Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, April 10, 1866, Page 2, Image 2

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    Lech« Caunty Patttot.
Allentaun, Pa., 10. April, 1866.
Union Ernennung für Gouvernör:
Maj. Gtneral A W. Veary,
von Cumberland Caiintt).
Wahl: Dienstag, 9. Vctobrr 1866.
/rsa«e Wünsche »er Copptthtads.
Der Waschingto« Correspondenz des
Copperhead „Mereury" von Neu-Aork
entnehmen wir folgende fromme Wün
scht »-
,> Das Volk weiß noch nicht, wie ge
fährlich es hier in Waschington aussieht
und Senator Foote hatte Recht, als
er neulich nach Neu - Jork schrieb, daß
die nächsten dreißrg Tage große Gefah
ren für das Land bringen werden.
Wenn der Congreß die Bürgerrechts
bill über das Veto des Präsidenten hin
weg. annimmt, so wird lohnsonsich
nicht daran kehren. Er hat offen
erklärt, daß er dieses Gesetz nicht aus
führen werde, mögen die Folgen srin
wie sie wollen. Wenn Johnson sich
weigert, das Gesetz in Ausführung zn
bringen, dann wird die Mehrheit des
TongresseS sofort den Antrag stellen,
den Präsidenten in Anklagestand zu ver
fetzen. Johnson «ber wird sich weigern,
vor dem Senate zu erscheinen, mit der
Erklärung daß der gegenwärtige Con
greß nicht konstitutionell
sei, da elf Staaten in demselben nicht
vertreten seien. Ja, Johnson wird
nicht nur nicht vor dem Senate erschei
nen, sondern er wird weiter gehen und
den Congreß mit Waffengewalt
sprengen. Gen. Gra n t wird
freilich auf der Seite des Congresses
stehen, allein nicht er, sondern Hr.
Johyson ist Ober - Commandant der
Staaten Armeen, und hat die
Macht, den Gen» Grant abzusetzen und
einem seiner willfährigen Crraturen daS
Commando zn übertragen.
Das steht fest, wenn der Congreß die
Bürgerrechtsbill über das Veto des
Präsidenten hinweg passirt, so wird Hr.
Johnson dem Congresse sich nicht fügen
und sich zum Diktator aufwerfen. Hr.
Johnson ist ein ehrgeiziger, gewaltthä
tiger Mann, der durch Widerstand nur
noch mehr gereiht und erbittert, wird
vor keinen Folgen zurückschrecken.
Sollte es aber nicht zum offenen
Kampfe kommen, dann wird Johnson
warten, bis der Congreß sich vertagt
hat, und dann neue Cabinetglieder
ernennen und die republikanischen Be
amten im ganzen Lande absetzen, wozu
er das Recht hat. Die Republikaner
im Congresse wissen das und deshalb
denken dies» Burschen bereits daran, sich
gar nicht zu vertagen, sondern in per
manenter Sitzung zu bleiben, um den
Plan Johnson's zu vereiteln."
Dies ist, was die Corperheads und
die Verräther im Süden von Präsident
Johnson hoffen und erwarten. Vorder-
Hand wird es wahrscheinlich bei from
men Wünschen bleiben, denn der Prä
sident weiß recht gut, daß ein derartiger
Staatsstreich nicht gelingen könnte und
ihm, wenn nicht den Kopf, doch jeden
falls sein Amt kosten würde. Aber es
ist sehr bezeichnend für die Lage, das die
LaudeSverräther wieder wagen, mit der
artigen verbrecherischen Vorschlägen of
fen an das Tageslicht zu treten und da
durch Beweis liefern, daß sie sich bereits
sicher fühlen, Johnson sei vollständig der
ihrige und werde vor keinem Verbrechen
an der Nat'vn nud Freiheit mehr zu
rückschrecken.
Em Gutes hat diese freche Veröf
fentlichung der Pläne der Verräther. —
Das loyale Volk —die Freunde der Re
publik—erhält dadurch eine Warnung,
aus de? Hut zu fein und wird an seine
Pflicht erinnert, Vorkehrungen zu tref
fen, um die Ausführung aller derarti
ger PlS»« unmöglich zu machen.
Frieden«>p>»?»»n»atioir.
Präsident Johnson hat am Montag
den seine längst erwartete Ftie
denS-Proklamatio» erlassen, worin er in
offizieller Weise die bestandene Rebellion
den. Südstaaten für beendet und den
Frieden für wiede, hergestellt erklärt.
DaS Dokument findet der Leser in der
heutigen Zeitung.
Lee der große Held und Patriot !
Unter den Zeugen, welche von den Re
bellen nach Waschington geschickt wurden,
um vor der Reconstruktions - Committee
auszusagen über die südlichen Zustände,
befand sich auch General Lee. Alle diese
Rebellen finden es natürlich im Süden
ganz außerordentlich schön und das Volk
vollgepfropft mit Loyalität, und schwö
ren darauf, daß die besiegten Rebellen
gar nichts BöseS mehr thun werden, wenn
man ihnen alle ihre frühern Rechte so
fort wieder einräume.
General Lee, der Oberfeldherr der Re
bellen, machte ganz merkwürdige Aussa
gen. Fast auf jede Frage antwortete er :
Ich weiß eS nicht ; ich hab, wenig Um
gang nnt dem Volke. Nur wenn es sich
um Loyalität, Großmuth und der gleichen
handelt, die im Süden zu finden sein
soll, war er sehr geschwätzig. Erwähn
enSwerth sind folgende seiner Antworten :
Frage: Würden im Falle eines
Krieges mit England oder Frankreich die
Secessionisten wieder einen Versuch ma
chen, ihre Unabhängigkeit zu erringen
und zu rebelliren.
Antwort: Ich kann hierüber kei
ne bestimmte Antwort geben ; ich weiß
nicht, was in solchem Fall die Secessioni
sten thun würden. Es ist jedoch möglich
daß die Secessionisten sich mit den Fein
de verbinden würden.
Frage: Was würden Sie in die
sem Falle thun?
