L«cha Caunty Patriot. Atl«ta»tn, Pa., 24. April, 1866. Union Ernennung für Gouvernör: Mj. General <5. W. Geary, von <sililiber!and Camich W > hl: Dinstag, 9. Octodtr 1866. D«r Schutzzoll streit. Der Streit um die alte Streitfra ge : „ Schutzzoll »dir Freihandel?" — von welche« zu erwarten stand, daß er alsbald nach Beendigung des Krieges »nd der Rebellion mit erneuerter Stär ke austreten werde, wird mit jedem Ta ge heißer. Jetzt brechen die Neuyork Tribune und World —die World ist be kanntlich das Mundstück der ganzen Eircleritdn> Copperhead und Rebellen- Parthei des Nordens—ein» Lanze mit einander. Zunächst handelt es sich da bei um einen Brief, welchen Gen. Jack ft»n im Jahre 1824 als Präsidents kandidat an einen Doktor Coleman in Nord-Carolina schrieb, und in welchem er sich trotz der ihm bekannten südlichen . Sympathien für den Freihandel zu Gunsten eines schützenden Tarifs aussprach. Von den darin ausgespro chenen Ansichten „des alten gesunden amerikanischen Patrioten, des kernigen Vertreters ächter Demokratie," sag te die „World," das seien „die rohen ersten Gedanken," nicht „die geläuter ten Ansichten tineS reiferen Urtheils" gewesen. Die „Tribune" antwortet darauf, baß Gen. Jackson, als er diesen Brief ftbrieb, über 57 Jahre alt war. Wenn seine Ansichten über die Tarif - Frage damals „roh" waren, so war es sehr unwahrscheinlich, daß sie jemals „reif" wurden, in der That, obgleich die Forderungen der Parthei in späte ren Jahren ihre Haltung etwas verän derten, liegt kein Beweis dafür vor, daß er den in jenem Briefe ausgesprochenen Ansichten jemals entsagte. Das wesentlichste Moment in Gen. Jackson'S Briefe ist seine Ueberzeugung, daß das Interesse unseres Ackerbaues höhere Zölle auf fremde Manufakturen verlang», um heimische Märkte vor sei ner Thüre zu schaffen, anstatt ihn zur Abhängigkeit von den entfernten und primären Märkten Europas zu zwin gen. Die „World" nennt dies einen Irrthum; die „Tribune" sagt, er ha be vollständig Recht. Die „World" behauptet, Gen. Jack sion sei im Irrthum gewesen, indem er Schutzzölle für die geeigneten Mittel hielt, um (wie in 1824) eine größere Mannigfaltigkeit in den industriellen Bestrebungen unseres Landes zu brin zen —die „Tribune" dagegen meint, er habe damit an den gesunden Menschen verstand appellirt> und sie glaube, nicht vergebliche General Jackson hielt »S für eine Förderung d»r National-Unabhängigkeil und Nativnak-Vertheidigung, unser ei genes Eistn, Kupfer und Blei zu gra ten, unsern eigenen Hanf und eigene Woll« zu zi»heu, anstatt sie auswärts zu ka»stn. Dir „Tribune" meint, das Fehlschlagen und der Zusammensturz der Sklavenhalter-Conföderation sei ei ne ne»e kräftige Bestätigung der Nich tigkeit dieser Ansicht. Hätte der Sü de« in den Jahren 1866-1861 seine eigenin Metalle gegraben, srine eigenen Fabrikat» gewoben, anstatt sie auswärts zu kauftn uud auf König Cotton zu vertrauen, so würde er weniger gelitten «nd mehr Aussicht auf Erfolg im Kam pfe gehab» haben. Die „Tribune" meint, Vie Ansichten der „World" seien „roh," dir des Gen. Jacks»« «»Snehmend gestind und reif gewesen, u»d unsere nachfolgende Ge schichte habe die staatsmännische Weis heit seine« Briefe« au Doktor Coleman sattsam bestätigt. Iber «raminer" «nv die Lboler». Der ..Richmond Eraminer," indem er Die „Civilrechte - Bill ' bespricht, hofft daß die Cholera die Angel,genh«il-en zwi » schen dem Norden und Süden entscheide,, m^e—da« heißt, jener Schreiber wünscl>t daß alle nördliche Unionisten durch diese, die allerschrecklichste der Kranktieiren, da hin gerafft werde« möchten. Ist die« ein brüderlicher und christlicher Wunsch ? Nein, sehr weit davon in der That! Je ner Editor sollte aber bedenken, daß im mer noch eine Obergewalt existirt denn die südlich?« TraitorS haben su auch ver sucht Vas gelbe Fieber und die Blattern in den Norden zu bringen, um unS abzu schlachten ; nachher unsere Städte zu ver brennen um dann somit ihr teuflisches Werk, die Union zu zerstören, beßer aus führen zu können. Aber die obengedach te Obergewalt hat in ihrer Gerechtigkeit und Gütigktit alleö dieS verhütet, und sie wird auch sicher nicht den ganzen Norden, weil die südlichen Landes-Verräther dies wünschen, durch die Cholera abschlachten laßen. Doch zeigt aber dieser Umstand wieder, welche Teufet in Menschengestalt —welche noch dazu von den nördlichen CopperheadS und Circleritter so sehr ge liebt und Brüder genannt werden—diese südlichen Traitors sind. Iva« bei der nächsten Ivahl zu ent» scheiden ist. Bei der