Sechs Eamty Patriot. Allentaua, Pa.. »S. Januar ISS«. Gen. Schern,«« ermahnt dt« s«d ltche« Stegertretber,nr Nrbeit T»n»ral Scherma« kam »»ulich auf sein»» südlich,» Wand,rung»n nach Little Rock, d,r Hauptstadt von Arkansas, wo gerade die StaatS-Convention abgehal ten wurde, um verschiedene Beschwerden vorzubringen, namentlich aber die Beset zung d,S Treueides »u bewirken.— Scherman wurde kingeladen, der Conven tion beituwohnen, nahm die Einladung an und addressirte die Delegaten kurz und bändig. Nachdem er ihnen das Recht zugestän de», sich friedlich zu versammeln, und über die politischen Verhältnisse ihres Staates zu sprechen, sagt» er ihnen: „Ihr habt eine wichtiger, Arbeit zu thun, die nicht politischer Natur ist. Euer Staat bedarf eurer Aufmerksamkeit in ander,n Richtungen. Ich komme aus weiter Kerne zu euch und sage euch, daß ihr hinter allen Theilen d,S Landes zu rücksteht. — Richt,t eure unmütelbare Aufmerksamkeit auf diese Dinge, welche euer» Staat einladend für Fremde ma chen, damit dieselben zu euch kommen und sich hier ansiedeln. Ihr habt nicht fünf zig Meilen guten Weg in Arkansas; verbessert die Straßen, erleichtert das Reifen von Punkt zu Punkt. Ihr seid hinter euren Schwksterstaaten zurückge blieben, weil ihr kein System der inneren Berb,ss,rung,n ang,nomm,n und keine ,uer,r reichen Hülfsquellen benutzt habt. „Ihr werdet bei euerem Wiedereintritt in die Union willkommen geheißen, welche heute stärker, "lS jemals, und auöwärtS mehr geachtet und zu Haus, m,hr geliebt ist, als zu irgknd ,in,r Zeit. Aber ihr denkt, ihr habt nicht alle die Rechte, die euch zukommen, und doch habt ihr unter den obwaltenden Umständen mehr Rechte und Privilegien, als ihr in irgend einem civilisirten Lande, ausgenommen Ameri ka, haben würdet. Hättet ihr das, was ihr gethan, unter der blutigen Flagge Großbritaniens oder der Tricolore Frank reichs gethan, so würde es vielen von euch nicht gestattet sein sich heir zu versam meln und über politische Rechte zu sprechen. Ist nicht diese Versammlung der beste Beweis, daß ihr ein gut Stück Freiheit habt? „Das Land ist arm und ihr könnt all, etwas thun, um es zu cultiviren und wie der gedeihen zu lassen. Cultivirt den Boden, bringt eure Pflanzungen in Ord- MUNA. trrfft jrvr mog»tye Zvervesserung und bringt eure Local. und Caunty-An gel,genh,iten in Ordnung. Diej, Ar beit wird ein' wohlthätigere sein, als wenn ihr in diesem oder im nächsten Jah re stimmt; ihr braucht noch zwei oder drei Jahre gar nicht zu stimmen. Di e politische Organisation be darf keiner so großen Eile; helft daö Land anbauen und k ümm »rt euch vor läu si g nicht um daö Stimmen." Nachdem Scherman nochmals zur Ar beit gemahnt, schließt er seine Red» mit den Worten: „Ihr wünscht, Fri»d»n zu haben, die Natiyn wünscht d,n Fried,«, wir Alle wünschen ihn und ich weiß, daß wir ihn haben werden. Ob ihr ihn zu haben wünscht oder nicht, gleichviel, ihr werdet ihn haben, de n n wir haben die Macht, ihn zu erzwingen." Diese derbe Lektion wird natürlich den arbeitsscheue« Südländern nicht beson ders munden, dennoch aber eine heilsame Wirkung nicht verfehlen. Präsident Johnson. Der Präsident der Bereinigten Staa ten bekleidet nicht nur das höchste, son dern auch das mühevollste Amt in der großen Republik. Enic amerikanische Korrespondenz in der Times gibt eine Schilderung seiner täglichen Beschäftig ung. Um 6 Uhr verläßt Präsident Johnson schon sein Schlafg»mach und widm»! d»r Lektüre der Morgenblätter lt Stunden; dann nimmt er sein Krüh stück ein und begibt sich »um Bureau der Ex,cutive, wo ihn schon ein Stoß von Briefen erwartet. Seinen Stkretären diktirt »r Antworten auf di» vielfachen Anstellung»- und Beförderungögesuche, auf di» Amnestie- Petitionen, deren durch schnittlich 20t) täglich einlaufen, auf di, Anfragen von Beamltn; doch ,h, di» Arbkit zur Hülst» vollendet ist, wimmeln oie Vorzimmer schon von Besuchern, welche ihr, Karten dem Präsidenten auf dringen lassen. Politik,r, Eigknthümer confiScirter Güt,r, Pardonsuch,r schr,i ten ungeduldig vor der Thür deS Bu reaus auf und ad und Frauen verlan gen mit unbeschreblicher Unverschämtheit sofortigen Zutritt. Der Präsident muß seine Arbeit li,g,n lass,n ; die Besucher treten einer nach dem andern ,in. Jrr lhüm,r üb,r Jrrthüm,r, V,rl,genheit»n üb»r V»rleg»nh»it»n kommen vor, und wenn um 2 oder gar um Z Uhr nech keine Abnahme der Gäste zu verspüren ist, so läßt der Präsident, nachdem er ein paar SeketS-r« als Verstärkung zu sich geru fen, die Thüren für Alle öffnen; die Menge drängt sich hinein, wie ins Thea ter uyd einer nach dem andern wird höf lich oder kurz beschieden. Die Secretäre zeichnen die Beantwortungen der vei schie <euarligen Gesuche so rasch auf, wie sie auö d,S Präsidenten Munt» kommen; un 4 Uhr ist der Saal gelichtet, und nach d.r gehübten Anstrengung mit tiefem >s»nf,,r aufatdmend, begibt sich H,rv Johnson »m 5 Uhr,u tische. »ach aufgehobener Tafel erscheint er in seinem Bureau, um die unter drochene Arbeit der Durchsicht und Ab fertigung d»r unzähligen Schriftstück, auf skinkm Pult« fort»us,tz,n. Bis ll Uhr v«rw»ilt er bei dieser B»schäftigung, um di,se Stund» aber zi»ht ,r sich regel mäßig »ur Ruh« zurück. Außer s,in,n g,wöhnlich,n Obli,g«nh,it«n hat ,r wäh r«nd d?