Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, August 11, 1868, Page 2, Image 2

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    Lecha Caunty Patriot.
Ällentaun, Pa., August N> 1868.
Republikanische »erncnnungen
Für nächster Prestdrnt
Nlysses D Grant
dcr Anncc dcr Vercinigten Staaten.
Für Vice Prcstdent:
Schnylci^olsax,
Von Indiana.
Für Auditor General:
Major Oetterns?, s. /)ni lrans
von MontgoiiicN) Canilty.
Für Landmesser General:
Collums .M. Camjlkess,
von Camilla CaNnty.
Wahltage, Dienstag, l!i. Octokxr ur
am <tt. No lB6B.
Für Presidenten Urwähler:
Seuatorial-Erwählcr:
G. Morrison (soatcS, von Philadelphia,
Thomas M. Marshall, von PittSdurg.
Neziresentative - Lewählcr:
1. William H. .Barnes l!i. Samuel Snow,
2. William I. 14. B. x. Wazonseller.
!i. Richard Wilk>», lü. Ekarle« H. Muller
4. George W. Hill. t<j. G>o>ge W. Elser,
5. Walsoi, P. 17. Zokn Sicwart,
li. . ohn H. Bringhurft, 18. A. H. OlmKead,
7. Franklin Hooter, >9. Lames SM,
?. Lsaac Eckert, 2» Henln C. Johnson,
S. Mari« Hoope«, 21. I ,«. Swing.
i(». David M. Rank, >22. W.lliam Treiv,
11. William Oavis, Ä. A. W. Crawsord,
12. Winlh. W. >24. I. S. Rotan.
Zchuylcl Colfar' »icde ii» ftiner Hei
iniitli Si'uth Vciid.
Wcii» schon der Em>''a'ig dcr beiden rcpubli
kaiiischcii Präsidcnlfchaslöcandidatc» bei ihrer
Reise durch de» Westen ans allen Stationen
welche sie bcriihrle», ein äußerst enthusiastische,
war, so war dle Demonstratioii ;n Ehren Schily
ler V'olfax' bei seiner Antnnst in scinein Hei
»lathöorte Sonth Bend in Indiana mehr alt
das sie war ein Beweis für die ungewöhn
liche und in dcr That anch wohlverdiente Lieb,
dcr VevölkeruiiL von Indiana ihrem Vertre
ter.
Wir lege» in Nachstehendem unseren Leser»
den wichtigsten Theil dcr herrliche» Rede vor,
welche Schuyler Loisax in Erwiderung auf die
herzliche» Bcwilltoinmnnngbwortt des Moyor
von Sonth Bend hiclt, Entuomnie» ist dle
selbe einer trcsstiche», mit vieler Sorgfalt an
gefertigten tlcbcrictznng des ~Ballimore Wek
kcr."
Herr Colsax sagte »ach cincr längeren Ein
leilnng, in welcher er seiner persönlichen Lezi?l,.
ungcn zu den Änwcsciidcn gedachte
Eines scyt mich in Verlegenheit, wäh
rend ich heute zu Euch spreche. Eö drängen
sich mir die grossen Streitfrage» anf, über welche
die Millionen dcv anieritanischen Voltes im No
vember an den Stiinmkästen zu entscheide» ha
den j aber i» Folge dcr StcUnng, die ich jetzt
vor dicsem Volle ciniiehnic, si»d »iei»c Lippen
in Betreff dieser Fragen versiegeln Ich kann
weder nber die Plalforni sprechen noch über unsere
Gcgcncandidate»; lehlereS verbielct mir die
Schlcklichkeit.
Ich halte eS nicht für schicklich oder Passend,
nachdem Graut und ich von einem grossen Theil
dcr die Majorität dcS amerikanischen Volkes
rcpräskntirenden Partei für die höchsten natio
nalen Aemter iwminirt sind, in die politische
-Irena zu trete» »nd diese anfrcgciide» Fragen zn
besprechen.
Ihr kcttiit »iciiie Äcrgaiigcuhcitj sie ist i»
de» Ännalen dcr Gesetzgebung »»scrcS Landes
verzeichnet; dort stcht ich könnte sie nlcht
anS>treichcn, wcii» ich wolllc, »»d ich wollte sie
nicht ciuSstrcic' c», wc.in ich kö inte. Kein Wort
werde ich je z' rück..el>> n; oc.ÄlleS war mir
«achc der stärksten ttcbcrzcug.i.,g. Meine Zu
kuiift hägut jetzt nicht von dcin Volke diefcö Dl
striktS allciii ab, sonder» von den Millionen beb
aincrikanischen Volke». Ich glaube au diese!-
de».
Ihr wißt, dass uiciu Glaubeu auch zur Zeit
dcr Niederlage» dcr Nalio» »nd dcr Partei nie
erschlaffte, uic wan.te. Ich glaube auch heute!
Ich denke, ich sehe in allen Zeichen dcr Zeit dcn
Triumph nnd Sicg, dcr des grosse» Führers der
Hcerschaaie» dcr Natio» wartet-ei» Sicg, dcr
in seinem Glänze und seinen wohlthätigen Wirk
nngen für unser Land selbst mit den glänzenden
Siegen wetteifern wird, die jener gegen die «r
-incen dcr Ncbclllon erfocht.
Die Vorsehung erhielt »»serc Union, alö der
Verrath unsere Existenz zn bedrohe» schien - sie
stärkte uuscrc Herzen zu jcdcm Opfer, das wir
bringe» musstcn z sic bcscelle n»S mit einen, cd
len Patriotismus, wcil sic bcschlossc» hat dass
nicmalS dcr Vcrrath über dico uuscr schöncS
Land hcrrsche» soll; ai.ch im jetzige» Kampfe
wird sic nnS Seite stc' ». Möge., die Män
»er. welche durch die Wa dcS änie, iranischen
Volkes darnicdcrgcivorfcn winden, sich euch
vo» Neuem erhebe» »nd i» jener ga> i. c
gio» ihre» Borrath vcr.'imdc» die Vorfchling
wird ihnen das Urtheil spreche» und an den
Stiminkästcu wird eb im November offenbar
weiden.
Indem Ihr mich heute auf dem Bahnhof mit
freundliche» und glücklichen Mienen empfingt,
dachte ich uuwillkührlich daran, daß ich Hundertl
meiner früheren Freunde nie mehr sehen kann i
ich sprach zu jedem Regimentc jener Braven, di«
ans jeder Gemeinde nnd jedem Schulbczirke die
seö Eannty und dieses ganzen Eongrcßdistriktk
kamen, um ihr junges Leben als Opfer znr Er<
Haltung unseres geliebte» Landes dahinzngcbei.
Wiederholt bereiste ich diesen Distrikt und der
suchte cö, zu diesem edlen und patriotischen Werk«
zn begeistern. Und da kamen sie nnd vertausch,
ten das Bürgerkleid mit der- Zacke deS Soldat«
der Union, um sich nöthigcnfallS gleich Eurtinl
in den die Republik gefährdenden Abgrund z>
stürze».
Hier richtete ich an sie die letzten Worte dci
Ermuutcniug und sagte ihnen ein herzliches Lc>
bewohl; viele von ihnen bluteten und starben
damit der Verrath nicht unsere Republik de
herrsche. Kein patriotische« Herz dahier hat st
vergessen; und in der Geschichte werde» fi
ewig leben alö die Vertheidiger und Netter de
Union.
