Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, March 30, 1869, Page 2, Image 2

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    Lccha Caunty Patriot.
AUentown, Penna,, März '!0, IBKV,
>
Das Amtsdauergesetz.
Der Senat hat nach langen und erschöpfenden
Berathungen und Debatten die Frage über den
Widerruf deS AnitSdaucrgcsetzes, welche seit der
Inauguration deö Präsidenten Grant die Poll
liker aller Parteien in fieberhafter Aufregung er
halten hat, endlich dadurch erledigt daß er ein
Substitut für daS ursprüngliche Gesetz annahm,
welches auf der einen Seite daS in dem letzteren
involvirtt Prinzip aufrecht erhält, auf der andern
Seite aber doch die lästigsten und jedenfalls für
den Augenblick schädlichsten Schranken aufhebt,
die dem Präsidenten durch dasselbe gesetzt waren.
DaS Substitut gibt deni Präsidenten daS Recht
alle Beamten die er für untauglich hält, wäh
rend der Sitzungen deS ScnalS abzusetzen, ohne
gehalten zu sein, spezielle Gründe für diese Ab
letzung anzugeben. Erforderlich ist nur, daß der
Senat die Absetzungen gutheißt ober die belrcf
senden Anstellungen bestätigt.
Während eines RecesseS deS Senats ist der
Präsident ermächtigt, nach eigenem Ermessen Ci-
Ulbeamte vom Dienste zu suspendiren und Va
canzcn durch andere Personen auszufüllen, ist
aber verpflichtet, innerhalb dreißig Tagen nach
dem Wicdcrzusammentritte deS Senates demsel
ben neue Noininationen für die betreffenden
ter zu unterbreiten. Lehnt eS dann der Senat
ab. diese Noininationen gutzuheißen und seine
Zustimmung zu der voin Präsidenten vorgenom
nienen Suspension zu geben, so ist der snSpen
dirte Beamte berechtigt, seinen Posten wieder ein
zunehmen.
Die voniehmlichste Aenderung, welche daS ur
sprüngliche Gesetz durch dieses Substitut erfährt,
ist die, daß der Präsident durch letzteres der Ver
pflichtung überhöbe» wird, eiiicu speciellen Grund
für seine Absetznngen anzugeben.
Diese Bestimmung mußte dem Präsidenten
natürlich mancherlei Verlegenheiten bereiten, in
dem eS in vielen Fällen gewiß äußerst schwierig
gewesen sein würde, stichhaltige Gründe für die
Absetzung von Beamte» aiifziifinde», die im In
teresse deS Staatsdienstes entfernt werden sollen,
die man aber keines ernstlichen Vergehens über
fuhren konnte, Bei der gegenwärtigen Fassung
de» Gesetzes ist vou der Angabe der Gründe ab
gesehen worden, dennocli aber behält der Senat
eine gewisse Controlle über die Absetzungen und
Anstellungen,
Mit dieser Modisieatio» deS GefcheS ist nun
der Hauptkinwaiid, den Gen, Grant gegen dad
letztere erhoben hat, beseitigt nnd wenn der Prä
sideut auch vielleicht lieber gesehen hätte, daß daö
Gesetz gänzlich widerrufen wäre, so scheint doch
aus Unterredungen, welche er mit hervorgcran
den Mitgliedern deS EongreßcS über diesen Ge
genstand gehabt hat, hervorzugeben, daß er sich
auch mit diesee comproniissarischeii Erledigung der
heikligen Frage zufrieden geben wird.
Die Senatsbill Ist dem Rcpräsentantenhause
bereit» unterbreitet worden nnd wird von diesem
vcrinnthliin der Zustizcommittee zur nochmaligen
Begutachtn»!, vorgelegt werden, Gen, Butler
soll sich daw» --
«itack» bekämpfen werde, doch scheint
man ziemlich allgemein der Anficht zu sei», daß
sich die z» Passiriing derselbe» nothwendige Ma
jorität finden werde und wenn cS wahr ist, daß
der Präsident sich mit der jetzigen Fassung der
selben zufrieden erklärt hat, so liegt in der That
kein Gruud vor, der daS HanS bewegen könnte,
seiue Zustimmung zu der Bill zu verweigern.
Prtvatsekretär Douglas.
Robert M. Douglas, den der Präsident Grant
zu seinem Privatsekrctär ernannte, ist der älteste
Sohn des verstorbene» großen Senators Doug
las von Illinois. Er wurde am 2g. Januar
134 S in Rockingham Souuly, Nord Carolina,
wo Douglas' erste Hrau herstammte, geboren
und erhielt seine Ausbildung in dem bekannten
katholische» Colleg in Georgetown, D. C Ii»
Juli 1367 promovirte er daselbst als der erste in
seiner Klasse. Im Juli I8,!3 wurde er von dem
republikanischen Gouverneur Holden in seinem
GeburtSstaate Nord Carolina zum Privalsctrctär
und zum Mitglied deS GouveriieurSstabS »il
Obersten. Rang ernannt. Trotz seiner Jugend
dctheiligte er sich mit Talent und Thatkraft an
der letzten Präsidentemval,Kampagne und trug
diel zu der stattliche» Majorität bei, welche Grant
und Colfax in Nordcarolina erhielten.
A!S ihn demokratische Blätter wegen seines
Eifers für die republikanische Partei mit Hinwei
jung auf die demokratische Vergangenheit seines
VaterS angegriffen, berief er sich mit großtin
Rachdrucke darauf, daß sein Vater nach dem
Bombardcmcnt deö Fort Sumttr durch die Re
bellen ganz bom demokratische» Standpunkte ab
strahirte, die demokratische Parte! zur eifrigen
Betheiligung an dem Kampfe gegen die Rebel
ten ermahnte und den gewichtigen Ausspruch
that, daß eS fortan nur Patrioten und Vcrräther
gebe Ferner erinnert Robert M, Douglas da
ran. daß sein Vater auf dein Sterbebette eS als
seinen letzten Wunsch auf Erden aussprach, daß
seine Söhne stets der Union treu und den Ge
setzen der Union gehorsam sei» möchten.
AIS der gewaltige Douglas im Juni 1861, er
schöpft von dem großen und vergeblichen Kampfe,
de» er im Sommer »nd Herbst 1860 um die
Präsidentschaft aber auch gegen die SecessionS-
Drohungen des Südens gekämpft, uud aufS
Aeußerste erschöpft durch die ruhmvolle Agitation,
welche er so eben im Weste» zn Gunsten deS en
ergische» Kampfes gegen de» rebellischen Süden
vollbracht halte, im Trcmoiit-Honse i» Chicago
seine Seele aushauchte, kannte er UlysseS S
Grant wohl nicht einmal dein Rainen nach, —
Seither hat Grant das Testament von DongtaS
vollstreckt uud die Uuio» wiederhergestellt. Der
junge Douglas be,og aIS Privatsetretär de» Prä
sideuleii Grant das Weiße Hau», das sein Vater
vergebens als Präsident zu beziehen suchte Aber
mit Stolz kann er sich auch im Weiße» Hause
seines VaterS erinnern. Am Sonntag 1 l Äpril
186 l war Senator Douglas zum letzten Male
im Weißen Hanse z aus freie» Sliicke» hattr er
sich dort eingefunden, »in seine» Bcsiegcr im
Wahlkampfe, Abraham Lincoln, zu ganz energi
sche» militärischen Maßregel» gegen die eben
begonnene bewaffnete Rebellion aufzufordern
und ihm seine nachdrücklichste Hülse zu ver
sprechen, Dies Acrsp' ~eu hat er geholfen bis
zu seinem letzte» Athemzuge
Präsident Graut ober zeigt durch Berufung
deö jungen Douglas auf einen VcrlrauciiSposteii
in einer nächsten Hingebung eine ganz andere
Pietät gegen daS Ande«kcn deö verstorbenen
Senators von Illinois, aIS Präsident Johnson,
dessen berüchtigte Zirkelschwung - Heise nach
Douglas' Grab und Denkmal am Michigan eine
Kette roher Demagogen-Umtriebe gegen die Ge
setze deS tzandcß war
H"l» Lcbentig Tvdter.