« Tag,« in j,Vtt Stund, noch be sondere Andi,nz,n »u g,währ,n. V,r tr<t,r fremd,r R,gierung,n. Gouv«rn»u r», Congttßmitglikd» und Gkneräl, w,r d,n j,d,rz,it zug,lass»n, w,nn si, rrschei n,n. Ein jkglicher hat »in, Ängklkgen h»it vorzubringen, w»lch» di» sorgfältigste B»rücksichtigung vrrditnt, und üb»r Al l»ö hervor ragt daö große und schwierig, Problem der Relonstruktion der Union. Es ist nicht zu verk»nn»n, daß »in großer Theil s»in»r Arb»it»n und zwar der zu gleich mühsamst» und mindest wichtig», unter ,in,m b,ss,r,n Syst,m, d,r Ge schäftsordnung ,ben so gut von unterge ordn,t,n Beamten erledigt werden könn te. Die Lage deS Südens und di, Fi nanz- Verhältnisse reichen gegenwärtig gewiß hin, seine ausschließliche Aufmerk samkeit in Anspruch zu nehmen. Jefferfon DavlS l Botschaft dcs Prrsidkotca an dt» Senat. Lericht d,Szßri,g«minisler» und At torney-Generala. Waschlngton, Jan. V. 1866. Der President überreichte heut, dem Senat eine Botschaft als Antwort auf einen Beschluß, welcher ihn aufforderte, diescr Körperschaft iit Kenntniß zu setzen, wegen welcher Anklagen J,ff,rson Davis im Gefängniß gehalten und nicht vor Ge richt gestellt würd». D,r Pr»sid»nt schließt zu gl,icher Zeit Berichte d,S Kri,gSmlnisterS und Attor ney-Generals ein und macht den Senat auf den Theil seiner jährlich,n Botschaft aufmerksam, welcher sich auf die Frage betreffs deS AbHaltens der Circuit Court der Vereinigten Staaten in den Distrik ten b,zieht, wo die Authontät derselben gestört war. Kri»gö-Depart,»n»nt. 4. Januar, 1866. Mein Herr! In Beantwortung der b»ili»gend»n Se nats-Beschlüsse vom 21. December 1865, habe ich die Ehre zu berichten, daß 1) Jefferson Davis durch Vereinigten Staaten Truppen am 10ten Mai 1865, im Staat Georgia gefangen genommen wurde und zwar auf Befehl dieses De partements und seitdem in Fortreß Mon roe gefangen gehalten wurde, um die Maßregeln der Authoritäten der Verei nigt-n Staaten abzuwarten. 2) derselbe auf keine formelle Crimi nal-Klage, wohl aber auf die Anklage des Hochverraths durch die Grand-Jury des Distrikts Columbia festgehalten werde, und diese Klage jetzt der Supreme Court des desagten Distrikts vorlieg,. Er ist in gleicher Weise angeklagt zur Ermordung Abraham Lincoln's aufgesta chelt zu haben, und bei der Ermordung »»n UnionS-Solvat,n, durch Auöhung,- rung und a»d,r, grausame Behandlung derselben, verwickelt zu sein. 3) Der Pr,sid»nt, d»r ,S für zweckmä ßig hiklt, daß Jkfferfon Davis zuerst vor einem kompetenten Schwurgerichtshofe auf die Anklagt d»S Hochverraths gestellt würde, von dem RegierungSanwilt da hin berathen würde, daß der paßendste Platz für diese Verhandlungen der Staat Virginien sein würde. Dieser Staat aber in der Jurisdiction des Hauptrich terö der Supreme Ccurt liege und dieser keine Sitzung seit d,r Gefangennahme von Jeff. Davis gehalten habe und noch für ein» unbestimmte Zeit sich geweigert habe, daselbst Gericht zu hallen. 4) Neben Jeff. Daviö noch mehrere Personen, die als Offiziere der Rebellen- Regierung angestellt waren und gehan delt haben, auf die Anklage des Hochver raths, Mordes, u. s. w. gefangen gehal ten werden. Noch andere Offizier» der sogenannten confödirirten Regierung, welche arretirt und gefangen gesetzt waren, sind auf Eh renwort entlassen, um die Entscheidung der Regierung bezüglich der genannten Verbrechen, oder Amnestirung und Par donirung abzuwarten. Unter diesen ist S. A. Freholm, Fi nanzminister, John A. Campbell, Ass. Kriegssekretär, I. A. Seddon, Kriegs minister, John H. Peagon, General- Postmeister, A. H. Stevens, Vice Pre sident und ander» Personen von weniger Bedeutung. m. Stanton, Kriegsminister. Zlttorn»y'G»n»ralsOffic», 4. Januar 1866. An den Presid»nt»n : Ich hab» di» Ehre, si» im Nam»n d»S Senats ergkbenst zu »rsuchen, die Grün d» anzugeben, in Folge deren di» Prozeß irung deS Jefferson Davis noch nicht er folgt ist. Hierauf behauptet der General - An walt, daß nur »in Civilgericht Jurisdik tion über das Strafrecht deS Hochver raths habe. Dann schreib» k»in Senats Beschluß vor, daß ein Verbrechen in dem Staat, wo eS begangen, verhört und verurtheilt werden müsse. Er thue die Erwähnung nur bei dieser Gelegenheit, um den Presidenten von der criminellen