Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, April 13, 1869, Page 2, Image 2

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    Caunw Patriot.
AUciitow», Pelina., April 13. IBl>9.
> - ..>.»»>. '
Die öffentliche Schuld.
Der monatliche AuSwei» kbcr den Stand
der BnndeSschuld ist erschienen und läßt eine
Nbnahmc der letzteren während de? verflossenen
MonatS nm mehr als zwei und eine Halde Mil
lioncn Thaler ersehen. Zieht man außerdem die
an die Pacific Eisenbahnen auSdczahilcn BondS
ed. so ergiebt sich eine wirkliche Reduktion der
Schuld um mehr alö fünf und eine Halde Mil
lion. Diese Abnahme würde sich, da bei Ab«
tchluß der Rechnung noch nicht alle RegierungS
cinnahmen ciubcn'chtct waren, sogar al» noch um
einige Millioncn bedeutender herausgestellt ha
ben, wenn man nach dem Vorbilde deS Finanz
sckretärS McCulloch de» Bericht um vier oder
liiiif Tage verzögert hätte. Folgende» ist der
Nachweis!
Schuld von welcher die Interessen i» Gold be
zahlt werde» K 2,107,870,050 z Schuld von
welcher die Interessen in Pagiergeld bezahlt wer
weid 808,005,000; fällige Schuld, die noch
nicht zur Zahlung präseulirt ist 5«!, 003,403;
UiivcrziiiSiichc Schuld Ge
f.iMiiitdctrag der Schuld K 2,596,898,533,,596,898,533, uud
die angewachsenen Interessen darauf 839,303,-
910 i! 4. An gcmüliztcm Gold befinde» sich in
der BundcSlasfc 882,540,805 ; ferner Münze»,
dic dnrch Gold - Certificate rcpräfcntirt sind
821.072.500 nnd 80,802,528 Papiergeld, im
Ganzen 841,005,993, so verbleibt ei» Nettobe
trag der Schuld von ?2,522,196,421.74.
Der ncne Hinanzsekreteir hat bekanntlich kürz
lich die Erklärung abgegeben, baß der Baarvor
rath im Biiiidcdschatzc so bedeutend sei, daß ein
beträchtlicher Theii der Zinse» ans die Bundes-
Obligationen noch vor deren Hälligkeit abgezahlt
werbe» könne. Diese Erliärnng findet in dem
vorliegenden Berichte ein höchst erfreuliche Be
stätigung. Die BiindcSschnld wird verringert,
die Einnahmen mehren sich nnd wcrdcn unter der
cbrlichrü Administrativ», die jetzt begonnen hat,
noch weiter zuiichme», während auf der anderen
Seite die Nothwendigkeit für die cnormen Extra-
Ausgaben, welcher der Ban der großen Pacific
babnen erforderte, mit der Vollendung derselben
nächstens aufhört. Die Aussichten für unsere
Bilanzen sind inilhi» durchaus crmiithigcnd und
wenn »ur, wie wir ja mit Recht hoffe» dür
'eil, baö Programm deö öffentliche» ErebitwrsenS,
weiche» Präsident Graut in seiner Inangural
abresse aufgestellt hat, getreulich ausgeführt wird,
ic> ist die Zeit nicht kttl, in weicher der Handel
des Landes wieder »ruf die frühere solide Basis
znrückgcfüli.rf'scin wird.
Tie perle Ver Antillen
Euba ist die größte der westindischen Inseln
und liegt ungefähr 130 Meilen südlich von der
Südspitzc von Florido in dem Eingang deS me
lilanisckcn Meerbusens zwischen dem 2». und
33. Grad nördlicher Breite. Eö erstreckt sich von
Osten nach Wcstnordwcslcn 750 biö 793 Mei
len! seine größte Breite ist 427 Meilen. Der
Flächeninhalt wird verschieden von 42.328 diS
47.207 engl. Onadralinciien angegeben, also
beinahe so groß wie der Staat New Aork. Eine
mehr oder weniger durchbrochene Gebirgskette
durchfiel,! die Insel ihrer ganze» Länge nach, —
Ii» östlichen Theii sind die Gebirze weit mehr
ausgebreitet, alö im westlichen Der höchste
Punkt dieses GcbirgeS ist 10.000 Fnß über dem
Meeresspiegel, Die Hliisfe ianse» im Ällgemei
neu von bei» Gebirge nach dem südlichen oder
dem nördlichen User in S Meer. Ihr Lauf ist
deshalb kurz und ihre Wassermeissc gering. Nur
einer, der Eanto, welcher bei Buena Esperan;a
in'o Meer fließt, ist 60 Meilen schiffbar.
Mit Ausnahme vieler Sümpft der Küste ent
lang ist daS Land sehr fruchtbar und bringt fast
alle lropischeii Gewächse hervor. Die Gebirge
sind noch größtcntheilö mit Wald bedeckt, welcher
namentlich im östlichen Theil der Insrl große
Strecken bedeckt lind sehr dlcht ist. Die Wälder
enthalte» sehr wcrthvollc Holzsorte». imtcr denen
insbesondere Lcbcnöba»in. Eacaobolz und sehr
viel und vorzügliches Mahagonyhoiz. Eine Ee
dernart, woraus die Eigarrcukästchcii gemacht
werde», kommt gleichfalls in großer Menge vor
Humboldt jagt, indem er von den viele» Pal
mciiartc» »nd Bäumen erzählt, welche auf Euba
wachse» . „Wir mögen annehmen, daß die ganze
Insel ursprünglich ein Waid von Palmen, Ei
nioiien nnd wilden Orangenbäumen war."—
Knltivirt werde» besonders daö Zuckerrohr, Kaf
fec, weicher vou vorzüglicher Qualität ist, Rei»,
Welschkoni, Sago, Mga, Pisaug, süße Kartof
fein u. f. w. Vo» Welschkoni und andeien Pflan
zen könne» zwei Ernte» jährlich erzeugt werten.
Zucker ist ein Hanptprodnkt. Von 1853 bis
Itji!3 wurden jährlich zwischen 700 uud 750
Million Pfund Zucker ausgeführt.
Die Fruchtbarkeit deö Bodcnö dieser Insel ist
sprüchwörtlich geworden nnd dennoch ist erst der
»cuiizchuzc Theil deö Hlächeurauiuö »nler Kul
tur. Die ganze Oberfläche der Znsel desteht au»
:>Il)570 Eaballeria'ö leine Eaballeria ist uuge
lähr 33 Acker) wie folgt Sümpfe, uiifrlichlba
res Laub, Mine» u 112 w. 321,407 i Wälder
377.002; natürliche Weiden 143,243! künst
liche Weiden 20,341, und kultivirtcS Land nur
48,570 Eaballeria'S.
