Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, September 12, 1865, Page 2, Image 2

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    Lecha Camtty Patrim.
»llentaun, Pa., 12- September 1L65.
tLrncnnunge» der National Uiiiono
parttzci.
Für Auditor General t
Mnj, vcn, Z, /. Ziirlraiift,
»on Mentgomery Caunty.
Für Landmesser General:
Colone! I. M. ElimMli,
von Cambrla Caunty.
Wahltag, Dienstag, 10. (!?rtolilr
Die Stimmen dcr Soldaten.
Seit dem 1. Mai sind üvttMtl Sol
daten ausgemustert worden und weitere
LA),»00 Ivel den in den nächste» Tagen
heimkehren; rcchttct man zu dicfen ?«>«>,-
<>W Mann »och diejenigen hinzu, welche
in, Laufe dcr vier Jahre in Folge von
Wunden, Krankheit oder Ablauf der
Dienstzeit entlassen wurden, so wird
ein e Mi ll ion als Gesammtzahl nicht
zu hoch gegriffen sein. Diese Stimmen
masse wird in dcr nächsten Octobcraahl
schwer, sa in manche» Fälle» entscheidend
in dic Wa.zsckale dcr Frcundc der Union
fallen.
Dic in Betreff der Soldaten Stim
men gemachten Erfahrungen zeigen, daß
Vicrtheile derselben mit der U n j
onöparthe, stimmen. Eö liegt dies
in dcr Natur dcr Sachc; die Männcr.
welche dcn Kricg gcgen die Rebellen
führten, können keine Sympathie
haben mit jener Parthe, im Norden, wel
chegegcn den Krieg war und de,, Re
bellen direkt und indirekt allen möglichen
Vorschuh leistete; die Männer welche
die ungeheuren Strapatze» des Krieges
trugen, Gesundheit und gerade Glieder
opferten und Hunderttausendc ihrer
Kameraden, auf dcn blutgetränkte»
Schlachtfeldern begruben, können
nicht mit einer Parthei stanmen, welche
die Resultate dieser Arbeit und Opfer zu
paralnsiren suchte, bei jedem Bundessiege
dcr Bündcstruppea trauerte, bei jeder
Niederlage dcrsclbc» jubelten, die Rebcl
len zur Fortsetzung deö Kampfes er
muthigte und uiife re n Soldaten die
Heere Frankreichs und Englands i» den
Rücken zu bringen bemüht war.
Dic sogenannten Dcmekratcü, odcr
besser Landeofeinde», so wie wir sie wc
nigstens in Lecha Caunty finden, haben
wahrend dcr vicr Kricgojahrc fortwäh
rend bchauptct, derKricg sei ein »ngerech
ter und unhciliger, nnd das hochherzzige
Volk des Südens kämpfc für scinc hei
ligsten Rechte, und deshalb nannten sie
unsere Soldatcn „Lineolnhundc",
„Despoten"- und
„Vandalen", „Einiringlinge", Nän
der," „Mörder" und „Wcibcrschänder."
War nun dcr Krieg wj»klich ein un>
gerechter und uuhciliger, und hatte
dic Bundesregierung » ich t das Recht
und die P fl ich t, dic Union gcgen die
Ncbcllen zu vcrlheidigcn und zu retten:
dann, allerdings, war dcr Krieg nichts
anderes als eine abscheuliche Schlächte
rei und unsere Soldaten heben nicht
den Dank der Menschheit, sondern de
ren Aluch, nicht Ruhm sondern Schan
de sich gesichert.
D er Soldat, dcr dies zugäbe, nilisi
te auch nicht cincn einzigen Fuukcn
ManncSchrc und Soldatcnstolz in sciner
Brust haben!
N c i n, der Krieg war c!n notbgc
drungcncr, cin Krieg grg.n dic gcfähr
lichste» Fci'ndc des Landes, ein Krieg
für die Eristcnz der Nation, cin Krieg
des Volkes gegen die Aristokratie, ein
Krieg für die Sache der Mrnschl'rit,
und lilisere Soldalcn sind Patrioten
nnd haben sich den Dank der Mit- nnd
Nachwelt gesichert. Von ihnen zu
erwarten, daß sie sich jener Paithci an
schliesien werden, welche die NiotS im
Norden anstiftete, der Verstärkung im
screr Truppen im ?cldc sich widersetzte,
das schon vor dem Beginn des Krieges
angedrohte Feuer im Nucken anschürte
nnd den Freiheitohelden das Stimm
recht verweigerte—das wäre eine Bc
schimpf, »ig unserer Soldaten '.
Wenn jetzt die sich selbst.-,enncnde
Leinöl raren kommen und diese vier Jahre
6 g'übste beschimpften Soldaten
mit Schmeicheleien überschütten und ih
»en für ihre glorreichen Thaten danken,
so machen sie sich dadurch j» den Augen
der Soldaten so wie der Welt nur noch
verächtlicher; habe n die Soldaten für
,hre glorreiche» Siege den Dank deö Va
tellaudes verdient, da n n war das Trei
ben der „Demoktal. n" wahrend d-S
Kl lege» cin l a » d c c> 112 c i » d l > ch e o und
! Alleö, was sie sagten. Fälsch u n g und
Lüge.
Die Soldaten von I o wa haben ihren
demokralischcn Freunden
! bereits den Standpunkt klar gemacht und
ihnen gezeigt, daß sich die Soldaten des
Nordens nicht dazu hergeben werden, den
! Landesfeindcn im Norden uud den be
j siegtcn Rebcllen wieder auf die Bcine zu
helfen. In lowa ward nämlich letzter
Tage eine Soldaten-Versammlung abge
halten, welche die Umtriebe der geheimen
Cirkelrittec - Vcrschwöier mit folgcndcn
trcfflichcn Bcschlüsscn bcanlwortelc:
1. Was immcr ihrc Ansicht in Bczug
auf das Slimmrccht dcr Farbigc» scin
mögc, so wcrdcn die Soldaten nie sich
mit der Copperhead-Parlhei vereini
ge», die sic auf allc mögliche Alt und
Weife während des Krieges beschimpfte
und ihue» ihre Bürgerrechte vorzu
enthalten strebte.
