Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, August 06, 1867, Page 2, Image 2

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    Leiha Taunty Patriot.
Allentaun, Pa., 6. August, 1867.
Union Staats-Ticket.
Für Suprlem Richter:
Henry W. Williams,
von Allkghany Caunty.
Wahltag am Btea October >867.
Der Mlriot bis zur Mahl.
Jetzt ist die Zeit zu unterschreiben.
Da der nächste StaatS-Wahlkampf, Im Octo
ber von dcr größesten Wichtigkeit ist—so wie ein
höchst aufgeregter sein wird—wo sich auf der ei
uen Seite die EopperheadS, Circlertttcr, Booth-
oder Zohnsonittcn, und Rcbellen Akgen unser
best«!» Interessen nnd daS Wohl deS Landes zu
vereinigen suchen werde», —Uud auf dcr andern
Seite, dieser sondcrdarcn Zusammensetzung von
DiSilniouistcn bi« Republikaner und Unionisten
überhaupt, stehen —solche die stets nicht? anders
aIS für dav Wohl ihrer Nachkommen, ihr Vater
land und die Union gearbeitet und gekämpft ha
ben—welche wißcn werben, wie den Rcbcllcii-
Freiiudeu die Spitze zu bitten—»nd cS auch
glorreich thun werden, wenn jeder wahre Uniou-
Frcuud feine volle Pflicht thut. Und da ein je
der Stimmgebcr sich mit Allem genau bekannt
machen sollte, worüber er zu entscheide» gcdcnkt,
so haben wir iinö entschlösse!» dcn „Patriot,"
dcr ÄlleS auf eine furchtlose und gewißenhafte
Weife besprechen wird, von nun au bis zur Wahl.
Für den geringen Preis von 25 Cents,
au Uutcrschrciber zu sende». Wo ein Pack von
Mehreren zusammen gebracht wird, so daß er
unter einer Addreße versandt werden kann, wird
ein billiger Abzug erlaubt.
Die geehrten Leser brauchen aber nicht zu
fürchten, daß wir den Patriot gänzlich mit
politischen Aussätzen füllen werden —O »ei»;
die Tageö-Ercigiiißc. Unterhaltung, n. f. w., sol
len wie gewöhnlich erscheinen;. Au 112 dah e r
Freunde! und seid uns in dcr Verbreitung
von gcsmidcn Grundsätzen und im Kampfc ge
ge» die Verdrehungen der Wahrheit und daS
Thun und Freibe» vcr Rcbcllcn, EoppcrhcadS
nnd EircicriUcr, und überhaupt allen Union-
Zerstörer Vchüiflrch; denn mehr wir unter
stützt werden, desto mehr können wir auch leiten.
Address«?
der
Republikanischen Union Staats-Ccntral
Committee.
HarriSbnlg, Juli 26. 1867.
Air das Volk von Pennsylvanicu.
Mitbürg er:—DerAmtStcrniindcSOber-
RichtcrS George W. Woodward, von dcr Su
pricm-Eourt unsere» Staats, nähert sich seinem
Ende—»nd in Gcmäßhcit dcr Eonstitution, ha
den wir am zweitcn Dienstag im October seinen
Nachfolger zu erwählen. Diese Wahl ist in ge
wißer Beziehung wichtig, namciitlich weil eS sich
uni große Prinzipien handelt, und weil die AinlS
daucr 15 Zähren ist.
Die gesamiiite Gewalt unserer Regierungen
—dcr Nationalrcgicrnng wie dcr StaatSrcgicr
uiigcn—bcstcht aus drci Zwcigcn, dcr gesetzge
bcndcn, dcr cxccntivcii und dcr richterlichen.
DaS Volk ist die Oiiclle aller Macht, und die
Constitution schreibt vor. wie die Aemter besetzt,
u. auf wie lange Zeit sie verwaltet werden sollen.
Die Richter dcr Vereinigten Staaten Su
priem Eourt werden auf Lebenszeit ernannt—
die des Staates auf 15 Jahre erwählt. Ver
änderungen können daher in den Gerichten nur
langsamer ins Werk gesetzt werden, aiS in den
andern Zweigen dcr Regierung, und die Besetz
ungen dieser Stellen mit dcr
größtcn Vorsicht geschehen, weil nichts von größ
«er Wichtigkeit ist, alö ein wahrer patriotischer
Richterstaud.
Die Geschichte nnscrer Vergangenheit zeigt
eine Neigung dcr vcrschicdciien Departements,
ihren WirkmigSkrciS zu vergrößern und sich Ue
vergriffe in andere zu erlauben, und ganz beson
ders gilt baS eben gesagte von den Richtern.
ES ist noch nicht lange her, daS die Vereinig
tru Staaten Supriem-Court im Zntereße dcr
Sriaverei, den ernstlichen Versuch machte, die
Grundlagen dcr Regierung, in diesem Bezüge
umzustürzen und Gesetze des EongreßcS zu niil
lifizircn, die von den Verfassern dcr Constitution
«laßen »Wide» waren.
Die Drcd Scott Entscheidung machte die
Sclavccei gesetzlich und dehnte sie trotz des Eon
greßeS und des Volkes, über alle Territorien dcr
Union auS, und stellte dabei Prinzipien auf, die,
wenn nicht spätere Ercigniße dazwischen getreten
wären, die Sclavcrci in alle Staaten eingcsiihrt
und legal gemacht hätten. Und selbst »ach AnS
brnch deö Bürgerkrieges hat unsere Staats Su-
Priem-Court, indcm sie dem Kongreß und unserer
Staats - Gesetzgebung daS constitutioiisniäßige
Recht znr Aiidfüh.ung von Maßregeln absprach,
Vir znr Fortführung dcS Kricgcs und znr Ret
tuug dcr Nation unumgänglich nothwendig wa
reu,, Misere Sache so in Gefahr gcsctzt daß vcr
ständige Patrioten übcrali die größten Besorg
nißc für den AnSgang dcS Streites hegten.
ES ist wahr, diese falschen Theoricir erlangten
nicht die Oberhand. Ader eS ist eben so wahr,
daß die fortwährend? Aufstellung derselben, die
Milcht der National nnd StaatSregierung lähm
te, VaS Volk iineinigiind miithio» machte, dem
Feinde Hülfe und Beistand gab, den Krieg der
längerte und die Opfer an Geld ilnd Blut miß
erordentlich vermehrte.
Deßwegen wünschen wir. gewarni durch frü
heres Unglück, daß dic Supriem-Conrt dcS Staa-
WS In Harmonie gcsctzt wcrdc, mit dcn potiti
schcn Mcinungcn dcS Volke», damit gedachte
Eourt c» nie wieder wage, durch ungerechte Ent
scheidnngcu Gesetze zu beseitigen, die für daS Le
dcn der Nation nothwendig find.
Wer sind die Candidatcn für dcn vacanten
Sitz auf dcr Aichterdank dcr Supricm.Eonrt?
