Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, May 15, 1866, Page 2, Image 2

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    Ltcha Caunty Patriot.
Allentaun, Pa., IS. Mai, !86S.
Union Ernennung für Gouvernör:
Maj. General <I. W. Veary,
von Cumdcrland Caunty.
»«hl: Pie»a«g, 9. Vclober 1806.
Was Hiester Elymer erklärte »d that,
»ihre«» er Staats-Senator war.
Er behauptete, Seeession sei nicht
Zvezwrngung bewaffneter
Rebellion sei verfassungswidrig.
Er nannte Unionssoldaten „Jagd«
Hunde," „Bullenbeißer," „Miethlinge,"
„Günstlinge" „Mordbrenner" und
„Räuber."
Er prophezeite und ermuthigte ein
Feuer im Rücken der Bundessoldaten.
Er verkündete, durch stillschweigende
Folgerung, daß Jeff. Davis ein reine
rer Patriot sei, als Abr. Lineoln.
Er schreckte davon ab, Armeen durch
freiwillige Anwerbung in's Feld zu stel«
le«.
Er verdammte die Auffüllung unse
rer Armeen durch Conscription.
Maßregel, durch" we^chc^ie""!monge
rettet wurde.
Er bezeichnete Abraham Lincoln als
einen „Tyrann," „Gewaltanmaßer,"
„Hanswurst" und „Meuchelmörder."
Er machte Andrew Johnson lächer
lich als eine „feige Memme," „Meld
jäger, „Trunkenbold" und „Abenteu
rer."
Er widersetzte sich der Gewährung
des Stimmrechts für die Männer im
Felde, welche zur Vertheidigung der
Union ihr Leben in die Schanze schlu
gen, und als sie stimmten, nannte er
solchen Gebrauch der Wahlstimme ei
nen gesetzwidrigen Betrug.
Er widersetzte sich dem Entziehen der
Vorrechte und Freiheiten von Deserteu.
nn, und kämpfte mit all' seiner gesetz
lichen Macht, die Bestrafung von Boun
ttz-JumperS zu verhindern.
E» konnte nichts Verbrecherisches se
hen in der Ermordung eines Werbe-
Offiziers oder in der Plünderung einer
EinrollirungS-Offiee.
Er erklärte den Krieg für einen Fehl
schlag und forderte beharrlich, daß er
aufhören müsse, während er die Erwäh-
Kmgi eines ausgedienten soldatischen
Großsprechers für die Präsidentschaft
befürwortete.
Er freute sich über Rebellen- und
trauerte über Unionsiege.
Er war gegen die Begründung ei
»eS nationalen Papiergeld-Umlauft.
Er bestand darauf, daß Pennsylva
nl'en seine Gläubiger in.England in
Gold bezahlen svllte, da doch nach allen
Regeln finanzieller Geschäfte, blos die
Bezahlung in gangbarem Papiergeld
vom Staate verlangt werden konnte.
Die Bezahlung in G o l d kostete dem
Staate viele Tausende von Thalern,
welche dazumal in die Taschen von Eng
ländern ihren Weg fanden, welche zur
Zeit damit umgingen, den für den
Sturz der Regierung fechtenden Rebel
len Hülfe und Vorschub >zu leisten.
Da« sind einige der glänzenden her
vorragenden Handlungen von Hiester
Ek? m e r, während er »in Staats-
Senator war. Er ist nun ein Candi
da» für Gouvernör, und wurde wegen
Wer oben angeführten Großthaten von
jblner Parthei ernannt. Wird das
Dol? von Penufi?lvanien »inen Eandi
tzaten bestätigen, »elcher mit einer sol
ch«» Urkunde wie diese, vor ihm er
scheint ? —Das Resultat der Wahl im
Oetobev wird die Antwort auf diese
Frage sei»-
Antwort des Ataj. Hen, Heary.
a» die Geschäftsleute von Pittddurg, rück
fichtlich der Eisenbahnfrage,
New Cumberland,Pa.,4.April l-866.
Meine Herren. Ihre Zuschrift vom
M. Vckrz kam mir erst am 30. vor. Mo
nats zu Händen und ich beeile mich,
Ihrem Wunsche gemäß, dieselbe zu be
antworten. Sie legen mir drei Fragen
vor.aufdie Sie eine Antwort wünschen,
nämlich:
«e den Sie, wenn »um erA,»
«t»»t«-Beamte» von Pennsylvania er«
wckhlt, die Macht ihrer Verwaltung
treu ausüben und jeden Versuch unt,r
drücken, w,lch,r etwa durch lie Lkgisla
tur od,r auf andere Weise g,macht w,r
de» könnte, um die Eisenbahn-Politik
unsere« Stateö durch irgknd ,ine Corpo
ration zu monopolisir»» oder zu control
lir»n. ?
2) W»rd»n Sie Ihr» Sanction »iner
s»den Legislation entziehen und dagegen
Hxponir»», welch, der Pennsylvania Ei
'endahn Compagnie oder irgend »iner
Compagni» die sie controliren mag, daö
Siecht giebt Zweigbahnen zu bauen,
außer wenn diese Bewilligung unter ei
ner Bestimmung eineö GeneralgesetzeS.
welche« die Ccnstruction von Eisenbah
nen regulirt, fällt?
Z) Werden Sie den Einfluß Ihrer
Verwaltung dazu benutzen, die Pafsi
rung eineö Generalgesetzes zu veranlas
sen, welches den Bau und die Regulativ»
der Eisenbahnen innerhalb diescs Staa
tes authorisirt?
Ich bin so fr»i, Ihnen hier mein» An
sichten über diese Maßregeln zu gebe»
und bin gern bereit, Ihne» so weil es sich
schickt, mitzutheilen, wie mein» ofsiciklle
Handlungsweise sein würde.