'2. Sie werden nie dagegen sein, eine
Frage dem Volke in verfassuiigsmäß
iger Weise vorzulegen, und sich stets
der Entscheidung desselben fügen.
3. Dic Hallung der Copperheads wäh
rend des Krieges ist eine Schandc für
die Nation, und das Blut von Tauscn
dc» von braven Soldaten klebt an ih
ren Händen.
4. Ein Sieg der Copperhead's wäre mit
dem Untergange der fetzt siegrcichcn
Union glcichbcdcutcnd gewesen.
5. DieFührerder sogenannten Demokra
tie sind in hohem Grade an dem Tode
Lincoln's Schuld.
V. Wenn man Verräthern. die vier Jahre
lang unö bckampftc» und sich allcr
Grcuclthaten scWldig machten, das
Stimmrecht gibt, so müssen jedenfalls
auch die loyalen Farbigen, welche für
uns fochten, unseren Gefangenen zur
Flucht verhalfen. unsere hungrigen
Soldaten mit Nahrung versahen und
durch ihre Thätigkeit das Leben vo»
Tausenden retteten, dasStimmr.cht ha
ben. Die Arznci muß das Gift beglei
ten.
7. Die Soldaten wcrdcn Andrew John
son, der sich in stürmische» Zeiten als
Patriot erwicscn, und die republikan
ische Partei, wclchc während des Krie
ges mit der Armec Hand in Hand ging,
untcrstützen.
Die Ulltcrsttck'ttng gegen dnS Un
geheuer ÄSirtz
bringt jede» Tag überwältigendes Zeug
niß, für die über alle Maßen grausame
und unmenschliche Behandlung iniserer
Gefangenen in Andersonville. Wahrlich,
das Blut gerinnt einem in den Adern,
wenn man sich die unsäglichen Leiden die
ser Unglücklichen vorstellt. Zu schwach
zum Gehen, mußten die Armen auf Hän
den und Füßen hinkriegen nach einem
Wasserloch, in welchem abgestandenes,
durch allen möglichen U nrath verdorbenes
Wasser war, mit dem sie den quälenden
Durste zu mildern suchten. Von dort
krochen sie, nicht etwa zehn oder zwanzig,
sondern nach Huuderten, ja Tausenden
zu zählen, weiter, um einige elende Bis
sen vorgeworfen zu bekommen, w,e die
Hnnde. Und dann wenn sie einen Bis
sen erschnappt haben, wenn die Gier des
Hungers sie zwingt, ihn trotz seiner ekel
haften Beschaffenheit zu verschlingen,
dann versagen ihnen die Zähne nicht nur
den Dienst, nein, jeder Biß, den die Er
haltung des clendcu Lebens nöthig macht,
verursacht ihnen die heftigsten Schmer
zen.
Und dann erst die Verwundeten. Ih
re Wunden, offen und im Zustand der
scheußlichsten Eiterung, verpesten die
Lnfr, so daß die Doktoren die Hütte nicht
mehr zu betreten wagten, in der ein sol
! cher Unglücklicher unter den gräßlichste»
sein jungeö Heldcnlebenaus
! hauchte.
- Im Sommer von der Sonne gesengt,
! schüttelt im Winter Frost, bis in's inner
! ste Mark dringender Frost, die fleisch!»-
j sen Glieder. Vor ihnen, keine zweihun
l dert Schutte weg, steht ein Wald mit
! Rieseribäume» ; um Feuer genug anzu
zünden, daß man die e>starrten Glieder
j wärmen, daß das Blut wieder zirculiren
> könnte, aber nein, sie sollen elend umkom
!men, lautet der Befehl von Richmond
l und er wird von Wirtz u»d feine» Hen
! kersknechten nur zu pünktlich ausgeführt.
Da plötzlich tönt ein Alarmschuß. Ein
! Mann entflohen ! Heraus mit den Blut
l Hunden ! Alsbald werden diese auf die
jSpur geleitet, unter heißerem Bellen
j nehmen sie die Witterung auf und nicht
l lange dauert es, da zerbeißen sie mit ih
! Ren Zähnen des Flüchtlings Knochen.
Das, Ihr Leser, das ist ein leider wah
res Bild. Es ist wahr, so unglaublich
es auch klingt, und es war nicht etwa Ei
ner, der so behandelt wurde, es war nicht
Ein Ungeheuer in Menschengestalt, das
solche unglaubliche Gränel beging. Der
Man» W i r tz hatte seine Gehülfe», die
ihm beistanden, er Hute seine Oberen, die
j ih», befahlen, er hatte eine Menge von
j Zuschauern, die ihm Beifall klatschten.
Es ist nicht E r der Alleinschuldigc.—
Eben so schuldig an diesen ungeheuren
Verbrechen istleff. Davis und sein
zEabinet, eben so schuldig ist Gen. N. E.
Lee, ebenso schuldig ist Gouv. B > o w »
von Georgia, der das duldete, ebenso
i schuldig sind die Tausende und Tausende
von Südländern, die darum wußten und
die keinen Finger rührten, um das Uner
> horte zu verhindern.
Ja, das sind die Leute welche die Eop
perheads im Norden pardonirt haben
! wollen ; das sind die Leute und sie sollen
wieder in alle ihre Rechte eingesetzt wer
dendas sind die Leute und sie nennt
man unsere südliche Brüder.
OSchande, oSch in c> ch!
Mann in der besten ManiikSkraft zu
! langsamen Hungertod verurtheilt, 35,-
,<M) Männer, die freudig zur Wehr grif
! fen, um ihrem Vaterlands die Uuion und
Hreihcit zu bewahre», sie werden plank
' massig durch Hunger und Durst und Käl
te und Hitze und Entbehrung und Krank
heirsgifc gemordet auf Befehl der Rich
mondcegierung. unter dem Vouvissi-n des
> Generals Lec und Tausende Anderer, dc-
klimme das Uebel abwenden konnte,
und da rcgl sich kein Zorn >» ber Brust
uuicrcr nördlichen >sccclsivnisttu.
