Die Staats-Mllug. Donnerstag, Okt. 14, 1870. HarrlSvnrg. Hsta. ' I. e-Vg' Ktp per, HnaSgr. Demokratisches TttS-Tl<et. >Fur Governör: CyrusLHerching - von Schnylkill Connty. Für Staat-Schatzmeister: Biet E.'.Pioktt von Bradford County. Wahl: 1875. Achtung! Nächste Woche, und zwar am Donnerstag (den 21sten) geden ken wir unsre Freunde in New- Castlc, und am Freitag jene in Sharon zu besuchen. Und wa , um? Sell woiß mer nau schou. In den darauffolgenden zwei Wochen werden wir bei unsern hiesigen Freunden vorsprechen. Da Tcmperenz-Vatnm. Es wird fast allgemein zugegeben, daß der kcmpcrcnz Candida! für Go vcrnör (Brown) mindesten 20,>00 Stimme im Staate erhalten wird. Daß von diesen wenigsten i von repu blikanischer Seile komme werden, ist ebenfall eine festgesetzte Thatsache, und diese allein sendet die Radikalen im Sturmschritt de Salzflnß hinauf. Dar, sind die Republikaner auch so böse. will nicht mehr der Leithammel sei. Carl Schurz, der von de Radikalen für den Wahlkanipf in Ohio engagirl wurde, hielt seine erste Rede vorige Woche in Cincinnati, aber er will nicht mehr der Leithammel jener Partei sei, und ihnen die Kastanien an dem Feuer hole, sonder in seiner Rede be fürwortete er einzig und allein die Hart gcld-Circnlation nd da , auch die Demokraten, ne weigern sich die Letztcrc, hierbei mit der Thür ins Hau zu fallen nd da Genick zu bre che Immer schlimmer. Unter der radikale Ringherrschaft hat die Schuld der Stadt PittSburg jährlich ni zwei Millionen Dollar,— sage 2,ooo,lMo—zugenommen! Da ist beinahe vier tausend Dollar jeden Tag, 866 die Minute, nd einen Dol lar die Secunde! Hierin sind die Sonn- und Feiertage abgerechnet. Bcrlheiit man diese enormen Summe, so hätte jeder Mann, jede Fran und jede Kind in Pittsburg jährlich achtzehn Dol lars Taxen zu bezahlen! Kein Wunder, daß diese Ringhcrrschaft noch länger am Rnder zu bleiben wünscht. Sie verstehen da „Melken der Stadt kuh" au dem F.F.—Ein armer Bür ger jener Stadt sollte neulich 800 Taxen bezahlen, trotzdem er och nicht einmal eine Fuß Grund cignrt! Harritlmrger „Sammelsurium." Unter obiger Ueberschrist erwiedert der PittSburg „Frriheitsrcd" unsern ge harnischte Artikel von letzter Woche in Bezug seiner Sclbst, sowie de Scheriffs- Kandidaten Fife und der Schindluder, ri in AUcghcny County. Der Artikel scheint ihm schwer ans dem Magrn zu liege, da derselbe Thatsachen enthält, die dcr„Frcihcilfrcnd" nicht wegleug nen kann. Al iiiiser College sein „Sammclsnri um" schrieb, muß er Schnhnägcl ge schluckt habe, den er mischt seine Sa che wie „Kraut nd Rüben" durchein ander, ohne daß ma recht weiß, welches Kraut, nd welche Rübe sind. Kein Wort hat cr zur Vertheidigung der Schindinderwirthschaft in AUcghcny County, noch wegen den hohen Taxen m welche es sich handelt, z sagen, son dern cr faßelt da von „Wurscht," wobei cr wahrscheinlich an die „Fleischtöpfen Egypten'" dachte, deren „Brocken" ihm unter dem republikanische Scheriff zufalle, denn sein ganzer Artikel ist so klar wie Wnrstbrüh. Um dem „Freihcitsfrennd" z zeigen, daß unsre Bemerkungen i Bezug seines Liebling Kandidaten, Hrn. Gift nicht an der Lust gegriffen sind, sondern auf Wahrheit beruhe, empfehlen wir ihm nachstehende Artikel, den wir dem Pitt bürg „Volksblatt" vom letzte Freitag entnehme „Herr R. H. gisi. jetzt republikanisches Aan bibat für da Sheriffs, wird vielleicht kein desonderr Vergnügen daran haben, > die Stimmgeber jetzt fahren, tu welchen Beziehun gen er zu den Knotonothing gestanden ha. Er selbst war ein Mitglied de Knownothing- Orden und gehörte zu dem Sonne der der Loa in Snowdeu Township. Bei der She rWtoahl in tSSü war er Wahi-Bcnchierstaiter Townshin" weise, das bei der Primärwahl in Snowdeu Township 70V der Bvv Trimmen für dl Nominal! on Hiram Hnltz zu Sheriff adgegedeu worden siie ei offenbarer Be trug, indem jene Township damals nicht mehr al Ivo Stimmen hatte.' Nun, wie gefällt diese „Sammel surium," Meister „Freihcitssreund" k Wenn da „nicht gut für die Wanzen (seelen) ist, so wollen wir sehen wa deß Ber ist." An einer anderen Stelle in heu tiger Nro. findet der Leser noch mehr über diesen Gegenstand. Westervelt, der in Philadelphia schuldig befunden war, sich an dem Rau be de Knaben Charte Roß betheiligt zu haben, wurde am S. B. Mt. daselbst zu sieben lahren Einzelhaft im Staat zachthan vernrtheilt. Steck da in deine Pfeife, Mr. „Frri heititznO." Der PittKhurg „Freihcitsfrennd" be schuldigt den demokratischen Sheriff- Kandidoten von Alleghenh Connty, Hrn. Robert H. Patterson, im Jahre I8Ä gegen seinen Bruder, welcher i jenem Jahr von den Demokraten al Scheriff erwählt wurde, und für Hrn. Jone, ei nen „Knownothtng," gestimmt zu ha ben, weit sein Bruder jn Zrjand geboren sei. Ferner sagt der „Frt>htttfynd/> daß Hr. Fife, der republikanische Candi bat für das Scheriffsamt unmöglich ein „Know Nothing" hätte gewesen sein kön nm, da er al Deputy-Schcriff unter Hrn. Patterson, dem damaligen Sche riff gedient habe Da war wiedrr einmal tüchtig gelo gen, Meister „FreiheitSfrennd," nd den Gal vor den Karren gespannt. Da nun aber unser College gerne im Dun kein fischt, (denn „im Dunkeln ist gut munkeln,") so wollen vir ihm den kla ren Wein einschenken, nd ihn in der Zache richtig belehren; und wenn er findet, daß wir die Unwahrheit sagen, so mag er dann mit Dreschflegel af die „Stovepipe" dreinfahren Wir behaup ten 1.) Daß Hr. Robert H. Patterson, der jetzige ScheriffS-Eandidat, für seinen Bruder, al er im Jahre 1800 zum Sche riff erwählt ivnrdc, stiinmtc nd arbeite te, und nachher dessen Antheil in einem LcihstaU (welches Geschäft er jetzt noch betreibt) von ihm kaufte. '2.) Ist sein Vrndcr Rody, (der da maliger Scheriff) nichtin Irland, son dern i Stasi Island, im Staat New Kork geboren, wo jetzt noch eine älte re Schwester der Gebrüder Patterson, die ebenfalls dort gebore ist, wohnt. 