im nächsten October abzuhal tenden Congreßwahl, haben wir zu ent scheiden, ob die südlichen Rebellen, die als Offiziere in dem Rebellen Schlachtfelde waren, unsere braven nördlichen jungen Männer haben abschlachten helf»« und so viele Wittween und Waisen verursacht, eben ein so guteS Recht haben sollen in dem Congreß zu sitzen, als wie unsere nördliche Bürger, welche alles in der Welt gethan babrn, und vielleicht selbst in dem Union-Schlachtfelde. zur Rettung der U nion unserer Väter gewesen sind. Wir für unser Theil sage.,, sie sollten dieses Recht nie u.nimmer haben —und sosagen alle Republikaner, a ll e ehrUche Demo kraten und alle ehrliche Union - Solda — und wenn daS ihr Gedanke ist, so müssen s,e für die Union-Congreß-Candi daten stimmen welches dann zeigt daß nach ihrer Ueberzeugung, diese südliche Rebellen und Mörder kein so gutes Recht haben im Congreß zu sitzen, als wie nörd liche uniongetreue Bürger—und sie den es auch thun darauf darf man sich nur sicher vertaßen. Der Anterschled. Der „NorriötaunWahrheitsFreund." macht folgende Bemerkungen bezüglich auf die jetzigen politischen Partheien, in denen nichts alö die Wahrheit enthalten ist, und wir wollen daher dieselbe unsern Lesern wieder geben:— „Der Unterschied zwischen der Union- Partei und der Gegen-Partei welche sich die Demokratische Partei nennt, lfl ln einfachen Worten, folgender: Die Union- oder Republikanische-Par tei, will, daß das Land regiert werw— durch Männer welche während der Re bellion auf Seiten der Union waren ; daß die Rebellen im Frieden und Ruhe ge lassen werden sollen ; daß sie aber nicht an die Regierung des Landes gestellt wer den sollen, bis sie aufhören Weiße und Schwarze Unionleute im Süden zu mor den und zu verfolgen, weil sie für die Uniod gefochten haben, bis sie Staats- Gesetzes anerkennen, welche allen Men schen ein Recht geben in jenen Staaten zu leben wie Menschenin anderen Staaten und Schutz g?währen, für Leben und Ei genthum. So lange die le tztherigen Re bellen nicht willig sind sich menschlich zu betragen, gegen die Unionleute, und nicht willig sind Gesetze anzunehmen, welche menschlich und gerecht sind, so lange, sagen wir, die Union-Partei sollte sie nicht zu ihrer früheren Theilnahme an der Regierung zulassen. Die Gegenpartei, oder die sogenannte Demokratische Partei, auf der anderen Seite, will haben daß die letztherigen Re bellen ohne Verzug in den Congreß zu gelassen werden sollten. Daß sie allein daö Recht haben sollten, solche Gesetze für ihre Staaten zu pafsiren, wie sie wol len. Daß sie mit den Negern und den Unionleuten deS Südens welche für die Regierung gefochten haben, verfahren sollen wie eS ihnen beliebt. Sie wollen die Union wieder hergestellt sehen nach dem Geschmack der Rebellen,—eine Union in welcher die letztheriaen Verräther nach ihrem Belieben herrschen und regieren können. Oder in anderen Worten, den Unter schied zu zeigen : Wir begehren die Union wieder hergestellt und regiert nach den Grundsätzen der Freiheit und nach dem Willen derjenigen welche sie mit ihrem Blute und Leben vertheidigt haben. Un sere Gegner wollen sie wiederhergestellt haben nach den Grundsätzen der Tyran nei und nach dem Geschmack derjenigen, welche vier Jahre Krieg geführt haben um das Land zu ruiniren und Freiheit zu zerstören. Das Volk hat bei der nächsten Wahl zu entscheiden, welcher Plan gelten soll, ob derjenige der Unionleute, oder derje nige der Demokraten. Sregt die Unionpartei, so bekommen wir wieder ei« freies und gedeihendes Land; siegen unsere Gegner, so gerathen wir in Schande und Verderben." V»n IlVaschirrgron, Waschin gton, 17. Äprit.—Rich ter Underwood von der Vereinigten Staa ten Distrikt-Court von Virginien hat ei ne Erklärung veröffentlicht, daß er bei ei ner neulichen Entscheidungin einem Ha beas Corpus nicht die LegalitätHer Friedens-Proklamation angefochten, noch die Ansicht ausgesprochen habe, daß daS Hai'eas Corpuörecht in einem Staate nicht ausgeführt werden könne, so lange die Rebellion nicht in einem andern un' terdrückt sei. Im Gegentheil sei seineEnt scheidung nur dahin gegangen, daß durch die FriedenS-Proklamation die früher von Lincoln verfügte Suspension deS HabeaS CorpusrechteS nicht ausdrücklich wieder aufgehoben sei, und wie die Annahme von Texas beweise, nicht auf alle Staa ten Anwendung finde, Nur aus diesem Grunde habe er das Gesuch um Erlaß ung eines Habeas Corpuöbefehls in dem neulich.» Falle abgewiesen. Der President nominirtc heute dem Se nate zur Bestätigung Herrn S