DnS Strafgericht in L>st Tennessee
Seit der Rückkehr jener patriotischen
Bürger Ost Teunessee'S, welche in der
finsteren Zeit der Rebellenherrschaft aus
ihrer Heimath entfliehen mußten und in
die Bu»dcsa«mec cintratcn, auö dcr sie
jetzt ehrenvoll entlassen sind, ist für die
Ost Tennessee'fchcn Rebellen eine böse
Zeit angebrochen. Denn die zurückge
kehrten Patrioten nehmen Rache fül das,
was ihnen und den Ihrigen in den letzten
Jahre» widerfahre» ist ; sie habe» nicht
vergessen, daß sie einst wegen ihrer Uni
onögcsinnu»g unter Verfolgungen uud
Gefahre» allcr Alt auv ihrcr Hcimath
entfliehen mußten, und daß während ih
rer Abwesenheit selbst ihre schutzlosen
Frauen und Kinder von den Rebellen auf's
ärgste mißhandelt und viele ihrer Freunde
ermordet wurden. Jetzt rächen sie sich
an ihren Peinigern : Dieselben werden
! gebunden, durchgepeitscht und dann vo»
Heerd und Hof gesagt. Ein panischer
Schrecken hat daher die Rebellen Ost-
Tcnnessee s ergriffen; viele bieten ihr
Eigenthum um cincn Spottprcis zum
Vcrkaufe an, weil ihnen der Boden unter
den Füßen brennt.
Wer kau» den heimgekehrten Unions
kämpfern Ost - Tcnnessee's ihre Rache
verarge»? Wcr muß nicht viclmchrzu
gcbcn, daß diese Rache eine noch zu ge
linde ist ? Wie müssen die Gefühle dieser
Männer sein, wenn sie nach ihren von
den Rebellen verwüsteten Heimstätten
zurückkehren, wenn sie die Gräber ihrer
von Rebellen gemordeten Brüder sehen,
wenn ihnen ihre Frauen und Kinder vo»
'Allem, was sie in den letzten Jahren von
Rebellen zu leiden hatten, «zählen ? !.
Wir wollen nur an eine der vielen
Greuclfcenen, die in Ost-Teiincssec wäh
rend der Rcbcllion gcgcn dic dortigen
Unionöleute vorfiele», hier erinnern, da
sie jetzt auf's Neue historisch constatirt
ist-
nordöstlichen Theile Tennessee's,
da wo es im Osten au Nord-Carolina
und im Norden an Virginien grenzt,
weigerten sich im Februar >SIZ2 die Re
bellen, den tennessee'schen Unionsleuten
aus den benachbarten virginischen Salinen
Salz zukommen zu lassen. Einigetapfere
Tenn ssee'sche Unionisten, beschlossen,
ren Genosse» dieses unentbehrlicheLebeuö
mittel zu verschaffen. Unter Anführung
eines tüchtigen und entschlollenen Man
nes Namens Kirk bildeten sie eine bewaff
nete Compagnie, rückten nach dem Städt
chen Monroe, erbrachen das dortige Salz
magazin, beludcn die Wagen mit Salz
uud zogen mit ihnen wieder ab.
DaS Vorgefallene ward Col. Allen
von AllenS Legion in Knorville gemeldet.
Dieser sowie der Col Keith machten sich
flugs mit Kavallerie nach dem Laurel-
Creck-Settlement auf, wo die Uniöns-
Mäniier, die das Salz geholt, wohnt»n,
Sie sprengten das Thal hinab, alte am
Wege liegenden Häuser verbrennend.
Ein zehnjähriger Knabe saß auf dem
Zaun vor einem der Häuser. Ein Sol
dat feuerte auf denselben und zersckm.'t
terte ihm den Arm. Der arme Knabe
rannte schreiend davon und die ~ritterl
ichen" Soldaten sandten ihm eine Salve
nach uud durchbohrten seinen Körper mir
Kugeln vor den Aug,» seiner Mutter.
Brennend und sengend setzten sie ihren
Marsch fort Sie drangen in ein Haus,
in welchem eine alle und eine junge Frau
sich befanden. Die Alte banden sie an
de» Händen fest und die junge Frau
schändeten sie nach der Reihe; sie ist jetzt
wahnsinnig. Durch Martern. Droh
ungen und Versprechungen gelang es ih
nen zuletzt, das Ve>steck von dreizehn
Unionsmännern ausfindig zu mache».
Col Keilh ließ dieselben in Reih und
Glied aufstellen und dann in Gegenwart
von mehr als dreihundert Frauen u»d
Kindern erschießen, die er gleich Vieh
hatte zusa>nme»treiben laßen, um Zeuge
der Massakriruug ihrer Männer, Freun
de und Nachbar» zu sein. Ein Rebellen
ofsizier, ein Major Garrett ward durch
dies Schauspiel so empört, daß er den
Dienst guitirte. So benahm sich Col,
Allen's Legion in Ost-Tennessee, im
Laurel-Creek - Settlement. Und sie be
stand meist aus ostrennessee'schen Rebel
len !
Auch beiden Massenhinrichtungen,dieim
Jahre 18(Z2 nnter den osttenneessee'schen
Unionisten stattfanden, nachdem diese, um
die Operationen der Rebellentnippen zn
erschwere», einzelne Brücken zerstört har
ren, spielten vsttennessee'sche Rebellen die
Hauptrolle, theils als Angeber, theils
als wirkliche Henker. Auch geschah es
auf das Andringen osttenne sie'scher Re
bellen, daß ein ganzes Jahr lang ein ans
wilden Indianer bestehendes Regiment in
Osttcnnessee gehalten wurde, und zwar
hauptsächlich, um die zurückgebliebenen
Unionisten und die Familien der entflohe
nen zu ängstigen und die Spur der über
die Berge fliehenden zu verfolgen, also
die in anderen Gegenden von den Re
bellen gegen die Unionisten gebrauchten
Bluthunde zu ersetzen.