Raublhicreglbt eS anf Cuba nicht, wenn man
die wilden Hniide, welche junge und kleine Thiere
angreife», nicht dazu rechnet, An giftigen Schlan
gen, Taranteln nnd .scorpioiv» fehlt eS natür
lich nicht. Die Indianer, welche ursprünglich
die Insel bewoimtcn, waren mild, saxft n. frieb
sertig Sie winden leicht von den Spaniern zu
Sklaven gemacht, starben jedoch bald in diesem
Anstände ans, Viele n.ihinen sich selbst daö Le
ben nnd viele sollen in Kähnen nach der Küste
von Florida geflohen sein. Jetzt ist nur noch
ein kleiner Ueberrest, meist mit Mulatten ver
miicht, vorhanden.
Ala durch das AliSsicrbc» der Indianer die
Arbeiter seilen wurdcn, begann die Einfuhr der
Ncgcrsllavc». von dem» iiu Laufe der Zeit eine
großc Ätciige elngefülirt wurdcn, die sich aber
der liarten Arbeit halber nicht durch Urberschiiß
der Geburten Uder die Todesfälle vermehrte», —
Jetzt bestellt die Bevölleruiig ungefähr zur Hälfte
,uio Weißc». fast ausschließlich von spanischer
Abkunft, und zur Hälfte ans Neger» und Mu
litte». von denen ungefähr der vicrle Theil frei
,st Nach der Zählung von 1657 stand die Be
'.vilerung wic folgt Weiße 54!).674. Sklave»
."71,54'.i, freie Harbke 174.310, zusammen I.»
Eö wird jedoch behauptet, daß Sic
spanische» Beamten die Bevölkerung absichtlich
zu niedrig augcsctzt hätten und daß dieselbe i»
Wirtlichlcit uugeD',l' I,500.0(Is) betragt.
In Aiibelraetit dieser Bevölkeriiiig ist der
Weilt, diese, Produkte, wela.'.c an«.,.führt iver
de», sehr groß, nämlich von 27 Niillio
nen Dollars jährlich "
Det nttintt Lensuj.
DaS Rcpräscntautcilliauö hat am letzten Dicu
stag die Bill bezüglich Aufnahme deö neunten
CensuS passirt. nachdem der ursprüngliche Ge
sttzriitwurf mehrfach wesentliche Aiiieiidnnentd
erfahren hatte. Der CensuS soll, statt wic an
fänglich vorgeschlagen am 1. April 1870. der
»eilen Bestimmung gemäß am 1. Zum vorge
nommen werde». Die Zählung findet unter der
Controlle ciuer durch das vorliegende Gesetz
creirten Commissioii. die dcu Namen CcusiiS-
Blirea» führt, statt, dessen Superintendent durch
de» Präsidenten unter Beirath deS SeuatS zu
ernennen ist. Die Anstellungen der Unterbeain
teil geschehen auf Nominativ» deö Superinten-
Kenten durch den Sekretär de» Inneren.
Der Eensu»dericht soll die Anzahl und den Zu
stand der Bevölkerung der Ver. Staaten darle
gen. wle sich solche am 1. Zun! deS Zähre», in
welchem der CensuS vorgenommen wird erwie
se» z er umfaßt die Zahl der Geburten, Heira
then, Ehescheidungen und Zo»e»fälle. welche in
nerhald deS dem Zählungltage vorhergegangenen
ZahieS stattgefunden haben -, ferner statistische
Nachweise über »ie Landwirthschaftllche und pro
duktive Industrie de» Lande» während desselben
Zeitraum» und ebenso tabellarische Aufzeichnun
gen über Erziehungen-, Wohlthätigkeit»-, Ge
silildheit»», Religion»- nnd sociale Angelegenhei
ten.
Eine große Anzahl von vesmten der beben
tendsten Lede»»vcrsicherungS - Gesellschaften in
den Ler Staaten hat dem Repräsentantenhaus?
kürzlich ein Memorial unterbreitet, in welchem
dieselben darum nachsuchen, daß die gcsaminte
Zählung an einem Tage erledigt werde. Sie
sind der Ansicht, daß hier durch größere Genau
igkeit uud Verläßlichkeit der Angaben erzielt wer
den könne» »nd schlagen zu dein Ende vor, daß
Hormularc mit den nöthige» Anweisungen zni»
ÄvrauS au alle Hamilie» vertheilt werde» Da»
Gesuch ist jedenfalls um so mehr der Beachtung
werth, aiS e» von Männer» ausgeht, welche in
solge ihre» Berufe» mit de» Hauptfrage», welche
die EensuSangelcgknheit involvirte, genau bekannt
sind. Die Lebensversicherungen sind ja vor
nehmlich auf den linsiiSberichteii blisirt.
Daß sich dem Plane, den EensnS a» einem
einzige» Tage vorzunehmen, manche Schwierig
leiten entgegenstellen, ist nicht zu lengneii Wenn
indessen die nöthigen vorbereitenden Schritte mit
der gehörige» Umsicht geschehen, so dürfte» sich
diese Schwierigkeiten wohl überwinden lassen.
Der Bericht würbe dadurch unfehlbar bedeutend
an Genauigkeit gewinnen.
Lopez' Schreckensherrschaft in Pars
guay.
Die Schreckensherrschaft, welche Lopez, der
Dictator von Paraguay führte, als ihn das
KriegSglück mehr und mehr verlasse» hatte, schei
nen »nter zahlreichen Ausländern anch manche
Deutsche zum Opfer gefallen zu fein. Nach ei
iltlii von der „Deulscheu Zeitung" i» Buenos
ÄyreS veröffentlichten AuöweiS über de» Verbleib
der in Paraguay ansässig gewesene» Deutsche»,
der au» Asuncion vom 8. Jan. IBK9 datirt ist,
sind die Kaufleute Emil Neumaiiu auS Hamdurg
und Gustav Haman au» Altona, die vor etwa 4
Monaten deS Hochverrats angeklagt, in, Ge
fängiiiß gestorben ; Hanns Fischer ans HlenS
bürg, der Eivil-Zngcnitiicr, im April 1868 an
der Schwindsucht gestorben; Karl Ulrich (Al
tona), Kaufmann »nd Landbauer, und Octavio
Mgrasf (früher in Montevideo), Uhrmacher,
vor 3. resp. 4 Monate» aiS Hochverräther er
schossen ; Friedr. HoFmaii» (Hannoveraner),
Goldarbeiter und Juwelier, lebt noch, befindet
sich aber mit allen Einwohnern Paraguav« auf
Befehl von Lopez in de» Eorbillereii; Juinv
Genee, Branntweinbrenner (auS Thor»), vor
etwa einem Jahr in strenger Haft gestorben ;
Wiöuer v. Morgenstern (Ungar), Zngenieur-
Oberst, konnte am 27. Dezember mit seiner gan-
Hamiiie glücklich entfliehen uud stellte sich in As
suncion den Brasilianern; Gustav Mackenzie
(Brannschweig) Schullehrer, lebt noch, aber in
den traurigsten törperlichen »nd geistigen, Aer
häitnissen; R. Fischer von Tranenfeld, Landes-
Zelcgraphen-Direllor von Paraguay, auö Thor»
lebt in Auffuncion. Heriier find vor Kurzem er
schossen worden - Pröschel auö Hamburg. Gold
ardeiter z K«rl Reiner. Haiinoverciner, Schmied;
Haller an» Rheinpreußen. Maurer, von Malto-
Grosso nach Assiincion gebracht; Adolph. (?)