Verfolgung von Jeff. Davis und Genossen auf Grund der vorliegen den Anklage in Kenntniß zu fetzen. Dann gibt der General - StaatS-An walt die Andeutung, daß eigentlich die pardonirten Personen nur im Schutze ge gen Verfolgung politischer Verbrechen wären, und daß sie von den Circuit Ge richten noch Extra der begangenen Ver brechen wegen, je in den Stalten, in de n»n letzter» degangen, belangt werden könnten. Und ditö müßt, g,sch,hen. Schließlich sagt ,r: Ich denk», eS ist nur die Schuldigkeit des Pr,sid,nten eine criminell, Verfolg- MG »«ch »», MstSntziße» verichtShofe zu j,d,r paffenden Zeit geg,n diejenigen einzuleiten, wklche besonders di, kürzlich len Feindseligkeiten hervorgerufen haben und dabei betheiligt waren. Ich würde ,6 für ,in» traute That» fach» ansehen, wenn manch» von denjeni' gen, die vom Schwerdte verschont bliebe» auch dkm Gesetz,» ntschlüpfen sollten, aber »S würd, noch traurig»r s»in, wenn die Executives,walt b,i d,r Ausübung ihr,r constitutionkllen Pflicht,n, ind,m sie di,s, P,rson,n vorßichterstühl, bringt, um ih re V,rbrechen zu verantwort?», den ein fachen Sinn der Constitution verletz»«, oder im Geringsten daS Leb»nSprinzip dirseS JnstrumenltS stör,» würden. Ich hab» di» Ehre ,c. Iam»« Speed, Attorney-General. ÜWett«reO Über dl« Mormone» Brigham Doung soll nicht weniger alö 185 Frauen haben, Silas Röder !2S, Jkremiah Stern IN, Job Billison 93, Julius Hoffman 92. Habacuck Croatsy Zl und Gideon Rufsian 84. Dies, vor genannt,» Leute sind als d,r kigentliche Adel von Salt Lake zu betrachten—und ,in, bessere Aristokratie hat die Welt ge wiß noch nicht gesehen. Brigham's älte ste Frau ist nicht über 49 Jahre alt, seine jüngste 23. Achtundzwanzig seiner Frauen sind bereits gestorben. Silas Röder, der nächste im Range d»r Heili gen, kann die Namen seiner Frauen nicht einmal behalten, so daß er sie einfach nu merirt. Dieser Aristokratie gegenüb»r muß man indeß von der Masse des Volkes sagen, daß sie in einem ganz anderen Style lebt. Durchschnittlich haben die Mormon»» nur »in» Frau, »inige allerdings wohl zwei oder drei. Brigham Doung ist. wi» man wenigstens Grund hat anzunehmen, der Vater von 245 Kindern, von den»n 32 bereits verstorben sind. Von den noch le benden 213 sind 85 männlichen und 128 weiblichen Geschlechts. Silas Röder ist dreifach und Jeremias Stern so ;ar neun fach mit Brigham verschwägert. Der erstere hat drei Schwestern und der letzte re neun von einer Frau ihres erlauchten Chefs geheirath»t. Es ist auffallend, daß diejenige Natio nalität, welche unter den Marmonen die stärkste Vertretung hat, die schwedische ist. Nach dieser kommt sofort die däni sche. Die Zahl der Norweger wird von der Schotten übertroffen. Ihnen fol gen nach der Reihe Schweizer, Deutsche und eingeborne Am»rikan»r. In Al len Ansiedlungen der Mormonen befinden sich überhaupt nur 2 Franzosen, 3 Itali ener und ein Spanier. Von dem letzte ren könnte man fast glauben, daß er ein Nachkomme Don Quixoces sei. In Betreff der weiblichen Bevölkerung ist zu bemerken, daß nicht eine einzige Französin sich unter den Mormonen be findet ; wohl aber sind 8 Italienerinnen, zwei Spanierinnen und sogar eine Grie chin unter ihnen anzutreffen. Die Mehr zahl der Frauenzimmer stammt aus den Vereinigten Staaten, Skandinavien, der Schweiz, Deutschland und Mexico. In der Salzfeestadt scheint sich ein ern ster Konflikt zwischen den Ver. Staaten Behörden und den Mormonen vorzube reiten. Die Mili» „der Heiligen verletz ten Tage" übt sich ganz offen in den Waf fen und aus dem Hasse gegen die B,ei nigten Staaten wird kaum noch ein Hehl gemacht. General Connor, der Com mandant der föderalen Garnison in der Salzseestadt, beantwortete die drohenden Manifestationen der Mormonen kürzlich damit, daß er seine gesammte Cavallerie durch di, Straßen defiliren ließ — gewiß auch kein gutes Mittel, um die aufgereg ten Gemüther zu besänftigen. Glückli cherweise liegt der allmächtige Prophet Voung seit ,inig,r Zeit schwer krank dar nieder und ehe er sich wieder erholt, wird wohl kaum ein ernster Ausbruch deS Streites zu befürchten sein. Hoffent lich wird unsere Regierung geeignete Maßregeln treffen, um die widerspensti gen „Heiligen" nöthigenfallS mit Ge walt im Zaume zu halten. Die Vfftce für „todt, Lriese." Dem Correspondenten der Boston Samstag Abend Gazette verdanken wir folgende recht interessante Mittheilung. ~Die Office für die „todten Briefe" ist für den Fremden wohl eine der Merk würdigkeiten Washington's, für dieClerks derselben jedoch eine Marterkammer. Das Oeffnen, Prüfen und Sortiren von 14.5N0 Briefen alle 6 Stunden bringt viel harte Arbeit mit sich, aber sie muß gethan werden, da jährlich circa Mil lionen solcher Briefe in diese Office kom men. Alle