Hcnry W. Williams nnd George
SharSwood. Wie ist ihre Vergangenheit,
und weiche? ihr Standpunkt in dieser ereigniß
vollen Zeit, über die so wichtigen ZageSfragen ?
Wohl und Wehl dcS Staates und vielleicht der
Nation hängt von dicscu Kragen ab, und eS ge
ziemt sich für jeden patriotischen Stimmgcder,
dieselben sorgfältig zu erwägen
Von Richter Williams, dem Candidatcn
der republikanischen Unionparthei, wollen wir
hier keine ausführliche LkdcnSdtschreidnng geben.
Er ist ein anständiger christlicher Man», nnge
fähr 46 Jahren alt, von hoher, allgemein wis
senschaftlicher Bildung, ein ausgezeichneter
RcchtSgeiehrter von 15 jähriger Erfahrung aiS
Richtcr der Disirikt-Court von Allcghenh Ca»»-
ty. Er wurde zum erstenmale Im Jahre 1851
zum Richtcr erwählt mit 1000 Stimmen mehr
aiS die übrigen Canbidaten seine» TicketS, und
wurde im Jahr 1801 durch die einstimmige Wahl
aller Partheien wieder erwählt. Folgender Aus
zug aus einem Leitartikel der PittSdiirg Post
(bcb hailplsächlichstcn demokratischen Blatte? im
Westen) zeigt die Achtung, deren er selbst bei sei
nen politischen Gegnern genießt:
„Dte Nominativ» deS Henry W. Williams,
aiS Eandidatcn für daS Richteraint der Siipriem-
Conrl, ist eine gute. Er war der beste
Ma » n, l> esse n Na m e vo r dieCon
ve n tion gebracht wurde, und er be
sitzt die richterliche» »üb moralischen Onalifica
tioncn für dcn vcraiitwortlicheii Postc», für dcn
er nominirt worden ist"
Er ist ein Politiker an» der Schule von Web
ster und Eiah, »nd that während de» vergange
»en Kriege» vom Anfang bi» zum Ende Alle»,
wa» in seinen Kräften stand, um durch Geldmit
tel, Wort uud Adslimmuug, dte Hände dcr ioya
lcii Bürger zn stärken nnd ihre Herzen zu er
muntern dci dcm Kampfe für Erhaltung dcr
Union.
Wcr und was Richtcr SharSwood ini öffent
liche» Lcdcn gcwcscn, werden wir in Folgendem
zcigcn:
Schon frnhMg in dcr Gcfchichtc unscrcr Na
tion bildctcn sich verschiedene Meinungen in Be
zug ans die Macht dcr National und StaalS
rcgicrungc» uud ihre Verhältnisse zu ciiicindcr.
Auf dicse Verschiedenheit dcr Absichten gründe
ten sich die dcidcii Hanptparthcien. Die eine
»ntcr dem Name» der StaatSrechlSparthei, hatte
Zohn E. Calhoun aiS Führer, die andere erkor
aIS Ihren Leiter de» großen Erklärer dcr Eoiisti
tiition, Daniel Webster. Die erstere verfocht
Freihandel, daS Recht dcr Nnllification nnd dcr
Secession aIS ihre Haiiptpriiizipic», indcm sie
dem Eongreß daö vcrfassiingSniäßige Recht be
stritt, zum Schutz dcr Arbeit Zölle zu erheben
und Nnllification und Secession aIS natürliche
Rechte eines Staate? beanspruchte. Die letztere
bestritt diese Prinzipien, uud ein fortwährender
Kampf zwischen dcn entgegenstehenden Grund
sätzen und Partheien war die Folge davon. Die
alte Whigparthci folgte in der Hauptsache den
Prinzipien dcS verstorbenen Webster, die dcmo
kratischc Pmthei dcncu Calhouii'S.
AuS dcr StaatSrechtS-Theorie entstand die Re
bellion von 1834 in Süd-Carolina, deren ein
gestandener Zweck war, den voin Eongreß im
Zahrc 1828 erlassene» Protektivmriff zu Nullifi
circu. DaS Land wurde zu jener Zeit durch die
Festigkeit dcS Präsidenten Jackson, Vi? Weisheit
dcS Eoiigrefseö und dcn Patriotismus dcS Gcue
raiS Scott vor einem verderblichen Bürgerkriege
bewahrt. Dcr Lcrfnch, eine Rebellion it. Bür
gerkrieg anzuzetteln, verunglückte, und daS Prin
zip, auf dcn er sich gründete, wurde verworfen.
Aber im Jahre 1860 und 1861 vcrsuchtcil Süd-
Earoiina und andere Staaten nochmals, ihre
Staatsrechts Theorien in Effect zu setzen«. Die
Sympathie, Schwachheit und Nachgiebigkeit Bu
chauan'S und seiner Rathgeher gaben dem Ver
suche eine solche Kraft, daß ein langer, verzwei
felter nnd blutiger Bürgerkrieg nöthig, war, m»
fein Gelingen zu verhindern.
Endlich, nach schrecklichen Opferir an Blut u.
Geld trilliiiphlrte die Nationai-Regicrung noch
malS, und die ScccssioiiS-Doctrin Calhouii'S
mußte nochmals iintcrtlegcii. So weiiigstcuS
glaubte daS Volk, aIS cS sich seines SiegeS freute,
uud selbst die schlimmsten Rebellen habe» dieS zu
gestehen müsfcii und wcincn seit ben letz!«n z!sei
Jahren über ihre „verlorene Sache."
Aber so unglaublich und traurig eS scheinen
mag: schon jetzt werden wir aufgcrufcn, diesen
großen Kamps noch einmal aiiSzufcchtcn!
Die demokratische Parthei, mit Richtcr SharS
wood aiS ihrcu Führer, mit Freihandel, Staa
tcnrecht und Secession auf ihrem Banner, sam
nicit wieder ihre Schaaren zu dem politischen
Kampf »in dieselbe» Frage». Jene Parthei »ahm
auf Ihren National Conventionen im Jahre 1856
nnd 1860 aiS Theil ihrer Platformcn die Grund
sätze nochmals an, die alö die Virginia uud Ken
tucky Bcschliiße von 1798 und 1799 bekannt
sind.
Dicse Beschieße enthalten nichts aIS die alte
Staatcnrcchte und Eaihoun Theorie. Sie gehen
von dci» Grundsatze a»S, daß die Ver. Staaten
keine Regierung bilde», sondern nur einen Ver
trag. und daß wie in allen Fällen, da Personen
einen Vcrtrag schließen, ohne einen geineiiischaft
lichcn Schiedsrichter zu ernenne», jede Parthei
das gleiche Recht habe, für sich selbst zu eutschei
den, über die Rechtsverletzungen sowohl, a l d
über die Mittel, sich dafür Ge
nugthuung zu verschaffen.
