Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, March 05, 1867, Page 2, Image 2

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    tttcha tzaumy Pamot.
Mentaun, Pa., 5 März. »867.
Unser Philadelphia Brief.
MiihKlrbars Argumente.
Lieber Editor: ES mag Ihren geehrten
Lesern vielleicht nicht ganz unwillkonimcn sein,
etwas über unhaltbare Argumonte zu lesen z den»
jede gute Sache steht auf einem guten Zuuda
nienk, so wie eine dose Lache auf schlechtem Zun
dament steht. »Alle Argumente, welche gemacht
werden, eine döse Sache als gut und gerecht
scheinen zu machen, sind unhaltbar, weil die
Sache selbst, worauf sich solche Argumente grün
den, auf keinem guten Grund steht.
Der Neger war schon lange, und ist noch jetzt,
ein Zankapfel unter u»S, Der erste Schritt zu
ihrer Befreiung von der Sklaverei, wurde im
Distrikt Columbia, dem Regierung«.Sitze der
Bereinigten Staaten, gemacht, und zwar durch
eine Akte des EongreßeS und nachher durch eine
Proklamation des Presidenten Lincoln. Diese
Handlungen wurden aIS ungerecht erklärt von
Vielen, nnd ein Haupt - Argument, welches sie
für diese Erklärung gebrauchleii, war, —
„Die Neger sind zur Sklaverei geboren—
die Bibel sagt so—sie sind zu unwis
send sich selbst vorzustehen und
zu ernähren."
Weil aber die Religion der Bibel' auf: ~L ie
be Gott von ganzem Herzen und
d ein en.Näch st e» ai» dich selbst,"
gegründi? ist, so sahe jeder wahre Christ, daß
Sklaverei keine Nächstenliebe besitzt, und da»
Gebot d«S Herrn:
„Alles was Jlx wollt, daß Euch die Leute
thun sollen, das thut Ihr ihnen auch,"
schauderhaft übertreten wird z und daher gahlt—
diese? Bibelargument für die Sklaverei, nicht
den wahren Christe», sondern dem Eigennützi
gen. Gewissenlosen und Scheinheilige». Daß
sie sich nicht ernähren können, wenn sie frei sind,
ist durch die Geschichte schon aIS irrig bestätigt.
Sie mußten ja früher nicht nur sich selbst, son
dern ihre Meister und deren Familien durch ihre
Arbeit ernähren und reich machen; und daher
ist diese« Argument, von den Verständigen, zum
Boraus schon aIS grundlos betrachtet worden.—
Wenn jemand sich selbst und noch Andere er
nähren kann, warum soll er sich allein nicht auch,
und noch viel besser ernähren können?
Gegenwärtig handelt eS sich um daS Bürger
recht der Schwarzen, und nicht wie früher, um
ihre Befreiimg. Der Columbia Distrikt hat auch
hier wieder den Anfang gemacht-und so wie je.
neS ein Vorbote war zur allgemeiner Befreiung,
so ist dieses ein Vorbote zu ihrem allgemeinen
Bürgerrecht—denn Reformationen wirken nicht
rückwärts. Jetzt heiß» eS wiedir:
„Sie sind zu unwissend zu dumm das
Stimmrecht zu haben."
Sie waren aber doch nicht zu ~dumm" zu
wissen, zur Zeit deS Krieges, wer ihre Freunde
waren, trotz dem sie von ihren Meistern zum
Gegentheil unterrichtet waren. Sie waren auch
nicht zu „dumm" ans der Seite für
verrathe», und unser» Soldaten die richtige Wege
zu zeigen; und ich zweifle ob ei» Einziger so
unvergleichlich ~dumm" sei» wird, mit der
Parthei zu stimmen, welche sie in Sklaverei hal
ten wollte und welche ihnen gegenwärtig ihr
Bürgerrecht versagen will Dieses DummheitS-
Argument hält nirgends Stich, zumal man weiß,
daß Schulunterricht, den sie zum Theil jetzt schon
genießen, nicht geeignet ist, sie noch dummer zu
machen, als sie durch Sklaverei geworden sind.
DaS ist verstanden.
Ein andere» Argument gegen Ihr Bürgerrecht
ist, weil sie den Vorzug vor den Einwanderer
haben sollen. ~Die meisten Eingewanderten
heißt eS, müssen S Zahre warten, nachdem sie in
dieses Land kommen, für ihr Bürgerrecht, und
die Farbigen sollen sogleich stimme»." Wir wol
len nun sehen, ob die Schwarzen wirklich den
Vorzug habe». Die Eingewanderte» müsse» 5
Jahre warten nnd die «schwarzen 21 Zahre.
Wer hat da den Vorzug? DaS schwarze Volk
ist schon über 200 Zahre in Amerika und hat noch
nicht stimmen dürfen—die andern weißen Völker
komme» herein und brauchen nur ö Zahre zu
warten um Bürger zu werben.—Wer hat
den Vorzug als ei» Volk? Sind eS dle Einge
wanderten oder die Schwarzen ? Um beide auf
gleiche» Fuß zu bringen, so müßte man ja die
Einwanderer, aIS Völker, 200 Zahre in Amerika
Sclaven sein laße», ehe ihre Nachkomme» Bür
ger sein könnten; und solche welche dieser Zeit
kommen, müßten 21 Zahre im Lande sein.—Ue
der 300 solcher eingewanderten Personen, fand
ten unlängst eine Bittschrift an die Regierung,
dieselbe bittend, doch mit den Regern im Distrikt
Colm»bia, in Bezug auf da» Stimmrecht, auf
gleichen Kuß gestellt zu werden-Gesetzt ihr
Wunsch würde erfüllt werden, inrd sie hätten
anstatt S Zahre 21 zu warten—wie würden sie
diese Gleichheit liebt»? Und wie würden inisere
Deutsche eine solche Gleichstellung lieben, die ih
nen so vortheilhast in ihren Ztitungc» angeprieß
«n wird?
AIS eine christliche Nation sind wir »eryfiichtet,
recht zu thun gegen alle Menschen —auch gegen
die Schwarzen. —Laßt u»S >o thun und dann
wird AlleS recht werden.
Wen» Habsucht und Ehrgeiz die Gleichheit
umarme»,
Und dieser Drciciiiiggott zert.-i'tct de» Arme» -
Soll da»», nnd für immer, sein .Aagcn und
Weine»,
ttiissonst vor Zehovah, dem Richter, crschcii.'r»?
Lohn zl. Surratt.