Clzarrenmacher; desgleichen. Ein deutscher
Kaufmann au» Matto-Grosso, Namen» Brun»,
starb vor etwa auderlhald Zähren; Fest. Kuust
gärtner auS Erfurt, vor vi"- Monaten wahr
scheinlich erschossen (nicht ganz gewiß). ES le
ben noch Ein -deutscher Schmied an» Matto-
Grosso, ein deutscher Ardeiter Philipp. (?) und
einige deutsche Kriegsgefangene und Ueberlänfer.
deren Anzahl jedoch sehr klein wird, da viele er
schössen worden sind. Herr Mar von Versen,
der am 14. Januar in BuciivS-AyreS eingetrof
fen ist, gedenkt demnächst eine Reife nach Ässun
cio» anzutreten, um an Ort nnd Stelle Nach
forschungen über da» Schicksal der dortigen Deut
schen oder über deren Nachlassenschaflen anzu
stellen.
Unser« Forderungen gegen lLngland.
Da» StaakSministerium in Washington ist
jetzt im Besitz genauer Angaben über die lveiluste,
weiche die amerikanische Handelsflotte durch Re
dellenfchiffe erlitten hat. Ungefähr 300 anieri
ka»ische Schiffe, »eren Gesammtwerth auf mehr
al» 13 Millionen veranschlagt wird, sind wäh
rend de» Bürgerkriege» durch RebeUenschiffezer.
stört worden, welche größtenthell» i» britischen
Häfen und M't britischem Geld anSgerüstet wor
den waren. Doch dieS ist n»r der direckte Scha
den, während der indirekte, der durch die Störung
deS Handel» und de» Uebergang so vieler ameri
kanischer Schiffe in fremde Hä»de verursacht
wurde, gar nicht zu berechne» ist Eben weil
dieser Verlust sich der Berechnung entzieht, kau»
Amerika niemals hoffen, dafür von England Ent
schädigung zu erlangen. Wa» die Vereinigten
Staate» verlange», ist »ur, daß England nnv
den direkten, durch seine Schuld uuS zugefügten
Schaden ersetzt und clngesteht, daß eS die Neu
tralitätögeseye de» Vereinigten Staaten gegen
über verletzt hat und daß seine Anerkennung der
Redelle» al» kriegführende Macht eine voreilige
war.
Twitchell und Eaton.
Bekanntlich sollten letzten Donnerstag die bei
den Mörder, TwitcheU und Eaton, wovon der
elftere wegen Ermordung seiner Schwiegermut
ter. der Frau Hill, und der andere wegen Er
mordung deS Timothy Heenan. zni» Tode ver
ilrtheilt waren, i» Philadelphia am Galgen hln
! gerichtet werde», jedoch konnte diese Strafe »ur
an einem der Verbrecher, nämlich an Eaton voll
zogen werde», da TwitcheU dadurch de» Galge»
um fei» Recht auf ih» betragen hatte, daß er sich
! selbst da» Lebe» nahm, indem er sich in der dem
HiiirichtungStage vorhergegangenen Nacht in sei
nem Gefängiiiße vergiflele. Eaton gieiig dem
> Tode standhaft entgegen, und betheuerte »och bis
zum letzte» Augenblick feine Unschuld ES wur
den von den Hstunden der beiden Vcrurtheilten
Lerlirecher ungeheure Anstrengungen gemacht,
dav Leben derselbe» zu retten, jedoch jcheil<>te»
alle Versuche stN per Klandhattlgteil de» Gpu
verneur Gearh'
Ter tobutgcr für den spanische» Tbroi,
Die Majestät dri coiislituircnden CorleS Spa
nien'» hat sich nn» doch nicht sür den Thwn-
Candidatr» Monlpcnsier ciitschiede». sonder» für
de» Exregenten Herdinand von Portugal. Und
Und der Ministerrat!), der (mit Ausnahme von
Prim) so eifrig für de» Herzog von Montpeiisicr
arbeitete, fügt sich dem Wille» der Corte» und
hat die» de» letzteren förmlich angekündigt Eine
Deputation der EorteS ist bereit» nach Lissabon
abgegangen, um Herdinand zur Aiinahuie der
Kandidatur aufzufordern.
Soll Spanien überhaupt eine» König hahe»,
so ist Herdinand von Alle», die in Verbindung
mit dem Thronc genannt wnrde», weitaus der
Beste
Für ihn spricht schon der Umstand, daß er sich
im löblichen Gegensatze zum Herzog von Mont
pensier, zum Herzog von Aosta und zu den bour
donischcn Prätendenten gar nicht um den Thron
bewarb. So oft er auch von prominenten spa-
Nischen Politikern zur Annahme der Kandidatur
aufgefordert wurde, so beharrlich wie» er sie zu
rück. De» Einen sagte er, daß ihm sein Pana
mahut eine viel angeuehmere Kopfbedeckung sei
aiS die schwere Königskrone; gegen Andere äu
ßerte er sich, daß er lieber in seinen schönen Wein
bergen dei Lisabon schalte aiS im spanischen Reich.
Mag vielleicht die» Zieren und Sträuben auch
nur schlaue Berechnung gewesen sein, so steht
doch fest, daß Herdinand keinerlei unwürdige In
trigue» spielte, um den spanischen Thron zu er
langen.
Herdinand, Prinz von Sachsen-Codiirg-Go
tha »ud Exregent von Portugal, wird am 2S.
