Vom Auslande. - Der älteste Ehrende» Vinte Berlins, Gustav Schocke, der KL Jahre als Muglied der Berliner Armentominisston angehörte, ist im Alter von 94 Jahren in der Walde marstraße 14 gestorben. In wissen- schastlichen Kreisen ist Schacko de fonder« durch sein« zoologischen und tiere) vi« vollständigst« in Europa. Das Wiener Koriespen> denzbureau berichtet: In einem halb amtlichen Kommentar zum Befthls« jchreiben des Kaisers betreffen!' die Beurlaubung der 1865 und 1866 dergegeben. Der Sohn des Berliner Schirmfabrikanten Henrich Otto ter am 17. Dezember 1882 geborene Johannes Großtops, war vo» seiner Mutter im Jahre 1884 mit nach für tot erklärt werden wird. Ein trauriger Vorfall tat sich in Klein-Steinheim ereignet. Zwei miteinander befreundete 18 Jahre alte Mädchen, Käte Henkel und Grete Braun, waren an einem Samstag nach Aschaffenvurg zefch »en, um Schuhe zu kaufen. In «i -»em Geschäft versuchten sie, ein Paar Schuhe zu nehmen, wurden aber t«obachtet und polizeilich festgestellt. Aus Scham beschlossen sie, geinem jam in ben Tob zu gehen. Sie gin gen an den Main, entkleideten sich, banden sich mit ihren Taschentüchern sprangen in den Fluß. Ihre Lechen Bei den Sparkassen in Preußen sind in den ersten sechs Mo naten dieses Jahres mehr als 2,000 Millionen Mart eingezahlt worden, während die Einzahlungen in der selben Epoche des Jahres 1916 nur 2900 Millionen und im ersten Halb jchre des Jahres 191 S gar nur 1.'50 Millionen Mart betrugen. Diese steigende Vermehrung der Spartaj jenbepots ist um so beachtenswerter, als die Finanztraft des Volkes in hohem Maße durch die Kriegsanlei hen in Anspruch genommen wird, die großartige Ersolge aufweisen und an denen sich, im Gegensatz zu der Be völkerung der Vereinigten Staaten, gerade die kleinen Sparer m her vorragender Weise beieiligen. An der letzten Kriegsanleihe haben sich die preußischen Sparkassen mir Millionen Mart beteiligt. Zu dem bisher in der Öffentlichkeit noch immer nicht auf geklärten Schicksal des deutschen Handelsunterseebootes „Bremen" bringt die in Hamburg neu gegrün dete „Schifsahrtszeitung" einen wei teren Beitrag, in dem sie schreibt: Aus dem Handelsunterseeboot „Bre men", das im August vorigen Jahres von Deutschland abgefahren ist und über dessen Verbleib bisher leider nichts bekannt geworden ist, befand sich eine größere Partie amerikani scher Wertpapiere. Wie wir der New Wörter „Times" vom 14. April 1917 entnehmen, haben sich die Eigentü mer eines Teiles dieser Papiere an die in Frage kommenden Eisenbahn» gcsellschaften gewandt und die Aus stellung von Duplikaten der Effek ten mit der Begründung verlangt, daß die „Bremen" mit ihrer gesam ten Ladung verloren gegangen sei. Die Eisenbahngesellschaften haben diesem Verlangen entsprochen uns die Papiere gegen angemessene Si cherheitsleistung ausgestellt. Vor dem Kottbuser Schwurgericht hatte sich die 23jährige Kohlenhändlersfrau Emilie Richter aus ültlode wegen Mordversuchs zu verantworten. Tie Angetlagte hatte Anfang Februar d. I. ein Feldpost päckchen, das sür ihren Ehemann be stimmt war, ins Feld gesandt. Die Sendung, die aus einigen Zigarren und etwas mit Strychnin bestriche nem Würfelzucker und Kuchen be stand, erhielt ein anderer Landsturm mann Richter, der bei derselben Kompagnie des richtigen Feldpost tinpsängers stand. Nach dem Genuß teS Kuchens und Zucker« erkrankte d«r Empfänger. 