Pennsylvania besitzt ungeheure min
eralische Schätze und bedeutende Fabri
ken. Diese zu entwickeln und Alles ikrer
«ntwickeluna »orverlicye.tu «"günstigen
und zu gleicher Zelt die Rechte und In
teresse» aller Bürger zu fördern und zu
pflegen, sollt», so glaube ich, dl» höchst,
Pflicht seiner Staatsmänner sei». Ich
bctrachte jed» Art öffentlicher Verbes
serungen zu diesem Zwecke nützlich-, und
ich bin daher zu Gunsten deS vollkom
mensten und auSgearbeitetste» Systems
von internalen Arbeite», verbunden mit
einem geeigneten System deS Schutzes
für heimische Industrie, als di» Mittel,
unser, ausgedehnten mineralischen Hülfs
quellen, Ackerbauprodukte und Fabrikate
zu verwerthen. Was dazu beiträgt, un
ser»» commercikllk» Verkehr zu verbes
sern. unsere Fabrikaten in den Stand zu
setzen, die Früchte ihrer Industrie zu
Markt» zu bringen und dadurch unsern
Staat an die Spitze der Fabrik und pro
ducirenden Staaten der Union zu setze»,
soll mein» beste Unterstützung und
freundiqst» Billigung hab»».
Ich betracht» unser
als die beste Art unseres commerciellen
und socialen Verkehrs. Außer den groß
»» Hauptlinien ist ver Staat mit einem
Netzwerk von kleiner»» Eisenbahnstrccken
eingeschlossen, welche einen stets wachsen
den «ström von Kohlen, Eise», Erz.
Holz, Vieh, landwirthschäftlichen Pro
dukte» unv Fabrikaten zu den Verkaufs
plätzen in und außer unserer Grenze
bringen.
Indem dies, Corporatione» fortfahren,
ihr,» Theil als öffentlich, Diener auszu
füllen, sollten sie sorgfältig geschützt
werd.». Es sollte ihnen nicht erlaubt
sein, ihre gesetzlichen Funktionen zu über
schreiten. AIS Unterthanen ves Gesetzes
sollten sie gehorchen unv in s»d»r Hinsicht
dem Gesetze unterwülsig sei».
Auf di» erste Frag» antworte ick, daß,
während ich es für unangemessen für das
Erecutiv.Departement halte, di» Legis
latur im Voraus zu beeinflussen, außer
auf dem Wege warmer Anempfehlung,
>ch mit ganzem Herzen g,g,n i'gend ein
Monopol im Eisenbahnwesen deS Staa
tes bin und gegen die Verleihung einer
Gewaltan eine durch das Gesetz creirte
künstliche Körperschaft, welche diese über
di, Legielatur stellen und auS deren Be
rich» rücken würde.
Auf di» zweite Frag» antworte ich,
daß während ein allgemeines Eisenbahn-
System Stütze für »in» gksund» Politik
sein wurde, muß dieses voch von der Le
gislatnr ausgehen, und biö dieS gesetzlich
festgestellt ist, mögen den Eisenbahnen
Erlaubnisse gegeben werden zum Bau
von Zweigbahnen, kalls die dabei unmir
telbar interessirt» Bevölkerung sie ver
langt und dieS die Entwickelung ihrer
Besitzungen befördert, und Straßen nach
den großen Marktplätzen eröffnet: Die
se Verwilligungen müssen so gestellt wer
ven, daß si, milden Pnvat-unv öffent
lichen Interessen nicht in Conflikt gera
then.
In Antwort auf Vi, dritt, Frage, w,l
ch» meiner Ansicht nach ti» b»id,n vor
h,rg,h,nd,n kinschließt, wi,d,rhole ich daß
ich ein Gesetz für di, ReAulirung d,s Ei
senbahn-BauS und di, Vollmachterlheil
ung für diesen Zweck für di, öffentlich,
Politik und die Interessen deS Staate»
für sehr wichtig halt», und da ich dikse
Ansichten habe, würde ich sicherlich das
legitimirt» und constitutione», Recht ei
ne« Erecutiv Beamten anwenden, um ein
so wünscheuswerthes Resultat zu sichern.
In ,in," Repudlik sollte» Monopcle
völlig abg,,chaffl w»rd,n, und ich habe
kein, Sympathie für »in» Politik, welche
di,selben hervorruft.
Ich bin, meine Herren, mit größter
Achtung
Job« W G-ary
In die Herren Lyon, Shorb u. Co.,
Spang, Chalfant u. Co. und Andere.
tonfidenz. Schwindel.
H»rr Thomas A. Hartneß von Alex
ander Caunty, Nord Carolina, wurde
letzte Woche in Philadelphia von Z geüb
ten Consivenj-Schwindler um 875 leich
ter g,niacht. Er traf am Baltimor, De
pot mit zw,i feinen sungen Herren zu
sammen, welche mit ihm nach der Stadt
gingen; in der Nähe der Handelsbörse
kam »in dritter Schwindler und überreich
te d»m eigentlichen Operateur eine Rech
nung über gekaufte Güter. Letzterer zog
ein» ächt» PSVV Not» h»rvvr, ad»r der
Kaufmann harre kein „Ehänge;" der
Schwindler No. l wandte sich jetzt an
Hr. Hartneß, di, Bill »u w,chseln, was
v„s,r ab,r nicht konnt,, nun pumpt, ,r
ihn um 575 an, waö di,s,r auch gutmü
thig h,rli,h. Di, drei Herren gingen
i»tzl in eine nahe Office, um die Rech
nung quittiren zu lassen und Hr. Hart
neß war so freundlich auf der Straße zu
warten—bi« sie wied„kam,n >nv wenn
»r nicyt fortgegaagtn ist, weitet ,r noch.