Unter diesem freien, demokratisch«! NcbcllionS-
Erlaubnißschcin wurde die Erwähiuug Abraham
Lincolns zum Präsidcutcu dcr Vcr. Stoatcn von
dcm Volke der Rcbcllcnftaatcn aIS ein Eingriff
in ihren Eontract bctrachtct, und sie wälMn Se
cession und Bürgerkrieg, aiS dcn Weg und die
Zerstörung der Union »nd StaatS-Unabhängig
keit aiS die Mittel, »m sich Genugthuung zu ver
schaffe». Die Demokratische Parthei erklärte
auf ihrer letzten Naliviial-Eouveiitioii, daß dcr
Kricg ein Fehlschlag sei, und sie hat jetzt einen
Freihandels« uud StaateurechtS-Eandidatc» auf
gcstcllt, dcn Richtcr Biäck alö ciiicn Mann cn
dorssirt hat, dcr die Lonftitntion vcrthcidigcn uud
reines Recht spreche» wird, daher, der dio Eou
stitution nach dcr StaatcnrcchtS-Theorie ausle
gen, und so reineS Recht sprechen würde, wie
Richter Bläck, lameS Buchau«» »nd Andrew
Johnson.
Richtcr SharSwood und seine Parthcifrcundc
habe» nicht allein da» Recht der Natioual-Rc
gicruug dcstrilte» eine» rebellischen Staat in Gc
horsai» zu zwingen, ciiieMilitär-Außhebung auS
zuschreibe» und in Kraft zu setzen, Papiergeld
zum gesetzlichen Zahliingbmittct zu erklären, die
Neger zu cnianzipircn und zu bewaffnen, die Re
bellen durch Entziehung des Stimnircchiö zu be
strafen, das HabeaS CorpuSrecht in Jusurrek
tionözcltcu zu suöpciidircn, oder Verbrecher in
KrlcgSzeitcii vor Kriegsgerichte zu stellen, son
dern sie betrachten alle diese Handlungen aIS ille
gat und verbrecherisch und daß überhaupt noch
nichts entschieden sei. Oder wie das dcmokrali
sche Organ (die Phila, Age) neulich sagte: Wir
fragen das Volk von Pinnsylvaiiien, ob alle
wichtigen Kragen nicht in Gcmäßheil des Ge
setzeS entschieden werden, wie sie in der
That entschieden sein würden,
wenn sie vor 8 Jahren aufgetaucht
wären und lein Krieg st a t t g e 112 u n
den hätte?
Zst demnach die „verlorene Sache" nicht ver
toren ? Hat dm Krieg nichts entschieden? Zst
das Recht der Secession noch eine offene Krage?
Ist die Sklaverei nicht abgeschafft worden? —
Sind die vier Millionen Sklave» nicht frei ? Ist
unsere Nationalschuld nicht gesetzlich? Haben
die Sieger kein Recht über die Besiegt?? Haben
die Rcbellcnsiaatcn durch die Secession kein Recht
verloren? Sind die Opfer, die wir gebracht,
alle vergeblich gewesen? Mitbürger überleg?
Euch diese feierliche» Kragen und gibt Eure Ant
wort an der Wahlurne am zweite» Dienstag im
Octvder!
Wir behalten unk für weitere Gelegenheit ei
nige Bemerkungen über die Parthei Organisa-
tion vor nnd könnten hier mit unserer Addresse
schließe«. Aber eS könnte die Frage aufgewor
fen werben, Ist Richtcr SharSwood der hier er
wähnte» politischen Irrlehre» schuldig? Einen
Mann kann man an seinem Umgang erkenne»,
sagt ei» aiteS Sprüchwort. Wir habe» da» Recht
aiizniiehmcn und nehmen an, daß dcr Richter
desselben politischen Glaubens ist. wie seine Par
thei, und da» Volk hält ihn verantwortlich für
alle Sünden nnd Vergehen seiner Parthei.
UebrigenS kann kein Zweifel über die wahre
Stellung cincö MaiincS herrschen, dcr noch vor
Kurzum ein ausführliches Rechlvguthaben abgab,
in welchem er dem Eongreß die Macht absprach,
verfassungsmäßig Papiergeld al» gesetzliche» Zahl
ungSmiltel zu ertlären. (Siehe ben Prozeß
Bvrie gegen Trott im Legal Zntclllgciiccr vom
18tcn Mal 18K4. Sctte 92.) Uud wenn wir
seine frühere Laufbahn bctrachtcn, finden wir
hinrcichciidc Bcicge für AllcS, waS wir gegen
Ihn geschrieben.
Schon Im Jahr 183 t erschien er aiS Redner
in einer Versammlung dcr Staatenrecht-Associa
tion von Philadelphia nnd wir entnehmen dem
damals erscheinenden Examiner, ei» Journal zur
Beförderung von Staatenrecht und Freihandel,
Vol. I, Seile 309, folgendes über die Verhand
lungen dieser Convention.
Der Redner gab eine lange, sorgfältig vorbe
rcitete Erklärung und Lobpreisung dcr oben er
wähnten Virginia und Kentucky Beschlüsse und
schloß mit folgenden Worten:
„Wir kommen zurück auf den Punkt, von dcm
wir ausginge», »iid da wir uichiS in dcr Eonsti
tution finde» iibcr die Aufstellung eines oberste»
Richter» über die aufgezählte» Machtbefugnisse,
Verbote und rcscrvirten Rechte, so müssen die
allgemein ancrkauntcn Grundsätze dev gemeinen
Recht» über Vertrüge unter glcichberechtigtenEon.
trahenten eintrctcn.
Jeder Staat hat das Recht, für
sich selbst zu beurtheilen, ob der
Eonlrakl gebrochen ist und für
sich sel b st die g eei g » este n und
wirksamsten Mittel zu wählen,
um sich Genugthuung zu verfchaf-
f e»."
Um noch besser dcn Geist zu charaktcrisiren,
den jene Versanimliiiig und de» ausgezeichnet eu
Festredner dehcrrschtc, copirc» wir foigciide bci
dcrsclbc» ausgebrachten Toaste.
Toast: Io h u C. Eath o u n ! dcr erst e,
dcr sich in die Brcschc warf gcgcn die Anmaßui >-
gen dcr BiindcSgcwait. Möge er lebe», »in
seine Prinzipien in dcr ganzen Wcit triumphiri n
zu schcn.
Toast: D e n P a tri o t e li, d e n so
genannte» N » ltifiern von Süd-
Carolina! Ihr Andenken wird niiS lheuer
fei», wenn die Vertheidiger de» ZwaugSgesetzr»
vergessen oder mit Verwünschungen genannt
werden.
Toast: Dem Staate S> ii d-C ar o
iina! So lange seine Grundsätze theuer an
halten werden, brauchen wir keine Unterdrückung
weder von dcn gcsctzgcbendcn, noch cxccntiveu
»och richterlichen Zweige dcr Rcglcruug zu fürch
ten.
John C. Calhoun war unter dcn zu dieser
Bcisainmlung durch Richtcr SharSwood ciiige
ladciicu Gästcii, Ichiite aber brieflich ab.