Schon oft, wen» sich Vit Unterhalt»»!! um die
gefallenen Größen der letzten Administration
drehte, horten wir die Bemerkung: „Daß ein
Andicw Johnson zum Verräther an der Sache
wurde, der er vorher gedient, läßt sich erklären,
und wundert uuö dar»in gar nicht, daß aber ein
Seward dem untren werden konnte, dein er über
ein halbes Menschenleben seine besten Kräfte ge
widmet, das läßt sich nicht so leicht erklären »nd
ist darnin immer noch der Gegenstand fragende!
Vcrwundcrnng." Hr. Seward ist, ei»
dig - Todter, vor eiiiigcn Tagen in seiner alte»
Heimath, Aliburn, im Staat New Hort, wieder
angekommen.
Karl V, ließ sich, wie die Geschichte erzählt, in
seinem Alter einen Sarg zimniern und legte sich
freiwillig binei», um sich gleichsam auf das Un
vermeidliche, das bevorstand, vorzubereiteu. Herr
W, H. Seivard ist der Mühe, pch einen Sarg
zu bestellen, überhoben worden die öffentliche
Meinung hat ibn anfertigen lassen nnd den alten
GrleSgram hineingelegt.
Wie eS kam, baß dieser noch vor zehn Zähren
so glänzend dastehende Mann so ties sinken
tonnte, was die Ursache der auffallenden Meta
morphose war und wie diese vor sich gegangen—
wird wohl immer ein Geheimniß bleiben, selbst
wenn Seward ~Bekenntnisse" ablegen sollte
Denn die Welt müßte dann immei aiinchme»,
daß es eben ~d ip l o m a tisch e" Bekenntnisse
sein würben.
Wir für unseren Theil haben n»S die Wand
lung Seward'ö stets als eine Art geistiger Vcr
saucrung gedacht, die im Mai 18K0 ihren An
fang gcnominen Und einer ähnlichen Vorstel
lung begegnen wir auch in einem amerikanischen
Blatt, wo eS heißt: ~Von dem Schlag, de» er
18W i» Chicago erkielt, scheint Seward sich nie
mehr erholt m haben. Er spielte zwar immer
den Stoiter und tieß Niemanden in sein Herz
sehen z aber die Unznsriedenheit saß nichts desto
weniger auf dem Grund desselben, Sie brannte
niemals z» helle» Flamme» auf, aber sie glunmte
fort. WaS er darüber dachte und empfand, daß
ihn die repndlilainsche Partei hatte fallen lassen,
verrieth er niemals, Stillschweigend verschluckte
er seinen Groll und seine Grübeleien, aber Schlas
kam nicht über Ihn. Die erste Convention in
Chicago sah ihn auf der höchste» Höhe seines
Lebens; mit der Noiniiiiriing Lincoln'S begann
seine Ebbe,"
Ist diese Erklärung richtige so hätte» wir also
anch an Seward Einen, den die Präsidentschaft
ruinirtc ein Opfer der Präsidentschaft, vin
Johnson wird plötzlich abschreckenden Schiist.
weil ihm von Schuften die Aussicht eröffnet wird,
das ans regulärem Wege zu werden, waö er dieö
mal ans dem irregulären, waö er durch das Pistol
eines Meuchelmörders geworden, (sin V'hase
steigt von der Höhe des ersten RichtcrstuhleS der
Republik herab »ud kriecht als bedaucrndwerther
Bettler im Staub, weil er in Chicago verschmäht
worden und weil er die Hoffnung nicht toS wer
den kann, in New Nork Z»m Träger der nusicht
barei, KönigSkronc auscrseheu ;u werde». Ein
Butler, doch, wozu das Nerzeichniß Derer fort
fuhren, die sich durch die Spekulalion auf die
Präsidentschaft schou ruinirt haben oder im Be
griffe stehen, sich durch sie ;u ruinire»? DaS
Verhältniß würde am Ende so viele Namen um
fassen müssen als Politiker in diesem leben,
die de» König im für ein dcncidcnöwcrthcs
Wesen hatten. Und ist nicht der Blick auf einen
Seward allein schon genug, daS vcrhängnißvvllc
Institut i» verdaminen nnd seine Äbschaffnng
fordern? Za, wem eS so schwer fällt, das
demokratische, daS der Freiheit so Gefährliche deS
republikanischen Königthum ciujusekeu, dem sollle
die Rücksicht auf verschiedene seiner Mitmenschen
!dem sollte daS Atitleid den Ruf auspressen
nicht z»i» Erbarmen, wenn man sich ciiicu sc>
hochbegabten Ä!an», wie diesen Seward vorstellt,
wie er vor 14 oder 15» Zahreu ans der Tribüne
fleht und mit begeisterten Worten der Freikeit
eine Gasse jn offen bemüht ist i und wie er dann
l> Jahre später dein Älanne, der seinem (Sew
ard'S) Wort die That Halle folgen lassen, die
schändlichste Grabschrift schreibt, die jemals ge
schrieben worden; und wie er jetzt elend und
niedergedrückt nach Hause schleicht, um, ein gei
stig Abgestorbener, sich ;nm physischen Sterben
niederzulegen?
Aor ihrer völligen Auflösung Pflegen begabte
Menschen die Haupierfahnmg ihres in
ein lurjeS Wort, dein sie gewöhnlich die Form
cineS üiatheö sürdie bebenden geben, zusammeu
jlifasseu wird der Rath des sterbenden William
H. Leward lauten : „Schafft die Präsidentschaft
ab!
Meokwürdiger tLrfolg der Nation«
. versicherungg Gesellschaft.
Die Rational LcbcnS-VcrsicheruugS Gesell
schaft der Ver. Staaten von Amerika, wurde
durch eine Congreßakte im Zu» 1863 pribilxgirt.
Zu den erste» sieben Monaten ihreS Bestehens
wurden 3.5A2 Policen ausgegeben, die eine»
Betrag von 810,605,550 rcpräsentiren, und ein
jährliches Prämini» von 8400,000 verlangen.
DieS ist ein stauiicnvwcrther Erfolg, und zeigt
die auffallende Anerkennung der besonderen Vor
theile, welche diese Gesellschaft bietet, sowie er
auch zeigt, daß die Verwalter dieser Gesellschaft
daS vollste Zutrauen genieße» Der Haiipt
grundsatz der Gesellschaft ist, alle Schwierigkeiten
die durch Roten oder Dividenden entstehen kön
nen, zu verhüte», und alle Dividende» dadurch
im Voraus zu bezahlen, daß sie die Versicher
uugöausätzc so niedrig wie möglich bestimmt. —
Daher würde der VersichcrniigSbelrag, welcher,
wie oben angegeben, bis zum 1 März cingegan
gen, in einer gegenseitigen VersichernngS-Gesell
schast 8600,000 betragen, deren zukünftige Divi
denden an die Policen-Besitzer von dem künfti
gen Erfolg derselben abhängen, daher uusicher
sind Die Rational Lebeiiö-VersicherungS Ge
sellsckoft hat daher in dt» ersten sieben Monaten
ihreS Bestehens eine Dividende von 8200,000
erübrigt, die größte welche bis jetzt von irgend
einer Gesellschaft in der Welt in derselbe» Zeit
ihreS Bestehens gemacht wurde
ES ist daher ersichtlich, daß die Politik der
Rational LebenS-Versichcruiigö Gesellschaft vou
allen welche sich ihr anschließen, eine freudige An
erkennung erhält, nud eS kann mit Gewißheit de- j
hauptet werden, daß ihre GeschäftSanSdehuuiig
von keiner ähnlichen Gesellschaft übertreffen wer- j
den wird. Wir verweisen anf die Anzeige in
einer andere» Spalte, wo die Agenten für uuscrc
Gegend angegeben sind.