Merkwürdiger Fall von Wasser
scheu
DaS ..Cincinnatl Tägliche Volksblatt'
vom 23st,n April schreibt: Am Sam
stag Morgen als Herr William B. Davis,
ein sunger Mann welcher mit seiner
Mutter, Mrö. Harriet A. Davis, auf
einer Bauerei in Green Taunschip wohnt,
in den Stall ging, um daö Pferd anzu
schirren, fuhr dasselbe mir weit geöffne
tem Munde auf ihn zu und versuchte ihn
zu beißen. Herr Davis trat erschrocken
zurück und bemerkte, daß die Nase des
Pferdes blutete. Jeder Versuch, sich
ihm zu nähern, war vergeblich. Es biß
wild um sich herum und machte die ver
zweifelst?», Anstrengungen, sich von der
Halfrer loszureißen. Herr Davis rief
mehrere Nachbarn herbei, keiner konnte
aber den Grund dieses eigenthümlichen
GebahrenS des Pferdes angeben.—Wäh
rend deS TageS war eS dem Thiere ge
lungen, seine Halfter zu zerbeißen, und
da man dieseS vorausgesehen Halle, waren
die andern Pferde entfernt und die Thür
en verbarrikadilt worden. Mc>n machte
hierauf eine Oeffnung in die Decke des
Stalles um daö Pferd besser beobachten
zu können. Sobald eö sich losgerissen
hatte, biß eS sich in die Vorderfuße, in
dem es große Stücken Fleisch herausriß,
so daß die Knochen an mehreren hellen
in dem Stalle hing,
und riß eö in Stücken.
Zufällig fuhr Dr. Williams t>n der
Bauer« vorüber, man rief ihn und er er
klärte, daß das Pferd die Wasserscheu ha
be. Man ließ dann von dem Boden ein
en Eimer mit Wasser an einem Seile in
den Stall hinab. DaS Pferd trank ein
wenig und verfiel in di, heftigsten
Krämpfe. Es stellte sich daduich heraus,
daß Dr. Williams rcchl gehabt. Man
warf ihm einen Lasso über, knebelte es
und am Samstag starb eö unter den
heftigsten Schmerzen.
Man erinnerte sich jetzt, daß einer der
jüngern Sohn, der Madam, Daviö, ein
Knabe von zwölf Jahren, kurze Z.it vor
her einen Hund aufgefangen halte, der
auf dem Halsband den Namen L. G.
Riley trug. Der Hund war bissig und
wollte weder fressen noch saufen, und man
K," Ä °>'. m "!d- ü.
einigen Tagen abholen würd,. Am
nächsten Morgen war der Hund auf und
davon, indem er sich von der Kett, loege
rissen hatte, und bald darauf merkte man,
daß das Pferv in die Nase gebiss, n war.
Herr Davis schickte sich darauf an, den
Hund wieder aufzufinden und sich zu
überzeugen, ob daß Pferd wirklich die
Wasserscheu gehabt habe. Er fand auch
balv, vaß ver Hund mit demselben Hals
band in Cleves am andern Tag. nachdem
er das Pferd gebissen halte, gewesen und
von einem Heun Speek,r erschossen wor
den war, in dessen Haus er mit Blut und
Lchaum bedeckt gelaufen kam und alle
Anz,igen der Wasserscheu an den Tag
legte.
Sumarischro verf-hren gegen Pferde
diebe.
Die Bauern in Illinois wurden in der
lehren Zeit derartig von Pferdedieben be
lästigt, daß sie genöthigt waren, zur Ab
hilfe ein strenges und sumarisches Ver
fahren gegen diese Schufte einzuschlagen.
Lie Caunties in Illinois und Missouri,
welch, am Ufer des Mississippi liegen,
sind mit ganzen Band,n von Pferdedieben
angefüllt und diese sind so gut organisirt.
daß es selten einmal gelingt, eineS dieser
Hallunken habhaft zu werden.
Am Sonntag Nachmittag wurden zwei
Keile Namens Fairburne und Clifton,
welche in dem Beidachte standen, Pferde
diebe zu sein, von dem Vigilanzcomite
von Jersey Co , Jlls. niedergeschossen.
Am Donnerstag würd, bei Hartford
Landing,in Mann Namens Drunagan
wegen desslben Ä!,rg,h,ns ,> schössen.
Auf ein,n andern Nam nö Rollins wur
de in der Näh, von Hartford Landing
schössen und derselbe verwundet, allein es
gelang dem Burschen zu entkommen.
Ein Mann Namens Parker, der ver
haftet unv in Vi, Harbin Caunty Jail
gesteckt wurde, erklärt, sich bereit als
Ltaatszeuge aufzutreten und hat bereits
Kg Namen angegeben, welche zu der
PfervediebSbande zählkn, di, seit länge
rer Zeit vie CauntieS Calhoun und Jer
sey unsicher machen.
Die Greuelihaeen in Memphis.
Am ersten Mai brach in Memphis,
Tennesse,, ,in Aufruhr aus, der die ganze
Bestialität deS durch die Sklaverei ver«
thierten südlichen Pöbels in ein grelles
Licht stellt. Folgendes gab nach den
Berichren westlicher Zeitungen zu dem
selben die erste Veranlassung:
Auf der Sonrhstraß, g,rieth das
Fuhrw,rk ,in,S Weißen mit dem Wagen
eineS NegerS zusammen, und hieraus
kntstand ,ine Schlägerei, in welcher
mehrere eben ausgemusterte Negersolda
ten dem Farbigen beisprangen, während
auch der Weiße durch Polizisten und
Civilisten Verstärkung e»hielt. Der
Kampf wurde allg,m,in und di, Polizi
st,» JaS. Rinn und Clallery und der
Maschinist Henry Dunn wurden auf
Seiten der Weißen lödllich verwundet,
während Anvere leichlere Verletzungen
davon trugen.