Oktober 53 Zahre alt. Sei» Bater war der
Bruder des vorige» Herzog» Ernst I. von Co
burg-Golha, de» Vater» vom jetzigen freisinni
gen Loburg - Gotha'fchen „Zuppen - Herzog"
Ernst II und vom verstorbenen Prinzen Albert
dem Gemable der Königin Victoria von England
Noch jnng an Zahre» heiralhete Herdinand die
Königin Donna Maria vo» Portugal, mit der
er mehrere Kinder zeugte. Al» sie in der Wüthe
ihrer Zahre starb wählten il'ii die portugiesischen
Kammern zum Regente:. Pr rtugai», bi» sein und
Donna Maria'S ältester S->h» die Volljährigkeil
erreiche. Herdinand oder Dom Fernando erfüllte
feine Regeiittiipflichten wirklich gut und regierte
in aufgeklärtem, liberalem und streng constituti
oiiellem Geiste.
Nach Nikderlegung seiner Regentschast trat er
inS Privatleben zurück nnd widmete sich seithei
auf portiigiesischem Boden mit Vorliebe literari
sche» und wissenschaftlichen Studie» und dem
Weinban. Er ist katholisch, aber tolerant.
DaS deutsche HauS Coburg herrscht jetzt nicht
nur i» seinem Stainmlaiide Eobnrg »nb Gotha,
sonder» anch in Belgien, dessen König Leopold
11. ei» Vetter Htrdiiiand'S ist. da Herdinand S
Vater ein Bruder de» verstorbene» König'S Leo
pold I vo« Belgien war; ferner herrscht e» in
Portugal, dessen König. Dom LoiiiS, der Soh»
HerdinandS ist; »nd sobald Königin Victoria in
England die Augen schließt, wird dav Ha»S Lo
burg i» Großbrilanie» stall deS „Welfeiihalise»"
herrsche», indem dann die Thronfolge an die
Sprößlinge de» Eodiirger'ö Albert übergeht. So
gar a»f de» Kaiserthro» Brasilien'S hat dieS
deutsche Hürstengeschiecht eine Anwartschaft, in
dem der Eobnrger Prinz August der Schwieger
sohn deS brasilianischen Kaisers ist Und wenn
Herdinand auf den Wunsch der EorteS eingeht,
so besteigt nun daS Hand Coburg anch de» Thron
Spanien».
Man muß cö den Eoburgern nachsage», daß
sie i» ihrem Stammiattdc und in Belgien und
Portugal vcrhältnlßmäßig vernüiistig und gut
regieren nnd daß sie im Halle der Thronbesteig
ung Herdiiiiinb'S auch in Spanien voraussichtlich
gut regiere» würden. Erliste k-g» »"»
aber bekanntlich in Betreff VeS EharakterS desje
nigen EobnrgcrS, der jetzt Kronprinz von Groß
britanieii ist, nämlich deS Prinzen von WaleS.
Die Uebernahme der spanischen Krone durch
Herdinand würde, fallS er sich in ihrem Besitze
behauple» könnte, boraliSsichtiich mit der Zeit die
iberische Union, d. h die Vereinigung Spaniens
und Portugals »nd zwar unter der Herrschaft
de» Hause» Eobnrg herbeiführen.
Für Deutschland wäre da» spanische König
thum Herdinand » in so ferne ein Glück, al» sich
dieser wohl so wenig wie der Herzog von Monl
pensier zum Handlanger Napoleon'S hergeben,
solider» sich z» England, Preußen und Belgien
hinneigen würde.
K 5» AIS letzten Dienstag Mittag der nach
Baiiiinorc bestimmte Balnizng im Begriff war,
abzufahren, hörte man vom Damenwagen her ei
ne» Pistolenschuß und eine große Menge von
Menschen lief herbei, um zu sehen, waS sich ereig
net hat. Ein gewisser E, Dorfey Etchinson, ehe
maiiger Handelsagent in MatamoraS, der nach
Eanada sich übergesiedelt hatte, befand sich mit
seiner Tochter im Damenwagen, Kurz vor Ab
fahrt de» ZugcS näherte sich ihm Oberst W. R.
Lout von Zcnncssec, der jetzt in Washington
wohnt, und sagten «chen Sie, jener Herr hier
ist mein Freund Capitäu Zohn Nye Ich bin
gekommen, Sie zu fragen, warum Sie in der
Stadt herumgehen uud drohen, mich erschießen
zu wollen, sodaid sie mich erblickten ? Etchinson
erwiederte, baß er darüber außerhalb de» WagenS
Auskunft geben wolle Oberst Lout und Evpi
tain Nye, ein Bruder deS Senators, schickten sich
an, den Wagen zu verlassen. Oberst Lout drehte
sich aber nochmals herum, uud erblickte, wie Et
chinson mit einem Pistol auf seinen Rücken zielte.
Rasch schlug der Oberst das Pistol zur Seite,
da» in dcmscidcn Angendlick losging Lout wur
de von der Kugel an der linken Hand verwundet,
und eS wurde ihm eiu Finger gebrochen. Er
versetzte dem Etchinson einen Faustschlag iu'S
Gesicht, der ihm das Nasenbein zerbrach und zu
gleich ;n Bode» streckte. Lout entwand ihm da»
Pistol. ergriff den Etchinson bei der Gurgel und
rief ihm zu: „Du Schuft, Du verdienst, daß
man dir eine Kugel durch den Kopf jagt, deiner
Familie wegen aber schone ich dein Leben." Die
Bahnbediensteteii eilten herbei und trennten die
Streitenden. Polizisten erschienen, und Lout
und Etchinson wnrde» arretlrt. Die Dame» im
Wagen geriethe» in Folge deS Streites in den
größten Schrecke» »iid einige ließen ihr Ängst
geschrei höre». Etchinson schuldigte den Oberst
Lout an, daß er sich eineS uiierlandteu Umgan
gev mit seiner Frau schuldig gemacht und 3 oder
4 Jahre laug in deniselden SpeisehauS, in dem
sie sich aufhielt, gewohnt habe. Der Polizeide
amtc entließ den Oberst Lout auf dessen Ehren
wort Etchinson wurde zum Verhör iin Gewahr
sam gehalten Abends »in L Uhr wurde die Sa
che vor dem Friedensrichter Waller verhandelt.