Der ~Ci»ci»nati Comiiicrcial" bringt i»ci
«er Spezial-Correspoiidenz die nachfolgenden in
keressaiitt» Fakta'S über das Leven und Treiben
John H. Surratt!», seit seiner Flucht bis zn sei
aer Verhaftung. Die Siiiralt'd gehören zu de»
älteste« Ansiedler» i» der Colouic Maryland.—
Sie nahmen die liberalen Anerbietuiigeii deS
Sord Baltimore an und fingen den Ackerbau ans
»er westlichen Halbinsel an. Sie waren zahl
reich in Ann Arinidct und Cnlvert CauntieS.
Der Vater Surralt'S zog näher gegen Wasch
»gton. brachte seine» Martt dahin, kaufte n»d
»erkaufte seine Neger in Aler.andria und »ach
»em er sich vci hcirathct hatte, zog er nach Wasch,
mgton nnd Umgegend und hielt die Croß Road
Tavern in SunaNdville.
Der junge Jobu war ein ganz tüchtiger Stu
deut für einen Snbltindrr Endlich kam der
.Krieg und machte mW Zohn Snrratt eine» wil
'»nSstarlen Mann Ohne Gr.verbc. kalten ihn
wne Vagabunden-Gewohnheite» »»bemerkbar
>tiangrdild«l, der Union Schade» zu thun Er
»>n gewesen und kannte die Höl,ien und
wel'en de» Polomac. AIS ein kannle er
allc Landstraßen; die Gastfrriindschaft g«grn Ihre
Nachbarcn und die Geistlichkeit machten ihr HanS
zu einem RciidczvouS, ihr Ohr hörte jedmbglich.
eS Achcimiiiß der Flüchllinge. Sie war nahezu
verarmt und diese Art Unterhaltung lviirde für
sie profitabel.
Die Armee beobachtete beide Teilen der Flüs.
se oberhalb Washington, nnterhalb Patronillirte
iinr ei» Kanonenboot. Und dicS Schmuggeln,
Lrilfbefördern niid daS Eoiispirirc» zwischen
dcin Süden und dem Norden fand zwischen Fort
Waschingtou nnd LeoiiardStau» statt. Man
brande bloö eine Nacht, in» von ihrem Hanse
nach irgend einem Theile dcS unteren VirginienS
zu kommen.
Die erste zu diesem Zwecke wohl geeignete
Station war SurrattSville, und da eS ein Hotel
war, so entging ev dem Verdachte überhaupt.—
Kurzum, die Surrattö fanden sich fast von An
beginn dcS Krieges sowohl durch die Macht der
Verhältnisse aiö durch ihre eigen« Neigung in der
Lage, sowohl ein kichneö, aiS sicheres verräther
ischeS Spiel zu treiben. Wenn Sie Gelegen,
heit hätten, die Masse deS vorder Alilitär-Eom
missioil abgegebenen Zeugnisses zn lesen, Sie
würde» sich über die Zahl der Nachtvögel ent
setzen, welche sich in Surratt'S-Boardiiighaiise
versammelten. Da war St. Marie, welcher
später John Snrratt an den amerikanischen Ge
sandten in Rom verkaufte, ein ausgemachter
Abenteurer, der drei Sprachen redete, auf einer
Bauerei arbeitete'»»!» sich in den beiden Armeen
anwerben lieg, der vertraut war mit den Kerker»
der Föderalen, wie mit denen der Rebellen '
Da war A. S. HowcilS, professioneller Postbc
förderer, Geheimschreiber und Spion, der wen
igstens fünfzig Mal während «dcS Krieges sich
durch die Linien stahl. Da war MrS. SiadeS,
die französische Diplomatin, die um Mitternacht
in ihrer Kutte ankam und nach Europa abfuhr.
Da wäre»' MoSby'S Leute und die Glllmor'S
welche uuter Parole nach Baltimore in ihre Hei
math gingen.
In Snrratt'S HauS wurde» die Sättel für
Stuart'S Leute vertheilt, Wechsel für Zake T hoinp
son ausgestellt, Briese von Geistlichen und AlleS
waö für einen Spion nöthig war, ausgefertigt.
Diesen Leuten Gastfreundschaft zu gewähren, sie
zn verwenden, ihnen Pässe zu besorgen und in
dem Hanse seiner Mutter die Oberleitung zu
führen, war die Aufgabe Zoh» Surratt ö. Er
war von Natur ein Scccssivnist und dies waren
alle seine Freunde. Er gewann durch seine Er
gebenheit an de» Süden eine gewisse lokale Be
deutung und dadurch wurde seiner Eitelkeit ge
schmeichelt. Er war schon in den ersten Tagen
doS Krieges thätig und wie die Neger deS Dok
tor Mndd aussagen, lag er oft an dem Rande
eines Sumpfeö hintcr dem Hanse deS Letzteren
und belauerte mit seinen Gefährten die Home
GnardS und Patrouillen.
ES war im Monat Januar, nur drei Monate
vor dem Morde, dag dieser nämliche Doktor,
Mndd, welcher Surralt oft verborgen und ge
speist hatte, ihm WilkeS Booth vorstellte. Sie
begegneten sich an der Straße z Booth n. Mndd
befanden sich auf dem Wege nach dem National
Hotel, sie luden Surratt unv feinen Freund
Weicht»«»» ein, mit ihnen z« gehen und in
Booth'S Zimmer gestanden sich beide junge Leute
zum ersten Male ihren Haß gegen daö Land.—
Dieser Besuch und daß er die beiden jungen
Leute mit einander bekannt machte, war die Ur
sache, daß Mudd nach Dry Torluga» wanderte
Booth war seit mehreren Wochen auf der
Halbinsel herumgestrichen. Im Dezbr. brachte
er einen Brief von Leuten in Montreal an einen
gewissen Dr. Oueeii, welcher ihn den darauffol
genden Sonntag dem Dr. Mndd vorstellte. —
Bei Mndd erknnKgte er sich nach den Straßen
und Sumpfen. Mndd leistete ihm hülfreiche
Hand bei dein Ankauf vou Pferde» und, ohne
Lveisel wnrve >cho» vamaiv oas vompivii ent
worfen, die NcgicrnngSbcamtcn anö dem Wege
zu schaffe».
Surratt und Booth wurden von Anfang an
Busenfreunde. Der erstere war der einzige Mann
in BoothS ganzer Banve, der etwas Bildung
hatte. Er war Hausbesitzer, was kein anderer
in der Bande war. Seine Tarvene in Sur
rattSville-war von BoothalS ein gut strategischer
Punkt ernannt worden. In Waschnrgtvn Eily
war Booth ein beliebter Schauspieler, ein liber
aler hübscher Bursche und Surratt hieß ihn als
ein Genie und einen Verbündeten willkommen.
Er brachte 'ine' Welt voll Leben in daS klein»
BacksteinhauS. Die Mutter liebte ihn, die Toch
ter kaufte sein Photograph Hier wurde der
Verrath mit allem moderne» häuslichen Eomfort
geschmiedet.