unterzeichneten werden dem Abs,nd,r zurückgesandt, aber eS sind so ungeheuer viel, nur g,schrieb,» von „d,i -n, Dich ewig lebend, Elise" oder „Dein ewig getreuer Franz", welche Zeugen der Liebe der betreffende Clerk in einen dazu bestimmten Papierkorb wirft. Aus die sem Wehmuthsbehälter wandern sie in die Schneidemühle, um in kleine Fetzen zerschnitten zu werden und von hier in die Papiermühlen. Di» größte Mehr zahl dieser Briefe ist durch die Unvorsich tigkeit der Schreibenden verloren gegan gen und eS überschreitet meine Einbil oungSkraft, wie das Volk so fahrläßig sein kann, wie eS bei Versendungen von Geldsummen vorkommt. Gegen 85.000 Briefe kamen während de» letzten Jah res in unsere Office, in welchen entweder Geld, Checks oder Bonds lagen ! Und ist es wohl zu glauben, daß über H 3.500,- 000 in diesen Briefen enthalten waren. Ein Brief enthielt allein zwei Tausend- Thalerscheine. Er wurde dem Absender zurückgesandt. Ein anderer mit H 350 tonnte nicht zurückgesandt werden, da ihm jedwede Unterschrift fehlte. Aus dem Stempel der Postmarke ers«h man, daß er von Chicago kam, wohin er zurückge schickt und dem Absender schließlich, nach dem er sein Anrecht bewiesen, übergeben wurde. Dieser Herr hatte in der Eile vergessen zu unterschreiben. Der wich-1 tigste Brief oder vielmehr Packet, welches in den bewußten Papierkorb kam, eNt-! hielt H 20,000 in BondS. Alle Sorte» von merkwürdigen Arti kel» kommen vor. At» ich «nes Tage» »»fälliger Weif, gegenwärtig war, »nt? hielt der zuerst eröffnete Brief G 25, dann kamen 2 Packet» mit Mkdizin, dann wie der Mahnbrief», Bilder, Postmalken, sogar Schlangen, Flaschen, u. s. w. SS ist wirklich »in wahres Sam melsurium. USie Vtars«ball Magna« setner Aett dte Uholera vertrieb Daß Zerstreuung und Fröhlichkeit deS Gemüths »in treffliches Schutzmittel ge gen die Cholera sind, davon lieferte der unlängst verstorben» französische Mar schall Magnan vor Jahren, aIS die Cho lera unter den von ihm commandirtkn Truppen in Algi,r furchtbar wüthete, einen klar,» BrweiS. Magnan war damals Oberst, befrh? ligt»aber als stellvertr»t»nd»r Brigade- Ä»n»ral mehrer» R»giment»r. Die Cho lera brach unter den Truppen äuS und raffte täglich mehrere hundert Soldaten weg. Di, Aerzte waren in Verzweif lung, ihr» Mittel halfen nichts, schienen im «egentheil verderblich zu wirken. Die strengste Diät wurde beordert, Ex cesse jeder Art wurden auf das strengste verpönt. Das Lager glich einem Klo ster, die Soldate.-, waren schweigsam, und in sich versunken, die Offiziere schrie ben Abschiedsbriefe an ihre Angehörigen, weil jeder auf seinen nahen Tod vorberei tet war. Magnan schüttelte den Kopf zu diesem Treiben. „Bei dieser Wirthschaft wird kein einzig« von unö übrig bleiben,.um die Nachricht von d,m Tod, der Anderen nach Haus, zu bringen," m,int» ,r. „Es muß anders w,rd,n, Hr. Adjutant, rufen Sie mir doch einmal den Oberarzt," Dieser erschien mit einer entsetzlich so. . genvoll,r Mikne, die so düst,r wi, das Todesbullttin aussah, daS,r täglich im Hauptquartier einreicht,. „Wie steht ,s heut,, Herr Doktor?" redete ihn Magnan an. „Nicht beßer mein Obel st! antwortete der Arzt. „Weder in der Zahl noch in der Heftigkeit der Anfälle läßt sich die geringste Besserung verspüren. Ich bin in Verzweiflung, denn meine Kunst ist hier ohnmächtig!" „DaS hab» ich lange gemerkt, und es freut mich, daß Si, selbst zu der Ueberzeu gung gekommen sind. Ich vermuthe so gar. daß Ihre Rathschläge d,r Krankheit Vorschub leisten und ich bin dah.r ent schloßen, »ine ganz andere Behandlung vorzuschreiben!" Der Arzt sah den Oberst erstaunt an, und fragte ihn gereizt, was er dann für ein Mittel besäße. Seiner Meinung nach sei noch keines gegen die Cholera entdeckt. Sie sollen?S gleich hören!" Nach diesen Worten dlklirte er seinem Secrelär folgenden TageSbefehl an die Armee. ~Jm Interesse der Gesundheit und na mentlich als ein unfehlbares Vorbei gungSmittel gegen die Cholera befiehlt der kommandirende General, daß regel mäßig jeden Abend bei Einbruch der Dunkelheit groß, Feuer angezündet wer den, je einS für jede Compagnie, und daß die Soldaten derselben sich wenigstens 2 Stunden lang »n heiterem Tanz unter Musik amüsiren sollen. Nur die ausge lassenste Heiterkeit wird den Zreck e> fül len, den der General bei diesem Befehl im Auge hat. Vor dem Beginn des TanzeS soll eine doppelte Rationßrannt wein an jeden Tänzer verabfolgt werden." ~WaS meinen Sie dazu, Herr Dok tor ?" fragte L"!agnan. „Ich meine, daß die Ausführung des Tagesbefehls die ganze Armee unter die Erde bringen wird," entgegnete der in seinem Stolz beleidigt» Mediziner. Der General ließ sich aber nicht irre machen. Es war »in kühner Streich, der aber vollkommen reussirte. Am nächsten