14 Tage lang lag «r im Lazarett an einer Strychnin rergiftung. Wie sich später heraus stellte, war die Feldpostsendung für dm Ehemann bestimmt gewesen. Nach dem Wahrspruch der Geschwo renen wurde die Angeklagte des ver suchten GistmordeS sür schuldig be funden und nach dem Antrage des Staatsanwalts zu sllns Jahren «uchthaus verurteilt. Gerichtspräsi. vent Dr. Heinroth, Berlin, wohnte d«r Verhandlung b«i^ Wi? au« Wien gemel det wird, sott suh in der Liste der Persönlichkeiten, die beim nächstem Pair«-Zug ins Herrenhaus berufen werden, apch Peter Rosegger befin den. Beim Aufrichten von Holz im GrüsiSbergwalde bei Thun in der Schweiz verunglückte Nr Bahnwart Christian Waber von Gol diwal tödlich. Er hinterläßt eine Witwe mit drei unerzogenen Kindern. Der ,Kopenh a g e n e r Zeitung" zufolge wird im September in Kopenhagen eine Konferenz skan dinavischer Minister stattfinden, aus ver die wirtschasllichen Ziele studiert, und an ver Vertreter des Handels und der Industrie teilnehmen wer — Zwei italienische Aerzte wollen eine Maschine erfunden haben, welche verspricht, Leben spendende Milch für Kinder und Invaliden zu produzieren. Bisher hat Milch im Sterilisierungsprozeß stets gewisse die Gesundheit erhaltende Eigenschaften eingebüßt. Der Bildhauer Fritz Klimsch hat als Modell für sei iien deutschen Michel, eines der für die Nischen im Sitzungssaal« des Reichstages bestimmten Bildwerke, die nun nach zweijähriger Arbeit im großen Modell vollendet sind, seinen Sohn gehabt, der als Kriegsfreiwil liger am Feldzuge teilnahm. Als Leutnant geriet er in Gefangenschaft. Die juristische Kom mission bei der russischen Regierung hat unlängst eine GesetzeSvorlage be treffend die Wahlen für die konstitu ierende Bersamnilung ausgearbeitet, die daS allgemeine, direkte, geheime, gleiche und proportionelle Stimm- und Wahlrecht, bei einer Gleichberech tigung von Männern und Frauen, vorsieht. Das stimmfähige Alter wird auf das 20. AlterSjahr angesetzt. Die Vorlage wird der Spezialkommission unterbreitet, die beauftragt ist, das Gesetz auszuarbeiten. Man könnte sast, so schreibt ein Züricher Blatt, von ei ner bewußten Handlung des Todes reden, daß er einen Mann wie Re gierungsrat Glaser, der in seinem Leben nie unpünktlich und immer sür klare, geordnete Verhältnisse war, ausgerechnet am Ende seiner Amtsdauer abberufe» hat. Der Nachfolger des vielverdienten und vieldekäuipsten Finaiizdirektors Dr. Glaser ist Dr. jiarl Tanner, zurzeit Vorsteher des eidgenössischen Schäl ziingsamleS in Brugg. Wie aus Bukarest ge meldet wird, werden in nächster Zeit deutsche Gerichte im besetzten Rumä nien eingerichtet mit Sitz in Buka rest, Krajowa und Konstanz», Ihre Zuständigkeit ist aus rein bürgerliche Rechtsstreitigkeiten beschränkt, bei welchen auf einer Seite mindestens ein Angehöriger der Zentralmääite beteiligt ist. Strafsachen v.