Nachdem sieben Neger verwundet u.
mehrere gerottet waren, flohen die Ue
brigen und wurden verfolgt, wob,i noch
einige auf dem Platze blieben, so daß im
Ganzen dreizehn Neger ihr Leben v,r
lor,n.
Jetzt ging eine allgemeine Hetzjagd
gegen vie Neger los. Sobald sich ein
Farbiger auf der Straße blicken ließ,
siel eine Bande RowdieS über ihn her,
und schlug ihn halb todt.
Nachdem der späte Abend ruhig ver
lausen war, ging der Scandal am näch
stk» Morgen imeve? mit neuem Ungestüm
»öS. Die N,g,r winden verfolgt und
auf der Straße erschossen, weshalb diel
farbige Bevölkerung sich nach der Festung
zu rellen harre.
In der Vorstadt steckte der Pöbel
mehrere ikegsrhuttea und d«e be-
stialisch, Aufr,gung wuchs so sehr, daß
die Meisten, ohne Unterschied, in di,
dicksten Volkhaufen hineinschossen, um
ihrem viehischen Blutdurst Befreidigung
zu geben. Di, Feuerleute, welche eine
Hauptrolle im Kampfe spielten, ge
brauchten Schlauchreifen und Feuer
haken «US Waffen und richteten damit
fürchterlich, Verletzungen an.
Gegen Abend wurde der Tumult im
mer ärger. Nicht weniger als 35 Ne
gerwohnungen wurden vom Pöbel in
Brand gesteckt. Eine arme Negerin
wurde lebendig verbraunt. Die Haupt
wuth richtete sich aber gegen die Kirche»
und Schulen der Farbigen. Acht dersel
ben wurden in Asche gelegt und zehn
biö fünfzehn farbige Männer wurden
getödtkt.
Währknd dieser ganzen Zeit thaten di,
Behörden nichts, um d?» Greuelthaten
zu steuern. Der würdige Mayor von
Memphis war, wie eine Depesche auö
Memphis an den ~C>ncinnati Commer
cial" sagt, seit dem Beainn des Tumul
tes und bi« zum 2. Mai Abend fort
während bestialisch betrunken und auch
der Militär Commondant, General
Stoneman, ließ sich eine strafbare Pflichr
Vernachlässigung zu Schulden kommen,
daß er dikse» Barbareien nicht früher
baren Orgien bereil« zwei voll, Tag,
g,dau,rt hatten, erließ,r ,in, Ordr», in
weicherer dem Stadtrath anzeigt», daß
die Umstand, lhn zwäng,n, sich in die
bürgerlichen Angelegenheiten der Stadt
einzumischen. Er verbot demgemäß all,
Zusammenrottungen auf den Straßen
von Weißen sowohl wie von Farbige»,
ließ Patronille» durch die Straßen mar
schire» und ordnete ein, allgemein, Ent
wassung an. Daß die Mörder der ar
men Neger, die als Opfer der scheußlich
sten Brutalität und der elenden Nacen
vorurtheile gefallen, jemals zur Strafe
gezogen werden, daran ist natürlich nicht
zu denke». War doch das Ganze in den
«ugen der südlichen Aristokraten nichts
als ei», gerecht? Strafe für die Neger,
die so unverschämt sind, jetzt auch Men
schen sein zu wollen.
To tvürd« »a Arß»»«
slevkU,»-Parthei behandlet jetzt,
daß President Johnson gänzlich auf ihre
Seite gtireren sei. Wir hoffen noch
mer, daß Johnson die« auf keine» Fall
ist. Sollte eS aber wirklich so schlimm
s,i», als die Rubellen erwarten, was wür»
dei' dann die Folgen sei» ? Erstens wür
ben die Rebellen wieder sehr übermüthig
und sehr tyrannisch werde». Nordlä».
d,r, di, sich in den südlichen Staaten an
gesiedelt haben, würden wieder wi, wild»
Thiere verjagd und verfolgt werden: vie
Neger würden wieder durch Staats-Ge
setze unter Bedrückung unv Zwang ge
setzt werden, der schlimmer wäre als die
alte Sklaverei ; oder würden nach Belie
ben der Rebellen abgeschlachtet werden,
und kein Hahn würde darnach krähen,
wenn di» Neger bei Hunderten ermordet
oder Vem Hungertodt ausgesetzt würden.
DaS ist aber nicht alles —wenn die Rebel
len im Congnß erscheinen, so würden si.
in Verbindung mit chren nördlichen Hel
fer das Land beherrschen; sie würden nach
und nach ve» Gebellen, cie durch den
Kri,g unv Verrath Eigenthum verloren
haben, Entschävigungen aus der Nation
al-Sch'tzkammer zustimmen ; sie würden
nach und nach dcn verwundeten Rebellen
Pensionen zustimmen —di, Verräther,
Davis und Lee, wahrscheinlich mir Wasch
inton und J. ffeison vergleichen; sie wür
den eö so weit bringen, daß ein Rebell
Soldat mehr angeseven und besser unter
stützt werden würde als ein Union Scl
dal. Der Cred'tder setzigen Union wür
de unt,rgrab>n; die National Bänder
würden im Werthe sinken und endlich n»-
ben di, Rebellen-Bänder gelegt, daö ist,
gänzlich werthlos werden. Gold würd,
wieder höh,r steigen als je zuvor, und ein
Zustand eintreten, w,lcher alle unser, früh
,ren Trübsal,» in den Schatten stell,»
würd,.
So würde ,s komm?», w,n» ,r sich an
di, Gegenparthei ergebe» sollt,. Wir
hoffen noch immer, daß vies »i, geschehen
wird. —GOTT erhalte die Republit!