m y t h e, Präsivent der Central National - Bank, zum Collektor d>6 Hafens von Neuyoik, und Sam. G. Courney zum Vereinigten Staaten Anwalt für den südlichen Di strikt vm> Neuyork. April 17. —Der Präsident hat den Beschluß des Congresses unterzeichnet, der den Kriegsminister anweist, sofort Maßregeln zum Schutz der Gräber ge fallener Unionöfoldaten gegxn Entweih ungen zu treffen, geeignete Begräbniß plätze auszuwählen und die Gräber ge hörig durch Umfassungen zu verwahren. Der Präsident hat ferner die Bill un terzeichnet, welche nene Colkettionsbezirke in Port Huron, Mich., in Montana und Idaho etablirt und den Namen deS Di strikts Penobscot in dem von Castine un« wandelt. Im Staatsdepartement lief heute die Nachricht ein. daß in Panama eine bös artige Viehseuche, die man für die Rin derpest hält, auSgebroche» sei. Di, gegenwärtige Cireulation von Na tionalbanknoten beträgt in runder Sum me 266 Millionen und ist durch Deponi« rrrng von Z 55 Millionen in Ver. St. Bonds gesichert. Er-Gouv. Tod von Ohio, der als Vice-Präfident deS sogenannten Jchn son-National'Clubö aufgeführt war, pro testirt gegen die ihm zugedachte Ehr, (?) und sagt, er s,i b,i der Wahl seiner po litischen Freunde zu vorsichtig, um sich mit den Leuten einzulassen, die diesen Club bilden. Der General Aditeur Holt berichtet, am Samstag der Reconstruktions-Com mittee über die gegen C. C. Clay und Jeff. Davis in Bezug auf ihre Theil nahme an Lincoln's Mord vorliegenden Beweise. Dieselben sollen v»?d?rhand geheim gehalten werden, sind aber nach Aussage mehrerer Committee-Mitglieder ausreichend, um beide an den Galgen zu liefern. ' . Die Einnahmen auS den innern Steu ern betrugen gestern wieder einmal S 1,- 220.000. Im Ganzen gingen vorige Woche nur Millionen, also nur K500.0(10 per Tag ein. Der achtfache Mörder- Die „Philadelphia Freie Presse" vom Ig. dieses Monats, enthält Folgendes : „Bei der CoronerS-Untersuchung, di, vorgestern abgehalten wurde, zeichnete sich der ruchlos, Mörder der Dearing Fa milie durch seinen Gleichmuth aus. Wir heben aus der Unterhaltung folgendeSä tze heraus, in welchen sein Betragen ihm den gemeinsten Stempel der Verworfen heit auf s-in- Stirn, drückte und in wel chen noch Thatsachen enthalten sind, die unsern Lesern noch nicht bekannt sein mö gen. Als Zeuge trat der Iojährige»Fnabe William Dearing auf, das einzige Mit glied der Familie, welches dem Mörder entgangen ist. Das Auftreten dieses Kindes machte einen erschütternden Ein druck. Er konnte die Uhr und Schmuck sach,n seiner Mutter erst nach längcrem Betrachten idenlifiziren. Als ihm die mit dem Blute seiner Angehörigen be fleckte Art gezeigt wuroe, sagte er, „das ist meine Axt," und als er gefragt wur de, was er damit gethan habe, ,r>vi,dert, er, „Holz gespalten." Als W. Lückfeld vorgerufen wur de, sagte er aus : Ich wohne No. 444 New Market Straße. Ich halte einen Biersaloon und Boardinghaus. Der Coroner: Für Mädchen ? Antwort : Nein, für Männer. (Der Angeklagt, lachte bei dieser Zwischcn frage.) Heinrich B a e r. der mit ihm zu sammen in der Armee diente, bezeugte. Ich wohne an der 3ten und Coatesstraße, kenne Probst, diente mit ihm in Compag nie K. deS sten Penn. Cavallerie Regi ments. Am Mittwoch hatte Probst bei Lück feld nach mir gefragt; er sagte dies mir selbst. Ich traf ihn am Dienstag Abend, trank mit ihm zwci Glas Bier. Probst fragte mich, ob ich ,in, Pistole kaufen wollte—die Pistole wurde vorgezeigt und vom Zeugen identisizirt. Alö dcr Coro ner Baer ermahnte, die Pistole vorsichtig zu handhaben, l 5 ch t , Probst wikder, und es dauerte eine Zeitlang, ehe ihn die gute Laun, veiließ, und er wieder seinen starren Blick annahm. Elisabeth Dolan bezeugte auch, daß Dearing oft Tausende von Thaler in Gegenwart dieses Mannes gezählt hrt; er hatte oft viel Geld im Haufe. Im letzten October war der Angeklagte schon auf der Bauerei; er wurde fortgeschickt, weil er ihm eine übertragene Arbeit nicht ausführen wollte. Als er fortging mach te er drohende Geberden und fluchte. Er war stetö mit Corn.liuö zusammen und hatte nie einen Streit mit ihm. Nie mand von der Familie sprach mit ihm, au ßer um ihn zum Essen zu rufen tc. Nur Dearing sprach mit ihm. DaS Verdikt der Jury lautete: Daß Christoph Dearing, John Dearing, Tho mas Dearing, Julia Dearing, Anna M. Dearing, Emilie Dearing, Elisabeth Do lo» und Cornelius Carey am 7ten April von Anton Probst, bei der Wohnung des Christoph Dearing an Jones Lane in der ersten Ward erschlagen wurden. Wie wir vernehmen, wird morgen