Ruft man sich diese Thatsachen in's
Gedächtniß, so kann man sich höchstens
darüber wundern, daß die Rache der
heimgekehrten Patrioten Osttennessee's
nicht eine weit grimmigere und blutgie
rige ist.
Der Prozeß gegen Jeff Davis.
Fort Monroe, 7. Sept. Zim
merleute begannen vor einigen Tagen die
alte Telegraphen Office, innerhalb der
Festung, i» O.uarliere für Jeff. Davis
umzuwandeln; aber gestern wurde Be
fehl gegeben, diese Arbeiten einzustellen,
nnd das Carrol Hall Gebäude, welches!
innerhalb Fort Monroe gelegen ist, ein
zurichten. — Man vermuthet, daß der
Prozeß gegen Jcfferfon Davis hier statt-!
finden wird und deöl>rlb diese Vorbercit-,
ungen.
Von Cincmnati.
Clnelnnatl, 7. Sept. Hlram Oliver und
John Wesley wurden gestern hingerichtet wegen
das vor einiger Zeit an dem Assistent Provost-
Marschall I. B. Cook verübten Mordes.
Court von Lecha Caunty ging!
gestern in AUentaun in Sitzung. Es!
l stehen vicle Fäll« auf der WcrhöUlstc. l
Die Scimlt».
Die Frage, ob die National-Schuld
noch mehr vergl ößert werden wird, scheint
unserer Ansicht nach durch die neulich
publicirten Berichte des Schatzamtes
vollständig beantwortet worden zu scin;
mit der Erledgung dieser Frage
alle die Gerüchte über weitere Anleihen,
welche von Speculanten und anderen in
teressirten Personen verbreitet worden
sind. Die rrgelmäßigcn Revenuen des
Schatzamtes kommen den Ausgaben ziem
lichgleich, wodurch also eine weitere An
leihe linnütz erscheint. Die Interessen,
die wir auf unsere Wcrthpapiere zn zah
len habe», sind bedeutend verringert wor
den und cS ergicbt sich, das; gcgenwärtig
zehn Gold mehr im
Schatzamt sind, als vor einem Monat, ob
gleich die GoldHirkulanten ausgesprengt
hatte», daß der Finanzminister cnischn
liche Summen Geldes i» Neu Aork ver
kauft habe.
s?Die Prophezeihuuge» der Copperheads,
daß wir niemals dcn Süden besiegen
würden, die Behauptung, der Krieg sei
mißlungen (r> failurc,) die National-
Schuld werde die Dimension
von sMlt)Million Thaler annehmen, sind
Alle zu nichte gewvide».
Der Süden ist besiegt, der Krieg ist
ein Erfolg und die Ralional-Schuld be
trägt anstatt dcr von gewisser Seite ge
wünschten >«> Millionen Thaler nicht
einmal 3Ml> Millionen,
die man als die wahrscheinliche Schuldeu
last allgcineiu annahm. Wir düifen
wohl annehmen, wir diese Schuld
mit unseren ungehcueren Ouellcn bald
tilgen können. Sie steht gegenwärtig
wie folgt:
Schulden 52,757,253,275
Legal Trutcl Nctcn L84,138,i15U
Total sundlrie Schuld L 2,»73,11-1,31«
Die nicht fundirle Schuld, über welche
die Goldsp. kulanten so viel Aufhebens
machen, besteht zum große» Theil aus Le
gal Tender Noten, welche kelne Interes
sen zahlen u»d zwar in der Summe von
P<132,1i87,!i1!(;. Diese Notcn bilden das
Circulations - Mittel in den Vereinigten
Staaten. DaS Volk wünscht diese No
ten nicht abgeschafft, eö zieht sie bei Wei'
tem den Lokal Banknoten vor, welche es
abgeschafft wünscht, um dcn Legal Tender
Note» vollcii Raum zu gcben. Wen» die
Interessen zahlenden Legal Tender Noten
eingegangen worden wären, so wärc die
Schuld zu eincr permanenten Basis vo»
KL,i»73,111,310 gebracht worden scin.
Um dies Resultat zu crziclcu, müsse»
inntlhalb dcr nächste» drei Jahre Legal
Tender Noten im Werthe von H251,4.',t>-
W3 eingezogen werdcn.
Dcr Finanz - Minister hat große Er
sparn! ße gemacht; indem er die sogenann
te Compound Jntcrcssen Noten (Jnteres
sin auf Interesse« zahlende Noten) ein
gezogen hat, welche i» das Schatz nr,t ka
men und andere auf längere Zeit an dc
rcn Stelle rdurch wird
die Zahlung der Jntenss.» weiter hinauo
geschoben, so daß das Schatzamt diese No
ten kancelliren kann, wie sie cingehcn,
anstatt sic cinzuziche».
Mit dem Fortschritte dcr Rcconstruk
tion und der Entwaffnung schrcitet anch
der Wohlstand des Landes vorwärtö, in
dcm der Handel nach Innen und »ach
Ausi.ii sich relgrößert und die Einnahmen
der Regierung bedeutend vermehre».
Unsere Finanzen stehen besser als man
geneigt war zu glauben, und Viele hof
fen nächstes Jahr auf eine» Ueberschuß,
!mit welchem ein Theil dcr Schuld zu lil
gc». Eine weitere Anleihe wird allge
iniein für »»nöthig gehalten, wen» ouch
allerlei derartige Gerüchte cirkuliren mö
igen.
lkii, hoffnungsvoller Jüngling.
j Vor einigen Monaten fälschte ein jun
ger Mann, l'.» Jahre alt, der Sohn von
! höchst achtbaren Eltern, die in der Näh
von Bethlehem wohnen, den Namen sei-
nes Vaters auf eine Note und verkaufte
dieselbe an einen Mann in Bethlehem,
lEr ging dann nach Philadelphia und
j lebte, wie „Hans des alten Hansen Sohn,
!in Saus und Braus und Floribus."
