Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, July 04, 1865, Page 2, Image 2

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    Lecha Caiintli Patriot.
Allentaun, Pa., 4. Juli IBlis.
V. v. Xhoado. A.IMfS-Idnor.
Soldaten Bevfammlwrrg!«
Vorbereitungen znr ». Jnli Feter.
Sine öffentliche Versammlung zurückgekehrter
Soldaten wurde am Miumoch Abend den ZB.
2»ill am Eagle Hotel gehalten. Die Versamm
lung «rirde durch Eapt. Charles Keck zur Ord
nung gerufen, worauf Eapt. N. Gregory
I»» Präsidenten, Eapt. Geo. Karrell zum
Vlte-Präfidenten, und W. H. Barber zum
Sekretär ernannt wurde.
Hr. Gregory eröffnete die Veihantlungen durch
»w« angemessene Ansprache, worin er die Irrigen
Anficht«« zerstreute, welche V -Ie in Bezug auf
den Charakter und Zw.ck des gistmahle» hegten,
da» durch die Union League unv palriolisitrn
Damen von Allentaun zu Shren der zu lickgeket»
ten und zurückkehrenden Soldaten vorbereitet w rd.
Er Verla« zum Schluß, auf ürsuchin, die folgende
Einladung welche der Hauplma,schall Samu l
MeHose an die Colonels Gvod. Hamerely und
Andere ergehen ließ, welche Einladung die erwähn
ten Hrrrm bei einer vorherigen Versammlung ab
lehnten.
Xllenlaun, Pa„ Ju> i A, IStZZ.
Gentlemen : —lch bin berichtet, daß Irgend »in
Viißverständrnß obwaltet in Bezug auf das vor
>es«lag»ne g-stmahl welches unie. den Äusp zien
der Union League für die zaiiickkehrcndcn ur.d zu
rückgekehrten Eo'.dalen veransialret werten soll.
E« ist nicht beabsichtigt, daß dass.lde in irgend ei
uer möglichen Richtung polniich oder parteiisch
sein soll ; sondern man meint damit aus Leite drr
Mitglieder im Verein andeier patrwtischer und
loyaler Mitbürger den Beweis hoher Weridschöp
ung der hochherzigen Thaten und patrioiischen
Dpser sener Männer abzulegen, weiche unsere
Mitte »erließen um sich der, G.fahren und Stra
pazen des Krieges zur Vertheidigung der greihei
ten unseres gemeinsamen Vaieriandro auezrs.tz,»
Alle Soldaten, ob sie für eine längere oder kür
zn» Zeit gedient haden, sind herzlich »ing'lrden
geg.n.vä»ig zu sein.
Di» Anordnung« Committee hat nicht unter
»ommen, und beabsichtigt auch nicht zu unterneh
mt» lte Personen zur Ueb.rnahme des Comrnan
do« der Soldaten Colonne bei dieser Gelegenheit
zu bezeichnen. Dir Committee hegte die Hoff,
nung, daß die Oifiziere und Genuinen in Ä»rn
town di.ses unter sich selbst einrichlen nri.dcn
und wenn es noch nicht geschehen ist. lenke ich
achtungsvoll Ihre Äusmerlsamkeit aus dirsm
wichtigen Gegenstand, oder die Schickllcbkeit.
solches zu thun bel Ihrer Versammlung liefen
Abend.
Ihr r, s. w..
Samuel MeHose,
Hauptina! schal'.
Dl« In dem obigen Brief enthaltene Einladung
wurde von dieser Lrrsammlung einmülh'g ange
nommen.
Lieut. Stuber, Lieut. Keiper, M.st. GauSler,
Jame« R. Roney und L eut. Stallt«« wurden als
Committee ernannt, um Beschlüsse zur Organisa
tion der Truppen abzufassen. Folgende Beschlüs
se wlnden einbeiichlet und tinstimmig angenom
men.
In Anbetracht die Union League und andere
Mitbürger von llUmtown und U »qegend g-lrigst
Anstauen zu einem Festmahle getroffen haben, d'ii
zur ckgekehrlen u.id beimk-hrenden Soldaten von
Lecha ijaunl? zum Zeichen des Dankes, am
Jult 166?, on Wcrmans Spring zu ftebcn ; U»d
w Anbetracht die Anordnrniqs-Somm'ltkr im Ans
trag ihre« Hauptmarschalls, die Soldaten ron
»lentaun «sucht hat «Linen aus ihr-r Zrhl zu
Zizrichnen, l»n das Commando über den militäri
schen Theil der Prozession zu übernehmen, daher
ftl e»
Beschlosst n—Daß wir die Beweggründe
welche unser« Milbilrger veranlaßten uns rml sol
cher AuSziichiiung zn beehren, anerktnnen und
hochschätzt».
Beschlösse n—Daß wir. so viel wie mög-
Nch, in Mrlitäill'tdung erschtinen. ab,r k.in Sol
da« soll von den R.chlen ausgeschlrsstN sei», wenn
« nicht so angezogen lst.
Beschlösse n—Laß Col H. C Longneck
n hiermit ernannt ist, bel lteser Gelegenh ir das
tommando über die Soldaten.Colonne zu über
»,hm«n, mlt Bollmachl, solche Gehülfen ,u eri-e».
»en und solche andere Mahngkln zu ergrcisen,
wie ihm dienlich erscheinen mag.
(»nterzkichnet !«!r der »brgen Commitiee.)
Dir Hrn. Henry D. K. Ditf'ndcrser,
James R. Roney. W. H Barber und Capt.
Geo. garrell wmren z>i einer Commiltee ernannt,
um alle zurückgekehrten und heimkehrenden L"s>
siziere und Sold.rten zur Theilnahme an der Pa-!
rode, und Annuhme der gütigen Einladung, von
Eapt. garrell, Lieut. BaUiet und Lieut
nrcker von der Ausiv.'hl dir Soldaten ,u benack- >
kichtlgen, und wurde mit Vollmacht belran», tm
Kalle Eol. Longntcker sich weigern sollte, d'e Sr>
mnnung anzunehmen, einen solchen Offiiier zu er i
««nn«n, »IS ihr «ngemesscn erscheinen mag
W. H. Ba rbr r, Scc. !
Um dem Personal in unserem
Dienste die Gelegenheit zu gewähren, ih
ren patriotischen Gefühlen am 4. Juli
freien Lauf zu ,>b.'n, mußten wir die Zei
tung gestern (Montag) schon abdrucke»,!
und konnten deßwegen auch die Verhan
dlungen der am letzten Samstige in dem
StädtchenEmauS gehaltenen Union Ver
sammlung nicht in diese Rümmer auf
nehme». Sie sollen nächste Wcche er
scheinen.