der Mörder Anton Probst, nach dem Ge richtssaal der Oyer und Terminer und Quarter SessionS Courten abgeführt wer den, um sobald alö möglich seinen Prozeß spruchreif werden zu lassen. Im Gefäng niß ist er angekettet und seine Hände ge schlossen, so daß an Selbstmord nicht zu denken ist. Es sind alle nur mögliche Maßregeln getroffen worden, um diesem Scheusal von Menschen de« Tod am Gal gen erleiden zu laßen." Später. Anton Probst ist am 18. Dieses in die Court gebracht worden. Er sagte, er wünsche keinen Rechtöbei stand, und würde keine Vertheidigung hervorbringen. Nachdem Advocaten für ihn angestellt sagte er, ,r würde sie annehmen. Di« Anklage Bills, Ban der Zahl, wurden ihm verlesen, worauf er n>ct)ts zu erwiedern hatte. Tein Verhör!>>gim,t Morgen, April >25, — und lerne Veilh.idig,r oder Advv !care,l sind 2, P. uuv 2. Ä. Wol dert, E>qrS. Furchtbar» tLfploflon in S«n Fran tisko. Viele leben vorlorcir. San Fra nciSc o, 16. April, Eine fruchtbare Erplosion, wie man annimmt, von Nitro Glycerine, fand heule um lj Uhr in der Nähe von Wells, Fargo und Co.'S Gebäude statt. Sie erschütterte die Erde im Umkreise einer Viertelmeil, gleich einem Erdbeben. Sam. Knight, der Superintendent von WellS, Fargo und Co.'S Erpreß starbin einer Halden Stundein Folge erhaltener Beschädigungen. Eine An zahl Anderen wurden auf der Stelle ge lobtet. Acht Körper waren so verstüm melt, daß sie nicht mehr zu erkennen wa ren. Andere wurden nicht tödtlich verletzt. Von noch Anderen fand man nur noch Bruchstücke von menschlichem Fleische, Knochen, Gehirn, ,c. vor. Drei Straßen waren mit Glasscherben übersäet, auf mehrere IVO Fuß war kein Fenster ganz. Die Pferde von Wells, Fargo und Co.'ö und Alles in der Nähe Lebendiges wie Todtes wurde in Atome gesprengt. Der Schaden wird auf wenigstens R 200.000 angeschlagen. Die Ursache der Explosion ist ein Geheimniß. Der Agent der Pacific Mail Co. sagt, daß zwei Kisten, jede etwa 4 Kubikfuß groß, vom Dampfer Dock nach dem Platze, wo die Erplosion stattfand, ge bracht worden seien, eine nach Idaho City, die andere nach Los Angelos adres sirt. Beide waren mit Oel befleckt. Den Inhalt kennt man nicht. 40 Mann sind setzt mit Entfernung der Trümmer be schäftigt. Später.— Außer den bereits ge nannten Opfern der furchtbaren Erplo sion weiß man daß noch acht Perso nen getödtet wurden, deren Leichen iden lificirt worden sind. Sieben oder acht Andere werden noch vermißt, die wahr scheinlich in kleine Stücke zerschmettert wurden. Der erste Fall. Der erste Fall unter der Civil-Rechte- Bill kam in einem der nördlichen Staa ten, und zwar in Indiana zur Verhand lung. Die gegenwärtige Constitution von Indiana verbietet nämlich den Far bigen, sich im Staate niederzulassen; weshalb auch die Farbigen, die seit An nahme dieser Constitution nach Indiana eingewandert sind, mit dem Nicknamen : „UnconstitutioneUe Neger" belegt wor den sind. Vor einigen Tagen nun vnklagte ein Farbiger Namens BarneS, einen Weißen, der ihm Geld schuldig war, bei einem Al dermann in Lafayetle. Der Weiße läug nete, daß der Farbige ein Recht habe, ihn zu verklagen, weil Barnes erst nach der Annahme der gegenwärtigen Constituti on in den Staat gekommen sei, deren 13. Artikel die Einwanderung von Negern verbiete. Gegen diese Vertheidigung erhob der Kläger Einwand (Oemurrer). Er be hauptete, daß der 13. Artikel der India na Staats Constitution null und nichtig sei, weil er der Bundes - Verfassung, na mentlich aber dem neuen Amendment der selben und der Civilrechte-Bill widerspre che. Letzte gab allen in den Vereinigten Staaten gebornen Personen das Recht, Contrakte abzuschließ.'n und gerichtlich vollstrecken zu laßen, ohne Rücksicht auf allenfallsige, dies verbietende Lokalgesetze oder Gebräuche. Der Friedensrichter entschied, daß der Einwand des Klägers gegen die Verthei digung des Verklagten gegründet sei, und Ersterem das Recht zustehe, Contrakte zu macyen und einzuklagen. Das Urtheil wurde daher gegen den Beklagten gefällt, der an die Circuit Crurt appellirte, die gegenwärtig in Sitzung ist. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß der Fall vor die Supriem Court von Indiana und dann vor die Supriem Court der Vereinigten Staaten gebracht werden wird. Tie tentwitkelung von Arizona. Das Territorium Arizona scheint sich ebenfalls jetzt einer bedeutenden Ent wickelung zu erfreuen. In der Umgegend von Prescott, der Hauptstadt des Ge biets, findet man überall Goldquarzmi nen, auch in Prescott selbst. Dabei ist das Gebiet auä' für Ackerbau und Vieh zucht sehr geeignet und wohl qualisicirt, bei einer weitern Ansiedlung alle seine Lebensbedürfnisse selbst zu ziehen. Dies wird auch in der letzten Botschaft des stellvertretenden Governörs an die Ge setzgebung ausgesprochen. Der Acker bau ist am Besten östlich von Prescott. DaS einzige Hinderniß der Ansiedler sind die Indianer, die Apaches, die vor allen Dingen zurückgetrieben werden müssen, ehe der Ansiedler sicher sein wird. Man glaubt jetzt, daß der beste Plan, diese Wilden zur Ruhe zu bringen, der se.n werde, daß man sie so drängt, bis sie sich dazu verstehn, sich auf reservirte Landereien zu begeben und sich festzusetzen. Sie jedes Jahr mit Krieg zu überziehn und so lange zu bekämpfen« bis sie aus gerottet wären, würde zu kostsvielig wer den, abgesehn von der Grausamkeit einer solchen Maßregel, vor welcher man übri gens in Arizona nicht so zurückzuschrecken scheint, als in Washington. Im December war die 2. Gesetzgebung des Territoriums zu Prescott versammelt; sie besteht aus 9 Mitgliedern des Ober hauses und 18 teS Unterhauses, es er 'chienen jedoch nur 5 im ersteren und 10 im letzteren grad ein Quorum. Von dem südliche» County, dem f.g. GadSden Ankauf mir der Stadt Tueson, erschien kein Mitglied, aus Wuth darüber, daß dieser Ort nicht die Hauptstadt deS Ge bietes geworden. Trotz alledem haben die andern Cvunties eine Mehrheit und werden durch Errichtung neuer Counties den Widerstand des sudlichen Countieß erfolglos machen. Auf dem Colorados!« ß gehen jetzt Bcote bis nach CalloiUe, 4tXt teilen weit aus dem Kl»ß hinauf', man hofft ihn noch weiter icyiffva, u zum Hniprveik.h>mit-i t.l zwnchen teu Tennone» Äiizona, Ural), Montana uno ai,derer Gedirle zu mach.'». I Zvie lemancipationfeier. W a schi ngto n. 19. April. Heute wurde die Aufhebung der Sklaverei im Distrikt Columbia festlich gefeiert. Fünf Regimenter farbiger Truppen, eine An zahl farbiger Civil-Gesellschaften zogen durch Penn. Avenue nach dem Weißen Hause. Zwischen 1500 bis ZW« Perso nen fizllen sich an der Proz-esfion bethei ligt haben. Der Zug hielt an mehreren Plätzen still, um HiirrahS auszubringen für Gen. Grant, die Senatoren Pomeroy, Mor gan. Trumbull und Sumner, den Sprech er Colfar, Mayor Wallach, die Mini ster Stanton, Harlan, McCulloch, Den nison und Andere. Um SH Uhr langte die Prozession am Weißen Hause an. Der Präsident kam heraus und hielt an dieselben eine ziem lich lange Rede. Er sagt, er freue sich darüber, daß sie gekommen Ihm Respekt zu erweisen. Erdanke fürda«Compliment und versichere ihnen, daß sie bald aus finden würden, daß Er ihr bester Freund sei. Er habe mehr dazu beigetragen zu ihrer Emancipation als irgend ein an derer lebender Mann. Er habe die Farbigen nicht als Steck enpferd benutzt» um Macht zu erlangen. Es sei leicht sich für einen Freund der Farbigen auszugeben, wenn man fern von der Gefahr in einem guten Platze sitze, ohne einen Sixpenee ausgeben zu müssen zur Förderung der großen Sache, während ein andrer sein Lebeu und sein Alles daran setzte. Aber trotz dem gäben sich Viele, die nichts gethan, für die großen Vertheidiger und Schütz er der Farbigen aus. Seine Freundschaft begründe sich nicht auf den Wunsch, dadurch eine Stelle oder Macht zu erlangen, sondern auf ein Prinzip der allgemeinen Emancipation, daS jetzt Gott sei Dank fest begründet sei. Suchanan an d»r Arbeit. James Buchanan, welcher ruhig zusah, als hervorragenden Männer in feinem Cabinet die Rebellion organisirten. und der durch die gerechte Entrüstung eines loyalen Volkes in die Abgeschiedenheit getrieben wurde, ist aus dieser Zurückge zogenheit wieder aufgetaucht, und ver sucht nun, die CopperheadS und die Bu senfreunde der Rebellen zum Besitz der Macht zu leiten. In vorletzter Woche hielter mit einigen Männern von gleichem Schlage eine geheime Versammlung zu Harrisburg, um ihre Pläne für den Wahlfeldzug in's Reine zu bringen. Wie wohl ihre Versammlung einen Privatcha rakter hatte, so ist doch dem Publikum zu Ohren gekommen, daß sie Clymer zu be seitigen wünschen, daö heißt Clymer soll resigniren. ein anderer Mann durch eine andere Convention ernannt und dann durch die Copperheads unterstützt wer den, welcher unter ihren Händen fügsam werden mag, der aber mehr Elemente der Popularität besitzt als Clymer. Das Volk hat genug solcher Männer gehabt wie Buchanan, und es wird sich nicht durch ihre politischen Ränke fangen over beeinflussen lassen. lLine schwere, aber gerecht» Strafe. Peter Skeridoff, der am Dienstag in der Court