Antwort: Ich weiß nicht was ich
thun würde; ich kann die Ereignisse nicht
voraussehen!—
Frage: Haben Sie der Rebellen-
Regierung den Treueid geleistet?
Antwort : Ich weiß es nicht, hat
man ihn von mir verlangt, so habe ich ihn
geleistet, würde ihn aber unter allen Um
ständen geleistet haben.
Frage: Glauben Sie, daß die Süd
länder durch die Rebellion sich deS Ver
rathe schuldig gemacht haben ?
Antwort: Nein!
Frage: Würde sich in Virginien ei
ne Jury finden lassen, welche den Jeff.
Davis schuldig sprechen würde, Verrath
an der Union begangen zu haben ?
Autwort: Nein ! Der Staat
Virginien hatte das volle Recht zu seci
diren ; so denkt das Volk, so denke ich ;
und kein südlicher Bürger kann des Ver
rathS beschuldigt oder wegen Secession
und Rebellion bestraft werben.
Frage. Ist es wahr, daß Sie nur
mit Widerstreben und gegen ihren Willen
der Rebellion sich anschlössen ?
Antwort: Nein!
Frage. Wie werden die Neger in
Virginien behandelt ?
Antwort : Sehr freundlich.
Was Robert Lee unter freundlicherße
handlung versteht, das zeigt nachstehende
in allen ihren Theilen vollständig wahre
Geschichte, die von einem seiner Sklaven
unter Eid mitgetheilt wird :
„Ich heiße Wcslen Norris, und wurde
als Sklave auf der Plantasche des Geo.
W. Parker Custis geboren. Nachdem
Tode des Hrn. Custis übernahm Gene
ral Lee, als Nachlaß - Curator, die Eon
trolle über die vorhandene» 70 Sklaven.
Die Sklaven glaubten damals allgemein,
daß Hr. Custis auf seinem Todtenbette
allen seinen Sklaven die Freiheit gegeben
habe. Herr Custis hatte ja schon viele
Jahre vorher es seinen Sklaven verspro
chen, daß sie nach seinem Tode die Frei
heit haben sollten. Als nun Hr. Custis
gestorben war, sagte General Lee, daß wir
noch weitere fünf Jahre lang nach Maß
gäbe der Bedingungen des Testaments,
j Tklav.'n bleiben müssen. Ich hielt es da-
h r noch 17 Monaten bei Gen. Lee aus.
Endlich beschlossen ich, meine Schwester
Mary und mein Cousin, davon zu laufen.
Wir führten unser Vorhaben im Jah
re 1859 aus, und erreichten Westminster,
in Maryland, von wo aus wir unsern
Weg gen Norden fortzusetzen gedachten
Wir wurden jedoch aufgegriffen, und in
das Gefängniß geworfen. Gen. Lee er
hielt Nachricht von unserer Gefangen
nahme. Nachdem wir 15 Tage lang im
Gefängniß gelegen, schickteman uns nach
Ailington zurück'. Unverzüglich brachte
man uns vor General Lee der die Ursache
zu wissen verlangte, wegen derer wir da
von gelaufen feien. Wir sagten ihm
freimüthig daß wir uns als freie Leute
betrachteten. Hierauf entgegnete er, er
wolle unS eine Lektion geben, die uns über
unfern Standpunkt belehren solle, und
die wir nimmermehr vergeßen würden.—
Hierauf ließ er uns in die Scheuer brin
gen. In seiner Gegenwart band uns ein
gewisser McGwin, unser Aufseher, an 3
Ver Pfeiler fest, und General Lee befahl
ihm, uns bis auf die Hüften zu entklei
den, und uns 50 Peitschenhiebe aufzuhau
en, und meiner Schwester, die ebenfalls
nackt ausgezogen worden, zwanzig Hie
be zu geben. McGwin entkleidete unS,
weigerte sich jedoch, die AuSpeitschung zu
vollziehen. Der Constabler Dick Willi
ams wurde herbeigerufen, und der zählte
uns die zudiklirten Peitschenhiebe auf.—
General Lee stand dabei, und ermahnte
fortwährend den Williams, ja recht tüch
tig aufzuhauen, eine Ermahnung, die zu
befolgen er nicht unterließ. Nicht zufrie
den damit, uns so lange zu peitschen, bis
unsere Haut aufsprang und das rohe
Kleisch zum Vorschein kam, befahl Gene
ral Le, feinem Aufseher, unsere Rücken
mit Salzwasser zu waschen. Auch das ge
schah. Dann schickte General Lee mich
und meinen Cousin in das Gefängniß ,u
Hanover Courthause, meine Schwester
gab er einem Agenten in Richmond, auf
baß er sie verdinge und ihren Lohn dem
j General Lee einhändige."
Tornado in Allegbeny Launty.
Ein heftiger Tornado fegte am vorletz
ten Samstag Abend über den nördlichen
Theil vonAlleghcny Caunty und Theile
der angrenzenden Caunties hin, riß Fen
sen und Häuser ein, entwurzelte Bäume
und richtete überhaupt großen Schaden
an. Glücklicher Weise war der Strich, in
welchem er hinzog, nur schmal.
lL?" Donnerstag hatten wir
kineo warmen Sommerötag.
Bezahlnng der Kriegsschuld der
Rebellen.
Wir haben öfters die sogenannte demo
kratische Parthei beschuldigt, daß sie die
Bezahlung der Kriegsschuld der Rebellen
begünstigt. Wir wußten daß es immer
so war, letzt noch so ist, und auch im
merhin so bleiben wird. In diesem
Wege rechnen die Führer unserer Negen
parthei auf die Repudiation der rechtmä
ßigen Kriegsschuld unserer Ver. Staaten
Regierung. Der Himmel verhüte doch
daß dieß je geschieht!—denn sollte dies je
so werden, so ist es auch ganz sicher um
die Union unserer Väter geschehen ! Um
nun zu beweißen daß wir in unsern Be
schuldigungen uns nicht geirrt haben, ver
weisen wir auf die Thatsache, daß erst
vor wenigen Tagen ein leitender Copper-
Head-Representant im Congreß vermessen
erklärte, die Uebernahme der Kriegsschuld
der Rebellen seitens der Bundesregierung
sei eine Handlung
„Der Glttchtigktit,"^l
welche nicht unterlaßen werden könne, oh
ne den Tadel jedes rechtschaffenen Man«
nes in der Welt nach sich zu ziehen und
dessen verächtliches Brandmal zu verdie
nen. Andrew I. Rogers, der Disunion -
Representant von dem 4ten Neu-Jersey
Distrikt, ist der Mann, welcher die Be
zahlung der Rebellenschuld befürwortet.
