Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, April 03, 1866, Page 2, Image 2

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    Lecha Cauuty Patrwt.
Allentaun, Pa., 3. April, IBL6.
Union Ernennung für Gouvernör»
Maj. Genera! I. W. Geak?,
von Cumbcrland Caunty,
Wahl: 9. Vctoblk 1866.
des Eongress «S."
'Da eben jetzt die Rebellen und Cop
perh«ads ohne Unterlaß in Präsident
Johnson dringen, den Congreß zu si-ren
g,n, so dürfte es nicht unpassend s,in,
diesen Staatsstreichlern—diesen Rebel
lionanstiftern —zu zeigen, welche uner
schütterliche Ehrfurcht der Vater des
Vaterlandes vor dem Continental-Con
greß hatte, obgleich sich derselbe oft ge
nug mehr durch seine Uneinigkeit als
festes Zusammenhalten, mchr durch
Rathlosigkeit als Weisheit auszeichne
te, dabei keinen Credit im In- und
Auslande hatte, von den Tones ver
flucht, von den Republikanern wenig
geachtet, von der Armee verhaßt war.
Als viele OMiere dieser Armee, die
keinen Geschmack an republikanischen
Institutionen fanden, ihrem Feldherrn
»ach faktischer Beendigung des Krieges
" Ne Krone anboten, wies Waschington
das frevelhaste ? «sinnen mit ebenso viel
Indignation, als schmerzlichem Erstau
nen zurück. Als er hörte, daß eine Ab
theilung meuterischer pennsylvanischer
Soldaten den Congreß bedroht und zur
Flucht von Philadelphia nach Princeton
genöthigt hatte, sandte er sogleich, vom
höchsten Unwillen beseelt, Truppen ab
um die Anführer niederzuwerfen und
die beleidigte Autorität des Congresses
wieder herzustellen und zu rächen.
Oft von einem Sitz zum andern ver
trieben, ohne Hülfsquellen, ohne Macht,
war dieser Congreß, wie die Geschichte
zeigt, aber unauflösbar, doch
tobte die Wuth der LandeSverrä
ther so erfolglos gegen ihn, wie schaum
bedeckte Meereswogen gegen einen Fel
sen toben, der fest steht, während sie ge
brochen von ihm zurückprallen. Es ist
nun an der Zeit, so oft als möglich auf
diese große Lehre der Geschichte hinzu
weisen, um den Trabanten, gefährlichen
Menschen, scheinheiligen Freunden des
Präsidenten Johnson eine Lektion zu
geben, die sie sehr nothwendig haben. —
Attentate gegen unsern gegenwärtigen
Congreß wären noch frevelhafter, thö
richter als jene, diesigen den kontinen
talen beabsichtigt oder ausgeführt wur
den.
Der Congreß unserer Tage repräsen
tirt, aus dem allgemeinen Stimmrecht
hervorgegangen, die Majestät des loya
len, siegreichen Volkes, er hat Weisheit,
Macht, Credit und eine starke Armee,
die ,r geschaffen, und die unter ihrem
ruhmgekrönten Führer ihre Pflichten
gkgeN die Republik und deren Gesetze
nie vergessen wird.
Daraus geht hervor, daß alle rebel
lischen Drohungen gegen unseren Con
grrß, alle Verläumdnngen, daß er nur
ein Rumpf-Congreß und au« DiSunio«.
»sten destehe, ihren ruchlosen Zweck nicht
erreichen können und daher ebenso ver
brecherisch als lächerlich sind.
Verjagt den Congreß aus Washing
ton, so wird er morgen in irgend einer
endern Stadt des loyalen Landes seine
Sitzungen fortsetzen und mehr Lebens
krast entwickeln, als einst der Continen
tal-Congreß u»ter ähnlichen Umständen
zu entwickeln im Stande war. Er wird
dann auch einen zweiten Waschington
finden, bet an der Spitze der loyalen
Bürger gegen die RebeÜen und ihren
Verbündete» im Norden, die feigen Cop
perheads, marschirt, die Veteranen des
zweiten Unabhängigkeitskrieges werden
sich von den Lorbeeren,'auf denen sie
ruhen, «chedeiil und die. neuen Friedens-
Haupt schlagen, wie jüngst
erst di- Kdlichcn Rebellen.
Die lntelligenten Demokraten unter
«» »issen dies, sie wollen Ruhe nach
lange« Krieg, und stimmen daher kei
neswegs in das aufrührerische Geschrei
der Leute ,iu, denen es gleich gilt ob die
Republik besteht oder nicht.
«ine gerecdte Forderung pennf^lva-
ni,n« endlich «aer?«nn».
Im Jahr, IBSZ. als di, Rkbellenarm,,
unt,r G,n. Lk« di, Gr,nz,n von P,nn
fylvsnitn überschritt und gegen Harris
burg vordrang, richtet, Präsident Lincoln
an d,n Gouv,rn,«r ven P,nnsylvani,u
di, Vringnide Aufforderung, sofort di,
Miliz,» aufzubiktkn, um d,n f«iadlich,n
Angriff abzuschlag,». Souv. Surtin
t,lkgraphirt« zurück, daß kr bkrkit s,i,
di,s,r Aufford,rung sofort zu »ntfpr«h,n,
allkin da di, StaatS-G«s»tzg,bung nicht
in Sitzung s,i. so f,hl, eS ihm an den
nöthigen Fonds zur Ausrüstung und Be
zahlung der aufgebet,n,n Mannschaf,
ten, worauf ,r vom Kriegsminister die
Antwort zurück erhi,lt. daß ,r seh,n soll
te, da» nöthig, Geld einstweilen von den
Banken vorg,schoff,n zu,rhalten. So
fort im nächsten Congreß würde die Re
gierung darauf antragen, die Auslagen
dafür wieder zu erstatten.
Auf diese bestimmte Zusage hin schös
sen di, Banken von Pennsylvanien di,
,rsord,rlichen Gelder im Betrage von un
gefähr S7W.VVO zusammen. Dies,
Summe würd, für den angegebenen
Zweck verausgabt und später vom Staat,
P,nnsylvani,n den Banken zurückerstat
tet. Pennsylvanien konnte aber trotz der
bestimmten Zusage di» setzt von der Na
tional-R,gierung di, v,rfprochen, Zah
lung d,r gehabten Auslagen nicht erlan
gen, obwohl bereit» im vorigen Congresse
eine darauf bezügliche Bill eingebracht
worden war und obwohl Neu Vork und
Neu Jersey ihre Auslagen für Stellung
der Miliz längst vergütet erhalten hatte».