-rbl-ib'c» auch ferner den Militärgerichten. Für das Prozeßverfahren sind die Vor schriften der deutsche» Zivilprezeß crdnung maßgebend. In der Fabrik Ne nauld in Paris verursachte ei» Ge bäudecinsturz den Tod von 20 Per sonen! außerdem wurde» 60 Perso nen verletzt. Das Gebäude, in dein sich das Unglück ereignete, hat eine Länge von 150 Meter. Es ist drei Stockwerke hoch und enthält große Maschinen. Gegen 10 Uhr wurde ein krachendes Geräusch vernommen. Zahlreiche Arbeiter machten Alarm und verließen die Werkstätte. Etwa zehn Minuten später geschah der Einsturz. Wie der Direktor erklärt, befanden sich im Augenblick der Ka tastrophe noch etwa hundert Arbei ter in der Fabrik. Die Londoner Schiff fahrtszeitung „Fair Play" veröffent licht einen Artikel, in dem behauptet wird, daß der schlechte Zustand der frcmzöschen Häfen zum größten Teile für den Mangel an Transportschif fen verantwortlich ist. Es komme sehr häufig vor, daß mit Lebensmit teln beladene Dampfer vier Wochen in französischen Häfen liegen, bevor sie ausgeladen werben, und die Folge sei, daß eine große Menge von Lebensmit teln oerderbe. In dem Zeitungsartikel wird ausgeführt, daß Frankreich un bedingt nicht in der Lage sei. genü gende Lebensmittel über den Kanal zu schassen. Wie das Bureau des Reichstages mitteilt, ist der ReichS t.igSabgeordnete v. Meding gefallen. Ein Brief, den das Bureau an ihn gerichtet hatte, ist mit dem Vermerk, caß er gefallen sei, aus dem Felde zurückgekommen. Herr von Meding, der Klostergutssächter in Wulffode (Kreis Uelzen) war, gehörte der beutschhannöverschen (welfischen) Partei an, die sich der Deutschen Fraktion ib Reichstage angeschlos sen hat. Er war am 15. Ottober 166« in Schnellenberg bei Lüneburg geboren. Bei den Reichstagswahlen 1912 wurden für Meding 7573, für 7829, für den Reichsparteiler 507 L und für den'Sozialdemokrattn 2974 ding ist noch dem sozialdemokrati schen Abgeordneten Frank (Mann heim) das zweite Mitglied de« Reichstags, das im Kriege gefallen ist. Die Frau des Bahnhof- Vorstandes von Pont-Tresa, unweit den Wirkungen des Gifte«. —Am luniip in Pari« Alt» von 48 Jahren gestorben. Le Dantec hat sich durch eine große An zahl von Werken über biologische Phi losophie und Soziologie belannt ge — Im Alter von 68 Jah ren starb in Richen in der Schweiz der srühere Regierungsrat Dr. Ri chard Zutt. Der Verstorbene mar zuerst Staatsanwalt und gehörte so dann von 1887 bis 1911. dem Re gierungsreite des Kantons Basel smdt an. Er leitete nacheinander das Erziehungs-, Sanitäts- und Polizei departemont. Nach den «Basler Nach richten" ist der deutsche Soldat, der in der Nacht voin 2. aus den 3. Juni den schweizerischen Grenz- Wächter Zumsteg niederschoß, schon am 11. Juni von dem in Bibertal tagenden deutschen Militärgericht wegen Todschlags zu elf Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Der Vertreter der Anklage hatte Verur teilung wegen Mordes und Todes strafe beantragt. Aus dem Fonds de« australischen Luftgeschwaders ist dem britischen Kriegsamt eine hinreichend« Summ« Geldes für den Bau von achtzehn vollständig ausgerüsteten Kriegs - Flugzeugen überwiesen wor den. Der Fonds wurde von C. Alma Baker gegründet, der aus den Malay ischen Staaten nach Australien kam, wo er Gelder für fünfzig Krieg» - Aeroplane aufbrachte. Die altberühmte im Jahre 1788 gegründete „Linnean Society of London", die eine ge schlossene Zahl von nur sünf aus ländischen Ehrenmitglieder» auf weist, hat neben dem bekannte» Erb lichkeitssorscher Pros. Hugo de Vries in Amsterdam den Züricher Geich» ten Prof. Dr. HanS Schinz insbe sondere wegen seiner hohen Ver dienste »m die Systematik der asri kanüche» Flora zu ihrem Ehrcnmit- Recht hübsch ist folgende kleine Anekdote vom östlichen Kriegs schauplatz: Es ist in einer kleinen polnischen Garnison. Der Unteroft sizier läßt Wendungen