Säe» Zucker. Ivel schmorn.
Wir haben wieverholt «elegenheit g»'
nomm,n, d e Bauern unseres CauntyS
auf die Zweckmäßigkeit, Nützlichkeit
und Einträglichkeit des Zuckerwelschkorns
aufmerksam zu machen, und wir freuen
uns auch sagen zu könne», daß vies, An
r,gung,n das ihrig, dazu bkigelrage»
haben, um die Aufmerksamkeit auf diesen
wichtige» Culturzweig zu lenken. Zu
dem sind auch bereits eine Anzahl Müh
len und Abdampf- Apparat, von unter
nehmenden Männern in verschiedenen
Gegenden deö Caunty ö eingerichtet wor
den, und guter Samen wird unentgelt
lich oder doch zu kaum nenneinwelthen
Preise» überall vertheilt. Wir rathe»
veShalb alle» Bauern, di, solch,» Sam,n
,rhUtk» können, sofort Zuckerwelschkoin
zu säen und wenigstens für ihren Heim
verbrauch ~Lecha Caunty Molasses" zu
ziehen. Wir sagen deehald nochmals
allen Bauern, die eö möglich machen kön
nen, säet diesen Monat noch Zucker
welschkorn. Die Behandlung ist im
Wesentlichen ganz dieselbe wie beim ge
wöhnlich»» Welschkorn.
«ier, di» ««00 per Ztuftend kost»n.
?<uS Alban» wird eine ergötzliche Ge»
schichte gemeleek. Ein dorliger Bürger,
angeblich in Ve»möge» von DSN.VW be
sitzend, soll so karg und geizig sein, daß
er nicht einmal die nöthigsten Bedürfniss,
für sich und s,in, Familie b,schafft
Kürzlich ging er in einen
um seinem Appetit nachEiern abzuhelfen,
und da er Pi eiö. 27 Cents per Dutz
end, zu hoch fand, stahl er sich zwei der
selben auS dem vor ihm stehenden Korbe.
Der Groc,ryhal«,r dikseö b.mrrkknd,
ließ ihn sogleich nach geschehener That
velhcu ttn, unv da der Geizhals nicht vor
Gericht gehen wollte, schlichtete er die
Sache mir dem Groceryhalrer ab, indem
,r ihm auf Veilangen K 100 für den j
Frevel «inhändigte. Also 050 p,r Ei—>
ökuv per Dutzend. Ganz recht für
solche» Gtizhal«.
Der Mörder Probst.
Slin volles Geftänduiß.
Er tödtete sämmtliche Opfer.
Es -xlftirt kein Mitschuldiger
Anton Probst, der Mörder der Dear«
ing'fchen Familie hat seinem geistlichen
Berather ein volles Eingeständniß sein
es gräßlichen Verbrechen mit der Eilaub
niß gemacht, daß dieser seine Aussagen
öffentlich bekannt machen kann.
Dieser Herr kam gestern nach der
Mayor'S Office unv erzählte vi, Ge
schichte deS Mordes wie sie von den Lip>
pen des MörderS kam. Daö Einge
ständniß hatte der Mörder schon vorge
stern, also am Sonntag gemacht.
DaS erste Opfer war ver überbundene
Knabe, Cornelius Carey. Er tödtete ihn
bei dem Graben und verbarg seinen Leich
nam in dem Heuschober, wo er gefunden
wuide. Sein Herz, sagte er, hat ihm
heftig geschlagen, als er den Knaben töv
len wollte, und er mußte mehrere Male
erst anhalten, ehe er die That vollbrachte.
Der Anblick des Blutes machte ihn dann
zum wilden Thiere und nachdem er ein
mal den Carey ermordet hatte, war er zu
halr-n
Nachdem er Carey ermordet hatte,
überredete er den ältesten von Dearing S
Knaben, mit ihm nach der Scheuer zu
kommen, wo er ihn tödtete.
Hierauf lockte er Frau Dearing nach
der Scheuer unter dem Vorwande, daß
vie Kuh krank sei. Er ermordete sie, so
bald sie eingetreten war.
Dann wurden di, Kind,r,inz,ln zur
Scheuer gebracht und ihr Leben beendet
durch seine mörderische Hand.
Dag blutige Werk war zu Stande ge
bracht, bevor Herr Dearing nach Hause
zurückkehrte. Während der Zwischenzeit
hatte Probst die Wohnung nach W,rlh
s'chtn durchsucht und erwartet, wenig
stens tausend Thaler zu finden. Hierin
wurde er getäuscht und erwartete hierauf
Herrn Deannö welcher nach seiner Mein
ung j,v,nfalls viel Geld bei sich haben
würde.
Die Ankunft von Frl. Dolan war voll
ständig unerwartet. Diese begab sich in
vas L>aus und nahm ihren Hur, Mantel
,c. ab und legt, dies, G,aenstänve. wie
sie gewöhnlich zu thun pflegte, auf das
Bett.
Während sie so beschäftigt war, erzähl
te Probst dem Hrn. Dearing di, Ge
schichte von der kranken Kuh und ferner
daß Frau Dearing in der Scheuer mit
vem Thiere fei. Herr D. ging sogleich
nach der Scheuer unv eilitt hier dasselbe
Schicksal wie die Anderen.
Als Fräul. Dolan die Treppe herun
ter kam erzählte ihr Piobst gleichfalls
die erlogene Geschichte von der kranken
Kuh und fordert? sie zugleich auf, auch
nach der Scheuer zu geht», wo sie die A -
deren treffen wan,. Tie begav sich hin
und daö arm, Mädchen siel dem Scheu
fal zum Opfer. '
Der Mörder sagte seinem Prediger,
daß er ni i tö von den I2v Thaler in Zin
seSzinsncten gesehen htb?, w.lch, sich in
Frl. Dolan's Besitz befunden sM
ten, AlleS Geld, w»lcheS er erlangte,
war das, wag Herr Dearing bei sich hrt
te, und ferner die Sachen, die im Prozess.'
vorgelegt winden.