Booth sagte Surratt, daß er ihn zum Schau
spieler machen.wolle und daß sie dann eine Kuust
reise nach dem Süden machen wollten. DieS
veranlaßt unS, einen Verging zwischen Booth
und Surratt zu ziehe». Snr.att ist beinahe
einen Kopf größer aiS Booth, fei» ?ei»t ist dun
kel, seine Haare sind steif, trocken, t.'inkel nnd
hängen lang über die Schulter» herab, sei»
Profil ist auffallciid, aber »»regelmäßig, er hat
eine charakteristische Nase »nd einen Kncbllba."t
Ganz daS Gegentheil war Booth. Gerundet,
dttnkelängig, olivensarbcn niit regelmäßige» Züg
e». Stellt einen Zigeuner, glatt und dunkel,
neben einen Maryland Banerjnngen und Zhr
habt Booth und Surratt. Beide sind von dem
selben Alter, waS aber den GesichtSanSdruck be
trifft, so könnte Snrratt ei» General sein, währ
end Booth nur ein Korporal oder Verschwörer
sein würde.
Nachdem dte bereits oben erwähnte Vorstell
ung stattgefunden hatte zwischen Booth und Dr.
Queen und Surralf, nahm die Verschwörung
erst den El)oraktcr ein>er Organisation an. Die
sämmtlichen Betheiligte» wurden von Surratt
herbeigeschafft. Herold war ein- alter Freund
seincr Famil». er kannic Atzervdt und wahrschein
lich auch Arnold »»d O'Laughitn.. Payire oder
Powell winde von Booth beordert, sich in Sur
rat'S HanS zu rapportircn Arnold n. O'Laugh
lln wareu aus Baltimore »nd Schnikaineradcn
von Booth nud Bekannten zn Snrratt.
Surratt war der intimste Vcrtrantevon Booth.
Er war der Wirth der Verschworenen. Die
Mehrzahl derselben hat an stineni Zische gegessen
in seinem Hause übernachtet. Er betheiligte sich
ian scm Menchelmordc mit einem festen, schweig
fanien aber mil so wenlg Beachtung
der Kichcrheu seiner Familie, daß sie stalt seiner
»mkaui Er ,'.'.'<ht f.''r ein Hotel. Beide
sitze» zusammen sein.'"' Schlafzimmer, anf
dem Bette liegen nnd sie spielen mit
Dolchen Die Mntlcr ist das Ge
j heminiß eingeweiht. Et> ist wirklich
l wie diese jiuigen Männer in diesem stillen Lack
! steiiihanS. in dem Herzen der Haiiplstad, thätig
waren und kein Verdacht rege wnrve. Boctk
nnd Snrratt besuchten (!auasa, Man vermißte
Surratt eine Zeitlang
Fünf Wochen nach dem Mord? brachSur
ratt ein Bündel Stricke und zwei Karabiner in
die alte Surratt- Taverne Eine Woche später
!gi»g er mit MrS. SladeS »ach Richmoiid. Er
sah Davis und Benjamin, kam mit 8300 zurück
»»»'reiste »ach Montreal,
l ?» seiner Abwesenheit fiel Richmonv Die
Sache deS Südens war hoffnnngSloS verloren >
jDie Verschworene» hatte» kein Geld mehr, sie!
wäre» ruiuirt, desperat u»d standen im Begriff,
j sich auszulösen Arnold ging in daS Geschäft !
j Booth verkaufte sei» Pferd Die Hauptstadt
war illumittli't ;» Ehren deS Sieges »nsrcr
ion nnd in dem Steine der bellen
frier sieht man die einsamen Gestalten von
Atzerodt und O'Laughling »ach Grant nnd An
drew Johnson fragen. Jetzt springt deutlich der
Gedanke deö Mordes hervor. Man hegt nicht
mehr dle Idee, den Präsidenten, den Mllitär-
Commaiidliir und die CabiiictSmitglicder an de»
Sattelgurt zu binden, oder sie,, geknebelt, in
BiiggicS zu entführen und dem unteren Poto
mac zuzutreiben, Booth stellt direkt die Fratze .
„Wer soll ihn tödten?"
Pahne verpflichtet sich, daS Leben ScwardS
zn nehme».
Atzerodt meint, daß er Johnson abfertigen
werbe.
ES geht daS Gerücht, daß Lincoln Ford'S
Theater besuchen werde, und Byoth entwirft den
Plan deS ComplotteS. Pferde, Messer und
Pistolen wechseln jeden Tag hin und her.
' Am Morgen nach dem Morde reiste Snrratt
anf der Eisenbahn nach Montreal. Dort er
fuhr er die Größe deS entsetzlichen Verbrechens.
Die Welt nannte mit Schauder die Mörder.—
Die Sache des Südens war verloren. Die
Südländer gingen anS Canada weg. Ihr Geld
war zn Ende. ES wurde eine Nothwendigkeit,
sich SnrraltS zn entledigen und eS ist nur zu
verwundern, daß sie Surralt nicht tödteten, um
daS Geheimniß mit ihm zu begraben.
Am 13. April, halb II Uhr, führten ihn drei
Männer von Monlreal fort und zwanzig Mo
nate lang war er verschwunden.
St. Marie, der Snrratt verrieth, war mit ihm
in Canada und sein Gefährte auf dem atlanti
schen Meere. Er gibt an, daß er gegen Snr
ratt einen alten Groll wegen einer LiebeS Ge
schichte hatte, und wenn dem so ist, so hat er seine
Rache mit eiserner Ausdauer verfolgt.
Beide verschwinde» in Paris und wir finden
fie endlich aIS römische Soldaten wieder.
Zweiundzwanzig Meilen von Rom ist Viterbo
dorthin war SurrattS Bataillon beordert.
St. Marie verrieth ihn und erhielt seinen
PreiS dafür. Aw sich hinter Surratt die Rie
gel deS Wachthauseg oben auf dem Felsen ge
schlössen, brach die ganze entsetzliche Wahrheit
seiner Lage über ihn herein. Bei der ersten Ge
lcgenhkit sprang er von dem Felsen. Ohne Geld,
ohne Freund, ein Fremder, stürzte er sich in die
Gebirge nnd die Nacht senkte sich auf den wan
dernden Vagabunden, der mit einem blutigen
Geheimniß belastet, von seinem bösen Gewissen
verfolgt, weiter und weiter fl:h.
Zn Neapel gab er sich dem brittischen Eonsnl
zu erkennen. Dieser beförderte ihn nach Malta.
