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Kampf aber war nicht mit Einem Male ausgekämpft; dauerte, sikgreich bald/ bald unterliegend, fort und fort und " wukde nur dadukch erleichtert, siaß sie z auch nicht das Geringste mehr von Leo pold hörte. Das Geschäft war mittler weile seinen Gang ruhig und geregelt fortgegangen, und Mariechen spann nach wie vor für die Fabrik, und spann oft gar verwustderliche Träume, bald Seuf zer und leise rieselnde Thränen mit dem Faden hinein. Ihrer völligen Abgeschiedenheit von den Leuten im Dorfe und ihrem Mangel an allem Umganze war es indessen zuzu schreiben, daß sie von dem nicht was fich in der Stadt und in der Fabrik/ für die sie spann, zutrug. Der bisherige Besitzender sich ein schö nes Vermögen errungen hatte, wollte seine alten Tage in Ruhe und Frieden verle ben und begehrft ftine Fabrik sammt dem hübschen Anwesen, das er sich nach und ach zu einem ansehnlichen Lanogu te zusammengekauft und gtbM hatte, zu verkaufen. Da wußte Leopold M—, und schrieb daher aus Holland, wo er sich in Haag bis zur Erhebung seine Erbe stfhiell, den Preis, und nerwattek schnell tüttste Leopold M—- Httr der ganzen ohne daß e ein pre llt davon im Volke Fast. ' Endlich kam ee. ah Alle in Besitz und der bisherige Inhaber zffg 5 san. neu. UM dkefe Zeit verkehrte veralte Pfalrer viel otkt Leopold M—und er wutve häufig Mit einem Wageck M Sradt geholt. Äls der Tag. öer lNarNablteferung kam. wckt est dem Mckrlechen so ganz son derlich zu Muthe. Es wußte selber nicht,- woher est kam, Nd als schnell ein dunk ke? Schatten ckm Fenster vorüberging, wagte est nicht aufzublicken, jk ein leises Zitterst fühlte sie in ihren Glitödrn, ältk es endlich cknklspfk und—Leopold herein-' trat. U A. Edtivr. (Nummer ss. Ach, Hör? Bstieß erschtcckenb das Mädchen heraus; aber Leopold trat auf sie zu ltnb fäßle ihre Hand. Mari, chen, sagte et, erschrick flicht. iL tst ein treues Gemüth, das heute sein Glück von deinen Lippen erwartet!— Und null erzählte er, wie es ihm ergan gen, und sagte dann : Alle seine Güter seien ohne Werth für ihn, wenn sie nicht Maeiechen mit ihm theile.— Summ Summu.um—e? warb um sie. und ihre Nebe zü ihm brach endlich durch und das Ja erfolgst itnd der Mut ter Segen. Der Pfarre? kam auch und die Verlobung fand statt, und am näch sten Sonntag die Aufkündigung in der Kirche des Dvrfe und in der Stadt. Das gab lange Hälse und neidische Bli cke, aber es Kar fö Sns Alles half nichts. Am andern MSrKen nflhm des bishe rige Garnsammler seinen Abschied. Er mochte gerne der jungen Frau aus dem Wege gehen, die seine Prinzipalin wer den sollte; und bald Kenug in ihren neu en Wirkungskreis eintrat, ein Engel an Schönheit, aber auch an Milde, Demuth und Treue! Das ist eine Geschichte ohne alle Ver wickelungen und Abschweifungen, sagte der Schmtedjakob. aber wahr ist sie, und der sie mir erzählt hat, kennt Leopold und Mariechen und ihre sieben Kinder, und ihr ehelichis Glück und ihr blühendes Geschäft und meint, das fei eine von den Ehen, die sicherlich im Himmel geschlossen seien, denn der Segen des Herrn ruhe sichtbarlich darauf. Die Llinde ist alt und lebensmüde, aber ihre Kinder und Gnke! segnend gestorben üt die Gatten meinen, die Jahre ihrer Ehe seien eben so viele Wochen nach ihrer Hochzeit. Bei dieser hat der Geldteufel seine Hand nicht im Spiele gehabt, drum wukde ste —eine glückliche u'd Leopold'S Ehrlich, kein hat ihm bis heute retchen Segln ge bracht, wie er niemals solchem Thun fehlt. Das Vätetchen. ES war vor wenigen Tagen an der Ecke der Straße Saint Martin. Plötz lich wendend, prallte ich gegen ein Bürschche von unqefädr