Vorigen Frkitag kam diksk Angklkgkn«
hkit im Rkpräskntantknhaus, wikdkr zur
Sprach, und jetzt endlich gklang eö den
Anstrengungen einiger Repräsentanten
unsere» Staate«, e» durchzusetzen, daß
man den Ansprüchen Pennsylvanien» ge
recht wurde.
Untkr d,n Abg,ordn,ten, die sich
,ifrigst,n b,mühtkn, d,m bisher imm,r
hintenangkfktztkn Staatt Pennsylvanitn
Recht zu verschaffen, haben wir besonders
dem Repräsentanten vom 3. Distrikt,
Herrn Lkonard Mykrs hkrvorzu
hkbkn, dkr mit vieler Beredtsamkeit alle
Versuche, die Passirung d,r Bill durch
beigefügte Amendment und Substitute zu
verhindern, zu Nichte machte. Ihm ist
hauptsächlich mit zu verdanken daß schließ
lich die Bill unverändert mit 85 g,g,n 35
Stimmen angenommen wurde und daß
nunmehr Aussicht vorhanden ist, auf di,
Tilgung »inkr Ehr,nschuld, dik dik Na
tion in d,r tiefsten Bedrängniß übernom
men hatte, deren Einlösung aber bisher
immer untkrlasskn worden war.
Tod eine» Mörders
Christian Skrg»r wird rode in skin»r
Zellk gefunden.
Der Galgen verliert sein Opfer.—
(Todesursache unbekannt.) Gestern
früh 29. März, wurde Christian Berg,r,
d,r Mördrr der Frau Mary L. Watts
in Germantrwn, todt in seiner Zelle im
Moyam,»sing - Gefängniß gefunden.—
Di, Erecution des Gefangenen sollt, am
27. d,s kommenden Monats stattfinden
und Vorbereitungen zu diesem Ercigniss,
war,» schon g,troff,n wordkn. Seit der
Zeit, zu welcher ,r mit sein,m Tod, be
kannt gemacht worden war, hat er einen
Charakter gezeigt, der sehr unbeständig
war. Wenn ihn sein Prediger besuchte,
so schien er von seinem Lebensende über
zeugt zu sein und mit dem Diesseits abge
schlossen zu haben. Er ergab sich dem
Troste der Religion und schien nur darin
Trost zu finden, seiner Religion zu leben.
Aber kaum halten die Priester seine Zelle
verlassen, als er auch sofort seine Mei
nung änderte und in den rohsten Aus
drücken sich mit seinen Mitgefangenen
unterhielt, sobald ihm nur die geringste
Gelegenheit dazu geboten wurde.
In den letzten Tagen schien ,r sedoch
sich gebessert zu haben. Cr war still und
sprach w,nig. aber dann nur fr,undliche
Worte. Merkwürdiger Weise verstärkt,
sich s,in Appetit von Tag zu Tag und ,r
fordert, mehrkr, Malk daö Essen zweimal.
Vorgestern früh jedoch behauptete er,
unwohl zu sein und Dr. Clapp. der re
sidirende Arzt deS Gefängnisses, verord
net, ihm eine Dosis Ricinus Oel. Vor
gestern Abend öffnete Dr. Clapp die
Thür und sah den Verunheilten auf ei
nem Stuhl sitzen. Zuerst red,t, ,r ihn
verschieden, Mal, an, eh, ,r ,in, Ant»
wort ,rhielt und nur nach wiederholtem
Rufen antwortet, Berger: „O, sind
Sie eS, Doctor; ich »rkanntk sik zu,rst
nicht."
Der Doktor fragte ihn dann, wie,r
sich b,sind, und d,r Gefang,ne gestand
,in, daß ,r s,it Einnahme des Ricinus
OeleS sich b,d,utend besser befunden hab,,
worauf der Doktor die Z,ll, schloß und
ihn verließ.
Gestern Morgen um jg Uhr würd,
di, Z,ll, g,öffnet und der Wächter fand
den Gefangenen beim Oeffnen der Thüre
mit seinen Kleidern auf dem Bette liegen.
Er war todt, aber noch warm. Dr.
Clapp wurde schn,ll benachrichtigt, aber
der Verurtheilte war und blieb todt.
Der Doktor glaubt, daß natürliche Ur
sache» seinen Tod herbeigeführt haben.
Seit d,m letzt,n Montag hat er nur
offizielle Besuche erhalten.
Dem Sheriff Howell wurde sofort
Kunde von dem Absterben deö Gefange
nen gegeben und dieser Beamte begab sich
ohn, Verzug zur Zelle. Er ordnet, sofort
an, daß Alles so stehen gelassen werden
sollte, bis der Coroner Taylor die
Sache genauer untersuchen tönn,. Der
Coroner wird ein« ppst mortem Unter
suchung anordnen und überhaupt di,
Sache genau untersuchen, um d„ Todes
ursache herauszufinden. DieS ist der
zweite Todesfall, welcher in dem Gefäng
nisse unter ähnlich,« Umständ,n stattg«-
fundtn hat. David Gr,gory, üb«rfüh,t
d,r Ermordung d,S Stkphan Vi,ra starb
gerade zur Zeit als sei«, Hinrichtung an
geordaet war.
Der Talgen ist um sei« Opfer noch
A?'' diesmal betrogen worden ; denn
der Mörder mußte seine Straf, abbüßen.
die er so reichlich verdient hat.
»a» die Rebellen vo» den
Dentschen halte«
Bor Kurzem würd, von d,n d,utsche»
Bürgern Chicago s ein, Versammlung
gehalten, i» welcher Beschloss, g,faßt
würd,», di, sich mißbilligend über di, von
Präsident Johnson eingeschlagen, R,con
strvktionSpolitik aussprechen.
Die» gibt d,m Richmond E»quir,r.
d,m ,» ,b,n ,rst gelungen ist, bei Präsi
dent Johnson di, Rücknahmt d,» von
G,n. Grant üb,r,» verhängten Verbote»
zu erbetteln, Veranlassung zu folgendem
pöbelhaftem Ausfalle gegen di, Deutsch
en. die e» gewagt hatten, von dem ihnen
durcb die Constitution garantirten Rechte
der freien Meinungsäußerung Gebrauch
zu machen.