Hier anf dieser Stätte, die mir durch dies
Eriniicriiug heilig Ist, traten sie an, Alles Hinte
sich lassend, waS ihnen zn Hanse lieb war, Hinte
sich lassend die Ihrigen, die ihnen theuer ware>
wie ihr Augapfel, ihre geliebte» Äiiider u»
ihre vom Glück der Liebe und Zuneigung der
schonte Hcimath; Wd vorwärts marschirteii sie
' »in unsere Hahnen davor zn bewahren, daß si
zu», Leichentuche der schönsten Hoffnungen de
Weit würde».
Mein Herz strömt über im Gedanken an di
geehrten Todte». Gott segne die von ihne
hiiitcrlasscncn Fachilie»! Gott segne ihr nn
vergängliches Andenke»! Euch und mir wäre
sie lieb die Männer, deren Frc»»dcStrc»
bis an'S Grad und bis über daö Grab hinau
währte.
Ich grüße Euch und danke Euch i» der Er
iniicruug an sie.
Diese hier vti'sa'mmcllcn Tausende wissen am
die rechte Antwort zu gevci, auf jede Lüge nu
Vcrlenmdnng, die gegen mich gespritzt war!
Einen tiefen Eindruck machte heute am Bah»
Hofe auf mich der Anblick dev stattlichen de»!
sche» Graut- und Eolfax ClnbS; denn feil
herzliche Theilnahme au diesen Dcmonstratic
iien ist die vernichtendste Widerlegung uud Bei
dammnng der Verleumdungen, ja der Fälschn»
gen, in denen mau sich sogar hier gegen mil
erging.
, Ihr wisset, daß ich in meiner öffentlichen Lau
bahu von ihrem Beginne bis anf diese Stnnl
stets, in jedem Jahre, in jedem Monate und a
jedem Tage der Lehre huldigte daß die Grünt
fätze und der Eharakter und nicht die Gcbnrtt
statte und die Abstammung der wahre Test fi
amtliche Beförderung sind. Männer, die z
Fälschungen ihre Zuflucht nehmen, mögen mc
> neu Namen mit ihren verbrecherischen Finge,
fälschen i Fälschung ist Verbrechen. Ihr hi
wisset, daß hier in den letzten zwölf Jahren kei,
Wahl stattfand, ohne daß ich mit offenem Stimn
Zettel zum Stiininkastcn ging und für Männ
von fremder Geburt und für solche, die ihr«
Gottesdienst an einem andern Altare feiern a
ich, gestimmt habe.
Hier ist der einzige Platz, an dem ich anf die
Verleumdung antworte. Lasset sie da begrab«
sei», wo so viele Lüge» u. Fälschungen in i!
Nichts zurückfielen!
Doch ich will Euch nicht mehr lange anfha
ten. Aber wenn ev etwas gibt, wornach mc
Herz sich sehnt —einen Gedanken, der alle ai
deren übersteigt, so ist cö der, welchen die kurz«
gedankenreichen Worte deS großen Feldheri
unsrer Heere enthalten—ein Gedanke, der mc!
enthält als cine lange Rede, well er ganz für dc
Bedürfniß unsrer Situation paßt. Er laute
~Lasset uns Frieden haben!" Kein Land
der Welt verlangt »ach Frieden wie uusere gro>
, Republik—Frieden, nnd die Ihm folgende Woh
fahrt! Frieden!
Wie ich Euch oft sagte, bin ich gegen al
Kriege mit Ausnahme derer, die uns aufgezwui
geu werden, daniit wir nnsere nationale Existc,
erhalten. Wir wollen keinen Krieg mehr, kei,
Gewalt, keine Gewaltthat, wir wollen Friede»
Wir wollen keine üonscriptionc» mehr, kei
Bliitvtrg'cßcii.kein Gcmctzcl, keine neuen Schu
den. Fricden wollen wir, nnd den Frieden we>
den wir haben.
Der große Held deS Lande«, der die Unio
im jetzigen Kampfe führt, befahl „Frieden!
anf dem Schlachtfeld ; und er wird im Präs!
dciitciistuhlc dieser Republik „Frieden!" gebi«
ten.
Von Ocean zn Ocean, von den gefrorene
bw dorthin, wo die wilden Blumen i>
ewige» Frühling blühe», bis an die Grenzen de
südlichen Golfs, wird er Frieden haben, indei
er Jeden anf nnscrei» Gebiete schützt, sei dersclt
auch »och so arm, mag derselbe auch noch so un
tcrdrückt gewesen sein, mag er noch so niedrig
verlassen und »»bekannt sein UlysseS S. Gra,
wird ihm Schutz verleihe».
Ma» wirst Grant vor, er könne keine Rede
halten. Ihr seht, ich sage nichts über di
Grundsätze oder die Platform oder die Eaudida
ten »ttsrer Gegner. Aber ich bin berechtigt, vo!
zu sprechen, der Diejenigen führte, fü
welche ich spreche und die ihn» halfen, aIS e
das republikanische Prinzip von Neuem fest
stellte.
Auch hat er eine Rede gehalten, aIS ihm da
Comite der Ehicagoer Eonventio» feine Nomi
nation in seiner Wohnung zu Washington an
kündigte. ES war eine Rede von nur acht Zei
len! aber eS sind darunter zwei Zeile», so ge
wichtig, so werthvoll, aIS würde die Rede all
Bände füllen, welche die Geschiehst uud di
Werkc dcö EonfuciuS cntl>altcn.
Diese Zcilcu lauten ! „Wenn ich gewählt werd
jo werde ich keine Politik gegen dc» Willen de
Volkes zn vollstrecken haben." DaS ist eine Er
klärung, der großen Sache würdig ! Und wie Ih
Euch erinnert, sagte er dem Präsidenten John
lon, der Willen deS Landes müsse das Gesetz dei
Landes sein. So sagen wir alle! Dem Wille,
deS LandcS Gchorsam gclcistet, und wir wcrdei
gricdcn haben und mit dem Friede» Hortschritt
Unser Land mit seinen großartigen HülfSaiiel
len, bejpntt von den Wassern der zwei große,
Meere der Erde, wurde einen Augenblick du-xi
die Schrecken des Kriege« in feinem Vorwärts,
lchreiten gehemmt; im Friede» aber wird eS Ii
Ritscndimcnsionen ziiiithinc» an Wohlstand unl
Hoffnung.
Wir habcn AllcS, WaS eine Nation groß macht
Wir haben ein Volk, das so tapfer ist, als cö sici
„ifopfernd zeigte; dasselbe ist hingebend uiil
.'raktisch mit nnerschöpflichen Hülföqncllcn de«
!i>ohl>ta»dcS, dc» Ackcrbaiicö, de« Handels unl
>er Industrie. Wir leben in einer gemäßigten
lonc. Wir tragen in »»ö selbst alle Bedingn,,.