Er ist einer der Führer der Rebellenfak
tion im Congreß. Ein Schritt wie er
ihn that, wird nie versucht ohne die Ge
nehmigung der representirten Parthei,
und man darf also billig schließen, daß
Herrn Rogers' Verfahren von einem de
mokratischen Caucus diktirt ward. Was
bedarf das Volk weiter Zeugniß, daß die
demokratischen Führer zu Gunsten der
Repudiirung unserer National Schuld
sind?
«S-?nnhaber von vereinigten Staa
ten Banden^»
mögen sich in Acht nehmen. Die Sicher
heit der Regierung hängt von ihnen ab.
Diese Biederkeit kann nicht behauptet
werden, wenn sie ihre Schulten zurück
weist.
Ja Inhaber von Vereinigten Staaten
Banden, Euch obliegt eine ganz wichtige
Pflicht, welche Ihr zum Wohle Eurer
Nachkommen und Eurem Lande auszu
führen habt, und es ist die, daß Ihr
darnach sieht daß die Vereinigten Staa
ten Regierung nicht in die Hände der
Copperheads übergeht. Sollte dies ge
schehen, wie schon oben darauf hingedeu
tet, so würden Eure Banden auch nicht
ein einziger Cent werth sein. Dies ist
unsere feste Ueberzeugung—doch wir ha
ben Euch nichts vorzuschreiben—thut wie
Ihr wollt—schneidet Ihr Euch selbst die
Nasen ab, so ist dies nicht unsere Sache.
Unser Bestreben geht nur dahin, unsere
Pflicht zu thun—wollt Ihr dann dennoch
schnurstracks gegen Euch selbst handeln—
wohlan dann thut es aber Ihr werdet
doch sicher später Ursache finden, Euer
so sehr thörichtes Handeln ganz bitter zu
bereuen.
Die Sill in Seereff der Ausgleichung
ver Sounties.
Folgendes ist die von Senator Wilson
eingebrachte Bill in Beziehung auf die
Ausgleichung und nachträgliche Bezahl
ung von Bounties :
Sectio» 1. Daß jedem Soldaten, der
während des letzten Rebellionski iegeS in
den Vereinigten Staaten Armeen gedient
hat und der ehrenhaft entlaßen wurde,
oder entlaßen wird, mit Ausnahme der
unten folgenden Abzüge 8 und ein drittel
Thaler per Monat für jeden Monat des
geleisteten Dienstes bezahlt werden sollen.
Section 2. Daß bei der Berechnung
des Betrages der durch dieses Gesetz zu
bezahlenden Bounty ein Abzug gemacht
werden soll für alleZahlungkn
der von den Vereinigte» Staaten gege
benen oder zu gebenden Bounties. so daß
in keinem Fall irgend ein Soldat eine
größere Bounty erhalten soll als 8 und
ein dritttl Thaler für jeden Dienstmonat,
und durchaus keine Bounty soll irgend ei
nem Soldaten bezahlt werden, der vom
Dienste desertirt ist, oder irgend einem
Soldaten, der zur Zeit seines Eintritts
ein Kriegsgefangener war, noch irgend ei
nem Soldaten, der auf sei» eignes Ge
such hin entlassen wurde, außer zu dem
Zwecke, eine Beförderung oder Anstel
lung in der Armee oder Flotte anzuneh
men, oder auf Ansuchen von Eltern, Vor
münder» oder ander» Personen auf den
Grund der Minderjährigkeit entlassen
wurde.
Sectio» 3. Daß irgend ein Soldat,
der seine letzten Entlassungspapiere ver
tauscht, verkauft, übkltragkn oder wegge
liehen hat, oder auch nur ein Theil des
Werthes derselben, nicht berechtigt sein
soll, irgend eine durch dieses Gesetz be
stimmte Bounty zu erhalten : und ehe ei
ne Zahlung an irgend einen Soldaten ge
macht werden soll, so soll von ihm ein Cid
od«- eine Affirmation verlangt werden,
daß weder sein Entlassungsschein noch ein
Theil des Werthes desselben vertauscht,
verkauft, übertragen oder weggeliehen
worden ist.
Section 4. Daß bei Bezahlung der
Bounty, wie hierdurch verfügt wird, eS
die Pflicht des General-Zahlmeisters sein
soll, unter den durch den Kriegsminister
vorgeschriebenen Regeln die Rechnungen
'edes fetzt lebende» Soldaten zu untersu
chen und nach Richtigbefindung dieselben
einem Assistenz - Schatzmeister, Bereinig
ten Staaten Zahlmeister, Pension-Agen
ten zc., wie es der Kriegs - Minister be
stimmt, zur Ausgleichung an den Betref
fenden überwiesen; und soll ver Em
pfänger durch Zeugniß zweier verant
wortlicher Personen, wohnhaft in demsel
ben Cannty oder Distrikt, als der zur
Bounty berechtigte Soldat ausweisen und
unter keinen Umständen soll einer dritten
Person erlaubt sein, die besagte Bounty
zu ziehen, noch soll irgend eine Vollmacht
welche zum Zweck der Uebertragung an
eine dritte Person ausgestellt war, durch
den auszahlenden Beamten anerkannt
werden ; die besagte Bounty soll an sol
che Erben verstorbener Sollten ausbe
zahlt werden, deren Ansprüche durch den
zweiten Schatzamt-Auditor nach dem jetzt
besteheuden Reglement erledigt wurden.