3. Ist Hr. Ehpr. Zone ein geborncr Allcghriiicr, nd Ivar nie in der Rcbcl lcnormrr gewcscn, sonder diente al ge meiner Soldat unter dem betrauerten Kol. Black, im 62stc Regiment, bis die ser ans dem Schlachtfeld siel, wodaii er nnlcr Gen. Meade bei der Schlacht von Gctthsbnrg locht, nd bis zum Ende de Kriegs in der Armee verblieb. 4.) War Hr. Fife ei Deputv-Sche riff ehr Hr. Rodt, Polterso als Scheriff erwählt ivurdc Nach dessen Wahl er hielt Hr. Fise eine Stelle als Elerk in dci Prothonotars Qfsicc i und drei lah ren später, als die dainaligen Whigs iy rcScheriff erwählte, erst da nn trat er wiedcrnin als Deputv Scheriff inS Amt. —Obige Aussage haben wir v o n Hr. Paltcrso sclbst. Da ist also nichts z längnen. Wir sind Keiner von Denen, die den Eboiaktcr oder die politische Lansbahn irgend eines Gegners anzuiasten wün schen, wcisigslen nicht wissentlich, beson derS wenn wir die Bcschnldigniig nicht beweise können. Ks ist n dieses z abgeschmackt und würdig der Stel lung, die wir als Redakteur eine öffent lichen Blattes einnehmen. Die Art nd Weise, wie unser Kollege vom „Frei heitssrcilnd" die Wahrheit in Bezug de Hrn. Palterson verdreht, ist eben so ab geschniackt wie unwürdig, und dicnt nur dazu, um den „Freihcitsfrennd" in den Augen des Publikums zn verdächtigen, iindalsLügner gcbrandmarkl zu werden Wichtig für Bierbrauer. Die Steuerbehörde in Washington bc folgt bezüglich der Malzsteuer ein Ver fahre. durch welche die Interessen der Brauer geschädigt werden. Herr Louis Schade richtete deshalb im Auftrage de Herr H. H. Reuter, Präsident der Ra tional Brewcr Association, drei Fragen an die genannte Behörde, worauf ihm folgende Antwort zu Theil wurde; Sic stellen in Ihrem Schreiben fol gende 3 Fragen : 1) Was ist der dlo- Uiu vpLninäi, wenn einem Brauer das von ihm über 2i Büschel per Barrel Bier verbrauchte Malzquantuni extra besteuert wurde, und er überzeugt ist daß er da angegebene Quantum Malz wirk lich zum Brauen der von ihm berechneten Bicrmeiigc verwendete Hat er keine Ap plikation nach dem Schema No. 47 ein zureiche? 2) Wenn der Nachlaß nicht bewilligt, und der Brauer nicht znfrie dcngeslellt ist, oder wenn er die Nach trags-Malzstcucr thatsächlich bezahlte; welche Weg hat er i einem solchen Falle einzuschlagen ? 3) Besitzt ein Eol Icetor das Recht, dem Brauer mit der Entziehung de Stamp-Berkaufs zn dro he, wenn er nicht unverzüglich die Nach trag Malzsteuer bezahlt, wodurch er ihn hindert, an die Steuerbehörde nach dem Schema No. 47 zu appelliren? Bezüg lich Ihrer ersten Frage diene Ihnen zur Nachricht, daß cinßraucr, welcher glaubt, an irgend einer Ursache nngcrccht ckdcr gesetzwidrig besteuert worden zu sein, wir >cder andere Steuerzablcr da Recht bc sitzt, an den Steuer Kommissär um den Nachlaß einer derartigen Stencr-Auflagc zu apvcllircn. Applikationen um Steu crnaehlaß sind nach dem Schema No. 47 auszufertigen Bezüglich der zweiten Frage theile ich Ihnen mit, daß, wen der Nachlaß nicht bewilligt wird, der Brauer verpflichtet ist, die Steuer zn be zahle. E steht ihm darauf da Recht zu. die Rückerstattung des Betrage zu erlangen, wozu er sich des Schema No. 4t! zu bedienen hat. In Erwiderung auf Ihre dritte Frage bcnicrkc ich, daß man annimmt, kein Kollektor werde sich weigern, Stamp deshalb an eine Brau er zu verkaufe, weil die in Frage stehen den Stenern augenblicklich nicht bezahlt wurde. DasGcsek schreibt die Art und Weise der Steuerhevuna vor; die Bcr- Weigerung dcsStamp Verkauf ist darin als Zwangsmaßregel nicht enthalte. Was elne Zeitung ist? Zeitungen sind eine khronik der Civi lisatio, da Rcsevoir, in welche jeder Strom seine Wasser ergießt und wo Je der hinkommt, um z trinken Die Zei tungcn sind es, welche den Geist der Frei heit wach halten und durch unermüdliche Thätigkeit stet zu beleben. Sie machen den Gesetzgeber mit der öffentlichen Mci nung nd da Volk mit der Thätigkeit der Gesetzgeber bekannt. In ihren Bc richten über Verbrechen und Strafen fin den die Strauchelnden eine Warnung und eine Lehre, den abschtüssigen Pfad de Verderben und de Verbrechen zu meiden. Zeitungen sind ein Band, da die Menschen verbindet, ohne Unterschied der Race, de Klima und der Entfer nung. Sie erwecken die Gleichgültigen, sie predigen den Gedankenlosen und er setzen dem Armen die Bibliothek. Sie wirken anregend auf Jeden und selbst! der W/ist kann noch lernen. Unser fing nachPittsdnri.Greenk' bürg. Lntrnbr, MrKrripert,. s. <-Die neßrinng, nß, fntzrt. Ine Trmning . Letzt