>cn dcr Große. Und mit einer Administration,
oelchc dcr «iiödruck deö VolkSwlllcnö ist. welch«
»e Gesetze deS Landes vollstreckt, stnd wir zn einer
bestimmt, durch welche selbst dcr
Aergangenh»!! verdunkelt wer-
Noch ci» Wort übcr die Heimath! Die Ge
l'hle, in«t dc»k» ich Z» Ench zurückkehrte, schilderte
t> schon Im Eingange. Waö geht üderdieHel.
mth m>, ihren licbrcichcii Verbindungen und
iiniicrmigen! Schnell wie keine andcre Stadt
nferev Staatcö schreitet unser South Bend vor-
wärtS mit den großen Vortheilen, die eS der In
dustrie bietet und die eö zum Manchester Inbia
na'S »lachen, mit seinem schönen St. Joseph
Thalc, diesem Garten deS Westens, mit seiner
noble» Prairie zu beiden Seiten, welche un> die
wunderbarste Entwicklung deö Ackerbaues der
splicht
Ihr habt Euer Schicksal mit einem der lieb
lichstcn Plätze nnsere Republik verknüpft. Ich
wünsche Euch Glück dazu und ich gratnlirc mir
selbst, weil ich hier bei Euch bin als ein Theil und
Stück dieser emporstrebende» Stadt Sonth Bend
nnd weil ich so oft mich auch das Schicksal als
Euer» Repräsentanten von Euch trennte, doch
noch immer Euer Mitbürger bin.
Meine Interessen, meine Hoffnungen, meine
Bestrebungen, meine Ueberzeugungen sollen im
mer für diese noble Stadt einstehen, dic sich mir
so viclc lahrc als trcuc Freundin erwiesen hat.
Möget Ihr Alle ei» hohes Alter erreiche» in
Glück »nd Bequemlichkeit! Möget Ihr gesegnet
sein in Eure» Kindern nnd Euren KindeSkin
der» !
Sollte ich Euch je vergessen, weil das Volk
mich vielleicht zu einer andcreu Stellung beruft,
bann soll »icin rcchtcr Arm crlahmcn und mciiic
Znnge vcrdorrcn.
Mit einem Herze» voll Dankbarkeit verlasse ich
diese Rcdncrbühiic, um mich i» dic Stille zurück
zuzichcn, dic sich für mich gczicmt, bis dic Präsi
dentenwahl entschiede» sei» wird.
Frcinont für Grant und Colfax
Die Stellung, welche General John C. Fre
mvnt im gegenwärtigen PräsidentschaftSwahl
kämpfe einnimmt, ist selbstverständlich cinc Sachc
von großem und allgcmcincm Jntcrcssc. Na
uicntlich dic altc» Freunde Fremoiit'S, die eS
zweimal vcrsnchtc», ihn sclbcr in den Präsident
schaftvsttthl zu sehen, konnte» seine Haltung
während der jetzigen, so bedeutungsvollen Pe
riode, mir mit der gespanntesten Aufmerksamkeit
verfolge». Dic in St. gedruckte „West
liche Post" sagt:
Bald »ach der Chicago Convention hatten wir
Gelegenheit, General Fremont hier bei der Ein
weihung dev Btiitoii-DenkmalS zu sehcn und zu
sprechen. Er sprach schon damals ohne Zögern
seine Zustimmung zu den eben in Chicago ge
machten Rominalioncn ans. Eolsax war ihm
von jchcr cin licbcr und trcucr Frennd gcwcseu,
und bezüglich Grant'S hegte cr kcincrlci Zwcifcl,
daß dcrscibc sein Amt gewissenhaft verwalte» und
die Grundsätze der Parthei, die ihn erhob, ge
treulich zur Ausführung bringen werde. Gleich
entschiede» äußerte sich Zreinont gegen dic da
mals in Washington spielende Intrigue deö
Oberrichtcrö Chase. Er coutrastirtc damit in
schlagcndstcr Weise dic Bcwcgnng dcS lahrcS
1864, dic ihn (Zrcmont sclbcr anf bcn Schild
crhobcn hatte, die aber, weit entfernt von der
Gründung einer faule» Mittelparthei oder gar
eine» Rückfall in dic reaktionäre Demokratie,
vielmehr darauf ausging, dic bcidcn bcstchcndcn
Parthcien zu überflügeln. Wenn dav nun aber
schon damals, unter vorzugsweise günstige» Um
ständen, nicht gelang, wer möchte jetzt, wo eö
noch an der eigentlichen Veranlassung fehlt, ein
ähnliches Experiment versuchen? Ganz sicher
kein praktischer Patriot.
In solcher und ähnlicher Weise sprach sich
General Fremont vor zwei Monaten uns gegen
über anS. Wir kommen heute darauf zurück,
weil uns gestern v?» Waschington angelangte
Depeschen alle und jede Ursache benommen ha
ben, über ZremontS Ansichten aus Gründen der
Delikatesse zu schweigen. Er hat nämlich jetzt
auch öffentlich über die großen TageSfragen ge
sprochen. Bei Gelegenheit einer Zusammen
kunft der neu in de» Congrcß aiifgenommencii
Südländer crklärte cr sich in cincr jcncr taktvol
le», für ihn so charakteristischen Rede» zu
Gunsten von Grant und Colfax, sowie zu
Gunsten aller derjenigen Maßregeln, die znm
Schutze der loyalen Männer im Süden uiium
gänzlich nothwendig seien. Für diese loyalen
Männer sprach er seine vollste Sympathie, sowie
dic zuversichtliche Hoffnung anS, daß der Con
grcß nicht vor Erfüllung scincr, Ihm dcm Südcn
gcgcnübcr odiicgendc» Pflicht auöcinandcrgchcn
wcrdc.
So spricht John E. Fremont, ci» Mann, dcr,
was immer seine Schwächen sein mögen, den
stolzesten und lauterste» „Record" unter den po
litischen Größen dieses Landes hat. Ihm an
gehangen zn haben, wird sich daher anch keiner
dcr Männcr gcrcncn lassen, dic 1856 und 18V4
für ihn in dic Schranken traten. Dürfe» wir
ihn doch heute wieder als uiiscrc» Mitkämpfer
begrüßen!
Ivichtiger Aualirferungsfall.
Am Samstag wurde ein Deutscher, Na
mens Heinrich Schäfer, in Pattersou, N. 1.,
auf die Anklage verhaftet, daß cr in Bcycnheim,
Hessen Darinstadt vier Personen gelobtet habe.
Der Angeklagte schien sehr bestürzt und er
blaßte als mau ihn festnahm; gleichwohl laug
»etc er entschiede» den Mord begangen zu haben.
Er wnrde sogleich »ach New Uork tranSportirt
und gestern vor den BniideScommissär gebracht.
Schäfer ist ungefähr SV Zahle alt; cr hat nichts
Besondere» a» sich, »ur daß cr im Gericht äuß
erst nervös erschien.
folgendes ist die beschworene Angabe deö
hessische» CvusulS, auf Grund deren die Herhast
nng vorgenommen wurde:
„Friedrich Wilhelm Reutgen von New Dort,
Ikonsnl des GroßhcrzoglhnmS Hcsscn Darmstadt
in New Uork, beschwört und sagt; daß ein gc
wisscr Heinrich Schäfer anö Bcyciiheim kürzlich
im Gioßherzogthum Hessc» da» Vcidrcchcn dcS
SllordeS verübte; der Justiz entfloh, nach den «cr.
Staaten entkam nnd jetzt im Hanse dcS Hcrr
mattn Brand, No 45. Corgreßstr., in Patterson
wohnt, daß ein AttSlicfcningSgcsuch nebst den
dic Einzclhciten deö Verbrechens. sowie die Bo
Weise enthaltenden Papiere» a» de» in Rede steh,
enden Ankläger abgesandt waren, doch noch nicht
angekommen sind, und daß er deßhalb vor An
kunst derselben keine näheren Angaben machen
kann ; daß er aber befürchtet, genannter Heini ich
Schäfer werde, wenn man ihn nicht sofort ver
hafte, von den gegen ihn eingeleiteten Schritten
Kunde bekommen nnd den Händen der Gerech.
ligkeit entschlüpfen; daß dic dem Ankläger gewor
deiie Mittheilung durch folgende am !il- Inli er
lzaltcnc Kabeldepeschc ihm gemacht wurde:
Heinrich Schäfer, ci» Mörder, wohnt bei Her
nann Brand, No. 45 Cougreßstr., Patterson.
