Birma einst und jetzt. ii. In den Städten treiben die Bir manen vielfach Handel in den Basa meist allerdings als Subalternbeam te, als Schreiber und Aufseher ihr Fortkommen. Auch in den Teakwäl dars ohne Erlaubnis der Regierung »inen Teakbaum fällen, sieht man Birmanen als Forstgehilfen oder auch als Holzknechte tätig. Das schwerste Geschäft in den Wäldern, das Her den Sägemühlen bei Rangoon und Moulmein versehen diese Giganten die schwerste Arbeit. Sie schleppen oder schieben die zuweilen vierzig Zentner schweren Stämme vom Flußgelände zur Sägemühle vor sich hin oder schichten, anscheinend mit trefflichen Riesenarbeiter, die in den letzten Jahren sehr im Preise stiegen, die aber keineswegs, wie man zu glauben geneigt ist, unempfindliche Dickhäter sind, die nichts anficht, son dern die im Gegenteil leicht erkran ken, wenn sis in der Mittagshitze an gestrengt arbeiten, wurden von me^ deutende Verluste erlitte», durch Tampfkräne zu ersetzen gesucht. Die Shwedagon, die „goldene" in einer Spitze, die eine Wettersahne lrönt; zahlreiche an den Reifen hän xinde kleine Glocken mit flachen Me tallzüngelchen, die vom Winde ausgesetzt bewegt werden, erklingen melancholisch wie eine Aeolsharse. Authentische Reliquien Gautamss den Jahren 1459 bi» 1469 die schon damals 129 Fuß Pagode aus- Mit der Zeit wuchs die Shweda sowie eine Höhe von 327 Fuß erreich te, ungerechnet den 47 Fuß hqhen Ti. Zu der 165 Fuß hohen Terrasse, auf der die Pagode sowie alle dazu gehö rigen zahlreichen Anbauten stehen, führen Treppen, deren Zugang rie chen. Den größten Eindruck empfängt man nach der Regenzeit im Novem- dem in Lebensgröße »cklg graziöse, zu weilen ans Gotische erinnernde, ver» Als König Mindon 1853 den in diesem Reiche eine große Anzahl ehemaliger Königssitze, die, teils ganz, teils halb zerfallen, von entschwunde ner Pracht zeugen. Da sich König Mindons Ratgeber, seine Astrologen, seiner Meinung anschlössen, so wurde mit dem Bau der neuen Kö nigsstadt Mandalay, von den Birma- Seele der Beklagenswerten der Schutzgeist des neuen Palastes werde. Man glaubte, daß dieses Opfer die Gestalt einer Schlange angenommen fentliche Opfer. Wie tief der Gei an einzelnen Dächern des heute noch stehenden Teiles des Königspalastes taubenhausartige Verschlägt ange damit sie zu Beschützern der neuen Königsstadt würden. Kleine weiß getünchte und pagodenartige Grab jede Seite 1 1/3 englische Meilen Wachgeister. Kloster von 1881 bis 1885 aus öf- Der Courknix. Bon T, Res». „Die echte Grazie ist ausgestoc hen" pflegte Tante Aurelie zu sa gen, und sie erhob dann ihr Haupt hüteten uns indessen davor sonst hätten wir zum hundertstenmal die Geschichte von ihrer Vorstellung bei Hofe hören müssen, und wie die Kai serin ihr huldvoll zugelächelt, und daß die hohe Frau nachher zu der Ober hofmeisterin geäußert habe, die Gra fen und unübertrefflich. „Der Gipfelpunkt der Grazie ist der Courknix", fuhr Tante Aurelia fort. „Und wer zu jener Zeit als ich jung war, keiner Cour beigewohnt hat, Courknixe," bemerkte ich schüchtern. „Allerdings, mein Kind! Aber es ist nicht mehr dasselbe wie früher. Das muß man eben sehen beschrei- Courschleppe habe —" „Ich hol' Dir die alten Gardinen vom Boden", schlug Hans vor sagte Tante Aurelia hoheitsvoll. „Aber selbst wenn ich eine Courschlep pe hätte die Hauptsache fehlt —" „Was denn, Tante!" forschte Hans. „Die Kaiserin!" sagte Tante mit bei Hofe und der Aussage Ihrer Ma- sie nicht erkannten und erst in der Mitte ächzend gewahr wurden, daß nonce, die auch stets einen anderen Anfang hat, z. B. „Wollen Sie köst liches Dessert" oder „Wer Milch nicht verträgt" oder „Die der jetzi gen heißen Jahreszeit" usw. wenn man dann mit Spannung weiter liest, kommt