, Als die Note fällig nar, wukde sie seinem
j Vater präfcntirt.'dcr sie als eine Fälsch
! ilng erklärte, aber dennoch bezahlte, um
seine Familie nicht zu beschimpfen. Als
der Junge zurückkam ließ ihn sein Vater
arreliren, aber wit einer Vermahnnng
vom Squier entlassen. Diese gelinde
Behandlung schlug aber schlecht bei ihm
an, indem er kurze Zeit darauf von fei'
ner Mutter Geld verlangte und ihr im
Weigerungsfälle „das Gehirn heraus
zuschlagen" drohte. Die alte Frau ließ!
sich ob dieser Drohung bewegen, ihm das
verlangte Geld zu geben. Er ging dann
nach Ällentown, gesellte sich eine lose
Dirne zu und machte mit ihr einen Ab
stecher nach Philadelphia, wo er das Geld
vergeudete und dann nach Hause zurück
kehrte. —Am Freitag voriger Woche ver
langte er wieder Geld, und zwar diesmal
von seinem Vater, den er im Weiger
ungSfälle mit einer, Heugabel zu erstechen
drohte. Anstatt ihm das Geld zu geben,
ging der alte Herr nach Bethlehem, zeigte
die Sache an und ließ feinen sauberen >
Sohn arreliren. Derselbe sitzt nun im
hiesigen Gefängniß und hat Zeit über
das göttliche Gebot : „Ehre Vater und.
Mutter," nachzukcnken.
(Ecston Cor.) !
ItS'Er » Präsident Buchanan schrieb einen
Brief an die demokratische Vierte Juli Feier zu i
Harrisbug, in welchem er feine Freude über die!
Beendigung des Krieges, zugleich aber auch seine
tiefe Trauer über die Ermordung ~unseres hoch
herzigen und ausgezeichneten Präsidenten" aus
sprach. Die SellngSgrove „Times" ist über die
ses gerechte Lob srhr aufgebracht und sucht den
verstvrbene» Lincoln als einen unbarmherzigen
Tyrannen darzustellen. Die „Times" war bis
her eine besondere' Verehrerin des alten Buchanan,
es würde uns seht aber durchaus nicht wundern,
wenn dieselbe Letzteren wegen sciner guten Mei
nung über Linevin als einen ..Abolitiontst" »er-
ketzern wurde.
»S-Siebt»j>g Kirchen in Connecticut sollen
ohn« Pastoren sei«.
Z»diane>«G«cucl.
(Aus dcr Denvir Ncws vom M. Aug )
Herr Armstrong von dcr Oberland
Post Station u»d Murphy vom Sieben-
Meilen Ranch geben Ej»zel»he>len über!
dic Indianer-Greuel, welche zwischen
Big Laramie und Rock Crcek letzten Frei«
tag vorkamen.
Es wurde zwischen den zwei genannten
Punkten längs der ganzen Straße ein
gleichzeitiger Angriff gemacht. An einem
Flecke griffen die Indianer einen einzel
nen Emigranten - Wage» an, indem sie
herankamen, friedliche Absichten versicher
ten, und dem alten Mann, welche fuhr,
sagten, er sollte sich nicht beunruhigen,
sie würden ihm Nichtsthun. Als sie
nahe genug kamen, wurde ein einziger
Pfeil abgeschossen, der ihm durch den
! Leib ging und ihn auf dem Flecke tödte
' le. Seine Frau und zwei Kinder wur
den umgebracht, dcr Körper der Frau
gräßlich velstün melt, wie unsere Bericht
erstatter sagen, wörllich zerstückelt, dcr
Kopf scalpirt, dcr Hirnschädcl cingc
schlagcn.
Sic nahmen dann 3 Frauenzimmer im
Wagen gefangen, 11, 18 und L 5 Jahre
alt. Nachdem Aufbruch von da, nach
dem sie zwei Meilen gegangen, nurdcn
auf-dic Jüngstc, wclchc laut schrcicn
fortfuhr, sicben Pfeile abgeschossen und
sie sterbend zurückgelassin. Sie wurde
spärer nach Laramie gebracht und cS ist
Hoffnung deß sie aufkommt. Sie ist
ziemlich inulligent »»d sagt, dcn ersten
Pfeil auf sie habe ein Werßcr abgeschos
sen.
Perey Abboth s Zug wurde drei Mei
len diesseits von Rock angegriffen und
hatte fünf Meile» weit lebhaft zn fech
te», woraufdie Indianer sich zurückzöge».
Der Zug eilitt keinen Schaden und die
Leute glauben, sie tödteten vier von den
Angreifern.
Ein Regieriingszug wurde beim Seveu
MileS Ranch, zwischen Coopers Creek
und Little Lawrance angegriffen.
Die Partie bci dem Zuge warim Stande
die Angreifer abzuhalten nnd erlitt keim n
Unfall. Halbwegs zwischen dem Ranche
und Little Laramie wurde »och ein ande
rer Zug angegriffen, worüber uich s Näh
eres bekannt.
Ei» Umstand verdient besonderer Er
wähnnng. Dic Jndiancr, »achdcm sie
Sergent Cooley getödtet, singen sein
Pferd und banden die Zügel von zweie»
ihrer Ponies an ihm fest. Das Pferd
machte sich von sciner Gefangenschaft
los und führte dic zwc! Ponies mit sich.
Ei» Soldatenjungc, dem von einem fei
gen Weißen, der sich ans der Gefahr
fortmachen wollte, sein Pferd weggenom
meil worden war, sing das Pferd nid
schlug sich mit seiner Beute glücklich durch.
IS Weiße wurde» getödtet und ver
wundct, und 2 Gefangene v.r o e.i. wah
rend aller im Laufe dcö Tagcs gemachte»
Anglisse.
Gen. Conner verließ am 27. mit MM
Mann Fort Laramie nach dein Powter
Flusse.
Der Fortschritt Ver ckholcia.