Section 5. Daß die Einträge der fetzt
auf Baumirolle gelegten Steuer und die
Einträge irgend einer weiteren auf diesen
Artikel zu legenden Steuer alö ein Fond
zur Bezahlung der in dieser Akte verfüg
ten Bounty zur Abtragung der durch
Zahlung obenerwähnter Vounty contra
hirten Schuld betrachtet werden soll.
Proklamation deS Presidenten.
Waschington. 2. April. Nach
dem durch eine Proklamation vom 15 und
19. April 1861. der President der Verei
nigten Staaten die Kraft seiner constitu
tionellen Macht erklärt hat, daß den Ge
setzen der Vereinigten Staaten und deren
Ausführung in den Staaten von Süd-
Carolina, Georgien, Alabama, Florida,
Mississippi. Louisiana und Texas Wider
stand geleistet worden ; zu mächtig um
auf dem gewöhnlichen gerichtlichen Wege
unterdrückt zu werden, und
Nachdem durch eine andere Proklama
tion vom 16. August, desselben Jahrs, in
Vel folg einer Congreßakte. die Einwoh
ner der genannten Staaten und der von
Virginien mit Ausnahme des westlich
von den AlleghenieS gelegenen Theiles —
Nord-Carolina. Tennessee, Arkansas, als
im Zustande des Aufstandes gegen die
Vereinigten StaKten erklärt worden und
Nachdem durch eine andere Proklama
tion vom 1. Juli 1862 in F??ge einer Ak
te des Congreßeß die Insurrektion in den
genannten Staaten mit Ausnahme ge
wisser Gegenden, als noch fo»tdauernd er
klärt worden, und
Nachdem durch eine anderweitige Pro
klamation vom 2. April 1863, in Ver
folg einer Congreß-Akte vom 13. Juli,
die Ausnahmen in der Proklamation vom
l. August 1861 widerrufen, und die Be
wohner der Staaten Georgien, Süd-Ca
rolina, Nord - Carolina, Tennessee, Ala
bama, Louisiana, TeraS, Arkansas, Mis
sissippi, Florida und Virginien. mit Aus
nahme von 48 Caunties von Virginien,
und den Häfen von Neu-Orleans, Key-
West, Port - Royal und Beaufort für im
Zustande der Jnsurrection erklärt wor
den, und
Nachdem das Haus der Representan
ten am 22. Juli 1861 ein Beschluß ange
nommen, vermöge demselben erklärt wur
de, daß der Krieg gegen die im Aufstande
befindliche Staaten „nicht in dem Geiste
der Unterdrückung, noch für den Zweck
der Eroberung und Unterjochung, noch zu
dem Zwecke, die Rechte oder bestehenden
Institutionen dieser Staaten zu stürzen
oder zu schmälern, sondern um die Ober
hoheit der Constitution zu vertheidigen
und zur Erhaltung der Union in ihrer
Würde it., geführt werde, und sobald
diese Zwecke erreicht, aufhören müsse."
und
Nachdem der Senat am 25. Juli 1861
ein Beschluß angenommen, folgenderma
ßen lautend:
(Folgt dl>r fast zleichlautcndc Beschluß
des Senats), und
Da diese Beschlüße, obgleich keine Ge
mein- oder concurirende, im Wesen über
einstimmend sind und als die Ansicht des
Congreßes über den Gegenstand ausdrü
ckend angesehen werden mögen, und
Da durch meine Proklamation vom 13
Juni vorigen Jahres die Jnsuircction
als unterdrückt und die Autorität der V.
Staaten alö hergestellt erklärt worden
usw.. und
Da jetzt kein organisirter bewaffneter
Widerstand mißleiteter Bürger oder An
derer gegen die Autorität der Vereinig
ten Staaten in den obengenannten Staa
ten mehr besteht und die Gesetze in den
selben ausrecht erhallen und durchgeführt
werden können durch die geeignete Civil-
Autorität, des Staates oder des Bundes,
und das Volk der genannten Staaten
wohl und loyal gesinnt ist, und sich der
Gesetzgebung der Lage der Dinge, welche
aus dem Amendment zur Constitution der
Vereinigten Staaten, w.lches die Skla
verei innerhalb der Grenzen und Ge
richtsbarkeit der Ver. Staaten verbietet,
hervorgeht, gefügt haben oder fügen wer
den, und
Da in Betracht der voran gestellten
Voraussetzungen, es der deutlichste Ent
schluß des amerikanischen Volkes ist, daß
kein Staat nach seinem eigenen Willen
das Recht oder die Macht habe, aus der
amerikanischen Union herauszugehen, oder
sich von derselben zu trennen, oder von ihr
getrennt zu werden, und daher jeder
Ttaat darin verbleibe und einen integri
renden Theil der Vereinigten Staaten
bilden solle, und
Da das Volk der zuvor erwähnten
Staaten in der angegebenen Weis? be
friedigenden Beweis abgelegt hat, dc>ß eS
sich bei diesem souveränen und wichtigen
Beschlusse der National-Einheit beruhige
und
Da eS für einen Fundamentalgrundsatz
der Regierung gehalten wird, daß ein
Volk, welches revoltirt hat und besiegt
und unterworfen Wordenüst, entweder so
behandelt werden muß, daß eS freiwillig
zum Freunde zu werden veranlaßt ist,
oder daß es unter absoluter Militär-Ge
walt gehalten oder so verwüstet werden
muß, daß es ihm unmöglich gemacht wird,
se wieder als Feind zu schaden, welche zu
letzt gedachte Politik der Menschlichkeit
und der Freiheit als abscheulich wider
steht, und
Da die Constitution der Vereinigten
Staaten für die constitutiollen Gemein
heiten nur als Staaten und nicht als Ter
ritorien, Dkpendenzen, Provinzen, vder
Protektorate Bestimmungen trifft, und
Da solche eonstitun ende Staaten noth
wendiger Weise gleich sein müssen u. durch
die Constitution und die Gesetze der Ver.