Wir habcn in Vorstehendem kürzlich die Ver
gangenheit deS deniokratischeii Candidatcn und
dcr Parthci dargelegt, die ihn nomiiiiric. Co»'.,
mcntäre dazu sind überflüssig und wir bitten un
sere Mitbürger nur, dicse Thatsache» reiflich z»
iidcricgc» und ihr Verdikt bei dcr nächste» W»iht
abzugeben.
Auf Anordnung dcr Committee.
F. Zordan, Vorsitzender.
HarriSbnrg, Juli 20. 18K7.
Die Adoresse dcr Staats-Committee.
In einem andern Theil der heutigen Zeitung,
wird der Leser die EröffnnngS-Addrcssc der Un
ion Rcpudlikanischcn Staatv-Eommitice. an daS
Volk von Pemisylvanicn finden. Sie sollte von
einem jeden gute» Bürger gelesen werde», und
wer sie ließt, wenn er ei» aufrichtiger inid ehr
ticher Mann ist, muß zugeben daß eS ein schätz
bares Wahl-Dokument ist. Ja dieselbe ist vom
Anfang bis zum Ende gründlich wahr und ta.'in
von Niemand widersprochen werden—ganz be
sonders die Sätze bezüglich auf Nullifikation,
Freihandel und S h a r S w o o d.
Lehrer angestellt.
DaS nachfolgende ist eine Liste von Lehrer
welche durch unsere Controllers und Direktoren
während der letzten Woche, für die öffentlichen
Schulen der City Allentaun, für den kommenden
Termin angestellt worden sind, nämlich:
Kür die höheren Schulen!
B. K. Bnehrly—männliche Hochschule.
Emma M. Küchlein —weibliche Hochschule.
R. H. Kram —männliche Grammerschuie.
A. E. Ueichard—weibliche Granimerschuie.
Erster LTa r d. Die alten Lehrer, die
Herren Knauß. Misses HaineS, Schwarlz, Ro
ncy und Kern, wieder angestellt.
Zweiter War d.—Amanda E. Schwach,
Laura E. Bickley, SaiU'e E. Eckert, uud Annic
E. Knauß.
Dritter War d.—Hr. M. N. Bernhard,
Sallie E. Woodring, Ella Gabriel, Sarah L.
Mattern, Eele S. Boaö, Lucy B. Moore und
Mary I. Lcisenriiig.
Vierter Ward. —Amanda E. HaineS,
Tiilie A. Reichard, Sarah E. Reiß, Ehristie R.
Säger, Sallie E. Schwartz, Mary A. Bacher
uud Alice M. Eraig.
Fünfter Ward—Aaron T. Et Leiber
ger, Earrie M. Ciark, M. M. Mohr und Ann!c
B. Wagner.
Sechter War d.—Miß Emma DnnlaP.
Vier oder Fünf Stellen sind noch leer—davon
3 im otcu Ward, weiche so bald a!S möglich ge
füllt werden sollen.
iS-Man wird vernehmen, daß mit 3 oder 4
Ausnahmen, keine Wechsel mit den Lehrern statt
gefunden haben.
«eine neue freiwillige Compagnie.
Am letzten Mittwoch Abend hielten die Unter
zeichner der Ncbcngcsctzc, günstig dem Vorhaben,
eine „F reiwilttg c Z u a v e n E om
p a g u i e" in dieser Eiiy, inö Leben z» rufen,
eine Wahl für Offiziere, und eS stellte sich fol
gendes Resultat heranS:
Cap t.—Maj. Walter H Seip.'
1. Lieu t.—Eapitain Zohn P. Dillinger.
2. Lieii t. —Licnt. LameS W. Sludcr.
Alle diese Herren haben aiS Offiziere in dem
Kriege znr Erhaltung der Union gedient— sind
daher Sachverständig, und wir glauben daS
obige eine votti cffliche Auswahl zu sein ohne
daß wir wissen, ob sich andere Herren um die
Stellen bewarben oder nicht —und wenn so, wer
sie waren.
Die Mitglieder sind ebenfalls bis z» einem
großen Belaufe Solche die tapfer in dem gedach
ten Kriege gedient haden »nd wir sind nun
schon fest überzeugt, daß diese Eompagnie in ei
ner ganz kurze» Zeit vollzählich sein, uud eine
sehr iutcressauteZicide unserer City werden wird:
»S'Hr EharteS H Dankel, ist letzte
Woche durch Mayor McHose, aIS Pollzel-Be
amter angestellt worden, an die Stelle dev Lieut.
LameS W. Studer, weicher resiguirte.
Noch mehr Pick-Nicks.
Die Pick-NickS scheinen so recht zur Mode ge
worden zu sein. Ncbeii dcn bereit» ange.zcigtc»,
habe» wir noch zu meide», daß die hiesige Bap
liste» SonntagS-Schllle—Gemeinde veS Ehrw.
Hrn. Appleto »—ihr derartiges Fest a» dcr
Siiderspriiige, am letzten Dienstag, Vicht bei die
scr Stadt fcicrte. DaS Wcttcr war herrlich und
da? Vergnügen wie gewünscht..
Auch die deutsch-lutherischc SoniitagV-Schulc
—Gemeinde deS Ehrw. Hrn. Mciiiikg— fcicrte
ihr jährliches Fcst an dcr Springe dcS Hrn.
Reuden Helfrich, einige Meile» von
dieser Stadt. DaS so se'qr angenehme Weiter
brachte eine iliigcwöhii»ck,e große Anzahl Schii
ier, Lehrer, Eltern und 'Nachbarn herbei der
Tag wurde sehr froh zu gebracht—und nicht da»
geringste Unglück oder Mißgeschick hat sich dabei
ciiigcftcllt.
Die Goodtvill Feuer-Fsmpagnie.
Die hiesige (Yoodwiil Dampffpritzeii-Eompag
nie, gedenkt eine Prei ß-V erfchenku » g
für de» Niltzrir dcr Compagnie, zu veranstalten.
Die Prcißc sollen sich zu dcr Siinime von SV,-
000 belaufen. Eine Liste derselben soll bald de
kaiint geir.ac',,! werden. ES gibt die» eine eiwa»
großartige Sache —aber wa» gedachte Conipag
nie iintermninit, führt sie auch immer auf die
rechte?L'.'ife und ehriich au». Die Ziehung, so
sind ivir berichtet, soll dieses Spätjahr »och
stattfinden.
Franz P. Z?obft,
seit einer Reihe von Jahren ein Beschäftigter in
dcr h iesigen ..U'.Pbhängigcn Republikaner"
Dri'.ckerei, ist in einem Artikel von bedeutender
Länge in dcn Zeitungen, alö Eandidat für das
S>haymcister-Amt aufgetreten—den Reget» dcr
dc inokratischc» Parthei unterworfen. Hr. Aobst
gibt wirklich ganz gute Gründe in seinem Arti
kel an, warum er ernannt werden sollte.