Die Milnär-Commission kam am sv.
dieseö in g heimer Sitzung zusamm-n,
und die Mitglieder v reinigten sich über
ihr Verdikt in her, Verschwoi ungsfallen.
Das Verdikt ist nicht positiv bekannt
ES Ivird bekannt werden, sobald
es bestätigt worden, aber es herrscht
wenig Zweifel darüber, wie cs lauten
wird, daß vielleicht alle Gefangenen für
schuldig crkannt werden.
<ven. Grant und das Negerslimmrech».
General Grant äußerte sich während
seines Aufenthalts in Chicago ganz an
ders über das Negnstimmrecht als Gen.
Sherman. Statt dasselbe wie letzterer
zu ncgiren oder gar für eine „heillose
Doktrin" zu erklären, bemerkte er viel
mehr im Gespräche mit den prominente
sten Männern des Staates im Tremont
hause Folgendes:
Es sei voreilig, zu erklären, daß man
den loyalen Schwarzen im Süden das
Stimmrecht nicht geben dürfe. Ganz
abgesehen von dem abstrakten Rechte und
ganz abgesehen von der Rechtsfrage, wel
che Autorität—der Congreß oder die ein
zelnen Staaten—das Stimmrecht erthei
len over vorenthalten dürfe, könne das
Negerstimmrech t sehr leicht zu r
politischen Nothwendigkeit
werden. Unsere Regierung und un
ser Volk werde wahrscheinlich nur die
Wahl haben, entweder eine stehende Ar
mee von IVO,VW Mann, mit einer jähr
lichen Auslage von T l00,l»0i >Mtt für die
Steuerzahler, zur Unterstützung der
weißen Minorität im Süden gegen die
weiße Rebellenmajorität zu Hilten, oder
aber den Schwarzen das Stimmrecht zu
ertheilen und sie so in den Stand zu sey
en, vie weiße» Unionisten zu unter stütze».
So hat Gen. Grant mit seinem bei
nahe nie irrenden Blicke (und seinem
warmen Rechtsgefühle) auch in der Ne
gerfrage, wie schon früher in allen ande
re» mir diesem Kriege verknüpfte» poli
tischen Fragen das Rechte g>Nossen und
gefunden.
..Acine gtrafung Ver k.bellenfrikrer!"
Das ist jetzt daS Schlachtgeschrei der
nördlichen Anhänger und H.lfeisyrlfer
ver Rebellen und jener amerikanischen
~Radikalen" welche sich in den christlichen
Liebes- und VersohnungSdusel hnui»ge
liillc habe» uno eine Oh fe.ge mit d.m
demülhigen Bedauern beantworten, daß
der „Beohi feiger" leider—bei diesem
auch seiner höchsteigenen Hand
cine etwaS unangenehme Empfindung
verursacht habe.
Wissen denn diese Radikalen, was sie
thun?
Wenn die Rebellen Hochverrath be
gingen, dann inü > sen sie als Hochver
rärher bestraft werden; war ober das,
was sie thaten, nicht Hochverrath, dann
hat der Norden vier Jahre lang einen
ungerechten Krieg geführt, und je
der Südländer, d»r im Kampfe fiel, lst
von dem Norden ermordet wolden ;
außerdem hat dann derSüvrn das R echt,
von tcm Norden volle Entschädigung zu
fordern.
Weiter: Die südlichen Eapitäne
Beall und Kennedy haben im A u f
trage ihres Kriegsherrn Jeff. Da
viö lin Norden einige Räudeleie» von
Canada aus verübt und Präsident Lin
coln hat sie hä» g e n lassen! Wenn
nun der Norden kei » Recht hat, Jeff.
Davis und (Zonsorten, die zehncauseniZ
mal größere Verbreche» verübten und zu
verü.cii befahlen, zu stlafen, resp,
hänge» zu lassen, dann war nichts mehr
und nichts weniger als ein—M order !
Wer also die Straflösigkeit d.s Jeff,
s Davis und Eonsorien befürwortet und
diele Hochverrärher und Meuchelmörder
vom Galgen zu retten sucht, der beschul
digt dam r den von eben diesem Gesindel
geineuch.lle'' Präsidenten Abraham Lin
coln des Mordes, begangen an Beall
und Kennedy! !
Die Gefangenen in Fort N'onroe.
~lohn Milch U wird in derselben Wei
se behandelt wie die übrigen namhafte»
KebeUen. Er erhält zur Rührung die
Armee Rationen, ist scharf bewacht, und
schreibt keine hochoerrälherische Editori, l
Artikel. Die Bibel ist die einzige ihm
vergönnte Lektüre. John Milch, ll be
f.yä ftigt sich viel mit Rauchen. Er brach
te eine Pfeife mit und man erlaubte ihm
Taback. Keine Unterhaltung wild mit
ihm gepflogen, noch zeigt er Lust in eine
sich einzulassen. Er hat sich bis daher
sehr schweigend ve> hallen.
Elem. (Zlay raucht gleichfalls stark;
zuweilen richtet er ein freundliches Wort
an seine Wachter. Er hat als Gefangener
sehr wenig Ungcleg.'nheit bereitet und
von Anfang bis daher mir den Armeera
Nonen sich begnügt. Er scheint entsä'los
sei, zu sein, seine Lage so philosophljch
uIZ möglich zu nehmen.
Jeff. Daols ist wieder ganz gefunf.