Staaten gleich gemacht sind, und auf ei
nen gleichen Fuß gestellt in Bezug auf
politische Rechte, Freiheiten, Würde und
Macht mit den auderen Staate», mit de
nen sie verbunden sind, und
Da die Beobachtungen der politischen
Gleichheit als ein Grundsatz des Rechtes
und der Gerechtigkeit wohl berechnet ist,
das Volk der vorbenannten Staaten zu
ermuntern in seiner erneuten Unterwür
figkeit beständig und ausdauernd zu sein,
und mehr und mehr zu werden, und
Da stehende Heere, militärisch, Be-
schäftigungen, «riegsgesetz, Kriegsge
richt und die Aufhebung des Habeas Cor
pus Rechtes in Zeiten des Friedens der
öffentlichen Freiheit gefährlich, unver
träglich mit den persönlichen Rechten der
Bürger, dem GeniuS und Geist unserer
freien Institutionen entgegen, und für
unsere national,» Hülfsquellen erschöpf
end find, und deshalb nicht sanctionirt
oder erlaubt werden sollten, außer in Fäl
len wirklicher Nothwendigkeit der Ab
schlagung feindlichen Angriffs oder zur
Unterdrückung von Aufstand und Rebel
lion, und
Da die Politik der Regierung der V.
Staaten vom Anfang der Jnsijr>ektion
bis zu deren Sturz? und endlicher Unter'
drückung im Einklang mit den hierin
ausgesprochenen u. ausgeführten Grund
sätzen gewesen ist, so verkünde und erklä
re Ich, Andrew Johnsen, President der
Vereinigten Staaten hiermit, daß die
Insurrektion, welche bisher in den Staa
ten vo» Georgien, Süd-Carolina, Nord-
Carolina, Virginien, Tennessee, Alaba
ma, Louisiana, Arkansas, Mississippi und
Florida bestand, zu Ende ist, und von nun
an als so zu betrachten ist.
Dessen zur Urkunde habe ich hierunten
m.kine eigenhändig, Unterschrift gesetzt,
und das Siegel der Vereinigten Staaten
anhefte,, laßen.
Geschehen zu Waschington am 2. Apr.
im Jahre des Herrn 1866 und der Unab
hängigkeit der Bereinigten Staaten im
90. Jahre.
Andrew Johnson, President.
W. H. Seward, Staatssecr.
Ztie Rinderpesk
Unter anderen vom Ägricultur-Com
miss»r dem Haus vorgelegten Correspon
denzen über die Viehseuche befindet sich
auch der Bericht des amerikanische» Con
suls Abbot zu Sheffield. Derselbe sagt,
daß die Farmer, die anfänglich sich gegen
alle äußersten Maßregel sträubten, jetzt
in Folae der unter ihren Niehheerden
eingerissenen großen Verluste nach dem
Vorzug der strengsten Maßregeln schreien.
Der Agrikultur Commissär hat aus
den britischen Korrespondenzen eine kurze
Darstellung der Geschichte der Viehseuche
entworfen, die jetzt amtlich alö mit der
Rinderpest identisch erklärt wird, welche
den europäischen Continent, — nnd mit
der Muraine, die vom Jahre 1745 an
fangend, England 12 Jahre hintrnch
verheert und im letzten Jahre noch 30,-
000 Stück Rindvieh in einer einzigen
Graftschaft hinweggeraffr hat.
Jahre 1862 crepirten in den östreichi che»
Ländern an derselben von 296 000 von
ihr befallenen Rindern 15,000 Stück.
Im Jahre 1863 verheeite sie Ungarn
und andere östreichische Gebietstheile, und
tödtete über 65 bis 98 Prozent der von
ihr befallenen Rinder.
In Frankreich wurde» sofort energische
Massregeln ergriffen, alö dort im vorigen
H.'rbst die Seuche auftrat, und sie wurde
ausgerottet mit dem geringe» Veilust
von 43 Stück Rindvieh. Nachher brach
sie !»i Jardin d' Acclimation zu Paris
aus, wurde jedoch alsbald unterdrückt,
doch waren ihr dort 53 Thiere, darunt.r
mehrere Gazellen, Uakes, Zebras, und
Hirsche zum Opfer gefallen.
In England nimmt die Seuche fort
während zu. Es erkrankten im Novem
ber 11.000, im Dezember 20,000, zu
Neujahr 73,000, am Ende des Januar
120,000, Ende März !77,L89 Thiere.
Bis dahin waren l 13,217 Stück Rind
vieh an der Pest erepirt. Erkrankte Rin
der wurden erschlagen 20,058 und es ge
sundeten 23,709; über 19,765 wurde kein
Bericht erstattet. Das Engl sche Rind
vieh besitzt weniger Widerstandskraft ge
gen die Seuche, als das holländische.
Tövtliche Folgen einer Raftenmusi?.
Die gerade nicht zur Nachahmung zu
empfehlende Mode, neu verh-iratheten
Paaren eine Katzenmusik zu bringen, hat
schon oft zu bedeutenden Unannehmlich
keiten Veranlassung gegeben ; aus Illin
ois wird aber ein Vorfall gemeldet, wel
cher junge Leute veranlassen sollte, in
Zukunft von solchen, Blödsinn abzustehen.
Derselbe ereignete sich neulich im Hause
von David Middleton in Oakland Caun
ty, im nördlichen Theile von Oakland
Caunty, Jll. Ein Herr Shipman, wel
cher mit seiner jungen Frau erst seit vier
zehn Tagen verheirathet war, brachte den
Abend im Hause des Herrn Middleton,
seines Schwagers zu. Ohngefähr gegen
10 Uhr Abends kamen ein Dutzend jun
ger Leute vor das Haus, um dem neuver
mählten Paare eine Katzenmusik zu brin
gen. Da dieselben mehr Scar.dal mach
ten als wünschenswert!) war und sogar
das Haus angriffen, öffnete Herr Middle
ton die Thüre und verwies ihnen ihre
Unart, worauf er mit einem Knüppel
niedergeschlagen wurde. Sein Cousin,
Murray Middleton, eilte dann zu seinem
Beistande herbei, worauf die nächtlichen
Ruhestörer auch über ihn herfielen, ihn
niederschlugen, ihm mit einem Steine über
den Kopf schlugen und dann ihm so furcht
bar auf dem Körper herumtraten, daß er
nur bis zum andern Morgen unter den
heftigsten Schmerzen lebte und dann starb.