machen. Er kommandiert, natürlich in polnischer Sprache: „Na lewo (linksum), na prawo (rechtsum)." Neben einem Zuschauer steht ein jungen Hilfs dienstpflichtiger aus Sachsen, und ruft begeistert: „Ei herrje, das geht aber gemütlich zu bei den Polen! sagt der Unteroffizier: Na, Kürzlich wurde in ei ner abgelegenen Berggegend bei Vil leret in der Schweiz die seit mehre ren Monaten dort liegende Leiche ei nes gewissen Karl Gauchat mit durch schnittener Kehle aufgefunden. Die Untersuchung hat nun ergeben, daß Gauchat, der feinem Prinzipal eine größere Geldsumme entwendet hatte, von seinen Zechgenossen Bourquin und Wittwer, als er in betrunkenem Zu stande nachts im Freien eingeschlafen war, mit einem Rasiermesser ermor det, beraubt und dann aus die Seite geschafft wurde. Die beiden Mörder sind verhaftet. Aus London wird be- Mary und Prinzessin Christian einen Berkaufsstand für. Fleischpasteten, Suppe, Schinken und andere Eßwaren bedienten, der in ever d r Kriegskllchen in einem de.' ärmsten Stadtteile erichtet war. Sie führten häufig längere Gespräche mit den dürftig gekleideten Kindern, die in großer Zahl herbeiströmten, um für wenige Pennies die zum Kosten preis ausgebotenen Lebensmittel er warben. ES Heißt, daß besonders die von der Königin angepriesenen Fleischpasteten und andere „Pies" einen reißenden Absatz fanden. Seit einiger Zeit wer den auf den zürcherischen Märkten und an Kirchweihsesten von Verkaufs ständen aus sogenannte „Gliicksbriefe" verkaust, welche einen Zettel enthal ten, de- den dem Käufer zufallenden Gegenstand bezeichnet. Die Markt händler, welche solche Gliicksbriefe an bieten, weisen dabei durch Plakate darauf hin, daß die Glücksbriefkäufer für jeden derartigen Brief einen den Kaufswert unter Umständen überstei genden Gegenstand gewinnen können. Zur Anlockung der Käufer werden einige größere Gegenstände zur Schau gestellt. Erfahrungsgemäß sind aber die dem Käufer durch de, Erwerb von solchen Glllcksbrieftn zufallenden Artikel minderwertig. Die Direktion der kantonalen zürcherischen Polizei ist nun der Asicht, daß hier ein Glücksspiel vorliegt, das auf die Ausbeutung des Publikums ausgeht. Aus diesem Grunde hat dieselbe ein allgemeines Verbot erlassen? wer das selbe übertrifft, wird gemäß den Be stimmungen der kantonalen Lotterie verordnung bestraft, die allerdings ziemlich alt ist, indem sie aus dem Jahre 1826 stammt. Die Aerzte der schwe bischen Regierung drücken in ihren Berichten über ihre Beobachtungen in bezug auf die Impfungen während der jüngsten Blatt«r«pidrmie im Eiwl«-D'«rikt d!« Ansicht aus, daß die jetzige, vom Gesetz vorgeschriebene Jmpsungsperiode von fünf Jahren in gewissen Fällen zu lang sei. Das Er gebnis von taufenden von Impfun gen habe gezeigt, daß der Impfschutz gegen Ansteckung keine fünf Jahre an dauert. Einezähe Natur scheint der neunjährige Knab« Martin Fleischmann in Altendorf in der Schweiz zu besitzen. Der Junge hatte kürzlich im BezirlSkrankenhaus La chen eine Blinddarmoperation glück lich überstanden und nahm dann in der zweitfolgenden Nacht unbemertt Reißau». Nur mit dem Hemd beklei det, traf er nachts zirka 2 Uhr bei feinen überraschten Eltern ein;, den anderthalbstündigen Weg hat der Pa tient ohne merllichen Schaden zurück gelegt. Im Krankenwagen wurde dann der Zugvogel wieder in sein Eine Deputation von Eisenbahnarbeitern und