General Grant vor lv "lal,ren und
lieure! —Vor ungefähr lii Jahren enthielten
die St, Louiser Blätter folgende Anzeige
~BoggS und Graut, Geiicrat - Agent für de»
Au- und Verkauf von Gruud- nnd Pcrsonal-Ei
genthuui, Besitz, Zioten, Obligationen und an
deren Papieren; borge» und leihen Geld ans
Grundbesitz, collektirc» Miethen, verniielheii Häu
ser und ziehen Forderungen irgend welcher' Art
ein, Büreain Rr, ?.5 Pinestr. St, LouiS."
Bon BoggS, de», frühere» Conipagnon Grant's
in St. LouiS. habe» wir seit deS Letztere» Er
wählung »och Nichts gehört
NV"Der Präsident hat die Bill für Iveiteren
Schutz der gleicht» Rechte iu, Disliikt Columbia
uulerzeichnet, und lrilt dieselbe jetzt aIS Gesetz in
Kraft Hierdurch hört der Racenuntkischiet im
Civilrecht gänzlich auf
Da? neue Mi!i.^6>csesj
Tav niitcrc Ha»S du S!aat»lcgiSlatur hui kin
neues Besetz bezüglich der StaatSmilizen passirt
Dasselbe lautet folgcndcrniahc»
Sri verfüg! in s, w. daß jede Person, welche
»ich! in Gcmäßheit Vieseö Gesetzes oderdeSjeni-
zu weichein daS vorliegende ein Siipplenienl
st, von Militärdienst frei ist. und die nicht gegen
»ärtig irgend einer militärischen Organisation
»igehört oder sich später einer solchen anschlichen '
oird, dem Steuereinnehmer in der Stadt, dem
Klecken oder Dorfe, in welchem sie anjäßig ist,
ähriich die Siimmc von fünfzig EentS dezahlc»
011. Die Leistung dieser Zahlung desreit den
betreffenden von dcrAcrpflichtung. Äiilitärdicnst
n tliiin, ausgenommen, wenn die Miliz aufge
boten wird. um feindliche Znvasionen zu Verbi».
!ern oder eine Ziisunektio» zu unterdrücken Und
s soll die Pfiickt der Steuereinnehmer in den
verschiedenen Städten. Flecken und Dorfschasten
nncrhalb diese» Staates lein, die genannte Sum
lie einzuziehen und sie den verschiedenen Coiinw
schaynieistern auszuhändigen, in derselbe» Weise
vie sie jetzt andere Steuern collettiren und ablie
erii, und sie sollen dafür denselben Prozentsatz
rhalten, den sie für die Eintreibung derEonnth
teuer in den genannten Städten, Flecken und
Lorfschaften erhalten, vorausgesetzt, daß die Eol
ellioiwgebühre» für die genannte Steuer in kei
!em Falle fünfzig CentS übersteigen^
2. Daß die verschiedenen Conntyschatz
»eistei diese Militär-Steuer als euien Brigade
ond betrachten. Zahlungen auS demselben nach
>er in 99 deS Gesetzes, zu welchem Gegeii
värtigeS ein Supplement ist, vorgeschriebenen
llcise vornehmen nnb j Prozent von denselben
IIS Gebühren znrückbehaltcn sollen.
Secl, Daß die in solchen Eountics, in wel
ken keine Militärorganisationen bestehen, i» den
krigadefond eingezahlten Stcucrii am Ende ei
>eS jeden ZahrcS von dem County-Tchahmeister
n den Schatzmeister der verschiedenen Schnl
istrikte in dem betreffenden Eounth »ach Pro
ortion der stcucrzahlcnden Einwohner deS gc-
Distritlö abgeliefert werden sollen, um
n Schulzwecken verwendet zu weiden
Seet, 4, Daß in jedem Eomilh eine Militär
commission, zusammengesetzt a»S de» drei höch
sten Militärbcamtcn in dem betreffenden Coniilh
bestehen und daß diese Commission jedem Mil
gliede einer Miiilärorganisatio» in dem betreffen
den Connty jährlich eine SlB nicht übersteigende
Z imune anS dem Biigadesond auszahlen soll
Die Summe ist »ach der Anzahl von Malen zn
proportionire», welche jedes Mitglied de» regel
mäßige» Ercrciticn und Parade» der Compagnie
zu welcher eS gehört, bcigcwonht hat; voranSgc
sctzt jedoch, daß keinem Mitglied? ein Theil seines
SoldeS wegen Nichterscheinens bei Ezercitien oder
Paraden vorenthalten werden soll, wenn nach den
Bcstimmnngen der Seet !»! deS Gesetzes vom 4,
Mal 180 t eine genügende Entschuldigung für
baö Nichterscheinen Vorhände» war. Die ge
»a»nte Commission hat ferner die in Sectwii
deS Gesetzes, jn welcheni GcgciiwärtigcS ei»
Sttplement ist, näher bezeichneten Pflichten zu
erfüllen.
Sect. '>, Außcr den Ausnahmen, welche dav
Gesetz bisher gestattet hat, sollen in Zukunft alle
Diejenigen vom Militärdienste befreit sein, wel
che sich hiernach in Gcmäßhclt irgend eines Ge
selzeS dieseö dieses Staates selbst nnisvrmircn und
welche während snnf aufeinander folgenden Zäh
ren in einer, den Gesetzen dieseö Staates gemäß
gebildeten Militärorganisatio» gedient haben oder
noch dienen, sowie Solche, welche in Ver. Staa
ten Militärdienst gestanden haben und nach Ab
lauf ihrer Dienstzeit oder früher, wenn eS wegen
Dienstuiitauglichkeit geschah, einen voll cnllassen
wurden, Zn Fällen von Krieg, Znsurrcetion
nnd diese Ansnahmcn jedoch
Sect. 0, Daß das Älinimum der Militäror
ganisatioiicn aller Waffengattungen hiermit auf
zweinnddreißig Manu, mit Einschluß der Sub
alternoffizicre festgestellt wird. ausgenommen,
wen» zu activem Dienste dcoidcii, Zn diesem
Halle soll daS Minimum dasselbe sein, welches
daS Gesetz jetzt vorschreibt,
Sect, 7. Daß die Cvmmandcure jeder Com
pagnie einen vollständigen Bericht iiber letztere
anzufertigen und dem Gencraladjntaiiteu ded
Staates jährlich am oder vor dem I, October
durch die Regiments- Brigade- oder DivisionS-
Commandeure seiner Division zu übermitteln ha
ben, Sind keine Regiments-, Brigade-, oder
DivisionS-Commandeure in irgend einem County
statiouirt, so habe» die Commandeure vou Com
pagnicn den deregten Bericht in den genannten
Zcitabichnittcn direct an den General-Adjutanten
einzuschicken, AufAnnachlässigung dieser Pflicht
ist sür jeden einzelnen UebertretungSfall eine
Strafe von KI VO gesetzt, welche in den Brigade
fond deö dctreffcndcn ö einzuzahlen sind.