„Liegt ktwaS an d,r Atmosphäre Chi
cago'S, sagt jknkS Rebkllenblatt, waS
kin,n schmierigkn. vkrsoffknkn Dkutschkn.
dkr frisch auö d,m „Fad,rland" kömmt,
im Handumdrkhkn in ,in«n Ehest,rfikld
od,r B,au Brumm,l verwandklt und ihn
bkfähigt, darüdkr zu urthkilkn, was sich
für dik Stkllung, in wklcher der Präsi
venr bkr Vereinigten Staaten sich befin
det, gezikme und schick, ?"
„Wir l,g,n kin,n gkwisskn Grad von
Gkduld und Nachsicht an den Tag, w,na
g,bornkNk Amerikankr über den Präsi
denten herfallen, weil wir entschied,n der
Ansicht sind, daß Rede- und Preßfr,ih„t
skin sollkn. Wknn abkr rohk Ausländkr.
zumal Tkutonkn unskrkn höchsten Rkgikr
ungsbkamtkn Vorlesungen über guteö
Benehmen und ordentlich» Manikkkn hal
tkn, so fühl,» wir unS gknkigt, dik Sach,
fklbkr auszufechten. Wir woll,n zuge
ben, daß sich dies, indignirt,n D,ut«ch,n
gut auf „Sau,rkraut", Zwiebel, Kraut
köpf,, Bologneser Würst,, Kutt,lfl,ck,
und Kalvau,n verstehen, aber wir stel
len ohn, Zögern in Abred,, daß si, in
menschlich,» Dingen, in dem, waö zur
Schicklichkeit oder zum feinen Ton gehört,
ordentlich b,schlag«, sind."
Wenn noch ein B,wkiS nöthig war,
wi, skhr di, dkvtschkn Bürg?r Chicago S
Rkcht hatt,n, als sie sich geg,n die Recon
struktionSpolitik des Präsid,nt,n erklär
tkn, so wird kr durch dik Thaisachk gelik
fktt, daß diksklb, Frücht, trägt, wi, Figu
ra zeigt. D'ß ,bkN krst b,gnadigte Ber
räther eö wagen dürfkn, loyalk dkutfchk
Bürgkr, di, für ihr Adoptivvat,rland
tapfer gkkämpft habkn, in so gkm,in,r
Weis, zu b,schimpf?n, bkwkiSt wahrlich
nicht, daß di. Mild, dks Präsidkntkn «cht
angkwandt gewkskn ist.
Die febeuHliche Mißhandlung der
Freigewordene« in Kentu«ky.
' Offiziellen Aussagen
Gen,ral Howard hatt, den Hr. P
Bonesteel, Spezialinspektor d,S Kr,kd
wen s Bureau kür di, Staaten Kentucky
und Tennessee, beauftragt, nach Lkring
ton in Kentucky zu gehen um Untersuch
ungen über den Zustand der Kreigewor
denen im Leringtoner Unterdistritt, an
zustellen. Der über diese Untersuchun
gen von Hr. an General How
ard erstattet, Bericht wurde nun vom
General d,m Congr,ss« vorgklkgt. Er
lautet so:
An G,n.»Maj. Howard. C o m
missär d,S Burkaus für
Fr, ig,lassen, und Flücht
ling,, im Kri,gSd,parte
ment zu Waschington, D. C.
Ich b,sucht, Lerington und Umg,g,nd
und sitzt, m,in, Nachforschung,» unge
fähr ,in,n Monat fort, wobei ich folgen
de Mkthode bkvbachtet, : In allen Fäl
len von großer Grausamkeit gegen Frei
geworden, stützte ich mich auf di, besten
und zuv,rlässigsten eidlichen Zeugenaus
sagen, di, ich bekommen konnte. Was
geringere entweder gegen Personen oder
gegen Eigenthum begangene Gewalttha
ten betrifft und w S den ökonomischen,
sozialen und moralischen Zustand der
Race anb,langt, so folgt, ich meiner per
sönlichen Beobachtung und nahm die In
formation, die ich aus intelligenten und
vertrau,nSwerthen Quellen „hielt, zu
Hülfe. Aus d,n von mir ,ntgeg,nge
nommenkn Zeugenaussagen habe ich die
Fäll, von bedeut,nd,r,n Grausamkeiten
zusammengestellt. (Das Protokoll ist
dem Berichte beigefügt.) Wie aus die
sen eidlichen Zeugenaussagen hervorg,ht,
sind auf einem verhältnißmäßig kleinen
Raume und binnen kurzer Zeit sechzig
Fälle von unerhörten und teuflischen Ge
waltthaten vorgekommen, für di, auch
nicht der Schatten einer Entschuldigung
oder Beschönigung vorliegt. Ich bin in
den meisten Fällen im Stande, di, N a
m,nd,rMißhand,lt,n und
in vielen Fällen auch di, Mißhandle? an
,ug,b,n nebst Datum und Platz. Ich klas
sisizire diese Gewaltthätig?,iten folgen
dermaßen :
23 Källe, in welchen farbig, Männer
auf'S unmenschlichste geschlagen und ge
peitscht wurden; 4 Källe, in welchen
solch, Männ,r geschlagen und geschossen
wurden; 2 Fälle von Beraubung und
Erschießung ; 3 von Beraubung; S von
Schützen und Todten ; L von Schießen
und Verwundung ; 4 von Todtschlagen ;
l von Schlagen und Rösten ; 3 Tälle, in
welchen farbige Krauen angegriffen und
geschändet wurden; 4in welä„n Krauen
angebunden und so lange g,schlag,n wur
den. bis sie bewußtlos wurden ; 2 Källe,
in welchen Männer und ihre Kamillen ge
schlagen und von ihrer Heimath vertrie
ben und vorher ihres Eigenthums de
raubt wurden; 2 Kalle, in welchen die
Häuser Farbiger verbrannt wurden ; und
l Fall, in welchem auf vi, Petsonen in
einem angezündeten Haus, g,schoff,n
wuidk.
Unter diesen Opfern wären IS UnionS«
Soldaten uud drei Krauen vonz UnionS-
Soldaten.