Probst sagte. ?r hätt, die ganze Ge
schichte zur Zeit des Prozesses eingestai.d
en, ab?r er befürchtete eine noch größere
Aufregung gegen ihn.
Auf Ansuchen seines Geistlichen wie
derholte er daö Eingeständniß noch ein
mal in Gegenwart seines Schließers uuv
veö GefängnißarzteS.
Wir f. hen hieraus, daß die wirklich,
That sehr mit der von unS angenomme
nen Theorie übereinstimmt unv daß der
einzig, Untkrschied nur ist, daß Carry zu
erst getodlet wurde.
Das
Todtsurlheil unterzeichnet.
Die Zeit der Hinrichtung.
Das Dokument dem Mörder vorgelesen
Sei«, benehmen.
DaS Tode Suitheil deS MörderS Probst
empfing der Scheriff HoweU gestern früh
von Harriöburg. DaS Dokument ent
halt wie gewöhnlich noch einmal die Auf
führung des V. rbrechens, in Folge dessen
das Todesuitheil verhängt war und letzt
den Tag der Hinrichtung fest.
Freitag, am achten Tage des
Monats Juni, soll der Mörder
Anton Probst zwischen den Stun
den von zehn Uhr Vormittag und
drei Uhr Nachmittag vom Leben
zum Tode übergehe».
Um Ii Uhr begab sich der Scheriff
Howell, begleitet von Herrn Enoch Tiy
lor und dem Achrb. Charles Gilpin und
zwei Repräsentanten der Presse nach dem
Moyamensing Gefängniß, um dem ver
urteilten Mörder den Tag seiner Hin
richtung zu verkünden.
Der Gefangn, war mit seinem Pred
iger zur Zeit der Ankunft d,S Schk.iffs
bkfchäftigl. Nach,in,m kurzen Verzug,
wurden ver Letztere und seine Begleiter
in die Zelle von Probst geführt.
Der L,tzt,re saß auf f,in,m Bette mit
dem Rücken gegen die Wand. Sein link
er Fuß war am Gelenk mit einer Kette
geschlossen, die am Fußboden befestigt
war.
Die einzige noch in der Zell, gegen
wältige Person war ein Ass. Prrviger
von der römisch katholischen Kirch, des
St. John, welcher mit dem Gefangen,»
g,bet,t hatte.
Herr P,rki»S, der Supkrintendent d,S
Gefängnisses, führte de» Scheriff zu ver
Zell- unv machte ihn mir Probst bekannt.
Der Scheriff nahm einen S>H unv nach-
dem er sich nach der Gesundheit des Ge
fangnen erkundigt hatte worauf Probst
antwortete, daß er sich ,»ziemlich wohl"
befinde, begann er, sein Geschäft zu ver
richten.
Der Scheriff sagte, daß er daö TodeS
urtheil unterschrieben von HarriSburg er
halten habe und sich jetzt des mühevollen
Geschäfts unterziehen weide, dasselbe vor
zulesen. Während Alle unbedeckten Kopf
es dastanden und nur Probst sitzen blieb,
las der Scheriff in einer klaren und lauten
Stimme daS TodeSurtheil.
Er bot ziemlich dasselbe Aeußere, wie
bei seinem Prozesse. Seine Augen blick
ten auf den Erdboden; nur die Brust
schien sich mühsam zu heben und die Au
gen schlössen sich, als der Tag der Hinrich
tung genannt wurde. Am Schlüsse der
Vorlesung beugte der Verurtheilt, zwei
mal seinen Kopf, gleichsam als Zeichen,
daß er sich in sein Schicksal ergebe.
Hierauf fragte derScheriff den Probst,
ob er verstanden habe, daß Freitag
d e n 8. Juni der Tag der Hinrichtung
sei.
Er antwortete kurz mit „Ja". Der
Scheriff bemerkte hierauf, daß er hoffe,
daß er einen guten Gebrauch von der Zeit
machen werde, die ihm hier noch auf Cr
den bis zu seinem schrecklichen Tode übrig
sei. Als Antwort hierauf beugte der Ge
fangene nur seinen Kopf.
anwesende Preoiger bemerkte hier'
auf, daß der Gefangene die Gerechtigkeit
der Strafe, welch, ihn betreff,n habe,
anelkenne. Er hätt, ,in Verbreche»
ohne Gleichen begangen und er fühle, daß
daö einzige Aequjoalent. welches er dafür
geben könne, ,ben sein eigenes Leben sei.
Er sei bereit zu sterben.
Der Prediger sagte ferner, daß Probst
sich leichter befinde, nachdem er die ganze
Wahrheit in Bezug auf sein Verbrechen
gesprochen habe.
In Beantwortung meherer an ihn ge
stellten Fragen sagte er, daß er 24 Jahr
u >d 4 Monat alt sei und daß er am 9.
Mai IBL3, also gerade vor drei
Jahren, in Neu Vork gelan
det sei.
Welche Jahresfeier!— Auf
an ihn gerichtete Fragen antwortete er,
daß er Trost in der Religion suche und
nur den bisherigen Prediger haben wolle.
Der letztere Wunsch wurde ihm gestaltet,
weil sehr viele Geistliche ihm mit ihren
Trostreden sein End, erleichtern wollten.
Ebenso sprach ,r auch den Wunsch aus,
von so wenig wix möglich Personen be
sucht zu werden, da er sich am liebsten al
lein in seiner Zelle befinde.
