Jahrgang 1., Die Peanstzlvanlsche Staatszeitung, Joh. Georg Ripper, scheint jeden Donnerstag, und kostet 82. VC per Jahr, zahlbar innerhalb desJahres, und V2.AÄ nach Berfluß des Jahrgangs. Einzelne Eremplaren, 3 Eents per Stück. Keine werden für Anzeigen werden zu den grwöhnüchcn Prei sen inserirt. Office: i der „Patriot nd Union" Druckerei, Dritte Straße, Harrisdurg, und in drr „Jnteiligencer" Druckerei, am Ecntre Square, kaneastcr. Wohn uiig: Reo. tili CdrSnittstrasie, zwi schen der -ilen nnd ste Straße. Anzeigen. Wm. Drady, Ro. 392 (neueNumnier) Markt Str., 2tr Thüre unter der Drittc, W'l'itzbich.q, Vst- Macht dem Publikum die ergebene Anzeige, daß seine neue Uhren- nnd Zulvelen- Handlung nunmehr vollständig eingerichtet ist, und ladet rr zu einrr Besichtigung scines reichhaltige As sortementS, des besten in der -lad, ergebenst in, worin sich die schönsten Goldene und Silberne Taschen - Wren französische Standuhren, Bronze- Statuen, Basen, ,r. Ferner, silberne und p-latirtc Thee - Services, Buttertcllcr, Suppenschüssel, Abendmahlskelchc, Pokale, silberne Messer, Gabel und Löffeln; ferner, Juwele aller Art, als Amethyst, Karfunkel, Korallen. Rubinen und Perlen; Diamant-, Topas-, Onyr- nd einfache gol- Ringe 18 Karat; goldene Ketten, Stöcke mit Gold- oderSilbrr-Knöpfen k Hyde'S und I. Jolev'S berühmten Goldfedern, Nippsachen, Kalender Regu llatoren und eine Menge anderer in'S Zach ein schlagender Arlikel. Wm. Brady, 31)2 Markt Straße. und Schmucksachen werden sorgfältig reparirt. Harrisburg, Aug. 23, '66. Neuer Grocerie ad Deutsche Früchte - Laden. Theo. George, ieaachrichtigt achtungsvoll scine Freunde und da Publikum überhaupt, daß er einen neue Erorerie und deutsche Früchte- Laden, Ecke der Strawberry und Dew berry Alley, (zwischen der Dritten und Ken Straße,) eröffnet hat, wo er stet rinc große Auswahl Grocmen, deutsche Früchten, Deutsche ZWetschen, Französische Pflaumen, Birnen, Aepfel, Rosinen, Cvriandcr, Linsen, Erbsen, Bohnen, Gorstc, Grütze, Splkartn, ic., ic. z verkaufen an Hand hält. Zum freundlichemßesuch ladet ergebenst ein Theo. George. HarriSburg, Juni 28, (868. WeuMkaMit. L. H. Kinnard, 455 Markt Straße, (Nahe dem Depot,) Harrisburg, Pa>, hat eine große und elegante Auswahl von Hüten, Kappen nd Turbans für Männer, Knaben und Kinder von jeder Größe und Qualität auf Hand, welche r zu tden irklich niedrigsten Preisen zu vaa, Preisen verkauf. Personen die zu kaufen wünschen, würden wohlthun, bei ihm vorzusprechen, und seine Waaren zu untersuchen. Papier-Krägen, Wholesale und retail an Mannfaktnr-Preisen sind zü haben. MK" Man veraesse nicht den Platz, Nro. 435, Marktstraße, Südseile. HarriSburg, April 25. '67-6 t. Theo.F.Scheffer, Auchhändtercklob-Drucker HarriSburg, hat stets auf Verlag schön colorirte Geburt- und Taufscheine. Zbad Herz des Menschen ; ein Tem pel Gottes, oder: die.Werkstätte des Teu fels. Deutsch und Englisch. Habermann'S Gebet-Büchlein.— Deutsch und Englisch. Htzenefeva. —Deutsch und Englisch. Heinrich von Eichenfelö; der: Das gestohlene Kind. Hhmann'S lang verborgener Freund ; eine Sammlung wunderbarer und wrrthvllrn Mittel und Kuren. Buchhändler werden zum billig sten Preise bedient. 'Mär, 7,1867. E. S. Germau's Buchstore, o. 27 Süd 2te Str. Harrisburg, Pa. Deutsche und Englische Sonntagsschul - Bücher, nebst allen andern Sorten ZScher, Materialien, ,c. :c. (Wholesale und Retail.) Charter'S berühmte Wchreib nd Copier- Tinte, Langhtin'S nd Burchfield'S chemisches Schreit - Fluid, . ,e. stet an Hand. HarriSburg, Juni LB-'6S-IJ. Verlangt werden 500 Agenten, „Geschichte der Rebellion", das billigste und beste bis jetzt erschienene Werk der Art, zu sammeln. Agenten,^ Leben Christi" in dcullcher Sprache. Wegen näherer Auskunft wende man sich an H. A. Street . Co., Bor -'22 April 11. '67. HarriSburg, Pa. Lncas Avnig's City Bierbrauerei, l Ckeöiiut Straße, zwischen der 2. und 3. HarriSburg, Pa. Obige Brauerei ist mit allen neueren Verbes vollständig zn genügen. I dem Wirthsiokale findet man stets frisches Bier am Zapf, sowie gute Wein, Bitters, Schweizcr nnd Lim li ur ste rkä se, :c. Dankbar für das ihm bisher gcschrnktc Zu trauen seiner werthen Geschäftsfreunde, bittet um ihre fernere Kundschaft Lukas König. HarriSburg, Nov. 15, '66. Riley O'Donuell, Ecke von Elder und Forster Straße (gegenüber Dan. Wagner'S Zünfte Ward HauS) HarrisbAirg, Pa. Empfiehlt sich zur Legung von Wasser und Gas Röhren, als Kupfer u. BlciArbeiten, Bier- und Wasserkrahnen, rc. Bestellungen können Nro 42(1 Markt- Riley O' Donnell. HarriSburg, April 25. 