Die Parteien hatten sich vorher mit einander be
nommen Ais der Richter den Oberst Lont
fragte, ob er eine «»klage z» machen habe, erwie
derte er Nein Ein Polizeidiener sagte! ~Zch
habe aber doch im Bahnwage» einen Pistolen
schnß gehört " Lout bemerkte, ~man hörte aller-
Vings den Knall eines Pistvlö, er glaube aber,
daß die Person, die es in Hände» halse, zu
feige war. um cv abzufeuer,,. er vermuthe daher'
daß das Pistol zufällig losgegangen sei," Da
mit hatte die Geschichte ein Ende, Etchinson
reißte sogleich »ach Memphis in Ttiinessee ad
«g».Ai»ß Hreitag wurde ein riest»i»äßiger
Heuer- und Piebsfrster-Gtldschraiil yog
»qsi »och Pltt»b»iig geschickt Derselbe »ahm
LI Eisenbahiiwägenei» E» wiegt 250 Tonnen,
ist L 0 guß lang 18 breit und hoch.
EtuundvierziHster
(Erste Session!
Wc> fhi Ii g t ji, 6 April.
Senat.
Die Defizit - VcrwilligungS wurde mit sj
Amcndinciit» ciuberichtct. Henr Mittheilung
deS General - PostmcistcrS beznlch Einfiihruug !
eines Penn».Porto» für Eorrctndcn; zwischen '
Europa und Amerika. >
Die Bill bezüglich Uiilcrstütng beb Baues >
einer Zweigbahn der Eentral jacific Railroab!
nach Portland wurdc dedaltirt-nd nach Ablauf i,
der Morgcnstiiiidc die Bill bclffciid Wahrung j >
der Interessen der Ver. Slaal in der Pacific >
Raiiroad.
H a !i S. ! s
Die Bill bezüglich Änfnahn de» S. Ceiisuv .'
wurde diScutirt.
Ein Antrag auf zurücklcgcn tr Bill bis zum >
Dezember wurde mit 88 gegen 5 Stimmen ad- >
gelehnt, (die Demokraten stioitcn mit
Die cinzelncn Sektionen würd, i
Die Bill wurde für den »ässten Eensiiö de-!
schränkt, und Zelt auf 1. Zullcftgcsctzt; ferner
wurdc beschlossenen auch die (A fchcidungen zu z
berichten, und daß daö Commilt fur de» 9 <!en
su» umfassende Vollmachtznr Alführung erhalte.
Die Bill wurdc dann paksir
Ein Superintendent soll de EciisuS an der
Spitze eines Bureau» dirigirc» (Gehalt 84000
jährlich) ; er ernennt seine Eies, die der Sekre
tär deö Znncrn bestätigt, undzwar erster Clerk
mit 82500, 10 Clerk» 2ter Clise, 10 Clerks 3ter
Classe, 6 Clerks Per Classe, un so viel sonst noch
nöthig fei» mögen
Census soll aiigcbcnGeburteii, Ehe»,
Scheibuugcn, Todesfälle feit jlahi evfrist. Stati
stik von Ackeibau »nd liidlisie vom Jahr üer
vor, Schule». Kirchen, Mild Institute, Sani
tätS-Anstaiten ic.. ?c,—wic d sich »m 1. Juni
1870 rrgicvt. Die brtreffeilij Tabelle».Horinu
lare soll der Congreß genehiiizen.
W ashi nz to», 7. April.
Senat
Der Kaplau deS Senats ttete heilte, daß den
Waffe» der c»ba»ischen Patroten der Sieg ver
liehen und daß diese Insel y» de» Unlerdrück
crn defreit Iverdc» möchte.
Die Bill wegen Untcrstitznng einer Zweig
bahn der Pacific R. R. wiirlr a»fgeiio»»»e» »iid
passirt. Nachdem z» der ;>crwiUig»»gS - Bill
mehrere Zusätze gemacht wirr», w»rde dieselbe
passirt.
Die Botschaft de» Präsidenten mit Rücksicht
anf Virginien und Texas giig ein.
Hauö
Die Indianer VcrwilligiugSbill wnrbe ange
nommeii und dem Präsidenlai wurden zwei Nü!»
lioncn Dollars zur Verfügung gestellt, zur Auf
rcchthaltuug des HriedeuS mit de» Indianer»,
Nachdem die Bill tempv'är bei Seite gelegt
war, wnrde eine 811 l cingedrlcht. welche bestimmt,
baß die Summe vou 52,01>0,000 dem Krieg«,
fecrclär zur Verfügiing gestellt werde» soll,
welche für die Verbesserung ind Vollendung von
Wcrtln. Flüssen ?c. verwendet wcrdcn soll. Pas
sirt.
Von Californien.
Furchtbares Unglück in den Goldminen.
3(! Goldgräber verbrannt.
San Hraiicivco, 7tcn April. Heule
Morgen brach in der Uellow lackel Mine dei
Gold Hill, Nevada. Heuer auS. das sich bald dcu
Keutuck und Crowu Point ÄNnen iiiiltheiile. —
Biö jetzt, 1 Uhr Nachmittag, sind ans den
Schächten dreier Minen 11 Leichname heraus
geschaffl worden. Auf Dem' Grunde der Kentuck
Mine kann ...u, llegen sc
he» ; eS ist jedoch wegen Her
dieselben zu erlangen. Wie viel Personen sich
überhaupl iu de» Minen befanden, ist bis j>tzl
unbekannt, da ma» wegen der großen Aufregung
nicht im Stande war, die Na»ie»Siistc zu verle
se». Z» den beiden Schächte» der Erow» Point
Mine waren 60 Männer beschäftigt; wic viele
von denselben gerettet sind, weiß man nickt
Weiber und Kinder, die nach ihren Mäuuer»
und Vätern suchen, versperren de» Eingang zn
den Minen uud erfülle» die Luft mit ihrem
Klagegeschrei.
1 Uhr Äbcndö,—Den neueste» Berichten aud
Gold Hill zusolge sind im Ganze» .'!U Personen
iiln'S Lebe» gekommen, und zwar in der Uellow
lackel Mine 5, in der Kentuck Mine 8 und in
der Erown Point Mine 23.
DaS Feuer brach i» der Kcnllick Mine a»S u
theilt sich jetzt der L)eUow lacket Mine mit. Den
Heuerleuteii gelang eS. eine» Schlauch i» den
Schacht der Icilow Zacket Mine zn legen, so daß
man die Hoffnung hegt, daß dem Hener baldigst
Einhalt gethan werbe. Sollte dieses Experiment
nicht gelingen und keine Hoffnung uiel r vorhan
den sein, Menschenleben zn retten, so beabsich
tigt man, die Eingänge zn den Schächten zu ver
schließen uud so durch Beseitigung ded Luftzuges
daS Fen'.r zu ersticken.