Kurz darauf verließen der Scheriff und
seine Begleiter die Zelle und der achtfache
Mörder winde seinem religiösen Berath
er überlassen.
Am 8 des nächsten MonatS also wird
der Strick das Leben des Mördeis been
den, welcher dann gerade Z Jahre und
einen Monat sich in den Ver. Staaten
befindet.
(Yrosießetruger.i i» New Aork
Fälschung»» i>» von
bi» kSW ONO
NewVork. 3 Mai. Die Goldbörse
oder vielmehr ganz W-llstr. gerielh ge
stern wieder einmal in große Aufregung
aus Anlaß von Fälschungen, die an
Größe und Umfang nur von den Ketch
um'schen Betrügereien übertreffen wer
den Als der Schuldige irird ein gewis
ser John Roß genannt, der ein G- schäf!
in No 44 Erehange Place betrieb. 6r
käufre von Blick und Spauldinq und
von I. S. Cronise und Co. Psi»i,l»ill in
<Bold und »ab dafür seine beglaubigten
Cdecks auf die Continental Bank. Die
Firma Blick und Spiulving deponirle
ihien Check in der Lealher Manufaclui eS
Lank, aber I. S. Cronise und Co
sandten ihren Check nach der Continental
Bank, wo er für gut erklärt ward. Ge
stern wurde der von Black und Spiul
ding d,ponirte Check der Firma mit dem
Bemelken zurückgegeben, daß die Be
glaubigung gefälscht sei. Der Firma
Z. S. Cronise und Co. wurde eine ähn
liche Erklärung zugestellt; da aber die
Bank den Check für gut „klärt hatte,
so ist eS eine Frag,, ob die Bank nicht
für d,n Verlust verantwortlich sei, Roß
soll außerdem noch vier Checks zu bedeu
tenden Beträgen gefälscht haben, und
außer den beiden genannten Firmen sind
noch andere geprellt worden.
Der Plan zu den Betrügereien ist mit
großer Geschicklichkeit ausgedacht und
augenscheinlich seit la,.ger Zeit vorberei
tet worden, da die Formulare für die
Checks und andere Dokumente besonders
zu diesem Zwecke lithographirt und ge
druckt werden mußten. Er wurde dann >
als Alles bere't war, in der kurzen Zeil
von 24 Stunden ins Weik geletzt und
ehe die Opf,r seiner Schlauheit eS ge
w'hr wurden, hatte sich d«r Schwindler
mir seinem Raube, den man auf §2OO,- ,
OtXI, jr auf §500.000 schätzt, auö v,in
Staub, gemacht. ,
»ein erfchütterndes Familien.Drama
h't sich kürzlich in Paris zugetragen.
Bor un«,fahl acht Monaten hall, tin ,
jungeS Mädchen von >,lt»n,r Schönheit j
vaS Kloster verlassen» um sich mir einem >
sungen Manne zu vermähten, den sie seit ,
langer Zeit gekannt. Die Heirarh war
im Voraus zwischen den beiden Familien
beschlossen worden. Unglücklicherweise
wurde Sop!,ie, so hieß vaö Mädchen, «
einer Gouvernante anvertraut, die eben z
so sittenlos wie scheinheilig w.r. Sie
wußte unter dem Schein der Tugend ein z
ausschweifendes Leven zu verbergen c
Eines Abendö ging sie mit der Sophie ,
auS und kehrte erst am Morgen wieder h
zurück. Was mag in der Nacyr mit dem 5
Matchen vorgegangen sein? Die Wahr- s
heil ist nur zu leicht zu errathen. Aman- e
Vera Tage wurde die Gouvernante a»S Z z
dem gejagt und Sophie m s Klo- )
ster zurückgebracht, Nachcem Sophie
einige Zeit dort verweilt war, gla u bben „
di, Eltein, ihr Kind sei gebessert und
reuevoll und nahmen eö wieder nach „
Hause. Daö unglückliche Mädchen Hut >
t« aber daö Gifl d.« Lasters eingesogen !
und träumte nur von Oiamanle» u d Z
Equipagen; ihre R»ue ivar eine erheucy »
elte. Sie wußle bald Diejenige wieder
aufzufinden, di, si, vom W,g, d,r Tu
gend abgewendet. acht Tag,n ver»
ließ si, wied,r daö vättiliche Hauö. Alle
Nachforschungen blieben mehiere Tage
ohne Erfolg. Am folgenden Freitag
erhielt.n die Eltrrn endlich Nachrichten
der niederschlagendsten Art: Sophie war
in Gesellschaft mehrerer lüderlicher Frau»
knzimmer v,ihaft,t und auf di, Polizei
gkbrachr worden. Der Vater war de«
der Kunde von diesem fürchterlichen Un
glücke so schmerzlich ergriffen, daß er sich
aus Verzweiflung ,ine Kugel durch den
Kopf sagt,; di, Mutt,r konnte d,m er
schütternd,» Eindruck» nicht widersteh,«
und verlor den Vtrstand. Den Bräuti
gam ,ndlich fand man TagS darauf als
Leiche bei der Jean-Brücke. D,r Arme
hatte überall seine Verbindung mit dem
Mädchen angezeigt und di, Schande trieb
ihn zum Selbstmorde. Sophie ist noch
nicht 17 Jahre alt.
Alugbei» eine« Pferd,«.
Der „Propagateur du Nord" »rzckhlt
di, folgende meikwmdig, Thatsache als
Beweis ver Einsicht,in,S Ps,rd,S:
Auf einer großen Wiese in der Umge
gend Saint-Amand finden fich hier und
va einzelne Bauerngüter. In einem der
selben hat man mehrer» Pferde, unter
denen sich ein dreijShrigkS befindet, da«
sehr l-Khafr. sogar wild ist. ausgenom
men einem kleinen fünfjährigen Knaben
geaenüber, dem Sohn, deS Besitzer« de«
Pferdes, dessen Liebkosung,« ,s mit ,in,r
augenscheinlichen Genugthuung an
nimmt. Vor einigen Tagen war die
Magd mit dem Kinde allein im Hause
geblieben und beschäftigte sich mit ihrer
Arbeit, während der Knabe im Hofe
spielte.