1867-3 M. Georg Earuest, Ecke der 3ten und Walnut Straße. (Unter dem Mansion-HauS.) Harrisburg, Pa. Empfiehlt sich einem geehrten Publikum zur Gas- nndWasser-Rvhren, Dreh-Arbeiten in Messing, Kupfer. f. w. , HarriSburg, geb. 21. H . Fr i sch s State TnMot Armieret. Vierte Straße, nahe Walnut, Harrisburg. Brangeschäft, H. Frisch'S Erbe. Fünfte Ward Hans, Harrisborg, Po., Daniel Wagner, Eigenthümer. Der Unlcrzcichiirlc macht hirrmit seinen streundcn dir dewahren. Reisende und BoarderS finden ein freundli ches Logis und einen guten Tisch. Die Bar enthält alle Sorten Geträn- Harrisburg, Juni 28, '66. Vineenz Orsiuger's „Sechste Ülard - Haus" Eck der Dritten und Verbeke Straße, HarriSburg Pa. Der Unterzeichnete empfiehlt dem geehrten Publikum seinen obigen Gasthof unter Zusicher ung prompten Bedienung und billiger Behand lung, und lenkt zugleich die Aufmerksamkeit aus Bäckerei im Basement des Hauses. Harrisdurg, Juli 5. '66:IJ. Neuer Lagerbier-Salon! Der Unterzeichnete benachrichtigt hiermit sei ne Freunde sowie das Publikum überhaupt, daß er einen neuen Lagerbier - Bat an. in Scgelbaum'S Gebäude, RaSpberrp M-Lä Alle, zwischen der Mark und Straße eröffnet ha. Durch gute Ge-llffM tränke und reelle Bedienung hofft er sich die Gunst des Publikums zu erwerben. Um ge neigten Zuspruch bitte Georg Dinger. Harrisburg, März,28567 WirthschastS-Berlegung. Der Unterzeichnete macht seinen zahlreichen Freunden und dem Publikum überhaupt die ergebenste Anzeige, daß er seine Wirhschaft nach der Süd Vierten Straße, zwischen der Markt und EheSnut Straße, erlegt ha. Er ladet deßhalb seine alten sowie auch neue Kun den zum freundlichen Besuche ein, und hofft durck reelle und prompt Bedienung auch fer nerhin dir Gunst des Publikums zu genießen. C. F. E btl. HarriSburg. April 4.1867 .-f. Wirthschafts-Berlegung. Der Unterzeichnete erlaubt sich seinen Freun den und dem Publikum ergebenst die Anzeige zu machen, daß er seine Wirthschaf, nach dem frü her von Hrn. Martin Erb gehattenen Hotel, ge genüber dem Pennsylvania Eisenbahn-Depot erlegt ha Reisende sowie andere Gäste sin den bei ihm immer freundliche Aufnahme und Bewirthung. Zum freundlichen Besuch ladet ' ' Gottlteb Jung. HarriSburg, April 4. 1867.-3 M. W. H. Miller. I. E. M'AUarnep. Miller St M Allarney, Rechtsanwälte, HarriSburg, Pa. Office:— Schoemaker's Gebäude, Zwei ten Straße, zwischen der Markt- und Walnut- Straße, gegenüber dem Bolton Haus. Okt. 25, 1686. Poesie. Bergangen. Von Robert Siemen: Vergangen ist vergangen! Nichts bringt sie ze zurück Nicht Sehnen und Berlangrn Des Herzens Lust nnd Glück. Was einst in frohen Tagen Die Seele hoch erfreut, Klingt nun wie dunkle Sagen AuS der Vergangenheit. Die Schätze, deines LcbenS Verschlingt da dunkle Grab. Du hoffst und harrst vergebens ! Was dir das Schicksal gab Ha grausam es genommen, ES ließ den Schmerz zurück ; Dir trübe Tage komme, Entschwunden ist das Glück. ES liegt i weiter gerne, Das Land der frohen Zeit; Gesunken sind die Sterne, Geblieben ist das Leid. Bergungen ist vcrgang-n ! Nichts bringt sie je zurück Nicht Sehnen und Verlange Des Herzen Lust und Glück. So laß die Stürme wehen ! Der Sturm sei mir gegrüßt! Den Alles muß rrgehen, Was Mensch und irdisch ist. Nur Eins vergehet nicht: Im hellen Sternen prangen Die Wahrheit und dasLicht! Fe u i t s e t o >l. Ein^ Cisenbahn - Abenteuer. Bon F. W. Hackländer. (Fortsetzung.) Es war aber auch zu taktlos von ihm gewesen, sein schönes Gegenüber so auf fallend anzuschauen : er mußte sich das selbst gestehen und konnte eS dabei nicht unterlassen, sich für diese JndiSrektion ein paar passende Worte zu sagen schade, daß die junge Dame drüben gar so empfindlich war ; es ist schon so an genehm und pikant, von Haus zu Haus von einem Fenster zum andern eine neue, allerliebste Bekanntschaft anzuknüpfen, mit gänzlich unbewußten Mienen und Bewegungen beginnend, die sich nach und ach in bestimmte Zeichen verwan deln und endlich eine förmliche Sprache werden, so stumm und dvch so beredt, so