Hier würbe er sich wahrscheinlich aIS briltischer
Soldat haben anwerbe» lassen, eine geeignete
Stellung für einen amerikaiiischc» Meuchelmör
der. Aber der Blitz verfolgte ihn auf dem Bo
den deö MeereS. Briltischer Haß konnte ihm
keinen Schutz gewähren, aber wollte ihn auch
nicht aufgebe». So setzte er seine Reise nach
Alexandria fort, »iid alö dessen Mauer» in Sicht
kamen, da trat auch die Gerechtigkeit an ihn her
an und die lange Jagd war vorüber.
Vom Eonlgvetz. ,
Waschin gtoli, Feb. 2S. 18K7.
Sena t.—Mehrere von ber HandclS-Com
mittce einbcrichtc.'e Bills wurden berathen.
Die Bill zur Fixiruiig der Gehalte der Offi
ziere auf den Zoll Cuttern, passirte und geht jetzt
an den Präsidenten.
Sherinan brachte eine Bill ein, zur Consali
diruug der Nalionalschuld iu scchvprozcntige
Bondö, deren Capital und Zinse» in Gold zahl
bar nnd dle nicht höher al» 1 Prozent besteuert
werden dürfen.
Er erläuterte, daß er nicht daran denke, daß
diese Bill »och während der jetzige» Sitzung de
zum Druck beordert werde
Sodann verschritt der Senat zur Berathung
die Bcwilllguügdbiü für Fluß. u»d Hafcnvcr
bcsseningen.
HauS. —Paine, WiSc , übcircichte die Be
schlüsse »er LcgiSialur von Wisconsin über die
Mttstcalion deS VerfissiingS.Amendment».
Bromwcll, Jll., beantragte die Ausgabe von
500 Millionen siiiisprozeniigtii BondS zur Ein
lösuug der in Eurrpa befindlichen 0 prozeiiligen
BondS.
Cullom deantragle, daß die Comwittee für
Gerichtswesen beauftragt werbe, eine Bill einzu«
berichten, die 8 Stunden zur gesetzlichen Arbeits
zeit eines TageS »nicht.
Wilson, lowa, erwiderte, daß dieser Antrag
überflüssig sei, weil er schon Auftrag erhalten,
eine solche Bill zu rapportireii.
Cnlloni zog. hierauf feiueu Antrag zurück.
Hill stellte de» Antrag, daß die Select-Com
miltee. welche ernannt fei zur Unters»chmig der
vorgekommenen corrichtcn Vercinbarungtii'zwi
schc» dem Präsidenten und gewissen Congreß-
Mitgliedern morgen Bericht erstatten und die
Zeitungen bezeichnen solle, auf welche die An
schuldigung sich stütze
StevenS, Pa, iwi'nte die» eilten >?a»z unge
wöhnlichen Antrag ünd wünschte, daß derselbe
auf den Tisch gelegt .verde DaS HanS weiger
te sich /edoch mit 63 lege» 34 Stimme» die» zu
thun, und Hills Ant ag wurde adoptirt.
Der Antrag, die i verlebenden Soldaten und
Matrosen deS Krieg»? von 1812 auf die Pen
sionSlisten zu setze», W irde adoptirt.
RolliiiS wurde die Er.'aubniß verweigert, ei
nen Antrag einzubringen, der den FinanMini
ster auffordert, daS Papiergeld zu vermindern
nnd die Baarzahiungen baldmöglichst wieder auf
zunehmen.
W a sch i » g t o n. Feb. 26. 1867.
Sen a t.—Zolin D. Defree? wurde als Re
giirnnz» drncker erwählt.
Auf Fowlef» Antrag wurde beschlossen, dem
Zahlmeister Fnlton Ersatz für ihm angeblich ge
stohlene Effecte» iu Betrag von 817.213 zu be
willigen.
Hau». —Hale brantragle. ds-i Maler Bo
siller vo» Neii-Vork mit der Ausführung eineS
historischen Gemäldes für das Capitol zu einem
525.000 nicht übersteigenden Preise zn beauf
tragen.
Da Einwendung gemacht wurde. blieb der
Antrag nbirliege».
Die Gesetzgebung
HarriSbur g. Feb. 27. 1867
Se» t.—Unter dcn eingegangenen Peti
tionen waren Anzahl voni Lande gegen dav
SonntagSfWhrc» >'.7 Philadelphia und für eine
Revision der LiccnSgcscye.
Fishr? brachte eine Bill <:>>. welche die Ver- j
leihutig >st»i Linusen zum Verkauf deranschender
Getränke abändert.
MeConanghl) eine B»ll zur Bestrafung der
Thkilnehmer an PreiSdoxereitn.
Eine Coinmittee wurde niedergesetzt zur M»
tersuchung der Unregelmäßigkeiten in der Post
befördernng.
H a n'S-—DaS Han» deschäftigte sich mit
Privalbill»
lndiana geben dl« Schweine-Diebe
ten Grunzer« Chloroform ein, dan.it st« keinen
Lärin machen.
Tie Staat« Trmperenz Lonvention.
Harri« b u r g, 27. F»br. Die Staat«
Temperenz Convention hat heute den Beschluß
gefaßt, »ine den ganzen Staat und alle bestehen
den Tewpercnz Gesellschaften umfassende Eentral
Organisation zu gründen, welche die Agitation
dieser Feage betreiben soll.
Jame« Black von Lancaster wurde al« Präfl
dent, Gen. Loui« Wagner von Philadelphia al«
Blee Präsident dieser Staats Temperenz Union
erwählt, worauf sich die Versummlu.ig »irre ciis
vertagte.
Da« Redaetion«-Burean einer Zeltung in
Sidney sAnstrallen) trägt an der Elngangethür
einen Anschlag, welcher dem Besucher bekannt
macht, daß der Redacteur nicht anders zu sprech
en al« wenn er siir seine Zelt besahlt wird. Wer
eine Audienz bel ihm wünscht, hat an der Thür
de« Waitezimmer« ein Eintrittsbillet zu lösen.
Eine Stunde kostet !v, eine halbe 5 und eine
Viertllstunde 3 Schillinge.
Ein Bauer bei Mahilvn, Ind., fand bci
dcm Derschen sein»« Getreides die veiwesten Ue
berresie von zwei Negern, welche im Laufe des
Herbstes bel ihm gearbeitet hatten »nd auf gehiim
nißvvll» Weise verschwunden waren. Ais man
ste zul tzt lebend sah. waren sie betrunken und hat
ten sich wabrschtlnlich in den Heuschober gelegt,
wo die nächsten Ladungen sie erstickten. .
»W-Die größte Tflug-Fabrik in der Welt soll
sich zu LouieviUe, Kentucky, befinden. Seit dem
Jahre IMO hat diese Fabrik über 20NM0
Pflüge angefertigt. Dieselbe beschäftigt >25 Ar
beiter. und verbraucht jährlich l,000Ml) Fuß
Lu nber, 2.000 Tonn-n Bolzen, und 25 000
Buschcl Kohlen. Dte Einnahmen aus den letzt
jäbrlgcn Verlarfm von Pflligen betrugen «232,-
000.