Woche erleb wir vier wcht angenehme Tqe. Wir hatten tmlich ewr Einladung erhalten, der dteSjähri gen Ausstellung in Ptttburg beizuwoh nen; und da wir gerne auch unsere „Rekruten" w GreenSburg, Latrvbe, MeKeeSport und DravoSbnrg zu besu chen wünfchte, so dachten lr bet uns selbst: „Du gehst, denn da kannst du „zwei Vögel mit einem Stein treffen." So geschah'S denn auch. Um Mitternacht am Dienstag verlie ßen wir also Harrisburg, um in La trvbe zuerst zu „stoppen." Da nun aber jener Zug (ble Elnclnnati Expreß) blo in Altoona und PittSburg anhält, so waren wir genöthigt, direkt nach letzt genannter Stadt, und dann von dort nach GreenSburg wieder zurück zu fah ren. In GreenSburg haben wir nicht vie le „Rekruten," und zwar au dem ein fachen Grunde, weil dort sehr wenig Deutsche, und etliche derselben auch au ßer der Stadt wohnen. Der Aufent halt war deßhalb kurz, aber dennoch ge lang e, eine „Rekrutin" anzumcrben, nämlich Elisa Rein, ein Weible, da auch nicht auf den Kopf gefallen ist. Auch hatten wir da Glück, Hrn. John Schmidt, der beide Wirth und Bürgermeister der Stadt ist, als Agent zu gewinnen; gerade der rechte Mann am rechten Platz. Rückstände können an Hrn. Schmidt bezahlt werden. Un serm jovialen alten Freund, Hrn. Rein hart Z e m s ch. dem bekannten Teppich und Carpetweber, welcher früher in Lan kaster wohnte, sind wir zu vielem Dank für geleistete Dienste während unsres Aufenthalts in GreenSbura schuldig. Die nächste Reise war nach Latrobc. Auch dort ist unser „Corps" klein, aber brav. Den ältesten „Haudegen", Hm. Michael Weis, trafen wir leider nicht zu Hause an, hingegen aber seine gute Gattin, die uns recht freundlich de wirthete. Nachdem wir bei unserm wackere jligen Freund, Hr. Louis Weber (der eine hübschen Grocerie- Ladc i Latrobc besitzt) das Abendessen ciiigcnommc hatten, reisten wir an'jr em Abend noch nach East Liberty, wo wir bei miserm alten Freund, Hrn. Pa stor Baumann einkehrte. Daß wir von ihm wie auch von Hrn. Weber in Latrobc aus herzlichste bewirthet wur de, brauchen wir nicht zn sagen. Da jener aller Veteran, Hr. Fried rich N i e d h a m m c r von East Liber ty gerade anwesend war, so lud er uns freundlichst ei, der Hochzeit seiner Toch ter am nächsten Abend beizuwohnen, welche Einladung wir selbstverständlich auch annahmen. Den nächsten Morgen (Donnerstag) ging'S dann nach PittSburg, wo wir uns im Hauptquartier der "?res-l)omii>it toe" der Ausstellung rapportirtcn. Hier hatte wir Gelegenheit, mit einer großen Anzahl ZcitungSheranSgeber, Repor ter der Presse u. s. w. bekannt zu wer den. Unter diesen befanden sich Hr. John Morgan, der frühere Lokal- Redakteur der hiesigen „Lunck)- vuvo," ein tüchtiger Schreiber, Hrn. Thoma, Reporter des Pittsburg „VolkSblatt " Hrn. John N. Neeb, Sohn deSHrn. W m. Neeb vom „Freiheitsfreund," und Hrn. Friedr. W alther, Her ausgeber des New Philadelphia (Ohio) „Beobachter," lauter joviale und tüch tige College. An genanntem Tage sollte die Aus stellung oder Exposition durch eine groß artige Parade eröffnet werden. Auch das Druckerpersonal mußte den Zug mitmachen, und somit stellte man dem selben große offene Chaisen zur Verfü gung, in deren Eine die Herren Thoma und Walther sowie unsere Wenigkeit sich setzten. Wir waren stolz wie Gra fen, und schauten ganz majestätisch mit lächelnden Blicken ans die Masse Mcn. scheu, die den Straßen entlang standen. Selbst nnsre „Stovepipe" schien stolz zu sein, und nickte hie und da einem Be kannten zu, als säße sie auf dem Kopfe des Governörs! Potz Sapprement! Da sage noch Einer, die Drucker seien Bettelleute! Fehlgeschossen, ihr Herren! Auch die Schwarzkünstler können stolz sein, wenn,—ja wenn auf Andrer Ko sten geht, wie bei Hartranft, Grant und den grotzen Lichtern. Also, wir fuhren hinüber nach Allcgheny, wo sich die AnöstcllungSgebäudebesinden. Die se sind sehr hübsch, und verdienen die wärmste Anertennung. Von der Aus stellung selbst lassen wir einen geschätz, ten Correspondcnten an einer anderen Stelle in dieser Nummer sprechen, der selbst an Ort und Stelle war. Nachdem wir uns mehrere Stunden in AnSstellungSgebäude verweilt, und der trefflichen Musik der berühmten Grcat Western Musikbande gelauscht hatten, erhielten sämmtliche Herausge ber und Reporter eine Einladung, im St. Clair Hotel zu Mittag zu speisen. Diese Nachricht war nn sehr willkom men. da c bereit 4 Uhr Nachmittag, und wir seit 7 Uhr Morgen weder et was gegessen noch getrunken hatten. Auch unsern Collegen war diese Nach richt willkommen, da wir sie mehrcre nial knurren hörten, well sie so lange warten mußten, denn wenn emal im Magen ansängt zu „rappeln." da hört alle Gemüthlichkeit auf. Endlich setzten wir uns zu Tisch ; da hätte man aber sehen sollen, welch' „ferchterlichen" Hun ger die Drucker hatten; drein hieben sie wie „Holzhackcr," und im Nu war von Austern. Fletsch. Kartoffel, Kaffee, Trau, den, Nüsse u. s. w. nicht mehr übrtg al leere Schaalen. Kein Wunder, denn die armen Schlucker waren hun grig. Doch, wir müssen Wetter. Am Abend reiften wir (nämlich Schrei. der dieses) endlich nach EastLtberth, um unser Verspreche zu erfüllen, und der Hochzeit der Tochter de Hrn. Nied- Hammer beizuwohnen. Pastor Baumann vollzog die Trauung, nd zwar auf eine sehr feierliche Weise. Die Braut (Julia heißt sie), ist die ß-ttst Tochter de Hrn. Niedhammer, und ist eine brave, sleDPe Tochter ge wesen ; der Name ibrGSatsin tst unS entfallen Nach her Tnnnmg fetzten sich die ciugelatzvstn HUsty zn etaer retchbesetzten Tafel nieder, k bei der Hochzeit zu Canaa, so fehlst eS auch hier nicht an Wetn und Bier, denn wo dkfe fehle, da spnst's. Räch Tische ging e dann auch an'S Tanzen, und daß e dabei kreuzfidel zuging, läßt sich wohl denken. Selbst die „Stovepipe" schloß sich den munteren Tänzern an, wie anch selstr wackere „Christian," der neulich die „Betzh" in Philadelphia sah.