schwer zu begreifen nd doch wieder so leicht verständlich ; aber um so reizender wäre es, dachte der junge Man und vielleicht mit ihm so man cher unserer geehrten Leser, auf so einer langwierigen Eisenbahnfahrt das Herz eines schönen Gegenübers zu erobern, um mit unterschiedlichen Haltorten end lich an'ö gewünschte Ziel zu gelangen. Der junge Mann hatte eine sehr schöne Stimme, und wenn es möglich gewesen wäre, sie unter dem Wagenge rassel vernehmlich zu machen, so würde er versucht haben die junge Dame durch ein Lied voll süßer Anspielung darüber aufzuklären, welch' glühendes Herz im Halbcoupe, dem ihrigen gegenüber, schla ge ja, wir können unser Wort nicht zurücknehmen, sein Herz schlug schon für sie. Es war ihm ergangen wie dem Jäger im Nachtlager von Granada: „Ihr Blick ihm zugewendet. War Blitz und Uschlag zugleich." Im Grunde hatte die junge Dame Recht gehabt, sich vor seinem Anstarren zurückzuziehen, und er sann darüber nach, ob es denn keine Möglichkeit gebe, ihr pantomimisch auszudrücken, wie sehr er es bereue, den irdischen Himmel in ihren Augen gesucht fn haben, statt sich an den zu wenden, zu welchem auch sie aufgeschaut. Da kam ihm ein glücklicher Gedanke, den er ausführ te, indem er den grünseidenen Borhang in seinem eigenen Coupe herabzog, be greiflicher Weise eine haarscharfe Oeff nung freilassend, durch welche er nach dem folgenden Wagen spähte, wie der Vogelsteller nach dem ausgespannten Nche. Eine gute Zeit lang blieb dieses Manöver ohne Erfolg; endlich aber be wegte sich der Vorhang ; abermals hob er sich in die Höhe und zeigte wiederholt die schöne junge Dame, wie sie rasch ei nen forschenden Blick hinüberwarf, und als sie dort den herabgelassenen Vorhang ! bemerkte, einen Blick auf die Gegend warf, sich dann in ihre Ecke zurücklehnte, gleich darauf wieder zum Vorschein kam um nochmals den Himmel zu betrachten; worauf sie abermals die feine Hand an ihr Haar brachte und dann, als erinnere sie sich plötzlich an etwas, anfing, dieses volle Haar zu ord nen, wozu indessen durchaus keine Ver anlassung vorlag, denn so etwas locker, wie es sich um ihren Kopf befand, stand eS ihr wahrhaft entzückend. Wie leicht und elegant waren dabei alle ihre Bewegungen, wie legte sie die schweren Bandeaux wieder um ihren Kopf zurecht, und wie wunderbar erschien dabei ihre zierliche und doch so volle Ge- Harrisburg, Pa., Donnerstag, Juni v. IBS7. statt, als sie nun ihre beiden Arme hoch erhob, um auch die reichen Flechten ih rer rückseitigen Frisur zu ordnen; dann nahm sie neben sich vom Sitze eines je ner kleinen, aufgekrämpften, verführeri schen Hütchen von schwarzem Sammt, drückte es fest auf das dicke, blonde Haar und sah nun so reizend aus, daß sich der junge Mann an seiner Vorhangs spalte eines Ausdrucks de Entzückens nicht enthalten konnte. Glücklicherwei se schien dieser Ausruf von keinem der Mitreisenden gehört worden zu sein, denn der dicke Herr schlief, der karrtrte Pfiff und der gelehrte las harmlose, glückliche Menschen, höchst angenehme Gesellschafter t ähnlichen Verhältnis sen. Ja, er dachte bereits an Verhältnisse nnd an Verhältniß, und um zum Be ginne eines solchen ein solides Funda ment zu lege, nahm er seinen Hand spiegel, fuhr sich mit der Haarbürste ein paar Mal durch seine dunkeln, krausen Locken, drehte die Spitzen seines Schnurrbartes unternehmend aufwärts und schritt dann zum Angriff, indem er den grüuseidenen Vorhang langsam aufzog, so eine gefährliche Breschebat terie, wie er bei sich selbst dachte, demas kirend. Er zitterte bei dein Gedanken, der Feind werde sich abermals hinter seine Verschanzungen zurückziehen ; doch war der schöne Feind nicht so grausam. Er warf einen Blick herüber, allerdings so kalt und gleichgültig, daß eS den jun gen Mann förmlich fröstelte, dann lehn te sich das reizende Gegenüber in die Ecke zurück, brachte ein Buch zum Vor schein und fing an zu lesG. Ulm! zehn Minuten Aufenthalt! Zehn Minuten ist eine Zeit, in der man schon etwas unternehmen kann; unser junger Mann sprang mit der Leichtigkeit eines Vogels aus dem Wa gen, nachdem er vorher seinen grauen, weichen Filzhut so kokett als möglich aufgesetzt, worauf er am Zuge auf- nnd niedergehend nach mehrmaligem ver geblichem Spähen endlich bemerkte, daß die junge Dame allein in ihrem