Aber dies, Kalle bilden nur«»,» Theil
de» Katalogs von Grausamkeit«». Ich
hörte von vielen ähnlichen Fällen, aber
,S gelang mir nicht die nöthigen Beweise
»u erhalle«, da eS mir an Zeit und guter
Telegenheit fehlte. Selbst solche weiße
Männer, di, freundlich gegn, dl, Freige
wordknen gesinnt find, sträuben sich in
solchen Käuen als Zeugen auf»«trete«.
weil sie sich vor persönlicher Gewaltthat
fürchten. Dasselb, gilt von farbigen
Z,ug,n , l,tz,r, wissen, daß sie weder den
Schutz de» Bunde» noch den deS Staate?
genießen; dl, Civilbehörden nehmen sich
ihrer gar nicht«») und da» Freedman»
Burwu war bis zetzt machtlos in Ken
tucky.
In Folg, der obkn ang,sührt,n B?r
-br«h,n würd, von Vkn Civilbkhördkn nur
«ine V,rhaftung vorg,nommkn und
zwar nach ,in,m Mordk; abkr dkr Mör
dkr würd, gkgkn kink unbedeutendk Bürg
schaft kntlasskn; ,r hat sich dkr Verfolg
ung entzogen, und eS ist bis jetzt gar
»ichtö geschehen, um ihn vor Gericht zu
bringen.
Wohl aber wurde erst kürzlich das
bürgerliche Gesetz inAnwendung gebracht,
um solche Verbrecher zu b,fr,i,n und zu
b,schützen.
In der Nacht vom l6> Februar 1866
drang kink Bandk weißkr Männer von
Bath Caunty in daS Haus von Joseph
BallS. kinem dkscheidknkn, harmlosen und
sehr geachteten Farbigen, der schon mehre
rk Jahr, frei ist und 40 Acker Land be
sitzt; sie schlug,« ihn auf s greulichst,
und mißHand,ltkn ihn so lange, bis ihm
di, Eingeweide au» dem Leibe drangen.
Der Aermste starb zwei Tage darauf nach
schrecklichen Schmerzen. Dieselbe Band,
überfiel rinen andern dazu noch hochbe
tagten farbigen Mann Namens Th-ck,t,
der im Hause deS BallS war, schlug ihn
fürchterlich, drückte ihm ein Auge aus
und legte ihn dann über ein Feuer, ihn
zuerst auf der einen und dann auf der
ander,» S,ite röstend.
L. L. Llay und die vsn Lanava ausgk-
gang,n,n XkbkllknstrkifzÄzk.
Dkr Boston Advkttis,r veröffentlicht
kinkn aufgefangknen Brief deS Clement
C. Clay. datirt St Catherine?, C. W .
Novembkr 1864. dkr sich jetzt in den
Händen deS StaalsdkpartkMknts zu
Washington befindet Dkr Brief läßt
krsehkn, daß der Verfasser in Complicität
stand mit den von Canada ausgegangenen
Einfällen in die Vkr. Staatkn, die von
nichts als Raub und Mord und Plünd
,runq bkglkitkt waren. Jener Brief,
glaubt man, hat die wahren Gründe für
di, v,rläng,rt, Haft geliefert, in welcher
Clan ,u Fort Monroe sich befindet Der
Brief ist anl. P. Bensamin geschrieben,
und Clay dringt darin darauf, daß die
Rebellenr,gierung die Handlungen deS
Lieut. Bennett und anderer Strolchk
sanktionire, die d,n Raubzug gegen St.
AlbanS verübt h'ben, damit deren Aus
lieferung, nach Maßgibk des dköfallinen
Vertrags, ver,it,lt werden könnt. Clay
sucht dkrkn Handlung?» als
völkerrechtlicher Kriegsführung zu recht
fertigen. Auch interessirt er sih dafür,
daß in derselben Weise C'pitän Charles
H. Cole beschütz! werde, der des Seeraubs
angeschuldigt war, wkil kr versucht halte,
im Erie-Skk kinen Bundesdamvfer zu
kapern. Der Brief sagt : ~D eSy npa
thien von neun Zehnteln der Canadier
wenden sich dem Boung und seinen Leuten
zu. Di, Majorität aller Zeitungen
rechtfertigt oder entschuldigt seine Thaten
und betrachtet sie lediglich als Wieder
vergeltung, und Vit C »nadi-r wünsch.n
nur, daß die Autorität dc'
Staaten-Regierung über sie erstreck: wer
de, um allkn Auslieferungsanträgen wi
bkrstehen zu können." Der Brief läßt
sich alsvann über die damals gerade ob
schwebende Präsidentenwahl folgender
maßen auS:
„Alles waS dkr größt, Theil des nörd
lichen Volkes, besonders des Nordwestens,
bedarf um dem Despotismus in Was
Hinglon Widerstand zu leisten, ist ein
Führer. DaS Volk ist zum Widerstand
reif, und er mag sich bald nach der Prä
sidentenwahl einstellen. Auf jeden F >ll
muß er kommen, wenn unsere Armeen
nicht überwältigt, vernichtet und zerstreut
werden. Kein Volk angelsächsischen Ge
blüt« kann lang- die Usurpation und die
Tyrannei Lincolns ertragkn. Die mo
dernen Republikaner hassen die Dem
okraten noch weit mehr als die südlichen
Rebellen und dieselben werden, wenn
Lincoln gewählt wird, gkrade so verfolgt
und beleidigt werden. Sik müssen sih
kinem graufamkn und schmachvollkn Des
potismus untkrwkrfen odkr kämpfen.
Und das fühlen, und daS wissen sie auch
Die allgemeine GescbäftSstockung
Welche jetzt in allen Zweigen mehr oder
weniger gefühlt wird, läßt sich auf ver
schieden, Ursachen zurückführen.