— (Rix für ungut.Mr. Kaufmann.) Am Freitag kehrten wir wieder nach PittSburg zurück, und nahmen Antheil an der Sxcursion, welche unsere Colle gen in Pittsburg den anwesenden Zei tangSherauSgebern zu Ehren gaben, in dem wir mehrere Eisenwerken, Stahl werken, Ollnorles, daS neue Wasser werk in der Mhe der Stadt, sowie Me- KeeSport u. s. w. besuchten. Ne die SehenSwürdigkctten hier speziell zu er wähnen. fehlt nn der Raum. Nur so viel sei gesagt, daß dieselben die größte Bewunderung der fremden Gäste er regten. (Später Nähere darüber.) Auf der Fahrt nach MeKeeSport war auch eine „Lunchkar" an den Zug gehängt, in welchem Cot. Unger. der geniale und zuvorkommende Restaura teur de Union-Hotel einen vortreffli chen „Lunch" für die Reisesellschaft scr virt hatte. Sämmtliche Anwesenden sprachen ihre größte Befriedigung au Über den scharmanten Lunch, wie über haupt auch über die freundliche Bewir thung, die uns von der Pittsbnrger Presse zu Theil wurde. Während dem Aufenthalte in Me- KeeSport waren wir der Gast unsre alten ChambcrSburger Freunde, Hrn. Andrea Bertsch. wie auch der Madame Keil. Anch besuchten wir unsre Freunde in DravoSbnrg, wo wir zwei handfeste Rekruten cinmusterten, nämlich Hrn. Wilhelm Wisser, welcher eine nette Wirthschaft, und Hrn. Philipp Hoffmann, der einen großen Groccrie-Storc daselbst besitzt Die Gattin dc Hrn. H. schenkte ihrem Herrn Gemahl vor etwa 6 Monaten Zwillinge, zwei sehr muntere und hüb sche Kinder. Auch hatten wir da Ver gnügen, Hrn. W in. Beym von Me- KeeSport (ein munterer Kamerad,) in nnser Corps einzumustern. Den lieben Freunden in Dravoöburg, besonders auch unserm geschätzten Agen ten, Hrn. Adam Schütz von Coal Valley, welcher die Güte hatte, uns durch DravoSbnrg zu begleiten, sowie auch jenen in MeKeeSport, erstatten wir unsern wärmsten Dank für die netten „Läpplen," die sie uns überreichten. Auch der freundlichen Gattin des Hrn. Friedrich Stecket unsern innig sten Dank für Geschenke sowohl für'S „Weible," wie auch für uns sclbst. Ebenso auch Hrn. Bertsch und Fra Keil für Speise und Trank. Lange leben die biederen Freunde in MeKeeS port und DravoSbnrg. Z bemerken haben wir, daß wir auch Hrn. Andreas Bertsch als Agent für MeKeeSport an gestellt haben, uin „Rekrntcn" sowie wie „Moneten" für die „StaatSzei tung" einzusammeln. Der Herausgeber. Si sis I New äßte, Pa. Komm Alle, die ihr hungrig seid. He Baumaan gibt zu essen; E Ist vom Bahnhof nicht so weit, Ihr kriegt'S auch nirgends besser. Für fünf nd zwanzig Cent das 4lal, Züe'S Schlafen nimmt er anch so viel. Per Woche ist's viel dilligee. Herr Banman ist ein deuischer Mann, Back Beetz'!, Weck und Kuchen; Und wie gran Baumann kochen kann? - Komm! nur und thui'S ersuchen. An greimdlichkeit nach deuischer Ari, Und guier Kost wird nicht gespart, Kommt nur! ihr seid willkommen. Karl Wagner. New Kastle, Setz. 27, 1875. Correfpondenzen. > Vittur>.) PittSb urg, Oktober 8, 1870. Die Industrie-Ausstellung. Unsere Industrie AiiSsteNiing sollte mit dem gestrige Datum eröffnet wer den. und Tausende von auswärtigen Besuchern hatten sich in Folge dessen in der „Rauchstadt" eingefunden, um mit eigenen Augen z sehen, was die Pitts bnrger in diesem Fache zu leiste ver möge. Der angekündigte große Umzug fand anch wirklich zur bestimmte Zeit statt,' begünstigt vom herrlichste Wetter, den am Vorabend regnete c gerade als wenn ma es mit Kübeln hcrnntergc gösse hätte. Große Bolksmasscn bcwcgtc sich auf den Straße, ja c schien fast als sei die ganze Stadt auf de Beine ; Alle war neugierig ob der Dinge die da kom me sollen. Endlich setzte sich der Fesizng i Be wegung. Aber her ivar i der That sehr imposant! da waren Soldaten, Milchwagen. Bretzelwagen. Eiswagtn. Nähmaschinen- und Sewürzwagen in großer Anzahl vorhanden; aber ein In dustrie-Fistzng war e nich t. Da hiesige „Bolksblatt" nennt Ihn einen lammerzug. der aussah M die theure Zeit. Am AiisstelluugSgebäiide angelangt, begrüßte Herr Bannote die Versamm lung und erklärte der erstaunten Menge, daß der Industrie-Palast erst am SamS tag den S. Oktober eröffne! werden kön ne. Er stellte Professor S. I. Wilson vor, der die vielen getäuschten Besucher durch ein ziemlich langest Gebet zn ent schädigen suchte An Bemerkungen ob dieser unerwar teten Blamage fehlte e nun freilich nicht; insbesondere waren es auswärti ge Gäste welche ihren Unmuth hierüber nicht zn verhehlen wußten, und bekämpf- si ihren Gram durch Esse, nd tran kctt tiofbelrübt dazu. (tu Grübet.) Den