Halb coupe saß aber mit seinen Angriffs manövern machte er während dieser zehn Minuten noch sonstige große Fortschrit te : er benutzte geschickt den Moment, wo die Blicke der schönen Dame gewiß ganz zufällig die seinigen trafen, um sie ehrfurchtsvoll zu grüßen, worauf sein Herz einen wahren Sturmmarsch pochte, als er bemerkte, daß sie diesen Gruß nicht nur mit einer leichten Nei gung des Kopfes erwiederte, sondern daß dabei auch ein feines Lächeln um ihre schönen Lippen spielte aber er sollte och glücklicher sein, es sollte ihm gelingen, während dieses Aufent haltes von zehn Minuten in der deut schen Bundcöfestung seine Angriffslauf gräben noch weiter vorwärts zu treiben. Die junge Dame hatte das Setten fenstcr niedergelassen, schaute hinaus und schien irgend etwas zu suchen. Was war natürlicher, als daß er sich rasch an ihrer Seite befand und sich mit abgezogenem Hute erkundigte, ob er so glücklich sein dürfe, ihr zur Erfül lung eines Wunsches behülslich zu sein! „Sie sind zu gütig, mein Herr" gab sie ihm mit einer weichen, melodi schen Stimme zur Antwort, wobei sie leicht srröthcte: „ich sehe nach dem Conduktcur, um zu fragen, ob eS wohl möglich sei, ein Glas Wasser zu bekom men ?" „Eine Kleinigkeit, mein Fräulein!" rief er entzückt. Und obgleich das zweite Zeichen schon gellend an sein Ohr schlug, eilte er nach der Re stauration mit einer solchen Hast, daß er beinahe in Gefahr kam, einige Passa giere, sowie einige zuschauende Lieute nants niederzurcnnen, nahm ein Glas vom Büffet, warf dafür ein Halbgulden stück hin und stürzte nach dem laufenden Brunnen neben dem Bahnhofgebäude, füllte es und kam wieder bei dem Wa gen an, als der Glockenzteher des Bahn- Hofes eben das dritte Zeichen geben wollte. „Ich danke Ihnen, mein Herr! ich danke Ihnen, recht sehr ! „Einsteigen!" drängte der Conduk teur. „Sie werden nicht Zeit haben, die ses Glas zurückzugeben?" sagte die junge Dame in einem besorgten Tone, „ohne sich der Gefahr auszusehen, zu rückzubleiben?" „Es liegt auch durchaus nicht in meiner Absicht, es zurückzugeben son dern ich werde es mit mir nehmen als Erinnerung an einen kleinen Dienst, welchen ich so glücklich war, Ihnen lei sten zu dürfen!" Sie gab ihm das Glas, welches sie halb leer getrunken, zurück und sagte da bei mit einem so wunderbar klingenden Tone, mit einem so reizenden Lächeln, „ich danke Ihnen, mein Herr!" daß er im Begriffe war, das Glas mit einem Ruf der Begeisterung auf ihr Wohl aus zutrinken, wenn ihn nicht der Konduk teur in diesem Augenblick an dem Arme gefaßt und ihm ziemlich unsanft gesagt hätte: „Wenn Sie nicht sogleich ein steigen, so werden Sie zurückbleiben." Eine schrecklicheDrohung, die den jun gen Mann veranlaßte, seinen Platz so rasch als möglich wieder einzunehmen, wobei er aber Sorge trug, das übrig gebliebene Wasser nicht zu verschütten; denn als nun der Zug wieder in Beweg ung war, als sie die Danaubiücke hinter sich hatten, brachte er das Glas an sei nen Mund, nachdem er am Rande des selben lange wählerisch die Stelle aus gesucht, welche vielleicht intt ihren süßen Lippen in Verbindung gekvinnien war, und dann trank er es aus bis auf den letzten Tropfen mit einem sichtlichen Wohlbehage. Sie las währendem in ihrem Buche; doch mußte dies eine angenehme Stelle sein, auf welcher gerade ihre Auge ruhten, denn auf ihren Zügen glänzte eine unverkennbare Heiterkeit. Neu-Ulm hatte nur zwei Minuten Aufenthalt, sv daß der Kondukteur kei nem Reisenden gestatten mollte,den Wa gen zu verlassen: doch war dieser bayeri sche Schaffner so freundlich den jungen Mann auf Günzburg zu vertrösten, wo man zehn Minuten babe und wo auch ein erträgliches Bier zu finden sei. Also Geduld bis dahin! Tröstlich war eS ihm, als er zu sehen glaubte, die junge schöne Dame habe wohl bemerkt, daß es abermals in seiner Absicht gele gen, den Wagen zu verlassen. Sie leg te ihr Buch bei Seite, sie zog das Sei ten fcnster hinauf nnd ließ dafür das vordere Fenster herab; doch nur ei paar Sekunden, denn der Luftzug war zu scharf, wcßbalb sie gleich darauf die Scheibe in die Höhe zog. Das that sie aber mit einem bezeichnende Lächeln, ja eS war ihm, als schüttle sie dabei un muthig den Kopf. So fuhren sie weiter und weiter. Ein neckisches Spiel, anf der Eisenbahn, gegenüber einem so reizenden