In einer Eck, de« Hofe« befindet sich
ein in der Erd, ,ing,grab,n,ö Faß, worin
das Regenivasser gesammelt wird.
Plötzlich ertönt ein Schrei, ,in kläg
lich,r verzweifelter Schrei. Di, Magd
eilt an s Fenster und sieht zu ihrem
Schrecken, daß daS Kind in daö Wasser
faß gefallen ist —Si, beeilt sich ihm zur
Hülfe zu laufen, indem si, selbst weh
klagt, aber daö Geschrei de« Kinde« war
auch von einer andern Seite gehört wor
den, und als die Magd in den Hof kam,
konnte sie den Knaben von dem jungen
Pferde in Empfang nehmen, daö di, G,-
fahr aus d,m Angstg,schrei bkgriffen
hatte, das sein junger Freund ausstieß,
und herbeigeeilt war.um ihn an seiner
Blouse zu ergreifen und ihn gesund und
frisch auS den, Wasser herauszuziehen.
In dieser Art bewies dem Knaben sei
ne Dankbarkeit für die Leckerbissen, die
eS von ihm mit seinen Liebkosungen emp
fanden Halle.
Der Eigenthümer hat geschworen. daS
Pferd nie zu ve»kaufen und ,S für immer
zu behalten.
fi.len kürzlich einem
L. M, Harrison von Terre H ute durch
Erbschaft?u. Solche Kleinigkeiten kann
man sich schon zur Abwechslung gefallen
lassen. Ein goldener Erblasser in Alt
>S»gl ii,d hatt, dem ältesten Mitglied ver
Harris.'n Familie in Monmoulh Caunty,
!ltew Jersey, sein ganzes ungeheures Ver
mögen von H 6,25,v,UV» vermacht. B M.
Harrison ist aus dem genannten Platz
gebürtig und hat dort einen Cousin, der
»naefähr zur selben Stunde mit ihm da»
Licht der Welt erblickte. Da eö nun eine
ichwierige Aufgabe war, zu ermitteln,
welcher von Beiden ein paar Minuten
früh.', in diese Welt der „Accidents" hin
eingkschmissen woiden, waren die beide»
Herren so vernünftig, sich auf di, origi
nelle Weise zu vergleichen, daß jed.r über
HZMd.lioo gewinnt, über H 3 Mll).lXil>
oeilierl und drch noch über Z tXM.tXIU indie
Tasche oder sonst wohin schiebt. DaS ist
zwur ein ganz neues Rechenexempel, ab«r
so ganz dumm ist eS nicht.
Zn Tvd» gedrückt
Am vorletzten Freitag ereignete sich ein
entsetzlicher Unfall in den Erzgruben der
Neading Eisen Compagnie, auf der
Bauerei von Lesher Trerler, an Klein «
Corner, in Langschwamm Toipnschip,
Berks Caunty. Einer der Arbeiter am
Waschapparat, ein geborener Schweizer,
der auch nur unter dem Namen Schweizer
bekannt war, siel unerklärlicher Weise in
den Trog und wurde von den eisernen
Zapfen ver Cylinder gefangen und zwei
mal unter denselbkn hindurch gewalzt ehe
die Maschine eingehalten werde» konnte.
Als man ihn frei machte, war daS Leben
bereits e>loschen und der Körper auf ent
setzliche Weise verstümmelt.
tkin scheußlicher Loppelmord.
In Don ilas Caunty, Mo , tödtete eiw
lewisser Wm. Cole am ig. o. M. sein«
Krau durch einen Schuß in den Kopf und
seuerte dann einen zweiten Schuß auf
lein» Schwägerin ab. Da dief»r Schuß
i»r ihien Arm zeischmetterte, ergriff »r
ine Art und versetzte ihr darrit mehrere
'urchtbar, Hi,b, auf d,n Kopf. Se
var zwar noch nicht aug,r.blicklich todt;
ibe? eS keine Hoffnung auf ihre Wie
»erherstellung vorhanden. D,puty
scheriff Dan. Cathcart verhaftet» den
Mörder und tracht, ihn nach Springfield
n S Gefiängniß. Daß Scheusal machte
einen Aeisuch, die Missethat abzuläng»'
>en oder zu ,»tschuldig,n.
rNov»rne Hriraedev.
Ein Englisch,« Blatt sagt: Eine
Rasorität d,r Männ,r, welch, h,ut zu'
Lag, in d,n Stand teö Ehestand,« ,i».
oandkrn, heirathen sehr vi,l. Sie ver«
jeiralhen sich nicht nur an »in» Frauz
ondern an ein Laboratorium von pre
»arirter Kreide, an einen E,ntn,r Fisch
ein. 8 Slück Kaff„säck,, 2 od,r Z Pfd
?chmucksach,n, 4 Körbe voll Schüssel,
pülichl Novell,» und cm eir»e Pa«:hre
chwache Nerv,», welche die ganze li,de
teil Z Dienstmädchen und S Doktor« im
Zause hallen werven. Ob der Spaß
icht zu theuer bezahlt ist woll,n wir
icht unt,rsuch,n. Junge Männer mit
inschläfrigk» Bettstellen-Salair«, fallet
ichr in Versuchung.
«S- Sicdcn Pferdediebe wurden neulich in
ialiillo, Mississippi, ergriffen und lynchgericht.
ch erschossen