hiesige stillen Beobachtern war diese freilich nicht Ueberraschcnde, denn trotz aller Angabe der Presse, daß da Gebäude fix und fertig sei, und man nur auf die Einsendung von Ansstcl- InngS-Artitetn warte, koniisi ja doch Jedermann sich vom Gegentheil über zeugen, nd heute och wäre ein Xllnckin mit der Wundcrlampe nöthig, daß cr den Geni citircn nd den Aiisstel lungS-Eommissärcn au der Verlegenheit helfen würde Böse Zungen behaupten nun schon gleich, daß dieß absichtlich geschehe sei. um die zahlreichen Freunde ein paar Tage länger in der Herberge zu behal ten ; allein Ihr Korrespondent glaubt an dergleichen Gerüchte nicht, denn so wa thun die Pittburger ja doch gewiß nicht, besonder da dieß die erste derartige A>lsttllmig ist; jedenfalls wird sich der Baumeister verrechnet und gedacht ha bc, der 7te Oktober fällt dirse Jahr an rinrm Samstag. Anmerkung d. Red. Essoll uns sehr freuen, auch fernere Korrespon denten von obigem geschätzten Freund z erhalten, da dieselben beide interessant und wahrheitsgetreu sind. jZur die, Pennst. El-a,S,tiwng."j New Castle. S. Okt. 187. tSingesnnd von. Wog e e ) Dem Verdienst fein ran. Wie weit c dcntscher Fleiß nd dent schc Kenntnisse ans dem Gebiete der Er findiliigcn und der frinrr n Mechanik zu bringen vermag, und worauf ein jrdrr deutsche Mann mit Recht stolz sein kann, bewies zum Erstaunen Aller, ein Herr mit Namen Theodor Rohrcr, gebürtig zn St. Peter, Kroßhcrzogthiim Baden, im Jahre 1846. Hr. Rohrcr ist Uhren machcr erster Klasse; bevor rr in diese Land cinivanderte, (welches vor 4 Zal, ren geschah,) arbeitete er 6 Jahre lag in England Hauptstadt London Hier in Ncw-Eastle, Pa . kam cr zuerst an und ging in Arbeit bei seinem jetzi gen Prinzipal, dc ekrenwertheu tthrr niachcr . Goldarbeitcr, Hr. Hanna, nd wo rr auch seither verblieb und sich vor cttva 2 Jahren zurück verehelichte. Ebenso ist auch ei jüngerer Bruder de Künstler, Hr. Leopold Rohrcr, hier in New Eastlr ansässig. Derselbe ist ein ausgezeichneter Geschäftsmann; cr hat hier an dn Mcrcer Straße, Nr. 12 eine Gewehr nd Büchsenfabrik; ist bekannt als der Bciserligcr der prachtvollen Bis marck und Moltke Buchst. Auch ver fertigt und rcparirt cr alle i da Fach der feineren Mechanik einschlagenden Arbeiten. Wahrlich, New-Castlc kann stolz sein, und ist wirklich z beneiden, Keschäftslciilc wie diese beiden Brüder, in ihrer Mitte zu haben Da erste Werk welches Hr. Uhren macher Theodor Rohrcr hier i New- Castlc verfertigte, ist eine große Uhr, welche 0 Fuß. 6 Zoll im Durchmesser hat. Die beiden Zifferblätter daran sind von doppeltem Glase, welche einen halben Zoll dick ist und in der Haupt- Ztraße von New-Castle (Waschington Straße) al Zierde nd Stadt-Uhr dient, indem sie das einzige derartige Werk in ihrer Art ist nd ihrer Größe wegen, wenn man vom Bahnhofe kommt, gese hcn werde kann. Die Uhr ist dc A bends mit oGastenmcti beleuchtet und ist am Hanse de Prinzipal, Hrn. Han na, aus 2 Fuß Entfernung i Waage rechter Lagcjdiirch Mechanik angeschraubt Das Ganze wiegt 1200 Pfund; inwendig im zweiten Stock ist da Gewerk, welche durch rinc eiserne Stange mit dem Zeigerwcrk in Verbin dung steht. Fast alle Arbeit ist von Herrn Rohrcr eigenhändig gemacht wor den. Da Ganze macht einen ivohlthu enden Eindruck ans jeden Besucher. Hr. Rohrrr ist anch sehr freundlich nd ge fällig e citicm Jede, der nach New- Castlc kommt, z zeigen. Es ist wie gesagt, das erste derartige Werk nd macht der Stadt und Bcrfcrtigcr alle Ehre. Das ganzr Werk kostete 700 Dollar, und ist Eigenthum dc Hrn. Hanna. E ist eine Erinnerung für New-Eaftle. wen der Vrrfertigcr längst im Grabe ruht. Da Zweite Werk, welche Herr Roh rer verfertigte, ist einzig in seiner Art, weil es nirgend ein andere derartige gibt, und von ihm selbst erfunden und verfertigt ist. C ist dies eine goldene Vorstecknadtl. und ist am Busen de Hemde befestigt. E ist eine Minia tnr-Uhr; da Zifferblatt ist von der Größe eine Golddollar, kaum einem einen i Zoll dick, woran ein Gehäuse ist von der Größe eine i Golddollars. Da Ganze sieht sich an al ein verklei nerter Wiener Regulator; in dem Ge häuse sieht man die regelrechte Bewe wegungen de Perpendikel. Auf dem Zifferblatte sind 3 Zeiger angebracht, welche Secunde, Minuten und Stun den genau anzeigen. Diese Ilhr oder Vorstccknadcl ist verbunden durch zwri Hcnidcnknöpfc oder sogenannte Stirz. Am obern Knopfe werde die Zeiger ge stellt und am Unter wird das Gehwerk ansgczogcn; wenn ganz aufgezogen, läuft sie zwei Tage. Da ganze künst liche Werk macht einen solch befriedigten Eindruck ans Jeden der es sieht, und wundert sich wie es einem Mensche möglich sei, so etwas zu Wege zu brin gen. Da äußere diese Kunstwerk ist so zierlich und fein von Golde gearbeitet al c nur sein kann. Hr. Rohrcr ist schon einige Jahren damit beschäftigt gc- Wesen und hat ihm gewiß schon manche unruhige Stunde gemacht, um es zu seiner Zufriedenheit vollbringen zn kön nen Seine Freunde habe ihm gerathen, sich ein Patent darauf zu nehmen, und die Fabrikation mit einigen geschickten Arbeitern zu betreiben. Es würde dies für unsere Millionäre und Dollar-Köni ge eine noble Zierde sein, und die Ta schenuhren