Wesen zu fahren, immer in gleicher Entfernung bleibend und dabei, was umgekehrt pas sender gewesen wäre, er fliehend, sie ihn verfolgend. Dabei bemerkte er indessen mit Entzücken, daß sie seine Aufmerk samkeit aus irgend einen Gegenstand hie und da in der Landschaft zu theilen schien; denn wenn er angelegentlich ir gendwohin schaute, so sah er, wie auch sie ihre Blicke dahin wandte. Ja, als er nun sein Lorgnon hervornahm und eS auf einen fernen, malerisch gelegenen Punkt richtete, machte sie es ebenso und bewegte darauf ihre Lippen in so spre chender Weise, daß er trotz de unauö stehlichen Rasselns des Zuges die Wor te zu verstehen glaubte, „das ist sehr schön, ich danke Ihnen." Konnte ma eS ihm hierauf übel nehmen, daß er sei ne Hand mit einem langcnßlicke an sei ne Lippen brachte, eine Bewegung, die gewiß manchem unserer verehrte Leser verständlich genug ist, als daß wir nö thig hätten, ihre Bedeutung näher zu erklären? Einen Augenblick zitterte er, sie möch te diese Bewegung übel genommen haben denn er sah, wie ihre kleine Hand den grünseidencn Vorhang faßte und ihn halb herabzog. Als sie ihn aber hier auf heiter lächelnd wieder in die Höhe schnelle ließ, konnte er, ein unverbesser licher Mensch, sich nicht enthalten gen Himmel zu schauen und dabei die Hand auf sein Herz zu legen. Dabei war er innerlich hoch erfreut, daß ihm seine Reisegesellschaft so gar keine Aufmerksamkeit schenkte. Der dicke Herr neben ihm war wieder einge schlafen, und dessen schweres Schnar chen klang um so eigenthümlicher, als der Grvßkarrtrte zu diesem erschüttern den Grundbaß in gleichem Takte die Fahnenwacht pfiff. „Günzburg !" rief der freundliche bayerische Schaffner, „sechs Minuten Aufenthalt!" Auch war derselbe so ge fällig, das Coupe unseres jungen Man nes zuerst zu öffnen, was auch nicht unbelohnt blieb ; denn während derselbe ausstieg, ließ er ein Guldenstück in die Hand des einigermaßen erstaunten Be amten gleiten. „Wünschen Sie vielleicht eisten an dern Platz?" fragte er flüsternd. „Im Augenblick nicht; aber vielleicht später." „Wenden Sie sich alsdann nur an mich." Der junge Mann trat an die Thüre des andern Coupe's wo die schöncDame ihn bereits zu erwarten schien, ihn we nigstens mit einem freundlichen Blicke anschaute, und sich nicht, wie sie heute Morgen gethan, bei seinem Anblick in die Ecke zurücklehnte; ja, sie saß gegen das Fenster vorgebeugt, hatte ihre klei ne, feine Hand auf den Schlag gelegt und lächelte freudlich, als er herantrat und zu ihr sprach: „Da Sie vorhur so außerordentlich gütig waren, einen kleinen Dienst von mir anzunehmen, so gibt mir dieses ein, wen gleich ganz unbedeutendes Recht, Sie zu fragen, ob Sie mich nicht dadurch glücklich machen wollen, indem Sie weiter über mich be fehlen?" „Ich danke Ihnen recht sehr !" gab sie zur Antwort. Und diese Worte klangen so weich und so melodisch, sie > öffnete dabei so eigenthümlich, reizend die schwellenden Lippen, daß man Ihre blendend weißen Zähne sah: ihre Au gen ruhten so freundlich auf seinem Ge ficht, daß er nicht wußte wie ihm geschah und an plötzliche Verzauberung dachte, ja, daß er eigentlich gar nichts dachte, sondern nur den glühenden Wunsch fühlte, wenigstensihrc feine, weiße Hand tn aller Geschwindigkeit mit paar Dut zend Küssen liedecken zu dürfen. „Es ist schade," sprach sie nach einer Pause, „daß der Aufenthalt hier sehr kurz dauert; ich wäre gern ein paar Mal auf dem Trottoir hin- und herge gangen. Doch ist es jetzt zu spät da zu." „Vielleicht auch in Augsburg ?" erwi derte er und begleitete diese Frage mit einem so zündenden Blicke, als er ih nur im Zeughause seiner Lebenswürdig keit vorräthig hatte. „Ja vielleicht in Augsburg Sie reisen wahrscheinlich nach München, oder gehen Sie vielleicht nach Wien ?" Ich gedenke heute in München zu bleiben darf ich mir die Freiheit neh men, Sie, mein Fräulein, über das Ziel Ihrer Reise zu befragen ?" „Es ist dies eine ganz eigenthümliche Geschichte," gab sie mit einem anmuthi gen Lächeln zur Antwort, „man könnte sie ernsthaft nennen, wenn sie nicht gar so komisch wäre wollen Sie die Freundlichkeit haben, einen Blick durch das Fenster in mein Coupe zu werfen?" Bei dieser Aufforderung sprang er mit einer Hast auf den Tritt des Wa gens, als gälte es einen Anlauf zu neh