I, Man arrctire ihn sofort.
Das AnölicfcrungSgesnch folgt nach.
Schorn, Richter
Der Anklägcr weiß auö »Mellen Quellen. daß
besagter Schön ein Criminakrichter iin gedachten
Herzogthnme ist
Ankläger bittet deshalb, daß genannter Hein
rich «chSfcr sofort verhaftet und daß mit ihm nach
Recht und Gesch. sowie gemäß den zwischen den
«er. Staaten von Amerika und dem Grvßherzog
thum Hessen Darinstadt bestehenden «ertrage»
zur Auslieferung von Verbrechern mit ihm der
fahren »verde
, F. W. Rentge ».
Die weiterelintcrsttchunggegcii Schäfer wurde
bis zum I Sept. vertagt. >
.. hkißt, daß die Cabinct-Bcaintt» deö >
Präsidenten getheilt seien in ihren «»sichte» in i
Beziig ans die Presidcnteu.Wahl—MeCiillock t
und Browning sind für S.yinonr t
Randall nnd Welle« sind neutral. EvartS und U
schofield sind für Grant. >
General Grant s politische An
ficbten
Dieselben Lentc, weicht glauben, und Ander!
gern glauben machen möchten, dag Genera
Graut kein Soldat Ist, Pflegen mit gleichen
Bcl)age» auch zu erklären, daß er niemals ein>
politische Meinung gehabt und durchaus keim
Ahnung von de» Ansordernnge» auf cinci
Staatsmann habe. Er hat eb in der That nie>
malS skr seine Pflicht erachtet, seine Ansichtci
über öffentliche Angelegenheiten den Leuten mu
»IchtS dir nichts in'v Gesicht zu schleudern
dag aber seine Ansichten über die brennendei
TageSfragen stets sehr bestimmt und dnrchanl
gesund waren, davon erhalten wir täglich neu
Beweise,
So schrieb Grant im November 1865 an bei
Ex-Rebellen General Dick Taylor einen Brie
der nicht verfehlen bürste, die Widersacher Grant'!
eines Besseren zu belehren. DaS Schreibe,
lautete:
~Am Tage nach Ihrer Abreise sendete de!
Präsident nach mir, wie I», »ach einer Untcr>
Haltung mit dem Gcneralanwalt erwartet hatte
Zch sprach offen mit ihm über den EourS, del
er »ach dem Verdikt der letzten Wahlen, »icina
Ansicht nach, einhalten werde Ich erfuhr nichll
Befriedigendes von Il»n, fand aber auch bei
heftige» Widerspruch nicht, den er zuweilen ge>
gen Ansichten erbebt, dic mit den scinigcn nick
überstimmen. Später kam Gen, SickleS, de!
nngefähr dieselbe» Ansichten ausspricht, wu
Ich,
~Slit dieser Zelt hab« ich, mit verschiedener
Congregmilgllcdcrn gesprochen, dic zu den Ra>
dikaie» gehören, Schenk nnd BvntweU z B
Dieselben sprechen die hochherzigsten Ansichlci
über das anv, was geschehen werde, wenn du
Südstaaten daS vom Eongrcg vorgeschiageiil
Amendement annehmen, WaS im Fall Zcnncs
sccö geschehen, sei im Ernst geschehen nnd werd,
in allen Fällen geschehen,
~Selbst dic in einem Artikel deö Amcndc
nieiitS für gcwissc Klassen erklärte Unfähigkeit,
ein Amt zu bekleiden, würde sofort wieder aus
gehoben werden, auözcnommen im Fall dei
schwersten Verbrecher, z, B, solcher Leute, dü
luv Ausland gingen, »m dic Redellen zn uutcr
stütze», oder solcher dic ihre Sitze im Eou
greg »erliegen, nm dic Rebellion zn untcrslüz
zen -c.
~Allc, oder nahezu Alle, wurden in ihre po>
litischc» Rechte wieder clngcsctzt nnd daö Rech!
ans Lcbcn und Elgculhum würde sofort Alle»
wieder zugestanden werden,
~Jch würde eS gern sehen, wenii ein südli
cher ausgeschlossener Staat daS constitutioncll<
Aniendemcut aunähmc, um uns iu dcn Slant
zn seyen, den Eonrö zn beobachten, denn wii
clnznuchmcu habcn, Zch glanbc, cS würd«
dieses dic Forderungen mildern, welche jeden
falls gestellt werden, wen» man noch lange zö
gerte."
Bei einer andcren Gelegenheit sagte General
Grant:
~Jch hatte nie geglaubt, dag ich je dic Er<
thciiung deö Stimmrechts au dic Ncgcr befür
worte» würde und doch bietet eS wie eö mir jetzl
scheint, die einzige Lösung unserer Schwierig
keiten."
AIS der Eongrcg während deö WinterS 186t
—67 über RcconstruktlouSmaßrcgcln verhandel
te, erschienen die Hcrrcn Orr von Süd Caro
lina, Brown und Walkcr von Gcorgia und au
dcrc hervorragende Secessionistcn in Washing
ton und erbaten sich Grant'S Rath, Alle» er
widerte er im Wesentliche» FoigcudeS:
„Gehen Sic z» den UiiiouSrcpubiikaucrn Im
Cougrcß und »ur Ihncn allein —Meiden Sie
die Nordländer, welche sich dem Kriege wider
setzt haben. Man w!rd ihncn dic Gcwait nic
wieder anvcrtrancn. Ze mehr sie diesen, den
ungetreuen Nordländern, dcn Hof niachcn, desto
strcngcr wcrdcn und müsscn dic Republikaner
gegen Sie verfahren Wenn Sie nach Hause
komme», dringe» Sie bei Zhrein Volke daraus
daS constitiitlonclle Aniendemcut ohne Zögern
anzunehmen, welches dic Sciavcrci für abge
schafft erklärt, oder dasjenige, welches dic Nc
gcr zu Bürgcr» erklärt und dic öffentliche Schuld
garautlrt. Zhrc Staaten wären längst wieder
zngklasscn worden. Jetzt wird der Congrcg noch
auf dem unparthelischen Stimmrecht bestehen.
Ze eher Sie dasselbe annehme», desto besser für
Alle, dic<S angeht."
AIS die Franzosen im Herbste deö lahreö
1366 im Begriff waren, Mexico zu räumen,
schrieb General Grant folgenden vernünftigen
und emphatischen Brief an General Sheridan,
welcher damals de» fünften Mllltärdistrlkt com
mandirte:
~Meine Ansicht Ist, dag eS im Interesse dcr
Vereinigten Staaten liegt nnd deren Pflicht ist,
darauf z» halten, dag jeder Einmischung Sei
teuS rlucr fremde» Macht Iu die Angelegenhei
ten dieses Eonlineutö ein Ende gemacht wer
den,
Vielleicht dürste sich Ihnen eine Ge
lcgciilicit biclcn, dic Plänc Santa Anna'S zn
durchschaucu, wcim cr versuche» sollte, Truppe»
au de» Rio Grande z» senden. Sollte» diese
Pläne feindlicher Natnr gegen die Regierung
Mexiko'S sein, mit weicher wir Frieden haben,
so würde, in Uebereinsli.i iiinng mit nnscrcii ei
genen dieselbe Pflicht nnS
zwingen, dic Ausrüstung cincr feindlichen Ex
pedition gegen jeuc Regierung zn verhindern,
welche In Bczng aus dic scnischcn Bcweguttge»
gege» uttscreu Nachbar im Norde» vorlag.