Während deö Kriege« wurden fast alle
Lebendöbedürfnisse durch geringere Pro
duktion, vermehrte Berzehrung und ver
mehrte« Zahlungsmittel ungewöhnlich
theuer. ES war Jedem klar, sobald der
ungeheure Kriegsbedarf aufhörte, und
wieder l Million Männer ihrer gewöhn
lichen Beschäftigung zurückgegeben wer
den, wovon mehr als S-Krel Producenten
sind, die Preis, fallen müßten ; die Folg,
davon war, e« wurde in keinem Zweig,
mehr fabrizirt. als für den unmittelbaren
Bedarf nöthig war. Die Regierung
liatte außerdem eine sehr große Menge
Waaren verschiedener Art beim End, des
Krieges an Hand, und verkaufte diesel
ben wieder, weil sie dieselben nicht mehr
brauchte. Statt Käufer zu sein, wie
während der hergehenden 4 Jahr,, wurde
sik jetzt Verkauf,?. Mit d,m Fallen d,s
GoldeS würd, di, Jmportation erleichtert
und Waar,n in ungeheurer Menge einge
führt. Da die Ernte in Europa letzres
Jahr gut ausfiel, bekamen wir geringe
Preis, für unser, Erportartikel, di,
Folg, davon war, daß unser Geschäft
nach dem W,sten in S Stocken kam
Welschkorn verfault thatsächlich in Illi
nois, während solche« i« Gestalt von
Waaren von Europa nach dort importirt
wird. Bedenkt man di, ungeheure Fa
brikationSsteunn, di, Hoh,n Preis, d,r
Rohmat,riali,n und die hohen ArbkitS
lohn, der l,tzten Jahre, so wird man fin
den, daß d,r Tarif, der bei hohen Gold
prnnium vnskr, ,inh,imisch, Jndustri,
gegen die erdrückende Mitbewerbung d,S
Ausland«? schützt,, g,g,nwärtig aufge
hört hat. Schutz zu gewähren.
Der Süden hat sich bekanntlich durch
den von ihm begonnenen Krieg so ruinirt.
ist so arm gewvlden. daß«» zunst Htw«s
zum Verkaufen haben muß. eh, ,r kauf,n
kann, also auch dahin wird bis nach d,r
nächsten Crnte, di, übrigen» nur ,in,
halbe snn wird, für di, nördlich«, Jn
dustrieprodukt, nur ,in f,hr v»schrcknkt«
Abfatz zu ,rwart,n sein.
Die Ungnvißheit über di, finanziell,»
Maßregeln der Regierung, ob da«E,rcu.
lationSmittel vermindert wird oder nicht,
ob und welchen Veränderungen, die Fa
brikationssteuer unterliegen, wie hoch der
Tarif gestellt werden wird, da» Alle» sind
Dinge, die die Waar,npreife beeinträch
tigen und den Geschäftsmann zum Ab
warren veranlassen.
Man ist der Ansicht, daß Alle» im
Preise fallen wird und muß DieS ist
auch unsere Ueberzeugung, ohne deshalb
der Meinung Vieler beizupflichten, daß
die Preise sich wieder so niedrig stellen
werden, wie sie zu Zeiten deS demokra
tischen Freihandels waren ; dazu ist vor
Allem zu viel Papiergeld im Lande vor
handen. Auch die reiche Ausbeute un
serer Goldminen, der Emgangszoll und
die hohen inneren Steuern machen dieS
unmöglich.
Zu einer Finanzkrisis, wie die von 1837
oder 1857 wird es deshalb nicht kommen,
weil wir ein besseres und solideres Bank
wesen denn jemals vorher besitzen, nämlich
das Nationalbanksystem und weil unser,
Geschäftsleute w,nig,r v,rschuldet sind
als damals. Auch ist daS Gelo in großer
Quantität vertügbar, und so sehen wir,
daß trotz der Handelscrisis. d. h deS all
gemeinen Stillstandes der Geschäfte, die
Banken gegenwärtig eben so liberal dis
contiren wie nur jemals. Dadurch wer
den dem Geschäftsmanne die Mittel ge
boten, seinen Verbindlichkeiten nachkom
men zu können, ohn, sich genöthigt zu
sehen, zu Zi>anaSv rkänfen zu schreiten.
»Link vkrgiftung vu ch pflanzen.
Folgender Bergiftungsfall ,r,ign,tk
sich vorlktzte Woche zu Mudv Run, Car
bon Caunty.
John 'üankin, ein Lokomotivführer auf
der Pknn Hrven Abtheilung der Lecha
Thal Eisenbahn uns sein F.uermann,
Peter For, waren di, Ops.r. Zu der
oben erwähnten Zeit w.rr Rankin d »mit
beschäftigt, den Gravel Zug nach W»>te
Haocn zu führen. Als er zu Mudd Run
ankam, fand er, daß kr sich verspätet und
daS Wegrecht verloren und genöthigt sein
werde, eine Stunde oder län,er daselbst
zu verbleiben. Rankin und For fuhren
über den Fluß nach einem alten, durch
di, große Ueverschwemmung verwüsteten
Garten, um Pastinaken aufzusuchen;
sie fanden, was sie für Pastinaken yiel
ten und aßen rnchlich davon, worauf sie
nach dem Zugk zunickkehrtkn, als Bkive
über Unwohlsein sich beklagten. Ran
kin schlug vor, fischen zu gehen und er
suchte For, nach der Kabus, zu gehen und
eine Picke zum Köveraufluchen zu holen,
worauf er (Rankin) gemächlich am Run
Hinaufivanveite. Einige Minuten nach
her v.rnahnen die auf dem Zuge be
dienst,ten Leute ein Geräusch in der Ka
buse und aIS sie nach der Ursache dkssil
be» forschten, fanden sie For daselbst in
Zuckungen liegend schnell verschafften
sie sich etwis frische Milch und flößten
ih n dieselbe ein, was als Brech n ttel
diente. Er wurde von dem Krämpfe be
freit und wir bUd im Stande, zu sprech
en, worauf er den Umstehenden ku»d
machte, was er und Rankin g gessen
Ein Fuhrlreiber, welcher in großer Eile
zu dem Zuge kam, machte die Anzeige,
daß ein Mann in der Straße, weiter oben
am Run, todt liege. Als sie sich nach
der Stelle begaben, fanden sie zu iyrem
Entsetzen, daß es Rankin war und daß
derselbe in dem letzten Todeskampfe lag.
Oas Giflkraut harte sein Werk vollbracht
Er war augenscheinlich eines schrecklichen
Todes gestorben, da der Boden rings
um ihn herum aufgewühlt war, ein Theil
feiner Kleidung zu Fezzen zerrissen, sein
Angesicht verzerrt und seine Brust zer
fleischt, was kr in seinem Todeskampf
sich angethan halte. —For ivurde allmä
lig besser und befand sich bald außer Ge
fahr.