men, um dcn Himmel zn erreichen ; ja, er that dies so ungemein lebhaft, daß die junge Dame sich rasch zurückbog, wenn sie auch dabei ihr liebenswürdiges Lächeln durchaus nicht verlor „sehen Sie diese Menge Gepäck? gewiß mehr und von audcrer Art, als Sie bei mir vermutheten." Und so war es auch in der That; denn der junge Mann sah mit einigem Erstaunen zwei bis dtei starke, dabei höchst elegante Nachtsäcke, ei paar zu sammengeschnallle Plaids, ein Futteral mit Regenschirmen und Herrenstöcken, sowie zum ilcberflusse auf dem Sitze ei ne große englische Cigarrentasche neben einem weißen Männerpaletot, auf dem ein rothes Herrencachenez lag. (Fortsetzung folgt.) Präsidentschafts-Kandidaten. Nach einem Telegramm aus Washington an de Cineinnali Commercial sind die Radikalen in nicht geringem „Tronble," aus den 35 bis 46 Bewerber um die PräsidentschaflS-Candi dalur de „rechten Mann" herauszufinden, und haben cS dem Oberrichtrr D. K. Carter von der Supremc Court des Distriktes Colum bia überlasse, den wahren Jakob herauszuan geln. Wie bochtrabend auch der Titel des würdigen Richter klingen mag, so ist Carter in Wirklichkeit doch nicht mehr noch weniger als etwa ein Polizeirichter in der Stadt New gork. Carter hat sich indessen um die radikale Partei wiederholt verdient gemacht und man darf es moralischer Ideen" betraut wird. Carter war es, welcher z. B. die Rolle eines Stimmzählers in der radikale Convention in Chicago über bloS noch vier Stimmen zu seiner Nominativ nöthig habe. Er sprang sofort von seinrm Si tze empor und erklärte, daß dir Delegation von denkt Carter jetzt einige wenige Hundert Tau send Stimmen zu „changircn," um die Erwäh lung de Candidatcn seiner Wahl zn sichern. unter gewissen Umständen vielleicht nicht abge neigt sein dürfte, alSKandidat für dicPräsident schaflSwürdt aufzutreten, so hat Carter sein „Ticket" modifizirt und auf seine Fahne ge schrieben : „General Grant als Präsident und Wade als V tc e p rä si d ent." Es scheint indessen, daß nebe Carter noch ein anderes Individuum, nämlich Hon. Ri chard ParsonS von Eleveland, Ohio, consultirt werden muß, der wie es heißt —der Melle „Manager" des OberrichtrrS Cafe in dem Präsidentschafts-Busineß ist. Auch Srnator Sherman und Ergouvrrnor Denntson von Ohio gedenken als Candidaten aufzutreten und haben btreitS Ihr „Eisen im Feuer". Auch Schenk wäre „unter Umständen nicht abgr neigt", als Eandidat aufzutreten; leider hat derselbe indrffcn zu gleicher Zeit „mehrere Eisen im Feuer"; rr spekulirt aus das Gouver neurSam von Ohio, (die Wahl wird bekannt lich im Herbst d. I. stattfinden) ; ferner wäre eS Herrn Schcnck nicht unangnrhm, recht bald in den Senat der Ber. Staaten gewählt zu werden ; unter dirsrn Umständen und besonders da Schcnck sich noch mit verschirdrnrn andern „Jobs" und Pläne trägt, müssen seine Freun de sehr bezweifeln, ob rr im Augenblick in der Lage sein würde, die Präsidentschaftswürde ac cepliren zu können. Die oben genannten Can didaten sind ausschließlich solche, die sich aus dem Staate Ohio „gemeldet" haben. Indiana stellt die Herren Morton und Col far als PräsidrntschaftS-Candidatrn zur Verfü gung, und die übrigen Staaten ebenfalls ihre radikalen Candidaten, eounäum oräiusw. Sin Verzeichniß sämmtlicher „nicht Bbgenelg- er" ist dem Ehrcnwrrthen D. K. Carter,Odcr richter der Supremc Conrl des Distrikts Co lumbia, zur gütigen Benütznng unterbreitet worde, und Richter Carter ist es, z dem das Volk der Vrr. Staate „t'ar voliul" ausblicken muß. Schwere Zeiten. —Sind die gegen wärtigen für den Arbeiter nnd de Mittelstand, und sie werden och schlimmer werde, wen das enorme Steigen der Mehlprcisr, denen die aller ander Lebensmittel folgen, nicht bald aufhört. 