Tage zählte man statt 160 Todesfällen kaum 60, am »weiten Tag, sank die Zahl derselben auf 25, am dritten auf 5 und am vierten war kein einziger neuer Fall vorgekommen! Die Geschichte soll vollkommen authen tisch sein. Ob das Recept in allen Fäl len anwendbar ist, scheint bis jetzt noch nicht erprobt zu sein. Die deutsche Nordpol Expedition Der am 2ten December stattgehabten Sitzung der geographischen Gesellschaft zu Berlin wohnte auch Herr Corvetten- Capirän Werner als Gast bei und einen längeren Bortrag, in welchem er den Plan zu der von Dr. Petermann an geregten Nordfahrt und die Aussichten für deren praktische Ausführbarkeit und deren Erfolge darlegt». Herr Werner führte zunächst auS, daß gerade die deut sche Nation mehr wie ander, die Mittel besitze, um diesem Unternehmen nach al len Richtungen hin, sowohl für die Wis senschaft als für Handel und Industrie, die größten Erfolge zu sichern, und gera de dies habe selbst die gescheiterte Recog noScirungSfahrt im August dieses Jahr dargethan, denn es seien ihm gleich von Anfang an von allen Seiten Anerbietun gen der tüchtigsten Schiffs - Capitäne, Steuerleute und junger Seefahrer zuge gangen, die sich mit Freuden bereit erklär ten, die Nordfahrt als gemeine Matrosen mitzumachen; ebenso sei der deutsche Matrose dem Seeman jeder andern Na tion mindestens gleichzustellen, denn an Muth, Kaltblütigkeit, Ausdauer und Ge schicklichkeit stehe er keinen andern nach, und er werde selbst von englischen Schiffs- Capitänen dem englischen Matrosen der Art vorgezogen, daß jene zur Beman nung ihrer Schiffe zu allererst deutsche Matrosen suchen, und nur, wenn solche nicht zu haben, Engländer heuern. Es wird beabsichtigt, die Fahrt bei Be- ginn des Frühjahrs anzutreten, Hammer fest, in keinem Winter zu friere, als Stützpunkt für die Erpev'tio» zu benutzen, von da auS zuerst Spitzver- gen zu erforschen, namentlich die vielbe- ! sorochenen, schon vor mehr als 100 lah- > ren von den Holländer»' benutzten Koh lenlager zu unteriuchen, welche, wen» vi» Kohle in der That in ergiebiger Meng» l »« Tag« al» »««wr Stützpmikt fS» di» Expedition di,n»n könnten, und die südlich der Insel vorhandenen, anschei nend sehr reichen Fischbänke. Hieran würd, sich eine Erforschung d»s östlich von Spitzb»rgen gelegenen CaleS-Landes schließen, das bisher wahrscheinlich wohl von den Wallroßjägern, noch nie aber von »in»r wissenschaftlichen Expedition besucht worden sei, und von dem noch nicht einmal feststehe, ob »S »ine Insel, der Beginn eine» Archipels oder gar eines Festlandes sei. Demnächst soll die Ex pedition in weiterer Ausdehnung nach Westen, s" weit als möglich nach Nordkn vorzudringen such,», um das Problem zu lösen, ob der Nordpol von ,isfreiem Meere umgeben sei und sich bis zur Ost küst? von Grönland erstrecke, die ,b,n» falls möglichst w,it nördlich zu erforschen bleib,. Endlich aber soll die Fahrt auch nach Osten gewendet, daS sibirische Meer durchkreuzt und, wenn das Glück günstig, die Rückkehr durch daö amerikanische polarmeer erfolgen. Ob und in welchem Uwfange dieser ganze Plan zur Ausführung gelangen werde, hängt natürlich durchaus von den Umständen ab, daß aber seitens des Füh rers wie sämmtlicher Teilnehmer der Ex pedition für die Ehre und den Ruhm der deutschen Wissenschaft und Schifffahrt alles werde gethan werden, das glaubte der R.dner mit vollster Ueberzeugung versichern zu dürfen. Wünschenswerth sei die Ausrüstung zweier Schiffe, die in Berücksichtigung der Gefahr deS Einfrierens—wenn derselben auch von Dampfern leichter aus dem We ge zu gehen als von Segelschiffen—auf 3 Jahre verproviantirt werden müßten.— Die Kosten sür Ankauf und Ausrüstung zweier Schiffe, Gehalt und Heuer der Mannschaft und Kosten hat Herr Werner auf 220,000 Thaler berechnet; aller drings, wie er sagt, durchaus reichlich, da mit auch unvorherzusehenden Zufällen begegnet werden könne. Sollte nur ein Schiff zu erlangen sein, dann würde auch mit diesem allein die Fahrt unternommen werden müssen, die Kosten aber nur die Hälfte jener Summe betragen. Uebrigens liegt es im Plane, die ganze Fahrt in nur acht Monaten zu vollenden und nur für den Fall, daß doch Ereignis se eintreten können, welche zu einem län geren Verweilen im Norden zwingen, wie z. B. daS Einfrieren der Schiffe, ist »ine dreijährige Dauer bei dem Kosten- Anschläge in Aussicht gestellt. Eine scheußliche Mordthat tn Gcrmantann Dieser so ruhige Theil der Stadt Phi ladelphia wurde am 7ten Dieses, Mor gens, durch die Entdeckung einer That aufgeschreckt, die an Ruchlosigkeit wohl ihres Gleichen sucht. DaS Opfer war Fräulein Mary Watt, die allein in einem zweistöckigen Hause in Queenstraße zwi schen Germantau» Avenue und Green straße wohnte und bereits über