Er eihält jedoch immer seine Krankenkost,
welche Dr. Eraven vorschreibt. Auch er
raucht fleißig und bedient sich zu diesem
Ende einer mitgebrachten eleganten Meer'
schaumpfeife. Daß es verdoren ist mit
Jeff. Davis zu reden, spricht er selbst
au>lerst selten. Die Erzählungen von,
bei Zeff. Davis abgestaueten Besuchen,
lind pure Erfindungen. ES ist Niemand
erlaubt ihn zu sehen, außer seinen Wäch
tern und Gen. MileS. Seit Einkerker
ung sind Eabinetöveamte in Ho>c Mon
roe gewesen, aber selbst diese haben ihn
nicht gesehen. Ein Besucher bekommt
zu Fort Monroe nicht einmal die Kase
matten z» sehen, in denen die Gefange
nen sich befinde».
Tie ermordete» Gefangenen.
Während der letzten zwei Jahre er
labenden Mißhandlungen in den Redel
lengefängmssen v i e r u » d sech z i g
Tausend unserer braven Soldaten.
I» AndelscmviUe wurden 3il,N.)t> begra
ben, in Richmond Ltt.liti» uno in Dan«
viUe 14 VVg. D>ck Turuer der Gefangen
wärer des berüchtigten Libby Gefängnis
ses zu Richmond, der > ie armen Leute,
welche sich aus dem Innern des verpesten
GebäuveS an die Fenster wagten, um
frische Luft zu schöpfen mit dem Revol
ver nieder schoß und die Gefangenen auf
die grai-samste Art mißhandelte, sitzc letzt
in dem untersten Veiließ des schaurigen
Kerkers, mit Ketten an die Wand gefes
seil, wo er alle Qualen des HungelS er
dulden muß, die er früher seinen Opfern
bereitete.
NeuePostllni« Sin« iSglicht Postll
nie wurde «tablirt zwischen Quakertown und
Greenvilk, üder Milford Square, Buck, Carint?,
Spinner«town und Gear,'s tvrrthehau», Mvlit
xomery
Der große Mordprycß.
(Forrs.pmg.)
Argnment zn von Arnold
und Dr. Muöd
Am 22sttN Juni, töL5.
Herr Ewing las ein Argument zur
Vertheidigung Arnold'S vor, und be
hauptete Karin, daß obgleich Arnold sich
auf das Projekt wegen Entführung des
Präsidenten einließ, er sich doch von den
Verschworenen vor der Ermordung des
Präsioeiiten zurückzog.
Gewißlich könne Arnold für die böse
That jei.er bösen Menschen nicht verant
wortlich gemacht werden, welche den Plan
des Moides erdachten. Der Gefangene
könne nich: Theilhaber eines Verbrechens
sein, vor dessen Begehung er nicht wußte,
daß es verübt werden sollte. Zur Zeit
deß Mordes befand sich Arnold nicht in
Waschington. Er war weit von dem
Schauplatzder UnthU entfernt, er befand
sich zu Fort Monroe. Er leistete den
Verbrechern weder Hülfe noch Vorschub,
noch gab er ihnen Schutz und Obdach
nachdem sie die Blutthit vollbracht hat
ten.
DaS Gericht nahm Recest. Als es
wieder zusammentrat, redete Herr Ewing
dasselbe zür Vcrlheivigung des Docior
Mudd an, und brachte seine Arauwenle
gegen die Jurisdiktion des Gerichts vor.
Würde das gemeine Recht im vorliegen
den Falle regieren, dann würden feine
Clienten sicher sein. Einer davon, Tr.
Muvo hat kein Bei brechen begannen,
von dem das Gesetz etwas weiß. Man
könne ihn nicht des Hochverraths, noch
deßhalb ankl rgen, den Moidern des Prä
sidenten Hülfe und Vorschub geleistet zu
h rben, denn als die Tragödie sich ereigne
te, befand sich Dr. Mudd 3» Meilen
weit von deren Schauplrtz e»tfel»t in
seinem Haus. Dr. Mudd hat nicht
Krieg gegen die Ver. Staaten neführt.
und har dem Feinde weder Hülfe noch
Vorschub geleistet. Herr Ewing ging
alsdan» die Zeugenaussagen durch und
behauptete, daß in denselben nichts ent-
Hilten sei, das auch nur im Entfernte
sten den Dr. Mudv mit der Verschwö
rung in Verbindung bringt. In den
Annalen der civilen Criminal - Prozeße
findet sich kaum ein Beispiel, dap das Le
ben eines Angeschuleigten durch so viele
falsche Zeugen bedroht worden ist, als im
vorliegenden Falle. Seltener aber kommt
es vo>. daß ein unschuldiger Mann das
gute Glück hat, seine meineidige» Anklä
ger durch das Ueberg.'wicht «»widerleg
barer Wahrheit so sehr zu Schande» zu
inachen, wie hier.
Kein Beweis liegt vor, daß Dr. Mudd
auf vertrautere Weise mit Booth bekannt
war, und daß er ih , mehr als einmal in
seinem Leben ges.hen habe. Ans allen
d.n Thatsache», die den Umstand beglei
teten, daß Dr. Mnd den Beinbruch des
Booth einrichtete, läßt sich nichts zu Un
gunsten deS Angeklagten folger». Dr.
Miivd gab nicht aus Zwang, sondern
freiwillig an, auf welchem Weg Booth
unv Harolv entflohen sind, nnd anstatt
ihm dafür gleich einem loyalen Bürger
zu danken, versuchte man ihn in Strafe
zu bringe». Wahrlich, die Wege d,r
Militär Gerechtigkeit, wie die der Vor
sehung sinv unerforschlich. In allen den
Or. Mudv wegaenommenen Papieren
findet sich auch nicht ein Federzug, der den
Or. Mudd implicirt; nirgends läßt sich
eine Andeutung elkennen. dak Dr. Mudd
Kenntniß von dem Plan hatte, nach wel
chem der Präsident enlfnhit oder ermo>-
oet werden sollte. Herr Ewing schlrß
mir der Behauptung,'daß fein Ciient
weder als Prinzipal, noch als accessori
scher Theil zu einer Strafe verurlheilt
werden könne, sondern zu einem frei
sprechenden Unheil berechtigt sei.
Waschington. 27. Juni. Bei
den heutigen Vei Handlungen des Pro
zesseS der Piäsiventenmörver vor dem
Kriegsgericht, wurde Sandford Conno
ver, alias I. W. Wallace, nochmals ab
geholt.