wären überflüssig; man brauchte da einem nur nach der Brnst zu sehen, um zu wissen, welche Zeit e ist. Hr. Rohrcr hat durch dieses eine Beweis gegeben, daß ma durch Aus harren und Studium sein sich vorge steckte Ziel dennoch erreiche kamt und etwa Tüchtige leisten kann, wen man auch ohne Kapital ist und um seine Exi stenz und Familie durchzudringen, täg lich arbeiten muß. Da ist leider der Fall gewesen mit allen große Männern aus dem Gebie te der Kunst, Erfindungen, Wissenschaft und Literatur; die Erfinder opferten oft ihr Vermögen auf, che dasWcrk ge lang, dann mußten sie darben nd An dere hatte de Nutzen davon und wur den reich Wir wünsche Hr. Rohrcr, daß cr auch Vortheil haben möge für seine Mühe und Kopfzerbrechen, nd nicht Andere ernten wo sie nicht gesäet haben Wie wir hören, wurde ihm schon 8100 für seine Erfindung geboten, welche Angebot bcr lächerlich ist, da da kaum die Auslagen und Arbeits lohn deckt. Hoffentlich wird sich ein spekulativer Kopf finde, der da Ganze zu würdigen weiß und Capital daran schlägt Hr. Rohrer ist würdig, für seine Er findung belohnt z werden, er ist ein fei ner. ltbcnsfrohrr junger Mann, bei AI lcn beliebt Er war schon übrr ein Jahr lang Dirigent des Rew-Castle Männer Gesangverein „Frohsinn," und mußte davon abstehen, weil seine Gesundheit zuviel dabei litt. Ein Je der der mal Grlegenhcit hat hier hrr z komme, kann sich von Allem überzeu gen. Schreiber dirse sah da Ganze, nd bringt da Gesehene de werthen Lesern der „Staats Zeitung" zr Be achtung vor. Ehre, de, dir Ehre gc bührt. Europäisches. M ünche n. Der Deutsche Krön prinz, der gegeittvärtig zur Armecinspcc tio in Baiern weilt, brgchtc am 2. September bei Fcstmnl zu Ehren de Sedantage im goldenen Rathhanssaal in Augsburg folgende Toast an: „Meine Herren! llns alle beseelt heute die cinc erhebende Empsindiiiig - sage z.i kSniitn, daß die Stunde, die im hier festlich vereinigt, in allen Gauen unsc re Vaterlandes i gleicher Weise gefei eil wird, denn sie gilt der Erinnerung an jene vergeßlichen Zeiten, welche der Gcschichle angehören. Wa jene Tage bedeutet habe, erfüllt mit Dankbarkeit, auch Denen gegenüber, die so wesentlich zn den große, für nnser Vaterland bedeiiiiingsreiche Erfolge beigetragen haben, Derer nicht z vcr gessc, die nicht mehr nnlcr uns weilen. Lasse Sie nn aber jetzt nicht Dessen gedenken, was damals in blutiger Stiin de errungen wurde, lassen Sic uns lie ber freudig Da genießen, wa im Frie den al Frucht jener Saat entstände ist, und wa mir jetzt überall so laut cnlgcgciitüntc: daß der Schlacht-Tag von Scdan gleichzeitig der Geburtstag des wiedererstandene deutsche Reiche ist. M. H ! Wen dieser Gedanke un sere Herzen erheben macht, indem wir erlebe dursten, was Generationen heiß ersehnten, nämlich da Reich an Haupt und Gliedern neugestaltet wieder aufge richtet zn sehe, so ist für Sie hier noch besonder hervorzuheben, daß König Ludwig 11. e war, der die Anregung hierzu gegeben hat. Unvergeßlich bleibt daher der Name Ihre König in de Ä?schicht-Bilchern verzeichnet I die ser Grsinnung erhebe ich mein GiaS mit Pfälzer Wein und fordere Sie quf, das Wohl Sr Maj. de Königs Ludwig II zu trinke Sr. Maj. König Ludwig II von Baiern lebe hoch!" Die Vermählung des Herzyg Max Ettlanuel i Baiern mit der Prinzessin Amalie von Koburg, fand am 20. auf dem koblirgischrn Schloß Ebenthal statt. Au sämmtlichen Städte Baiern liegen Berichte vor über festliche Begc hiing der Srdanfeier, so besonder an AngSbnrg, Bamberg, Bayreuth, Do nauwörth, Deggendorf, Erlange, Kis singen, Hof, Nürnberg, Passau, Regens bnrg, Würzburg und Ansbach. Speyer. Den ganzen Sommer waren wir glücklich von Wolkenbrüchcn und Hagel verschont geblieben; aber am 27. August zogen zwei Gewitter von Nordwest rasch über unsere Stadt, wo von da erste mit dickem Hagel und Sturm in kurzer Zeit großen Schaden namentlich an Tabak und Wein anrich tete. Die Zabakcrntc ist fast völlig vernichtet, die schwcrlieladsnen Obst bäume sind gebrochen, in der Stadt sind viele Fenster zertrümmert. Dasselbe Unwetter hat auch an andere Orten der Pfalz großen Schaden angerichtet. Besonder heiingesixcht vom Hagel wur de in wenigen Minuten; Annweiler, Birkweiler, Siebeldingc, Godramstein, Ranschbach, grankwcilcr, Gleisweilcr, Böchingen, Nußdorf, Walsheim, Rosch bach, Essingtn, Niedrrhochstadt c. Ei stücke fiele theilwcisc fanstgrofi, Dächer und Fenster wurde zertrümmert, der Wein ist zur Hülste, der Tabak gänzlich vernichtet. Da untere Gebirge hinge gen, Edcnkoben, Neustadt, Dürkheim, Deidesheim, Wachcnheim . sind ver schont geblieben. Hier hat sich jetzt ans die Hitze der vergangenen Wochen eine herbstliche Kühle eingestellt. —Am 27. September 1820 winde die „Stockton n. Darlingtvn Railwah," die erste Eisenbahn England und da mit der Welt, eröffnet. Die „Nürnberg- Fürther," die erste Eisenbahn Dentfch land , wurde erst 1830, also 10 Jahre später, eröffnet. Aus Jndianola, Texas, kommt die Nachricht, daß während der schrecklichen Sturmfliith am 23. September über 300 Häuser der Stadt niedergerissen und nur 0 Gebäude stehen geblieben seien. 