Es wurden sogleich gegen Alle, die an der
schändlichen Affaire Theil genommen hat
ten, Verhaftöbefehle ausgestellt und ei
nem tüchtigen Beamten übergeben. Der
Ermordete war achtzehn Jahre alt, war
im Marine Dienst gewesen und erst seil
Kurzem zu einem Besuch bei seinen Ver
wandten eingetroffen. Die jungen Leu
te, welche an der Katzenmusik Theil nah
men, waren meistens Söhne der Nach
barn Und kamen sicher nicht vor das Haus
in der Absicht, einen Mord zu begehen.
Eine Belohnung von H3OO ist auf die
Verhaftung von Frank Wethe»s gesetzt,
welcher an der Sache belheiligt war.
Neun der übrige» sind verhaftet.
VS" A»S Dacolah wird dcrichlel. daß nntcr
den Zndiancrii eine furchtbare HungcrSiiolh
herrscht Sic ziehe» sich nach dc» Nrciiz.gortd,
um Lebensmittel zu suchen, die man ihnen aber
nicht geben kann, da die Besatzungen selbst nicht«
übrig I,oben Gen Sully sagt, ed sei sehr gc
slinb für die Indianer, wen» sie Zioth litten ;
da» werbe sie schon zahm machen
Einzelheiten über den furchtba
ren Tornado in Illinois
Großer Verlust von Menschenleben.
Do« Elnelnnatl Volksblatt schreibt z Der Kö
nig der Sliiime hat In dem südlichen Theile des
Staates Illinois schon ost und von Zeit zu Zeit
mit furchtbaren und verheerenden Wirkungen ge
irüihet Er hat den Boden auf den Prairien
aufgewühlt, er hat die stäitsten Bäume entwur
zelt und er Hai Häuser niedergerissen und ihre
Trümmer vor sich her geweht, als ob es Federn
seien, die durch die Lüste getragen werden. Ne»
inals aber ist ei in solchem Grade aufgetreten und
nie bat er größte Veiheerungen angerichtet, als
bei feinem l,p!en Eischeinen. über welches uns die
Einzelheiten zukamen, die dem Berichte eines ge
w ssen Hrn. Wilhelm Brill entnomm.a worden
sind.
Herr Brill ist ein alter und geachteter Bauer
aus Johnson Caunty im südlichen Theile von Ill
inois. Cr meldet, daß am 2V März ein Orkan
in der Gegend, in welcher er wohnt, wüthete, wie
er «inen ähnliche» noch nicht erlebt habe. Wohin
dieser Sturm zog, richtete er ungiheure Verhee
rungen an. Er entwurzelt» nicht nur Bäume, er
deckte nicht nur Häuser ab oder warf sie in Trüm
mer, er »leb nicht nur Wägen und Alles, was ihm
im Wege stand, vor sich der, sondern er brachte
auch itlend und unerwartete Trauer in manche
stille und glückliche Familie und forderte fein Op
fer an Menschenleben.
Dle Wohnung de« Herrn Brill Ist auf einer
kleinen Anhöhe gelegen, von welcher au« man ei
ne «eitere Aucsicht aus da« umliegende Thal ge
nießt. Bon da aus beobachtete Herr Brill mit
den Mitgliedern seiner Familie ten Verlauf des
Thal von einer dichten Finsterniß bedeckt, wadrend
e« auf der Höhe des Hügels ziimlich helle war.
Ein donnerähnlicheS Geräusch, ein eigenthüm
licheS Sturmgedeul. bald furchtbar laut und oft
in wahrhaft erschütternder Stäike und bald wie
der nachlassend und sich in unheimliches, langsam
wach'endea Dröhnen und Mnseln veilierend, er
füllt die Lüfte, In denen sich ein starker Geiuch
nach Schwefel bemerkbar wachte. Das Tosen
und Brillen des Sturmwinde» war zu Zriten so
staik, daß iwet Personen, die mit einander spre
chen wollten, stch nicht verstehen konnten, weil der
donnernde Sturm ihre Stimmen übeitönte.
Während der Sturm mit der scheinbaren Ge
sckwintigkeit einer Lokomotive voranschritt und
zerstör'er Häuser, Zaunpsadle und andere
Gegenstände vom Wi»de fortgetrieben, jz Herr
Brill will sogar Gegenstände bemerkt bal-en, die
ihm Pferde, Esel und Ochsen zu sein schienen und
In der Nähe von Goleonda wüthete de'
Sturm am hefiigsten. Er zog dort vom Osten
nach Westen und in 112 ner Gegend war e«, wo er
seine meisten Opfer an Menschenleben forderte.
Folgende« ist eine Liste der in Folge die,es
Sturmes Gelödteten vder mehr oder weniger Ver
wundeten :
Joseph Hzrper wurde lödtllch verwundet, eben
so fünf andere Mitglieder setner Familie. Drei
seiner Tötter wurden augenblicklich geiödtet
Sein Wohnhaus ward vouständig zerstö t unv die
Trümmer d,sf.lben sind von dem «türme mit
fortgerissen worden. Man hat bis jpt von den
selben auch keine Spur mehr entdeckt.
Ein mit Mehl beladener Wagen ward von dem
Orkane in die Lüste gesührt und man hat nicht«
mehr von demselben ge,',hen. In dem Wohn-
Hause de« Herrn Harper befanden stch dreizehn
tausend Thaler in baarem Gelde, welche ebenfalls
von dem Winde mit fortgeblasen worden sind.
Die drei Töchter des Hirrn Joseph Harper hat
man spätre in einige Entserrung als Leichen g».
funden. - Sie hatten sich noch im Tode
und lagen nebeneinander.