Er bezeugte, daß er nach seiner letzten
Z ugenabhorung sofort wieder nach Mon
treal abreiste. Da damals feine Aussa
gen noch geheim gehalten wurden, so heg
len die Rebellen in Kanada keinen Ver
vacht gegen ihn und empfingen ihr seh,
fieundschafllich. Er traf mit Tucker,
Sanders, Caroll, Dr Pullen, Wescoti
und e nige» Anderen zusammen. Tucker
schimpfte Stantoii und Piäsident John
son Schufte »nd nannte Richter Holt ei
n,n blutvürstigen alten Schurken. Sie
sollten sich >n Acht nehmen, tügte er
hinzu, Venn bei dem Ewigen, der Tag
der Abrechanng welde kommen und es sei
eine schwrre Rechnung abzumachen.
Als es später begannt wurde, daß Co
nover in Waschington Zeugniß gegen sie
abgelegt habe, wurde das Leben dess.lben
bevroht, unv bei veischieden.'N Gelegen
heilen wurden Pistolen auf ihn g.»iichttt,
und er bedroht, daß man ih»
werde, wenn er nicht ein Affidavit unter
zeichnet und beschwöre, daß er gar nicht
als Zeuge in -üjaschington aufgetreten,
und daß der Mann der doit ihn repräsen
tirt habe, ein Geweb ron Lüge» ausge
sagt. Nur diese Todeedrohungen ver
sichert Conov.r, hätten ihn bewogen, das
Affidavit zu unterzeichnen unv zu beeidi
gen. Er that es nur um sein Leben zu
reiten.
Eine Jünge Namens Ansur bestätig
te vorstehende Aue sagen.
lohi Cantley und W. T. Graves.
Drucker von Selma, Ala, bezeugten, daß
das Adverrismenl >n der Selma DiS
patch, wel.hes d'ß Zusammenbringen von
eine» Million Thaler empflehlr, um Lin
co'n, Johnson und Sewarv zu ermorten,
von G. W. Aale von (Zahawba geschrie
ben worden sei.
Richter Holt erklärte, daß damit das
Z ugenv.i hor Seitens der Regierung ge
schloss.« fe».
Ass. Judge Ado. Binghzm verlas so
dann eine sorgfältig ausgearbeite Ab-
Handlung, in welcher die Giü-ide, dieße
veidy Johnson gegen die Eompetenz des
Milirargerichls vorgebracht halte, wider
legt werden. Das Volk, sagt er tann,
melde die Frage entscheiden und sein Ur
theil über den Senator sowohl ql» die,
welche er in so arroganter Weife anklagt,
fällen. Das Volk werde den Versuch,
der verlorenen Sache der Reb.Uion Vor
schub zu leisten, verdammen. Johnson
rnöge das freiwillig unv gratis gethan
haben, aber in seine Frißlapfen sei auch
Ben Wood getreten, der von den Rebellen
H2SM» erhielt und dieser gebrauche
nicht nur alle Argumente Johnson's ge
gen die Coinpetenz des Gerichts, sondern
bedroht sogar die Richter mit «trafen
wegen ihrer Usurpationen.
Tie Friedens. Unterhandlungen zu
Hampton Xoada.
Verlebt de» (5x - LZicepräsidcnt
St.phenS
Die Augusta, Ga., „Chronic!?" vom
7. Juni publicirt einen oucfül'il'chen
Bericht über die im Ftuhjihr d. I. in
Hampto» RoadS zwischen den Jeff. Da
vis Abgesandten eincis.lts und Lincoln
i»:d Seward anderseilS gehaltnen (Kon
ferenz. Der Bericht ist, wie die ~(shro»i-cle"
cle" sagt, von Er Vicepräsidei t Steph
ens, der bekanntlich eine der südlichen
Flitdtiis Coi' missäre war, verfaßte und
giebt manche neue Aufschlüsse über diese
denkwürdige» Äerhanvlunge.i.
Stephens sucht in demselben nachzu
weisen, daß die Bedingungen, welche
Präsident Lincoln damals dein Süven
stellte, dinchaiiS nicht ..liiiehrenvoU" ge
wesen seien, nie I. ff. Davis seinen An
hängern glauben machen wollte. Die
AerhanNungcn selbst wurden in einer
dliichauö fieundlichin Weif? gefühlt «nd
ver Abschied nach der.» Beenvigung war
sogar, wie Stephens zugesteht, cordial z»
nennen, und es wird veisicherr, daß Li»r
coln in seinem Eifer, fern.res Blutver
gießen zu ve> hindern und vie Union bald
möglichst wieder h.lzusteUc», so weit ge
gangen sei, daß er, um den SüZen zu be
wegen, seuie Einwilligung zur Abichaff
ung der Sklaverei zugeben, sich geneigt
zeigie, bedeutende lZoncessionen zu machen.
Nicht nur habe er eine Frist von sechs
Jahren bewilligen wollen, binnen welcher
das eigenthümliche Institut n.zA unv nach
beseitigt werden solle, sondern er deutet
sogar da'auf hin, daß man vielleicht sich
beq iemen weide, den südliche» Sklav.'nbe
sitzer» eine Summe von 4lit) Millionen
Thaler als Entschädigung für de» Ver
lust ihrer Sklaven zu bewilligen Sehr
einflußreiche Lerne im Norden feien für
diesen Vorschlag unv man würde sich
wundern, wen» die Namen derselben ge
na »c würden.
Nur Jeff. Davis und Er-Senator
Hunler Höllen diese Bedingungen für
~beleidigend'' gehalten und von ihnen sei
die Bolschaft an den Rebellen-Congr.ß
ausgegangen, in welcher gesagt war, daß
cie Ver. Staaten Regierung sich ge
weigert habe, Unterhandlungen anzu
knüpfen, die nicht die unbedingte Unter
werfung unter ihrel Herrschaft zur Basis
habe.
Mit verstehenden Beiicbt harmoniit
auch cine Aeußerung von Stephens, die
er neulich gemacht haben soll, ais man
ihn als Gefangenen »ach Fort Warren
brachte. ~Jn fünf Minuten hätte der
Süden dama>s Frieden haben können,
wenn Jeff. Davis gewollt hätte."