immer das Mondamin zum Schluß. So war es mit Tantens ech ter Grazie. Fing auch eine Erzählung noch so schön an, z. B. „Das verruchte Attentat auf den Kaiser von Ruß land —" oder: „Cagliostro soll ein mal gesagt haben —" stets wurde es die Hofgeschichte. Der Frühling kam und brachte au ßer Schwalben, Blüten und Sonnen schein eine Jugendfreundin von Tan te. Sie hieß Henriette von Kletten berg und wehe! sie war zu glei cher Zeit mit Tante Aurelia bei Hofe vorgestellt worden und kanyte daher Name wurde natürlich von uns mit Wonne akzeptiert. ' Die beiden alten Damen schwelgten „Weißt Du noch, Aurelia" und „Erinnerst Du Dich, Henriette?" so ging es den ganzen Tag. Die „echte gen das Stichwort, und wir stöhn ten vor Ueberdruß, wenn wir es nur hörten. Da kam eines Morgens Fritz Hoch rot und aufgeregt aus dem Gymna sium und brachte die Nachricht, die Abendblatt tonnte es schon jeder le sen. Und in allernächster Zeit wurde ihr Eintreffen erwartet. „Hurra!" schrie Hans, „Tante Du kannst jetzt das Knie beugen und wir werden endlich die echte Gra zie seh'n!" Tante lächelte selig und siegessicher. ein Gesichts als ob sie auf ein Stück Zuckerkuchen geflogen wäre. „Ja, meine Kinder jetzt sollt Ihr den echten Courtnix sehn, wenn wir das Glück haben, den hohen Herr schaften zu begegnen!" sagte sie. Den hohen Herrschaften zu begeg nen. war fortan das Ziel der beiden Damen. Aber das. Wetter war trüb' und regneri>H, und diese fuhren nur im geschlossenen Wagen aus. Unter dessen das waren Wir fest über zeugt übten die beiden Tanten hin ter verschlossenen Türen den Cour knix. Wir hörten wenn wir in edler Wißbegierde das Ohr ein bis chen an die Tür ihrer Kemenate leg ten, ein Scharren und Schleifen, und abgerissene Worte wie „Eins zwei tiefer beugen!" „Den rechten Fuß im schönen Bogen weit nach hin ten" usw. Hans behauptete empört, die „Stubenfliege" schliddere Ma ma solle die bloß mal auf der Diele „schliddern" sehen da bekäme sie gewiß auch schöne Ohrfeigen, wie er, wenn er „so was" machte. vom blauen Himmel. Die beiden men, schön zum Kirchgang geputzt, setzten sich eben die Hüte auf, als Fritz atemlos herein g.'stürzt kam. offene» Wagen kommt schnell!" Alles rannte. Vater. Mutter, Hans, Fritz und erst die Tanten! Leuchtend grün, taufrisch lagen die Bäume und Büsche und von fern näherten sich langsam zwei Hofequi pagen. „Setzt Euch dort auf die Bank, meine Lieben", befahl Tante Aurelia mit bebender Stimme, „und paßt gut auf. Der Gruß wird Jh- Du rechts ich links in dem Augen blick, wo uns der Blick der hohen Frau trifft, den Courknix —" Die Wagen näherten sich langsam.' Wir brachen uns fast die Hälse, so lang machten wir sie und jetzt war. hatte den mit unnachahmlicher Verve geleisteten Riesensprung veran laßt. In den Hofwagen aber lagen die hohen Herrschaften in die Polster zu rückgelehnt und lachten, lachten lachten Tränen. Auf dem Bock lach» ten die Kutscher ich glaube sogar. und schrie: „Bravo! Bravo wenn sie zurückkommen, hoppst noch mal hoppst gleich über den Wagen, Tante, das macht noch mehr aus!" Fuß verknackst, und die „Stubmflie gc" weinte. „Beruhige Dich. Aure lie", tröstete Papa gutmütig. ».Sieh mal, kein Courknix hätte der hohen Frau das Vergnügen gemacht Himmel, hat die gelacht den Sprung vergißt sie im Leben nicht!" die echte Grazie!" sagte Fritz. Ihr unübertrefflich!" „Hoppla, yoch die echte Grazie!" korrigierte Papa lächelnd. Die Geschichte von der echten Gra zie waren wir seitdem für immer los. —E rgänztcs Sprichwort. (?lus Backfischchens Tagebuch.) Ne küsse» ist Diamant. Im Gespräch. „Du, der Müller ist ein strebsamer und Wein nicht, aber Was- B.: „Ter Wein nicht, aber das Wasser!"
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