Proben der Wurzel, von welcher sie ge
nossen, wurden an Dr Hübner zu Beth
lehem, behufs botanischer Analyse üb.i
sandt. Letzterer beschreibt dieselbe als die
von Botanikern Cicuia Maculata ge
nannte Pflanze, welche aber als gefleck
tes Kuhgift gemeinlich bekannt, und deren
Wurzel ein äußerst tödtliches Gift sei.
Oiestlb, ist sehr gemein in nassen Wie
sen, Moorgründen und an langsamen
Wasserläufen entlang, erreicht eine Höhe
oo > 3--4 Fuß uns in fettem und günsti
gem Boden sogar bis 6 und 8 Fuß ;
Stengel und Zweig, purparfarbkn mit
dunkeln Purpurstr,ifen und Flecken,
welche in s Schwarze spielen. Sje ist
eine rauh aussehende Pflanze, von wi
drigem Geruch,; zerdrückt man sie zwi
schen den Kingern, so hat die Wurzel
tinrn Pastinakengeruch ; obgleich seltsam
g,nug Kuhgift genannt, wird sie jedoch
von Kühen und anderm Rindvieh nicht
berührt, da der widerwärtig, Geruch der
Pflanze, in Verbindung mit den Instink
te des Thieres, letzterem eine hinreichende
Schutzivehr ist. Man gräbt hin und die
Wurzel aus, in der Meinung, es sei süßer
Steinkümmel. von welchem man vernom
men, daß er angenehm zu kauen sei.
«Line neue »entvrekung
ES wurde jüngst die K>eb,rpflanz,
entdeckt und zwar nicht j. ne, welche Kiefer
curirt. sondern welch, Fieber verursacht.
Hier ist,in. Pflanze wenigstens, von der
wir Kunde geben, ohne fürchten zu dürfen,
in Bezug auf die Erlangung ihres Sa
mens mit Abfragen bestürmt zu werden.
Gewiß,« ist ein kleines Ding und eS
gehört ,in gutkS Aug, dazu, unterstützt
von einem guten Mikroöcop. um eS zu
finden, allein, wenn eS einmal gefunden
ist, kann man sagen, man hat den Sa
men des Schüller (Schüttelfrostes) selbst
entdeckt. Dr. I. H. Salisbury von
Cleveland, Ohio, kündigtim Am. Journal
of Med. ScienceS an, daß das kalre
(Wechsel) Kieber durch eine mikrosko
pisch, Pflanze verursacht werde, welche
man findet, wo fauleö stillstehende» Waf
s,r eben vertrocknet ist. Die Sporen
oder der Fortpflanzungsstaub dieser klei
,.,n Pflanze w<»d,n durch die f.uHten
Nachtnebel verbreitet, und in den Organ
ismus durch da« Athme» anfgenommen.
verursachen sie sen, weitonbr,itere Krank
heit der Wechselfielxr. Di, Wirkung,«
di,s,r klein,n Pfl,nze> komm,n vollstän'
dig mit d,m üb,r,in, wa» früher unter
d,m Vorkommen vonMaSMen vermuthet
wurde, und daß sie die wirkliche Ursache
desselben seien, wurde bewiesen, indnn
man Käst,n mit Erde, w,lche sie enthielt,
an Orte brachte, wo da» Wechfelsieber
nie, so viel man wußte, vorgekommn, war.
Zn ungefähr zwei Wochen, nachdem di,
Fi,b,»pflanz, dorthin gebracht worden
war, traten ganz scharfauSg. prägte Fäll,
bi,s,r Krankheit auf. Diese Entdeckung
nweitert bis setzt nicht unsere Kenntniß
d,r M>tt,l, uns davon zu besreien, allein
eS wird wahrscheinlich noch dieses Resultat
erreicht werden, und selbst deijenige, wel
cher nun begreift, wie er sich so,in Fieber
zugezog,», hält sich schon für halb g,-
heilt. Di« Sporen erhebkn sich blos in
dkr Nacht, und dann zu «in« Höh,, di,
nach dtr Localität vkrschikden ist 3V—lOO
Fuß. Dieses erklärt die Thais,che, war«
um die Nachrluft uns Fieder bringt und
warum höher, Lagen frei davon sind.
Nachdem der Fiebersame in den Organ
ismus aufgenommen, dann pflanzt sich
das Gewächs bort fort und der Patient
wird eine Art thierisch.S Tr,ibhau».
Amerikanische So»d« im Auslande
Hätten wir's nicht längst gk lußt.
schrkibt dj, ~H and,lS»kitun g."
daß deutsche Kapitalisten einsichtsvoll ge
nug sind, um unsere Bundes-Obliga»
tionen als ein, sichkr» Anlagk gkbuhrend
zu schätzen und vorzugsweise zu kaufen,
so würde dik Jkrkmiadk kink» Frankfurtkr
Finanzblattks, daS Alles gethan hat,
seinen Lesern Mißtrauen gkgkn „di, 1,,v
-igen Am,rikan,r" kinzuflößkn, un« j,t.kn
Zwkifelö übkrhkbkn. Ja, ja, di, „1,, d
'gen Am,rikan,r" laufen allen and,ren
Papikkkn. selbst den Oestreichern. den
Rana ab und „wenn ,s lo fortgkht,"
sagt jeneS Blatt mit aufrichtig,», Bkdau«
ein, „wird dkr lktztk Pfennig über t,n
Ocean segeln," wo er, damit möge der
Klagende sich trösten, jedenfalls besser
aufgehoben ist, als in Oestrich. Uebrig
eng ist's nicht Deutschland allein, daö
hier Anlagen für seine Capitalien sucht,
ganz Europa richtet seine Blicke auf
.'lmerika, als ein sicheres Asyl für sein
Geld, daS h'er nkbenbki höhne Zinsen
trägt als drübkn. Schnell, r als wir zu
hoffen wagten, folgen europäische Bör
sen der diesseitigen Hanssee für Fü,.f
Zwanziger und während kein anderkS
dort courameS Papier von der Besserung
deS europäischen Geldstandes prcsilin
bat. sind Fünf Zwanziger binnen wenigen
Tagen um 2 Prozent gestikgen. Wenn
die gegenseirigkn Rückwirkungen sich wik
dei holen, dürften unser, Notirungen wirk
lich durch das fortgesetzte Fallen deö
Gold-Agio s wenig afsicirt werden.