Die Hamilton Avenue.
I» dem Sclect Council dieser Stadt, ist vor
ciiilgc» Tage» ein Beschluß pa ssi rt, uusere
Hauptstraße, nämlich die Hamilton, zu Hamilton
Avenue uuizutaufc». Dcr Common Council
wird wahrscheinlich dcm obigen Beschluß deistiin
inen.
»M-Die 15 Zoll Rodman Ca n o n e, die
soeben In England geprüft worden ist, und so
vorlrefflich gefunden wurde, ist in PittSdiirg ge
goßc» worden. Peiiiisyivaiiicii gcht dcr Welt
voran in Eise», »nd wird fortfahren so zn thun,
so lange eS George SharSwood, und audcie sei
nes Gleichen nämlich Freihändler,
auS Aemter hält.
»S-Wie kommt tS daß beinahe alle unsere
nördliche Copperhead Zcitungc» mit dcn Mör
der von President Lincoln sympalhisirten n.
noch sympathesiren ? Die Antwort, ist ganz ein
fach, nämlich die, weil sie eS so zu sehen wünsch
te», weil sie eS so hadcn wollten, und weil viele
EopperheadS in dem Norde» Geld zusammen
brachten, um dieS zu bezwecken!
itonneeeicue.
Die Gesetzgebung de» StaatS-Eoiinecticut hat
sich am 28stcu Juli schließlich vertagt. Dcr An
hang zur Constitution dcm weiblichen Geschlecht
ebenfalls ein Stiinnirecht zu gebe», gicng im
Hanse verloren, aber iiur mit folgender Stimme,
nämlich: 93 gegen 111. —Ziemlich nahe daran
zn passiren—nicht wahr?
osiah C o le, von dem Easton „Eor
rcspoudent," Ist hierdurch denachrlchtlgt. daß
wir ini» —für jetzt wenigste»» »och nicht—so weit
hliiabwürdigen könne», um Ihm auf solch unbc
riifciic», elendes. boShafteS und nnmäniilichcS
Geschmier zu antworte».
habe» eS, aiS befände sich
Montgomery Blair i» Birginien, nnd
halte Reden gegen die Maßregein des Presiden
teil Johnson. Gehen die Blair'S auch noch ge
gen ihn, so mag er nnii ebenso gut „seine Geige
aufhängen!"
»S- Man macht gegenwärtig den Versuch
zwei neue Freiwillige Militär-Compagnien, in
dieser l!ity, ins Leben zu rufen.
Nichtswürdiger Angriff auf ein deut
sches pic N«c Seitens einer Sande
unreconstruirter Rebellen.
Am verwichenen Sonntag fuhr eine Gesellschaft
Deutscher aus Ctnelimatt, darunter die Herren
Kul. Birtsch, Phil. Berkel, Herrmann Wach«,
Albert Wach« und Adam Otte mit ihren Fami
lien nach einem ungefähr «ine Meile jenseits La
tonia Spring« telegenen Wäldchen, um dort im
Kreise der Ihrigen frisch, frei, froh und fromm
zu verbring»». Kein Unfall trübte den Frohsinn
der kleinen Gesellschaft und vergnügt traten sie
am Abende den Rückweg an. Ais der erste der
vier Wagen, tn welchen sich die Gesellschaft be
fand, an einer ungefähr 30V Aard« von Latonta
Spring« entfernten Kneipe vorüberfuhr, wurde er
von einer Anzahl b.'trunkener Personen angehal
ten, welche sehr vorwitzig zu wissen wünschten,
wohin „die verd Erowd" fahren wolle. Als
die Taugenichse wahrnahmen, daß die auf dem
Wagen besindlickitn Kinder kleine Vir. Staaten
Fahnen bet sich führte», rissen sie ihnen dieselben
weg. zerrissen sie und traten sie tn den Staub.
Nachdem die Bande durch Schimpfworte aller Art
ihren Muth etwas abgekühlt hatte, ließ sie den
Wagen w«iter fahren. Bald darauf kamen die
übrigen Wagen heran und fuhren unbehelligt wei
ter, bi« auf den letzt,n. welcher etwa 200 Jards
hinter den ersten zurückgeblieben war.
Auf ihm befanden sichAibeet Wachs und Adam
Ot.'e. Dte berauschten Kentucklee umringten den
Wagen, so daß er anhalten mußte, dann zeigten
sie die d'eV'N der zeriiffenen Fahnen oder wie sie
sich ausdrückten, „der reed schmutzigen Lin
eoln-Lappen," «.'schöpften sich in allerlei ehren
rührigen Ausdrücken gegen die „Dutch-Abolitioni
sten" und fingen schließlich an, Steine auf die
verhöhnten Männer z,i werfen. Adam Otte und
fein Gefährte wurden »cn den Steinen im Gesicht
erheblich verletzt. Mittlerweile kamen die auf
den anderen Wagen besmdt.chen Männer, welche
den Lärm gehört hatten, ihren bedrängten Ge
fährten zur Hilfe und griffen die Bande, dle ih
nen an Zahl überlegen war, topfer an. Eine Zeit
lang wogte der hitzige Kampf hin und her, bald
aber bemeisterten die nervigen Arme der Deutschen
die Gegner, welche in einer schimpflichen Flucht
ihre Rettung suchten. Zwei Kentuckier wurden
für todt auf dem Kampfplatz mrückgelaffen. Es
stellte sich indessen am nächsten Tage heraus, daß
sie noch am Leben, aber übel von den Fäusten der
Deutschen zugerichtet waren. Unter den Anfüh
rern der Bande bemerkte man einen gewissen Ha
merding und einen Wolf. Dte Steger brachten
als Trophäe einen weißleinenen Rock vom Kampf
platz heim, In dessen einer Tasche man einen mtt
dem Namen, N. B. Mayor" gezeichnetes lange«
Messer fand.
Und doch sollrn dte D«utften bei den
nächsten und allen Wahlen, mit und für die Re
bellen Teufel-welche sie da« ganze Jahr hindurch
verschmähen und wie Hunde behandeln—stimmen!
Wollen doch sehen, ob si- nach so vielen Behand
lungen obiger Art, die» künftighin doch auch noch
thun werden.
«MW»!
Jetzt die Kanone heraus!
HrliveaH fül? Tentvesfee!
Anion-Frcunde Frohlocket!
Drownlow mit 30,000 Mehrheit erwählt!