Das Wohnhaus tes Herrn B Bayne ward
niedergeworfen und in seinem Sturz zu Atomen
zerschmettert, die der Sturm sofort in die Lüfte
emp?r wirbelte und dann in grimmiger Wuth vor
stch her jagte. Es bifand stch in diesem Hause
ein reichhaltiges Lager von Stieseln und Schubin,
welche meilenweit fortgeführt und über die gan,e
Gegend zerstreut worden sind. Herr B.
hat fast alle« verloren.
Die Familie des Herrn Worley beiland au»
neun Personen. Eine deeselbtn «st a» 112 oer Stri,
geiödtet und die acht übrigen stnd schwer und le»
bcn«g,fährlich verlept worden. Sein Hau« und
Alle«, was stch auf seinem Eigenthume befand, ist
zerstört und fort ln'« Wette geweht worden.
Herr Jobn Jone» verlor ein Kind und felne
sämmtliche Habe.
Jonathan Water« Farm ist buchstäblich in die
Lüfte gehoben und vom Sturme nach allen Richt
ungen hin getrieben worden. Er hat nicht tas
Mindeste gerettet.
Louis McGcwan« Farm ward ebenfall« ganz»
lich zei stört und die Wuth der Elemente hat ihm
nicht» gilassen, nicht einmal dle Trümmer seines
Auch auf Wardson West'S Farm richtete der
Orkan schreckliche Verwüstungen an und fegte
all>« vor stch nieder.
Bäume wurden 5 Mellen weit vom Winde
davongetrieben-
Herr Brill war einer der Glücklichen, der mit
nur geringem Verluste davon kam, d> der Sturm
mehr an seiner Farm vorüberzog und dieselbe
nicht sehr stark berührte.
Die Scenen, die stch nach dem Sturme dem
Auge darboten, sollen wahrhaft herzzerreißend
gewesen sein. Fast alle Diijenlgen, über deren
Eigenthum der Sturm seinen Lauf nahm, stnd in
weniger al« einem Augenblicke zu armen Leuten
gemacht worden. Sie haben all lhe Hab und
Gut verloren und stehen obdach und büleflo« auf
den Trümmern lhre« früheren ruhigen und stillen
Glücke«.
Ueberall in jenen Gegenden herescht Verwü
stung und Verwirrung. Viele Familien haben
den plötzlichen und schrecklichen Verlust tbeuren
Augehöeigen zu beklagen und in ihren Kreisen
herrscht Webllage und Trauer.
Herr Brill ist der Ansicht, daß der Oikan, wel
cher vor einigen Jahren in und bet Natchez ge,
wüthet hat, ln feinen Wirkungen nicht schreckllchrr
gewesen lst. In der Geschichte von Johnson
Eounty steht der letzte Sturm ohne Gleichen da
und Nirmand dort erinnert sich je so etwa« erlebt
zu haben.
Derselbe Sturm hat auch ln mehreren anderen
Theilen des Landes gewüthet, aber nicht mit
solch' einer fast unglaublichen Gewalt unv gew ß
nlcht mit einer auch nur annährend ähnlichen
Wirkung.
Johnson Co. und seine Bewohner stnd von die
sem Aequinoltieal.Sturm am härtesten beimge
sucht worden und sie werdrn diese Z it, tie für sie j
eine wahre Zeit de« Schncken» gewrsen ist, nie-,
mal« vergessen.
IS' Herr Brooks, der bisber einen Sip
im Haust der Repräsentanten von dem Bten Di
strikt de» Staats Reuyork zu inne
hatte, und immer auf die Copperh'ead-Seite ge
stimmt bat, ist dach Hause gesandt worden, und
Herr W. E. D o d g e al« berechtigt zu seinem
Sipe, »Ingeschworen worden.
Tag Geheimniß,
welches den von uns berichteten fchreckli«
chen Mord, der in letzter Samstag Nacht
zu Olmstead, nahe Cleaveland verübt
wurde, umschleierte, ist wenigstens theil,
weise gelüstet worden. Man hat näm
lich die Leiche der vermißten Frau Cal
vin in schrecklich zugerichtetem Zustande
unter einem Holzhaufen in der Näh, be»
Hauses versteckt vorgefunden. Der Ko»f
war ganz auf di, rechte Seit, umg,dr,ht.
oer linke Arm ganz ausgerenkt, die Au
gen waren offen und starr blickend, die
obern Zähne standen über die Unterlipp,
hervor, das Haar war zerzaust und starr
von Blut, und ein Atthitb auf den Kopf
hatte diesen halb gespalten, währ,„d ,in
zweiter den obern Theil des linken
abgeschnitten hatte und tief an der Seite
des Kopfes eingedrungen wae. Ein Öh
reining der Frau war an dem blutge
tränkten Haupthaar hängen geblieben,
den andern hatte man schon vorher auf
dem Fußboden des Zimmers gefunden,
und ein, der Frau ebenfalls gehörende
Brocheentdeckteman in einem Wass,r-Ei«
mer. Der Ausdruck im Gesicht, d,r Er
mordeten war unbescheeiblrck schrecklich
und sie muß einen schweren Todeskampf
gekämpft haben.
Der Umstand, daß die Seich, vollstän
dig bekleidet war, b,w,ist, daß di, un«
glückliche Frau ermordet worden, ,h, fi,
an jenem Ab,nd zu Bette gegang,» war.
Äe war eine hübsche Frau von 28 Jah
ren, stand aber in Bezug auf Tugend
haftigkeit nicht im besten Ruf,. Colvin
war ihr dritter Gatte, de» sie vor etwa t
Jahr geheirathet halte, und derselbe soll
seiner Frau öfters Treulosigkeit vorge
worfen und ihr sogar einmal mit dem
Tode aedroht haben. Von McConnel.
dem Kostgänger Colvins, und dem muth
maßlichen Mörder seiner Frau, hat man
noch kein, Spur. Krau Colvin b,saß,t
wa 400 Thaler in baarem Geld,, und
auch dieses sowohl wie ihre Kleider, de
ren sie einige recht schöne besaß, sind fort.