Der gedachte Bericht mnß die Anzahl der Mit
glieder der Compagnie, die Anzahl der Paraden
nnd Heldübuiigen, welche dieselbe vorgenommen,
die Summen, welche die Compagnie von der Mi
litär-Commission deS Couuty's empfangen hat,
die Ausgaben der Compagnie, sowie den Aorrath
an Waffen und Munition in Besitz der Coinpag
nie umsaffen,
Sect. 6. Der Gonvernenr soll daS Recht ha
ben, einen Adjutanten mit dem Rang eines Oberst
fnr jede Militärdivifiou deS Staates anzustellen
und demselben seine Patcnte auszufertigen,
Sect, 9. Alle Gesetze oder Theile von Gesehen
welche mit den Bestimmungen dieser Bill im Wi
derspruche stehen, sind hiermit widerrufen.
»S»Zu der Gesetzgebung von Wisconsin ist
folgender Antrag eingebracht worden! ES sollen
die verschiedenen CountieS aufgefordert werde»,
die Bouiiw-liimperö. oder richtiger die Bon»,
th.Diebe ausfindig zu machen. Diese Burschen
sollen aIS gemeingefährliche Diebe behandelt als
solche bestraft uud zur Rückzahlung der den Ge
mcinden gestohlenen Gelder genöthigt, ihnen
anch für alle Zeiten das Stimmrecht entzogen
werden, DaS Geld, welches iu dieser Weise er
halte» werde, soll zur Unterstützung der Invali
den uud der Wittwen nud Waisen der im Kriege
gefallenen BuudcSsoldatcii verweudit werde»,—
Der Antragsteller bemerkte, daß fast jede Ge
meiude deS Landes von diese» Schurken um
große Summen bestohlen worden sei. da jeder
einzelne dieser Diebe 300--700 Dollar« in seine
spitzbübischer Tasche» steckte. Die Rainen die
ser Diebe die leicht anSzufinden seien, sollen ver
össentlicht werden, auf daß sie gedrandmarkt blei
den für immer.
Bei der Passirung beSIS. Amend
ments zur Rationat - Constitution in unserer
StaalSgcsetzgcbuug zu s)arridbiirg, hat Senator
Stiiiso» sich wacker gehalten, Cr wieg iu einer
Rede die Sünde »ud das Verbreche» »ach, mit
welche» südliche Sclavenhalter mit ihren nördll
chc» HelscrShclscr» dad geschändet und daß
es n»n a» der Zeit sei, die Reg-rfrage für immer
zu beseitigen, Zn dieser feiner Rede gab Stin
son den Knpferige» um sich her so gewaltige Rip.
penstöße, daß diese Anfangs gar nicht wußte»,
wo zuerst die Hiebe cinzlireibe», CS that unserm
Herzen wohl, doch endlich einmal von Moutgo
inery Counly einen Senator vor uns zu sehe»,
der mehr versteht, wie Brändh zu trinken, dabei
aber dennoch aiS Teniprenzlcr stimmt und daS
Cchnurrdärtchen färbt Die gefärbten Schuurr
bärtchen haben noch nie, wenn es an den Bind
ricnien gegangen, die Probe bestanden Hnrrah
für Stinfou ' Mgst, l
GittUiidvierziftsier ,
(Erst? Session.)
Washington, 22, März
Senat, I
Eine Bill wurde cinberichtet und passirt, wo-
durch der Miltland Pacific-Eiseiibahn-Cottipagnie 1
daS Wegrecht erlaubt wird, ,
Folgende Beamle» wurde» erwählte Ser
geaiit-at-ArmS I R, French von - Caroli- i
na j Clerk, I, Ät. Akorrls von Süd-Carolina; ,
Congreß-Drncker, A, M Clapp von New-Uork, j
Suinnei führte eine Bill für die Veränderung
der Naturalisalioiivgcsetze ein. Noch andere i
BillS käme» vor und das Amlodanergesetz wurde l
weiter besprochen,
H a l! ö,
BillS wurden eingebracht für die Aufnahme!
von Speciezahlungcn—sür die Formirung eines!
neuen Staates anS TeraS, südlich und westlich
vom Toloradofluß mit Namen Lincoln—und an
dere in Bezug auf Nationalbanken, Naturalisa
tion :c.
Eine Bill von WinanS, welche der MeinMS,
El Paso und Pacific Eifenbahn-Eompagnic das
Wegrecht gestaltet, wurde passirt.
Mit INS gegen 48 Stimmen wurde ein An
trag Palne'S angenommen, daß in allen Fällen,
wo eine Wahl beanstandet wird, wenn von einer
Partei oder von einem Mitglied? deS HanseS be
hauptet wird, daß irgend einer der Candidaten
nicht im Stande sei, den Testeid zu schwören, eS
, die Pflicht deS CoinmlttecS sein soll, zu untersuchen,
ob eine solche Unfähigkeit eristirt, und wenn
> solches der Fallest, so soll das Committec dar
> über dem Hanse Bericht abstatten. Ein solcher
soll für unfähig erklärt werden, feinen Sitz ein
zunehmen, und Nieiuaiid soll eine Vergütung er
halten, der zur Zeit der Wabl nicht gehörig für
dag Amt eines Repräsentanten qnallficirt war,
wenn die Entrechtung nicht dnrch ein Gesetz deS
CongrcsseS zuvor beseitigt worden ist,
Washington, 23, März,
Senat,
Ans Antrag deS Sumner'S wurde sür die Zeit
der Abwesenheit deS Air, Eolsaz, der Senator
Anthony znni Vorsitzende» des Senats gewählt,
Spragne brachte ein Petition zu Gunsten deS
Frauen-Stimmrechts ein und bemerkte, da nach
seiner Ansicht die Stimmgeber dieses Landes
weniger mit den RegiernngS-Geschäslen zn thun
hätten, aIS irgend welche Ändere, so könne er in
, der Bewilligung keinen großen Schaden sehen.
Sherinan brachte eine Bill ein, wonach die
Vorausbezahlung der Zinsen der öffentlichen
Zchnld autorisirt werden soll, nnd verlangte so
fortige Berathung derselben, Er ließ durch de»
Sekretär eine» Brief deö Finaiij-SekretärS ver
lesen, in welchem derselbe betont, daß die Finanz
läge deS Landes eS rathsam erscheinen lasse,
wenn ihm gestattet würde, die Znlcrcssen ans die
öffentliche Schuld, für eine Periode von nicht
über l! Monaten vorausbezahlen und daß er
nicht wisse, ob er nach den Gesehen dazu berech
tigt sei. Angenommen,
Auf Autrag deS Mr, Edmunds wurde die Bill
wegen WiddcrrnsS deS AmtSdauer.Gesetz an bad
Znstiz-Eoinmittee zurück verwiesen
Nach Ablauf der Morgenstunde wurde die Bill
wegen Reorganisirmig der Rechtspflege der Ver,
Staaten ausgenommen nnd passirt.
Die Bill bestimmt, daß daS Ober - Bundeö-
Gericht anS dem Oberrichter und 8 Richtern be
stehen soll, vovon ein Quorum bilden, und ei
nem weiteren Richter, Für jeden der neuen
GerichtS-Kreise soll ein Eircnit-Richter ernannt
werden. Die Eircuit-Gerichtc sollen abgehalten
werden vom Ober - Bnnded - Richter, oder vom
Eircuit-Richter, oder vom Distriet-Richter, oder
von beiden erste» zusammen. Zeder Ober
inal in seinem GerichtSsprengel Gericht halten
H a u S,
Poland von der Conimittee für Revision de>
Geseke berichtete eine Bill, welche die Zeit zm
Revision und Modifikation der BmidtSgcsetzl
um !! Jahre verlängerte Ci» längere Dcbatt«
entspann sich worin Butler bemerkte, daß crs
vier Capitel fertig zu sein schienen und die Ar
beit winde Jahre erfordern, wenn sie nicht schnel
ler betriebe» werde. Die schon vor drei Zahrer
dazu ernannten Commissioiierö erhalten SSUN
per Zahr und Spesen, Die Bill wurde mit de»
Amendement angenommen daß die Coinmls.
sionerS ihre Zeit ausschließlich diesem Werke wid>
men sollen.