Die Uellow Zacket, Erown'Poinl u. Kentnck
Minen stehen mit aiidcre» Mine» i» uutcrirdi
scher Aerdiiidung j man befürchtet jedoch nicht,
daß sich daS Heuer auch auf die Letzteren crstrck
kcn werde.
Virginia Eity ist fast vollständig verlassen, da
die Einwohner herbeigeeilt sind, um den Nöthige»
Beistand zu leisten. Die Handelodöi se von San
Francisco hat zur Unterstützung der von dem
Unglück betroffene» Hamilieii SI.NVU nach Gold
Hill geschickt, ES ist dieS die furchtbarste >
tastrophe. die sich jemals an unserer Küste zuge
trage» hat.
«K» Ein dcnlscheS Urtheil über unsere neue
Administration, Die berliner,,Bolközeiti»ig"
sagt im Laufe ihrer letzten Wochenschau - ~A»ch
auS de» Vereinigten Staaten, wo anch der ber
fassuugSmäßigt Wille beb VoikcS, nicht der Wille
eines Einzigen regiert nnd über die Gräfte der
Nation verfügt, ist mir ElsrculichcS zu berichten
Nur die feudale Corrcfpondciiz und ihre Anhän
ger können in dem schnellen Wecksel de» (sabi
net», zu dem der neue Präsident Grant sich ge
nöthigt gesehen hat, Eäsarcngclüste eine» sicgrei
che» Generals wittern ; der unbefangene Bed
achter erblickt in der schnelle» Hügsamkcit des Prä
stde»ten i» nnangcnchmc Gcscyedbcstimmunge»
eine neue Bürgschaft für die strenge Gewissen
haftlgkeit und Verfassungstreue deS erste» Beain
teil der Republik. Eine solche Biirgschast gewährt
auch die durch ei» Kadellclegramm gemeldete un
verzögerte Geiielmiigiiiig der Scheuck'schen ,^i-!
»anjdill, welche die Grundsätze strengster Ehr
lichkeit nnd Pflichterfüllung insbesondere gegen
die Mündiger der Nation vollständig realisirt," !
»Ds-AuS dem Gesamuilberichic über die Un-
tersnchungc» in Betreff der im 3, Eeugreßdistrilt
von Peuiisylvanikii verübten Wahibetrügereien,
ergiebt sich nach <il>zug der ans demokratischer!
Sejtc erwiesener Maßen betrügerisch abgegebenen
«tiiumrn eine Majorität von 15!» Stimmen für
hon Leonard MeyerS, statt der in den Wahibc
richtcn figurirende» Majorität von Stimme»
für de» bcmokralischtn Eandidatcn John Äioffet,
Werden iiiedsse» diejenigen Tivisioiien, in wel-!
chen her Betrug besonders vorherrsche»? war < t!,
und?, Division her >7 WNd >»it llk resp,
>'!U7 Stimme») von der Zählung auvge
schlössen. Ivlc dieS in dem vorliegendem Prozesse
veruiulhlich geschehen wild, so stell! sich die Ma
jorität Mhers, auf 741 Stimmen
Das spanische tayenne
Fernando Po, daö spanische Cayenne, wohin !
die kubanische» StaalSgcfangeiien, angeblich der
Sicherheit wegen vor den Wuthauöbrüche» deS
spanische» Pöbelö auf Euba gebracht worden
sind, ist ci»e >4 Meile» lange und 22 Meile»
breite Znsel, i» der Bucht von Biafra an der
Westküste von Afrika. Sie liegt beiläufig »nter
dem dritten Grade nördlicher Breite, also etwa
> l 7 Grade südlicher alö Euba selbst, nahe dem
> Aeqiiator, nnd etwa 20 Meilen von dem Ȋchstcn
!Pii»lle deS afrikaiiischc» Hestlaiidcö entfernt. —
!Sie ist von einem Gebirgszug durchzogen dessen
i höchster Punkt Clarcncc Pik ist mit einer Hohe
von 10,050 Fuß über dem Meeresspiegel. Die
! Insel ist reichlich bewässert, dicht bewaldet und
fruchtbar. ES herrscht dort eine übermäßige
Hitze, die noch unerträglicher während der Regen-
zeit wird, wenn von Afrika her die pestilenzarti
! gcn Winde über die Insel streichen. Die dortige
I Bevölkerung besteht au» t 2.600 Negern i» 15
Dörfern vcitheilt. Schwärme großer Affen,
! wilde Ziegen und Schafheerderi beleben außer
l de n das spanische Paradies jetzt den cudaniscticn
! Freiheitskämpfern angewiesen um sie in den
! Apfel der Erkenntniß beißen zu lassen. Od diese
Palriolen auf der Strafkolonie auch die Gesell
schaft der frommen Zsadella mit ihrem Schutz
enge! Mafori vorfinden werden? Zwischen den
Zähren 1L27—34 machte die englische Regierung
einen verunglückten Versuch die Insel Hernando
Po zu kolonisirei!. Sie gelangte später in den
! Besitz Spaniens da» sie 1844 zu einer Straf
kolonie stempelte. Wie lange die cuvanifchen
! Revolutionäre die Segnungen der spanische»
Revolntioiiäre dort genieße» müssen, wird nnr
von dem Erfolg ihrer Mitkämpfer in der Hei
> machen abhängen.
IVas den Süffeln Freude macht.
Büffel fanden ein neues PrivalvergnüHe» ans
der baumlosen Prairie. Sie bentzten die Tcicgra-1
phcii-Ttangc», »i» sich die juckende Haut daran j
zu reibe», waö der Telegrapheii-Eginpagnie gar!
viel Schaden verursachte, denn die Drähte wur
dcn anf Meile» weit zerstört. Einem von dir
Gesellschaft ging plötzlich ei» köstliche» Licht auf
Ma» saiidte »ach St. Lo»iv »nd Chicago und
ließ sich alle Spickernägel sende», die ma» a»f
treibeii koniiic. Tiefe würben »un von allen
Seiten in die Stange» getrieben, so d«ß die
scharfen Spitze» weit hera>iSsta»den, damit de»
Herren Büffel» ihr Privatvergnügen theuer zu
stehen käme. Aver niemals hat eine Eoinpaguic
sich mehr getäitscht gesehen, aIS die Prärie-Tele
graphen-Gesellschast. Diese Spiekernägel waren
den Büffeln gerade recht, und eS kitzelte sie ganz
besonders, sich ihre dicke Haut davon aufritze» zu
lasse». Vo» alle» Seiten kamen sie herangelan
fe». Einer theilte eö dem Andern mit, »nd daS
Vergnüge» war ein solch' ausgezeichnetes, daß
sie sich förmlich mit ihren Hörnern bekämpften,
dcu» jeder wollte der erste an der Stange seln
I» kurzer Zeit lagen sämmlliche Stange» »ud
Drähte niedergebrochen, und die Telegraphen-
Gcsellschaft hat seitdem keine Nachfrage nach
Spiekernägelii angestellt.