»S'E ine junge Dame, Namens Mary
Falls, Tochter eines zwischen den Oetschostin Mit!»
Port und Pine Valley, im Staate New Jork
wohnhaften Farmer« crschoß daselbst am vorigin
Dclsinersiag ihren Anbeter, Namen« Nelson Ro
ger«, weil er sie In einer schwachen Stunde ver«
112 hrt hatte.
»V'Das Carlhage Banner, (Missouri.) be
richtet daß neulich fünf Pferdediebe von der Wach
samkeit« Committee festgenommen und verurtheilt
wurden aufgehängt zu werben. Während man
im Begriff war dieselben aufzuhängen, versuchte
einer zu entgehen, nach welchem man elne Büchse
abfeuerle und ihm augenblicklich tödete. Die
übrigen vier wurden aufgehängt.
VV"Da« Thauwetter, verbunden mit Regen,
hat furchtbare Fluthen an vielen Orten hervor
gerufen. Im südwestlichen Theile von Ehieago
wurden l 0 000 Personen au« iheen Häusern ver
trieben. In Loukville Ky., musten die Bewoh
ner de« niedrigeren Theil,« der Stadt ebenfalls
au« ihren Häusein flüchte».
KÄ'Jn Jeldo, Japan, hat eine furchtbare
Fe»»r«bruvst staltgefundcn. Eine Reihe von
Häusern, vier Meilen lang. Im Gcschäsi«lb»lle
der Stadt, liegen ln Asche. Der Brand in lo
kahama war unbedeutend ln Verhältniß zu dleser
Feuer«brlir,st.
tS°lm Laden des Uhrmacher« Retterin
Minchen Ist eine Uhr ausgestellt, die wobl zu den
klelnstcn der Welt gehört, da. sie einen Silbeikreu
zer an Größe nich, übertrifft Sie läuft auf zehn
Rubinen und ist als Ebeinisetterkiiopf zu benutzen.
»S'l m ZoUhausevon New Aork ist wie
der einmal stcuk gesioklen wo'den. So meldet
der eld, «ll.nn .» st» ».ach »>i»
ersparte und blos meldete, dann und wann ist im
New Yorker Zollhause etwas Ehrlichkeit entdeckt
worden.
»V'Eln allg'mclner J»dianer Krieg scheint
wirklich bcvörziistehkn. Die Salt Lake „V dettt"
meldct, daß bei Do-vner's Station 7,000 Krle
ger vkissmmclt sind, wilche gar k-ln Hehl daraus
machen, daß sie nächstrrs über die Weißen her
fallen wollen.
»S'Am 3lcn Februar wurde ln New Uork
eine Anzahl Stiefelputzer wegen Uebertretung de«
Steuergesetze« verhaftet. Sie wichsten Sllefel für
25 EenlS und gaben au« kleinen Flaschen, welche
sie bei sich fühlten, ih:en Kunden Whisky zu
trinken.
West Tennessre haben die Union
Leute noch immer vi> lzu leider; kürzlich wurden
mehrere derselbe» von Hau« und Hof vertrieben
und mit dem Tode bedroht, weil ste sich weigerten
eine Pellton gegen das Milizg-setz zu unterzeich
nen, welches ten Rebellen mißfällig Ist.
Schrecklicher Morv und Selbstmord ru
Missouri.
St. Loui«, l 3 Febr. Ein Mann, Na >
mens Rtchols. ermordete am Sonntag Abend in
Brookfield, Mo., seine Frau und zwei Kinder
und nah« sich ssdann selbst da« Lebe».
DM°lrland ist vollkommen ruhig.—Kleine
Banden von Rebellen sind ln den Wälder» ver
steckt urd versuchten stch nach der Käst« zu retten,
aber man hält ihr Entkommen für unmöglich.
Truppen find roch Maiahide gesendet, um Ste
phen« zu fangen von dem man glaubt daß er sich
i» dieser Nachbarschaft aufhält.
»S'Dit Phlatelphlee sehen endlich einen lang
gehegten Wunsch erfüllt. Der Präsident hat
nämlich die Bill unterzeichnet, welcher zufolge
League Eiland von der Regierung übernommen
wird, um »inen Schiffsbauhof für elfengepanzerte
Schiffe darauf zu errichten.
IS'Nach dem Zeugniß eine« Schullehrers In
Portland. Maine, sah stch derselbe unlängst ge
nöthigt Knaben, die hlilsk?« besoffen waren und
Schnapsflaschen unter Ihren Tischen versteckt hat
ten au« der Schule zu sch'cken.
N<w Ao.k vergiftete stch Frau Marie
Grötsch mit Arseni', nachdem ihr Mann ste we
gen ihre« unbezwingtichen Hang« zum Trunk und
Lottttiefpirl verlassen hatte.
»S'Ein Pferdedieb, Namen« Trowbridge, wur
de »orlctzte Dlenstaq Nacht von einem Pöbelbau
se» au« dem Gefängniß zu Danvllle, Kentucky ge
nommen und aufgehängt.
Gen. Gr «nt hat das Anwerben von Per
sonen unter 2l Jahren für die Aemee verboten,
mit Ausnahme von solchen, welche in die Muffk
chöre eintreten wollen, um sich zu Musikern her»
> qnzubildeN.
«S»J »der New-Zlorl giebt e» 35,-
000 Kinder, welche keine Erz.V,'''"'« gmi'ßen und
Ihre Tag« In Armuth, Schmutz unv Mllßlgg^na!
zubringen.
tAk-E i n halbe« Bustdri falsche Postmarken
wurde neulich in D-trott auf »er Straße gefun
den.
b-S'Dle Ver. Staaten haben eine größere
Länge von Eisenbahnen als alle anderen Länder
zusammen.
Xaabmord in New Jersey.
New Brunswick, N I , 26. Febr.
In dem Dorfe New Market, fünf Mellen von
hier wuide heute früh ziv!jchen 12 und 1 Uhr ein
schrecklicher Raubmord verübt.
In New Market wohnt Dr. Lester Wallace
Eornyell. Dliser wurde gestern Abend zu einem
entfernt wohnenden Kranken berufen. Kaum
hatte er das Haus verlassen, als ein Wagen vor
suhr, aus dem zwei Männer stiegen. Dieselben
drangen mit Gewalt ins Hau», plünderten das
selbe aus und ermordeten auf die brutalste Weise
die Gattin de« DokiorS, die wahrscheinlich von
dem Geiäusch aufgeweckt worden war und Allarm
machen wollte.
Die Mörder brachen dann alle Schränke, Fäch
er, Keffer ,c. aus und durchsuchten dieselben nach
Geld und andern werlbvollen Gegenständen, pack
ten das, was Ihnen des Mitnehmen» werth schien
zusammen und fuhren fort.