Am letzten Donnerstag wurde eine Wahl in
dem Staat Tennessee für einen Gouvernör, Eon
greßmänner und Mitglieder der Staats - Gesetz
gebung abgehalten, bei welcher die Eopperhcad«
und die Freunde Johnson's überhaupt, vereinigt
waren, und doch so recht schön nach altmodischer
Weise geschlagen worden sind, indem die Repub
likaner Gouv. Brownlow wieder und zwar mit
etwa 31),g11ö Mehrheit erwählt haben. Auch
sollen alle republikanische Congreß-Candidaten. 8
an der Zzhl, mit von 3000 bis 800« Mehrheit
erwählt sein. Mtt der Gesetzgebung machte man
ebenfalls ganz reine Arbelt, indem beide Zweige
nahezu einstimmig republikanisch sind, welches zur
Folge haben wird, daß wir von dorther nun auch
einen loyalen Vereinigten Staaten Senator er
halten werden. Greene Caunty, die Heimath
des Andrew Johnson, gab trotz dem Bemühun
gen und Drohungen der EopperheadS, nämlich,
daß kein Farbiger mehr Arbeit bei ihnen haben
sollte, der nicht auch mit ihnen stimme 739 Mehr
heit für dte Republikaner—und Greeneville, wo
der berühmte Schnelderschap steht, gab 90 Mehr
heit gegen Johnson und die EopperheadS—und
ganz sonderbar ist es, daß die Mehrheiten
in vielen Distrikten die Stimme »zahl der
Farbigen um das Doppelte übersteigen—
wilches Beweis genug liefert, daß daselbst doch
auch den wiißen Stimmgeber endlich die Augen
aufgegangen sind. Einer Abtheilung des do>ti
gen Militärs ist es zur Pflicht gemacht worden, die
Sache wegen der ArbeitS-Verweigerung zu unter
suchen und wenn begründe» gefunden, Arbeit für
die Farbigen zu verschaffen, so wie ihre Rechnun
gen mit den EopperheadS auf eine gerechte Weise
abzuschUeßen. —Maf. Gen. Thomas verdient für
diesen Schritt das größte Lob.—Anty Johnson
soll beinahe in Ohnmacht gefallen sein, als er
»lese Wahl-Neuigkeit von seinem eigenen
Staate hört», und dte EopperheadS schneiden
allenthalben sehr lange Gesichter darüber. Dle
Wehlist ganz ruhig abgelaufen weit ruhiger
als feit vielen Jahren und keine bedeutende
Störungen haben, so weit wir wissen, siatt gefun
den. Das obige Resultat ist in der That gegen
alle Elwartungcn günstig—und so zeigt dasselbe,
daß bel der Presidentenwahl In 1863, die Cop
perhead-, Clrcleiitter- und Johnson - Parthei
gänzlich und vollständig zum Grabe getragen wer
den wird. Wahrlich Glorie genug für ein gan
ze« Jahr!
Hureah su.v öle LtnltZ w k
!7ocl) einige Urtheile amerikanifcher l
Zeitungen über Marimilian.
Die „?t. A. Nation" un>> die "N. Z. Eve
ning Post" gehöttiV auch zu drn Zeitungk.n welche
sich durch ein richtige« und scharfes Urtheil über
die Exekution von Maximilian auszeichnen.
Die „Nation" schreibt wie folgt t „Max und
feine Freunde hatten sich über sein Schicksal nicht
betlagen tonnen, da er selbst der schmählichsten
Thorheit und Grausamkeit schul big
gewesen ist, gegen die Liberalen den Krieg bis ,'im
Messer zu eiklären, und ihre Truppen als Nä u>
ber zu behandeln, und da er eine große Anzahl
von ehrllchen Männern mit kaltem Blute hinriö»-
ten ließ, dlo« wegen de« Vergehen«, daß ste gege n
ihm in Waffen austraten, ihn, einen Fremde.i
und durcheine fremdeÄrmeeaufden
Thron gesetzt! Als er die« that, stellte er sich na
türlich auf dieselbe Stufe der Moral mit Juarez,
und erklärte sich thatsächlich damit einverstanden,
daß iihre Zwisiigteiten nach der mexikanischen
Mode abgemacht werden sollten. A ußerdem, al«
er sich entschloß zurückzubleiben, al« die Franzo
sen abgezogen waren, gab er beinahe Alle« auf,
was ihm einen .Anstrich von Rechtmäßigkeit ver
lieh, die Unterstützung und den Schutz der Fahne
einer anerkannten und feststehenden Regierung.
Nachdem die« geschehen, mochten die Folgen der
Niederlage für ihn persönlich wohl vorhergesehen
werden.
Als er In die Hände seiner Feinde siel, hatte er
keinen einzigen Anspruch auf Milde. Wären sei
ne Hinrichter irgend etwas Anderem, als sie sind,
wirwiffm nicht, ob wir sein Schicksal sehr bedau
ern würden. Es war ohne Zweifel wohl gethan
Europa die Lehre zu geben, daß sfreibtuterei ein
ebenso g-fährliche« Spiel für Fürsten, wie für ge
wöhnliche Leute ist, und daß Sprößlinge siolzec
Häuser, ebenso w!e namenlose Ab lnteuier, wenn
sie darnach streben, „durch Blut zu einem Throne
zu Waden," darauf vorbereitet fein, müssen, thr Le
ben,dabei einzusetzen."
Die „N. V. EvtNingPost" urtheilt in folgen
der treffender Meise:
..Krieg ist wie Gen. Sherman an den Mayor
von Atlanta schrieb, nothwendigerweise eine grau
same und brutale Sache. Er ist kein Spaß.
Der, welcher einen Krieg anfängt, muß sich nicht
beklagen, wenn er durch denfelb, n leidet. Max
imilian scheint ein tapferer Ma in gewesen zu sein
e« wird nicht berichtet, daß er Über sein Schicksal
gewinselt habe; er ging ihm m innhast entgegen.
Er hatte einen furchtbaren Irrthum begangen und
ein schweres Verbrechen. Sein Ehrgeiz war durch
den hinterlistigen französtschm Kaiser aufgeregt
worden, und wir haben gehört, daß etwas mehr
als Ehrgeiz feinem Bunde mit Napoleon zu
Grunde lag. Es heißt, daß Maximilian tief tn
Schulden siack, und daß ihm die Bezahlung seiner
Schulden vrrsprochen wurde, wenn er im Interesse
der Spekulanten und der lecker-Bond« nach Mex
iko ginge. Jene Elenden konnten sehr wohl eine
große Summe bezahlen für die Au»sicht, ihre
Bonds anerkannt und bezahlt zu sehen. Es ist
angenehm zu denken, daß sie endlich verspielt ha
ben.
Die Hinrichtung Maximilians ist einer der
Härtesien Schläge, welchen Napoleon, seit er Kai
ser wurde, bekommen hat. Es ist ein Schlag in'«
Gesicht. Cr beweist seine Unfähigkeit, und legt
Nachdruck auf seilen FehlMag vor den Mon
archen Suropa'« gerade der Klaffe, derer eifrig den
Hof gemacht, und die er dieses Jahr zum eisten
Male tn seiner Hauptstadt zu veisammeln im
Stande gewesen ist. Er hatte sie eine Zeit lang
vergessen machen daß er ein Abenteurer ist, aber
sie werden sich dessen zu seinem bitteren Aerger
wieder erinnern. Amerikaner werden wohl thun
wenn an ihre Sympathie zu Gunsten Maximil
ians appellirt wird, sich zu «rinnrrn, daß da«
Complott, in w«>ch«S «r vrrwickrlt war, al«
Hauptacteur unter Napoleon, eln Complott
gegen unser eigenes Land war. Dte
Eroberung von Mexiko war nur «tn Nebenzweck
dieser großen Verschwörung europäischen Despotis
mus ; angelegt wurde sie aus Feindseligkeit gegen
dte Ver. Staaten.