515-517 für ei Barrel Mcbl, ist ein unerhörter Preis, dadurch uichtS ge rechtfertigt ist. Denn, wrnn wir auch zuge ben, daß die Ernte etwas kurz ausgefallen ist, so find die Bvrrälhc doch mehr als hinreichend für de Bedarf. Der Grund dieser Thcurr ng ist anderswo zu suchen, sie ist durch lünst liche Millrl bcrvorgrbracht, durch rinc Bande von Spekulanten, welche die ihnen zu Gebote stehenden Kapitalien z riesigen Auskaufe vo Getreide benutzten und setzt, nachdem die mci stcn Farmer das Prodnet ihrer Irtzljäheigr Ernte verkauft habe, die Preise in die Höhe schrauben. Nur wenige Farmer baden einen Nutze von diesen nnatllriichcn Preisen, wab rend der Man, der durch seine Arbeit eine große Familie zu ernähre hat, auf die schänd lichste.Wcise ausgeplündert wird alles zum Nutzen der Wenige n, welche während des Krieges Million: aufhäufte. Früher, als Grecnbäcks und Nationaibankbiils noch nicht destanden, als die Banken sich jede Augen blick halten mußte, ihre Noten mit Gold ein zuiöscn, was sie jetzt gar nicht mrhr thu, da war es beinahe unmöglich, Eapilaiicn genug auf längere Zeit auszulegen, m einen groß artigen Handel wie den mit Getreide zu be herrschen. - Jeder Familienvater, welcher jetzt circa MI mehr allein für den einen Arlikel Mehl aus gibt, möge bedenken, daß er dies zn Aufrcchicr haitnng der radikale Shoddy Wirthschaft bc zahlt, die es wohl „äfforden" kann, vor de Wahle Almosen zn vertheilen, um hinterher aus Schutzzoll, Gctrcidcschwindcl, Steuerfrei hert usw., das Zehnfache zu ergaunern. ES kommt immer schöner. Tie große Künstlerin Madame Nistori besuchte neu lich die Niagarafällc. Es war a eincnr Sonn tag. Auf die dringendste Bitte eines dortige Photographen ließ sie am Sonntag ihr Bild abnehme. Kaum war dieses Verbrechen voll bracht, so ward der Photograph von der hohen Polizei von Niagara Falls schlennigst erngcstcckl von wegen Sab balhbru ches. Wie ge sagt: es kommt immer schöner. Wir werden Massachusetts gelangt ist. Wenn dort am Sonntag ein Hahn eine Henne beglückt, so wird der ungillrklichc Eigenthümer des Hahnes m fünfundzwanzig Dollars gebüßt. Nicht etwa Witz, sondern bittere Th Isache. Schrecklich. In Jeffcrson Countv, WiS., in der Nähe von Waterlow, Halle ei Mann, Namen Schnrff, seil langer Zeit mit seiner Frau und seinen Kindern im größten Unfrieden gelebt nd war plötzlich spurlos ver. mit seinem ältesten Sohne zuletzt im Freien g e. sehen zu habe, ahnten die Begehung eines Verbrechens und stellte Nachforschungen a In der Nahe des Platzes, wo sie dir Beide zuletzt beisammen getroffen hallen, war ein gro ßer Haufe Reissig nd alle Bauholz verbranick worden, und als sie die Asche genauer untersuch ten, fanden sie verkohlte menschliche Gebeine, Schuhnägcl und Hosenträgerfchnallen irr derselbe, die, wie sich herausstellte, dem allen Schneff angehörten ; es lag somit der Verdacht der Ermordung nd nachherigcn Verbrennung desselben vor.—Der Sohn und die Fra des Schncss wurden verhaftet nd nur der Schcriff konnte die aufgeregte Bevölkerung Waterlown's, wohin die Gefangenen gebracht wurde, ver ziehen. Eine Grrenbacköfresscude Ziege. Hr. Thomas Roberts, wohnhafl in Ma hanoy Eity, Schuplkill Eounlp, Pa., verbarg letzten Winter, in Folge der häufigen Rande reien, seinGeld, bestehend in 56 Thaler Green back, in dem Rohr eines Ofens. Letzte Wo che war scine grau am HanSrcinigen, und als sie da Ofenrohr hcrab nahm fiel das Geld anf de Boden, als eine Ziege es aufhob, verschluck te und davon eitle. Sic wurde augenblicklich Folgendes Ballspiels. Hr. Nor tis Bell, ein Mitglied des Bachelor Ball Clubs wurde während eines Spiels, das vor einige Tage in Philadelphia zwischen dem Alhletic und Bachelor Club stattfand, von einem Ball gelroffen. Der Ball war gerade geschlagen worden und flog mit großer Heftigkeit dem Hrn. Bell in'S Gesicht. Eine Entzündung war die erste Folge der Verletzung. Am dritten Tage Abends trat der Tod ein. Die äußere sichtbare man nicht viel darauf geachtet hatte. Dieser Todesfall ist der zweite in diesem Jahre, der in Folge des Ballspieles entstand. Hr. Bell war noch ein junger und erst seit Kurzem verheiratheter Mann. Zur Warnung. In Lenor, Mass., hat sich dieser Tage ein Mädchen ei Auge aus gestochen, während sie mit Hülfe einer Gabel ersuchte, einen Knoten ihrem Schuhbande zu lösen. Die zwei älteste Freimaurer in Amerika sind; Nathaniel FuSetton von Bel low'S Falls, Vermont, !12 Jahre alt, nd Mo ses Wittgate von Haverhill, Massachusetts, 68 Jahre alt, seit 64 Jahren Mitglied des Or dens. Hütet Euch Leiystallbesihcr, denn Miß Hathawap von Auburn, Me., hat 5787,- Der Richter gab das Urtheil, daß kein Leih stallbesitzer einer Dame ein unsicheres Pferd ermiethen sollt. Nro. Ein Mensch ohne Gehirn. Ans Neumark wird der Grazer „Tagespost" gcscheiröcn: In der Gemrinde Avendorf dieses Bezirkes befindet sich ci Kind, irlcheS 