siebenzig Jahre alt war. Sie harte lang? allein gewohnt, allein als sie einmal bestohlen worden war, hatte sie mit Fräulein Eli sabelh Lippencott ,i» Abkommen getrof fen, wonach diese bei ihr schlief, veS Mor genS aber sogleich das Haus verließ. Am Samstag Morgen verließ sie das Haus schon um halb sieben Uhr, und um sieben Uhr schon wurde Fräulein Watt ermordet gesunden. Jedenfalls Halle der Mörder die Entfernung ver Miß Lippen cott abgewartet, um seine Thal zu voll bringen. Der Mord wurde durch den Sohn des Herrn Smith Hughes entdeckt, der da hin mit einem Auftrage geschickt war ; da er auf dem gewöhnlichen Wege nicht in vaS HauS gelangen konnte, ging er zurück und sagte es seiner Mutter. Die se ging nach dem Hause, blickt» zum Fen ster hinein und sah Fräulein Walt auf dem Boden liegen. Ihr Mann wurde dann geholt, welcher durch eine Hinter thür in das Haus gelangte und die Er mordete in ihrem Blute schwimmend fand. Ihr Hals war von Ohr zu Ohr durch schnitten und außerdem hatte sie auf die Stirne einen Schlag bekommen, der sie sofort betäubt haben mußte. Polizei- Sergeant Dickerson und Ofsicer Har ringron wurden schnell geholt und das ganze Haus wurde sofort untersucht ES stellte sich heraus, daß es von oben bis unten durchsucht worden war und der In halt von Kasten und Schränken lag durcheinander auf dem Fußboden. Pa piere lagen herum, anscheinlich als ob nach Regierungs Bouds und andern Werth- Papieren gesucht worden wäre. Perso nen die mit der Ermordeten gut bekannt waren, glauben, daß sie nur wenig Geld im Hause hielt, da sie ein Bank - Conto hatt». DeS Mörders Waffe war jedenfalls entweder ein s,hr scharfes Messer oder ein Rasirmesser. Der Kopf war beina he vom Rumpfe getrennt. Später, s.—Mayor McMichael hat eine Belohnung von HSW auf die Ergreifung des Mörders oder für solch, Information, di, di, Entdeckung dessel ben herbeiführt, ausgesetzt, und es ist vorauszusehen, daß Germantaun dieselbe Summe offeriren wird. Der Mayor hatte am Samstag spät Abends noch ei ne Konferenz mit dem Chef der Polizei, und dem Geheimpolizisten - Chef Frank lin. So weil di, Macht der reicht wird Alles aufgeboten werden, sen Mör der zu fangen. Ein Mann, welcher in der Nachbarschaft wohnt und das Haus der gemordeten Frau wenige Minuten vor 7 Uhr passirte, sagte aus, daß er einen Mann außen stehen gesehen und Mit Je mand sprechen gehört habe. Dieser Je mand schien die Stimme einer Frau zu haben. Seine Beschreibung von der Figur dev Mannes bietet jedoch so wenig Anhaltpunkt zur Entdeckung des Ver brecheis, als die Bezeichnung „bunt" und „vier Füße" einen gewissen Hund kenn zeichnet Während der letzten Tagen ist in Ger- M'ntaun von fast nichts Anderem als von der Ermordung der Frau vie Rel/e gewesen. Von all,n Gegenden kommen Leute herbei, um sich oie Ställe der Mordthat anzusehen. Der Körper deS unglücklichen Opfers ! wurde Tag» darauf früh von d,m H,use wo der Mord begangen ward, nach dem Leichenbesorger Etablisement von Herrn Lovering an der Maine Straße geschasst. Eine große Anzahl Bekannte der Frau WattS fand sich im Laufe des Tages ein, um noch einmal die irdischen Ueberreste der Dahingeschiedenen zu sehen. D»r Chef der Geheim-Polizei, Frank lin, war den ganzen Sonntag im Verein mit den Geheim-Polizisten Taggart, Le vy und Tryon. Zwei Männer wurden auch arretirt, auf denen der schwere Ver dacht lastet. Die Untersuchungen werden fortgeführt, und ,s scheint Hoffnung zur Entdeckung der Verbrecher vorhanden zu sein. Der Germantaun Mörder. Aufsindung des blutigen Rasirmessers. Wer der Mörder ist. —Theilweises Ein geständniß der schrecklichen That. Jn tereßante Details. Die Aufregung über die Ermordung des Fräuleins Mary L in Ger manlann am vorletzten Sonnabend Mor gen ist nicht in jenem Theile der Stadt gewichen. Das Alter und die La ge der Ermordeten, die schreckliche Art und Weise, wie die That begangen war und das dieselbe umgebende Mysteriöse haben Alles gethan, um das Interesse für die laiche aufrecht zu -".halten. Die Ge heim Polizisten der 22sten Waid, sind sehr eifrig beschäftigt gewesen die Sache zu unter uchen und di, Erfolge, die sie schon vor einigen Tagen errungen halten, sind, wi, wir schon berichteten nur auf Aufforderung der städtischen Behörden dem Publikum vorenthalten worden, in dem man so eher das Ende der Angele genheit herbeizuführen gedachte. In ei nigen Zeitungen sind dessen ungeacht,t Berichte erschienen, jedoch waren dieselben nicht genau und ist es uns jetzt gelungen, den bisher erzielten Erfolg der Untersu chungen amtlich zu erfahren und zögern wir deshalb nicht länger, einen Bericht darüber unsern Lesern zu liefern. Der Mord wurde, wie sich unsere Le ser erinnern werden früh des Morgens begangen. Das Haus wurde