400 Menschenleben ging dabei verloren. Große Noth und Elend herrscht daselbst unter den Ueberlcbenden, und man be fürchtet Epidemie-Ausbruch, da der Ge stank unter de Todten furchtbar ist Die Eisenbahnen in der ganzen Welt baden eine Länge von 122,462 Meilen und kostcn 411,200,100,000. Locale Reuigkeiten. LasraSter. Hßa. Donncrsta g, Okt. 14,1870 Da Demokratische County Ticket besteht aus folgende Herren: Slaats-Senator vom 13te Distrikt, I. M Deave r, M. D, Drumore. Schcrisf, E. M. Sta sfer, von Mount loy Register, W W Bs se r, Leacock Prothonotar, H. E Shim p, Manheim Borough. Schatzmeister, B. I. M Granu, Manheim Twschp. Elerk der Waisen-Court, I. D. W orst, West Carl. Elerk der vierteljährlichen Sitzungen, C. W Puscy, Drumore. ArmenhauS-Dircktorcii. Geo W. Worinley, West Donegal. W. Whitakcr, Fnlton. Gefängniß Inspektoren, Georg W. Steinmetz, Elay. I ose pH M. Watt, Columbia County Commissioncr, önianiiel P, Keller, ManheimTwp. GefSngniß-Aussehcr, W H. Miller, StrqsbnrgTownschip. Coroncr, Henri, M G citer, Eilt,. Auditor, H. S. Kern, Sadsburh. Richt sehr empsrhlrnd Die Lancaster „Laterne," titnlirt die Miilbcrry Straße die „Maulesel' -Stra ßc, al de größten Schandfleck jener Stadt Und warum? Wissen's nit- Dir Einweihung dir nruen Luth St. Gtrphanns-Kirchr in Lancaster, fand am vorletzte Sonn tag nntcr Betheiligung eine zahlreichen Publik! statt Nebst dem Prediger der Gemeinde, Hr Porr. waren auch noch mehrere andere geistliche Herren anwesend, welche an der Feierlichkeit Antheil nahmen. Der obere Theil der Kirche so nächste Frühjahr eingeweiht werde. Auch nicht übel Während einem Verhör in der konrt am Freitag in Lanenster, kam e zwi schen de Advokaten B F. Eschclmann und Q. I. Dickel, z einem heftige Wortwechsel, wobei Hr. Brubnker er klärte, daß Dickel, 80.000 gestohlen ha bc, während er ein Mitglied des Eon gressc war, und c in „seine Tasche" gesteckt Habel Klingt das nicht hübsch für eine b->rblo (?) Cougrcßman ? Da Demokratische Ticket von Lankaster Connty hat cinc kleine Abänderung erlitten. Hr. John D- Harrar von Sadsbnry Townschip, war nämlich als Gefängniß Inspektor o minirt worden; da er aber einer der Wahlbcamtcn ist, so kann er nicht och für ei andere Amt erwählt werde. Hr. Harrar hat deßhalb seine Nomina tio abgelehnt Die Kouiith Koinmit tec hat nn in Folge diese, Hr. Geo. W. Slei >inctz von Clah Townschip, einstimmig an dessen Stelle al Gcsäng iß-Inspektor iwniniinirt. Schluckt ihren eigene Speichel Während dem Wahlkampf im 1872 war es die Lankaster „Erpreß", ei rc piiblikaiiischcs Blatt, welche den da maligcn General-Auditor (jetzt Govcr nör Hartranfi) aus heftigste opponirte, und ihm allerlei fingen nachsagte, die dem General Auditor Harlraiift durch au nicht zur Ehre gereichten. Jetzt aber schluckt die..Erpreß" alles Iva sie da mal sagte, ähnlich wie ei Hund seinen Speichel, und lobt Hartranf bi an den Himmel aber nicht hinein). Der Ex preßmanll mich eine serchterlichc Ma gen habe. liichtegi Mechan kcr. Lankaster hat viele tüchtige deutsche Mechaniker, ans die c stolz sein kau. Da sind z. B Hr. A. Ik e. der schon mehr Erfindungen gemacht hat als viel leicht irgendein andrer Mann imCoun ty; dann Hr A Malte r. der bekann te Blech und Kupferschmied! Hr. Franz Pfeiffer, Schieferdecker; die Herren B rger nd S t u m p f, Architekten; die Gebr. Ker z. Hafner; Hr. Ad. Grotzingcr, Gerber; Hr. Herman M illcr, Seifen- und Lich terfabrikant; Hr. Eon st. Büttner, Konditor; Hr. H. Miller, ebenfalls ein Gerber, und Andere. Letzterer zeig te uns neulich Leder, da in seiner Ger berei zubereitet wird. Es schien von ei ner ausgezeichnet guten Qualität zu sei, und da iinsre Schnlimacher. Saddler. Lederhändler, Buchbinder und Andere immer gerne gute Leder zn kaufe wün schen, so würden wir ihnen rathe, Hrn. Miller eine Besuch abzustatten. nd da von ihm zubereitete Fabrikat i Au genschein zu nehmen. Wir sind über zeugt, daß sie befriedigt, sein werden. Just wir zu erwarten war. Die Untcrsuchungwelchc seit mehreren Wochen gegen den Straßen Eommissio ner Fordney von Laneastcr im Gange war. ist wie eine Luftblase zerplatzt; tust wa wir erwartete Zwar wurden 14,000 bis 10,000 mehr Backsteinen von rincni gewissen kam. Mnhlcnbcrg (oder dlulx, wie ihn manche nennen) und ei nem andern Namens Mitsketnuß (auch dlusbx genannt, lul? sind dlusl>v. ganz passende Namen) geliefert, als die AnwcisnnM forderten, wie e heißt, aber da ist nicht gesagt. das d,e Back steiueMiMKAWWrdvr sollen, denn so lange keine größere Spitzbübereien vcgangcn werden als diese, so hat kei ne Gefahr, denn Lancaster ist ja reich ; e hat ja plcnly reiche Bummler, und die werden schon Sorge tragen, daß sie „ihr Schäfche ins Trockene bringen." Ergötzlich war e beim Verhör der Unicrpichttng. al die Stadtväter Baker und Mnskctmiß sich gegenseitig die Wahr heit sagte, indem Einer den Andern al Lügner erklärte, und einander zum Fniislkamps hcrauefordertc! Keiner der Beiden hatte jedoch de Muth, die Drohung durchzuführen, da ihnen da Herz in die Hosen gefallen war, und Nicht einmal eine Katze hinter', Ofen Hervotlocken können. Di- Wahl ta Ohio. Wie die bi jetzt (Dienstag, Mitter nacht um 12 Uhr. wo st zur Presse gehen,) erhawne Unchrichtcn v, Ohio lauten, so scheint die