d?etebk Jab rückwärts geschoben, ini seltsamsten Cost eme. De? Stoß war heftig genug, dem ar meu Jungen mehrere Packet? von Eave lopes aus den Häuten zu schlagen, die er dem Publikum anbot, mit näselnder Stimme ausrufend: „Fünfundzwanzig GktzelopeS für zwei Sous." Der kleine Otztßbude, durch dea Zusammenstoß ge reizt, warf mir tifte Menge von Gchimpf worten an den Kopf, in jene wenig blühenden Jargon, welcher den Bodest satz der Pariser Sprache bildet. Er ärmte indeß umsonst, denn das Trottoir war trocken, die Envelope daber durch aus ntHk beschmutzt, und doch nahai ich keinen Anstand, dem Burschen seine Waare sofort zu bezahlen: Ich muß gestehen, wa mich zu dieser ausnehmend großmüthigen Handlung bk wog, war ein Ausruf, der. dem jugend lichen Envelopes-Derkäufer entschlüpfte. „Arme Kleine!" hatte er unwillkürlich aufgeschrieen. Ich witterte ein Geheim niß. Da die Versöhnung durch Bezgh- lang meinerseits herbeigeführt war, faßte ich den Zungen unter dem Arm und fragte ihn mit allen irgend möglichen Umschweifen um die Erklärung seines Ausrufe. Er sah mir gerade in's Ge sicht ; e schien, als flößte ich ihni ein ge wisse Vertrauen ein, denn er entgegnete sogleich: Ich habe meine TasteSarbeit schnell beendet, Dnnk Ihrer-unserer Un geschicklichkeit. Kommen Sie Mit Mit. Wir tratkn Nun in Gesellschaft den Marsch äst. mit regem Interesse fragte ich ihst klitch seinen Verhältnissen. Trotz feisteS zum mindesten excentrischen We ftnS athmete da Kind einen unnennba ten Hauch von Ehrlichkeit, der mich zu gleich anzog uüt rührte. Bald hatte ich erfahren, daß er Gabriel Oortn hieß. Er War Lehrling bet elnem Drechsler ge wesen, aber da fein Vater stot Kurzem starst—-hatte er die Weskstätte verlassen müssen, um genügend Brod zu schaf fen. Wir werden gleich feste/ warmfl, füg te er Hsnzu. Gehen wir zu Schule—die Stunde muß bereits da sein. Halb sechs Uhr. Ganz recht. Gabriel schellte an einer klckften Thü re, über der eine Tafel hing mit der In fchrtft t „Erziehungsanstalt für juklFe Mädchen." Er trat ein und kehrte ein en Augenblick später zurück, ein kleines, etwa achtfähriges Mädchen an der Hand führend —wunderbar lieb und zärtlich. Der Gamin war vollständig gewatt- ernst, ruhig, er schritt ganz würben voll einher und schien größer geworden zu sein. Die Kleine hing sich an seine Arm, ganz stolz und glücklich. Wir gingen durch die Straße "ckss Vivkusrlsrs" hinab. Nach wenigen Minuten waren wir an ekfleK kleinen Zimmer angelangt, in der fünften Etage rückLSrtH im Hofe. GKSttel suchte den Schlüssel aus der Hasche stervör, öffnete und' drückte sich zur Seite, um erst bis Kleine, dann Mich hinein zu lassen. Ich war auf das Höchst: überrascht von der ?ZD R - -- K s 5 IViere'ck, Ivo Z.ös 2.50 ? 2.00 s.ao 4.00 .00 8,000 2,v -tClune4.oo 8.00 10.00 12.00 18.0025,00 t 8.00 12.00 15,0025.00 Z 5.00 44,00 1.. -- 10,00 15,00 25,00 35,00 45,00 80,00 Admtuistratöes Üäd Gefchtfts-Anzetgdn von 5 Zettel Jäh? h> s c L5,00^ lur I. f.. Ordnung die im Ztmme? herrscht. NxchtS im Hintergrunde das kleine Bett eines KindrS/ link eine HtakaH Alf dem Fußböden, einige Stühle, ein Net Tisch. Gabriel, rief Jemand durch HA Fenster, einen Augenblick später tratet Frau von ungefähr füufztg Jatzees A das Zimmen Ste kommen zu früh. Monfieui briel, das Essen ist noch nicht oStoe bereitet. Hast Dn strotzest Hunger? bte Dich Gabriel an das kleiue Mädche.