Die Cholera, welche im Laufe dieses
Sommers so große Verheerungen in
Egypten anrichlete, soll nun von jenem
Lande fast gänzlich verschwunden f.'i»,
aber sie ist weiter nach Westen, dem Mit
telländischen Meer entlang, vorgedrun:
gen, und war nach dem Datum der zu
letzt von Europa eingelaufenen Nachrich
l.'u in Italien vorherrschend, sowie an
!der Küste von Spanien, laut Berichten,
Man leitet ihren Ursprung von dem Fal
len deö Nils ab, wodurch das Wasser in
einem Eanal, welcher die Sladt Aleran
dria mit Wasser zum Trinken versorgt,
auf einen so niedrigen Stand kam, daß
eö st.'gnirtc und i» Fäulnis! überging.
In diesen Canal wurden auch Schinutz
und Abfälle aller Art geworfen, und die
Leute benutzten ihn noch dazu zu ihren
Abwaschung.-». Als die Epidemie ein
mal ausgbrochen war, winde das Um
sichgreifen derselb?» unglaublich schnell
befördert duich die fast c>l!gemei»e Ge
wohnhnt der Unreinlichkcir des Volkes.
Der durch Ihr plötzliches Ers.l eiuen her
vorgerufene Schrecken war außerordent
lich. ES wird geschätzt, daß nu«> bis
Personen gleich darauf Egypten
verließen und nach unaugestcckten Regio
nen flüchteten ; cs stockten beinahe alle
Geschäfte in den Städten, und die
Hauptbeschäftigung der Lebenden, be
stand in dem Begraben der Todtcn. Die
Epidemie brach um den Uttel, Juni in
Alexandiia aus, und als sie im höchsten
Grade im Schwünge ging, nimmt man
siebenhundert als die Zahl der täglichen
Todesfälle au. Die Gefammtzahl der
Todesfälle in jener Stadt während ihrer
Dauer, wird auf fünf bis sieben tausend
geschätzt.
Der Vex. St. Consul in Port Ma
hon sagt in einem Briefe vom 12. An
gustandasStaats-Departement: „Soll
te der Fortschritt der Cholera in den näch
ste» zwanzig Tagen so fortdauern,,wie
setzt, dann mag man sich in England vor
sehen."
cficn. Scl?ii»mrlpf>niiig gestorben,
General Schlwmelpfinuig starb am 7. diesiS,
früh »ach längeren Leiden, zu ZLcrncrSviile in
Bnks i!ou»iy.
Gen. Schinimelpfcnnig war bekanntlich einer der
Ersten, welcher die Waffen zur Vertheidigung der
Union ergriffen und das 7t. Pcnnsylvanische
Volontär Neginunt gründete. Durch Tapferkeit
und militärische Fähigkeiten gleich ausgezeichnet,
erwarb er sich im legten Kriege einen weitverbrei
teten Nuf als Feldherr, während seine anderen
persönlichen Eigenschaften ihm die Freundschaft
und Achtung aller derjenigen erwarben, mit welchen
er in Lciührung kam.
»-L- Das Waschington „Chrouirle" von leb
te» Freitag hat Nachrichten aus Constantinopel,
welche zeigen, daß die Verheerungen der Cholera
daselbst in keiner Weise übe,trieben worden sind.
Der Prästtent Haider MrS. Mallo»v Eilaub
niß gegeben, ihren Mann zu sehen, hat es aber
abgelehnt, denselben jept aus Parole zu entlassen.
nxstlichc Obstxntt soll ungeheuer groß
aussaUen.
S schieibung eines Grfnigniffca >»
Tcras.
Vo» T n l e r, TeraS, wird der „Tri-!
bu»c" eine Beschrelbuiig d.S als Gefang-!
niß für die Bundessoidalcii benutzten
Camp Ford gesandt, weichcS »ach dersel
ben den zweite» Rang »ach dem Andcr
sonviller Schlächrclhaus cinninlmt.
Der Corrcspondent sagt, daß die gc
quältc», gemißhaudeltc» lind gepeitschte»
armen Gefangenen zu weit entfernt und
zu scharf benacht Wolde» seien, als daß
man ihre Beschwerden in dcr Außenwclt
habe hörcn können. Ihr Schicksal er
fuhr man crst, alü sie ausgewechselt wor
den waren.
Gedachtes Camp besteht aus cinem 8
bis Ii» Acker enthaltenen und mit cinein
Psi. hl zäune mngebenen Platz. Dieses
Gefängniß lag an cincm Abhänge eincS
fandigcn Hügcls, nn dcsse» untcrcm En
de innerhalb dcr Einzäunung eine Ouelle
ist. welche de» G. Fangene» daS Wasser
lieferte.
Innerhalb dcr, wie cs schcinr, von Zcic
!zn Z?it erweiterle» Einfriedigung bemerk
te u-an eine Anzahl verschieden gestalte
ter Zellen und Bretterverschläge, welche
aus dem verschiedenartigsten Material
erbaut worden warcn.
Zwei aufeinander g.-steUle Fässer,
ren Boden ausaeschlagcn loordcn wncn.
j bilderc» den Schornstein einer aus Bü
schen v,rf.riigten Hücic. Dic Zweige
warcn zusanm.engcbuiiden und die Zwi
schenräume mir Dreck zugeschmiert. Am
Eingang bemerkten wir eine Anzahl Hü
gcl. welche Grabhügeln ähnlich >varcil und
dic wir erst für Gräber hielten, später
aber bei genauer Untersuchung als Höh
len erkannten, die man in die Erde" ge
grabe», dam, mit Büschen und Erde be
deckt hatte. Kessel und zerbrochene Oe
fen, Bratpfange» und anderes Kochge-
Ichur lagen zerstreut umher. Am oberen
Ende deö Pferches sahen wir cilie An
zchl Baumstumpe, aufweichen dicjeni
gen, welche die Gcfängnißregeln verletzt
halten, oft ganze Tage lang stehen muß
ten. Wer den Baumstumpcn ohne vor
hergegangene Erlau »i'> verließ, oder
aus Erschöpfung herabfiel, wurde von
der Schildwache erschossen. Hier wie in
Andersonville schienen dic Ncbcllcnwäch
ter kcine Idee von Humanität zu besi
tzen.