Tornas» im IVeslen
LouiSville, 24 März. Der Sturm
am Dienstag Abend warf an der Eck, der
zweiten und lesserson Straße, wo ein
heftige« Wirbelwind tobte, einen Wagen
dki Pf,rdeeisenbahn vollständig um.
D.'S Dach der LouiSville Rellmiible
wurk e so geschickt, als ob es durch Mensch
enhände geschehen wäre, von seiner Un
terlage g>'nss.',i und durch die Lüfte ent
führt. Ei» netter Zephyr!
Der Sturm, welcher auch in Indiana
und Illinois tobte, h't auch dort bedeut
end, Verheerungen angericht't. Zu Chi
cago tobt, ein wüthender Hagelstinm,
aber der gefährlichste Unfall von allen,
welch, bis j'tzt zu unsrer Kenntniß ge
kommen sind, ,reignete sich bei Conners
oille, auf der Cincinnati und Jndianapo
lis Eisenbahn.
Der Sturm warf hier meher, Häuser
und Scheinen um und riß einen steiner
nen Pfeiler der langen Brücke über den
Whitewater Fluß aus den Fugen. Die
ser Unfall scheint nicht bekannt geworden
zu sein, denn der Nachtzug, welcher von
Indianapolis abging, sauSre bei Con
nerSville mit gewöhilicher Schnelligkeit
vorbei, di, Lokomotive br.ich durch die
Brück, und fiel mit dem Bagagewagen
und zwei Passagierwaggon Sin den Fluß.
Ob Passagiere verletzt sind, wissen wir
nicht, aber derLocomoiiveführerist schwer
verwundet und der H,iz,r soll so stark
v,«letzt skin, daß ,r j tzt wohl schon ge
storben sein wird. Di, Brück, war ,in,
der beste« im Staat,; bis si, wieder her
gestellt ist, werden di, Passagiere mit
Booten über den Fluß gesetzt.
Aufder Mississippi Central-Eisenbahn
wurden sechs Brücken weggeschwemmt.
Launty
Vor zwei Jahren ,rschoß Jacob Low
millkr seine Schwester und man vermu
thete damals daß derselbe nach Canada
entflohen sei, da k,in, Spur von ihm zu
finden war. Am 4. März fand ein Hr.
Marschall seine Gebeine auf dem Lande
der Krau Roß in Woodivaid Taunschip,
in ,inem ga»z entlegenem Platze in ei
nem Laurel-Gestrüppe. Er lag auf dem
Rücken <tuf die rechte Schu'ter gestützt,
den rechten Arm ausgestreckt und damll
sein Gewehr haltend, die Mündung ge
gen daS Gesicht, den Kolben vom Körper
abgewandt. Der link, Arm war d,n
Körper entlang, als ob er eben ,in,n 3
Kuß langen Stock mit gabelförmigen En
de losgelassen habe, welcher dabei lag.
und gebraucht war, den Drückkr am Ge
wehre zum Abschießen anzuzi,h,n. Mef
s,r. Geldtasche und Pulveihorn waren in
der Hosentasch,. D,r Stock war glatt
abgeschält und langsam und bedächtig
angefertigt. Die Knochen b-S rechten
Bein-S waren untkrhalb deS Kniees ab
gebrochen, und wurden etwa zehn Fuß
vom Köl per entfernt gefunden. Wahr
scheinlich Hut», sie ,in Thier beim Verzeh
ren des Fleisches dahin geschleppt. Es
ist glaublich, daß Lowmiller auf seiner
Flucht gefallen sei und ein B in brach,
was ihn am Weiterkommen hinderte, so
daß er mit Müh, d,n Hügel hinauf in
das Bersteck kroch, worin man ihn fand.
Wahrscheinlich konnte er nicht weiterkom
men und- um dem Hungertode zu entge
hen, erschoß er sich im Liegen. Das Ge
wehr war abgeschossen als man ,s fand,
daS krplodirtk Zündkäppchen lag dank
ben, da» Gksicht war dnich d,n Schus
forta,rissen, und der Schckdkl in Stück
z,rtrümm,n. Di, Klkidung war hall
verfault, nur Strümps, «od Stkf,l wa
rea »>,mlich gut »rhaltkn. Daß di, IU,
b,iii, dik v,rmißtkn Jacob Lowmillk
waren, irnrdk an der Kleidung und ai
dem Tkwehr, krkaunt.
(Nefatzaiftö» Vtstizen.
grsA, Smpsrium —Miller
«chrtidcr uud (!0,, Händler in auSlSndtschn
und hiesigen Zrockenwaaren, No, IV Ost-Hamil
ton Etraße, vom Allen Hause gegenüber, nächst
Zhsttc zur vrsten Stational Bant, haben diese,
(Montag) Morgen ihren neuen Store eröffnet
den größten und schönsten Etore der sich nm
aujzerhald der großen Llädte Philadelphia ode
New Uork befindet mit einem ganz neuei
Gülersiock angefülll-dem besteo Assortiment da
je nach Alleutowu gebracht wurde. Unser Ltoi
umsaßt eine allgemeine AuSioahl, wie man sie ti
größern «toreS zu finden gewohnt ist. nämli«
einen wohlgewählten Waarenvorraty fdr Ltad
und Käufer finden hier zu jeder Zeit di
besten und neuesten Stylcd zeitgemäße Waare»
welche so niedrig im Preise al« irgend sonstw
verkauft wcrdcn Wir Icntcn besondere Ausmert
samkeit auf uuscre Dreßgüter, alv einfarbige
gestreifte und figurirte Poplinv. Mohair», vor
jcdcr Art, «cibe von allen Farben, einfarbig
und Hancy Mono Delainev, Kattune, o, 112, w
Ebenfalls, ein iinübestroffcncr Stock von gebleich.