of Oyer und Terminer in PittS burg überführt wurde, Amalia Zimmer mann aus Lawrenceville, ein 15-jähriges Mädchen, geschändet zu haben,—wurde noch am Nachmittage desselben Tages von der Court verurthmt. Das Urtheil lau tete auf tausend Thaler Geldbuße, Be zahlung der Kosten und fünfzehn lährige Haft in der Western Peni tenitary. Der Verurtheilte will seinen Prozeß vor die Supreme Court gebracht haben, da einige Formfehler gemacht und vier seiner Entlastungszeugen vom Gericht nicht vernommen seien. Wird ihm wohl schwerlich etwas helfen! Es ist nur schade, daß auf ein solches Verbrechen, wie gesagtes Scheusal es begangen, nicht Todesstrafe gesetzt ist und ist die ihm zu diktirte Strafe allerdings auch eine schwe re, so wird sie doch jeder recht und billig denkende Mann für gerecht finden. Ankunft de« Dampfer« Arizona Furchtbare Erplosion zu Aspinwall. Der Dampfer European total zerstört. Fünfzig Menschen getödtet New V o rk, 20. April. Der Dampf er.Arizona von Aspinwall mit H820.U00 in Baargeld ist hier angekommen. Am 3. d. ereignete sich in Aspinwall ein furchtbares Unglück. Eine gewaltige Erplosion an Bord deS Dampfers Euro pean zerstörte dieses Fahrzeug und den Landungsplatz, an dem es lag, auf eine Strecke von 400 Fuß. Man vermuthet, daß eine Quantität Sprengöl (Nitro Glycerin) sich an Bard befunden und die Explosion verursacht hat. Gegen fünfzig Personen, darunter der Capitän und die des Schiffes, wurden auf der Stelle getödtet. lH7°Ein deutscher Geistlicher beging zu Brooklyn, in dem Halfway Hause, Ful ko» Avenue, Selbstmord, indem er sich vermittelst seines Halstuches an einem starken Nagel erhängt hatte. Dem ar men Manne, welcher erst seit 15 Monaten in Amerika war, erging es schlecht. Er konnte Dasjenige, wag ersuchte, nämlich eine Gemeinde die ihn anständig bezahlte nicht finden und sein Vertrauen in die Vorsehung schien nicht groß genug gewe sen zu sein, ihn den Hunger und die Ent behrung vergessen zu machen.—Er griff deshalb dieser „Vorsehung" vor und ver schaffte sich die einzige Ruhe, die der Mensch in die Welt findet. von einem Mädchen erschlagen. In Chicago ging vor einigen Abenden ein Drucker, Namens I. F. Rüssel, der stark betrunken war,.in ein Prostitnlions haus und gerieth dort mit einem Mäd chen, Namens Sarah Conners, in Sreit. Er warf sie gegen den heißen Ofen, wo durch ihr Gesicht stark verbrannt wurde, -ie ergriff darauf ein Schüreisen und schlug jyrem Angreifer den Schädel ein.! Er starb an den Folgen seiner Verlctz-. ung. Die Lholera im Hafen von Nerv A?ork. DaS englische Dampfschiff ~Virginia" das Liverpool am 4 und Ou.enstown am 5,. April verließ, kam vorgestern an die Ouarantaws zu Staaten Island an, wurde aber von dort durch den eramini renden Arzt nach der untern Bai zurück beordert. An Bord der „Virginia" litten sich nicht weniger als E i n Tausend und drei und vierzig Passagiere, fast sämmtlich Zwischendeckpassagiere, einge schifft und es waren daher, wenn man die Mannschaft dazu rechnet, mehr als elf hundert menschliche Wesen in dem engen Schiffsraume 14 Tage lang zusammen gepfercht gewesen. Wo so eine Aaste Menschen aufein ander gepackt werden, ist eS nicht wohl möglich, einen guten Gesundheitszustand zu erhalten und es ist daher nicht zu ver wundern, daß während der Fahrt s, ch 6- unddreißig Passagiere und zwei Matrosen dem Tode zum Opfer sielen. Welche Krankheit diese außerordentliche Sterblichkeit verursacht hat, ob das ge wöhnliche Schiffssieber oder die Cholera, darüber ist noch nichts bekannt gemacht worden, aber wahrscheinlich ist es die letz tere gefürchtet? Seuche. ZrS"U n i o n-D o nner. Am vor letzten Freitag Abend wurden IVO Kano nenschüsse in Pottsville durch das 48ste Regiment abgefeueit. zu Ehren der Er wählung ihres alten Commandörs, Gen eral A. C. Burnside, als Gouvernör von Rhode Island, und der Erwählung von Gen. Joseph R. Haivley alö Gouvernör von Connecticut. ZPF'Joel Clayton, ein respektabler und wohlbekannter Bauer, an der Caun ty Line, in Mooreland Taunschip, Mont gomery Caunty, beging am vorletzten Donnerstag Selbstmord, intern er sich in seiner Scheuer erhing. Er war ungefähr 05 Jahre alt, hinterläßt Frau und Kin der, und soll die rasche That in einem Anfall von Schwermut haben. Daick-Vrrsammloag. B»l «lner Versammlung von Banf-Beamten, gehalten am 21. April 1866, wurde e» Beschloße n—Daß nach dem 1. Mai nächsten«, wir keine andere Currency an pari an nehme« werden, als Lea.il tender«, Noten von Nailonal Banken und Noien von Banken dle in PHUadelpoia