Washington, 24. März.
Senat.
Folgendes Substitut für die Bill wegen Wi
derruf de? AmlSdaner - Gesetzes wurde vom lii
stiz-Commiltce, einberichtet und zur DiScussio»
gebracht.
Die erste uud zweite Sectio» deS am 2te»
März, IBK7 beschlossene» AnitSdaner - Gesetzes
sind hiermit widerrufen und statt dessen ist fol
gendes beschlossen:
1) Daß irgend Jemand, der ei» Civil - Ami
ittiic hat, zu ivelchem er ernannt und vom Seiial
bestätigt ist, dasselbe zu bekleiden, berechtigt sei»
soll, ein solches Amt während deö Termins, für
welchen er ernannt wurde, zu bekleide», wen» e>
anf Änrathen nnd mit Zustittnnuug
dev Senats abgesetzt wird oder wenn für ihn ein
Nachfolger mit Zustimmung deS Senats ernannt
wird, mit AuSuahnie von Aemtern, die hierbei
besonders ausgeführt sind
2) Daß während der Zeit, wo der Senat
nicht in Sitzung ist, der Präsident hiermit die
Vollmacht erhält, nach eigenem Crmessen irgend
einen Civil-Beamten z» suspendiren, der ernannt
und vom Senat bestätigt wurde, mit Ausnahme
der Richter der Ver. Staaten Gerichte, bis zum
Schluß der nächsten Sitzung des Senats »nd
einen passenden Nachfolger zn ernenne», der i».
dessen abgesetzt werde» kann, damit er de» AintS-
Pflichte» des so suSpeudirende» Beamte» obliege»
kau». Eine zu solchem Amt ernannte Person soll
de» AimSlcid leisten »nd die vom Gesetz vorge
schrieben?» Bürgschaften stellen, wie sie von dem
snSpcndirlcn Beamten gestellt wurde u»d soll
während der Dauer seiner AmlSverwaltung ;»
dem Gehalt und den Sporteln deS Amtcv berech
tigt sein. Der jnSpendirle Beamte soll hiervon
Nickt» erhalten. CS soll die Pflicht deS Präsi
dente» sei», biime» Tagen nach Beginn jeder
Sitzung deS Senat«, für jede Office (mit AnS
»ahme derjenigen, die nach feiner Ansicht gar
nicht besetzt werden sollten) Personen zu nomini.
len, um alle Bacauzc» zu besetze», die beim Zu
sammeutritt deS Senats cqistirte», gleichgültig
ob dieselben temporär besetzt wnrden oder nicht,
uud ebenso für die Aemter der suSpendirte» Be
amte» We»n der Senat während solcher Ses
sivn sich weigern sollle, eine Nominativ» für ri
tte» snbpciidirtcn Beamten zu bestätige», und
überhaupt sich weigert, zu dessen «iiSpendirung
sei»e Zustimmung j» »eben, dann lotl ein solcher
Beamter berechtigt sei», von seinem «inte wieder
Besitz zu ergreifen, feine» Dienst wieder zu thun
und die Cinoliimciite zu beziehen, al» ob er gar
nicht suSpendirt worden wäre.
Dieses Substitut wurde nach längerer Debatte
mit 37 gegen 15 Stimmen angenommen.
HauS
Bill» wurden eingebracht für verschiedene
Dinge, darunter eine von Hr» Garsield für die
Aufnahme deS nächstjährigen CenfuS. Dieselbe
eladlirt im Department deS Inneren ein Censn»
vurea», desse» Chef vom Präsidenten zu ernen
neu ist Der Secretär deS Innern hat für je
den Congreß.Distrikt und für jedeS Territorium
Hülst» - Supcrinlcndcnten jlt ernennen, welche
wieder alle Nnlerbeamlen anzustellen haben, die
siir die Ausnahme dcb Censnd gebrauchen. Der
ljensttS soll vom l. April 1870 genommen wer
den nnd die ganze Arbeit ninß innerhalb zwei
Monaten geschehen sein. Der CeichiS tvird am
1. Ätai 1«72 vcröffeutlicht werden, zu welcher
Zeit auch daS Bureau geschlossen wird.
Der Sekretär deS Innern. dcrAltorncy-Gene
ral nnd der EensnS - Commissioner müssen S6,e
mata nnd Tabellen am ersten Montag deö näch
sten December dem Cvngreß vorlegen.
Sobald der (Lensuo ausgeuommen sein wird,
wird in die Seetenzahl jede» Staates mit
l>0l» dividirt nnd der Quotient giebt die Zahl der
Repräsentanten im Congreß an, zu denen jeder
Staat berechtigt ist. Man erwartet, daß dann
270 Repräsentanten im Hause siyen werden. —
Später soll die Basis der Repräsentation bann
I auf 17ö,V01) Seelen erhöht werden
Xeform vcs Mevicinalwcsens.
Daß daS Medicinalwesen in alle» seinen Bran
chen hierzulande gar sehr im Argen liegt, darüber
sind Medieiner, wie Laien vollständig mit sich ei
nig, Wie überhaupt ein Menschenleben in Ame
rika nur sehr gering angeschlagen wird, und der
Staat im Allgemeinen blutwenig zum Schutz von
Leben und Gesundheit seiner Angehörigen thut,
so ist dieö ganz speciell der Fall bei Medicinal-
Ängelegenheiten Quacksalberei in allen mir er
denklichen Modifikationen findet hier bekanntlich
den ergiebigsten Boden. Leute, die nicht einmal
daS A B C der Heilkunde inne baden, dürfen
ungenirt ihr Unwesen treiben, kuriren in dem
Style deS bekannten Dr Eisenbart nach HerzenS
lnst daraus IoS und machen sich noch obendrein
nicht selten in doppelspännigen Kutschen uud pa
lastartig eingerichteten Wohnungen ln frechster
Weise breit, Zm Uebrigen sind ja die Kirchhöfe
groß nnd—die Leichenbesorger wollen auch lebe»,
WaS da«« diese würdigen Jünger Aeiiculap'S
noch übrig gelassen haben, daö nehme» die Apo
theker a»s sich. Eine sechsmonatliche Lehrzeit in
irgend einer Farben- und Droguenhandlnug ge
nügt ja vollkommen, nm zur Ausübung der Ap
othekerkunst zu befähigen. Hatte ma» aber gar zu
irgend einer Zeit die Vorlesungen für ein Seme
ster in einem pharmazeutischen Coileg belegt, so
schreibt man ganz kühn aus sein Aushängeschild
~Graduirter Apotheker" uud reccptirt uud labo
rirt nun srlsch darauf loö, Strychnin, Veratrin,
Morphin sind ja uuschuldigc Pülverchc», mit de
nen ma» tcinen Hund hinter dein Ofen verlocken,
geschweige denn ein Menschcnleben in Gefahr
bringen kann Doch die EngroShändlcr und Fab
rikanten von Drognen nnd Chemikalien wollen
auch ihren Anlbeil an der Beute haben, Sie
wissen ja. daß die Mehrzahl ihrer Kunden die
Güte der Rohstoffe nicht zu beurtheilen, daß sie
hänfig nicht einmal einen Arzneikörper von einem
andern zn nntcrschciden wissen Da darf mau
»»gestraft verdünnen und vermischen, oder alte,
längst werthloS gewordene Waare ans Auktionen
für ei» Spoltgeld aufkaufen »nd zu hohen Prei
sc» wieder absetzen. Die Hauptsache bleibt ja
immer daS ~Gcldmachen." <
Wer aber den Schaden und zwar den allerem
psindlichstcn Schade» vo» allem diese»! UnM
hat, ist daS Publikum, Der Laie kaun im Ali
gemeinen ebcusoweiiig die wissenschaftliche» .Kennt
Nisse deö ArzteS, bei bei» er Rath »ud Hilfe sür
feine Gebrechen sucht, beurlheile», wie er dieÄule!
der verordnete» Arznei zn laxiren vermag Er
hat sich dem Doktor wie dem Apotheker auf Viiade
und Ungnade ergeben—er m»ß ans Trc-ie und
Glauben hinnehineii, was der Eine veiordnet,
der Andere zusammenbranet, und indem er im
Vertrauen auf baldige Genesung dx« bitleren
Trauk hinunterwürgl, schluckt er vielleicht den
Mediciner übn ciiic» Kamin scheere» zu >vollc».