MA.Dcn Vielen, welche Abschaffung der To
desstrafe befürworten, hat sich unlängst eine neue
.Masse angeschlossen, die bei der Angelegenheit ganz
direkt interessirt ist. Die Znsassen deS Staats
gcfängnisseS in Thomaston, Maine, haben näm
i,h unter Bewilligung deö ObcrauffchcrS i» der
lGe ängnißkapelle eine Pcrsamniliiiig abgehalten,
i» welcher ei» Wege» Morde» zum Tode Kernr
lhcil>er de» Vorsitz führte, eine Resolution zu
Gunstcii von Abschaffung der Todesstrafe ein
stimmig angenommen, und zwei Mörder beauf
tragt wurden, diese Resolution falls der Ober
aufschcr zuderAeiseErlaubniß gebe—derLeglSla.
»111 in «„>'„>»' c»- »-> Dderaufscher
die Erlaubniß gegeben und ob die Deputation in
diesem Halle die Antwort selbst zurückgebracht hat,
siudet sich iu dem Blatte, dem wir diese Begeben
heit entnehmen, nlchl erwähnt.
WH,»?ik seit längerer Zeit angekündigte neue
Zeitung „Zhe Imperialist jetzt wirklich in
New Uork erschienen. DaS Blatt hat sich be
kanntlich die Ausgabe gestellt, den Beweis zu lie
fern, daß die republikanische Regierung eine
~Failure" sei, und für die Einführung einer
Monarchie zu wirken. ES ist nun zwar sehr
wohlbekannt, daß eine gewisse Fraction der söge
nannten ~demokratischen" Partei bereits seit
langer Zeit keinen sehnlichem Wunsch kennt, als
den eine» Kaiser —billiger thut sie eS nicht —in
dessen Glänze sie sich „sonnen" könnte, in der
Bnndcöhaiiptstand thioncn zur sehen. DaS Pro
jekt der Umwandlung unserer Republik in eine
Monarchie, scheint u»S indessen doch noch etwas
„verfrüht" ;» fei». Es will un» daher bebün
ken. daß eS dem geiianillen Blatte leichter werde»
wird, nachzuweisen, daß eS selbst eine ..Hailure."
wle daß unsere republikanische RcgierungSform
eine solche ist.
MH. Ankunft eine» König» in New Uorl
Vor Jahren tief in Nochester, N. U . ein tlei
»er Zunge ans seinem elttrlichen Hanse fort,
ging zur See und ließ nichts mehr von sich höre»
Derselbe ist jetzt als König der Marquesa».ln
slilaner »nter dem Zlttel ..üannidal Zack" nach
New Uork jurückgekchrt. Der Name dieses Wim
derdarcn Äkenschen ist Zerrh Daiih. Nachdem
er alle Meere befahren und alle Länder gesehen,
kam er zu den Wilden auf de» Marquesav-Zn
sein, die er lange Jahre al» König beherrschte,
Obgleich Zack seinen Unterthanen die Gewöhn
heit, ihre gefangene» Heinde zu verspeisen, nicht
abgewöhne» konnte, sehnt er sich doch wieder nach
seiner alten Herrlichkeit, die er niit 14 Frauen
theilte, zurück und wird die Reise nach seinem
«anSsouci antreten, sobald er eine kleine Differ
enz mit dem Eapilän, auf dessen Schiff er »ach
New Uork kam, geordnet hat.
Begrüßung eine» ~Nigger?" im Senat
uud im Hau». Große? Aufsehen erregte im
Kapitoi zu Washington da» Erscheinen deS jetzi
gen farbigen Vize-Gouverneur» Dunn von Loui
siana, der sich durch seine Fähigkeit und Mäßig
ung auch die Achtung der Weiße» in Louisiana
erworben hat, Er wurde im Saale de» Senate»
nnd in dein de» HauseS von vielen promiiienteii
Kongreßmitgliedern herzlich begrüßt ; auch der
Geschichtschreiber Moiiey und der frühere John«
son sche Gc»erala»wall Evarl» becoinpllmentirtc
IIM.
Dunn ist ein stattijcher, hübschgedauter Mann
mit braunem, intelligentem Gesicht. Auch demo
kratische Mitglieder schüttelten ihm die Hand
Einige demokralijse Größen, die ihn im Vollge
fühle ihre» .«aiikasierthumS diese «ujwcrktainkcit
Verweigerte». schämten sich ihre» Raeendüiikel»
doch ein wenig, als sie diesen,, Nigger," der ein
perfektes Englisch sprießt, mit elnige» Milglie
der» der fremdes GefandNchaften auch fließend
Hraiizösifch und Spanisch spreche» '.»Selen, wäh
rend sie selbst nur ihr Englisch radebrechen können.
IW-Am vorletzte« Hreitag erschien auf der
Hiiir de» BulideSsriiat» und »e» Repräsentaiite».«
Hause». sowie im Audiciizimmer deS
Graul, der Neger Dun». welcher jetzt Vice-Gou
vcrnciir von Louisiana ist Die demokratischen
Blätter in Washington maä>ca sich darüber lustig
und geberde» sich, »ie eine Gruppe kichernder
«ec sich gegenslitig sage», da» k»me
vo^/ihnen den Her,» mit dem Eitlen Teint j
keirathcn möchte.
Coroner,» —Coroiicr Busch winde
tzieil Hrcilag bcnaciirichtigt, das; am I
lveiid vorher ei» Ma»» Nch»c»oIoh» Hensiei. !
lacher. im Hause vo» Charles Wunde,le i» Ca- j
.lsanaiia die Boden-Treppe »crli,i>ergcsalle» und
» Holge dieses Falles sofort gestorben sei. Der
soroner begab sich a» Ort u»d Stelle »iid hielt "
liit einer Inn, die gesetzliche Zodicüscha», welche
>ic gcmachtc» Angabe» bcstäligle. Der Aerstor
>cnc war ei» aiter Mai!» ve» 79 Jahren »nd
irspriiiiglich vo» Township.
liorthampto» Counly, C r war mit der Hamilie
iLiiiidcrle bekannt und hatte erst seit einigen Ta
je» seine Wohnung bei ihnen gciioninicn,
.Ntalkljireise.