sogleich von der Polizei in Beschlag genommen, Alles angestrengt den Mörder aussii»dig zu machen. Keine Waffe wurde gefun den und der einzige Punkt, worauf man fußen konnte, boten die im Schnee hinter laßenen Spuren, welche anzeigten, daß der Mörder durch ein Feld nach der Greenstraße gelaufen war, wo alle wei teren Anzeichen verschwanden. Geheimpolizist Tryon war dort am Samstag und mehr erfolgreich im Ent decken einiaer Punkte die Bezug Huten auf einen Mann, welcher mit dem Fräu lein Wait kurze Zeit vor der Entdeckung ihres Leichnams in der Hauslhüre gespro chen haben soll. Am Sonnabend Abend wurde dann ein junger Mann, Namens Harrison, ane nrt, aber er gab befriedigende Auskunft über seinen Auffenthalt während des Mordes und wurde entlaßen. Hierauf wurde ein Mann, Namens Christopher Berger arretilt. Berger wohnte in Ger mantaun vielleicht ein Jahr. Er war niemals irgendwo angestellt gewesen, und wie er seine Familie ernähite, dies war Allen ein Geheimniß. An dem Ta ge des Mordes ist er irgend wo hinge gangen und dies führte zu seiner Fest nahme. Seitdem Berger fest ist hat Poli zist Taggart sich überzeugt, daß er den Thäter hat, indem er äußerst verschiedene Antworten auf die nämlichen Fragen gab. An einem seiner Stiefel fand man Blut. Dies gab er vor, von einem Stück Fleisch bekomme» zu haben, gegen das er in einem Grocerie-Laden gestoßen sei. Der Eigenthümer aber behauptet Ber ger sei nicht dort gewesen, und so sei auch k-in Fleisch bei ihm zu finden. Als er arretirt wurde, hatte er 50 Thal. Geld bei sich. Er behauptete, dasselbe von einem Manne bekomme» zu haben, der es ihm schuldig gewesen sei. Er habe am Sonnabend Morgen sei ner Frau gesagt, daß er sich nach dem Manne umsehen wolle. Ueber alles die ses konnte keine Bestätigung erlangt wer den unv schließlich gestand Berger selbst, daß seine Angaben unwahr gewesen seien. Die nächste Aus.'inandersetzung, die er über den Besitz ver 50 Thaler gab war die, daß er vor ungefähr einem Jahr ei nen Straßenraub begangen und dann daS Geld in die Steinmauern der German taun Eisenbahnbrücke versteckt habe; jedoch sei später die Stelle von Maurern zugemacht und am Vonnabend früh fei er hingegangen und er habe, da er Geld gebrauchte, dieses für den Nothfall Auf gesparte herausgenommen. Hierauf wur de von den Polizisten die Blücke unter sucht, aber es gelang ihnen glicht, irgend »inen losen Stein oder eine Stelle zu fin den, wo daö Geld konnte aufbewahrt ge wesen sein. Nach verschiedenen Zwischengesprächen gestand Berger ein, daß er in dem '?ause am Morgen deS Mordes gewesen sei daß ihm von Fräulein Watt geöffnet wurde, daß er die alte Dame niedergeschlagen habe und daß von ihm die Fußtapfen im Felde herrühren. Während er im obe ren Stockwerk Alles durchsuckle, äußerte der Verbrecher, hörte er ein Klopfen an der Thür und sah sich nach dem Geräusch um. Er bemerkte einen Knaben und ging dann herunter, schloß die vordere Thür und ging aus der Hinterthüre heraus. Er sagte, daß er verzweifelt gewesen sei, und bemerkte, daß wenn er den Hals der Fräulein Watt durchschnitten habe, er sich dess.n nicht erinnere, es gethan zu haben. Bei einer andern Unterhaltung sagte Berger, daß er das Rasiermesser bei Fischers Lane, nahe Bork Road wegge worfen habe. Ein Beamter wurde nach dem bezeichneten Platze gesandt und fand dasselbe vor. Das Rasiermesser, wurde dann nachge wiesen, soll dem Vater des Gefangenen geHort unv einige Tage vor dem stittae fundenen Morde noch zu Hause in der Wohnung des Schuldigen gelegen haben.! Beiger ist von deutscher Abkunft und vielleicht 27 Jahre all. Sein Barer ist bei der Reading Eisenbahn angestellt und hatte seinem Sohn dort auch Beschäftig- > ung verschaff»» wollen, letzteres jedoch ab- gelehnt. Vor ungefähr ein,m Jahr« heirathete er eine sehr respektable jung Dame aus Franksord, deren Mutter si, bei sich wohnen behalten wollt», damit ti keine HauShaltungsunkosten hab». Bei seiner Verheirathung empfing ei Z5OO v"n feinem Vater. Di,s,S G,l! und das, was seine Frau durch Näh« verdient,, hat ihm zum Unterhalt g,di,nl und Alles, was er seiner Frau wahren! des einen Jahres gegeben hat, bestand ir einem Paar Schuhe. An dem Morgen des MordeS ging n früh weg und kehrte still, als ob nichtt geschehen wäre, zum Mittagsessen zurück. Die ermordet? Frau soll im Allg»m»n nen bei den Leuten mehr von sich gemacht haben, als sie gewesen ist. Adnm'S Vxvreß-Eomp. beranbt. Boston. 7. Jan. Gestern Abend wurde auf dem Eisenbahnzug, zwischen Neu ?lork un dNeu-Haven daS Saf, der Adams Erprest-Compagnie erbrochen und eine große Summe GeldeS gestohlen. Näheres ist nicht bekannt. Der Betrag der gestohlenen Gelder wird, soweit dies b's jctzt zu ermitteln möa'ich war, auf H5«10,W0 geschäht. 