Wahl in jenen Staat zu Gunsten der Republikaner ausgefallen zu sei. Nächste Woche werden wir Nähere darüber wWelle Schlauer „Trick" eine Bincheodnie Letzthin kam ein ganz gentiel gekleide ter Mann i das Union-Hotel de Hr. Wm. Röhm in Lancaster. Da der Fremde sich sehr anständig benahm, nd sich mit de Gästen ordentlich nnterhielt, so hatte er bald die Gunst de Hni Röhn, erworben, der ihn für einen ge bildete nd gelehrten Menschen hielt. Nachdem sich der Fremde ziemlich in die Gunst de Hrn. R. eingeschmeichelt z haben glaubte, forderte er ihn zum Kartenspiel (dem sog. 66) auf. Iva die ser ach acceptirte. Da Glück schien dem Fremden jedoch nicht geneigt zu sein, denn er verlor jede Spiel. (Wenn übrigen Jemand Hrn. Röhm im Kar tenspiel übertreffen will, so muß er Mor gen früh aufsteh . da Hr. R. nicht al lein ein tüchtiger Schütze, sondern auch ein guter Spieler ist.) Zuletzt sagst dann der Fremde, alt er alle Spiele verloren hatte, er wolle nur noch ein spielen, nd wenn c diese verliere, so wolle er die ganze Zeche bezahlen, und Hrn. Röhm al den besten Spieler erklären Nachdem da Spiel begonnen war, da sich cbrnso zu Gunsten de Hrn. R. zu neigen schien, vermeinte Letzterer, Lärm au seinem Hofe kommend, zn höre; nd da cr auch zufälligerweise eine Rat ' tcnfaUe a jenem Tage gesetzt hatte, so glaubte Hr. U. eine Ratte (oder gar die Katze) sei in die Rattenfalle gerathen! Schnell eilte cr hinan in drn Hof nm zu sehen, was „letz" ist, fand aber weder cine Katze och Ratte in der Fall! Hr R. kehrte darauf hin wieder in dir Wirth- sliibc zurück, und siehe! da fand er. daß der frcmdc Kartcnspicler verschwunden. . war! Jetzt erst ging nscrm Freund Röhm ein Licht auf, den cr entdeckst, daß er vo einem Bachreder an die Rattenfalle gelockt worden ivar! „Den soll der Satan holen," sagte Hr R. z sich sclbst, und eilte fort, um seine fremden Gast zu sticht. Zwar schul bete ihm dieser blos 00 Cent für Tri ke. aber von ihm so gottsjämmerlich angcsührt zn werden, ohne a die Angst zu denke, in welcher cr seine Katze zu schweben vermeinte, war ihm doch c biß Ic zn hoch „über die Schnur gespannt " Nach langem Suche fand er den Frem den endlich Abends m etwa 11 Uhr in Hrn. Franke's Bicrgartcu; hier packte er ihn, und brachte denselben nach sei ner eigne Wirthschaft. Nachdem cr ihn sichei hatte, Hr. Rahm alle Thüren seine SaloonS, nahm cinc tüchtige Huiidspcitschc, und war eben im Begriff, dem Fremden eine tüchtige Tracht Prügel aufzuzählen, als dieser auf die Knie fiel und ihn m Christi Blut Willen bat, nicht zu schlagen Da Hr. Röhm ein milde Herz hat, so hielt er auch davon ab, und ließ den Fremden lo. Hr. R. soll seitdem erklärt habe, nie wieder nachzusehen, ob die Katze in der Rattenfalle ist, oder nicht. Lieber bleibt er bei seinen Gä ste und schenkt nach wie zuvor ein gu tes Glas Bier ein. Derjenige, der rechte Grundsätze kennt, ist kein Vergleich zu dem, der sol che liebt. Freiiiidschast ist cine Eigenschaft göttlicher Melodie, welche durch Herz dringt. Im Lebe kommt c blos aus Thun a, da Gcnirßen nnd Leiden fin det sich von selbst. --- Brooklyn, N. Ä., hat eine Schul denlast von nahezu 838,000,000 zu tra gen. Die Jugend, wenn Du alterst, zn beneiden, verjüngt Dich nicht und Mehrt de Alters Zeiten. Zeitung Anzeige sind in gewis ser Hinsicht mit einem Pflaster zu vre gleicht sie ziehe. Faullenzcrn wird es eine willkom menc Nachricht sein, daß die Tage kür zer werden. Der Kaiser von Brasilien wird im nächsten Jahre die Ber. Staaten besu chen. -Ueber 7000 Leute sind a dem Ban der Censtnnial Gebäude in Phila delphia beschäftigt. Dienstmädchen werden immer ra rer trotz de hohe Lohne,' weicher of fcrirt wird; alte ziehen da Heirathen vor. Die Ehe ist für de Mann eine Brücke, die ihn vom Bagabuntzenlebe zum hänsliche Heerde führt.' .K Wähle, wie du wünscht gewählt zu haben, wenn die Wahl vorbei ist. Die Betrogenen reserviren sich im mer den Trost, „gute Kerls" gewesen zn sei. Einige Leute halten sich für frei gebig, weil sie sich selber nicht vcrwei gern. 5 Mädeln, sie pfeife, und Hühner, die kräh ii, sott man vri Zeiten den Hat mndrch'ii. Ein Stempel, der nicht gekauft werden kann: Der Stempel eine Eh renmanne. Der Geiz macht den Menschen zum Stein, die Wolkiist macht ihn zum Thier nd der Hochmuth zum lrufel. Dem Bildhauer des Hermann- Denkmals, Ernst v. Bändel, ist gemäß Urkunde ein lebenslängliche Jahrgchatt von 12,000 Mark nnd nach seinem To de syr die Wittwe ein solche von ,000 Mk. bewilligt. Der RcbeUcn-Gencral Joseph E. Johnson ist vom Khedive von Egypten zum commandircnden Chef der egypti chen Armee mit einer Ausstuer von 100,000 und mit einem jährlichen Se halte von 820,000 ernannt. Wm. M. Lloyd von Altoona, ein reicher Banquier, ist bankerott —Oho! —! Soldastn der Nstionalgarde von Pcniisylvanien sind nicht gehalten, al Juror zu dienen. Am 4. d. Mt. verbrannte der schwedische Dampfer „L. I. Vager." welcher zwischen Lübeck und Kopenha gen fuhr, auf der Ostsee. 24 Passagie re und 11 Matrosen kamen dabei um, Red OValdivin, der „irische Rie se" in New Bork, ist am 2S. Sept. von seinem Parwer erschossen worden.
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