Wie viel Geld sie entwendet, ist nicht bekannt,
doch weiß man, daß sie elne Quantität Silber
geschirr mitgenommen haben.
Als der Doktor nach kurzer Zelt zurückkam,
waren die Mörder fort. Sie schienen ln großcr
Eile gewesen zu sein.
Man hegt gegen gewisse Personen Verdacht
aber Verhaftungen stad noch nicht vorgekommen.
Mütchen.
Es gibt zweierlei Arten von Mäd
chen ; die Einen sind die, welche außer dem Hause
am besten erscheinen, nämlich, wenn sie reiten, sah.
Ren, tanzen oder ausgehen um zu klatschen; die
Andern sind die, welche zu Hause am besten er
scheinen ; sene Mädchen nämllch, welche nützlich
sind in der Küche und im Speisezimmer, und die
durch ihr emsiges Schaffen und fieundNche« We
sen das ganze Haus beleben. Dte Erstere» wer
den meistens Hauekreuze für die Männer» welche
ste wählen, und die Letzteren ein Segeu; die Er
steren gleichen den Mot'en, die Alles um sich h r
vernichten, die Andern sind gleich den Bienen, die
durch ihr geschäftige« Summen und durch ihren
emsigen Fleiß uns an dle Sorge für den Wlnter
unseres Lebens mahnen und dadurch zu unauf
hörlicher Thätigkeit anspornen; ste flößen wie die
liebenden Straelen der Sonne Licht, Wärme und
Freude in unsere Herzen und bistreuen unsern Le
benepsad mit den duftenden Blüthen der Liebe.
Darum seid vorsichtig ihr jungen Männer, und
trefft die richtige Wahl !
Von Lvölsen angepackt.
Am 18. Januar blieb ein mit Ochsen und
Hämmeln befrachteter Eisenbahnzug zwischen Ll
bramont und Prix ln Belgiin im Schnee stecken.
E« wäbrte nicht lange, so wurde er von 5 Wöl
fen, welche der Geruch der Hämmel herbeilockte»
überfallen. Nur de« äußersten Anstrengungen
und den entschiedensten Maßregeln der auf dem
Zuge befindlichen Bedienten gelang es, die aus
gehungerten Thiere von sich abzuhalten. Ein
Wolf wurde gelobtet. Der steie Kampf zwi
schen den angreifenden Wölfen und abwebrenden
Menschen dauerte zwei volle Stunden. Erst das
Herannahen von zwanzig Arbeitern, welche der
Zugführer vor Erscheinen der Wölfe von der
nächsten Stallen zum Freimachen des Zuges zu
requiriren gegangen war, brachte die Raublhlere
zur Flucht.
Lange gemolken.
Die junge, s«lö»l Tochter eine« reichen Bauer«
in Columbiana Caunty, Ob o, deren Vater ih
rem Liebhaber, einem junge Manne au« Canton,
da« Haus verboten hatte, gieng am vorl-tzten
Dienstag morgen früh aus dem Hause, um die
Kühe zu melken, aber statt dcff.n warf fie den
Milcheimer weg setzte sich in einen bereit stehenden
lhm nach Smith'S Ferry, Pa,, wo sie sich mit ihm
trauen ließ, kehrte zum Milcheimer zurück, molk
dte Kühe und trat wohlgemuth ln'S Haus, indem
der Vater ihr zurief: "Sällie heut M,rgen hast
Du aber lange gemolken.
IS"Zu Albany spielte vor einlgen Tagen ein
Knabe, Namen« Hogan. m>t einigen Kameraden
zwischen ,'keren Kartoffelsässern und stieg in eins
derselben, um sich zu verstecken. Die anderen
Knaben stürzten da« Faß um und stellten ea mit
dem offenen Ende auf den Boden, so da« der
Kleine auf dem Kcpfe stand. Nach ein Paar
Minuten drehten ste das Faß wieder um und sah
en zu lhrem Schrecken, daß lhr Spielkamerad ganz
dunielroth im Gesichte war, denn da« Blut war
bel selner Stellung in den Kopf gedrungen. Er
wurde heimgetragen und starb nach einigen Stun
den.
<S°Au« einer Mittheilung des Schatzsekretärs
erhellt, daß der Verkauf der in den Rebellenstaa
ten consiSeirten Baumwolle die Summe von
829. .500,000 abwarf. Dle sonstigen Verkäufe
eonfiseirter Gegenstände bringen diese Summe auf
834,053,000, und da die mlt den Verkäufen
verbundenen Kosten stch auf etwas über neun
Millionen stellten, so betrug der Gewinn der Ver
einigten Staaten nahezu 25 Mill. Thaler.
<S°Eln Kaufmann auf dem Sterbebette, in
Glasgow, Schottland, fragte seinen lhn besuchen
den Predig«» und Seelsorger- Glauben Sie, wenn
ich der Kirche t 0,000 Pfund vermache, daß mei
ne Seele in den Himmel kommen wird!" ~Da«
kann Ich nicht versprechen," antwortete der vor
sichtige Prediger, '"aber ich denke, e« wäre ein
Srperimrnt, da« wohl de« Versuch« werth sein
würde.
I. P. Mather, in Batlle Haie, nahe
Liverpool, England, hat zum Andenken an seine
verstorbene Tochter Sophia eine prachtvolle Kir«
che mlt einem Kostenauswand von 8140,000 er
von 700 Kindern eingerichtet. Schulen, mit ei- l
nem durch Subseription ausgebrachten Kostenbe
träge von 511,500 errichtet, grenzen an die.
Kirche.
kirnen in Lolifornien.
Daniel Flint, Sacramento, fragt, ob irgend
Jemand ihn im Birnenbau überbietet. Im Feb
ruar pfropfte er ein Reis von der Bertlett und im
folgenden September schnitt er denZwelg ab und
brachte ihn zur Staat«ausstellurg. Er enthielt
>2 Birnen und wog 12 Pfund. Dle« ist stark,
selbst für Eallfornien, ein Staat, von welchem
wir Großes im Gartenbau erwarten.
SfutfliNenVea Mittet.
In den Verhandlungen der medizinisch?» Ge-!
sellschaft zu London wird al« ein wirksames Mit
tel zur Stillung de« Nasenbluten« die Kohle ron
Korkholz empfohlen. Man brennt einen Kork
(Stöpsel) am Lichte an, schabt die dadurch ent
standene KoUe ab, und läßt solche ab, und läßt
! solche den mit übermäßigem Nasenbluten Befal
lenen schnupfen.