Ihr Gatte u»d dessen Camerad Miller,
ein Canadier, befinden sich noch in str,n»
ger Hift. Der Mord ist einer der ge
heimnisivollsten urd furchtbarste», die
je in Ohio verübt wurden, und ,rr,gt
allenthalben die ungeheuerste Entrüst
ung.
lLriitk-AusDheen in Vbio.
Der Elevtland ~Herald" sagt über dle Ernte»
Äucsihten lm nördlichen Ohio, daß da» letzt«
kalte Wetter dem Obste großen Schaden gethan
habe, und daß an manchen Pläpen da« g-l!hobft
fast ganz zerstS.t worden sei. Der dem Wel,en
,»gefilzte Schaden, von dem man g'farchtet. daß
er besonders ln den an den See stoßenden Toaa
tie« nicht mehr zu ersip.-n sel, ist nicht gan, so
groß, als man Ansang« gedacht hatte, und i>
Velen Distrikten scheint die Frucht sogar nur
wenig gelitten zu haben Auch tie E-»t« an
Maplez ickee ist durchgängig bifser aufgefallen, al«
man gehofft halte.
Geschäfts- Ädoilttzen.
große tk»iporium, Miller.
Schreiber und <50., Händler in ausländische»
und hiesigen Zrockeilwaarlii, Ao, l<> Ost-Hamil
ton Strafte, vom Allen Hanse gegenüber, nächste
Zhnrc zur Ersten National Bank, habe» diesen
(Moiitag) Äiorgen ihre» ncncii Store eröffnet —
den grdsztcn nnd schönsten. Store der sich nun
außerhalb der großen Slädte Philadelphia oder
> New Uork befindet mit einem ganz neuen
> Mlterslo-k aiigcsüllt-dem besten Assortiment da»
! je »ach Allcnlow» gebracht wurde. Unser Stock
umfaßt eine allgemeine Auswahl, wie man sie in
! größer» StoreS ,» finden gewohnt ist. nämlich
, cincn wohlgcwähltcn Waarendorrath für Stabt
nnd Land. Käufer finden hier zn jeder Zeit die
besten nnd »euesten Style» zeitgemäßer Waaren,
welche so niedrig im Preise alo irgend sonstwo
, vci k.iuft werbe». Wir lenken besondere Aufmerk
, sainkeit ans unsere Dreßgüter, als einfarbige,
gestreifte nnd figurirte Poplin», Mohair», von
jeder Art, Seide von allen Farben, einfarbige
nnd Hauch Mona DelaineS, Kattune, u, f. w.
Ebenfalls, ei» nnübcrtroffe»er Stock von gedleich«
ten nnd nngcbleichtcii MouSlinS, Ringham».
Ehecks, TickS, EarpetS von jeder Benennung,
Boden nnd Zisch-Oeituch, Hcnstc»SchädcS u.
sw. Es ist offenbar, baß wir mehr Zrocken-
Waaren haben als andere StoreS, indem dak
lulscrigc das einzige Etablissement ist, welches sich
ausschließlich dein Zrockenwaaren Geschäft wid
met, während »ufere Nachbar» ihre Store» Haid
mit GrozerieS und LiiecnSwaarcii angefüllt ha
den —wir aber haben de» ganzen Raum mit
Zrockenwaaren angefüllt. Alle sind eingeladen
bei uns vorzusprechen und nns.rn herrlichen
Waare»stock in Äiigeiischei» zn nehme». A 3-2«
»V'iein L>argaen wird angeboten alle»
Denjenigen, welche frühzeitig au Hnder Brn
ders' großem Store anrufen. Daselbst könnt ihr
wohlfeilere Güter kaufen als irgend sonstwo in
Mcntow» als Seibe, Delainev. Aipaea»,
MonSlin, Kattun, EarpelS, und alle andern
Zrockenwaaren, GrozerieS, OucenSwaaren, u? 112
w Sir sind soeben von New Uork und Phi
ladels'hia zurückgekehrt, wo sie eine» sehr »infus,
sende» Waareiivorralh a» Panic-Preise» einge
taust, und denscldkn »un in ihrem Store hade».
Die Waaren sind 20 Prozent niedriger—an
Wilson S altem Standplay. 3 Thüre» oberhalb
dem Eagle Hotel. «3-2 m
pflanz G>undbeeren.
Wichtigfü r B a Ii e r n Elia» Fen
stermachcr am Ecke der 1«. nnd Hamilton Str..
hat soeben erhalte» eine große Ouantitöt von
Nenyork Staat, Weißspront, Jersey . S prent,
Bilckcye, frühe Dykcniend, sowie verschiedene
Arten von Pflanz.Griindbeerk». welche er wohl
feil zum Verkauf anbietet. Er hält auch gleich,
falls Klee-nnb Timothy.Saanicn znw Berkauf
au Hand. 2m
Gonvernörb-tiandidaten, nämlich
Maj. Gen. John W. Geary und Hiester Elhmer
haben letzte Woche hieher gesandt und zivar z»
Z. D K e m in e r e r für Cigarren, »m ihoe
freunde bamit zu beschenken. Die» spricht gut
für Allcntann—und zeigt auch, daß jene große
Herren anSgefnnben. wo man die besten Cigar
ren im ganzen Staat kaufen kann. 3m
Muß großer gebaut werden.
Unser Hrcnnb W. E Smith in der Bteo
Straße, der de» wohlfeile» Grozerien-Stohr
hält, findet es »»möglich seine Kunde» alle zu
bedienen, weil seine Siohrstube ,u klein ist. —
Er gibt aber »n». Nachricht, daß er die Hand
werker schon bestellt bat, »m die Stube größer zu
bauen. ?u der Zwischenzeit wünscht er aber
dennoch, daß alle Kunden vorspreche» möchten —
und er will thue so gut- er kann. —> Solche sind
die folgen von dem ..adverliisen" 3m