Wir haben ebensowobl mit große Anzahl wissen
schaftlich gebildeter, geschickter und erfahrener
Aerzte und Apotheker Aber gerade diese Fach
männer wissen am besten, daß die oben geschil
derte Klasse von Psnscher» all« Art leider mir zu
zahlreich v/rtreten ist, und sie werden und gewiß
gern bezeugen, daß wir nnö keiner Uebertreibung
schuldig gemacht habe»
Eine gründliche Reform vcS gesammteii A!e>
dicinalwescnS ist also dringend geboten, U»I
ebensowohl wie sie zum Schuh dcS Gebens u»I
der Gesundheit dcS PudlikuinS »ot>,wendig ist
innsi sie de» wirllicke» Aerzten und Apothekeri
aIS Garantie für eine bessere und gesichertere Ey>
stenz erwünscht sein, Ata» ist nun auch i» diese,
beiden Branchen dcS Atedicinalweseiis zu diese!
Einsicht gelangt nnd hat neuerdings Anstrengung
gen gemacht, eine Neform anzubahiicii, Bie den
cnlseylichen Chaos, welche» bis zur Stunde hin
sichtlich der Ätediciiialangelegenheiten herrscht
mag eö indessen wohl sehr schwer sei», zu wissen
Ivo inan aiisange» soll zu rcsoiiniren nnd es dar
daher kaum überraschen, wenn wir die edlen Her>
reu das Pserd beim Schwänze anfzäuiiie» sehen
Die Medicinische Gesellschaft de» Staate!
Peniisylvanlcn hat nämlich bereit« im Juni Ich
ten Jahres die LegiSlalnr nm Passirung rine>
Bill petitionirt. welche die Versälschnng von Arz>
neikörper» nnd den Verkauf von wer«,losen Dro
gnen verhindern soll nnd wollte zur Erreichung
dieses Zweckes einen Drogueii-liispektor
stellt wessen. Da eS indessen nicht in dem Plan«
der Gesetzgebung lag, ein neues und zwar kost,
spieligeo «int in der Person eines solchen Inspek
torS zu schaffen und man daher fürchtete, das
dieser Punkt eine Ablehnung der ganzen Bill zni
Folge haben könuic, so stand man von demselben
ab und die Bill, wie sie von der Eommiltec bei
nnterdreitet war, beschränkte sich in»
lediglich aufStrafdcftimmungei! für den Verkauj
solcher verfälschten oder werthlosen Droguen
AIS Angeber oder Ankläger sollte» namentlich dii
Aerzte, in deren Bereich die betreffende» Fäll«
kommen würden, fungiren
Daß die Aerzte zunächst den Verkauf von vei <
fälschten und werthlosen Arzneilörper» zu hiiiter-
Ireiden suchen wollen, ist schon recht. Wirksam«
Arzneimittel bilden natürlich eineweseiitliche Vor
auosetzuug für den Erfolg der Heilkunst, «bei
die Art und Weise, wie dieses Ziel erreicht wer
den soll, sind das Verkehrte an der Sache. Ab
gesehen davon, dag sich einerseits respektabli
Aerzte schwerlich zu öffentlichen Dennnzianleii
hergeben würben, andererseits baS Recht zu der
artigen Deiiiinziationcn leicht z» allerlei Miß
brauchen Veranlassung geben könnte, dürfte eS in
den meisten Fällen weder leicht sein, nachzuwei
sen, daß die nicht eingetretene Wirkung eines Arz.
neimitttlö in Verfälschung oder Werthlosigkeil
dtssclpen ihren Grund habe, noch erwiesen wer
ben können, daß der betreffende Apotheker—wie
die Bill besagt—von der Fälschung oder der
Wirkungslosigkeit deö Arzneimittels Ken nl»iü
gehabt habe
Auf de» Verkauf verfälschter nnd werthloser
Arzneien werden strenge Strafen gefetzt, aber
ll n keil nt n > ß über den Zustand derselben
entschuldigt das Gesetz ausdrücklich Statt zu
»erlangen, büß der Apotheker zunächst hinreichen
de Kenntnisse besitzen muß, bie ihn befähigen,
über die Güte und Reinheit feiner Waaren ur
lheilen zu können, ehe ihm überhaupt ertaubt
wird, die Apothekerkunst auszuüben, werben seine
Dummheit und Unerfahrenheit noch zu einer
Entschuldigung gtinacht! Zm Senat ist diese
monströse Bill gVicklicher Weise abgelehnt worden
»nd et ist kaum zu befürchten, daß sie im Hause
rin günstigere» Schicksal erfahre» wird, nament
ich seitdem von Seilen der Pharmazeuten selbst
üiergische Schlüte zur Regelung dieser «ngeie
zenheit gethan sind
Mkxico.
Tic politische Lage der Dinge in Mer.iko bct
sich verbessert, seitdem nenliche
sobald derselbe von dcn Regiernngstruppen er
reicht werden konnte, so leichl nnlerdrülti worden
ist, Seine Leute haben sich fast olinc allen
Kampf ergebe». AlleS Kriegsmaterial, daö er
bei sich hatte, wurde erbeutet, Luid Male, der
comuiansirciide Offizier der Schwadron, die in
Pncblo rebeUirte, wnrde iin (Gefechte getddtet,
Estevcö, der zweite im Eommando, und mehrere
Ändere wurden gefangen und die Sache ist voll
ständig zu Ende gebracht, Die Parteien, welche
in Ädam eine Revolution erregten, wurden gleich
falls geschlagen und zerstreut. Ebenso erging eö
dem Serbando EanaleS im Staate Tamanlipaö
durch Gen. EScobedo'S Truppen. Alle diese
Ereignisse werden nothwendigerweise dazu bei
tragen, den öffentlichen Frieden in Mexiko zu
lrästigen. Die Mißvergnügten sehen jerzl, daß
sie mit ihren Ränken gegen den Frieden deo Lan
des keinen Erfolg haben, und eS sieht nicht dar
nach auö, als ob sie einen abermaligen Anfstand
anregen weiden, DaS Aolk ist deS Krieges herz
lich müde und wünscht die Erhaltung deb Frie
dens, Die Opposition gegen die Regierung,
weiche aus einigen wenigen mit der Rebellion
sympatlMrenden Personen besteht, hat einen
(Zadinciswechscl angestrebt. Da ihre Motive
bicfür nicht patriotisch und edel sind und sie in
keiner Weise das Land vertreten können, so ist
ihren Wünschen nicht entsprochen worden, Dad
Darnicbcrliegcn deS Handels dauert unglücklicher-
weise noch fort und ist die natü.lichc Holge deS
" langen Kriege»,
«S>L» !»!ochcster A.) und Umgegend
werden jährlich hunderte von Büschel» deulschcr
Zwetschcn gezogen nach Neu-Uorl und a»<
der» Gegenden versandt Wen» ei» Odstzüchter
SU bis LU >'«v für Pfiaumen per Büschel erbält,
werden Zwetschcn init K 8 biö Sil) per Büschel
bezahlt,—n»d da der Curculio (ein »einer
den Pflaumen, besonders solche die der Morgen
sonne ausgesetzt s!»d, bedeutend gefährUcher zn
fetzt, aIS den Zwetschcn, so trägt die Zwclsche
viel mehr, rchclmäßiger und sicherer, aiS die
Pflaume, Etcnso fault die Zwelsche weniger,
als irgend einc Pflaumensorle, und hängt länger
am Baume ä!S die Pflannie. ja bleibt in viele»
Fälle» dar«!? hängen »nd lrocknct, wenn sie nicht
gepflückt nnd, CS giebt in der Umgegend
von RoMier Zwctschenbäinne. die schon ü>'>
Jahre fte/n und noch ges»»d und tragbar sind.