Eisenbahn- Angestellten legte dem russischen Fi l'anzminister das Projekt einer Frei heitsbesteuerung von Barkapitalien, zinstragenden Papieren, staatlichen Vermögen, Mobilien und Immobi lien vor. Die Freiheitssteuer soll nach der Ansicht der Projektvorleger, ab gesehen von dem rein materiellen Ge winn, zur Prüfung des Patriotismus der russischen Kapitalisten dienen, welche auf die Wetterführung des Krieges bis zu einem endgültigen Sieg bestehen. Die neue Steuer soll mit sH Prozent von 600—1000 Ru übersteigenden Vermögen sollen mit 80 Prozent besteuert werden. Die Nonnen in einen: Heim kür die „Schwestern zum Gute» Hirten" in der Nähe der Flottcnbasis des amerikanischen Geschwaders in Blaujacken ein einträgliches Wäsche rei-Geschäft. Durch Bermutlunz zweier ihrer weiblichen Freunde haben uiid Admiral SimS die Erlaubnis erwirkt, daß die amerikanischen See soldaten ihnen die Besorgung ihrer Wäsche, so weit sie es wünschen, über tragen, und die Blaujacken haben ihnen den Verdienst gern zugewiesen. Die Wäsche wird in Motor-LauncheS von den amerikanischen Zerstörern, sobald diese von ihrem Patrouille dienst zurückkehren, nach dem Kloster geschickt und von den Nonnen zu seh: mäßigen Preisen auf das beste be sorgt. Einer der demokra tischsten Geistlichen in England ist Erzbischof Cosmo Gordon Lang von York, der unlängst in einer Rebe vor der Handelskammer in Leeds das alte System des Privatbesitzes in der In dustrie als überlebt bezeichnete und erklärte, daß nach dem Kriege durch greifende Aenderungen in dem Betrieb der Industrien eintreten müßten. Ko operation zwischen Kapital, GefchäftS leitung und Arbeit werde notwendig sein. Das Kapital werde sich mit ge ringeren Profiten zufrieden geben, und der Arbeiter einen gerechteren Lohn oporation zu ermöglichen, werde es notwendig sein, aus Vertretern von Kapital und Arbeit bestehende Behör den einzusetzen, doch dürft vor allem der richtige Geist der Harmonie und Opferwilligieit nicht fehlen. Ueber ein Stück öster reichischer Justiz berichtet das soziali stische schweizer Blatt „Grütlianer": Am 23. Februar 1915 stand in der Wiener „Neuen Freien Presse" fol gende Notiz: Das Lied der Mütter gegen den Krieg. In New Jork wird jetzt in allen Vari6t6s, Musikhallen, auf der Straße und im Salon ein Protestlied gegen den Krieg gesungen. (Folgt deutsche Uebersetzung des Lie des.) In feiner Nummer vom 2. März 1915 druckte der Brünner „Volksfreund" die Notiz ab. Aus „Volkswacht" in MLHrifch-Schönberg Der Beamte der Bezirkskrankenkasse Gedicht ab, machte auf der Schieib maschine acht bis zehn Abzüge, von denen er an Frauen, die in die Bi- kamen, einige ver teilte. Die Behörde erfuhr Langer wurde sofort verhaft?! vi.d wegen des Verbrechens der Stö rung der öffentlichen Ruhe vor das Landwehrdivisionsgericht Krakau in Mährisch-Ostrau gestellt. Nach diesem „zum Ungehorsam, zur Auflehnung oder zum Widerstande gegen Gesetze. Verordnungen, Erkenntnisse oder Verfügungen der Gerichte oder ande rer öffentlicher Behörden auffordert, aneifert oder zu verleiten sucht." Da? Landwehrdivisionsgericht erkannte Langer für schuldig und verurteilte ihn zu welcher Straft? Zur Stra fe des Todes durch den Strang! Im Gnadenweg wurde vom zuständigen der Strafanstalt Möllersdorf ab. ! Am md Prot. l Bon Fritz Müller. Kein Mensch im summenden Hof '»bräu beachtet« den grauen Havelock, Es