Dan (Dclficbcr in Illinois.
Das Oclsieber scheint sich auch unserer
Ouineyer bcmächtigt zu ha!.en ; wie wir
wahrnehmen, leiden einige unscrer deut
schen LandSleiite stark daran und leuchtet
ganz besonders ein Fall hervor. Schon
seit längerer Z it wurde davon gemunkelt,
daß drüben in Missouri, i» dcr Nähe
von Macon Cily Anzeichen von Cteinöl
entdeckt worden sind, sedochist lüiseres
Wissels bisher noch nicht darnach ge
forscht worden. Jetzt aber hat sich ein
hiesiger Geschäftsmann deutschcr Ab
sta nmiing, unzweifelhaft mit den dazu
nöihigen Instrumenten und Proviant
auf ei» Jahr versehen, auf eine Entdeck
ung >ese durch die Äol)le,iöl vern uthen
la»eiide» Distrikte unseres Nachbarstaa
tes geniacht um nicht »ach Entdeck» >g des
Gesuchten eine:: zu höh.» Preis für das
La») bezahle» zu müsse», wird dcr Herr
sogleich in der prospecuve» O.lgegend
ungefähr Meilen van Macon City
eine Bauerei von >i» Ackern ankaufe»
und Hiersein.' Bol»versuche aiistclle».
Sollte sich da kein Oel vorfinden, so wird
dieses Land wieder verkauft und ein an
deres Slück gekauft, und fofo'.t nt insni
- tum bis endlich d iS richtige Stück gefun
den wird'—Da die Sache sehr geheim
gehalten wird, so werden die Missouricr,
welche ohnedies sast alle gern verkaufen,
ohne etwas zu ahnen, ihr Land gerne
losschlage», selbst auf laugen Credit,
Irgendwo in Missouri ist Oel zu finde».
>o viel steht fest, wen» man nur den ri-ch
ten Flcck trifft, uud Obiges ist j.'deiifallö
das probateste Mittel, um dao Oel-Land
zu finde» und zu billigen Preise,, an sich
zu bringe». Wir sind auf daS Resultat
der Eiildeckuugsrcise sehr begierig und
werden seiner Zeit unsere Leser davon
benachrichtige».—(Staatsz.)
Tic Tortugas Znsel.
Die Totugaö oder dag amerikanische
Cayeune, nach welcher wählend des Kriegs
so viele wegen Milirärvergeh.'N Verur
theilte, soirie neuerdings Dr. Mndd und
Genosse» gebracht worden sind, sind eine
Insel von etwa i:; Ickern, trogen, öde und
mit Sand bedeckt, mit wenig Bäume»
und noch weniger g-ünem Grase und Ve
getation, aber dennoch ist es weder Hades
noch ist es ein Pandemouium und die
Verschwörer mögen sich glücklich preiscn,
daß sie sich ans den entblöstten Haiden
und brciuiende» Tortugas
frei bewegen dürfen, statt in den enge»,
düstern Zellen deö Alban» Zuchthauses
zu sitzen, wohin da» reine Svnnenlicht
selten dringt, und wo ihre gefesselten
Glieder sich wund reiben und ihre Herz
schläge zwischen harten, nackten nnd
freundlosen Steinmauern verhallen wür
den. Fort Jefferso», welcheö ungefähr
7 Acker der Insel einnimmt, wird die
ineiste Zeit der Plitz ihrer Hift fein,
doch haben die Insasse», meisten?' politi
sche Gefangene, zu Zeilen Eilaubniß, sich
I über die ganze Jnsil ergehen zu dürfen.
Gegenwärtig befinden sich 5,5«) dieser
Verbrecher auf der Tortugas. Sie wer
de» gut behandelt und tragen Kugel und
Kette nur ausnahmsweise als Strafe
für Auflehnung gegen die Militärgesetze
deö Forts und seiner Umgebung.
s l i d e ll's E l g e n t h u in. Im Lau
se des gerichtlichen Prozess-s gegnl das der Con
si.'eailon unterworfene Eigenthum des Nelellen-
Emissärs Slidrli in >!ew Orlrano wurde von dem
Pariser Bankhaus Marnaid und Co. ein An
spruch im Betrag uon 2!>i>,«>»«> Francs und von
der Citizens Bank in Ncw-L) l>ar>s einer im Be
trag von IIV IlOl) FcaneS für Vorschüsse, welche
dem Erz-Rebellen gemacht worden waren, erho
ben. Das Bundesgericht verwarf aber jiden
Anspruch dilsei Art Ganz recht
wurden während dein Kriege der Nt
blUiv» reguläre schlachten glsochtcn.
Häuslich. Nützliches.
Bei de» setzt sehr häufig vorkommen
! den Durchfalle» und Rühren kleiner Kin
der. uud den viele» Todesfällen in Folge
j dessen, macht ein elfahrcncr Arzt, der
namentlich viel mit Kinderkrankheiten
sich beschäftigt, die Eltern und Pfleger
auf einige erprobte Hausmittel aufmerk
sam, die im Beginne der Krankheit gute
Wirkung thun, uud wenn der Arzt nicht
bald bei der Hand ist, bis zu dessen An
kunft feine Vorschriften vertreten können.
Man gebe den Kindern eine Abkochung
get rv ck net e r Heidelbeeren, Besinge
(Vurciiiium inyrtillu»,) mit weißem Zucker
versüßt, lauwarm, etwa eine» bis zwei
Eßlöffel halbstündlich; bei heftigem Ue
bel : schwarzen Kaffee, aufgegossen, nicht
gckocht, darin ei» G.lbei durch umrühren
aufgelöst, versüßt, theelöffelweise. Den
Unterleib reibe man in milderen Fällen
mit gekochtem Camillenöl, in heftigeren
mit Campherspirituö, so lange mit dcr
flach'n Hand, bis dic Fcuchtigkcit tinzieht
und wickle dann eine wollene Binde um
den Bauch. Alle Spirituosen, alle hei
ßen Theeal ten sind bci der Ruhr nach
th.'ilig. B.i sehr entnervten Hindern
Bouillon, mit Ei abgerührt, eine
Messerspitze Muskatnuß auf die Tasse,
! zweistündlich einen Cßlöffell voll gercichr,
j gute Wirkung, namentlich wenn die Ent
j nindlichkeir der Krankheit überwunden
! ist.