Aus Alle dem ergiebt sich, daß nur die
wahn sinnige VesErPeä
sidenlen der Rebellion die Schuld davon
getragen hat. daß nicht schon in Himp
tcn RoaZZ dem Bürgerkrieg ein Ente g>-
macht wurde, daß der 'Lüden Niemand
anzuklagen hat, wenn er jetzt linier h,r
ten Bedingungen zur Unicn nn ückkehren
muß, als Jeff. Dav s. Dieser konnte
unv mußte vor kaum vier Monaten, als
die FiiedenScoiif.ienz stattfand, recht
gut wissen, wie schl.chr die Auesichien der
südlichen Eonfoderatiön auf einen end
lichen Sieg standen Alles das Blut daS
ie t der v rgeblichen Zusi n nenknnfc bei
Fort Monroe noch geflossen, fällt daher
einzig und allein Jeff. Davis zur Last
uns er allein hat die Verantwortung zu
tragen, für den Tod der Tausende von
braven Männern, welche in den blutige»
Schlachte» vom 31. März bis 2. April
gefallen sind.
Das Tündenregisterdes Erzverräthers
war ohnedies schon groß genug. Diese
Mittheilungen von Alex. Stephens aber
machen eö noch bedeutend großer und
sch.rärzer.
Abschicks Addresse vvn Major-
General Mcade
Armee. Juni ILKS.'
Soldaten ! Heute sind es zwei Jahre,
daß ich das Ll'mmando über Euch, auf
Befehl des Präsidenten der Ver. Staa
ten, übernahm. Heute hört diese Ar
mee. Kraft derselben Autorität, auf, zu
eristiren, und ich h'be meine Verwen
dung zu anderen Pflichten, und meine
Trennung von Euch anzukündigen.
Es ist iinnöth g, Alles daß auf,»zäh
len, was sich in diesen zwei ereignißoollen
Jahren zugetraaen hat, von der großen
entscheidenden Schlacht von
dem Wendepunkt des Krieges, bis zur
der Armee von Nord - Virgi -
nia bei Ezuilhaui'e. Es ist
hinreichend zu sagen, daß die Geschichte
Euch Gerechtigkeit fch nken wird; ein
dankbares Land wird die Uebeilebenden
ehren, die Verwundeten und Verkrüppel
ten unterstützen und die Todren aufrich
tig betrauern.
In dem ick, Euer commandirender Ge
neral, von Euch scheide, meide ich Euere
etle E'gebenheit für Euer Vaterland,
Eure Geduld und Bereitwilligkeit bei al
len Entbehrungen und Opfern die ihr zu
ertragen hattet, in Erinnerung behalten.
Soldaten, nachdem Ihr das Werk Eu
rer Bestimmungen vollendet, die Ehre
und das Ansehen unserer Regieru»g und
unserer Flagge wieder herg stellt habt,
laßt unS dem Allmächtigen danken für
seine Eignungen, in dem er uns Sieg
und Frieden angedeih'» ließ, und l'ßr
uns ernsthaft beten um Stärke und Er
leuchtung, daß wir unsere Pflichten als
Bürger so erfüllen, wie wir sie als Sol
daten zu erfüllen gesucht haben.
George G. Meave,
General-Major, U. T,
Präsident Johnson und die (Uuäker.
Eine von der Jahresversammlung der
Neu Borker., Freunde" (Quäk.i) abge
ordnete Deputation, erschien am letzte»
Dienstag vor dem Präsidenten, um ihm,
sowie den Ministern, eine Bittschrift zu
überreichen. Nachdem sie sich über den
Tod Lincoln's ausgesprochen, gingen sie
auf das Schicksal der nun frei gewordnen
Sklaven des Südens über und stellten
nachstehendes Gesuch: ~Wir bitten re
spektvoll und dringend, daß bei Reor
ganisation der Staaten, die sich unlängst
gegen die' Autorität deS Bundes empört
hatten, die f.anze Macht und der Einfluß
des Gouoernements aufgeboten werde, um
Allen, ohne Unterschied der Farbe, gleich?
Rechte und Freiheiten zu sichern, damit
die selbstverständlichen Wahrheiten zur
praktischen Ausführung kommen, daß alle
Meirichen gleich geboren werde», daß nur
gewissen unveräußerliche» Rechten vom
Schopfer begabt sind und daß z» diesen
Rechten, -Leben, Freiheit und Streben
uach Glück gehören."
Der Präsident erwiderte: Er wolle
keine Rede soirder» im Geiste d.r
brüderliche» Liebe und Freundschaft zu
ihnen sprechen, als wenn sie Glieder ei
ner Familie wären. Daun sprach er
v.'n den Schwierigkeiten, welche die E> -
theilung des Stimmrechts, die sie ver
lang?en, habe und theilte ihnen s.ine Er
sah, ung,n Mit, die er im Slieeo über d e
Silav-ii, deren Sitte» und Meinungen
er genau zu kennen versicheite, gemcchr
habe.
Ein g>rß l- Zweck sei durch d.n Klieg
voUstäuoig err icht worden, außer der
Wiedel hei stellung der Union ; das sei
die gänzliche Abschaffung te.' Sklaverei.
Noch viel bleibe indeß übrig, zu d.ss.n
Eifüllung Zeit e>foitell>ch sei, dazu ge
höre die Frage über das Stimmrecht.
Der Präsident bezog sich dabei auf die
oo» ihm während tcs Aufstands gemach
ien Erfahrungen, baß er p.rsönlich zu
leiden und p>cu»jären und ander» Sch -
den zu tragen gehabt, daß er aber nicht
klagen welle, fondern Alles thun, um
Frieden u»v Ordnung im Lande wieder
herzustellen.
Die freundliche, offene und v'rtraulicke
Veise, in w.lch.r er dem Comite der
Freunde entgeaen kam, machte einen tie
fen Eindruck auf sie und sie verließen
Waschington mir der Ueberzeugung, daß
sie festes Vertrauen zu Andrew Johnson
haben können, daß er vom besten Geiste
»nd von den M'steiblichen Lehren Jeff.r
fan'S, auf vie sie sich in ihrer Eingabe
berufe» hatte», beseelt sei.