~Z» Mexico gibt eS blos eine Partei, ein«
Regierung, deren Wünsche Anspruch auf Re
spekliruug unsrerseits hat. Unsere Regierung
hat keine Politik adoptirt, wcichc uuS crmächtigt,
uns anf mexikanischem Bode» I» dic Angcicgcii
hcitcn jcncö Landes zn mische»! auf dcr andern
Seite iicgt aber a»ch, so viel ich weiß, NichlS
vor, was dcr frcic» Passage vo» Pcrsonrn oder
Material zur Unterstützung dcr anerkannten Re
gierung durch unser Territorium entgegenstehen
könnte,
~Unsere Neutralität sollte unS verhindern,
dieselbe Freiheit zn gestatten, wenn ev darauf
ankommt, eine Regierung mit Krieg zu über- !
ziehe», mit weicher wir Friede» hoben." >
Eö erhellt aus diese» Aeßerungen General ,
Grant'S gewiß zur Genüge, daß seine Politischen i
Ansichten der allcrgesundcste» Natur sind, und !
wäre» jciiie Rathschläge namentlich in Bezug j
auf die Fügung in die RccoustruktionSmagrcgclii ,
t>ev CongrcsseS von dcn früheren Stebcllenstaatcn t
befolgt wordcn, so dürfte cö bcffcr um daS Wohl c
deö Landes bestellt sein. <
, . i
»S-Der längste und größte Draht Stricke
welcher je gemacht worden, wurde soeben verfer
tigt an einem Etablissement in Trents» N, I,
Er soll benutzt werben a»f der Eisenbahn geeig-
»et von der Lecha Kohlen nnd Navigation Co,,
um Züge über die WilkeSbarre Berge» zu zie- '
he». Die Ladung welche hiaaufgezoge» wird '
ist 85 Tonne» j Xänge deS SlrickeS? 37W
Fuß: Durchmesser über Zoll, »nd Gewicht, l
2l Tonnen
Patrioten nnd Unionlente freuen sich auf
die Gelegenheit, für Gen. Gl ant stimmen zu d
können, welcher in den Händen der Vorsehung t
daS Mittel war, Rebellion und Hochverralh zu
unterdrücken. Alle Hochverräter und Schläch
ter der Unioiilcute freuen sich auf die Gelege».!
heit für Seyinonr nnd Blair zn stimmen, welche a
Riot n. Blutvergießen im Norden anzettelten, g
um den Rebellen zu helfen, >z>
Die Hcrbflwahlen
Die Zeit der Staats- lind Präsidentenwahlen
rücken mir jcdcm Tage näher heran und eS wird
jetzt zur unerläßlichen Nothwendigkeit für »nS
wirksame Schritte zur Sicherung deS SiegeS zn
thun. Unsere politische» Gegner arbeiten de
reitv geräuschlos, aber um so eifriger für den
Erfolg ihrer Sache und wenn auch der gesunde
Sinn deS Voltes mit jedem Zahre in immer anS
gedehntercin Äiaße die Wahrheit der Prinzipien,
ans welche die republikanische Partei begründet
ist, begreifen lernt nnd den Hahnen derselben
immer zahlreichere Schaaren zuführt, so würde
eine allzngroße SlrgeSgrwißhclt doch gefahr
bringend sein -Ev bedarf eines energischen, Ha
ndelns, eines festen und riniiiüthigcii Zusamincii
stehenS aller Anhänger der Partei, Die Spalt
ung, welche in unserer Stadt iu Holge derMachi-
Nationen jenes berüchtigten Tinges angefangen
hatte, sich in der Partei bemerkbar zu mache», ist
durch dav ehrenhafte Auftreten deS Lol, William
B, Mann glücklich beseitigt, nnd eS steht nun
einem einstimmigen Wirken Nichts mehr im
Wege Die Kandidaten der Partei bedür
fen glücklicherweise keiner weiteren Anpreisung
.Grant'o Name, sein Eimratter und die Dienste,
weiche r dem Paterlande geleistet, sind wcltbe
kanut, Seine Fähigkeit nnd sein Patriotismus
sind nameiitiich in Peuustilvanien, wo Soldaten,
wie Bürger mit einander gewcttcifcrt habe», dcti
großen Helden deS Krieges für die Union z»
ehre», Allen lebhaft im Gedächtnisse,
Eolfax ist nicht welliger vortheilhast bekannt
Die vielseitigen Dienste, wen» auch in «»derer
Richlnng, die er der Nation geleistet, stehen an
Wcrch denen Grant'S kaum nach. Beide Mäu
»er zusammen, wie sie so vor dem Aotke stehe»,
alö Kandidaten für die höchsten Ehrenämter, die
eS zn vergeben hat, sind zu der umfassendste» und
unzwcidcntigsten Anerkennung—zu einem »»ge
theilten Votum berechtigt, Dicseö ihnen zu sich
ern, ist die unabweisbare Pflicht jedeS gute»
Republikaners, jedeS a»frichtigen Patrioten,
We»n aber auch die Anerkennung der Ver
dienste dieser Mänuer eine dankbare Nation
veranlaßt, ihnen durch Verleihung jener hohen
Aemter einen Theil ihrer Schuld abzutragen, so
sind eS doch nicht die Pci-sonen allein, »in welche
eö sich bei der kommende» Nationalwahl han
delt.
Graut und Colfax stehe» »ur als die Reprä
sentanten der Prinzipien der Parte! da, welche
anerkanntermaßen an der Spitze der FortfchrittS
bewegnng des Jahrhunderts steht. Die Partei,
die für die Sache der Menschheit unendlich
Großes geleistet nnd die Unterdrückten überall
durch Wort und That zum Aufraffen anö hoff
nungsloser Lethargie ermuthigt hat. WaS die
republikanische Partei errungen, daS ist Gemein
gut der Menschheit, dav Errungene zn sichern,
für alle Znknnft festzustellen, daS ist nun die
ernste Pflicht, die an jeden Republikaner heran
tritt,
I Die Männer, welche die Republikaner deS
Staates Pcnnsylvanicn aIS Candidatcn für die
zn besehenden Staats- und Stadtämtcr aufge
stellt haben, verdiene» in nicht geringerem Grade
die herzlichste Unterstützung, wie die National-
Eandidaten, uud für die Erwählung dieser
Staats- »nd Municipal Eandidaten sollte vor
erst mit dem allergrößten Eifer gewirkt werde»,
da die StaatSwahle» »nr drei Wochen vor der
Präsidentenwahl stattfinden und ei» Sieg »iifercS
Zicketö in der nicht allein einen
anßcrordentlich günstigen Einfluß auf de» Aus
fall der Nationalwahl haben, sondern auch eine
Ermnthigung für die Republikaner in solchen
Staaten sein wird, welche man jetzt für niifert
Sache als zweifelhaft erachtet.