Der Ba/tii ist viel ausdauernder im kalten Nord
westen, /lö die meisten Pflanmensorten, und da
her die starke Nachfrage nach Zwctschenbäiinic
seit uMeren Lahre»,
man tn'litzutage trinkt. —Un-
sere Alvordcr» schlürften ihr Bier oder Melb
an» riesigen Zrinkhörnern und Hnmpcn, die
Llndcntcn gießen eö auS Stiefeln in die Kehlen,
Ii Deutschland hat man Schoppen, Seidel,
Stangen, Töpchenö n, s, w, Zn Amerika gab
eö biS daher mir Gläschen mit dicken, nndurch
sichtigcii Bode», Zn Qnincy, Zll,, hat man
aber eine ganze neue, höchst origiiiclle Sorte von
Trinkgcsäßen erfunden. Man will dort abso
lut etwaö Aparteö haben und schlürft den Ger
stensaft daher auS —Holzschuhen, d i, -n-e No,
19, Eine lustige KncipgcscUschast hat diese
Methode eingeführt nnd kofft, derselben weitere
Verbreitung geben und so die Gläschen und
Schniltchcn verdrängen zu können, Wohl be
koniin'S! und—schmeckst du prächtig.
glückliche Ealifornien, von der Na
tur so überreich gesegnet, macht auch in der Ta-
mcrkwürdige Fortschritte, In den
inoilchen theilen des Staates gewähren vle Ta
baksplantagen dieses Zahr einen so üppigen An
blick, daß ein Reisender ans Virginien a» ein
südliches Blatt schreibt, er habe während einer
Fahrt von acht Meilen sich in seine Heimath
Virginien versetzt geglaubt, San Francisco bat
ZabatSfabriten, an welchen etwa IIMO
Mcnschcn beschäftigt sind Mein aIS Uw dieser
Fabriken sind daS Eigenthum von Chinesen, !>t)
gehören ausschließlich Amerikaner», der Rest an
deren Nationalitäten, Diese Fabriken haben
lehleS Zahr ca, '»N Millionen Cigarren geliefert
»S'Miiz Tara!, Shank, die Tochler des Hin.
Henry Shank von Gagle Townsckip, Hancock
Cou»th> Ol>io, war seit mehreren lahren walm
sinnig und während der leizten 8 Atonale zuwei
len ganz rasend gewesen, (5b wurde ein kleines
HanS beim Wohnhanse errichtet, worin die Un
glncke gehalten und bewacht wnrde, Am letzten
«anistag steckte sie, während der Abwesenheit ih
rer Schwester, ihr Bett an und bald brannte
daS Ha»S ebenfalls. Als man hineindrang, lag
die Arme bewußtlos mit dem Kops an der Thür,
aber daS Leben war noch nicht entflohen. Der
herdcigerusene Arzt tonnte sie jedoch nicht retten
und sie starb um ft'mf Uhr AdeudS, Sie warj
2-t Jahre all.
»N.Georg Miller der 4j Meilen östlich von
s Kenia, Ohio, wohnte, wurde am Donnerstag
Abend von Heniy C Edmiiiidsoii erschossen,—
Beide machteii einem jungen Mädchen den Hof
»nd daraus entspann sich ein Streit, An je
nein Abend borgte Edmonso» ei» Gewehr, lud
dasselbe mit einer doppelten Ladung und begab
sich »ach Miller'S Hause. Er rief "Miller her
aus uud forderte ihn auf, das ziirückzunehiiien,
was er über ihn gesagt habe. Miller antwortete,
daß er niemals feine Worte zurücknehmt. Dar
auf feuerte Edmondfa» und schoß sciueu Gegner
durch de» Kopf. Er starb biiiiie» zwei Stuii
den. Edmousoei wurde verhaftet.
«S"Die Kuliurer im Süden kommen mitim
ter auch an den Unrechte». So »»längst in
Alabama, Bei Wade S Gap daselbst wohnt ein
Pflanzer Namens «eltzmanii. Diesen wollten
die Kuktuxer fort habe». AIS er bei» AuSwei-
snngSbefehl keine Folge leistete, griffen ihrer zehn
RachtS seine Wohiinng an, Selymaii» wehrte
sich aber so wacker, daß er zwei der Angreifer
tödtete und mehrere verwundete. Die Getöbte-
ten, welche auf dem Platze blieben, wurden aIS
die Söhne wohlbekannter garnier in einem be
nachbarte» Caunth erkannt, Seltzmaiin wird
jetzt wohl Ruhe habe»
«M.Eiue reiche Kubanerin macht im Augen
blick in New Orleans große« Furore, Die
Dame ist aIS Flüchtlingin vor der Revolution
nach den Ver. Staaten gekommen, außerordent
lich fchöu, eine Erbin und hat trotz aller Schrecke»
deS AufstaudeS Zeit gesunde», sich jit chrer Fluch!
mit zweihundert kostbaren Klei-ern und entsprech
endem Schmuck zu versehen.
SchuN «nd Pflege für u»se,e Lreu»de
Sie Vögel.
Während die varlenbau - Gesellschaften noch
über die Frage slreitcn ob die Vbgel mehr Scha
de» als Nutzen slislcn, nehmen wir an, da,; ge
wisse Nrinc Bogelgattnngen dem !>!a»dbcbauci
nützlich sind. Seit langer Zeil haben wir t>i>
Zaunkönige ais Frcnnde betrachtet, und jetzt konil
inen auch die europäischen Sperlinge zu uns, nn
im Kample gegen schadlichcv betonn» ans unsere.
Seile zn stehen. Die ictztgeiiannteii haben si>l
biö jetzt sehr gut betrag,, unb kein Mensch wa
im Stande sie anzuklagen. Diese llcincn Vog>
ziehe die Nähe der menschlichen Wohuungcu »vi
und suchen dort Schutz. Zaunkönige und äl,r
liche Arte» »ehnieii mit irgend einer Oessium
Vorliebe die ihnen ein passendes Ziest abgieb
und sie beziehen die für sie besonders cingerickt
I ten Häubchen auf's bereitwilligste. Solche V
gelhäuSchen bilden jetzt einen Theil der Sehew
Würdigkeiten der Stadt Neu - Uork, seit l
Sperlinge importin wurden, nnd man hat vie!
die mehr künstlich als geschmackvoll auSsielen -
filier uuseieroffenilicheii Plätze besitzt eine sotc
Menge dieser verzierten Vogelhäuser, daß er »
ein Zuckerbäckerladen aussieht. Bedenken w
daß Allev wad der Vogel verlangt, eine geschüt
ÄiiSholilung ist, in welcher er sein Nest bau
kann, so wird man einsehen, daß diese bemal
unb vergoldeten HänSchen ebenso uniiily alö j
schniackloS sind. Ein rohgefertigteS Äästck
wird ebenso bereitwillig bezogen werden,
diese theuren und reichverzierten Häuser Y
einigen Jahren gaben wir eine» Artikel über
merkwürdiges Vogelhaus. Irgend Jemand h«
eine alte Oclkaniic an einem Stackctenzaniiea
gehängt; sie wurde sofort bon einem Zannlö!