«»Gouv. Gear, hat den Befehl zur Hinrich
tung de« wegen Ermordung von Allee McElwee
zum Ade Verurthelltm Alexander B. Wiley
Luzerne To. Die Hinrichtung w!ld am
Freitag den tS. März statlsinr.'.l.
ganze Zahl der im Westen verschlach
teten und verpackten Schweine, im veiflossenen,
Jahr, beträgt l Million, 4t6 tausend, 74l —
IBMO mehr al« vorige« Ja>,r.
Ter Sassafras-Saum.
Die Verwendung der Sassafra«-Wurzel
deren Rinde in der Medizin als schireißtreibende«
blulreinigende« und die exaltlrte Rlizbaikeit de«
Neroen-SystemS beschränkendes Mittel ist elni
längst bekannte Sache. Nicht bikannt ist es aber
so schreibt Doktor B. an die Westliche Posi das
die im Juni getrockenen Blattern des SassrfraS
Baumes, die als beliebtes Gewürz baupisächlxl
au» Italien eingeführten Lorbeerblätter nicht nui
ers.tzen, sondern, da diese ein bittnei
Harz emhalten. an Wohlgeschmack bei Speiser
! übe triff.'n. Der Sassasias ist einheimisch »n fas
sämmtlichen Verein igten Staaten, besonders ir
j M ssouii, Virginien, Pennsylvanien, Noid unt
Süv Carolina, Florida, »c. und gehört zu der
selben natürlichen Familie, wieder allbekannt!
Lorbeerbaum.
Obwohl nun die importirlln Lorbeerblätter ir
den Viretnigten Staaten nur einen Consump ei«
von jähilich circa Slbv vvl) haben, so köinen
diese erspart werben da wir dieses Küchen Gewüi!
> überall und zwar feiner als das importirte, zur
Hand haben. Warum es nicht in Nutzanwend
ung bringen.
Ich möchte allen Hausfrauen empfehlen, diese
Bläiter im IM ein »sammeln, an luf>'g m und
schattigem O>t zu trocknen und in verschloss neu
G.säßen aufzubewahien zu geeignetem Gebiauche
Aber auch noch eine weiteie Ersparniß In dei
Hauehaltung kann eintreten wenn man die Blät>
ter und Blüthen-Knospen dieses Sossasras-Bau
nies in der zwei.en Hälfte des Monats Apri!
famm.lt, im Schotten trock.iet und in Gläsern
oder Blechbüchsen aufbewahrt, u stait chinrst>che»
Tvee benutzt, nur mit dem Unterschiede, daß man
von ihnen nur die Hälfte »um Anbrühen verwen
det als von diesem. Dieser Thee ist äuHers
lieblich und wvhlschmccktnd, aber ebenso
wenn zu häufig genossen, als der chinesische >»nl
indische. —Hauefrauen prüfe einmal
Verhaftung voi/Diebinnen.
Zwei Mälchen. welche ihre Namen als Louifa
z Wullace und Ellen Jane Weire angaben und stä
als Schwestern vorstellten, erschienen um letzte,
Neujahr in der M.iyor's Amtsstube zu Laneastei
und eisuchten den Mayor, ihnen eine Unteekunf
im Gefängniß zu verschaffen, indem ste
daß ste ohne Beschäftigung und in bedüiftiger
Umständen wären. Eine anwesende Person welch
ihre Aussage hörte, hinterbrachte dieselbe den
Capitän Adam Schuh, Eigenthümer des Unior
Hotel in der Nähe des Eisenbahn Depot. Ali
die Mädchen aus dem Gefängniß entlassen warer
mahm Herr Schuh ste in seinen Dienst. Nach
dem ste drei bis vier Wochen in seinein Dienstl
geblieben waren, machten sie am Abend des kier
oder am Morgen des 7ten Februar sich unfichlbai
einen seidenen Anzug, drei andere Anzüge, Unter
kleider, ein Umschlagetuch, einen Hu», einen Rei
sesack und mehrere Kinderkleider mit sich nehmend.
Die entwendeten Güter wurden zu dem Werth«
von S7V bis BIW angeschlagen. Die Angele
genheit wurde dem Polizisten Baker anvertraut
welche die nöthigen Schritte that um die Verhaft
ung der Matchen zu bewerkstelligen. Vorletzte
Woche verhaftete Constabler Zieger von Jork.
Louisa Wallace in der Nähe von Schrewsberry,
Aork Caunlp, und bewirkte deren Einsperrung im
Gefängniß zu Jork. Vorigen Mittwoch brachte
Constabler Wilt, von demselben Orte, sie nach
Lancaster vor Aldermann Wiley, welcher ste, in
Ermangelung von LSVO Bürgschaft, in das Ge>
fäugniß bringen ließ, um In der April Court ver
hört zu w?rdm. Zu der Zeit als ste In der Of
fice des A.dermauns war hatte sie einen Hut a»j
und trug einen Shawl, welche beide der ältesten
Tochter des Capltän Schuh gehörten.
lkine Greenbacks fressende Ziege,
Mußte dieser s.age in Louis ihren
sonderbaren Appetit nach Legal-Tender mit dem
Leben büßen. Herr Sebastian Smith, ein auj
der "Insel" ansässiger Bauer, hatte am Don
nerstag vorletzter Woche eiitt Ziege gekauft. E,
schloß das Thier in eine Stube ein, in der er 17
Thaler in Greenbäcks auf dem Tische liegen ge
lassen hatte. Bei seinem Zurückkommen in dat
Zimmer fiel sein erster Blick aus den Tisch, ab«
die Stelle, an welcher die Banknoten gelegen hat
ten. war leer. Da kein Mensch in seiner Abwe
senheit die Stube betreten hatte, so konnte Nie
mand andere, als die Ziege den Diebstahl verübt
und die l? Thaler über die Seite gebracht haben.
Das arme Thier mußte darum —ohne vor eine
Juiy gestellt woiden zu sein, ja sogar ohne
irgend ein Vorverhör—unter ter noch gar nicht
einmal bewiesenen Anklage aus Diebstahl in'«
Gras beißen, weil eS vorher in die gründn Blät
ter gebissen hatte. Die Unglückliche wurde auf
der Stelle todigeschlagen, und—aus ihren Einge
weiden, die noch darin befindlichen Greenback»
herausgenommen. Es waren zehn Thaler, die
Smith auf diese Weise rettete. Die übrigen ste
ben Thaler waren in der Zwischenzeit bereits in so
kleine Bruchtheile von Noten umgewandelt wor
den, daß der Comptroller in Waschington sie
schwerlich würde eingelöst haben.
»Line üppige Maus.
Dem Herrn Eharle« PreScott, in Cortland,
Westcheiler To., N. A. kamen im letzten Sevtem
ber »840 auf eine merkwttrdige Weise abbanden.