Ein glänzender Sieg für Grant »ud Colfax,
wie er bei einiger Energie mit Leichtigkeit errun
gen werden kann, wird aber das durch den
Krieg nicht vollendete nnd durch Andrew Zohn
son'S verräthcrische Handlungsweise verzögerte
EinignngSwerk vollenden DaS Land wird dann
wieder zu jener Harmonie zurückgeführt werden,
in welcher eine Nation allein profpcriren tannj
im Norden wie im Süden wird Ruhe wieder
hergestellt werden lind der Frieden, weichen
General Grant so sehnlich herbeiwünscht nnd
verspricht, wird daS Vertrauen, die Industrie
»ud Prosperität wieder neu aufleben lassen. Die
Executive n Legislative unsrer Regierung wer
den zum Wohle deS Landes in Frieden und
Einlracht zusammenwirken und die ganze Nation
wird die Wohlthat empfinden, statt eines ver
räthcrischen und eigenwillige» Demagogen, einen
ehrliche» Mau», einen tapferen Soldaten nnd
wahre» Patrioten aIS obersten Leiter feiner An- '
gelegenheiten zn haben.
Am Siß einer Alapperschlang? gestor
ben,
Herr Charles Becker, der wohlbekannte Be
sitzer dcS ..Zoologische» GartenS," No 441 und
Nord Neunte Str,, zwischen Noble und Bnt
tonwoodstr, in Philadelphia, erhielt am vorletzte»
Samtag eine KiappcrschlangeanS Florida, Die
selbe hat 7 Klappern, ist beinahe 4 lang und
wird in einem Drahikäfig mit sclbstschließcndcii
Klappen aufbewahrt Äni letzte» Mittwoch Räch,
mittag besuchten Hrn. Becker mehrere seine
/ilitinde, denen er von der Nermchrung seiner
Menagcric erzählte, und die er aufforderte, die
nenc Schlange zn sehen «lö dieselbe au de»
Käsig kamen, hatte die Schlange sich zusammen
gerollt Herr Becker wollte sie nöthigen sich aus
znslicckcn, und stieß sie zwischen den Drahtstäbe»
hindurch mit eintm Stückchen, Die Schlange
wurde gereizt und fing an zu klappern, Herr
Becker wollte seinen freunden die ganze Länge
der Schlange zeigeiinnd yriss, gegen deren Warn
ung, in den Kästg hinein, »in die Schlange hin
ter dem Kopse zn fassen und herauszuziehen Sie
fuhr anf ihn IoS und biß ihn »nterhalb dem
Knöchel deS Zeigefingers in die rechte Hand.
Hr, Becker-rief sofort auö! ~Ich bin ei» todter
Mann!" handelte aber, trohdem er seine» Tod
vor Auge» sah, mit großer Geistesgegenwart,
Cr drlickte mit der linken Hand auf die Steile
unterhalb der Wuude, »ui daö Eindringen des
Giftet» in die Blut-Cireulatio» möglichst zu hem
men, uud lief »ach dem Drug Store, Ecke »te»
undZ Noble Str,, um die Wnndmtt Aerzniittcln
audbreuiic» zu lassen Nachdem dies von Dr,
Eversen mit Salpetersäure geschehen war, eilte
Hr, Becker I» sein HanS zurkick, sehte seine Frau
schncll über Geschäfts- und VcrmtgcilSverhält
nisse i» Kenntniß und nahm von ihr und 'seinen
beiden Kiudern Abschied, Die inzwischen herbei
geholten «crzte verordnete» ihm Whidkeh in groß
en Quantitäten zu triuke», uud Hr, B, trank
über eine Quart Whiskey, worauf er sofort de-
Wußtlos wurde. Bald darauf begann der Kör
per zn zucke» und zu zittern, uud um 4 Uhr 20
Muuteu etwa Aiinnte» nachdem Hr, B-ge
bissen war, trat der Tod ein. Die Hand und
der «rm war nicht geschworen, uud die Ge -
sichwzsige deS Verstorbllrcn waten durchaus Vicht
entstellt,
Herr Becker war.A! Jahre alt Die Schwu
le, welche scineil Tod herdeifkhtte, hatte er für
S«! gekauft; sie wurde »och au demselben Abend!
>»rch Ertiänke» getödtet.
Der sehr bepaneilicheUiiqlückSfall wurde schnell
>ekaniit nnd rief unter den zahlreichen freunden
>eS Hrn Becker und im Publikum überiiaift't viel
Sympathie hervor,
»K-Daniel Schult ivnrdc in Eoliimbia, Qhio,
ns die Änklage verbaslet, daß er seine Hrau ver
istele, »m die a»f ihr Lebe» versicherte Smmue
l> erhalte».
Die parthci de« Frieden«, der Huma.
nität und «Poet»«.
Wcr noch nicht gewußt hat, daß die« die de
mokratischc Parthci ist, der hätte die Rede hören
müssen, welche Hr Ptndleto». der große Kämpe
und Crwälte, aber leider nicht Rominlrte der
westlichen Demokratie, am 3V. Juli in Lasahette,
Ind,, hielt, Der Redner, der wohl früher in
Camp Meetings excellirt hadeu muß, sagte bei
dieser Gelegenheit:
„Diese Südlichen (welche, wo sie kön
nen, jeden UnioiiSman» todtschlagen) sind
unsere Brüder! Geben wir zu, sie haben
geirrt—wer hat nicht geirrt?"
Die« ist freilich wahr, nicht nur jeder Mensch
irrt in seinem Leben ei», auch mehrere Male,
sondern selbst ganze von den weisesten Kühreru
geleitete Partheie» irren; z B, die demokrati
sche, als sie am i), Znll Sehmour und nicht Pen
dlelon, Blair und nicht Hancock nominirtt. «l
lein baö heißt für einen Seyinour-Blair-Stump
rcdiicr viel zu viel zugeben, wenn er sagt: „un
sere südlichen Bruder irrten" j »ach dem wah
reu orthodoxe» Dogma der Demokratie hatten
sie stets Recht »iid haben sie noch jetzt Recht,
Herr Pendirton fuhr in seiner Predigt fort:
„Geben wir zu, sie gesündigt!
Laßt den, der ohne Sünde ist, den erste«
Sein werfen!" Gott selbst befiehlt die
Versöhnung der Menscheu, und solle» wir
nicht im Stande sein, uns mit unserem
Bruder zu versöhnen? Weisheit räth e»,
und Gott wird eS segnen, DieS ist die
Lehre der demokratischeii Parthci, die Lehre
deö FricdenS, der Humanität und Got
tes !"
Die Wirkung dieser salbungsvollen Wortc ans
cine dcmvkratischc Massenversammlung in In
diana muß riesenhaft gewesen scln, aber unser
Bericht sagt nichts davon, jedenfalls aus lantcr
Partheilichkcit.
Herr Pendlcton sagte weiter:
„Die rcpubiikanischc Parthci ergrcift die
entgegengesetzte Seite und sagt: sie könne
mit unseren südlichen Brüdern nicht zu
saniincn icbcn!"
Den Beweis für diese kühne Behauptung
blieb der Redner natürlich eben so schuldig, wie
den dafür, daß die demokratische Parthei die
Parthci dcS „Friedens, der Humanität und Got
teS" fei.