Pärchen mit Beschlag belegl, welches sei» Nes
diesem turioscii Quartiere baute und Junge d>
auszog. Mit Sicherheit kann man annehu
daß eine einsache Kiste mir einem d>
nnd an einem Baunistainme angenagelt in B
bewohnt wird.
TVot'lverdicnt!
Ein schlechter Scherz, der ein schlechtes E
hätte nebnien können, wird ans einem Süvd
scheu Dorfe berichtet. Cm Arbeiter von he!
lifcher Gestalt, aber desto geringere» grlsli
Fähigkcile» ist stets die Zielscheibe seiner Ka
raden, er gilt allgemein für blödsinnig; inde
er harmlos, »»d ma» diildct lh» im Dorse, w
allgemein unter deH, Namen ~der Närrische"
tannt ist. Zwei junge Lenle verabreden sick
»e» Scherz mit ihm zn treiben, Ciner von
neu lvill sich todt stellen, der Andere soll
Närrische» bitte», eine Nacht hindurch bei
Todten zu wache». Der Blödsinnige gibt >
seine Einwillignng und wird spät Adendö i»
Zenimcr geführt, in weichen, der scheinbare T
nnter einem weißen Lcinluche daliegt l
Stunde »ach der ander» verstreicht, der Blot
»ige hält getreu die Wache Da um Mi!
»acht erhebt sich der Todte ans dem Bett
stanl de» Biödsimiigc» au. Dieser zeigt i
die geriugsle Furcht ~Todler, verhalle
ruhig!" rust er gleichgiltig. Der Todte >
erhebt sich weiter. ~Todter, willst du liege»
ben? wiederholte der blödsinnige. Der T
aber stellt vom Belle auf. Jetzt wirft sich
Riese aus den Todte» und verarbeitet ihn
seinen Wänsten, »i» ih» wirtlich lobl z» mac
und mit Mühe gelingt eö de» auf das Hll
schrei Herbeieilenden, den Unglückliche» aus
Händen deS Riefen z» befreie».
«S'Zur Warnung theilen wir ans dem ~A
»er und VolkSfrcuiid" von Milwaulie svtgl
Notiz init Am Samstag Abend gab die ?
eines in der Ncunlen Ward wohnhaften H
Doyle ibrcm nicht zur Rnhe zu bringenden
MrS, WinSlow'ö ~Soothing . Syrnp," ei
besonders von Amerikaiiern stark gebraut
calinireuden Mittel, ein. An: Sonntag Mvl
war da» .Kind todt, Dr. Hübschmaii» ivurt,
demselben gerufen und fand an den Swnptoij
daß daS Kind in Folge der Wirkung deS in
, Soothing.Shrnp" ciitbaltenen Morpbium
storben war. Unter «ssisstenz der Doktc
Hübschmann nnd Kasten wurde eine
schau abgehalten und die Znry fällte ein ob»
Angaben entsprechendes Verdikt
So schädlich der häufige oder nickt dieag
morde, liche oder nickt ärztliche veiorduele Ge
derartiger Narkosen auf alle menscklickci, Nali
einwirkt, so geradezu ist deren «nweuduiig t
Verblich bei kleinen Kindern so zarten Alters !
sollten sich Äiütter diesen Vorfall zur Wann
dienen lassen.
«Line amüsante HunScgeschicW,.—
der Rahe von Cambridge, Worcheslcr Co., M
fachuscttS, wohut eiii Bauer welcher einen bedi
tendcn Buttcrhandcl betreibt nnd natürlich l
mit sehr viel Geld verdient. Run ist e» i
aber zu »uiständlich, daS Butterfaß selbst zu d
hen nnd er kam auf de» Einfall, sich eine Z>
mühlc machen zu lassen «nd so seine Hunde
beschäftigen. Die Tretmühle wnrde gebrao
der'Klässer auf den Radkaste» gefetzt, dieser t
wegte sich, de, avancirte uud nun flog das Br
terfaß um feine Achse, daß eö eine Lust war T
Hund blieb über Rächt im Zimmer wo daS Bi
«erfaß stand, an» langer Weile sprang er auf!
Stampfer und das Rad begann sich zu dreh«
weil das Faß leer war mit ungeheurer Schuiiti
keit. Der Hund kletterte mit wüthender Hast t
dem Kasten herum, oh»e irgend weiche» Vo,
theil zu gewinnen, er tappte und stieß fchließli
ein klägliches Geheul aus welches den Bau
weckte, der jetzt zu feinem Schrecken endeckte, dc
fein Huud sich in einer furchtbare» Weife Mi
tion machte, worauf er ih» a»s feiner nnaiigl
»chmcn Lage befreite.
v^.,,Was braucht Amerika am nothwendig
sttn?" frägt eine Rew Yorker Zeitiiug und am
wortet- „Rtülter!" Sie klagt, daß in de
..ersten Famiiieii deS Landcö" die Weiber vl
allen Dinge» daran dachte», ~wie sie ei» schö»e
AuS'cheu sich cvnscrvircn köiineu uud keine Kin
de: zu dekomme» brauche», „Wir sterben aui
wir Amerikaner," ruft die Zeitung, das Mut
terwerden ist in den letzten Jahren ganz aus de
Mode gekommen !" Der,, Reu - Hort Demo
krat" bemerkt dazu i ..Die verachteten Chinese!
haben zwar auch die (in ihrem Lande gesetzlic
gebilligte) Sitte deS KindsmordS nntcr gewisse,
Bedingungen, aber sie lödlcn die Kinder e,f
nach der Geburt, so daß die Mütter
und Fruchtbarkeit bewahren, ivährend hier di!
„Damen" den Fluch welchen der alle Lear gei
gen seine nnnatürlichc Tochter schleud.it, au
selbst vollstrecke»,"
«V'ln Suffes Coiinty, R 1., winde eil!
junger Mann wahnsinnig! er sperite seine
Familie, seine» Vater »ud einige Bruder in ei,
Zimmer nud hielt ihucu eine geladene Doppel
fiinte vor die Köpfe, mit der Drohung, zu schlief
Ben, wenn sie sich rührten Ein Rachbar den
die Stille im Hause verdächtig vorkam ging nach
demselben zu and wurde von dem Wahnsinniges
! geschossen So hielt dieser den ganzen Tag
Wache' Am Abend bekam er Hunger und
etwa? getrocknetes Fleisch, welche? großen Duist
verursachen mußte, denn er trank die nahestehende
Flüssigkeit, WhiSkey, in solcher M-llge, daß ei
besinnungslos niedersank und werden
konute Letzt ist der N»j!qckliche ig der Irrens
anstatt in Trenlon Mtz.Hr, George Wickliff ein Mann von 40
Jahre», der in der Rühe von Columbuö Center,
Licking Co, Ohio, wohnte, ging am letzte» Mitt
woch in de» Wald, wo iiiige Männer Holze
fällten, Sie waren an einem starken Baiini. der
gerade am falle» war, und aIS sie Hrn. Wickliff
sich nähre» sahe», riefe» sie ihm zu, er solle fort
eile», Da er nicht wußte, iu welche Richtung
der Baum fallen würde, nnd wahrscheinlich er
schrecken war, lies er auf dt» Baum zu, strauchelte
uud fitl. Der Baum fiel auf ih» uud zermalmte
ihn so schrecklich, daß seine Leiche kaum aIS die
Uederrcsic eiueS iiicnschliche» Wesens zu erkennen
war.