Von den Cabiners Mitgliedern, denen
sie auch ihren Besuch machten, war le
iondeis S.kretär Stanron sehr fieund
lich un) theilnehmend, zeigte, daß er ü! e
die großen Streitfiane» genau unter
richtet s> i und den festen Willen habe,
seine Pflicht zu thun
NeabfiHtigtor Meuchelmord
Chicago.— Die ~Kons of Fibertq '
fordern noch ein Opfer. Dr. Wilson
.'ly s ist, wie unsere Leser wissen, der
Ve,fasste einer Brochüie, welche da?
sch 'uß ich- Eo.nplo.t der Sohne der Frei
Hut enthüllte, deren Mitglieo er im An
fing der Gründung dieses Oedens war,
und Hit nrch den Staturen dieses moder
nen Vehmgerich'es sein Leben verwirkt,
v. h, er sollte zur Strafe frir seine In
viscretion von Meuchelhand fallen.
Nun dachte allerdings kein Mensch dar
an. daß jetzt, nachdem der Krieg zu Ende
ist, es roch so verblendete un? fanatische
Menschen gäbe, welche die Drohungen
der ..Kons of Librriy ' n, Ausführung zu
'.'iittg-n wagen ivuroe», und doch würde
der Vei fuch dazu gemacht.
Am Samstag Abend nämlich sahen die
Aiigeh'rige» des Ookrois, daß sich am
Abend in dei Rähe von des De. Stall
»nd Scheue, ein Mann umher fchl ch. d,»
sich die Lokalliaten ganz genau anzusehen
schien, doch legte man keinen weiteren
Werlh darauf.
Als zwischen II und 12 Uhr Dr Ayes
von einem Geschäftsgänge nach
lUiückkehlle, und sei» Pfeid unv Bugg»
nach dem Stall bringe» wollte, fielen in
drei bis vier Schusse. D e
Äugel» pfiffen dichr an des DokcorS Kopf
volbei und schlugen in die Brelterivand
und zw >r muß dei jenige, der das todtliche
Blei nach de», allen Manne sandte, ein
gucer Schütze g-wef.n sei», da die Ku
gel» von vier Schüssen keine drei Zoll aus
einander in ei» 7 Zoll breites Bmt fuh
ren.
Ohne Zweifel dachte das Mitglied ei
ner Meuchle-rotte seinen feigen Z veck er
reicht zu haben und lief, so rasch ihn feine
Fuße trugen, davon.
Dies ist die Art und Weise, wie die im
Norden noch lebe> den g. Heimen Verrä
ther zu Werke gehen uno ermahirl diese»
Voif.ll irerieidings zur größten Wach
samkeit diesen schleich, ra oeg> nüver.
tkrNarUiig rii,e« IVriivera
In einer Vorstädte vo» Mailand steht
eine B ld'äule der heil. Maria Magda
lena, die zurveile i, wenn die Sünden der
Welt zu groß winden, Thränen zu ver
gießen pflegte, just wie die lebende Mag
dalena einst über ihre eigenen Süaden
g weint hrt. Den Behörden, die mit der
Geistlichkeit nicht anf dem besten Fuße
stehen, war es angenehm, daß das fromme
wnn'e thätige Bild sust immer weinte,
wenn sie mit jenen in (Zonfl kt gerietke»,
und sie stellten deich rlb eine Untersuchung
in. Es fand si b, daß die Lilzsäule
hohl war, inwendig war inwendig war
ein W angebracht. Man brauch
te nur ein Feuer darunter anzumachen,
>o stiegen die >» V he,
reroickten sich im Kopfe und flössen durch
künstlich angebrachte Oessnungen als
Thränen aus den Augen her. «Z.
Tie 1?olk> betrugen.
Die«inverb. fferlichen Voltobkl.iiger der sogt
nanrten Demokratir —schon der N >me Ist «In am
Velt versuchter Betrug- sich >m Aug nülick
verjwUfelr ihre t«irlibten, tethörr«», ge
schornrn, in l«r Irr« und angefuhit.n Menschen
durch neu« brtriiger.sch« Schuck i!d , uns Popan
ze wieder zurück zu scheuchen in den alten »«säu
bern Pferch ihrer todten Porlhet.
tLiner der Henker der Deutschen in
Te)v.s.
Unter den mit Jeff. Davis gefangen
ge»omme..e» Stabsoffiziere» desselben be
findet sich ein (Zol. Lubbock, der von
amerrkanische» Colrespondente» als ein
höchst jovialer Mann geschildert wird,
welcher, da er keinen höhern Rang als
Eolonel bekleide, auch überzeugt sei, bald
freigelassen zu werden. Diese Ho mung
wird wohl nicht in Erfüllung gehen,
denn jener joviale (501. Luddock ist kein
Anderer, als jener berüchtigte Governor
von Texas, der in den Jihren 1801 und
IBL2 einer der Hauptuhrheber der Revo
lution in jenem Staate war und sich an
dem Verrathe des Gen. Twiggs, durch
d.n reguläre Soldaten an die
Rebellen verrathen wurden, betheiligte,
und unt r dessen Auspicien jenes grauen
hafte Schrcckenregiment gegen die
Deutschen in We st -Te ra s ein
gesetzt ward; mit dessen Genehmigung
und Billigung jene Unglücklichen mir
'öluthunven niedergehetzt wurden ; deut
sche grauen, die den Aufenthalt ihrer
entflohenen Männer nicht verrathen
wollte», gefoltert ; Kinder, denen man
keine Geständnisse erpressen konnte, er
würgt, die friedlichen Wohnungen der
Deutschen niedergebrannt wurden.
„Von den Grenelthaten —schreibt die
Westliche Post—die während ver l. tzlen
Jahre an ven wehrlosen Deutsche» in
Teras von Ven entfesselten Tigern des
Prosklaveleithums b.'gang.'» w iden sind
von allen Schrecken eines cntm.nfaten
D.öpolismuS, wie sie die meistens aus
deutschen bestehenden loyilen Bewohn r
von Texas ILLI und IBV4 durchzumachen
hatte», sinv bis setzt blos einzelne Episo
den, sch vache Echo S ferner ToSevseufzer,
zu uns gedrungen. Wird das 'Lild vie
ler in T.xag begangenen wilden Grau
samkeiten erst vollständig vor den .'lugen
unserer Bevölkerung entrollt fein, so
wird darüber ein Schrei des Entsetzens
und des Schaudern-Z ge» Himm l st.igen,
lauter unv greller, wie ihn uns irgend ei
ner der vielen von der Rebellion begange
nen Barbareien abgerungen h>t.