Gen. Grant, immer klaren KopfeS erklärte,
daß die Expedition Maximilians
nur ein Zweig der südlichen Re
bellion s e t, und daß der beste Weg die mexi
kanische Frage zu handhaben, nach der Uebergabe
von Lee und Jobnson, der set, eine amerikanische
Armee über den Rio Grande marschlren zu lassen
und die Franzosen und Maximilian aus dem Lan
de zu jagen.
Dte Hinrichtung Maximilians war nothwendig
um königliche Abenteurer von solchen Unternehm
ungen, wie die Seinige. aus diesem Conttnente zu
warnen, und, den Anhängern de« Despotismus in
Europa verständlich zn machen, daß sich ihre Pläne
nicht auf Amerika erstrecken lasst», und daß sie
hier nichts zu schaffen haben !"
TVieVer eine Hintergehung.
Die Anhänger der Copperhead-Parthei bekom
men doch ein Manches aufgetischt, wodurch sie
> sehr hintergangen oder gehumbugt werden. Der
neueste Humbug ist der, daß berichtet wird, daß
' am vorigen Dienstage eine so zahlreiche StaatS
l Convention der konservativen Johnson - Parthei
> in Philadelphia abgehalten worden fei. Unsere
Freunde versichern, daß sie nicht wissen wo in der
Eity sie gehalten worden sei, und daß, habe die
selbe wirklich stattgefunden, höchstens zwei Perso
nen dagewisen, die etwa 6 Beschlüsse annahmin
l oder passirtcn. Ueberhaupt traf, durch etne Cvp
perhead Zeitung, lie obige Nachricht vom Lande
> ein—ohne daß man daselbst etwas davon erfuhr.
' Einige EopperheadS befürworten seitdem den
Plan, daß die Johnson Parthei einen der Nomi
nirten für Supriem-Richter adoptiren sollte, wenn
dieselbe keinen dritten Mann tn das Feld zu stel
len gedächten—u. „Sticheln" daraufhin,SharS
wood sei der rechte Mann, um die Unterstützung
der „Brod und Butter Heerde" zu erhalten. —
ist ganz recht, denn er und seine Gesinnun
gen paßen sicher am besten für gedachte Parthei ;
Und wir würden es keineswegs lieben zu sehen,
wenn jene Parthei sich zu Gunsten von Richter
Henry W. Williams ertlären würde —
denn für den sich jene Parthei erklärt, oder er
klärt hat—der muß sicher dadurch sehr großen
Schaden leiden.
Dao Concert.—Die Orgel.
Bckannllich ließ sich dle Gemeinde der hiesigen
teutsch-refoemiiten ZionS-Kieche, neulich eine sehr
kostbare Orgel erbauen, und dieser Bau wurde
Hrn. Knausf, einem bekannten und berühmten
Orgelbauer, von Philadelphia übergeben. In der
letzten Woche wurde dieselbe nun hieher gebracht
und aufgestellt, und Hr. Knauff schlug vor eine
Gesellschaft von Zuhörer darauf, begleitet durch
einige Violinen uns Sänger so wie Sängerinnen,
v.n Philadelphia, einen Abend durch ein Concert
zu unterhalten. Die Zeit wurde auf Freitag
Abend festgesetzt—eine große Zahl Menschen fand
sich ein weiche auch Alle, so weit wir gehört
haben, vollkommen darin mit einander überein
stimmten, daß sie niemals besseres Singen und
bessere Musik gehört haben. Ja, jeder Beiwoh
ner ging vollkommen zufrieden hinweg und so
hören wir, daß die Vorgesetzten der gedachten Ge
meinde, ebenfalls mit Hrn- Knauff so wie mit der
Orgel, höchst zufiieden sind.
Sctrübtea Unglück.
Am letzten Donnerstag ereignete sich In Nieter-
Macungie Taunschip, in diesem Caunty, folgendes
j traurige Unglück: Hr. Tilghman Wickert und
sein Knecht, Namens Weidner. waren nämlich
mit Hafereinsahren beschäftigt. Wickert gabelte
den Hafer auf den Wagen und Weidner fetzte ihn
daraus zurecht. Einmal beim Abfahren, muß er
mit dem Rücken nach hinten gestanden haben, und
hatte das Unglück rückwärts herabzufallen, und
obschon die Leitern kaum erst gefüllt waren, so
fand man ihn tennoch bcsinnungSloS. Cr wurde
schnell nach Haufe gebracht, und ärztliche Hülfe
herbeigeholt, aber dennoch war er etwa 2 Stun
den nach dem Unglück schon eine Leiche. Er war
ein respektabler junger Mann, allerwärtS beliebt—
war etwa 20 Jahre alt und hinterläßt eine tiefge
beugte Wlttwe, seinen allzufrühen Hingang zu be
weinen.
Tie tLrccutive Committce.
Am lttzlen Samstage versammelte sich die Exe
cutive Committee der Republikanischen Parthei
von diesem Caunty, in dieser City, und nach noch
andern wichtigen Geschäften vereinigte man sich
darin, die dieejäheige voibereitende Caunty'Ver
sammlung, am Gasthaus« vonGtdeon V o d
d er, in Trexlertau» abzuhalten, und zwar auf
den 24sten August, um 10 Uhr Vormittags. Es
ist die nächste eine sehr wichtige Wahl, und es
würde uns herzlich freuen zu sehen oder zu verneh
men, daß sich daselbst eine große Zahl unserer
Palrlotlschen U!ilon>Bürger versammeln würden,
oder versammelt gehabt hätten. Wohnet daher
recht zahlreich bei!
Schreckliche Zufiänve.
Während der letzten 3 Monate sollen ln der
Stadt New-Aork nicht weniger al« 75 Kinder
morde stattgefunden und nicht eine einzige Person
bestraft morden fein. Weder die Polizei noch die
Coroners konnten die schuldigen Personen auSsin
d,°g machen. Ein anderes nicht weniger schweres
Vt.-brechen ist das sich In allen Theilen des Lan
det' geltend machende, namentlich aber in den Neu-
Englandstaaten tn fabelhafter Weise vorkommende
Abschaffen der Kinder, ehe sie da« Licht der Welt
erblic>'t haben. Der Mord dieser unschuldigen
Wesen mehrt sich mtt jedem Tage, und doch schei
nen die Prediger sich zu fürchten, ihre Stimmen
dagegen zu erheben.
Scheuer» abgebrannt.