16 Mo nate alt, vollkommen ausgebildet und ohne ir gend eine organische Deformität zur Welt ge kommen ist. Kurz nach der Geburt entwickelte sich jedoch ein rasch zunehmender Wasserkopf, der bis zum 4. Februar einen solchen Umfang annahm, baß derselbe vo der Nasenwurzel bis zur Scheitelhöhe lt, von der Milte der Stirne bis an die Milte des Hinterkopfes im geraden Durchmesser 16 und vo einer Schläfe zur an der 13 Zoll betrug. In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar brach die Schädclhaube auf dem Scheide! durch und es entleerten sich bei läufig 5 Masi einer zuerst wasscrhcilen Flüssig keil, welcher schließlich ein dünner Brei folgte. Die Schädelhöhie ist nun bis auf den Grund cnilcrrt und das große Gehirn verschwunden. In dem kleine Raume für das kleine Gehirn befindet sich nur ei dünnflüsflger Brei. Die Durchgänge für die Geruchs- oder Sehnerven sind leer. Nu sieben die anseinandcrgewichc nen Schädeiknochen korbartig in die Höhe, und da dieselben, eine enorme Höhe und Ausdehnung haben, so ist der Anblick des Kindes ein sehr seltsamer und es sieht dasselbe einem Damm- Hirsche mit sehr breitem Geweihe ähnlich. Nun eine vielleicht nie dagewesene pathologische Merk würdigkeit ! Das Ableben des Kindes ist freilich jeden Augenblick z erwarten. Die Phpfiogno- Das Osterfest bis zum Jahre 1909. —Bis zum Jahre IW6 fällt Ostern noch zwe. die stet in Mai fälch macht im Jahre 188 V die 25. April, eintritt tBB3 und 166! fallen diese früher. Ebenso stimme die Jahre 1868, 1675 nnd l6Bl> übercin, wo Ostern ans dcn 28. März fällt. Frühe Ostern, im Monat März schon, haben wir bis I6lK> nur 7 Mal—all' die ande ren Jahre ist der Aprii der Ostcrmonat. 1888 fällt Ostern sogar auf dcn —ersten April. Daß falls drei Ma/: 1875 187! und 188 t/DaS Eine neue Landplage im Weste. Drr Dubugue (Iowa) Herald sagt: Die Man kann mit Leichtigkeit eine beliebige An zahl erlegen. Ei Bauer hatte zwei Meilen östlich von Jndcpcndence drei Acker Land mit Weizen bcsäct'nnd stand im Begriff ihn einzu eggen, als plötzlich die Tauben erschienen und jedes Korn aufpickten, ehr er es bedecke konnte. Die Tanbcnjagd hat ihren Reiz verloren und die einzige Frage ist jetzt, wie kann man die werden, ja einige Bauern thu cS bereit zum dritten Male. Am meisten sind die Grcnzlän dcrcien am Wapsipirican von dieser Plage Verführung, Mordversuch und Selbstmord. —E in dc tscher „Dok tor" der Verführer. Ein gewisser Davis in New-?sork hatte einen Hausfreund und Haus-Arzl, Namen George Roscnberg, der sich bei Frau Davis dergestalt in Gunst zu setzen wußte, daß sie ihrem Gatten untreu wur de. Am Mittwoch Abend kam Davis nach Hause und fand die Frau in den Armen des Verführers. Cr ing in das Zimmer und wollte die grau erdolchen. Während des Streite, der nun folgte, feuertcßosenberg eine Pistole auf Davis ab nd verwundete ihn am Kopfe. Davis ergriff nun die Pistole, hielt selbi ge an seine eigenen Kopf, feuerte dann ab und sprang aus dem Fenster. D e Polizei brachte ihn in das Bellevue- Hospital, woselbst er so schwer erkrankt liegt, daß die Aerzte es für rathsam hielten. Coroner Gover zu benachrichtigen, welcher gestern eine Anle-Mortem-Untersuchung hielt. Dr. Chas. Zloung, Arzt im Bellevuc Hospi tal bezeugte, daß er zwei Stücke einer Kugel aus dem Schädel von Davis schnitt, und daß seiner Ansicht nach der Tod des Patienten in wenige Stunden erfolgen werde. Coroner Gover erließ einen VtrhaftSbefehl gegen „Doctor" Rosenberg und Frau Caroline Davis. Es ist diese einer der merkwürdigsten Fälle, die in der Criminalgeschichte verzeichnet stehen. Daß ein Mann, dessen grau von einem „Haus freund" verführt wurde, sich todt zu schießen versuchte, sodann aus dem Fenster sprang und schließlich eine Dosis Bitriolöl zu sich nahm, ist eines jener Ereignisse, die man selten zu hören -oder zu lesen bekommt. Unwillkürlich erinnert man sich an die „Entführung aus dem Serail" und an Sclim Pascha, der da singt: „Zuerst geköpft und dann gehangen !" Briefe ans Europa sage? daß die Auswanderungen i Deutschland und Irland in diesem Jahre ungewöhnlich stark zu werden verspreche. ... . - Eine Zeitung auS Dublin glaubt sogar, daß vor Ende dieses Jahrhunderls, die ganze irische Bevölkerung in Amerika sein werde.
Significant historical Pennsylvania newspapers