Und der Leiter, der Begünstiger dieser
Brutalitäten, der Mann, der das Sch,eck
ensregiment eil führte, und den grausa
men Urhebern dieser Grausamkeiten,
Straflosigkeit und Ermuthigung gewähr
te, indem er sie mit den schutzenoen Fit
tischen seines Gouverneureamr.ö bedeckte,
war der jetzt so joviale Eol. Luvbock, der
seine G.fangcnschafr als einen guten
Witz ansieht, den sich die Bundesregie
rung mit ihm macht.
Die Verfolgungen gegen die Deutschen
begannen gleich nach der Abstimmung
die T.xaS-Zecessionsord nanz. Je
oer Deutsche, der gegen dieselbe gestimmt
h itte, wurde der Raä'e der Rebellengue
rallaß preisgegeben. nur im geiing
sten Verdachte der Illoyalität gegen das
allmächtige Prosklaveiei - Pflanz, ilhum
stand, erhielt die Wahl zwischen soforti
gem Eintritt in die Rebellenarmee oder er
mußte sich auf die härtesten Maßregeln
gefaßt machen.
Eine Zeit unelträglichen Druck s brach
nun über die Deutschen von Teras her
ein Keiner von ihnen, es sei denn, daß
er si « zuooe als ivillfähriges, kriechend.s
Werkzeug der herrschenden Despoten be
nommen h rtte—und seldst von diesen blie
ben manche mcht verschont—fühlle sich in
seinerneuen Himath mehr sicher z Flucht,
schleunige Flucht aus d.m in ein Panda
monium umgewandelte» Lande wurde n»
uaum längliche» Frei
lich winkle» den Flüchcljngen v.'ierst nur
oie unwiithsame» Einooe» d.s Lhilili i
h»a, wo ei» arm.?, halb lardaiifches, ein
fremde Sprache l.ven>eS Volk lebte ;
a 'er selbst in den Wüsten M.x.ko S als
Zeltler umheizuirlen, erschien den Un
glücklichen ei» beneit'enswellheies Loos,
als das trostlose Schicksal, das ihrer bei
oeiterem Verbleiben in Texas harite.
Oes bessern Schutzes halber vereini. t.n
»ch manche Flüchtlinge zu groß, ren (5 >ra
vane» ; aber die Verfolger mit ihren
Bluthunde», mit ihre» g> oßeren Streit
kräflen und b. ssren Waffen waren un
abiäisig auf ihrer Spur, und weiie den
wenn sie von den Elbai
inu igslosen eingeholt wurden! Sofortige
Huiiichtling war ihr unausbleiblichem
r'oos. Der tragische Ausgang eines die
ser Fluchtversuche im Jahre IBtit ist be
kannt geworden.
Von sechszig Flüchtlingen vermochten
es nur vier sich üver den Rio Grande ,u
retten. Die übrigen winden er, r ffea
und in kurzen Zwischenräumen an der
Landstraße ~zur Warnung" aufgehängt.
Uebeihrlipt waren d e nach Meriko fuhr
enden Routen während der l. tzlen J rhre
unrufhöilich mit solchen Opfern der
mo tlustig.'n Rebellen garnirt, und zwar
in solcher Z>h!, daß oft die halbeivilisie
ten und m>t den Greueln des Guerilla
lhrimS lange verlraiiten mexikanischen
Mrullhiert eiber ihren Abscheu über das
gräßliche Schauspiel nicht uiiterdiückeu
konnten.
G'vße» F.uer. k7ll NVO Verlust,
Vorletzten Samstag früh 3 Uhr brach
in der großen Sägen-Fabrik v.» Henry
Distonin Haydockstraße unterhalb Front
straße in Philadelphia, Feuer ans, welch
es mit so groner Schnelligkeit um sich griff,
daß alle Anstrengungen der Feu.r-Com
pagnlen die Frbiik zu retten, vergeblich
waren. Das Gebäude war vierstöckig
und es erstreckte sich von Handockstraß
bis zur Laurellstraß,'. Der Ehef-Znge
nieur befürchtete, daß die Mauern e-n
stürzen ivurden, und beordeite die Feu.r
-(som,ajnien zurück. Bald nachdem die
le Ororeausgefuhit war, stürzten einige
M niern ein, und nur der Vorsicht des
Ch f-Jng Nieurs ill es zu danke», i-aß
kein :vtt. >ch.nleb.n verloren ging. Der
Verlust des Mr. Disto» wird auf s>V,t> -
ili)i) angeg.b.n und er ist lhe lweiie vuich
XZe> sicher ung gedeckt. MiS. Sarah Gict
e>, der da i Gebaute g.horte, givr ihre»
Verlust auf HISMO an, und sie ist
durch Versicherung vollständig gedeckt.!
Das Feuer eisti eckte sich auch auf sie an- >
grenzende Mühle der Herren Wilmarth
und Brooke, die ihren Schaden auf.H7«lllil
angeben. Die zu etzt genannte Firma ist
zum vollen Betrage versichert
Verhandlungen der Synsde von penn,
sslvanien.
D e alte lutherische Synode von Penn»
snlvanien unv den benachbarte» Staaten
hielt vom I lte» bis lStei, Zu», ihre llBte
jährliche Versammlung in der allen St.
Johannes-Kirche in Easton, Pa., und
aus ihren Verhantlungen theilen wir
folgende Punkte in der Kürze mit:
Diese Synode zählt setzt 118 Prediger,
und davon waren 9l bei der diesjähugen
Versammlung anwesend. Die andern
wurden durch Altersschwäche, Krankheit
it. f. w. abgehalten.—Zwischen 5» und
Kl) hatten '."bgeordnkte (Delegaten) von
ihren Gemeinden mitgeoracht. Auch fan
den sich 15 2(1 Predig, r von andern
Lyroden als Delegaten und Gäüe ein,
so daß im Ganzen gegen 170 Prediger
!und Gemeinde Al'g ordnete beisammen
waren.