5580 000 in Greenbacks und ?Ko,ftoo in ReaierungSnoten wurden von den Dieben auf dem Boden des WagenS zurückge» lassen. N e u-V 0 rk, 9. Jan. Wie ob,» ge meldet, wurde di-Car der AdamS Ex preß-Compagnie, welche einem N,u-Ha ven Bahinug angehänat, in letzt»? Samstag Nacht auf der Bahn zwischen Neu Äork und Neu-Haven erbrochen und sass lbe widerfuhr einer darin befindlichen G ldkiste, welche T 700 000 in BondS, gemünztem Geld, Regierungsobligatio» nen,c. enthielt, und dieses Eigenthum wurde gestohlen. Die Car besteht ganz aus Eisen und sie wird für vollkommen luftdicht gehalten ; sie hat nur eine ein zige Thüre auf der Seite und diese ist mittelst eines starken Vorhängeschlosses fest und sicher verschlossen. Di» Car befand sich unter der Obhut eines Boten der Compagnie mit Namen Thcrn», des sen Verrichtungen darin bestanden, daS Ocffnen und Zuschließen des Schlosses zu besorge!?. Die Geldspinde wurde vom dem Depot in 27. Str. nach der Station in tZ. Str. gebracht und von dcrt in die Car gestellt. Zur festgesetzten Zeit ging der Zug ab, wobei der Bote in der Car nachsah und zurückkommend berichtet», es sei Alles in Ordnung. Als der Zug sich Stamsmd näherte,lsand der Bet,, daß die Thür aufgebrochen worden war und bei weiterer Untersuchung gewahrt» er, daß die fragliche Geldspinde erbrochen und ihres Inhalts beraubt worden war. Man vermuthet, daß die Diebe nach voll brachtem Raube bei ~Eoos Cut," etwa 3 Meilen westlich von Stamford, von dem Bahnzug hinabsprangen. Ein Brecheisen, drei Blendlaternen und »in Tchmiedhimnier wurden in dem Car ge funden. Es scheint, daß das Vorhänge schloß durch einen Schlag mit dem Ham mer abaeschlagen wurde. Der sonder barste Umstand bei der Geschichte ist. daß das Schloß im Innern der Car angetrof fen waid, was beweißt, daß es gewandte und erfahrne Diebe waren. Sie müssen mit der Ait und Weise, wie die Cars der Adams Erpreß - Compagnie eingerichtet sind und lkföideit werden, wohl vertraut gewesen sein, und man nimmt mit Fug an, daß diese Individuen ihre Anstalten zur Ausführung dcs Pla> es länger, Zeit vorher getroffen haben müssen. Sie brauchten ohne Zweifel Monate, um die» se Anordnungen zu vervollständigen und den iichtigcn Moment abzupassen. Später. Gestern wurden 3 Perso nen, welche bei dem neul ch an'Geld,rn der Adams Expreß begangenen Raube muthmaßlich betheiligt gewesen, in Ge wahrsam genommen. Während der letz ten Tage waren Detectives in allen Thei len des Landes auf der Lauer, um die Diebe zu ermitteln, welche, wie di, Polj« zei annimmt, eine Menge Mitschuldige hatten. Die Auskunft, welche mehre mit der Aufspürung beauftragte OfsicerS empfingen, leitete sie vorgestern Abend ein Haus in Hkorwast. Conn., zu besucheo, wo zwei von den Dieben sich aufhalten sollten. Das Haus wurde von Polizi sten umgeben, unv in wenigen Minuten waren zwei als Rai bmitschuldig verdäch tige Manner arretirt. Die Officers lelgraphirten sofort an Hr. Sanford, d>n Agenten der Expreß Compagnie, die Nachricht von der Ver-- Haftung und von weiteren Ermittelungen» Diese führten zur Verhaftung eines drit ten der Mitschuld verdächtigen ManneS. Derselbe wuide in einem faschionable» Bordell in Mercer Straße arretirt, wo ,r durch seine verschwenderisch, Freig,big» keit gegen die Dirnen aufsehen err,gt,. Die Ofsicere unterbrachten sein, Orgie, durchsuchten ihn und fanden ein, sehr große Summe Geldes bei ihm. HSOV,» 000 von der gestohlenen Summe sind be reits wiedererlangt. (Eingesandt) Herr Drucker: Ich übersende Ihne» hier einen kleinen Aufsatz, den Sie in die Zettung, setzen wenn Sie wollen derselbe könnt« »ieUktchl von Nutzen sein fiir Solch« die Fedn- Vieh halten : Letzten Winter überwinterte Ich SV Hühner. Am Nkvjahr IBKS, habe ich mir vorgenommen, ich wollte sehen was ich aus diesen in »im« Jahr machen könnte. Ich habe 342 Duzend Eier „r -kaust die sie legten, an KI 4 Eeni« da« Duzend, I« Durchschnitt und habe ll>o Stück junge Hüh ner die sie ausbrüteten verkaust, und zwar an öZH Cent« das Paar. Wie viel Ster und Hühner j noch nebenbei in meiner gowilie verbraucht »or» > ten sind, da« kann ich nicht sagin aber völlig i so viel als nöthig waren. D es macht die von dem wa« Ich vee« kausi habe, von S 150.33 tn einem Jahr au« SH. Hvh er Ich habe sitzt wieder 50 Hühner für ti.se, soeben eing.tr, te»e Jade. Ich füttere n« in, Wime,, uit las mit Welschkorn. Hafer und n turcdemander Wellchkoin allein ist ,» d k>., —lch itltne immer ras gulter den dritlei» Ibell rer itirn.'bmen weoh Im vorl'tztei, luhr habe ich Til>9oo aus der nämltchen Aahl Hühner gemach, - Ht.raus könneu nun ÄUe se» hen was Hühi.er rreUH flad. Samuel Fritz, weiser.biing Taunschip, Lecha S»., I«. I, >SSS.
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