ten und lmgrdleichtkn Mouvtm«, NWHhanlß
ChcckS. Tick», CarpctS von jebcr Bciitnnung
Boden und Zisch.Ocltuch, Ftnsttr-Schävt» u
s, w CS ist offciidar, daß wir mehr ?rockn»>
waarcn habcn alv anbcrc StorcS. indtm dal
illiscrigt das cinzigt Ctadlissrnicnt ist. wtlchkS sici
aubichlicßlich dtin Zrockcnwaarcn Geschäft wid
mct, währcud unscrc Nachbarn ihre StorcS hall
mil GrozericS und Quttiivwaarcli aicgcfüllt ha
dcn—wir abcr habcn den ganzen Raum mi
Zrockcuwaarcn angtfüllt. —Allc sind cingclatn
bci uns vorzusprechcn und uns rn herrlicher
Waarcnstock in Augcnschein zn nchmcn. A 2-3»
wird angeboten alle»
Dcnjtnigcii. .oclche frühzeitig an Hudcr Br»
bcrd' groß»!« Store anrufen. Daselbst könnt lh
wohlfcilcrc Güter kanfc» alv irgend sonftw« li
Allciitown aIS Seide, Dclaiirc», Alpaca»
Moudliii, Kattun, CarpctS, und alle auden
Zrockeiiwaarcn, Grozcricv, Oiiccnvwaarcn, u 112
w Sie siiib sotdtn von New Aork und Phi
ladelphia zurückgekehrt, wo sie cincn sehr unifaf
seiibcn Waarcnvorrath an Panie-Preisen eingr>
kauft, und denselben nun in ihrem Store haben
Die Waaren sind 2t) Prozent niedriger—ai
Wilson s altcin Standplatz, 3 Thüren oderhal!
dem Eagle Hotel. Ä3-2«
Unser» Seadtwadl.
Daß nicht alle dcn Ausgang unsercr letzte»
Stadtwahl licbcii, bicv versteht sich von selbst
so gcht eS abcr auch in Bezug von allen anderi
Dingen, DicV verändert die Sache aber durch
aus nicht, daß wer Grozcrcien kaufen will a n
B este n thut wcnn er bei W, C Smit h ii
dcr Bte» Straße anruft —DieS ist leine Heuche
lcl—und wir sind in vollem Ernste, M 27?«
Tie Vampffpriften. »
Letzte Woche »var lu> große» „Evitemenl
wcgcii den verschiedenen l!
Allmtaun—dcr Cine meinte so uud der Auder
wieder anbcrS—Wcll. laß ?cdcin seine Mein
»ng —abcr in Hinsicht von Z, D, .kcmnicrcr
Cigarren, Clit nnd Ranch-Zabak, sind All
cinig—lind Alle geben zu. daß seine Qnalitä
nnd Billigkeit nicht zn übertreffen ist —ProbirtS
und Ihr werdet Alle sagen wie wir sagen
M272r
pflanz G undb erkn.
Wichtig für Bauern, Eliav
stcrmachcr am Ecke dcr Iv. und Hamilton Slr
liat socbcn erhalte» eine große Quantität vol
Ncilyork Staat, Weißsprout, Jersey . Sprouk
Buckkye. frühe Dytemend, sowie verschicden
Arten von Pfianz-Gruiiddeeren, welche er wohl>
feil zniii Verkauf anbietet. Er hält auch gleich,
falls Älec» und Zimothy-Saamen zum Berka»!
an Hand. -
Leben«. Versicherung.
I, (5, S im d, Esq. dcr Agent für die Amer
iea» Lebcnv-Äcisichcriingd-Gesellschaftvon Phl.
ladclphia, war letzte Woche in »nstrcr Stadt an.
wcsend, und iiberreichte dcn Wittwen oder Ha-
Milieu dcn belauf zu denen ihre verstordcnnl
MWeder versichert waren—nämlich der dcv
?ol>n >s, Kiiltly S2s(>«> und der dev Maj, «mos
Eilinger 51500, ?m letztere» Falle war dlo»
die Luinmc von einigen «l> ZHaler eindezahlt
Diese Conigaquie hat in einer nicht langen Zeit,
in dieser Stadt. a»f Lebe» SNMV auvdezahlt.
Dr SV, Z. R o in i g ist dcr Agent dieser Com.
pagnie—und ein jeder Bürger solltc sein Lede«
ohne Verzug versichern laßen,
Henry H0,v,1
Hat seine Buchbinderei in die Wallnuß Stra
ße. zwischen der 9, uud I« Strassen, «llentown
verlegt, wo er stets bereit ist, all in sein Hach
eiiischiagkndt Arbeit prompt zu verrichten und av
dcn billigsten Preisen z» liefern, Aufträge tön.
neu im Biichstohr zum Patrwi" ahqegp
ben werden, von wo aul, »a» d«s«l»« pinttlich
besorgen wird.
H,imba«d. Kelfrich und t».
Cadinetmacher und Leichendesorger in Allentaun.
sind in dav Vebäudt ded verstorbenen Neuben
Reiß. Nc> Z 2 West Hamilton-Straß,. gezogen,
wo sie ihren Geschäften wie früher pünktlich ab
warten werden.
«W-Beide Nlndernörs-Candidaten, nämlich
Maj Gen Zohn W Veary und Hiester Liymer
haben letzte Woche hieher gesandt und zwar zn
Z D Ä e m m r r e r sür Cigarren, um ihre
freunde damit zu beschenken. Die» spricht gut
sür Alleotaun—und zeigt auch, daß jene große
Herren anögefunde». wo man die besten Ligar.
reu im ganzen Staat kaufen kann. Zn^
Muß grcßer g,baoe w,rd,«>
Unser Freund WC Smith m der Stnk
Straße, der den wohlfeilen Ärozerien-Stohr
hält, findet eS luimöglich feine Hunden alle zu
bedienen, weil seine Stohrstube zu Nein ist. —
Er gibt aber nun Nachricht, daß er die Hand
werter schon bestellt hat, um die Stube größer zu?
bauen, ?» ver Zwischenzeit wünscht er aber
dennoch, oaß alle Kunden vorsprechen möchten—
nnd er will thue so gut er tonn, Solche sind
die Aolgeu von dem ..advertiesen," Zm
s e r a « ?.
Wir sind unserm Zrennd H< n h
Dank schuldig für seine Flasche so herrlichen
Sirombeeren-Weia. H» Emith ist
immer »in wohlthätiger u»d wvhlw»il,nHer vkr
ger gnvesen uud wir »erstcher«, »aß cr e» auch
bleiben wird, Lk, »oite» die» itv» ftr lha
lagen, namlKt»! Laß cr am Mi d««
an dn S»,aß< von Wtmpun nach
Philadelphia. der beste, «Bsthäuser im
ganzem Caunty hgll— und baß wer die Straße
dahio grht vdcr hicher komm» und-picht sti ihyi
.stoppt" gewiß stink Piisintss nicht verstedt