aber sie sollte es nimmer ahnen, daß sie seinem Herze noch etwa zu sein vermöge. Er hatte vkrwelkte Blumen gesammelt, banp sie in Sträußchen, die den ihrigen gllchM, und warf sie in Ine Ecke des ZimmNU Dann legte er sich ins Bei. Aber e dauerte lange, ehe er einschlafen konn te. Plötzlich erwachte er war es nicht, als habe ein weicher Kuß seine Lippen berührt? War es nicht, als sei ein warmer Tropfen auf seine Stirn ge fallen ? Glaubt er nicht, eine belle Gestalt durch sein Zimmer schwebe nv verschwinden zu sehen? „Verfolgt mich ihr Bild denn in al- Mit einem schweren Seufzer schloß er dle Augen wieder. Und der Morgen brach an, der letzte Morgen. Die Magd weckte ihn schnell klei dete er sich an; vor dem Thor hielt schon der Wagen. Langsam zögernd ging er die Treppe hinab. Wenn er die Schwelle dcs Hauses überschritten, wenn er jene Wagen de stiegen bat, dann sind drei Monate wie ein Traum, der beim Erwachen keine Spur zurückläßt, au seinem Lebe ge strichen Er überschritt die Schwrlle, er bestieg Die Peitsche knallte er war fort -- Woher er gekommen, wohin er gegan gen, hat die Familie des Rector nie mals erfahren. Man behauptete auf dem Schlosse gelegentlich, daß ein auf dem Schlosse nicht näher bekannter Le gationSsecretär, Gras Walvorf, bekannt als hochgebildeter junger Mann, jedych Sonderling, eine Zeitlang in jener Ge gend zurückgezogen gelebt haben sollte. Er hatte jetzt eine Mission nach Süd- Am Morgen seiner Abreise aber saß ein bleiche, geknickte Mädchen in der Laube de Gartens und schaute durch die grüneu Ranken dem sortrollenden Wagen nach und preßte die gefalteten Hände auf ihr Herz. Ein Ban? in Cincinnati. lich geworden ist. Der alte Knabe brachte et wa H4l it sich, da Ersparniß vieler langen Fahre. Seine hiesige Freunde gaben ihm 42. ' glaubte, da Grundstück in der Tasche zu habe, ich habt ja dttttt, dachte er, und schnell bietet er24ü. riSklreil. Pltttttt für den Handel. Jetzt war da Erstaunen auf Seiten de Zlanke,' und kaum konnte er aus dem Sach frieden mit seiner Spekulation in Grundcigen thum erließ er Porkopoli noch dieselbe Nach.
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