over N?u par sind; und daß von hiuie an, wir nichts ausbezahlen wollen als ?egat Tender» und den National Geldumlauf. — Noien von allen zahlungssähigcn Banken und nicht par in Philadelphia oder Viru Aork werten nur noch von uns nach dem erstrn nächsten Mai auf sechszig Tage Znt genommen weiden. CharlcS W, Coopcr, Caflrer Alleniaun Nai. Bank. T, H, Moyer, Castrei Eisten National Bank. M, H, Hör», Casteer Catasauqua Nat. Bank. F, E, SaiiniclS, CasteerZueilen Nat I. S, Dillingcr, Caflrer der Dimes Bank Win. H, Plmncr u, (50, Folgende« ist ein verzeichniß der en, Neu leisiy und Delaware Staa>s Banken, deren Noien, in günfer und aufwärts, in den Ei tles par sind , Pennsylvania: Allentaun Bank. Anihiacite Bank, Tamaqua. Bank von Catasauqua. Bank von Ehester Caunly. Bank von Danville. Bank von Montgomery Caunly. Bank v?n Phoenixville. Downington Bank. VoyleSiaun Bank. Eaflon Bank. Farmers' Bank von Bucks Caunly. Bristol. Farmers'und Mechanies, Bank, Caston. Farmers' Bank, Laneaster. Farmers' Bank. Mount loy. Lock Häven Bank. Lancaster Eauniy Bank. Mauch Chunk Ba> k, Miners' Bank, PoiiSvllle. Nsrthumberland Caunly Bank, Shamokln, PitiSlon Bank. Union Bank, Reading. Jersey, Bank von Ocean Cauniy. Bordentaun Banking Company. Burlington Bank. Barlingion Caunty Bank, Medsord. Cumderland Bank, Bildgeton. Farmers' Lank, Mount Holly. Farmers' >ind Mechanik«' Bank, Camdei». Gloucester Caunty Bank, Woodbury. LambertviVe Bank. Machanie«' Bank von Burlington, Mechanik«' und Marius. Bank, Trents». Mllvillt Bank Mount Holly Bank. Prinreton Bank. Salem Banking Company. Staat Bank, Camden. Staat Bank. New B>un«wick. Trenton Banking Compauy. Union Bank vsn Irenchtaun. Delaware. Noten j Prozent Abzug. Bank von Delaware, Wllmlngtoa. Bank von Newark. Bank von Smyrna. Bank von Wilmington und Brandywlne. Ciiizen«' Bank, Middletaun. Delaware Ciiy Bank. Farmer«' Bank von Dover. Branch zu Wilmington. Brauch zu Nrwcastle. Mechank«' Bank, Wilmington. New Castle Caunly Bank. Real Cstate Bank, Newport. Union Bank, Wilmington. Alle Noten die nickt in dem obigen Bcrzeichniß gefunden weiden, werd»« al« ungangbar betrach- Leute sollien diese« Verzeichn i und giebt Leulen die Gelegenheit, ihr ungangba- > res Geld los zu werten, bis e« an einem Abzug genommen werten wird. Alle National Bank- ! Noten sind par, und werden al« Depositen von, allen City und Landbanken angenommen. I o IN Äongrtss. W » schi « gtol> A»ril 16. Se « a t—Wilson, son der Militär - Co«" miitee berichielt die Dank-Beschlriße für den iö.a eral Hancock zurück. Hau « —Hr. Hill brachte einen gemrtnsa««! Beschluß ein, der ei» Amendment zur Constitution der Be„i»igicn Staaten vorschlägt, irelche« »on der Er.remiung der Repräsentanten im Verhältnis» der Anzahl drr Stlmmenabgeber handelt. N» die Neconstruktlons-Commlitee gewiefen. Haye« brachte einen Beschluß ei», «elcher dir Bestrafung von solchen Agenten vorsteht, welch» lm Auftrage Anderer dl« Bounty- collettiren imv sie dann für sich behalten. Garfield. ossirirte einen Beschluß, welcher den Krieg« » Secretär anweist, den Wirzfchea Prozeß ganz drucken zu laßen. »pril 17. S« na t. —Auf Antrag de« Herrn Eprague» wurde der Krieg«secretär ersucht die Namen gewis ser Fort« und Arsenale, die nach hervorragende» Rebellen tenamt sind, zu verändern. WUson berichtete eine Bill ein zur veflrasunA de« Gebrauch« falscher Stempel, Bond« u. Mar ken. An die btireffende Committee gewiesen. Hau «.—Clliot berichtete eine Bill ein, wel ch» Gelder zur Forisepang gewisser öffentlicher Bauten bewilligt. Frr Werke an dem atlanti schen Ocean ZV,WO Thaler; am Pac sie 25.000 Thaler und an den Binnenseen lvv.lXX) Thaler. SfrlllS. Sena t.—Zur Ausführung der mit den Jn dlanerslämmen am obern Missouri und Platiefluß abgeschlossenen Berlräge wurden Sl27,7SS'»er willigt». Scherman verlangte vom President Berich» über die Verhandlungen der neulich in St. Loul« versammelt gcw.senen Milltäe - Commission, die über die Promotion»» in der regulären Armee zu entscheiden hatte. Hau «.—Ueber die Bill, welche die Galaire des Commissär« der Invaliden, Pensionen und mehrerer andrer Beamten im Pensionsamt er höht, rrhob sich ei»» längere Debatt^ Roß Wischbu,» und garntwsrth sprach»» sich gegen die Erhöhung der Beamtengehalte au«. Lrßterer bemerkte, e« seien genug Leute vorhan den, die die Aemter mit ihren gegenwärtig«» <Se haltr» zu übe'nehmen bereit wären. Schweich wurde die Bill mit 63 gegen SA Die Cholera. Meine bisherigrn Bemerkungen über die Chol era wäre» hauptsächlich auf die Wegräumung. nachlhl'liqer S.offe gerichtet, welche, wenn in un serer Mitte geduldet, un« großer Gefahr au«- setzen würden. Di» Krankheit erschien zu oeischiedenen Perioden in diesem Lanve: in 1332. 