kommen tausend graue Havelock« wie dieser durch die Tür des Hof bräuS, wenn der Tag lang ist. ES drücken sich hundert Havelocke wie die ser still in eine Ecke, mit einem stil le» Liter Bier vor sich und «in paar Stücken Hausbrot, ob der Tag nun lang ist ober turz. Auch daß der Havelock jetzt seine Broitarte der Zenz hinhielt, siel in dieser Kriegs „l Hab's Eahna scho' vorhin ab zwickt," sagte die Zenz zum Grauen, „wissen Sie's nimmer?" Aber die Brotkart« zog sich noch nicht in d«n Havelock zurück. „Jesses, ham Sie a schlecht'S Ge dächtnis." half die Zenz nach. Die Brotkarte war noch immer ausge streckt. Aha, der Havelock war viel „l hab Eahna 's Brot scho' ab der Havelock ruhig. Hier war die k-telle, wo der Ha velock begann, sich von den tausend anderen Havelocken abzusondern. Wo das Hosbräu ansing, seine Ohren auszurichten. Wo die Zenz die run den Arme in ebensolche Hüften stützte und den Grauen mütterlich belehrte, wie man begrisssstutzige Kinder un terrichtet: „Genga S' zua, 's Bier zwickt ma' do' nei auf der Brotkart'n runter, Herr." Der Tisch wurde lebendig. „Da sitzt oaner," flüsterte es am Daumen über die Schulter, „da sitzt oaner, den's hat." Der Daumen fuhr zurück ans Hirn. „Ja. der iS net recht g'fcheit." «Net recht g'scheit? naarisch i« er oasach!" Und dann verdichteten sich die Ur teile zu einer Ans rage an den Grauen: 'S Bier mit Ihrer damischen Broi sagt?: „Zu einem Liter Bier braucht man 220 Gramm Geeste." „DeS wisf'n mir scho' lang." „Ja, scho' so lang," pflichtete ein anderer bei, „daß mir's scho' wieder sast vergessn ham." „Gerste ist heute Brotgetreide, ge nau wie Weizen oder Roggen," suh: „Des is a alte G'schicht wenn „Von der Gerste, die jetzt zu Bier versotten wird, könnte man täglich zehn Millionen Menschen sättigen, mit Brot." . Am Tische wurde es still. Die Zenz stand wie angegossen mit den leeren Krügen und vergaß auss Ein schenken. Der Postvorstand fetzte den hochgehobenen Maßkrug wieder hin und vergaß auf« Trinken. Der In spektor wischte sich über die Stirn und vergaß, daß er diese geisterver scheuchende Bewegung sonst erst bei der dritten Maß zu machen pflegte. Der Dienstmann saß mit offenem Munde da und vergaß, ihn wieder „Fader Kerl! wellte der Postvor stand zu dem Grauen sagen. Aber es blieb ihm stecken. Die Kehl« war zu trocken. Trotzdem er sie schon mit reichlich zwei Litern heute angefeuch tet hatte. Mit: „Jetzt so was Dumm's!" wollte der Inspektor den grauen Spuck ver scheuchen. Wohl lösten sich die Worte vom Mund. Aber gleich vor den Havelock erschlagen. Aber da schlitzt« es ihm den eigenen offenen Mund weiter auf nach rechts und links, bis das Maul hielt. „Na, jetzt so was!" wollte die Zenz sagen unl» an den Schenktisch eile». Aber Fuß und Zunge blieben starr. Nur an ihrer S«it« klirrt« die Geld tasche. Darin steckte heute schon da« Geld sür dreihundert Liter Bier. „Jeder Liter Bier hier drinnen Brot vom Munde," fuhr der Have lock fort. „Zenz, reißen Sie mir 220 Gramm Brot für meinen Liter Die Zenz. der Postvorstand, der Inspektor und der Dienstmann sahen sich an. Jetzt war das Maß voll. Die Empörung schäumte übe». ten sie. Nur der Postvorstand v«r. suchte es mit dem amilichen Ton: „beweisen Sie, daß —" „Sofort," sagte der Graue und fuhr der Zenz leicht über die riejig« Geldtasche. Aus tat sich diese Ta sche. Das Geld darin verwandelte