BärrelS, 4,0«! Biw''r Pfnnd 45
Weizen (weißer) 2,00 Eier Dutzend - 22
Weizen (rother) 1.60 Unschiit! - - - 12
Roggn: - - I,so>Schmal; - - - 22
Welschkorn - 95 Schinken fleisch - 24
Hafer - - 65 Scitciistiicke - - 10
Buchwcizcn - -90 Whiskcy (Äal.) 2.60
Hlachvsamnc» - 2.25 Hickory-Hol; (K.) 5 i»>
Kiecsaainci! - - 7.00 Eichen-Holz " 400
Timothysaameii - 3.00 Sicinkohleii (T.) 6.00
Salz K Busche! 1.20 GHPS - - - 8.00
Grundbcere» - 100 He» - - - 25 0«
Kohlen! Kohlen!
Pulver! PMVer l Pulüee!
Sand! Sand! Sand!
Ncluut Eure Jutcressen wahr!
P.H.Stelh
crlaubt sich bitemlt. de» Burgern Allentowns und
dem Pu'/likum Im Ällgemcinen die ergebene An
zeige zr. machen, daß er ber,it Ist jede Svrle
von seiner woblgefüllltn Aard (sriihrr ö Muth
und Co'S-1 am Lchigh Äasi», ln der Stadt Al
lenlown, zu lilften. woselbst er stets en en gioßen
Vorrath aller Sorten Koblen hält, die er zum
niedrigsten Marktpreise abtäht. Seine Kohlen
sind gut und rein—vo» den besten Minen —„nd
können an Güte in Allentnvn nicht übertroffen
werden.
Er virkauft Kohlen bei Car-Labungen mit sehr
geringem Profit, da er beabsichtigt, sein Geschäft
nach dem Grundsätze zu führen -
Schneller Absay und kleiner Prosit.
Versucht ihn einmal, und beim Vergleich der
Preise werdet Ihr selbst urtheilen können.
Kohlen werden nach jedem Thciir der Siadi
geliefert und können Bestellungen entweder in der
Aard oder in WeinSheimer und Newhard's Stohr
abgegeben werde».
AiMur für Pulver.
Buch ist er Ageni sür Lehlgh Counly von
..Lassin'S Pulver-Compagnie." und jcdirze't be
reit, vonügllches Minen- und Spreng-Pulver,
Zünder, Jagd-Pulver, in Fässern und Kannen,
an jeden Platz und jeder Quantität zu liefern. —
Dasselbe wird auch im Einzelnen verkauft im
Stohr von C. Wolftitz, Nro. 36 Ost-Ham
ilion Straße Mit der Post rirgehende Bestell
ungen werden prompt besorgt.
KS"DIt besondere Aufmerksamkeit von Bau-
Unternehmern möchte er richten auf den vorzüg
lichen
Delaware Bau-Sand,
wovon er stets großen Vorrath bat. und denselben
bei der Tonne oder bei ganzen Boot-Ladungen
verkaust.
P. Steltz.
April 1?. 1869. mbv
ii
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>i -zzziplD <Znn isVuijusiA
'vK ua>a»uiM '»gvZiß UM
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i 'luSuvl» ni »mnjiiqnK »vq
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ü»unvz> qun u«oi>»ll!k u°a u»ut>aa»g
mq h»ij u»,»uP>it«„iN
j uzjnvjaza n! uziiijVißnz,
l IgvctZviniL ; lijvch'^iiH
G»od Will
KavtnVerloosi! ilg.
Nur noch drei Wochen,
Bi» zur Verloosuug. welche am 3 »iai statlsin
dc» !oird E» sind nur »och 200 Tickctö zu ver
kauft», und eS ist starke Nachfrage für dicseibcu
Benutzet die letzte Gelegenheit 81.500 in Gold,
oder eine» Greendack-Picio. ei» Haus. B»ggy.
oder ei» ausgezeichnetes Piano z» gewinne»
Kommet und sehet die Gabe», sie sind die »cms
te» und beste». .
Office zweite National Bank Bafcment
rvm. F lVolle, Vorsitzer
April 1». In,
„Schneller Wechsel."
l iebet ihr niedere Preise?
Wiederum die alten Zeiten
Fukcrardtnllichk Ernildrigung in Preise«
Dev alte
Eckstoh r
hat soeben rinen großen Vorrath von
Frühlings - Waaren
erhalten, welche wie immrr in
Schönheit Auswahl und niederen
Preisen
»«cht »bertroffen weiven können.
lt./'ltgtud ein Weschäft außerhalb der
grossen Städte wird zur Vergleich
mig aufgefordert.^/I
Es ist hier nicht Raum genug um die
> Waaren alle anzugeben, aus welchen un
ser Vorrat!) besteht, und so bemerken wir
bloß, daß wir die vollständigste Auöwahl
von Lädieö Dreß-Goodö,Seiden Stoffen,
! Povlins, Schawlö, Balnioralö, Haus
haltungs - Waaren, Tücher für Ladies
CloakS, Tüch.r für Herrenkleider, Cas
slinerö, u. s. w., überhaupt Alleö, waö in
, einen» Trocken - Waaren Geschäft erster
Klasse in endloser Auötvahl gefunden?
wird. Ich führe hier keine Preise an,.
und gebe nur die Nersicl)erung, daß
Preise Zederman in
Erstaunen ersetzen werden.
Der Unterschied der Preise von heule
und vor einem Monat, ist gewiß für die
jenigen welche »och große Borräthe von
frr'her auf Hand hatte», recht
lich, jedoch nicht für mich, und eö wird
mein Bestreben sein, den alten Eckstoh»
zum
Großen Platz von Interesse und zum.
Hauptquartier für das Volk zu
machen, wo sie ihre Waa.
rrn kaufen können
zu den
Niedersten rötnrkt>
Ich bin vollkommen überzeugt daß kein
dauernder Erfolg erzielt werden kann,
wenn nicht alle A.rspreckrin.ie» die in den
Anzeigen gemacht werden, bei einem Be
suche deö Stohrö erfüll: werden. Auch
wird der Erfolg nicht groß sein, ohne ge
wissenhafte, sichere und ehrliche Behand
lung und gleiche Höflichkeit zu allen Kun
den, und daö Bestreben, jeden der einmal
kauft für einen beständigen Kunden
gewinnen. Alleü waö ich verlano-, «st
durch einen Versuch euch selk>i zu über
zeugen, ob eö nicht zu em>'" Vortheil fem
wird, ein beständig- bei mir zu
werden.
.uchtUUgSvoU
M I Krämer.
scke von Hamilton Straße und Ccutrc Squäre:
dem,.Cagle Hotel" gegenüber
AlleiUown, April 13 nqdr.