-^ si, etu vätsechs, erwiederte hs Kind, ich will warten. Alles, was ich sah. erregte in mit de lebhaftesten Wunsch, die nähere tlmßä de zu erfahren. Unter einem Vorwand verließ ich tt de? alten Frau das Zimmer, indem ich versprach, ln einigen Minuten wiederzu kommen. Auf meine Drage erzählte mte die Frau t Alles hier macht Sie staunen, mei Herr, nicht lvahr? Ja. ,z ist kaum zu glauben. Bis zum Tode der Eltern wa? Gabriel ver wildeste, schmutzigste Gassen lange von Paris. Vater und Mutter starben, es sind kaum einige Monate, rasch nach einander die armen Leute! Sterbend gab der Vater das kleine 6d chen in Gabriel's Hände, indem e? z ihm sagte: Äestinn' Deine Lehrjahre ei nes Vater:— Der Junge verließ die Werkjlätte ud wurde Ttraßenverkäufer. Er läuft de ganzen Tag herum üud gewinnt etwa vierzig SouS täglich. Damit hat e? die Kleiue tu die Schule gebracht, bezahlt seine Miethe ad die Bedürfnisse deß Lo bens. Mstn hilft ihm wohl et wenig, mecn Gott, die Kinder sind so iuteees faat! Aber es tst doch etue große That vo dem Jungen, daß er mit Site seine Stzlelkamerateü gibrochen hat und regel mäßig jeden bead nach Haufe kommt? Er sbrstt und schafft für die Kleine, al sei er in dem Alter, um seine Pflichte als Vater vollkommen zu begreife. Er ganz und Ue en könnte. Wir eilest nun. die Etemente eine ei nigermaßen komfortablen Diners zusam menzustellen und eine halbe Stunde spä ter saßen wir in dem kleine Zimmer ge müthlich beisammen. Das Geßcht Ga briels strahlte vor Glück, er schie biß gt* liebte Schwester mit de Blicke zu um fangen—er zügelte seine Zunge ad be müthe sich ängstlich, nicht ein Wort zu ge brauchen. Ach vttStachte etüist prächti gen Abend und schied bewegt, die Hand de Jungen in meine beiden Hände pres send, de Gamins, der so früh die Rolle eines ehrlichen MansteS studlkttt Ein renitente? E?de^ Dem Berliner Stadtgericht liegt zu? Zeit folgender wunderlicher Fall vor. Eine Erbschaft von 1.80.000' Mark befin det sich seit Anfckng diese Jahre unter Asscrvation de G.richte, welche weder bestritten noch irgendwie belastet iß. mh der Erbe, etu Ädoptttzstlbn de Verstorbe nen. welche! dtttch Annahme des Kerö gen ciuch keinem VekWckckdte u ahe treten würde, kann jtl? Annahme der Erbschaft nicht gekracht werden, da heißt: er vereitelte bisher alle versuche, ihm das Testament zu inllnuirem Alle gerichtlicher! Zuschriften a deu betm To de des Erblasser auswärt Mwetlenden Erben, alle Briefe de Massenverwalte? bleiben unbeantwortet und seit Monate wußte Niemand wo der Erbe sich aufhal te. Jetzt erst tzat der Massessvetwalter zufällig erfahren, wo vir renitente Erbe steckt. Verpflegt und Nnletstützt von ei ner mitleidigen älteren Dame, weilt er in einem reizessd gelegtffen Städtchen Süddeutschlands, aber aller Mitttt be raubt ; und da nun auch die DäMe Nichts mehr auf ihn verwenden konnte, wendete sie sich dort an einen Geldmann Nm Äus hükfe, bis es möglich sein werde, dem jungen Manne das ihm zustehende Ä'er mögen zu verschaffen welchen sie f!r ei nen ungerecht Verfolgten tzftlt, dem man das Seinige vorenthalte. Der alsö ßlck gegangene, welcher einen „Betklner Schwindel" vermuthete, wandte stch tzftr ht? mn Auskunft äN Bekannte, link fö' ist keck Mas/enStrwalter indireet KtU.de von'de verschwundenen Btteck züge kommen. Vergeben fragt man sich, wäs Pen renitenten Erben bewegt kcknn, fokcht Erbschaft auszuschlagtn t DttÄn nähmt elner Geisteskrankheit scheint des- HÄb ausgeschlossen, weil dortkge den Mann für ganz halten. Ae denfalls hat man es mit einem Sonden ling zu thun, der in unserer Zeit/ bte „am Golde hängt/ nach Golde drangt", kaum seinesgleichen stndtn dürfte. Wie de? Massenverwalter und das Gericht nun ihren Erben einsangen werden, wd öd er dem schweren Unglük einer Erbschaft von 180,000 Mark endlich Htanv halten wird, muß die Zukunft lehren.
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