Der GcgtnbcwciS Ist lcichtcr zu führcn. Ist
nicht dcr vierjährige RebellionSkricg, mit einem
Aufwände von mehr al» cincr Million Mco
schcnlcbc» und von 2000 «tillioncn Thaler ge
führt, cin ziemlich schlagender Beweis dafür,
daß die rcpudlikanifchcn Parthci ihrc südlichcn
Brüder so hcftig iiebtc, so niiwidcrstchlich mit
ihncn z» lcbcn bcgchrtc, daß sie sic um jeden
Preis wicdcrcrobcrn inußtc? Ist cS nicht die
republikanische Parthci allein gewesen, weiche 7
der abtrünnigen 11 mit Mühe und Roth wie
der in die Union hereingebracht hat? und >var
eS nicht die dcmvkratischc Parthci, die sich dage
gen mit Händen und Füßen stemmte und
Nicht minder schwächlich waren Hrn. Pcnblc
ton'S Bcwciögrüudc für die Bezahlung dcr
5-2t>cr BoiidS in Lcgal Tcndcr, Er weint,
eincS BcwciscS dafür bcbürfc cv nicht mchr dcn»
Shcrman von Ohio habc cS gcfagt, und Mot
tcn von Indiana und dic Indiana Staats Ton
vcntion, All e (!) sagten, sie wären in Legal
Tcndcr zahlbar. Er selbst (Pendleton) fei ein
Hartgeldmann, er habe gcgen dcn Lcgal
Tcndcr Act gestimmt (ans Liede zum Harten
oder zur Rebellion ?), aber dieser fet einmal Ge
setz, uud jetzt sei er dafür, ihm zu gehorchen, „diS
wir aus unseren Verlegenheiten heraus wären,"
dann wcrde er dafür sein, daß cS für ein straf,
barcv Vcrgchcn erklärt werde, noch einen Thaler
Legal Tcndcr zu machen!" Das heißt mit an
dcr» Worten: wen» man in der «lemme ist, ist
c» erlaubt, ciu Schuft zu fcin, so bald man hcr
auS ist, kann man ja wicdcr cin anständigcr
Mann wcrdcn ! Nach diesem Theile der Pcu
dlctvii'schc.i Rcdc bcantragte eine Stimme: Drei
HochS für dic G.ee.ibackS! (als Mittcl auS dcr
Klcinme zu kom.i c.i?)
DaS ist ein Pröbchen von dcr Weisheit und
Gcsinnnngvtüchtigkcit diescS berühmten wcstli
che» Eandidatcn sür dic höchstc Bcamtcnstcllc
dcr Ratio»! vor deren Verwerthung zum Be
sten dieser unS zum Glück die Tammany Hall
Nomina,ion behütet hat. Wir scheu jctzt dcren
Weisheit und Aortrcfflichkeit cin! Doch dürfcn
wir zur Stcucr dcr Wahrheit nicht vergessen, zu
erwähnen, daß Hcrr Pcndlcto» feine Rede In
mit einer Entschuldigung an
hob, Er sagte: er habe zu sehr von „dcr
Hitze gclittcn!"
(N, U Demokrat)
Di, btvorslthendtn Staat«-Ivahl»n.
Die bevorstehenden wichtigen StaatSwahlen
i» diesem Herbst finde» i» nachstehendtr Reihen
folge statt:
August 13. Tennesscc
September 1. Vermont
September 8. Eallfornlen
Oktober 6. Nebraska
Oktober 13, Pennshlvanien.
Oktober 13, Ohio
Oktober 13, lowa
Oktober 22, West-Virginie»
November 3. New Kork
November 3, New Jersey
November 3, Delaware
November 3. Marytand
November 3, Illinois
November 3, Michigan,
November 3. Wisconsin. »
November 3, Minnosota
November 3, Missouri
November 3. Kansas
November 3. Nevada
Noonnder 3. Massachusetts.
von Lalifaoritn.
San gra nctSco, S «ng. Die Union
StaatSconventioii versammelte sich heute zu Sa
crameuto, am 5 Etectoren zu nominiren.
Gestern tagte zu Sacramento die Union Eon
veiitio» des und 3, CongreßdistriltS; für de»
2 Distrikt ist >. A. Sargeut von Nevada »o
miflirt, für deu 3ten Chonceller Hartfon von
Rapa.
Die Convrntion deS 1. Distrikt? wird am 8
August iu hiesiger Stadt tagen.
Der Oppositionsdampfer..Nedads," ging heuti
nach Pauama ab mit 5715,00» In Schahnote«
für New Uork an Bord.
Der Dampfer „Continental" ist au» de»
Norde» mit Al23,kt>v in Schatznoteu sage
langt.
Mehl gefallen; superfein »5 50extra »KSV
Weizen ruhig zu »I «o—Ol 80. Legal len
dcrS 68 j.
Heute Abend langte der Dampfer Montaus
von Honolulu hier au. Unter den Passagiere«
des Dampfer» befindet sich Herr E Dederigoh
der bairische Gesandte, auf seiner Reise nach
Suropa
AuS Mexico wird gemeldet, daß eine groß,
Anzahl CoolieS nach Havana und den THlnchol
verschifft worden Ist
Der Her Staate» Dampfer „Ptohonogo'
war zu HoUoluln,
»M-Der DruckertuUe und da» Papier weicht«
verdorben wird um gegen Äcu, Braut zu drüben
st wie die Kugel« welch« die Rebellen gegen Ihm
oSfeuerten.
teui-->päiskkc >k>n»kausstch»en.
In der Schweiz ist die Heucrntc I» vollem
Gange und ausgezeichnet, Wich um den Wein,
> daS Obst und Me Fcldfriichlc steht e» sehr gut.
! DaS Jahr 1868 scheint nachholen zn wölk», was
' er IBU7 vernachlässigte. Zn Würtcinderg ist die
, Heuernte, von der Witterung begünstigt, im voi
> Ii» Gange nnd fällt sowohl bezüglich der Menge
i als der Güte über alles Erwaren gut a»S Der
Stand der Hopfenpfianzniigcn läßt Nichts zu
wünschen übrig, Auch die Kartoffel» versprechen
eine gute Ausbeute, Die Weinberge stehe»
prachtvoll und verspreche« elucii sehr ergiebigen
Herbst j minder gut fällt dort der Obste, trag aus ;
Steinobst gibt eS dort Kernobst dagegen
fehlt sehr
Z» Sachsen ist die Ernte, trotz dcrHagcischläge
sehr zufriedenstellend, Getreide, Füller, Obst
verspreche« alle reichen Segen—A»S Italien
laute» die Nachrichten von allen Seiten vortreff
lich. Getreide, Wein, Oei, Reiö, Seide, Alle»
gut. Die Preise der Ledendmittel sinken —Nach-
richte» anS Spanien lauten sehr traurig, Zn
Eastiiien herrscht seit geraumer Zeit HungerSiioth,
Man berichtet jetzt anS Madrid, daß die Znstän
de in der Umgebnng der Hauptstadt schrecklich
sind. Der Stand der diesjährigen Ernte gebe
keine Hoffnung ans Aenderung diese» Elends,—
Die Plage der Heuschrecken verheert die römische
Eompagne und hat bereits unsägliche« Schade«
angerichtet —Aus England werden in letzter Zeit
vielfache Klagen über Mangel an Regen laut,
dessen die Staaten auch in einigen Äcgciidcii
Frankreichs dringend bedürfen An viele» Or
ten klagt man über Trockenheit, nnd auf de»
Höhe», wo man inSgcmein auf Eistcriien und
112 Regensäge angewiesen ist, macht sich die Noth
> wendigkeit geltend, ost einige Meilen weit daö
- Virhzur Tränke zu treiben, «eit dcm Zahre
1822 soll die Ernte in Borkshire »in Vir gegen
wärtige Zelt nicht so weit vorgerückt sein, doch
klagt man über Mangel an Hülle, Klee uud
! Heu sind ohne Kraft und Sast, und mit dem
> steigen der Preise in bieir» Fiiitcrartilein »eh
. inen Nachfrage wie Preise für Mastvieh ad, Anch
der Weizen sowohl, wie Hafer nnd Gerste zeigen
5 nur kleine Aehren nnd ein schwaches, kurzes
Stroh, letzteres gilt besonders von Hafer nnd
Gerste, Ueber Erbsen und Bouucn wird weni
ger geklagt, aber Kartoffeln, die frühen wenig
stens, sind sehr klein ausgefallen. Die Spälsaat
derselben ist des RegenS sehr bedürftig, und Trock
enheit und Ziisektcu haben sich vereinigt, ganze
Acker Rübe» zu vernichten.