> Die Wurzel der Brombeer e.
Der ~Amer. Arg." schreibt: „Wir
habcn einen starken Glauben an die
Wirksamkeit der Brombeerenwurzeln bei
Durchfällen. Vorigen Sommer kurirte
sie vollständig eine» sehr schwierigen Fall
der südliche» oder Armecdiarrhoe, nach
dem die anderen M'ttel der besten Aeizte
erfolglos geblieben waren; ihre Wirk
samkeit erprobte sich i» viele» anderen
Fällen, wo sie später empfohlen wurde.
Man gräbt die grünen Wurzeln aus und
wirft die zu große» und holzigen weg.
Ma» wäscht sie und kocht sie im Wasser,
eiii O'iart auf cin halb Pfund Wurzcln.
Dic Flüssigkeit bringt man in eine Fla
sche mit ungefähr / Brandy, Whiskey
oder Alcohol, damit sie nicht sauer werde
und verkorkt sie fest. Ein Theelöffel
davon, wohl weniger für Kinder, wird
3—-I'nal deö Tages genomme», jedcömal
vor Essenszeit. Wir möchten die Hei
marh nicht verlasse», besonders nicht nach
Süden gehen, ohne diese Arznei mitzu
nch nen. Die Brombeere» Brandies odcr
Cordials, welche von diesen Beeren ge
macht, sind von weniger Wirkung als
Mittel gegen Durchfall. Die Heilkraft
liegt in dcn Wurzcln, nicht in dcn Bce
rcil.
>scl).-.»s!iittg von Masern und Schar
lach.
Nachstehender Artikel auö cinem Ham
burger Blatte dürsrc allc» «»fern ver
heirathetcn Lesern sehr erwünscht kom
; men.
Die Z'.hl der täglich und wöchentlich
dem Tode vcifallenden Kindel nimmt in
einer Angst erregenden Progression zu.
Begräbnisiliste geben davon die
schlagendsten Beweise, uud so zählten wir
vor einigen Wochen unter de» auf dem
St. Paulianer Kirchhof in 7 Taget» be
grabenen 2i> Leichen 17 Kinder unter I I
Jahre». bei weitem meisten dcr so
früh abgerufenen Kind.r starben an den
Masern, manche auch an Scharlach, nnd
! doch sind b.ide Krankheiten eine wohl
thätige Veranstaltung der Natur, über-
I lästige, krankhafte Stoffe auö dem Blut«
und einem Naturarzt stirbt,
bci irgend rechtzeitigem Einschreiten, nie
mals ei» Kind an Mascrn odcr Schar
lach. sofern nämlich die Umgebung des
! kleinen Patienten nicht die ärgsten Ver
stoß.' mittelst Darreichung von Entzün
dung fordernden Speisen (Fleisch, Eier,
' Kaie und dgl.) oder durch Erkältung
! macht.
! Die einfache Behandlung besteht in der
Einhüllung des masernkranken Kindeö,
! sobald sich im Gesicht die Spuren zeigen,
> von der oberes Brust bis über den Un
terleib hi»4b, in dreifacher Lage kaltfeuch
ren ausgerungen Leinens. Darüber dann
doppelten Flanell oder wollene Decke,
Uiid so ins Federbett gelegt. Am besten
des Abends, dann läßt man es liegen bis
zum nächsten Morgen. Dan» ausge
hüllt und nach vieistündiger Pause aber
mals acht Stunden. —Nu» kommen die
Masern mächtig heraus, stehen einige
Tage, und am 3,, 1. oder 5. Tage, oft
schon nach dem ersten fchilfen die Masern
ab —schleimige Getränke, Mandelmilch
das beste Gelränk, Zwieback die beste
Speise. Ma» halt die Kinder noch
einige Tage im Hause, Winters sogar
wochenlang, und damit ist die Sache ab
gemacht. Wir sprechen aus praktischer
Erfahrung und wünschen sehr, daß man
der Wahrheit Gehör gebe.
Totschlag und »n Rno?«
ville.
Lo uiS vi ll e, L. Sept. Die Chattanooga
Gazette sagt : In Knoxville kam gestern zwischen
W. S. Hale, L-lerk vom Clrcuitgericht daselbfl
und einen! jungen Mann, Nciiumo Laker, frühe,
in der Rcbcllenarince, ein Etrcit rvr, der mit
dem Tode Hale's endigte. B,.ker wurde in
Haft gebracht, aber dic Türger entrisse» ihn de«
Sheriff und hingen ihn auf.
tLckstein Regung.
Der Cckjlein der iieuzuerbaucnden Normal
Schule, in Maxalawny Taunichip, Berks Caunt»,
! ungefähr zwei Meilen von Lyons Station, a« der
Ost Pcnnsplvanien Riegelbahn wird auf Sam
stags dcn 17. September 1865 mit passenden
Feierlichkeiten gelegt werden.
Wvhlfcil.
Der größte, beste und wohlfeilste Stock von
Q,!ecnswaarcn, (Nlasnvaarcn ». Lampen im Eaua
w, am Äilcnt.iun Cklna Stuhr, beinahe aegenD
der Deutsch-Nlsormirten Kirche, HamiltoiV
Schöne Handlampen. mit Schornsteine, 2M
EIS. «chöne Tischlampen, ~ ~ kt»W
Schadcs l 2 CtS. jrdc, P.ulor, HallD
und Sludierlumpc», aiicr und
imimr an H>l»d. Schornsteüie jedcr^^^