Er hatte das Geld, eine Rolle Greenbäcks, kurz
vor Schlafengehen noch ln seine Westentasche ge
steckt Von einem Einbruch war kein» Spur zu
entdecken. Gleichwohl fehlte da» Geld am an
dern Morgen. Es war wohl möglich, daß die
Rolle aus de, Weste herausgefallen war; es wur
de daher jeder Winkel der Stube aufgesucht, aber
vergeblich. So schwer es dem Manne fiel, er
mußte auf da« Dienstmädchen, welche« lange im
Hause war und bisher das größte Vertrauen ge
nossen hatte, Verdacht werfen. Doch sagte er
nichts und vertraute seinen Peilust nur seiner
grau an. Das Mädchen wurde scharf beobach
tet, aber nichts Verdächtiges wahrgenommen.
Am letzten Dienstag sah Frau Prescott nach eini
gen Stücken alten Musselins in einem Wand
! schrank. Auf dem Boden lag ein alter Sack in
j ti ssen Falten eine Maus ihr Nest gemacht hatte
ste halte e« m<t den vermißten Greenbäcks tape»
zirt, welche gut erhalten waren.
Romme nach Sem U7esten.
Das Ist der Rath de« St. Louis Demokrat
an die Tausende der unbeschäftigten Arbeiter In
den großen Städten des Osten«. Er sagt: Ei„-
j Ige wenige Thater bringen ste nach Misssurl, wo
' alle Arten von Arbeit begehrt sind, und gute prei-
se dafür bezahlt »erden, wo das Elima, das gute
Land und der mineralische Reichthum de« Bo
dens unerschöpfliche Quellen de« Wohlstand« für
Millionen fleißiger Arbeiter bieten, und wo gute«
Land für S 5 per Acker zu haben ist. Wenn Je
mand den Landbau nicht liebt, so warten im Fort
schritt begriffene Eisenbahnen auf Handarbeiter
jeder Art.
i Gebäude jeder Art im Staate kommen inH
Glocken, weil e« an Arbeitern fehlt, Bergwerke
liegen unbenutzt mit unerschöpflichen Schätzen,
welche kaum mit dem röthlichen Teppich der Erde
sind, und der Grund Ist Mangel an Ar
heitern. Die« Ist ein gesunder wohlthätiger Rath
bezeichnete Klasse. Neu Dork könnte mit
Vorth.!! für sich selbst und für das Land
fünfzig Tausend Einwohner entbehren, welche hier
kaum Ihr Leben machen, hier sind ste blo« Tsn
sumentrn und tragen Nichts zum Wohlstande
de« Landc« bei''
E)efehäfts - Msüize«.
Die Rreuzschlüsscl.
Naum diese Woche ,i,l
d«a Kreuzschliissel zusagen
e« wird jikvch a»e« nachze»
bolt.—S« hat untrer
di« andern—lo lo» "ich! „qegrunimelr" werde»,
senr"—geae-'rräil g: ker lange „Beu," der Marliaa,
der „Aekb," der Herr. der Zaeob, t«r „Niv," dt«
Sidia. die „EU "die,, «Va'w " d>eZlnnie,die„Mack,-
.Rauch in die Kllche " —?»ald M'br
Rhoads uns Rohe.
Schneider und Händler in fertiggemochkn Klei»
der, an S?». N, Ost Hamil»«n Siraße habende»
Meist modigen Ausschneide?^
Bergess.r den Orr N!chr: Jbr Elohr ist a»
Lanvreib's vorzügliche vSarten-Säme«
«e«en
Haben sich einen au«ge,nchnel,n Ruf über da»
diese« Blatte«.
woblfeilen Buch- und Ere br ?»»
S. Meß. No. !Zl,Weft Hamilton Straße, zum Schilde
der Goldfeder, in Allentaun.
Miibl-Vendu de« Asa BaNi »r
kIM-Milto» I, Krämcrv Eck-Stohr
macht immer noch ein sehr großes Aufsehen. —
Die Ladies wisieu daß er die besten »nd billigste»
Dresigi'iter in Allentaun auf Hand hält—daher
der so sehr große Zulauf in seinen Stohr-M-ES-
Ist daS Zutereße Aller, an diesem Stohr zu rauf
en. indem stck kein anderer Stohr H»t ihm. hin
sichtlich der billigen Preisen, gleich stellen kann.
26-?
LSS-T, D, K e 111 IN e r er. Zabakhändler iir
dieser Stadt, hält immer noch die besten Cigar
ren und alle andere Arten von Tabak auf Hand'
—dies sagen wir Euch aus einem Gefallen, —
Wer nun sein Geld für schlechte Artikel ~wegf
oolen" will, den laß nur gehen—der ~Till"
lebt doch ganz vergnügt, 2K-2
«S-Weiin dn Geld ersparen willst, so rufe
an bei W, <!, S mi th, in der Bten Straße, iir
Allcntauu, —Für waS denn? Ei.für wohl
feile Grozerclc» —und da wo man die aller
höchsten Preiße für feine Laudeöprodukte erhält.
26-S
Lakebveth's
vorzügliche
Garten-Sämereien
sind dem amerikanisch«« Publikum f»lt über drei
viertel Jahrhundert allgemein aus'« Bortheilhaf
teste bekannt gewesen; Ivo immer sie gepflanzt
werden, sprechen sie für Ihren großen Werth.
Händler mit Sämereien,
StohrhalterS auf dem Lande, Druglsten, Buch«
Händler oder reguläre Samen - Händler, welche
nicht schon Kunden der Unter,elchneten sind, find
eingeladen, mit denselben in Geschäf««-Berbind<-
ung zu treten.
Unsere Ulholelale Preis-Liste,
welche nur für die Wiederverkauf« gedruckt ist,
wird allen Geschäftsleuten, die solche verlangen,
per Post zugesandt.
sandtet b«
Land- und Garten -Kalender,
welcher viele Wink» üb er Gartenbau enthält, wlrv
allen denen mit der P oft geschickt welche denselben
verlangen und Ihrer Bestellung einen zwei lmt
Poststempel beifügen.
David Landreth Sf Go»s
No. 21 und 23 Süd Sechste Straß?,
Philadelphia.
Marz 5.1867 nq?m
Zu verlehnen.
Einer der besten StohrstSnd« In diese« Taim
ty, Ist billig zu lehnen-derfelb« ist weit bekam,»
als Grlm's alter Stand, wurde später gehalten
von Hersch und Eläder und letzthin von Daniel
Eläder, In Ober - Maeungi« Taunfchip, Lech«
Eaunty, der Stand ist gerade in der rechte« Ge
gend a'ltgen, gena« immer eine gute Kundschaft
und Alle die noch da gewesen geben zu, daß fte da
ganz gute Geschäfte gemacht haben.—Da« Nähere
erfährt man bei
Sem Grim.
In Allentaun^
K»rs 5. tS67 N,3m