sich zurück. Der Schaum von drei hundert Liter Bier stieg weißlich blinzelnd auf. Erschrocken zog der Tisch die Knie ein. Aver schem machte die Hand des Grauen eine zweite rückverwundelnde Bewegung. Ein Dreihettolitersaß slano plötz lich da. DaS tränt mit seinem Spundmund der Zenz die dreihun dert Liter auf einen Zug aus ihrer Tasche. Wieder eine Handbewegung. DaS Faß schob sich in eine Kuft um. Rückwärts gährle drin da» Bier. Der Hopsen blätterte sich ab. Zur hellen Würze ward das Bier. Umgelehrt, von unten nach oben, floß diese an den Kühlgefäßen aufwärts. Wieder eine Handbewegung. Im Maischbottich brodelte es. Wasser sloß ab. Geschrotet blieb das Malz als Rückstand. Bon hin ten lief das Malzschrot durch die Schrotmaschine. Glänzende ganze Körner kamen vorn heraus. Wieder «ine Handbewegung. Die Keime saßen wieder dran. Eine Malztenne breitete sich. Bon rückwärts suhren Schauseln hinein und die Zeit. Die Keimlinge schlüpften wieder einwärts. Da lag die Gerste. Wieder eine Handbewe gung. Ein Feld wuch« aus. Der Wind strich drüber hin. Die Sonne küßte es. Die Gerstenhalme verneigten sich selig vor ihrer goldenen Majestät: „Guten Morgen, gute» Morgen..." Den Feldweg entlang ging der Post- Vorstand, der Dienstmann, der In spektor und die Zenz. Auch sie hu ben an zu nicken und sich zu sreuen über das wogende Gerstenfeldstück: „Guten Morgen, guten Morgen das gibt gutes Roggenbrot im Kriegsjahr." Und die Gerste lächelte nachsichtig über die städtische Berwechselung: >Halb und halb gemischt werdenZ nicht mal ihre Zähne unterscheiden können". Jetzt eine Handbewegung des Grauen nach der anderen Rich tung. ES knackte, wie wenn ein herumgeworfener Hebel die Maschine in ein anderes Geleise umsteuert. nach der Mühle, dorten wieder auf gebunden eS rieselte in einen Trickiter. Walzen drebteii. Mebl stäubte. Bäckerhände grissen ein. Ein Ösen tat sich auf mit seiner Hitze. Braune Leibe schoben sich her aus. Dreihundert Kinderarm« lang ten fröhlich aus. Dreihundert Men» Und einen ausgesparte» Laib nahm jetzt die Zenz auf die Seite. SU schnitt ihn auf. Braun und brat» lag Brot am Biertisch neben Liter krugen und sah den Postvorstand, den im Teige aufgegangenen tausend Au gen an. „Eßt mich, satt daheim, tion im Tag gleich einem Liter." Und folgsam wiesen sie die Karten. Es schwieg die Zenz und schnitt und schnitt schnitt siä> selbst das Wort Als der Postvorstand an diesem «Nun, wie war es heut' im Hos „Jch weiß nicht," sagte er, „mir will daS Bier dort nicht mehr schmek „DaS seh' ich," sagte seine Gattin aus." an zu Hau! da« oerflirte Brot bräuhaus man trinkt den anderen zuviel Brot weg!" Wer sv.ll das wissen? Hänschen: „Papa, was soll ich Dir denn morgen zu Deinem Geburtstage schenken?" „Na, übermorgen bekommt ihr ja Schulzeugnisse; da bringe mir nur ein recht giites mit; Las wäre mir das liebste Geschent!" „Ja, Papa aber warum hast Du mir denn das nicht früher ge sagt?" Im Vorübergehen. Arzt: „Sie sollten sich wegen Ihrer Krankheit nicht so ängstige,? Herr Möller; das iß ein vorübergehendes Leiden." nimmt?" JnderKochfchule. Koch lehrerin: „Hm, ein unverkennbarer Fortschritt; wenn Sie sich so weiter entwickeln, dürfen Sie in absehbarer Zeit ohne dirette Lebensgefahr den Versuch wagen, Ihre selbst zuberei teten Speisen in kleinen Dosen zu ge nießen."
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