Vorletzten Montag Nachmittag gerieth die
Scheuer von Jsaac Herschey, In West Donegal
Taunschip, Lancaster Caunty, tn Brand und «uide
sammt dem ganzen Inhalt eingeäschert. Die
Scheuer war groß und enthielt die ganze diesjähr
ige Heu-und Weizen-Erndte. Etn Wagen und
einige andere Gegenstände waren alles wa« geret
tet wurde. Der Verlust Ist durch Versicherung
zum Belaufe von 82.500 gedickt. Das Feuer,
entstand durch Schwefelhölzchen, mit welchen «tn
tn Herrn Herschey'« Dienst befindlicher Knabe
spielte.
Die Scheuern von Herrn Whiteside in Eden
Taunschip, und Henry Swischer in Colerain
Taunschip, wurden während dem Gewitter am vor
letzten Montag vom Blitz getroffen und sind ab
gebrannt.
«e-Da« Tideoute (Pa.) Jonrnal bringt eine >
Geschichte von einem sterbenden M«nne, auf dessen
Bif'hl Abends vor seinem Hinscheiden in dem i
Hause welche» er bewohnte, ein Tanz abgehalten!
winde, um Mittel zu bekommen, um eine anstän-!
dige Leiche halten zu können. Die Einnahmen ,
betrugen 56 Thaler. "Gelobt sei Gott." sagte
nun der sterbende Mann, "jetzt kann Ich anständig ,
begraben werden und die Kinder können in «in«r !
Kutsche fahren. <
Gegen da» Selbstaussaufen der Rühe,
Das bisweilen vorkommt und dann eine eben
so lästige als nachtheilige Gewohnheit tft, »lrv
folgende« sicheres Mittel empfohlen. Man machte
sich etn Seilhalfter, wie solche die Schmiede
bel dem Beschlagen de» Pferde zu gebrauchen pfle
gen, oder lasse sich ein solches vom Seiler mache»,
und ziehe e« der Kuh an. Will sie sich blegm
und an sich saufen, so zleht sie sich da« Maul zu ;
Kommt aber der Kopf wieder tn dte urstnüngliche
Lage zurück, so kann sie ganz ungehindert fressen.
Alle anderen Mittel dienen mehr dazu, da« thler
zu quälen, helfen aber weniger.
lLin neuer Ivetteranzeiger.
AIS solcher dient tn vielen großen Pachthänser»
von Lancashtre der Blutige. Man bringt einen
solchen ln eine saubere Glasflasche mit frischem
Wasser, das alle andere Tage erneuert wird. Ist
das Wetter feucht, so bleibt der Blutige! fest auf
dem Boden dcr Flasche liegen; gibt es einen Re
gentag, so steigt er etwa« über dte Mtt derselbkN
auf; wird das W«tter schön, so legt er sich oben
auf da« Wasser. Man versichert, daß diese An
zeichen s«lt«n täuschen.
Dcr Lvhisi>ey war schuldig daran.
Ueber den Tod des Gouveneur« und früherm
Generals Francis Meaghee liegen j«tzt näher»
Nachrichten vor. Er ertrank tn einem Anfall der
Nationalkrankheit, Säufer-Wahnsinn oder auch
Poker genannt. Der Mann soff Schnapp«, wie
letde r so viele unserer hervorragenden Männer, lni>
Uebermaß, am lsien Jult hatte er einen Faust»
kämpf mtt einem Landemann von der grünen In
sel, ärgerte sich hierbei, und dte Schlangen krochen
aus seinen Siefeln. In diesem Zustand stans
stand er von seinem Bette auf und spazierte über
Vord, um elendiglich zu ertrinken.
VÄ'Vor einigen Tagen heirathete Catharina
Bagleß zu Cinrinnatt; einige Stunden darauf
wurde sie wegen begangenen Diebstahls verhaftet
und brachte dann die erste Nacht threr Flitter
wochen tm Slationshause zu.
(MeftchäfLS - MsNze«.
Miller, Schreiber und Comp.
Obige Firma macht Geschäfte «n dem Tr«ck«n-
Wuaren Handel, und e« ist zum Erstaunen wie viele
wundervc». Ursache tonnen wir un» aber w«t>l
denken, und e« ist diese, daß sie vielleicht die wohl
wollendsten und „attommodällngsten'' Menschen >a
andern Ott kaust, und stels immer wieder bei ihnea
sorsorichl. SS ist dies starke« Z.ugniß, -der es kann
nichl umglstoßtn werden. Siohr an »erOst-Hannt--
loa Strapc, neben der ersten Nalional Bank. S
tLs wird nun allgemein zugegeben.
Ja e« wird nun allgemein zugegeben—jeder weis
st-v" all.« gerade wie «ben a.g^
Schlechte Zeiten.
In m:nchcn Trc.tenwaaren - Häuser wird geklagt
dav die schlecht seien, daß Niemand in die
Stadl kcinme und die Stadtleute nicht kaufen
ier kalten, und so wohlfeil rerkaafen wie si« und
Das American Hotel.
Wer an einem Mo. l. Nasthause ..aufstellen" will
Der Adler Rleider-Stohr.
Der prachtvollste, feinste und blstgemach!« Stock
fertiggemachter Aleider in Allentaan. wird nun dem
kauf angeboten, und jwa/ an dem Kleiderstohr von
R h o a d « und Ruhe. No. 11. in der Ost-H»-
inilton Strafie. Das Publikum ist «ing«laden diese
dann wird man finden, daß der Adler Kleider Ctohr
alle« übertrifft. wird «benfall«
pünktlich besorgt. 2
Tie Rreuzschlüssel.
ist Gasthaus silr alle Classen Gäste,
keine billigeren Preipe. Man rufe datier bei bin»
langen „Ben" —männlich unterstüxr durch den alten
sparsamen Er-LommWoner Heinrich —den wackeren
Noch nicht einig.
Einige unserer Bürger find im Zweifel »b unser
Turnpike gut werden möchte, und ander« meinen dle
w. Mag dem nun sein wie e» will—s» ist man doch
vollständig einig, daß M. I. K r ä m e r den groß»
ien Stock Trockcnwaaren in Allentaua hat. und die-
selben auch niederer verkauft al« irgend ein andere«
SauS. „Sell i« so!" Sein Stohr ist in der Wcst-
Hamilton Straße, gerate dem Adler Hotel gegenüber,
in Allentaun. . !Z
Gründlich wahr.
Geehrte Herren: SS i» wahrlich nicht der Milbe
wertk man davon spricht,?. D K emmerer^'«
Ihr denselben an No. 3Z. Ost Hamilton Straße, At-
IVer ist zu blamiren ?
Ja wer ist zu blamiren wenn dem Volk feine T«»
schrn die Auszehrung bekommen ? Laßt sie zu W. 11.
S m i t h, in der Bten Straße in Allentaun gehen,
Tbaler meint—und wo Ihr auch einen Thalerwerik
Srozereien silr einen Thaler bekommt. Ä