1834. 1319. und >351. Osschon sie sichln 1854 über eine» sehr großen Flächemaum ver breitet hatte, war die Sterblichkeit beiweitei» nicht so groß al« bei ihrem frühern Auftreten. Die« war ohne Zveisel de» zur Z-it streng ge handhabien Saniiä««-Maßregeln zuzuschr»lben. —lch versvrach, mich in diesem Aussatz übe« weiirre Sanität« Maßregeln zu v-rbrelten: P e r» sönliche Reinlichkeit ist ein« der wich tigsten Bollwerke de« System« gegen ikrankhri te». O stcre« Waschen de« Kö per» mit frischen» oder und Abreiben mit groben Tüch ern. ösfaet die Poren und stärkl die L»d»n«kräfte; ir.äftige Bewegung sollie nie versäumt werden ineitei hochgewürzie und stimulirrnde Speisen; ge< nießt weder Fleisch noch Gemüse, das im gering zlen angesteckt oder nicht mehr f.isch ist; man ent halte sich aller geistigen und Malz-Getränk» ; lassri dir Sseisen recht-durch gekocht sc!« der ' Kochkessel sollie den Vorrang über die , Lraipfanne haben, die letziere sollte während ' der Cbolerazeit am besten gar nicht berußt wer den. Nehmt »ure Mahlzriirn regelmäßig aus dlt selbc Stunde und vermeidet in der Zwischrnzei» elwa« zu essn, besonder« aber kurz vor trm Zu betteg hen; laßt eure Schlafzimmer wohl geliifiet (oenlliiri) sein, euer Bettzeug und eure Kleidungs stück' öfter« auslüfte» und wechseln; beraubt »U -eurer Gesundheit bestimmten Ruh?, durch nächt liches Wachen u. s. w. Dir letztgenannte Vor sicht ist besonver« anwendbar auf dir Zrlt wann dt» Kianlheit herrschrnd Ist, indem «SZirend dee Nacht immrr mehr Gefahr vorhanden, al« am Tage —wahrscheinlich de«wegen, weil da« Choi eragift durch die feuchte Nachiluft leichier sich verbreitet und herabfällt und in die Lunge» auf genommen w rd. Zur Tage»z?it, wann de» Thau verdurstet und in die Höhe steigt, wird da« Gfr mit drmselben empor au« unserem Bereich pesteie Luft zug,führt. Die« ist keine bloße Theorie, sontern eine wohlbestätigte Thaisache.— Jede Art unverdaulicher Nabrung sollte »»mie den werden, Gemüse und Obst j<ter Art haben schon den Grund zu der Kiankheit gelegt, beson der« wenn nicht frisch. Ts wird l»ss,r srin, w«nn wir unsere Nahrung auf frisches magere« Fleisch, Kartoffeln, gekochten Reis, nicht zu selsche« Brod, Tier, Milch, Vuttee, Thee oder Kaffre beschränken, kleidrn wir uo» gehöiig und bewahren wir ei» luhtge« Gemüth z trauen wir nicht dem Grundsätze» ein bitchen von Dem, od.r ei» bischen »on Jenem wird nicht« schaden, besonder« wenn wir wisse», daß solche Sachen un« zuvor geschadet haben. Seid »wgedrnt, daß das Choleragift unsern Mag»» «rizpae ge macht und der geringst» Diäifthlrrun« dl» Ktank heii zuziehen kann. Di»s» Thatsach» war i» d»n Eholeroz-tten so wohl bekannt, daß »in r»gel«äßi g»r Ehoiera-DiStentisch verordnet würd»: selbst dle HsirlS ließen bekannt mach»n, daß ihr» Gpeis«» zettel sich in strenger Uebeteinstimmung mlt den besagten Z>ät Vorschriften vrrhirltrn. Dir »in zige Art st'mullrrnder Getränk» w»lch» von d»n »rwähnten Vorschriften erlaubt wurd»,»ar W »in und di» we Ben Meine wurden ai« die zuläßigsiew betrachtet. Zum Nutzen der Wißbegierige« «mV Solcher die ein Interesse an der Sachr n»hm»n, will ich den „Eholkra.Diätentisch" hi»r b»ifllg»a, obschon Ich nicht daran zweifle, daß Ranch« ihr» Nasen darüser rümpfen wrrdrn. Morgen«—Altbackene« Brod, Butte«, gesotte ne Cirr, (weich ) Thee, Kaffee oder Milch ; Mit» tags-Frische« Fleisch, leicht« m»hlige Kartoffel», gekochter Rei«. alidackene« Brod, ikirr, «in Gla» Gasser oder Wein; Abend«—Toast und Thrr. Die Wort», „Toast und Th««" hab« für Manch» »in« höh» Bedeutung, ond »« »nt«li«gt k»ine« Zweiftl. daß traurig« Erfahrung. w«na nicht vi» mildeste, doch die beste Lehrmeister«» ist und ihn»,» die Lektion «der Toast und The« »itheilt Viel» der kränklich»» und schwächlich,» Pars»»»» bild»» sich ein, daß fir größter <v«sah» tz», Krankheit ergriffen zu werden, avsges'tzt srien, al« gesunde robust» L'ut». D«« «st indeffen nicht der Fall —auSgeoommrn, solch» P»»s»n»n hab««, »inunmäßig » « od»» a u« schw» is» u de« Lrben geführt, o»er find sorglo« brim Au«bruch der Krankheit und beobachten kein» g'hörig» Vor stcht. In meinem nöchilen und letzten A,jif,l werd« ich die Symptom» und Behandlung der Cholerq beleucht,», P. R. P a l m. Alleniaun, ?pril 2t, 1866.
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