Pastor Dr. C. W. Schäffer von Ger
mantown wurde als Präsident, Pastor
E. A Bauer von Lchighton alö deut
scher Sekretär, Pastor I. Kohler von der
Trappe als englischer Sekretär, und
Pastor A T. G.rssenhaincr von Bethle
hem alö Schatzmeister erwählt.
Pastor G. A. Hinterleitner von Kuh«
low,, wurde als Piofess r der deutschen
Sprache und Literatur im Pennsylvani
schen (Zoll.gium, zu Gettysburq, er
wählt. Früher nahm Dr. C F. Schaf
fe», »un Professor am Vrediger-Seminar
in Philadelphia, diese Stelle ein, der sich
durch seine Thätigkeit und Treue im Am
te s.hr verdient gemacht und zahlreiche
Freunde erwo»den halte. Prof'ssor Hin»
telleitner ist ein giündlich gebildeter
Man» und auch ei» erfahrner Lehrer.
Die Gründe w.lche den Eh>w. Prrf.
Dr. E. F bewogen, Grltyö
burg zu veilassen, um dem dringenden
Rufe »ach PH lad.lphia zu folgen, wur
den einstimmig gebilligt, und seine Hand
lungsweise unter den obwilrenk'''n Um
ständen und Verhältnisse» volk.mmen
ger.chlfeitigt.
Die F .knltä't deS luth r schen Prediger-
Seminars in Philad.lphia, besteht aus»
den Ehiw. Doktoren (Z F schaffen, W.
I. Mann, (5 P Kr«uth, C.W -Zch'f»
fer. und G F. Krorel —Oie Synode h t
bei ihrer diesjähugen Versammlung ve
lchlossen, auch die Pistolen Dr. A.
Sieß und I Vog ldach zu ersuchen,
Vorlesungen über gewisse Gegenstände
in der Anstalt zu Hilten.
Bekanntlich hat Herr C. F. N o r t o n
in Ph ladclphia versprochen, KZYMS
zur Fundirung einer Pros.ssui- im Sen »
inarzu geben, sobald die Synrde noch
>S:;0MO zusammen gebracht halte, um
eine zweite Prof.ssur zu giünden.
der Veisammlung der Synode in East. n
waren-H25 t»>l) ooa venÄ l)l)l)gesici.-
ert, und da»» wurde» in cin,r Stunde
von ' fiöblichen Gebern" in der Synode
noch HülliXt unteizeichnet, um die noth
wendige voll zu machen. Eine
der beldm fundirren Professuren soll
deutsch und die andere englisch fein und
bleiben.
Da die Mehrheit der mit der General-
Zynode verbuno.'nen Lynode» sich wäh
reno des verflossenen Jahieß zur unver
änderten Aligsvuigifchen Lonfeision be
kannt haben, wurcen auch wieder Dele
gaten zu der nächst.« Versammlung, die
>m Mai 18< g in Fort Wayne, Ind.,
gehalten melden soll erwählt.
U n gewissen M Boei ständniss. n und
M B'ieutiinge» in Bezug auf "Funda
>rent l Lehren" vo>z. «beugen, erklärte
die S».?o?e, d-ß sie alle die in den
L h>-Artikel» der Augt-buigischp» Con
fession enlhilteiien L.hicn für Zunda
mental Lehre» halte.
Die (Zommittee, welche mit der Heraus
gabe einer vollständige» deutschen H,us
aaende beauftragt war, bel ichtete, daß sie
bei der Bearbeitung des BucheS Dieffen
b>ch S Hang> zu Grunde gelegt
hlbe, nur solle dass l 'e einfacher werden,
u n es leichler einfnhien zu können.—
Wahrscheinlich wiiddieseS Weik im Laufe
d>s Lahres für den Druck fertig weiden,
lliite»dessen sind die soeben aus der Kirch
enagenve nbgeoincklen Familien-G. bete
allen christlichen Familien empfohlen.
Die Lommiltee für die Herauegabe ei
nes Missions-KllchenbuäitS, welches ti«
- Ordnung und ein«
Zammlnng von Keinliedern enthalten
soll, bel ichtete, und n in de beauftragt, ihr«
llrbeit foitzus,tze».
Die Syiode bezeugte ein lebhaft,i
Inter.sse an der Emigranten-Mission in
Castle-Garde», Ne» ?t?oik, und wünscht
sehr, daß andere Synoden, nam>'ntlick
die im Weste», welche so genau mit den
Einwanderer» in Verbindung stehen, daS
gute Werk d>.ch auch kräftig untel stützer
mochten.
Die Erecutive Committee wurde auft
Neue beauftragt, mit leitenden Männern
in Dentichlanv, namentlich mit Vorsteh
ern von L. h.anst rlten uno Missionshäu
lein, in lZorrespondenz zu treten, un!
Zöglinge für das theologische Seminar i>
Philadelphia U"d Mlisionare für Mis
sionöstellen zu bekommen
Die Anstellung eines Reisepredigeri
für Minnesota und die Aussendung einkl
Missionars nach Kalifornien wurde il
.'lnregung gebracht, und die Entscheidung
und Ausführung der Sache der Execu
live Commiltee übel lassen.
Die Synode empfahl daS jähilich
Feiern von Missionsfesten in j der
Pfaridistrikt, und wo mö».l>ch in jede
Äemeinde, um den Miisionegeist mehr z
recken und zu nähren.
Die Synode erinnerte Prediger un
Gemeinden an die Pflicht, dafür zu for
aen, daß beim heil/gen Abentmohl nu
Fechter W>in ~vom Gewächs des Weir
stockS" (Marc. It. Ä5 Luc. L'L. 18
werde Man sei vorsichtig >
dieser wichtigen Sache.
Jahr veisammelt sich di
«ynode in Lancaster.
(Luth. Zeitschrift.
»S' Ein neues Oet Irriilorlum. soll in d
Aährvon Plpmoulh. Ogio. «ntl.cki worden sei
und bertüs hat sich dor, eine Oel Sempagr
organlflit und l tzlen Samlaz mit Vobrei d
gönnen. Tie Anzeigen sollen in einer Ti,f«D
blos 25 Fuß viel versprechend sein.