Der amtliche Bericht ans Nicdcröstreich bezeich
net die ErntcauSsichteii als außerordentlich gün
stig, Der Stand deö WiiitcrgctrcideS, insbe
sondere dcö WcizcnS, wird allgemein als ein sehr
schöner und eine iu Körnern und Stroh anSgie
bige Ernte versprechender bezeichnet. Der Stand
deö SoinmcrgclrcidcS nnd dcr Knollengewäciisc,
welche thcilweise bnrch Trockenheit zn leiden hat-
Ic», ist im Allgemeinen ein gnter, nnd zwar bei
dcr Gerste günstiger aiS beim Hafcr, Knollen
gewächfc, anfänglich ziiriickgcbiicbe», erholten sich
in Folge dcr anSgicbigen Regen nnd lassen eine
gute Ernte erwarte» Dcr Ertrag dcr Flitter
kräuter uud Wiesen wird allgenicin als ein auß
erordentlich günstiger bezeichnet, Dcr Stand
deö Wcincö wird als gut und quantitätiv gün
stig bezcichnet; die Qualität hängt von dcr Wit
terung des August und September ab ; dcrStand
deö ObsteS-dagegen Ist mittelmäßig, nur Pflan
mcn versprechen eine reichliche Ernte, ES läßt
sich daher Im Ganzen für Nicdcröstreich eine mehr
aiS gute, eine gesegnete Ernte erwarte»,
Zn Böhmen erwartet man eine mittlere Ernte,
So erfreulich und fegenverhelßend beinahe sämnit
liche Staate» im Frühling standen, so »achtheiiig
haben die heißen und trockenen Monate Mai nnd
Zuni auf die weitere Entwicklung deS Getreides
in der Stroh« und Körnn bildnng eingewirkt.
Konnte auch deu Wintersaaten die trockene tro
pische Hitze, bei deren natürlicher, durch die Win
terfrüchte herbeigeführten größeren Entwicklnng
nicht in dem Maße, als den erst im März nnd
April gebauten Sommerfrnchten schaden, so daß
noch immer eine de» heimischen Bedürfnissen deS
Lande« entsprechende inilllcre Ernte zu erwarten
steht, so stellt sich doch bei den Sommcrfrüchtc»
Gerste, Hafer und Lein ein trostloser Stand und
größtcntheitS ein« schlechte nnd »nr in wenigen
Gegenden eine mittlere Ernte in Aussicht
igen th ü m I i ch e r S e l b st in o rd
versuch, —Man schreibt a»S Mecklenluirg!
Ein bei dcm Freischuizen Sch, in Zirtow dienc»-
deS Mädchen auS Drosedow war vorgestern ge
gen Mittag urplötzlich verschwunden, Alle
Nachforschungen im Hanse und in den Hosge
bänden sowohl, aiS anch im Dorfe blieben er
folglos Am Nachmittag lehrte der Schulze von
einer Reise aus Strelitz zurück und war derselbe
nicht wenigdestiirzt als man mit obiger Hiobs
post ihm entgegen kam Ed wurde» auf ö ncue
Nachforschungen veranstaltet, allein wiederum
ResullatloS. Gegen Abend geht der Schulz in
eine Kammer, wo auch deö verschwundenen
Mädchenv Koffer sich befindet, da endlich hört er
ei» leises, dumpfes Aechzen und Stöhnen ; kann
in der Kammer aber Niemand entdecken, Er
faßt an den Kofferdeckcl j indeß derselbe ist ver
schlössen, Zhm wird unheimlich, er eilt hinaus
nnd ruft fein Hauspersonal herbei Ja, d.,S
Aechzcii und Stöhne» ist im Koffer,"-^-Man
bricht denselben mittelst eines Stcmmciseiiö ans,
niid stehe da ! im Koffer liegt daS vcrschwniideiie
Mädchen leichenblaß nud bald ohninächtig, Den
Schlüssel in der Hand haltend, hat eS den Deckel
über sich zuschlagen lassen und halte auf diese
Weife, seiner eigenen Aussage zufolge, den Er
sticknngStod erwartet, Motiv diejeZ Selbst-
Mordversuches war angeblich—PebeSgram.
»S* General Scherida» schreibt in einem
Briefe an einen seiner freunde AolgendeS! ~Zch
habe dielleicht nicht nöthig, Ihne» zu sagen, wie
froh ich über das glorreiche Xlcht bin, in welchem
jetzt General Grant vor der ganzen Nation steht.
Die Nation beginnt jetzt einzusehen, daß seine
Hand die einzige war, die mir srkiiudlich die
Schulter klopfte, »m mich aufziiiniiiitcrn, aiS ich
fast ganz allein meine kleine Schlachtftagge zu
Nen-OrleanS aufsteckte, um zum zwciienmale die
Naliou zu retten, und die Geschichte unserer Eol
datcn ungetrübt zu erhalten. Wären Grant,
Sherman, ich und andere zum Feinde überge
gangen, dann würde jetzt große Finsterniß die
Nation »machten. Zwei Diuqe »varcii nothwen
dig. lim die Rebellion niederzubeugen. Das
erste »ar. ihr die Macht zi» nehmen, da» geschah
am Appomattox. DaS zweite war, ihr die Po-
Mische Gewalt zu nehmen und da« wird im
nächsten November geschehen. ES wird ein knr
zer Kampf geben, der aber eben so entscheidend
al» der Tag von «ppomattax ausfallen wirb."
Sonderbar«« und tödliche» Unglück.
Vorigen Freitag wurde Samuel itkebb, ein
Heizer auf eiuem Frachtzug auf »er Peuufywa
nia Eisenbahn, bei Hestonville, getödtet Bei
der Untersuchung ergab e» sich, daß Webd auf
die Loeomotive gesiegt» war, um daS Eisenwerk
zu reinigen, «I» er au/ die Laterne faß, rqgle
sei» Kopf »der den Schornstein hinaus Bei
der Durchfahrt unter der Brücke stieß er mit dcm
Kopfe gegen dieselbe und wurde in de» Rauch
fang geworfen, so daß er mit einem Seile hei
luSgezogen werden mußte. Er war todt, als er
»erauSgenoinmtii wurde; der Schädel war Ihm
erschmettert, so daß da« Gehirn herauStrat; der
lod muß auf der «teile eingetreten sein. Webd
soynte In «ennett Pia« uud hiuterläjt elne
Zrau und drei Kinder,